DE10018608C2 - Spannbacke für Flachproben - Google Patents
Spannbacke für FlachprobenInfo
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- G01N2203/02—Details not specific for a particular testing method
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- G01N2203/0278—Thin specimens
- G01N2203/0282—Two dimensional, e.g. tapes, webs, sheets, strips, disks or membranes
Description
Die Erfindung betrifft eine Spannbacke für Flachproben mit
rechteckigem Querschnitt nach dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1, wie sie aus der DE 862 379 C bekannt ist.
Zur experimentellen Ermittlung von mechanischen Matrialkenn
werten wie Bruchspannung und -dehnung eines Werkstoffes wird
in der Materialprüfung der Zugversuch durchgeführt. Dazu wird
das zu untersuchende Material an seinen beiden Enden fixiert.
In Fig. 1 ist das Beispiel einer Spannbacke 1, in der das zu
prüfende Material in Form einer rechteckigen Probe 2 einge
klemmt ist, dargestellt. Der obere und der untere Teil der
Spannbacke wird miteinander verschraubt. Am anderen Ende wird
die Probe entsprechend auf die selbe Art und Weise einge
klemmt. Diese Form der Einspannung ist für Flachproben mit
rechteckigem Querschnitt vorgesehen. Die gesamte Anordnung
wird anschließend in die Prüfmaschine eingehängt. Die Probe
wird bis zum Bruch kraft- oder weggesteuert auseinandergezo
gen.
Am Eintritt der Probe in die Spannbacke überlagern sich zwei
Spannungen, zum einen die Druckspannung durch die Einspan
nugskräfte und zum anderen die Zugspannungen durch das Aus
einanderziehen. Um diese Spannungsüberhöhung zu vermeiden,
werden die Probenkörper im Falle eines isotropen Materials im
Einspannbereich verdickt und im Falle eines anisotropen Mate
rials entweder in der Breite bzw. in der Dicke tailliert
oder, wie in Fig. 2, mit Aufdopplern 3 beklebt.
Die Fig. 2 zeigt die Explosionszeichnung einer halben Probe
2 mit Aufdopplern 3. Die andere Hälfte mit den entsprechenden
Aufdopplern ist nicht dargestellt.
Das Besondere an glasfaserverstärkten Kunststoffen ist ihre
hohe Zugfestigkeit gepaart mit einer sehr hohen Bruchdehnung,
siehe nachfolgende Tabelle.
Aufgrund der anisotropen Eigenschaften der glasfaserverstärk
ten Kunststoffe ist es nicht möglich die Probenkörper im Be
reich der Einspannung zu verdicken, d. h. sie müssen mit Auf
dopplern beklebt werden. Die gesamte Zugkraft muss über
Scherspannungen im Klebstoff vom Aufdoppler in die Probe
übertragen werden. Diese Anforderung erfüllt kein Klebstoff
bei -196°C.
Da die Aufdoppler-Methode nicht anwendbar ist, wird zwischen
die Spannbacke und die Probe Schmirgelgewebe gelegt. Im Ver
such, insbesondere bei -196°C, kommt es im Bereich des Ein
tritts der Probe in die Spannbacke aufgrund der hohen Bruch
dehnung der Probe zu einer Relativbewegung zwischen Probe und
Schmirgelgewebe. Dies hat zur Folge, dass von der Probenober
fläche Material abgetragen wird. Insbesondere bei dynamischen
Schwingversuchen zur Ermittlung des Dauerfestigkeitsniveaus,
wofür zehn Millionen Lastwechsel erforderlich sind, ist die
ser Abtrag nicht tolerierbar. Die Relativbewegung ist nur
durch eine erhöhte Einspannungskraft in der Spannbackenver
schraubung zu unterbinden, was jedoch ein vorzeitiges Versa
gen des Prüfmaterials zur Folge hätte.
Aus der US 1 872 047 sind Spannelemente mit sägezahnähnlichen
Oberflächen bekannt, bei denen die Strukturhöhe vom einen
Ende zum anderen zunimmt.
Des weiteren sind aus der EP 0 480 498 A1 Spannelemente be
kannt, die zur Verbesserung der Traktion pyramidenstumpfähn
liche Erhebungen aufweisen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Spannbacke bereitzustel
len, bei der es nicht zu vorzeitigem Versagen des Prüfmateri
als kommt.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentan
spruchs 1. Die Unteransprüche beschreiben vorteilhafte aus
gestaltungen der Erfindung.
Die erfindungsgemäße Spannbacke eignet sich besonders für
Zugversuche für anisotrope Werkstoffe mit einer hohen Deh
nung.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbei
spiels mit Hilfe der Fig. 3 und 4 näher erläutert.
Dabei zeigt die Fig. 3 eine Prinzip-Skizze einer Spannbacke
zur Prüfung von hochelastischen Glasfaser Verbundwerkstoffen
und die Fig. 4 die Druckentlastung durch die Verformung einer
Lamelle.
Aufgrund der anisotropen Eigenschaften und der hohen Bruch
dehnung der glasfaserverstärten Kunststoffe kommt nur eine
Flachprobe mit rechteckigem Querschnitt als Probenkörper in
Frage. Um eine Relativbewegung zwischen Probe 2 und Schmir
gelgewebe zu vermeiden wurde eine neuartige Form der Spann
backe 1 entwickelt.
