DE10019191A1 - Verfahren zur adaptiven Abstands- und/oder Fahrgeschwindigkeitsregelung bei einem Kraftfahrzeug - Google Patents
Verfahren zur adaptiven Abstands- und/oder Fahrgeschwindigkeitsregelung bei einem KraftfahrzeugInfo
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Abstract
Verfahren zur adaptiven Abstands- und/oder Fahrgeschwindigkeitsregelung bei einem Kraftfahrzeug, wobei wenigstens in einem ersten Betriebsmodus ein das Kraftfahrzeug im wesentlichen beschleunigendes Mittel ansteuerbar und in einem zweiten Betriebsmodus ein das Kraftfahrzeug verzögerndes Mittel ansteuerbar ist, bei dem bei Auftreten vorbestimmter Kriterien (21) während des Betriebs der adaptiven Abstands- und/oder Fahrgeschwindigkeitsregelung im zweiten Betriebsmodus (23) die adaptive Abstands- und/oder Fahrgeschwindigkeitsregelung auch weiterhin ausschließlich im zweiten Betriebsmodus betrieben wird (26).
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur adaptiven Abstands-
und/oder Fahrgesschwindigkeitregelung bei einem
Kraftfahrzeug nach den Oberbegriffen der nebengeordneten
Ansprüche. Gattungsgemäße Regelungssysteme werden
beispielsweise auch als Adaptive-Cruise-Control-System (ACC)
bezeichnet.
Aus dem SAE-Paper 961010 (SAE Technical Paper Series 961010,
International Congress & Exposition, Detroit, February 26-
29, 1996, "Adaptive Cruise Control System - Aspects an
Development Trends", Winner, Witte, Uhler, Lichtenberg,
Robert Bosch GmbH) ist ein auf Radarbasis basierendes ACC-
System bekannt. Hierbei ist der mehrzielfähige Radarsensor
an der Frontseite eines Kraftfahrzeugs angebracht, um
Abstände und Relativgeschwindigkeiten zu vorausfahrenden
Fahrzeugen zu bestimmen. Die von dem Radarsystem ermittelten
Daten werden über ein Bussystem einer Kontrolleinheit
zugeführt. Diese Kontrolleinheit bestimmt anhand der
übermittelten Radardaten und des Fahrerwunsches eine
entsprechende Beschleunigungsanforderung, die wiederum an
eine Längsregeleinheit übermittelt wird. Die
Längsregeleinheit steuert entsprechend der
Beschleunigungsanforderung der Kontrolleinheit Aktuatoren
an. Diese Aktuatoren können der Motor des Kraftfahrzeugs,
die Kupplung oder die Bremsen des Kraftfahrzeugs sein.
Aufgrund der entsprechenden Ansteuerung der Aktuatoren wird
sich ein bestimmtes Verhalten des Kraftfahrzeugs ergeben,
dass wiederum auf die Kontrolleinheit rückgekoppelt ist und
somit eine Regelschleife bildet. Bei dem System ist eine
Betriebsgrenze insofern vorgesehen, dass das System ab
Geschwindigkeiten unterhalb von 40 Km/h automatisch
deaktiviert wird.
Aus der DE 42 00 694 A1 ist ein Verfahren zur
Geschwindigkeits- und Abstandsregelung eines Fahrzeugs
bekannt, bei welchem der aktuelle Abstand zu vorausfahrenden
Fahrzeugen sowie die momentane Geschwindigkeit erfaßt werden
und daraus Sollwerte für Abstand und Geschwindigkeit
ermittelt und eingestellt werden. Das System ist derart
ausgebildet, dass bei einem Eingriff des Fahrers in das
Fahrgeschehen die Regelung des Abstands unterbrochen wird.
