DE10019000A1 - Verfahren zum Erfassen von Nutzungsgebühren - Google Patents
Verfahren zum Erfassen von NutzungsgebührenInfo
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Abstract
Zur Erfassung von Nutzungsgebühren in einem Paketdatenübertragungsnetz wird im Laufe einer Übertragungssitzung nach Auflaufen einer Schwellen-Gebührensumme eine Aufzeichnung über die fällig gewordenen Gebühren gemacht. Der Wert der Schwellen-Gebührensumme ist vorzugsweise in Abhängigkeit von der Datenrate der Übertragungssitzung variabel.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erfassen
von Nutzungsgebühren in einem Paketdatenübertragungsnetz.
Der Datentransfer in Paketdatenübertragungsnetzen ist ein
diskontinuierlicher Prozeß und hängt insbesondere stark vom
Teilnehmerverhalten bzw. der Anwendung ab.
Paketdatenübertragungsnetze sind für eine Vielzahl von
Anwendungen geeignet, die stark unterschiedliche
Übertragungsaktivitäten entfalten. Dazu gehören z. B.
Telematik-Anwendungen wie etwa die Fernüberwachung von
technischen Einrichtungen, bei denen im Laufe von lang
andauernden Übertragungssitzungen relativ kleine Datenmengen
übertragen werden, genauso wie Dateitransfer oder
Internetverkehr, wo Zeiträume mit geringer Aktivität und
solche mit hoher Aktivität abwechseln, und auch Übertragungen
mit mittleren bis hohen, gleichbleibenden Übertragungsraten
wie etwa Audio- oder Videoübertragungen.
Zu Abrechnungs- und Statistikzwecken werden in den Knoten
eines solchen Paketdatenübertragungsnetzes Daten erfaßt, die
die Übertragungsaktivität der Teilnehmer betreffen, und
werden als Datensätze oder "Records" auf ein nicht-flüchtiges
Speichermedium wie etwa eine Festplatte geschrieben, wenn
eine übertragene Datenmenge bzw. die Dauer der
Übertragungssitzung eine bestimmte Schwelle überschritten
hat. Das Speichermedium kann sowohl in einem Knoten oder
Router des Netzes selbst als auch an anderer Stelle im Netz
(zentral) ausgeführt sein. Da das Schreiben der Datensätze
die Leistungsfähigkeit der Paketvermittlung beeinträchtigt,
besteht das Bedürfnis, die Zahl der Aufzeichnungsvorgänge auf
das unbedingt nötige Mindestmaß zu beschränken.
Andererseits müssen Records so oft wie nötig geschrieben
werden, um die Daten zu sichern und weiterverarbeiten zu
können. So lange sie nicht gesichert sind, besteht die
Möglichkeit des Verlustes dieser Daten durch technische
Störungen oder betrügerische Eingriffe ins System von dritter
Seite. Dieses Risiko sowie die Motivation zu betrügerischen
Eingriffen sind natürlich um so größer, je seltener die
Aufzeichnungen gemacht werden, d. h. je größer der
Gebührenbetrag ist, der später anhand der gemachten
Aufzeichnung berechnet und dem Teilnehmer in Rechnung
gestellt wird. Um die hiermit verbundene Gefahr von
finanziellen Verlusten für die Betreiber solcher Netze zu
minimieren, ist es wiederum wünschenswert, Records häufig
aufzuzeichnen.
Die Erzeugung von Records in festen Zeitintervallen, wie sie
bei einem Fernmeldenetz ohne weiteres praktikabel ist, ist
bei einem Paketdatenübertragungsnetz nicht zweckmäßig, weil
die Übertragungsraten unterschiedlicher Sitzungen um
Zehnerpotenzen differieren können und dementsprechend auch
der Gebührenwert, der einer Aufzeichnung entspricht, und der
in Abhängigkeit von der übertragenen Datenmenge berechnet
wird, extrem streuen würde.
Die Häufigkeit, mit der solche Records erzeugt werden, ist
daher zwangsläufig ein Kompromiß zwischen widerstreitenden
Anforderungen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Erfassen von Nutzungsgebühren in einem
Paketdatenübertragungsnetz anzugeben, das einen geringen
Aufwand bei der Erzeugung und Aufzeichnung fällig gewordener
Gebühren mit einer hohen Sicherheit vor Datenverlust und
Fremdeingriff verwendet.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren mit den Merkmalen des
Anspruches 1 gelöst. Bei diesem Verfahren ist vorgesehen, daß
im Laufe einer Übertragungssitzung fällig gewordene Gebühren
berechnet werden und daß eine Aufzeichnung über die fällig
gewordenen Gebühren gemacht wird, wenn diese eine Schwelle
überschritten haben.
