DE10018327A1 - Mehrprozess-Anwendungsmanagement - Google Patents
Mehrprozess-AnwendungsmanagementInfo
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Abstract
Zum Mehrprozeß-Anwendungsmanagement sind Einzelanwendungsmodule (EA) vorgesehen, die jeweils eine eigene graphische Benutzerschnittstelle (GUI) haben. Ein Ein-/Ausgabesteuerungsmodul (EAM) hat Zugriff auf einen Monitor (M) und eine Tastatur (T). Ein-/Ausgabeanforderungen, die die einzelnen graphischen Benutzerschnittstellen (GUI) absetzen, werden vom Ein-/Ausgabesteuerungsmodul (EAM) aufgenommen und abhängig von den Vorgaben eines Konfigurationsmoduls (KM) auf den Monitor (M) bzw. die Tastatur (T) geschaltet. Das Konfigurationsmodul (KM) verwirklicht dabei ein Regelwerk (R), das abhängig vom Betriebszustand der Einzelanwendungsmodule (EA) eine Konkurrenz um die Ressourcen Monitor (M) und Tastatur (T) durch eine Priorisierung löst.
Description
Die Erfindung betrifft ein Mehrprozeß-Datenverarbeitungssystem, bei dem
mehrere Einzelanwendungsmodule unabhängig voneinander gleichzeitig arbeiten,
die jeweils eine eigene graphische Benutzerschnittstelle zur Ausgabe sowie der Ein
gabe von Einzelanwendungsdaten an mindestens einer Ein-/Ausgabeeinheit haben.
Dabei wird unter "graphischer Benutzerschnittstelle" sowohl eine graphisch aus
gestattete, visuelle Oberfläche mit Symbolen für verschiedene Funktionen, die mit
tels einem Zeigegerät aufgerufen werden, als auch eine maskengeführte Eingabe-
und Darstellungsstruktur, die ohne Zeigegerät bedient wird, verstanden. Die Erfin
dung betrifft weiter ein Computerprogramm zur Steuerung des Zugriffs mehrerer
Einzelanwendungsprozesse auf mindestens eine Ein-/Ausgabeeinheit.
In modernen Datenverarbeitungssystemen laufen in der Regel mehrere Pro
zesse gleichzeitig ab. Dies ist insbesondere bei Datenverarbeitungssystemen der
Fall, die eine Anlage überwachen oder steuern. Die bei einer solchen Anlagensteue
rung ablaufenden Prozesse können Datenerfassungs- oder Meßanwendungen, Re
gelapplikationen, Kommunikationsanwendungen o. ä. sein.
Ein weitbekanntes Beispiel für Datenverarbeitungssysteme, auf denen meh
rere Prozesse gleichzeitig laufen, sind Personal Computer, auf denen beispielsweise
ein Textverarbeitungsprogramm, ein Kommunikationsmodul zum Zugriff auf ein
Netzwerk, ein Zeichnungsprogramm, ein Spracherkennungsmodul oder vielfältige
andere Prozesse unabhängig voneinander arbeiten können.
Bei solchen Mehrprozeß-Datenverarbeitungssystemen stellt sich regelmäßig
das Problem, daß jede Einzelanwendung Zugriff auf eine oder mehrere Ein-
/Ausgabeeinheiten oder sonstige Systemresourcen verlangt. Jede Einzelanwendung
kann abhängig von seinem jeweiligen Betriebszustand die Aus- oder Eingabe von
Einzelanwendungsdaten, d. h. Daten, die der jeweiligen Einzelanwendung zugeord
net oder für diese von Bedeutung sind, benötigen. Die Einzelanwendungen konkur
rieren also um Resourcen.
Die Resourcenkonkurrenz zur Ein-/Ausgabe über einen Bildschirm mit
Tastatur und eventuell auch Zeigegerät wird üblicherweise so gelöst, daß alle Ein
zelanwendungen einer gemeinsamen graphischen Benutzerschnittstelle untergeord
net sind, die den Zugriff auf diese Resourcen regelt. Dies ist blockschaltbildartig in
Fig. 2 für die Konkurrenz um eine Ein-/Ausgabeeinheit mit einem Monitor M und
einer Tastatur T dargestellt. Die einzelnen Einzelanwendungen EA1 bis EAn sind
einer gemeinsamen graphischen Benutzerschnittstelle GUI untergeordnet, die die
Darstellung auf dem bzw. den Zugriff auf den Monitor M und die Tastatur T ver
waltet. Diese graphische Benutzerschnittstelle ist üblicherweise Teil des Betriebs
systems des Datenverarbeitungssystems. Die Einzelanwendungen müssen also auf
das jeweilige Betriebssystem zugeschnitten sein und ihre Anforderung zur Ausgabe
bzw. Eingabe von Einzelanwendungsdaten gemäß den Vorgaben der graphischen
Benutzerschnittstelle an diese mitteilen.
Dieses Konzept hat den Nachteil, daß eine gewisse Unflexibilität hinsichtlich
der Einzelanwendungen dahingehend besteht, daß sie sich bei der Anforderung bzw.
Ausgabe von Einzelanwendungsdaten nach der graphischen Benutzerschnittstelle
richten müssen. Darüber hinaus möchte man ein Schema vorgeben, nach dem die
Ein-/Ausgabeanforderungen der Einzelanwendung gegeneinander priorisiert wer
den. Ein solches Schema wird üblicherweise als Mensch/Maschinen-Schnittstelle
oder MMI bezeichnet. Die Anforderungen der MMI müssen in der Benutzerschnitt
stelle bereits verwirklicht sein, da diese letztlich die Resourcenkonkurrenz der Ein
zelanwendungen um Ein-/Ausgabeeinheiten durch Prioritätenbildung regelt. Ände
rungen entweder auf Seiten der Einzelanwendungen oder auf Seiten der Anforde
rungen der MMI erfordern damit regelmäßig eine Neuprogrammierung der graphi
schen Benutzerschnittstelle. Die bekannte Lösung ist deshalb sehr unflexibel auf
Hinzufügen oder Ändern von Einzelanwendungen.