Im allgemeinen ist es bei Kraftfahrzeugsystemen üblich, die
Systemverfügbarkeit zu überwachen und bei erkannten Fehlern
oder Ausfällen das System in einen sicheren Zustand zu
überführen. Im Falle eines Systems zur adaptiven Abstands-
und/oder Fahrgeschwindigkeitsregelung bei einem
Kraftfahrzeug würde dies bedeuten, dass das System
deaktiviert wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur adaptiven Abstands-
und/oder Fahrgeschwindigkeitsregelung bei einem
Kraftfahrzeug, bei dem wenigstens in einem ersten
Betriebsmodus ein das Kraftfahrzeug im wesentlichen
beschleunigendes Mittel ansteuerbar und in einem zweiten
Betriebsmodus ein das Kraftfahrzeug verzögerndes Mittel
ansteuerbar ist, ist dadurch weitergebildet, dass bei
Auftreten vorbestimmter Kriterien während des Betriebs der
adaptiven Abstands- und/oder Fahrgeschwindigkeitsregelung im
zweiten Betriebsmodus die adaptive Abstands- und/oder
Fahrgeschwindigkeitsregelung auch weiterhin ausschließlich
im zweiten Betriebsmodus betrieben wird. Durch dieses
erfindungsgemäße Verfahren wird erreicht, dass bei Auftreten
vorbestimmter Kriterien bzw. Fehler oder Systemstörungen die
beispielsweise nur den Antriebsstrang des Kraftfahrzeugs,
nicht jedoch den Bremsstrang des Kraftfahrzeugs betreffen,
nicht unbedingt das gesamte System unmittelbar deaktiviert
werden muß. Vielmehr wird die Systemfunktionalität lediglich
dahingehend eingeschränkt, dass der Antriebsstrang von der
adaptiven Abstands- und Fahrgeschwindigkeitsregelung nicht
mehr angesteuert wird, sondern lediglich der Bremsstrang
angesteuert wird. Durch diese Maßnahme wird die
Verfügbarkeit der adaptiven Abstands- und/oder
Fahrgeschwindigkeitsregelung deutlich erhöht. Es ergibt sich
ein Sicherheitsgewinn für den Fahrer des Kraftfahrzeugs und
von besonders großem Vorteil ist, dass es zu keinem
plötzlichen Bremsmomentenverlust durch eine für den Fahrer
überraschende Deaktivierung der adaptiven Abstands- und/oder
Fahrgeschwindigkeitsregelung kommt. Weiterhin vorteilhaft
ist, wenn bei Auftreten der vorbestimmten Kriterien der
erste Betriebsmodus aktiv für die Ausführung gesperrt wird.
Dies kann beispielsweise durch Setzen eines entsprechenden
Bits in einem Steuergerät geschehen. Dieser
Verfahrensschritt hat gegenüber der Variante, dass der erste
Betriebsmodus nicht mehr angesteuert wird, den Vorteil, dass
der erste Betriebsmodus auch dann nicht aktivierbar ist,
falls er doch angesteuert werden sollte.
Wie bereits erwähnt, ist es von besonderem Vorteil, wenn das
vorbestimmte Kriterium ein das beschleunigende Mittel
beeinflussende Fehler ist, wie beispielsweise ein Fehler in
einem Antriebsstrang und/oder ein Fehler in einem
Anzeigeinstrument des Kraftfahrzeugs. Eine andere
vorteilhafte Auslegung des vorbestimmten Kriteriums ist ein
unzulässiger Systemzustand im Kraftfahrzeug. Letzteres kann
beispielsweise ein Fehler in einer Momentenberechnung in
einem Steuergerät des Kraftfahrzeugs sein. Unter diesen
Umständen ist es ebenfalls erforderlich, dass der erste
Betriebsmodus, der ein beschleunigendes Mittel umfaßt, nicht
mehr ansteuerbar ist.
Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens sieht vor, dass die adaptive Abstands- und/oder
Fahrgeschwindigkeitsregelung solange im zweiten
Betriebsmodus betrieben wird, bis ein Abschaltkriterium für
die Abstands- und/oder Fahrgeschwindigkeitsregelung
vorliegt. Ein solches Abschaltkriterium kann beispielsweise
ein Unterschreiten einer Geschwindigkeitsschwelle und/oder
ein Fahrereingriff in die Bedienfunktionen der Abstands-
und/oder Fahrgeschwindigkeitsregelung und/oder eine
Betätigung des Bremspedals und/oder eine Betätigung des
Gaspedals durch den Fahrer sein. In diesen Fällen, in denen
ein Abschaltkriterium für die Abstands- und/oder
Fahrgeschwindigkeitsregelung vorliegt, wird die gesamte
Regelung vollständig deaktiviert.