Dadurch wird vermieden, daß für Übertragungssitzungen mit
niedriger Übertragungsaktivität Aufzeichnungen gemacht
werden, denen nur ein geringer Gebühren-Gegenwert entspricht,
d. h. es wird vermieden, daß dies Art von
Übertragungssitzungen das Übertragungsnetz mit einer
Vielzahl von zu verarbeitenden und zu übertragenden
Gebührenaufzeichnungen belasten, deren Gebühren-Gegenwert in
einem schlechten Verhältnis zum damit verbundenen Aufwand
steht.
Zusätzlich ist es z. B. möglich, unterschiedlichen
Anwendungen jeweils unterschiedliche, an ihr
Übertragungsverhalten angepaßte Gebührensätze zuzuordnen und
so die Häufigkeit, mit der Aufzeichnungen gemacht werden, an
das wirtschaftliche Risiko bei Datenverlust anzupassen.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand von
Unteransprüchen.
Zweckmäßig ist insbesondere, daß der Wert der Schwellen-
Gebührensumme in Abhängigkeit von der Datenrate der
Übertragungssitzung festgelegt wird.
Als eine Faustregel wird die Schwellen-Gebührensumme uni so
niedriger festgelegt, je niedriger die Datenrate der
Übertragungssitzung ist. Wenn man davon ausgeht, daß die
Wahrscheinlichkeit, daß man Daten verliert oder Opfer eines
betrügerischen Eingriffs wird, proportional zu der Zeitdauer
ist, in der die Gebührendaten ungesichert bleiben und der
durch einen Datenverlust oder Eingriff zu erwartende Schaden
dem mittleren ungesicherten Gebührenbetrag, also etwa der
Hälfte der Schwellen-Gebührensumme entspricht, läßt sich das
Risiko für Sitzungen mit unterschiedlichen Datenraten in etwa
vereinheitlichen, indem man die Schwellen-Gebührensumme für
jede Sitzung so festlegt, daß das Produkt aus Schwellen-
Gebührensumme und mittlerer Datenrate für alle Sitzungen das
gleiche ist.
Abweichungen von dieser Faustregel sind zweckmäßig bei
Sitzungen mit stoßartigem Datenverkehr, etwa bei
Dateitransfer oder Internet-Zugriff. Bei solchen
Übertragungssitzungen sollten Aufzeichnungen auch dann
erzeugt werden, wenn der Datenverkehr unterbrochen ist bzw.
ruht, die Schwellen-Gebührensumme aber noch nicht vollständig
erreicht ist, denn andernfalls besteht die Gefahr, daß
beträchtliche Gebührenbeträge über lange Zeiträume
ungesichert bleiben.
Um die variablen Aufzeichnungszeitpunkte festzulegen, wird
gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens eine
Funktion berechnet, die von der Übertragungsaktivität seit
Sitzungsbeginn oder letzter Aufzeichnung abhängt und monoton
mit dieser wächst, und eine Aufzeichnung wird dann gemacht,
wenn diese Funktion eine Schwelle überschreitet, wobei die
Schwelle eine abnehmende Funktion der Zeitdauer seit
Sitzungsbeginn oder letzter Aufzeichnung ist. Der Wert der
Funktion steht in einem eindeutigen Zusammenhang mit dem mit
der Aufzeichnung dem Teilnehmer belasteten Gebührenbetrag.
Sie wird deshalb im folgenden der Einfachheit halber als
Gebührenfunktion bezeichnet.
Durch die Abnahme der Schwelle im Laufe der Zeit ist
gewährleistet, daß auch bei minimaler Übertragungsaktivität
nach einer endlichen Zeit die Schwelle überschritten wird und
eine Aufzeichnung angelegt wird, wobei, in dem Fall, daß die
Übertragungsaktivität in einer Sitzung kurz vor Erreichen der
Schwelle abbricht, die Wartezeit bis zum Anlegen der
Aufzeichnung um so kürzer ist, je knapper die Schwelle
verfehlt wurde. Dies bedeutet: je größer die bereits vom
Netzbetreiber erbrachte Übertragungsleistung ist, und je
größer somit der zu sichernde Gebührenbetrag ist, um so
kürzer ist die Wartezeit bis zum Anlegen der Aufzeichnung.