Dies ist besonders nachteilhaft bei Mehrprozess-Datenverarbeitungssystemen
oder Computerprogrammen, die der Überwachung, Steuerung und Regelung sicher
heitsrelevanter Komponenten einer Anlage dienen. Bei solchen sicherheitsrelevan
ten Anlagen, beispielsweise Fahrzeugen, ergeben sich häufig Änderungen bei Einzelanwendungen,
da sich durch die stark fortschreitende technische Entwicklung
deren Fähigkeiten ständig erweitern. Bedingt durch diese neuen Fähigkeiten ergeben
sich auch mitunter Änderungen der Anforderungen der MMI. In solchen Fällen muß
man dann entweder die graphische Benutzerschnittstelle relativ aufwendig neu
programmieren oder auf die erweiterten Fähigkeiten der Einzelanwendungen ver
zichten. Andererseits muß gerade bei sicherheitsrelevanten Prozessen oder Anlagen
eine vorgegebene MMI strikt eingehalten werden, um Fehlbedingungen auszu
schließen.
Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, für ein System mit mehre
ren Einzelanwendungen die Verwirklichung der Vorgaben einer
Mensch/Maschinen-Schnittstelle zu ermöglichen und dabei dennoch größtmögliche
Flexibilität bei den Einzelanwendungen zu gewährleisten.
Diese Aufgabe wird durch das in Anspruch 1 definierte Datenverarbeitungs
system und das in Anspruch 11 definierte Computerprogramm gelöst.
Erfindungsgemäß hat jedes Einzelanwendungsmodul eine eigene graphische
Benutzerschnittstelle. Prozesse werden in diesem Zusammenhang ebenfalls als Ein
zelanwendungsmodule bezeichnet. Mehrere Einzelanwendungsmodule mit ihren
jeweiligen graphischen Benutzerschnittstellen sind unabhängig voneinander im
Mehrprozeß-Datenverarbeitungssystem vorgesehen. Analoges gilt für das erfin
dungsgemäße Computerprogramm. Die Resourcenkonkurrenz der einzelnen gra
phischen Benutzerschnittstellen der Einzelanwendungsmodule bzw. -prozesse um
die Ein-/Ausgabe von Daten wird von einem übergeordneten Modul gelöst. Die An
forderungen auf Ein-/Ausgaben von Einzelanwendungsdaten werden einem Ein-
/Ausgabesteuerungsmodul zugeführt, das andererseits an mindestens eine Ein-
/Ausgabeeinheit angeschlossen ist. Das Ein-/Ausgabesteuerungsmodul löst die
Resourcenkonkurrenz der Einzelanwendungsmodule durch entsprechende Priorisie
rung des Zugriffes der graphischen Benutzerschnittstellen auf die Ein-
/Ausgabeeinheit. Die Priorisierung erfolgt nach Vorgaben eines Konfigurationsmo
duls, das vorzugsweise ein entsprechendes Regelwerk enthält. In diesem Regelwerk
ist festgelegt, wann welche graphische Benutzerschnittstelle eines Einzelanwen
dungsmoduls Zugriff auf die Ein-/Ausgabeeinheit erhält.
Das Ein-/Ausgabesteuerungsmodul teilt vorzugsweise dem Konfigurations
modul den Betriebszustand der einzelnen Einzelanwendungen mit. Das Konfigura
tionsmodul ist dann in der Lage, eine betriebszustandsabhängige MMI in seinem
Regelwerk zu verwirklichen. Die vom Regelwerk des Konfigurationsmoduls vorge
gebene Priorisierung zur Lösung der Resourcenkonkurrenz erfolgt betriebszustands
abhängig. Dies ist besonders bei der Steuerung, Regelung oder Überwachung si
cherheitsrelevanter Anlagen von Vorteil, da dann abhängig vom Betriebszustand der
Anlage die graphischen Benutzerschnittstellen unterschiedlicher Einzelanwendun
gen Zugriff auf die Ein-/Ausgabeeinheiten erhalten.
Je nach Ausbildung der Ein-/Ausgabeeinheit oder Ein-/Ausgabeeinheiten
kann es möglich sein, mehrere graphische Benutzerschnittstellen gleichzeitig auf die
Ein-/Ausgabeeinheiten zu schalten. Dies kann beispielsweise in einer Art Fenster
technik geschehen. Das Ein-/Ausgabesteuerungsmodul führt dazu die Ein-/Ausga
beanforderungen einzelner oder mehrerer graphischer Benutzerschnittstellen ent
sprechend zusammen und sorgt für eine geeignete, den Vorgaben des Konfigurati
onsmoduls entsprechende Fensterdarstellung. Die Art der Fensterdarstellung wird
dabei vom Regelwerk des Konfigurationsmoduls vorgegeben. Das Konfigurations
modul gibt vor, welches Fenster auf einer Dateneingabe unmittelbar reagiert und
welche Fenster sozusagen nur im Hintergrund oder Anzeigemodus zu sehen sind. In
diesem Zusammenhang wird auch davon gesprochen, daß ein Fenster bzw. eine
graphische Benutzerschnittstelle den "Fokus" auf einem Monitor hat.
Das Zusammenführen mehrerer graphischer Benutzerschnittstellen auf einer
Ein-/Ausgabeeinheit ist dann besonders vorteilhaft, wenn diese Ein-/Ausgabeeinheit
über programmierbare Funktionstasten verfügt, ähnliches gilt für Zeigegeräte. Sol
che programmierbaren Funktionstasten sind üblicherweise am Rand eines Bild
schirms vorgesehen, so daß durch entsprechende Darstellung am Rand des Bild
schirms die aktuell programmierte Funktion einer solchen Funktionstaste angezeigt
wird. Das Ein-/Ausgabesteuerungsmodul sorgt in einem solchen Fall für die entsprechende
Programmierung der aktuellen Weiterleitung der Funktionstastenbetäti
gung an die richtige Einzelanwendung und für die korrekte Darstellung. Dies ge
schieht natürlich wieder abhängig von den betriebszustandsabhängigen Vorgaben
des Konfigurationsmoduls.