Eine andere vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass vor
dem ausschließlichen Betrieb der Abstands- und/oder
Fahrgeschwindigkeitsregelung im zweiten Betriebsmodus
überprüft wird, dass das ansteuerbare verzögernde Mittel
eine bestimmte Mindestverzögerung zur Verfügung stellt, die
beispielsweise derart dimensioniert sein kann, dass es bei
Ansteuerung des verzögernden Mittels zu einer Verringerung
der Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs kommt. Durch diese
erfindungsgemäße Maßnahme wird sichergestellt, dass
beispielsweise auch bei Fahrten auf abschüssigen Straßen das
System in der Lage ist, das Kraftfahrzeug wirksam zu
verzögern.
Es ist von Vorteil, dass der Fahrer des Kraftfahrzeugs
akustisch und/oder optisch und/oder durch eine Anzeige auf
den ausschließlichen Betrieb der Abstands- und/oder
Fahrgeschwindigkeitsregelung in dem zweiten Betriebsmodus
aufmerksam gemacht wird, damit der Fahrer des Kraftfahrzeugs
darüber informiert ist, dass das adaptive Abstands- und/oder
Fahrgeschwindigkeitsregelungssystem keine Beschleunigungen,
sondern lediglich nur noch Verzögerungen des Kraftfahrzeugs
durchführt.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des
erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass bei Wegfall der
vorbestimmten Kriterien die Abstands- und/oder
Fahrgeschwindigkeitsregelung wieder in beiden Betriebsmodi
betreibbar ist. Durch diese Maßnahme wird erreicht, dass die
Regelung wieder mit vollem Funktionsumfang arbeitet. Dies
ist beispielsweise sinnvoll, wenn es zu Fehlern in der
Antriebsstrangsteuerung kommt, die nach einem kurzen
Zeitraum nicht mehr vorliegen. Dies kann beispielsweise bei
einer Überbelastung eines im Kraftfahrzeug vorhandenen
Bussystems, beispielsweise einem CAN-Bus, der Fall sein.
Hier kann es vorkommen, dass bei hoher Busbelastung
Nachrichten von geringerer Priorität nicht zu jedem
Zeitpunkt auf dem CAN-Bus vorliegen. Wird beispielsweise
eine von einem Anzeigeinstrument gelieferte Geschwindigkeit
erst verzögert auf dem Bussystem zur Verfügung gestellt,
kann es in der Zwischenzeit zu Fehlern in der
Antriebsstrangsteuerung kommen, falls diese den
entsprechenden Geschwindigkeitswert für die Steuerung
benötigt. Ist zu einem späteren Zeitpunkt das Signal wieder
auf dem CAN-Bus vorhanden, kann die Regelung wieder mit
vollem Funktionsumfang arbeiten.
Es ist zudem vorteilhaft, dass eine Überwachung der
Kriterien unabhängig vom derzeitigen Betriebszustand der
Abstands- und/oder Fahrgeschwindigkeitsregelung während des
Betriebs des Kraftfahrzeugs durchgeführt wird. Durch diese
erfindungsgemäße Maßnahme werden die Kriterien bereits im
Vorfeld einer möglichen Aktivierung der Regelung überwacht.
Falls hierbei bereits das Vorliegen bestimmter Kriterien
festgestellt wird, kann eine Aktivierung der Abstands-
und/oder Fahrgeschwindigkeitsregelung verhindert werden.
Fig. 1 zeigt eine Regelschleife eines Systems zur adaptiven
Abstands- und/oder Fahrgeschwindigkeitsregelung wie sie aus
dem Stand der Technik, beispielsweise aus dem SAE-Paper
961010, bekannt ist.