Die Übertragungsaktivität einer Übertragungssitzung kann in
Bit oder, völlig äquivalent, im Vielfachen von Bits gemessen
werden, sie kann aber auch in Paketen gemessen werden, wobei
die Länge bzw. Bitzahl eines Paketes in einem
Paketdatenübertragungssystem nicht für alle Pakete gleich
sein muß. Die Übertragungsaktivität kann übrigens auch als
eine abgeleitete Größe betrachtet werden, die aus
übertragener Informationsmenge und übertragener Paketzahl
berechnet wird, und die es somit erlaubt, Gebühren nicht nur
allein anhand der übertragenen Informationsmenge oder der -
durch die Zahl der übertragenen Pakete bestimmten -
Übermittlungsleistung des Paketübertragungssystems zu
berechnen, sondern beide Faktoren gewichtet in die
Gebührenberechnung einfließen zu lassen.
Um die Belastung eines Knotens des Paketdatenübertragungs
netzes durch die Erfassung der Aufzeichnungen gering zu
halten, kann ferner vorteilhafterweise vorgesehen werden, daß
die oben erwähnte Gebührenfunktion in einem zeitgesteuerten
Zyklus berechnet wird. Für eine korrekte Gebührenerfassung
ist es nämlich nicht erforderlich, daß zu jedem Zeitpunkt der
Wert der Funktion bekannt ist, der der Übertragungsaktivität
bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt entspricht; wenn infolge der
zeitgesteuerten Berechnung der Funktion erst mit einer
geringfügigen Verspätung erkannt wird, daß diese die Schwelle
überschritten hat, so ist dies für die Gebührenerfassung
nicht störend.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein schematisches Diagramm eines
Paketdatenübertragungsnetzwerkes, in dem die vorliegende
Erfindung anwendbar ist,
Fig. 2 veranschaulicht das herkömmliche Verfahren zur
Festlegung der Zeitpunkte, zu denen Aufzeichnungen
über fällig gewordene Gebühren gemacht werden;
Fig. 3 veranschaulicht eine erste Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Verfahrens; und
Fig. 4 und 5 veranschaulichen zwei Varianten einer zweiten
Ausgestaltung des Verfahrens.
Das in Fig. 1 dargestellte Paketdatenübertragungssystem
umfaßt eine Mehrzahl von Knoten K1, K2, K3, K4, von denen
jeder mit wenigstens einem anderen Knoten und Teilnehmern
TN11, TN12, . . ., TN21, . . ., etc. verbunden ist. Ein
Gebührenkonto in Form eines Datenspeicherbereiches, in dem
Aufzeichnungen über durch Übertragungsaktivitäten eines
Teilnehmers in dem Netzwerk verursachte Kosten aufgezeichnet
sind, ist jedem einzelnen Teilnehmer zugeordnet; diese
Gebührenkonten können an einer Mehrzahl von Knoten K1, K2,
. . . geführt sein, insbesondere kann für jeden Teilnehmer das
Gebührenkonto an demjenigen Knoten geführt sein, an dem er
direkt angeschlossen ist; es ist aber auch möglich, die
Gebührenkonten aller Teilnehmer an einem Knoten oder einem
Teil der Knoten des Netzwerkes zentral zu führen.
Die Erfassung der Gebühren, ihre Berechnung und Aufzeichnung
führt zu einer Arbeitsbelastung der einzelnen Knoten mit der
Folge, daß ihre Rechenleistung nicht vollständig für die
Vermittlung von Daten zwischen den Teilnehmern zur Verfügung
steht. Wenn die Gebührenkonten zentralisiert geführt werden,
ergibt sich eine zusätzliche Belastung des Netzwerkes durch
die Notwendigkeit, die Gebühreninformationen genauso wie die
zwischen den Teilnehmern übertragenen Nutzdaten durch das
Netzwerk zu befördern, wodurch Übertragungskapazität
blockiert wird.