Das Mehrprozeß-Datenverarbeitungssystem entfaltet seine Stärken besonders
vorteilhaft auf Anlagen, die mehrere Datenverarbeitungsgeräte mit entsprechenden
Recheneinheiten aufweisen, welche über Datenkommunikationsleitungen oder ein
Netzwerk miteinander verbunden sind. In einem solchen Fall kann man ein Ein-
/Ausgabesteuerungsmodul vorsehen, das auf einem Datenverarbeitungsgerät läuft,
und die Einzelanwendungsmodule beliebig auf verschiedene Datenverarbeitungsge
räte verteilen. Ein solcher Aufbau nutzt vorteilhaft die Unabhängigkeit, die die
Einzelanwendungsmodule voneinander haben. Kein Einzelanwendungsmodul muß
die Existenz anderer Einzelanwendungsmodule berücksichtigen. Alle Einzelanwen
dungsmodule arbeiten parallel und unabhängig mit ihren jeweiligen graphischen
Benutzerschnittstellen nebeneinander und werden erst auf der Basis des Ein-
/Ausgabesteuerungsmoduls sowie des Konfigurationsmoduls zusammengeführt.
Optional ist es auch möglich, mehrere Ein-/Ausgabensteuerungsmodule
vorzusehen, wobei jedes einer Ein-/Ausgabeeinheit zugeordnet ist. Mittels eines
zentralen oder mehreren verteilten, jeweiligen Ein-/Ausgabensteuerungsmodulen
zugeordneten Kommunikationsmodulen wird dann festgelegt, welche Einzelanwen
dung auf welcher Ein-/Ausgabeneinheit und in welchem Umfang aktiv ist. Dies er
reicht hohe Redundanz, wenn die Konfigurationsmodule so ausgebildet sind, daß
bei Ausfall eines oder mehrerer Ein-/Ausgabeeinheiten oder -steuerungsmodule die
entsprechenden Einzelanwendungsmodule automatisch geeignet umgeleitet werden.
Etwaige Änderungen der Einzelanwendungsmodule erfordern somit keine
aufwendige Neuprogrammierung der graphischen Benutzerschnittstelle. Sie müssen
lediglich im Regelwerk des Konfigurationsmoduls berücksichtigt werden. Dieses
Regelwerk kann insbesondere im Computerprogramm als leicht überarbeitbare
Datenbank ausgebildet werden, die nach Eingabe der aktuellen Ein-
/Ausgabeanforderungen der graphischen Benutzerschnittstellen der Einzelanwendungsmodule
die aktuelle Priorisierung zur Lösung der Resourcenkonkurrenz
liefert.
Trotz dieser völligen Unabhängigkeit der Einzelanwendungsmodule ermög
licht es das Konzept des Mehrprozeß-Datenverarbeitungssystems dennoch, Daten
zwischen den Einzelanwendungsmodulen auszutauschen. Dies geschieht vorteil
hafterweise über die einzelnen graphischen Benutzerschnittstellen. Das Ein-
/Ausgabesteuerungsmodul entnimmt dann den graphischen Benutzerschnittstellen
der einzelnen Einzelanwendungsmodule entsprechende Einzelanwendungsdaten und
gibt sie als Eingaben den graphischen Benutzerschnittstellen anderer Einzelanwen
dungsmodule ein, die die entsprechenden Einzelanwendungsdaten der anderen Ein
zelanwendungsmodule benötigen.
Es ist in einer Weiterbildung aber auch möglich, daß jedes Einzelanwen
dungsmodul zusätzlich zu seiner graphischen Benutzerschnittstelle auch über eine
Datenschnittstelle verfügt, über die ein Austausch von Einzelanwendungsdaten er
folgt. Diese Datenschnittstellen sind dann an ein Informationsaustauschmodul ange
schlossen, das ähnlich dem Ein-/Ausgabesteuerungsmodul die Kommunikation der
Einzelanwendungsmodule über ihre Datenschnittstellen miteinander regelt. Um
auch hier die größtmögliche Unabhängigkeit hinsichtlich der Anzahl oder Ausbil
dung der Einzelanwendungsmodule zu erreichen, ist es vorteilhaft, die über die Da
tenschnittstelle ausgegebenen Einzelanwendungsdaten derart im Informationsaus
tauschmodul aufzubereiten, daß sie um eine Information über das Einzelanwen
dungsmodul ergänzt werden, von dem sie stammen. Diese so erweiterten Daten
werden als Container bezeichnet, der die Adresse des absendenden Einzelanwen
dungsmodul sowie die Einzelanwendungsdaten enthält. Ein solcher Container kann
als Einzelanwendungsdaten auch lediglich die Aufforderung enthalten, gewisse
Daten an die Datenschnittstelle des absendenden Einzelanwendungsmoduls zu
übermitteln. Das Informationsaustauschmodul verwaltet die erhaltenen Container
entsprechend und stellt einem eine Information anfordernden Einzelanwendungs
modul den die entsprechende Information enthaltenden Container zu.
Die wichtigste Eigenschaft des Ein-/Ausgabensteuerungsmoduls besteht
darin, daß es nicht in die Verantwortung der integrierten Anwendungen eingreift.
Alle betriebenen Anwendungen bleiben autonom und sind für die Inhalte der durch
sie erzeugten Fenster allein und ausschließlich verantwortlich. Dies bewirkt, daß
einerseits die Verantwortungen im System getrennt sind und erleichtert zum anderen
die Einbindung von bereits bestehenden Einzelanwendungsmodulen in einfacher
Weise.