Fig. 2 zeigt ein Ablaufdiagramm zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
Fig. 1 zeigt eine adaptive Abstands- und/oder
Fahrgeschwindigkeitsregelung für ein Kraftfahrzeug, wie sie
aus dem Stand der Technik bekannt ist. Hierbei stellt eine
zentrale Kontrolleinheit 10 (ACC-Controller) den zentralen
Punkt der Regelung dar. Der Kontrolleinheit 10 werden von
einem Radarsensor 11 Geschwindigkeits- und Abstandsdaten
vorausfahrender Fahrzeuge übermittelt. Das hier dargestellte
Radarsystem 11 basiert auf einer hochfrequenten
Mikrowellenstrahlung, kann alternativ aber auch als LIDAR
oder Infrarotsensor ausgeführt sein. Hinsichtlich der
Radartechnik ist das erfindungsgemäße Verfahren nicht auf
einen in dem SAE-Paper 961010 beschriebenen FMCW-Radar
beschränkt, sondern ist auch in Verbindung beispielsweise
mit einem nach dem Impulsradarprinzip arbeitenden System
einsetzbar. Die von der Radareinheit 11 an die
Kontrolleinheit 10 übermittelten Geschwindigkeitsdaten
vorausfahrender Fahrzeuge sind Relativgeschwindigkeitswerte
bezogen auf die Geschwindigkeit des eigenen Fahrzeugs.
Weiterhin werden der Kontrolleinheit 10 vom Fahrer 12 des
Kraftfahrzeugs Signale übermittelt. Diese Signale können
beispielsweise Gaspedalstellungen, Bremseingriffe,
Lenkbewegungen aber auch Bedienfunktionen für das ACC-System
sein. Aus den vom Fahrer 12 und der Radareinheit 11
gelieferten Daten bestimmt die Kontrolleinheit 10 eine
Beschleunigungsanforderung, die an eine Längsregeleinheit 13
(Longitudinal Control, LOC) übermittelt wird. Die
Längsregeleinheit 13 hat den Zweck, die von der
Kontrolleinheit 10 übermittelte Beschleunigungsanforderung
in entsprechende Ansteuersignale für die Aktuatoren 14
umzusetzen. Die Aktuatoren 14 können im allgemeinen
beschleunigende oder verzögernde Mittel sein. Als
beschleunigendes Mittel wäre beispielsweise eine
Drosselklappenansteuerung denkbar, während als verzögerndes
Mittel beispielsweise ein Eingriff in das Bremssystem
angesehen werden kann. Entsprechend der Ansteuerung der
Aktuatoren 14 ergibt sich ein entsprechendes Fahrverhalten
des Fahrzeugs 15. Diese aktuellen Fahrzeugszustandsdaten
werden von dem Fahrzeug 15 an die Kontrolleinheit 10
übermittelt. Durch diese Rückkopplung der gegenwärtigen
Fahrzeugdaten ist die aus Kontrolleinheit 10,
Längsregeleinheit 13, Aktuatoren 14 und Fahrzeug 15
bestehende Regelschleife vollständig.
Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens zur
adaptiven Abstands- und/oder Geschwindigkeitsregelung bei
einem Kraftfahrzeug. Das Verfahren startet bei einem Block
20. Hierbei kann auch beispielsweise eine Variable, die
bestimmt, dass die adaptive Abstands- und/oder
Fahrgeschwindigkeitsregelung ausschließlich im zweiten
Betriebsmodus betrieben wird zu Null gesetzt werden (BOM = 0).
Im weiteren wird der das Kraftfahrzeug verzögernde
ausschließliche Betrieb im zweiten Betriebsmodus als Brake-
Only-Modus (BOM = 1) bezeichnet. Im Schritt 21 wird abgefragt,
ob vorbestimmte Kriterien erfüllt sind. Diese Kriterien
können einerseits das beschleunigende Mittel beeinflussende
Fehler sein, mit anderen Worten ein Fehler in einem
Antriebsstrang oder in einem Anzeigeinstrument des
Kraftfahrzeugs. Zum anderen kann das vorbestimmte Kriterium
ein unzulässiger Systemzustand innerhalb des Kraftfahrzeugs
sein. Hierunter ist beispielsweise ein Fehler in einer
Momentenberechnung in einem Steuergerät des Kraftfahrzeugs
zu verstehen, die beispielsweise durch eine angezogene
Handbremse hervorgerufen werden kann. Die angezogene
Handbremse führt in diesem Fall dazu, dass die internen
Algorithmen zu Momentenberechnung nicht mehr korrekt sind,
so dass eine Systemabschaltung erfolgen muß. Im klassischen
Sinn ist dies kein Fehlerzustand, sondern ein Zustand, der
durch einen Fahrereingriff hervorgerufen wird. Aus diesem
Grund wird im Rahmen dieser Patentanmeldung zwischen Fehlern
und unzulässigen Systemzuständen unterschieden. Wird in
Schritt 21 festgestellt, dass die Kriterien nicht erfüllt
sind, dass also keine Fehler und keine unzulässigen
Systemzustände vorliegen, so wird nach Schritt 22
fortgefahren. In Schritt 22 wird eine applizierbare
Zeitschleife durchlaufen, wovor nach Schritt 22 wiederum in
Schritt 21 überprüft wird, ob die Kriterien erfüllt sind.