Fig. 2 veranschaulicht die herkömmliche Vorgehensweise bei
der Erfassung der Gebühren. Sie zeigt in Form eines Graphen
die im Laufe der Zeit t in einer Übertragungssitzung zwischen
zwei Teilnehmern übertragene Datenmenge D, gemessen in Bit
oder Byte oder einem Vielfachen davon. Zu Beginn der
Übertragungssitzung, zum Zeitpunkt t = 0, ist die Datenmenge
gleich Null. Sie nimmt im Laufe der Zeit zu, bis sie zum
Zeitpunkt t1 eine Schwelle S erreicht. Zu diesem Zeitpunkt
wird eine Aufzeichnung angelegt, und das Gebührenkonto des
Teilnehmers, der die Sitzung eingeleitet hat, wird mit einem
Betrag belastet, der der übertragenen Datenmenge entspricht.
Gleichzeitig wird der Zählwert der Datenmenge D auf Null
zurückgesetzt. Die übertragene Datenmenge nimmt wiederum mit
der Zeit zu, wobei bei dem hier betrachteten Beispiel zum
Zeitpunkt t1' die Datenrate erhöht wird. Zum Zeitpunkt t2
wird erneut die Schwelle S der Datenmenge erreicht, eine
weitere Aufzeichnung wird angelegt, und der Zählwert der
Datenmenge wird erneut auf Null zurückgesetzt. Die
Übertragung mit hoher Rate endet am Zeitpunkt t2', vor
abermaligem Erreichen der Schwelle S. Solange nicht weitere
Daten übertragen werden, wird keine neue Aufzeichnung
angelegt. Der den seit der letzten Aufzeichnung übertragenen
Datenmenge entsprechende Gebührenbetrag bleibt somit so lange
nicht durch eine Aufzeichnung gesichert, wie die Übertragung
nicht fortgesetzt wird oder die Sitzung beendet und
infolgedessen eine neue Aufzeichnung angelegt wird.
Gemäß einer ersten Ausgestaltung des Verfahrens ist
vorgesehen, daß das in einer Sitzung pro Zeiteinheit
übertragene Datenvolumen erfaßt wird, und daß die Schwelle S
für die betreffende Sitzung in Funktion des erfaßten Werts
festgelegt wird. Indem für Sitzungen, die eine geringe
Übertragungsaktivität entfalten, eine niedrigere Schwelle S
gewählt wird als für Sitzungen mit starker
Übertragungsaktivität, ist gewährleistet, auch bei ersteren
häufig genug Gebührenaufzeichnungen angelegt werden, um die
Gefahr von Einbußen in vertretbarem Rahmen zu halten.
Die Festlegung der Schwelle kann erfolgen, wenn bei der
Etablierung einer Sitzung Information über den Typ der
Sitzung übertragen wird, aus der das
Paketdatenübertragungsnetz die voraussichtliche
Übertragungsaktivität der Sitzung ablesen oder schätzen kann.
Vorzugsweise wird das pro Zeiteinheit übertragene
Datenvolumen vom Paketdatenübertragungsnetz gemessen und die
Schwelle wird anhand des Messwerts festgelegt. Eine solche
Messung erfolgt zweckmäßigerweise während der gesamten
Übertragungssitzung, wobei die Messergebnisse, die in der
Zeit zwischen dem Beginn der Sitzung und der ersten
Aufzeichnung oder zwischen zwei Aufzeichnungen erhalten
worden sind, dazu dienen, die Schwelle für die nächstfolgende
Aufzeichnung festzulegen.
Fig. 3 veranschaulicht die Festlegung der
Aufzeichnungszeitpunkte t1, t2, . . . gemäß einer zweiten
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Bei dieser
Ausgestaltung ist eine Messung der Übertragungsqualität nicht
erforderlich. Es wird eine Gebührenfunktion f berechnet, die
eine monoton wachsende Funktion des Datenübertragungsvolumens
ist. Einer einfachen Variante zufolge kann die Funktion f
z. B. die Form f = c1D + c2P haben, wobei D die übertragene
Datenmenge in MB und P die Zahl der übertragenen Pakete ist
und c1, c2 nichtnegative Konstanten sind, von denen eine Null
sein kann. Die Figur zeigt den Verlauf der Gebührenfunktion
im Laufe der Zeit für eine exemplarische Übertragungssitzung.