Weiter ergibt dies die Skalierbarkeit des Systems in Bezug auf Art und An
zahl der integrierten Einzelanwendungsmodule. Die sich hier abzeichnende Fülle an
anwendungsspezifischen Ausstattungen des Systems bzw. des Programms mit den
verschiedensten Zusammenstellungen von bestehenden und neuen Einzelanwen
dungsmodulen bzw. -prozessen verlangt nach einer vollständigen Konfigurierbar
keit: Die Integration von neuen Einzelanwendungsmodulen führt so nicht zu insbe
sondere programmtechnischem Anpassungsbedarf, sondern wird lediglich durch
unterschiedlich konfigurierte Einzel-/Ausgabensteuerungsmodule erreicht.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung in
Ausführungsbeispielen näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer ersten Ausführungsform eines Mehrprozeß-
Datenverarbeitungssystems,
Fig. 2 ein Blockschaltbild eines Mehrprozeß-Datenverarbeitungssystems
nach dem Stand der Technik,
Fig. 3 ein detailliertes Blockschaltbild der Fig. 1,
Fig. 4 ein Blockschaltbild für ein weiteres Modul der Ausführungsform der
Fig. 3,
Fig. 5 ein Blockschaltbild eines Mehrprozeß-Datenverarbeitungssystems, das
auf mehrere Datenverarbeitungsanlagen verteilt ist und
Fig. 6 ein Blockschaltbild einer zweiten Ausführungsform eines Mehrprozeß-
Datenverarbeitungssystems.
In Fig. 1 ist eine erste Ausführungsform eines Mehrprozeß-
Datenverarbeitungssystems dargestellt. Dieses System weist mehrere Einzelanwen
dungsmodule EA1 bis EAn auf. Jedes Einzelanwendungsmodul (im folgenden auch
als Einzelanwendung bezeichnet) EA hat eine eigene graphische Benutzerschnitt
stelle GUI. Jedes Einzelanwendungsmodul ist somit mit seiner graphischen Benut
zerschnittstelle prinzipiell in der Lage, autark zu arbeiten.
Für alle Einzelanwendungsmodule ist ein Monitor M und eine Tastatur T
vorgesehen. Jede graphische Benutzerschnittstelle GUI setzt Daten ab, die auf dem
Monitor M darzustellen sind und erwartet entsprechende Eingaben über die Tastatur
T. Diese Daten werden im folgenden als Einzelanwendungsdaten EAD bezeichnet.
Da die Einzelanwendungsmodule EA nichts von der Existenz weiterer Einzelan
wendungsmodule wissen, besteht eine Resourcenkonkurrenz um den Monitor M
und die Tastatur T.
Diese Resourcenkonkurrenz wird durch ein Ein-/Ausgabesteuerungsmodul
EAM gelöst. Dieses Ein-/Ausgabesteuerungsmodul EAM empfängt die Einzelan
wendungsdaten der einzelnen graphischen Benutzerschnittstellen GUI1 bis GUIn
und schaltet eine Auswahl davon auf den Monitor M bzw. stellt die entsprechende
Verbindung zur Tastatur T her. Wie diese Auswahl erfolgt, wird von einem Konfi
gurationsmodul KM vorgegeben, das ein Regelwerk enthält. Dieses Regelwerk
verwirklicht eine Mensch/Maschinen-Schnittstelle (MMI), die genaue Vorgaben
enthält, wann welche Einzelanwendung Zugriff auf den Monitor M und/oder die
Tastatur T hat.
Beim Monitor M und der Tastatur T kann es sich um beliebige Ein-
/Ausgabeeinheiten handeln. In der vorliegenden Ausführungsform besteht der Mo
nitor M aus einem Bildschirm und einer Tastatur. Diese Tasten können mit unter
schiedlichen Funktionen belegt werden und werden im folgenden als Funktionstas
ten oder "Softkeys" bezeichnet. Die aktuelle den Funktionstasten zugewiesene
Funktion wird üblicherweise am Bildschirm geeignet dargestellt.
Das Regelwerk des Konfigurationsmoduls KM bestimmt nun abhängig vom
Betriebszustand aller oder einiger Einzelanwendungsmodule EA, welche graphischen
Benutzerschnittstellen GUI auf den Monitor M geschaltet werden, und wie
die aktuellen Funktionen der Tastatur T zu belegen sind. Dazu wertet das Ein-
/Ausgabensteuerungsmodul EAM die von den graphischen Benutzerschnittstellen
gelieferten Einzelanwendungsdaten EAD aus. Dabei wird z. B. der Titel eines Fen
sters, das eine graphische Benutzerschnittstelle darstellen möchte, erfaßt, um den
Inhalt des Fensters und daraus den Betriebszustand zu ermitteln.
Gemäß den betriebszustandsabhängigen Vorgaben des Konfigurationsmoduls
KM sorgt das Ein-/Ausgabesteuerungsmodul EAM für die entsprechende Durch
schaltung der Einzelanwendungsdaten der graphischen Benutzerschnittstellen auf
den Monitor M, für die entsprechende Programmierung der Tastatur T sowie die
entsprechende Darstellung der aktuellen Programmierung auf dem Monitor M.
Da jedes Einzelanwendungsmodul EA über seine graphische Benutzer
schnittstelle GUI die Einzelanwendungsdaten so ausgibt, als hätte es alleinigen
Zugriff auf den Monitor M und die Tastatur T - die Einzelanwendungsmodule EA
wissen ja nichts von der Existenz weiterer, parallel und unabhängig arbeitender Ein
zelanwendungsmodule - muß das Ein-/Ausgabesteuerungsmodul EAM die Einzel
anwendungsdaten EAD der einzelnen Einzelanwendungsmodule entsprechend auf
bereiten. Das Ein-/Ausgabesteuerungsmodul EAM vergrößert und verkleinert des
halb abhängig von den Vorgaben des Konfigurationsmoduls KM die in den Einzel
anwendungsdaten erhaltene Bildschirmdarstellung und stellt sie in Fenstern auf dem
Monitor M dar. Dabei sorgt das Ein-/Ausgabesteuerungsmodul auch dafür, daß ent
sprechend den Vorgaben des Konfigurationsmoduls der Fokus auf dem Monitor M
entsprechend liegt. Unter dem "Fokus" wird dabei verstanden, welche Eingaben
über die Tastatur T auf welche Fenster am Monitor M und mithin auf welche Ein
zelanwendungsmodule EA wirken.