Durch die applizierbare Zeitschleife 22 kann die Frequenz
festgelegt werden, mit der eine Überprüfung des Systems
stattfindet.
Wird in Schritt 21 festgestellte dass ein Kriterium erfüllt
ist, wird zum Schritt 23 übergegangen. Im Schritt 23 wird
abgefragt, ob sich das System zur adaptiven Abstands-
und/oder Fahrgeschwindigkeitsregelung im zweiten
Betriebsmodus befindet. Mit anderen Worten, es wird
überprüft, ob sich das System in einem Betriebsmodus der
Verzögerung befindet. Ist dies nicht der Fall, wird vom
Schritt 23 zum Schritt 24 übergegangen. Dies wäre
beispielsweise dann der Fall, wenn das Fahrzeug im ersten
Betriebsmodus betrieben wird, d. h. wird beispielsweise zu
diesem Zeitpunkt beschleunigt, um die vom Fahrer gewünschte,
voreingestellte Fahrgeschwindigkeit zu erreichen. Unter
diesen Umständen muß im Schritt 24 die sofortige Abschaltung
des Systems zur adaptiven Abstands- und
Fahrgeschwindigkeitsregelung geschehen, da der derzeitig
ausgeführte Betriebsmodus unmittelbar von dem Fehlerzustand
und/oder dem unzulässigen Systemzustand beeinflußt wird.
Wenn in Schritt 24 die Abschaltung erfolgt, wird in Schritt
25 eine Abschaltinformation bzw. eine Fehlermeldung, an den
Fahrer des Kraftfahrzeuges gegeben. Diese Information an den
Fahrer kann beispielsweise akustisch und/oder optisch
und/oder durch eine Anzeige geschehen.
Wird in Schritt 23 hingegen festgestellt, dass sich das
System im zweiten Betriebsmodus befindet, wird zum Schritt
26 übergegangen. Im Schritt 26 wird festgelegt, dass das
System im weiteren ausschließlich im Brake-Only-Modus
(BOM = 1) betrieben wird. Im Anschluß wird im Schritt 27
eine Information an den Fahrer gegeben, dass eine
Fehlfunktion und/oder ein unzulässiger Systemzustand
vorliegt, so dass das System nur noch im zweiten
Betriebsmodus betrieben werden kann.
Durch die Einschränkung auf den zweiten Betriebsmodus, der
es lediglich ermöglicht, ein das Kraftfahrzeug zu
verzögerndes Mittel anzusteuern, also beispielsweise die
Fahrzeugbremse, kann das Fahrzeug nicht mehr selbsttätig
also ohne Fahrereingriff beschleunigt werden. Das System
bleibt im folgenden solange aktiv, bis ein Abschaltkriterium
für die Abstands- und/oder Fahrgeschwindigkeitsregelung
vorliegt. Ein solches Abschaltkriterium kann ein
Unterschreiten einer Geschwindigkeitsschwelle und/oder ein
Fahrereingriff in Bedienfunktionen der Abstands- und/oder
Geschwindigkeitsregelung und/oder eine Betätigung des
Bremspedals und/oder eine Betätigung des Gaspedals sein.
Wird ein solches Abschaltkriterium erreicht, wird das System
zur adaptiven Abstands- und/oder
Fahrgeschwindigkeitsregelung deaktiviert und eine
entsprechende Abschaltinformation analog zu Schritt 25 nach
Fig. 2 an den Fahrer gegeben. Insbesondere das Erreichen
des Abschaltkriteriums durch Betätigung des Gaspedals durch
den Fahrer, ist in dieser Situation sehr wahrscheinlich, da
das Fahrzeug unweigerlich an Geschwindigkeit verliert und in
der Regel davon ausgegangen werden kann, (Ausnahme: Auffahrt
auf ein Stauende oder eine rote Ampel) dass der Fahrer des
Kraftfahrzeugs sein Fahrzeug früher oder später wieder
beschleunigen möchte.