Es wird wie in Fig. 2 eine Übertragungssitzung betrachtet,
die zum Zeitpunkt t = 0 beginnt, zwischen den Zeitpunkten t = 0
und t = t1' eine erste, niedrige Datenrate, dann bis zum
Zeitpunkt t2' eine zweite, höhere Datenrate aufweist und nach
dem Zeitpunkt t2' eine Datenrate von 0 hat.
Die Schwelle S ist hier eine Funktion der Zeit t. Sie wird
jeweils zu Beginn einer Übertragungssitzung am Zeitpunkt t = 0
auf einen hohen Startwert gesetzt, von dem aus sie monoton
fällt. Die Funktion f(D,P) nimmt von ihrem Ausgangswert 0 bei
t = 0 zunächst linear zu, bis sie zum Zeitpunkt t1 die
zeitabhängige Schwelle S(t) kreuzt.
Zusammen mit dem Anlegen einer Aufzeichnung am Zeitpunkt t1
wird die Gebührenfunktion f auf den Wert 0 und die Schwelle
S(t) auf den hohen Startwert zurückgesetzt, und der Abfall
der Schwelle S(t) und das Wachstum der Gebührenfunktion f(t)
mit der im Laufe der Zeit übertragenen Datenmenge beginnen
von neuem. Zum Zeitpunkt t1' wird die Datenrate der
Übertragungssitzung heraufgesetzt, so daß die Steigung der
Gebührenfunktion f zunimmt. Der Zeitabstand zwischen t2 und
t1 ist somit kleiner als der zwischen t1 und t = 0; die im
zweiten Zeitintervall übertragene Datenmenge ist größer als
die im ersten übertragene.
Wenn zum Zeitpunkt t2' die Datenübertragung abbricht, wächst
die Gebührenfunktion f nicht weiter. Die Schwelle S(t) fällt
jedoch weiterhin, so daß die Gebührenfunktion zum Zeitpunkt
t3 wiederum die Schwelle S erreicht und eine Aufzeichnung
angelegt wird.
Die Schwellen-Gebührensuxnme, bei deren Überschreitung eine
Aufzeichnung angelegt wird, ist also um so niedriger, je
geringer die mittlere Datenrate der Übertragungssitzung im
betrachteten Zeitintervall [0, t1], [t1, t2], . . . ist.
Die Zeitabhängigkeit der Schwelle schließt selbstverständlich
nicht aus, daß die Gebührenfunktion außer vom
Übertragungsvolumen auch selbst von der Zeit abhängig sein
1 kann.
Fig. 4 veranschaulicht eine weitere Ausgestaltung des
Verfahrens anhand eines Graphen, der die zeitliche
Entwicklung der Gebührenfunktion f für eine exemplarische
Übertragungssitzung zeigt, die von t = 0 bis t = t0' eine
konstante Übertragungsaktivität aufweist und bei der bei t0'
die Übertragung unterbrochen wird. Die Entwicklung der
Gebührenfunktion f ist als durchgezogene Linie dargestellt.
Eine Schwelle S. bei deren Überschreitung eine Aufzeichnung
angelegt wird, wird anhand einer mittleren zeitlichen
Ableitung der Gebührenfunktion, kurz als mittlere
Gebührenrate bezeichnet, festgelegt; sie ist als
Strichpunktlinie dargestellt. Die mittlere Gebührenrate f*(t)
ist hier einfach definiert als der Quotient aus dem Wert der
Gebührenfunktion f zum Zeitpunkt t und der Zeit t, wobei die
Zeit jeweils ab dem Beginn der Übertragungssitzung oder der
letzten Aufzeichnung gerechnet wird, je nachdem, was kürzer
zurückliegt.
Bei dem in Fig. 4 betrachteten Verlauf einer
Datenübertragung nimmt das Übertragungsvolumen vom Zeitpunkt
t = 0 bis t0' linear zu, und f* ist konstant. Ab t0' werden
keine Daten mehr übertragen, infolgedessen nimmt f* im Laufe
der Zeit proportional zum Kehrwert der Zeit ab. Proportional
dazu nimmt auch die Schwelle S ab, und zum Zeitpunkt t1
erreicht die Gebührenfunktion f den Wert von S, woraufhin
eine Aufzeichnung angelegt wird.