Je nach vorgegebener Fokuslage wird eine Eingabe an der Tastatur T vom
Ein-/Ausgabesteuerungsmodul an die graphische Benutzerschnittstelle GUI des ent
sprechenden Einzelanwendungsmoduls EA weitergeleitet. Die Fokuslage kann vom
Konfigurationsmodul KM abhängig entweder von aktuellen Einzelanwendungsda
ten, die von den graphischen Benutzerschnittstellen GUI1 bis GUIn geliefert werden,
oder von den an der Verbindung Einzelanwendung-Benutzerschnittstelle mit
gelesenen Daten entsprechend beeinflußt werden. Dies ermöglicht ein unmittelbares
Reagieren auf Änderung der Betriebszustände der Einzelanwendungsmodule. Das
ist besonders vorteilhaft, wenn das Mehrprozeß-Datenverarbeitungssystem eine
Anlage steuert. Eine Änderung des Betriebszustandes der Anlage, beispielsweise
eine Fehler- oder Gefahrmeldung wird dann auf dem Monitor M entsprechend zur
Anzeige gebracht und Eingaben eines Benutzers an der Tastatur T werden an das
entsprechende oder die entsprechenden Einzelanwendungsmodule EA weitergeleitet
und führen zur gewünschten Anlagensteuerungsbeeinflussung.
In einer Abwandlung des Mehrprozeß-Datenverarbeitungssystems der Fig. 1
kann das Ein-/Ausgabesteuerungsmodul EAM die Einzelanwendungsdaten EAD an
der Verbindung des jeweiligen Einzelanwendungsmoduls EA mit seiner graphi
schen Benutzerschnittstelle GUI mitlesen. Dazu muß man aber in die Anbindung
des Ein-/Ausgabesteuerungsmoduls EAM an die Kommunikationsleitungen zwi
schen den Einzelanwendungsmodulen und ihren graphischen Benutzerschnittstellen
eingreifen. Dies ist in Fig. 6 dargestellt. Der Betriebszustand der einzelnen Einzel
anwendungsmodule EA wird dann vom Ein-/Ausgabesteuerungsmodul EAM am
Datenverkehr der jeweiligen Einzelanwendung EA mit der jeweiligen Benutzer
schnittstelle GUI erkannt.
Die Ausbildung eines Mehrprozeß-Datenverarbeitungssystems nach Fig. 1 ist
in Fig. 3 detaillierter dargestellt. Dabei handelt es sich um ein Computerprogramm,
das auf einer Datenverarbeitungsanlage läuft, wobei der Einsatz auf einer Zugloko
motive erfolgt. Module bzw. Prozesse oder Programmblöcke (diese Begriffe werden
austauschbar verwendet), die den Modulen der Fig. 1 entsprechen, sind dabei mit
den gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
Die einzelnen Einzelanwendungsmodule EA1 bis EAn haben in dieser
Ausbildung über ihre jeweilige graphischen Benutzerschnittstelle GUI1 bis GUIn
hinaus noch eine Datenschnittstelle IM1 bis IMn, auf deren Funktion später noch
eingegangen werden wird. Die graphischen Benutzerschnittstellen GUI sowie die
Datenschnittstellen IM sind an eine Netzwerkverbindung N angebunden, die beispielsweise
als Ethernet ausgebildet sein kann. An dieses Ethernet ist das
Ein-/Ausgabesteuerungsmodul EAM angebunden. Statt eines Netzwerks kann auch ein
beliebiger anderer Datenaustausch verwendet werden, z. B. auf einem Datenbus in
einem Rechner, wenn alle Module in einem einzigen Rechner verwirklicht werden.
In Fig. 3 ist ein normaler Datenaustausch zum Netzwerk bzw. zu
Peripheriegeräten mit einem dünnen Doppelpfeil gezeichnet. Datenaustausch von
Komponenten, die den Zugriff auf Resourcen regeln, sind mit einem dicken Dop
pelpfeil bezeichnet.
Die graphischen Benutzerschnittstellen GUI kommunizieren somit über die
Netzwerkverbindung N ihre Einzelanwendungsdaten EAD an das Ein-
/Ausgabesteuerungsmodul EAM. Zur besseren Übersichtlichkeit sind in Fig. 3 le
diglich Einzelanwendungsdaten EAD2 an den entsprechenden Doppelpfeilen, die
die Verbindung zwischen Netzwerkverbindung N und Einzelanwendungsmodul
EA2 symbolisieren, eingezeichnet. Natürlich werden entsprechende Einzelanwen
dungsdaten von allen Einzelanwendungsmodulen EA1 an die Netzwerkverbindung
N abgesetzt und von dieser aufgenommen.
Das Ein-/Ausgabesteuerungsmodul EAM hat Zugriff auf einen Monitor M
mit Tastatur T. Bei der Tastatur T handelt es sich hierbei wieder um Folientasten,
die am Monitor M angebracht sind und deren aktuell programmierte Funktion auf
dem Monitor M dargestellt ist. Dies ist schematisch eingezeichnet.
Das Ein-/Ausgabesteuerungsmodul hat Verbindung zu einem Konfigurations
modul KM. Dieser Datenaustausch ist mit einem Doppelpfeil mit Doppelstrich
symbolisch dargestellt.
Das Mehrprozeß-Datenverarbeitungssystem weist noch ein
Schnittstellensteuerungsmodul SSM auf, das den Zugriff auf einen Multiplexer
MUX regelt, an den Datenkommunikationsleitungen DL angeschlossen sind. Das
noch zu beschreibende Schnittstellensteuerungsmodul SSM entspricht in seiner
Funktionalität im wesentlichen dem Ein-/Ausgabesteuerungsmodul, jedoch ist die
von ihm verwaltete Resource nicht ein Monitor M oder eine Tastatur T, sondern der
Multiplexer MUX mit den Datenkommunikationsleitungen DL.