Der entscheidende Vorteil des erfindungsgemäßen Systems
gegenüber einer vollständigen Abschaltung des gesamten
Systems unmittelbar nach Erkennung eines Fehlers oder eines
unzulässigen Systemzustands ist darin zu sehen, dass es zu
einer kontrollierten Verzögerung des Fahrzeugs kommt und
sich kein plötzlicher Bremsmomentenverlust bemerkbar macht,
der ein Sicherheitsrisiko darstellt. Somit wird die
Verfügbarkeit des Systems erhöht und ein Sicherheitsgewinn
für den Fahrer des Kraftfahrzeugs erreicht.
In Erweiterung zum Schritt 26 aus Fig. 2 kann vorgesehen
werden, dass einer Voraussetzung für den Betrieb des
Kraftfahrzeugs in dem zweiten Betriebsmodus (Brake-Only-
Modus) eine verfügbare Mindestverzögerung des Kraftfahrzeugs
ist. Diese Mindestverzögerung kann beispielsweise derart
bestimmt sein, dass es in jedem Fall zu einer Verringerung
der Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs kommt. Dies ist
insbesondere bei abschüssigen Straßen von hoher Bedeutung,
da auch hier das System noch in der Lage sein soll, eine
wirksame Verzögerung des Kraftfahrzeugs durchzuführen.
Eine andere oder auch zusätzliche Möglichkeit zur
Erweiterung des Schritts 26 aus Fig. 2 sieht vor, dass bei
Wegfall der vorbestimmten Kriterien die Abstands- und/oder
Fahrgeschwindigkeitsregelung wieder in beiden Betriebsmoden
betreibbar ist, dass also das Regelungssystem wieder voll
Einsatzfähig ist.
Eine Möglichkeit zur Erweiterung des Schritts 21 aus Fig. 2
besteht darin, dass die Überwachung der Kriterien unabhängig
vom derzeitigen Betriebszustand der Abstands- und/oder
Fahrgeschwindigkeitsregelung während des Betriebs des
Kraftfahrzeugs durchgeführt wird. Selbst in den Fällen, in
denen das Regelungssystem nicht in Betrieb ist, wird also
das System auf eine mögliche Einsatzfähigkeit überprüft.
Wird festgestellt, dass eines der vorbestimmten Kriterien
auftritt, so kann eine Aktivierung der Abstands- und/oder
Fahrgeschwindigkeitsregelung von vornherein verhindert
werden und beispielsweise eine Fehleranzeige an den Fahrer
erfolgen.
Alternativ zur Abschaltung der Regelung in Schritt 24 nach
Fig. 2 kann vorgesehen sein, dass die Sollbeschleunigung
auf Null gesetzt wird und in den Brake-Only-Modus (BOM = 1)
übergegangen wird. Praktisch wird hierdurch ein laufender
Beschleunigungsvorgang abgebrochen und in den kontrollierten
Brake-Only-Modus übergegangen. Dies hat im Gegensatz zur
sonst üblichen vollständigen Deaktivierung des Systems den
Vorteil, dass ein Auftreten der Momentenruck minimiert wird.
Auch in diesem Falle muß selbstverständlich eine Information
27 an den Fahrer erfolgen. Diese Alternative zur Abschaltung
24 ist in der Fig. 2 als Block 28 angedeutet.