Die Fig. 3 zeigt im oberen Teil eine Prinzip-Skizze (Längs
schnitt) einer Spannbacke zur Prüfung von hochelastischen
Glasfaser Verbundwerkstoffen als Probe 2 bei Raumtemperatur
sowie Tieftemperatur (-196°C) ohne Schlupfbewegung zwischen
der Probe und den Lamellen der Spannbacke.
Die Länge der Spannbacke beträgt 100 mm, die Höhe 30 mm und
die Tiefe hängt von der Breite der Probe ab. Der Abstand zwi
schen zwei Lamellen beträgt 0,5 mm und ihre Höhe variiert
zwischen 7 und 20 mm.
Im unteren Teil der Fig. 3 ist die Dehnung der Probe, hier
ein Verbundwerkstoff, dargestellt. Diese Dehnung ist der in
der Spannbacke auf die Probe wirkenden Zugkraft proportional.
Es ist zu erkennen, dass die Krafteinwirkung im Bereich der
linken Lamellen aufhört. Der Verlauf der Lamellenhöhen kann
an den Werkstoff angepasst werden.
Bei Zugbelastung der Probe werden die Lamellen 4 der Spann
backe 1 entsprechend der Dehnung des Glasfaser-Verbundwerk
stoffes 2 in Zugrichtung verformt. Zur Probenmitte hin er
fährt der Verbund durch die Verformung der Lamellen eine
Druckentlastung in der Einspannung, d. h. die Probe wird im
Bereich des Eintritts in die Spannbacke 1 weniger stark auf
Druck beansprucht.
Die Fig. 4 zeigt die Verformung der Lamellen bei Zugbelas
tung der Probe. Dadurch wird eine Druckentlastung erzielt.
Die Spitzen 5 der Lamellen 4 sind abgerundet, um ein Abrollen
auf dem eingespannten Werkstoff zu gewährleisten. Diese Ab
rundung wird mit einem Bor-Silicat-Korn der Bezeichnung "CBN
181 Qualität ABN300 (Korngröße 800 µm mit scharfen Kanten)"
beschichtet, um zwischen der Spannbacke und dem eingespannten
Werkstoff eine bessere Haftreibung zu erzielen, als das mit
einer sonst üblichen Kreuzrändelung der Fall ist. Durch oben
genannte Beschichtung können die Einspannkräfte um bis zu
30% reduziert werden, was eine niedrigere Druckspannung
durch die Einspannung zur Folge hat.
Claims (3)
1. Spannbacke für Flachproben mit rechteckigem Querschnitt,
wobei die Spannbacke aus zwei Teilen mit im Wesentlichen
quaderförmiger Gestalt besteht und wobei eine Anzahl von
parallelen Nuten auf der der Flachprobe zugewandten Seite
der beiden Teile der Spannbacke vorgesehen sind, die
senkrecht zur Längsachse der Flachprobe verlaufen, wo
durch Lamellen gebildet werden, dadurch gekennzeichnet,
dass die Tiefe der Nuten so gewählt ist, dass die Lamel
lenhöhe von einem Ende der Spannbacke zum anderen hin ab
nimmt und die Lamellen (4) oben an ihren Spitzen (5) ab
gerundet sind, wodurch die Flachprobe über ihre ganze
Breite auf jeder Lamelle (4) nur auf einer Linie auf
liegt.
2. Spannback nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Lamellenhöhe monoton abnimmt.
3. Spannbacke nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, dass die abgerundeten Lamellenflächen mit Borsili
kat-Korn beschichtet sind.
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---|---|---|---|
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000118608 DE10018608C2 (de) | 2000-04-14 | 2000-04-14 | Spannbacke für Flachproben |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10018608A1 DE10018608A1 (de) | 2001-10-25 |
DE10018608C2 true DE10018608C2 (de) | 2002-09-19 |
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---|---|---|---|
DE2000118608 Expired - Fee Related DE10018608C2 (de) | 2000-04-14 | 2000-04-14 | Spannbacke für Flachproben |
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Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102005058582B4 (de) * | 2005-12-08 | 2014-04-30 | Deutsch-Französisches Forschungsinstitut Saint-Louis | Einspannanordnung für eine Flachprobe aus anisotropem Material |
DE102020119302A1 (de) | 2020-07-22 | 2022-01-27 | Scherdel Innotec Forschungs- Und Entwicklungs-Gmbh | Spannbacke, Einspannvorrichtung und Zugprüfmaschine |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US1872047A (en) * | 1930-09-13 | 1932-08-16 | Aluminum Co Of America | Testing machine |
DE862379C (de) * | 1944-07-01 | 1953-01-12 | Alfred J Amsler & Co | Vorrichtung zum Einspannen von Probestaeben in Pulsiermaschinen |
EP0480498A1 (de) * | 1990-10-11 | 1992-04-15 | N.V. Bekaert S.A. | Einspannvorrichtung für Zugtests |
-
2000
- 2000-04-14 DE DE2000118608 patent/DE10018608C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Pat. Abstr. of Japan, P-1308, 1992, Vol. 16, No. 50, JP 3-251735 (A) * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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