Weiter ist an die Netzwerkverbindung N noch ein Informationsaustauschmo
dul IAM angeschlossen, das ebenfalls mit dem Konfigurationsmodul KM in Ver
bindung steht. Die Funktion dieses Informationsaustauschmoduls wird später noch
erläutert.
Das Ein-/Ausgabesteuerungsmodul EAM nimmt von der Netzwerkverbin
dung N die Einzelanwendungsdaten EAD auf, die die einzelnen graphischen Benut
zerschnittstellen GUI1 bis GUIn der Einzelanwendungsmodule über die Netzwerk
verbindung N senden.
Das Ein-/Ausgabesteuerungsmodul EAM schaltet auf beschriebene Art und
Weise abhängig von den Vorgaben des Konfigurationsmoduls KM die Einzelan
wendungsdaten auf den Monitor M und sorgt für eine entsprechende Darstellung der
aktuellen Funktion der Tasten der Tastatur T.
Die Einzelanwendungsmodule können dabei auch die Fenstertechnik zur
Darstellung verwenden. Dazu definiert das EAM einen sog. Anzeigenzustand, der
die Anordnung der Fenster auf dem Monitor M festlegt. Die Steuerung der Anzei
genzustände erfolgt durch das Ein-/Ausgabesteuerungsmodul EAM. Das EAM steu
ert zentral die Anzeige der Fenster in Abhängigkeit des jeweiligen Displayzustands
und kontrolliert die Übergabe der Tasteneingaben oder der Keys an die Fenster.
Zur Kontrolle der Tasteneingaben werden diese, bevor sie an die
entsprechenden Einzelanwendungsmodule bzw. Fenster über das jeweilige Win
dowmanagementsystem übergeben werden, durch das EAM abgefangen, analysiert
und nach den Festlegungen des jeweiligen Displayzustands an die entsprechenden
Einzelanwendungsmodule weitergeleitet. Ist zu einem Key ein Anzeigezustands
wechsel definiert, wird dieser wie im folgenden beschrieben durchgeführt.
Zur Steuerung der Fenster wird ständig überprüft, welche Fenster auf dem
Monitor M dargestellt sind. Ein Fenster, das nicht in einem aktuellen Anzeigezu
stand definiert ist, wird dabei erkannt und sofort in den Hintergrund geschaltet, so
daß es nicht sichtbar ist. Wird bei der Überprüfung ein Anzeigezustandswechsel
erkannt, so wird durch das EAM der neue Anzeigenzustand aufgebaut, indem alle
zum neuen Anzeigenzustand gehörenden Fenster in den Vordergrund und alle nicht
zum neuen Anzeigenzustand gehörenden Fenster in den Hintergrund geschaltet
werden. Beim Anzeigenzustandswechsel kann dabei an eine oder alle Einzelanwen
dungungsmodule bzw. Fenster, die zum alten oder neuen Anzeigezustand gehören,
ein simulierter Key übergeben werden. Hierdurch ist es möglich, daß sowohl die
Einzelanwendungsmodule bzw. das Fenster des alten Anzeigezustandes ihre An
zeige folgerichtig abschließen und daß die zum neuen Anzeigezustand gehörenden
Anwendungen bzw. Fenster folgerichtig starten können.
Das Schalten der Fenster in den Vorder- oder Hintergrund durch das EAM
erfolgt dabei ohne jegliche Schnittstelle zu den jeweiligen Einzelanwendungsmo
dulen sondern über Standardfensterbefehle, wie sie dem Fachmann als "window
handles" bekannt sind, die über das Fenstermanagement des Betriebssystems zur
Verfügung stehen.
Neben den über die Anzeigezustände gesteuerten Fenstern können auch soge
nannte freie Fenster verwendet werden. Diese Fenster werden unabhängig vom ak
tuellen Anzeigezustand stets im Vordergrund gelassen. Ein solches freies Fenster,
wie es etwa eine Notrufanzeige im Rahmen einer Zugfunkanwendung sein kann,
kann dabei durch kein Einzelanwendungsmodul unterdrückt werden. Ein freies Fen
ster kann nur durch dasjenige Einzelanwendungsmodul, das es erzeugt hat, auch
wieder gelöscht bzw. in den Hintergrund geschaltet werden. Konkurrierende freie
Fenster werden über die Prioritätsregelung des Regelwerks behandelt.
Durch das gewählte Verfahren ist keine Schnittstelle und keine Anpassung
bei den bereits bestehenden Einzelanwendungsmodulen in Bezug auf die Steuerung
ihrer Anzeigenzustände erforderlich, da den Einzelanwendungsmodulen verborgen
bleibt, daß ihre Fenster sowie die Keys vom EAM kontrolliert werden. Die Voraus
setzung dafür ist die Identifizierbarkeit aller Fenster, die vom EAM gesteuert wer
den, über einen eindeutigen Titel, Fenster, die innerhalb eines definierten Fensters
angezeigt werden (child windows), müssen dabei keinen Fenstertitel haben, und
müssen auch nicht im Anzeigenzustand definiert sein. Hierdurch wird die Definition
von Displayzuständen für den Fall mehrerer Einzelanwendungsmodule EA mit
mehreren Fenstern auf ein Minimum reduziert.
Zur Darstellung von Fenstern, die in allen Anzeigezuständen benötigt wer
den, dient ein Dialogsystem Anwendungsmanager DAS. Über dieses Modul erfolgt
die Anzeige und Bedienung eines Meldefelds, die Anzeige der Softkeys sowie die
Anzeige eines Menus. Durch die Darstellung der Softkeys über das Modul DAS ist
es möglich, daß diese nach dem MMI einheitlich für alle Einzelanwendungsmodule
dargestellt werden können, wobei bei Bedarf eine Anwendung weiterhin irge eige
nen Softkeys anzeigen kann. Die Darstellung der Softkeys erfolgt, wie erwähnt, aus
schließlich nach dem jeweiligen Anzeigezustand.