Claims (15)
1. Verfahren zur adaptiven Abstands- und/oder
Fahrgeschwindigkeitsregelung bei einem Kraftfahrzeug, wobei
wenigstens in einem ersten Betriebsmodus ein das
Kraftfahrzeug im wesentlichen beschleunigendes Mittel
ansteuerbar und in einem zweiten Betriebsmodus ein das
Kraftfahrzeug verzögerndes Mittel ansteuerbar ist, dadurch
gekennzeichnet, dass bei Auftreten vorbestimmter Kriterien
(21) während des Betriebs der adaptiven Abstands- und/oder
Fahrgeschwindigkeitsregelung im zweiten Betriebsmodus (23)
die adaptive Abstands- und/oder Fahrgeschwindigkeitsregelung
auch weiterhin ausschließlich im zweiten Betriebsmodus
betrieben wird (26).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
der erste Betriebsmodus für die Ausführung gesperrt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das vorbestimmte Kriterium (21) ein das beschleunigende
Mittel beeinflussender Fehler ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
der Fehler in einem Antriebsstrang und/oder in einem
Anzeigeinstrument des Kraftfahrzeugs auftritt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das vorbestimmte Kriterium (21) ein unzulässiger
Systemzustand ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass
der unzulässige Systemzustand ein Fehler in einer
Momentenberechnung in einem Steuergerät des Kraftfahrzeugs
ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das Kraftfahrzeug im zweiten Betriebsmodus betrieben wird,
bis ein Abschaltkriterium für die Abstands- und/oder
Fahrgeschwindigkeitsregelung vorliegt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass
das Abschaltkriterium ein Unterschreiten einer
Geschwindigkeitsschwelle und/oder ein Fahrereingriff in
Bedienfunktionen der Abstands- und/oder
Fahrgeschwindigkeitsregelung und/oder eine Betätigung des
Bremspedals und/oder eine Betätigung des Gaspedals ist.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
eine Voraussetzung für den Betrieb des Kraftfahrzeugs in dem
zweiten Betriebsmodus eine verfügbare Mindestverzögerung des
Kraftfahrzeugs ist.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass
die Mindestverzögerung derart bestimmt wird, dass es zu
einer Verringerung der Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs
kommt.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
der Fahrer des Kraftfahrzeugs akustisch und/oder optisch
und/oder durch eine Anzeige auf den ausschließlichen Betrieb
der Abstands- und/oder Fahrgeschwindigkeitsregelung in dem
zweiten Betriebsmodus aufmerksam gemacht wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
bei Wegfall der vorbestimmten Kriterien (21) die Abstands-
und/oder Fahrgeschwindigkeitsregelung wieder in beiden
Betriebsmodi betreibbar ist.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
eine Überwachung der Kriterien (21) unabhängig vom
derzeitigen Betriebszustand der Abstands- und/oder
Fahrgeschwindigkeitsregelung während des Betriebs des
Kraftfahrzeugs durchgeführt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass
eine Aktivierung der Abstands- und/oder
Fahrgeschwindigkeitsregelung verhindert wird, wenn die
vorbestimmten Kriterien (21) auftreten.
15. Verfahren zur adaptiven Abstands- und/oder
Fahrgeschwindigkeitsregelung bei einem Kraftfahrzeug, wobei
wenigstens in einem ersten Betriebsmodus ein das
Kraftfahrzeug im wesentlichen beschleunigendes Mittel
ansteuerbar und in einem zweiten Betriebsmodus ein das
Kraftfahrzeug verzögerndes Mittel ansteuerbar ist, dadurch
gekennzeichnet, dass bei Auftreten vorbestimmter Kriterien
(21) während des Betriebs der adaptiven Abstands- und/oder
Fahrgeschwindigkeitsregelung im ersten Betriebsmodus (23)
eine Sollbeschleunigung des Systems zur adaptiven Abstands-
und/oder Fahrgeschwindigkeitsregelung zu Null gesetzt wird
(28) und die adaptive Abstands- und/oder
Fahrgeschwindigkeitsregelung im weiteren ausschließlich im
zweiten Betriebsmodus betrieben wird (26).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10019191A DE10019191A1 (de) | 2000-04-17 | 2000-04-17 | Verfahren zur adaptiven Abstands- und/oder Fahrgeschwindigkeitsregelung bei einem Kraftfahrzeug |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10019191A DE10019191A1 (de) | 2000-04-17 | 2000-04-17 | Verfahren zur adaptiven Abstands- und/oder Fahrgeschwindigkeitsregelung bei einem Kraftfahrzeug |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10019191A1 true DE10019191A1 (de) | 2001-10-25 |
Family
ID=7639181
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10019191A Ceased DE10019191A1 (de) | 2000-04-17 | 2000-04-17 | Verfahren zur adaptiven Abstands- und/oder Fahrgeschwindigkeitsregelung bei einem Kraftfahrzeug |
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Country | Link |
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DE (1) | DE10019191A1 (de) |
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