Alternativ dazu kann die mittlere Gebührenrate auch definiert
werden als Differenz zwischen der Gebührenfunktion f(t) an
einem gegenwärtigen Zeitpunkt t und der Gebührenfunktion f(t-
Δt) an einem um eine fest gewählte Zeitspanne Δt
zurückliegenden Zeitpunkt, dividiert durch die Zeitspanne Δt.
Dann ergibt sich für den gleichen Verlauf der Übertragung und
der Gebührenfunktion wie bereits in Fig. 4 betrachtet der in
Fig. 5 gezeigte Verlauf der Schwelle S: Mit Ende der
Übertragung zur Zeit t0' beginnt die Schwelle S linear zu
fallen und erreicht mit einer Verzögerung Δt den Wert 0.
Spätestens dann hat die Gebührenfunktion, unabhängig von
ihrem Wert zum Zeitpunkt t0', die Schwelle S erreicht und die
Aufzeichnung wird ausgelöst.
Bei einer einfachen Ausgestaltung der oben beschriebenen
Verfahren kann man als Gebührenfunktion direkt einen Zählwert
der übertragenen Bits oder Pakete verwenden. Flexible
Tarifstrukturen, die z. B. bei einer Hochratenübertragung
niedrigere Gebühren pro übertragenem Megabyte zu berechnen
erlauben als bei einer sporadischen oder langsamen
Übertragung, erfordern jedoch die Berechnung einer aus
direkten Zählwerten abgeleiteten, berechneten
Gebührenfunktion. Um den Rechenaufwand bei der Erfassung der
Gebühren zu begrenzen, wird bei einer Weiterentwicklung der
oben beschriebenen Verfahren die Berechnung der
Gebührenfunktion nicht begleitend mit der Zählung der
übertragenen Daten durchgeführt, sondern die Knoten des
Netzes sind mit einem Zeitgeber ausgestattet, der in
Zeitabständen von z. B. mehreren Minuten bis einer halben
Stunde, die Berechnung der Gebührenfunktion für die aktiven
Übertragungssitzungen der an die Knoten angeschlossenen
Teilnehmer veranlaßt. Dabei kann die Berechnung der
Gebührenfunktion ergeben, daß die Schwelle nicht nur
erreicht, sondern bereits überschritten ist. Dies bedeutet
für den Netzbetreiber jedoch keinen Verlust, da der in
Rechnung gestellte Gebührenbetrag nicht der Wert der Schwelle
ist, sondern der tatsächlich berechnete Gebührenwert.
Claims (10)
1. Verfahren zum Erfassen von Nutzungsgebühren in einem
Paketdatenübertragungsnetz, bei dem im Laufe einer
Übertragungssitzung eine Aufzeichnung von für die
Ggebühren der Übertragungssitzung relevanten Daten
gemacht wird, dadurch gekennzeichnet, daß im Laufe der
Übertragungssitzung fällig gewordene Gebühren berechnet
werden und daß die Aufzeichnung gemacht wird, wenn die
berechneten Gebühren eine Schwellen-Gebührensumme
überschritten haben.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wert der Schwellen-Gebührensumme in Abhängigkeit von
der Datenrate der Übertragungssitzung variabel ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schwellen-Gebührensumme um so niedriger festgelegt
wird, je niedriger die Datenrate der Übertragungssitzung
ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß bei einer Übertragungssitzung mit
stoßartigem oder unterbrochenem Datenverkehr eine
Aufzeichnung auch vor Erreichen der Schwellen-
Gebührensumme erzeugt wird, wenn der Datenverkehr ruht.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Gebührenfunktion
berechnet wird, die von dem Datenübertragungsvolumen
seit Sitzungsbeginn oder seit der letzten Aufzeichnung
abhängt und monoton wächst, und daß eine Aufzeichnung
gemacht wird, wenn die Funktion eine Schwellen-
Gebührensumme überschreitet, wobei die Schwellen-
Gebührensumme eine abnehmende Funktion der Zeitdauer
seit Sitzungsbeginn oder letzter Aufzeichnung ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Datenübertragungsvolumen in Bit gemessen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Datenübertragungsvolumen in Paketen gemessen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Datenübertragungsvolumen aus übertragener
Informationsmenge und übertragener Paketzahl berechnet
wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die fällig gewordenen
Gebühren in einem zeitgesteuerten Zyklus berechnet
werden.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Aufzeichnung angelegt
wird, wenn der Zuwachs der Gebührensumme einen Grenzwert
unterschreitet.
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