Das Konfigurationsmodul gibt dem Ein-/Ausgabesteuerungsmodul EAM,
wie anhand von Fig. 1 erwähnt, Regeln R vor. Diese Regeln R werden aus einer
Datenbank DB gewonnen, in die die aktuellen Einzelanwendungsdaten EAD der
Einzelanwendungsmodule eingegeben werden. Die Datenbank DB ist im einfach
sten Fall eine Datei mit geeigneten Listen. Die Regeln R sind abhängig vom aktuel
len Betriebszustand der Einzelanwendungsmodule.
Ähnlich dem Ein-/Ausgabesteuerungsmodul EAM empfängt ein Schnittstel
lensteuerungsmodul SSM die Einzelanwendungsdaten von der Netzwerkverbindung
N. Auch hier handelt es sich bei den Einzelanwendungsdaten EAD um Ein-
/Ausgabenanforderungen der Einzelanwendung. Im Unterschied zu den Einzelan
wendungsdaten EAD, die das Ein-/Ausgabesteuerungsmodul EAM aufnimmt, han
delt es sich bei den vom Schnittstellensteuerungsmodul SSM aufgenommenen bzw.
berücksichtigten Einzelanwendungsdaten EAD nicht um Ein-
/Ausgabeanforderungen über einen Monitor M oder eine Tastatur T, sondern um
Zugriffsanforderungen auf Datenkommunikationsleitungen DL. Über das SSM
werden folgende Schnittstellen zur Verfügung gestellt: CAN-BUS, MV-Bus, se
rielle Schnittstelle (RS232, RS422), parallele Schnittstelle, Ethernet.
Das Schnittstellensteuerungsmodul SSM enthält wiederum vom Konfigurati
onsmodul KM entsprechende Regeln R, die die Resourcenkonkurrenz durch Priori
sierung auflösen. Das Schnittstellensteuerungsmodul SSM leitet dann entsprechend
den Regeln R die Ein-/Ausgabeanforderungen der Einzelanwendungsmodule EA an
einen Multiplexer MUX, der sie an entsprechende Datenkommunikationsleitungen
DL durchschaltet. Natürlich kann auf den Multiplexer MUX auch verzichtet wer
den, er sorgt lediglich für eine bessere Ausnutzung der zur Verfügung stehenden
Datenkommunikationsleitungen DL. Ohne Multiplexer MUX wären die Daten
kommunikationsleitungen DL direkt an das Schnittstellensteuerungsmodul SSM
angebunden.
Auch beim Zugriff auf die Datenkommunikationsleitungen DL ist wieder das
Konzept verwirklicht, daß die Einzelanwendungsmodule EA völlig eigenständig
arbeiten; d. h., sie haben eigene Schnittstellen zum Zugriff auf Datenkommunikati
onsleitungen DL. Anstelle direkt auf die Datenkommunikationsleitungen DL zu
zugreifen, was natürlich in Einzelfällen freigeschaltet werden kann, wird der Daten
kommunikationszugriff auf die Netzwerkverbindung N umgeleitet und vom Schnitt
stellensteuerungsmodul SSM entsprechend der Priorisierung des Konfigurationsmo
duls KM verwaltet.
Jedes Einzelanwendungsmodul EA hat parallel zur graphischen Benutzer
schnittstelle GUI auch eine Datenschnittstelle IM. Über diese Datenschnittstelle for
dert das Einzelanwendungsmodul die Eingabe von Daten an bzw. will Daten abset
zen. Hierbei handelt es sich wieder um Einzelanwendungsdaten EAD, die im reinen
Datenaustausch, d. h. ohne Benutzermitwirkung, von den Einzelanwendungsmodu
len EA kommuniziert werden. Die Einzelanwendungsdaten EAD, die über die Da
tenschnittstelle IM abgesetzt bzw. aufgenommen werden sollen, unterscheiden sich
somit von den Einzelanwendungsdaten EAD, die über die graphische Benutzer
schnittstelle GUI abgesetzt werden, dahingehend, daß sie nicht zur graphischen An
zeige bzw. Eingabe durch einen Benutzer gedacht sind. Sie haben deshalb meist ein
anderes Datenformat. Prinzipiell handelt es sich aber auch hier um Einzelanwen
dungsdaten EAD, die das Einzelanwendungsmodul EA absetzt bzw. verlangt, ohne
Kenntnis von anderen Einzelanwendungsmodulen zu haben. Das Mehrprozeß-Da
tenverarbeitungssystem sieht deshalb ein Informationsaustauschmodul IAM vor, das
an die Netzwerkverbindung N angeschlossen ist. Neben dem Informationsaus
tauschmodul IAM sind dabei an die Netzwerkverbindung eine zentrale Datenerfas
sung ZDE und eine Containerverwaltung CTV an die Netzwerkverbindung N angeschlossen,
wie dies in Fig. 4 dargestellt ist. Das Informationsaustauschmodul IAM
nimmt alle an die Netzwerkverbindung N von den Datenschnittstellen IM abgesetz
ten Einzelanwendungsdaten EAD auf. Dabei kann es sich um die Ausgabe von Da
ten oder die Anforderung zur Eingabe von Daten handeln.
Das Informationsaustauschmodul IAM verpackt die Einzelanwendungsdaten
EAD in einen sogenannten Container. Ein solcher Container ist ein Datenformat,
das neben den jeweiligen Einzelanwendungsdaten EAD auch noch die Adresse bzw.
die Identifizierung des Einzelanwendungsmoduls EA enthält, das die Einzelanwen
dungsdaten EAD abgesetzt hat. Der Container wird vom Informationsaustauschmo
dul IAM über die Netzwerkverbindung N an die Containerverwaltung CTV ge
schickt, die im wesentlichen einen Speicher umfaßt, in dem die jeweiligen Contai
ner abgelegt sind. Hier werden sie so lange geführt, bis sie abgelaufen oder durch
ein Update überschrieben werden. Anwendungen, die eine der genannten Informa
tionen benötigen, stellen über das Informationsaustauschmodul IAM eine entspre
chende Anfrage an die CTV.
Setzt ein Einzelanwendungsmodul EA über seine Datenschnittstelle IM nun
Einzelanwendungsdaten EAD ab, werden diese von dem Informationsaustauschmo
dul IAM in einen Container verpackt. Fordert ein anderes Einzelanwendungsmodul
EA die Eingabe von Daten an seiner Datenschnittstelle IM an, wird diese Anforde
rung ebenfalls in einem Container verpackt, der dann als Einzelanwendungsdaten
die Eingabeanforderung enthält. Dieser Container wird ebenfalls an die Container
verwaltung CTV über die Netzwerkverbindung N übermittelt.
Die Containerverwaltung CTV erkennt, wenn ein Container die Eingabe von
Daten erfordert, die in einem anderen Container als abgesetzte Einzelanwendungs
daten enthalten sind. Die Containerverwaltung erstellt dann einen neuen Container,
die als Adresse bzw. Information das Zielanwendungsmodul enthält und schickt
diesen Container über die Netzwerkverbindung N an das Informationsaustauschmo
dul IAM. Das Informationsaustauschmodul IAM sorgt dann über die Netzwerkver
bindung N für die Übermittlung der im Container enthaltenen Daten an die Daten
schnittstelle des betroffenen Einzelanwendungsmoduls EA.
Durch das Informationsaustauschmodul IAM und die Containerverwaltung
CTV ist der Datenaustausch zwischen den Einzelanwendungsmodulen möglich,
ohne daß Synchronisationsanforderungen zwischen den Einzelanwendungsmodulen
EA erforderlich wären. Diese können somit weiterhin unabhängig parallel arbeiten.
Die zentrale Datenerfassung ZDE ist vorgesehen, um wiederkehrende Grund
daten, die von mehreren oder allen Einzelanwendungsmodulen EA benötigt werden,
direkt in einem Container vorzuhalten. Liefert ein Einzelanwendungsmodul an sei
ner Datenschnittstelle IM Einzelanwendungsdaten, die im Informationsaustausch
modul IAM als Grunddaten erkannt werden, so werden diese Grunddaten in der
zentralen Datenerfassung ZDE in einem geeigneten Format gespeichert. Ist ein
Grunddatensatz, der aus mehreren Einzelgrunddaten verschiedener Einzelanwen
dungsmodule EA bestehen kann, in der zentralen Datenerfassung ZDE zusammen
gestellt, wird er allen davon betroffenen Einzelanwendungsmodulen EA übermittelt.
Anstelle oder zusätzlich zum Datenaustausch über die Datenschnittstellen IM
und das Informationsaustauschmodul IAM ist es natürlich weiterhin, wie anhand
von Fig. 1 beschrieben, möglich, die Datenkommunikation zwischen den Einzelan
wendungsmodulen EA über die graphischen Benutzerschnittstellen GUI und das
Ein-/Ausgabesteuerungsmodul EAM abzuwickeln.
Fig. 5 zeigt in einem Blockschaltbild, daß das beschriebene Mehrprozeß-
Datenverarbeitungssystem auch auf mehrere Datenverarbeitungsanlagen PC verteilt
sein kann. Im Blockschaltbild der Fig. 5 sind beispielhaft zwei Datenverarbeitungs
anlagen PC1 und PC2 vorgesehen. In einer Datenverarbeitungsanlage PC1 läuft das
Ein-/Ausgabesteuerungsmodul EAM, in der anderen Datenverarbeitungsanlage PC2
das Schnittstellensteuerungsmodul SSM. Der Monitor M und die Tastatur T sind in
diesem Beispiel an die Datenverarbeitungsanlage PC1 angeschlossen, die Multiple
xer MUX an die Datenverarbeitungsanlage PC2. Die beiden Datenverarbeitungsan
lagen sind über eine Netzwerkverbindung N miteinander verbunden. In den Daten
verarbeitungsanlagen PC1 und PC2 laufen verteilt die Einzelanwendungsmodule
EA1 bis EA4. Die in Fig. 5 dargestellte Verteilung der Module ist rein beispielhaft.
Auch muß der Multiplexer MUX nicht an eine einzige Datenverarbeitungsanlage
angeschlossen werden, sondern es ist auch möglich, mehrere Multiplexer MUX an
verschiedenen Datenverarbeitungsanlagen PC vorzusehen.
Besondere Redundanz wird dann erreicht, wenn das Ein-
/Ausgabesteuerungsmodul EAM und das Konfigurationsmodul KM im gesamten
Mehrprozeß-Datenverarbeitungssystem für jede Ein-/Ausgabeeinheit einmal vorlie
gen. Sie können dabei auf beliebige Datenverarbeitungsanlagen PC verteilt werden.
Dies gilt wie erwähnt auch ebenso für die Resourcen, auf die die Einzelanwen
dungsmodule EA zugreifen wollen. Zusätzlich kann man die Datenbank DB so aus
bilden, daß in jedem Konfigurationsmodul dasselbe Regelwerk R vorliegt, welches
so umfassend ist, daß bei Ausfällen einzelner Ressourcen automatisch entsprechend
Einzelanwendungen EA umgeleitet werden.
Das der Fig. 5 zugrundeliegende Prinzip erlaubt es somit, die einzelnen Ein
zelanwendungsmodule bzw. Steuerungsmodule des Mehrprozeß-Datenverarbei
tungssystems beliebig auf Datenverarbeitungsanlagen PC zu verteilen. Dies gibt
große Freiheit hinsichtlich der Wahl des Betriebssystems und bestimmter Geräte
komponenten. Die einzelnen Datenverarbeitungsanlagen PC müssen lediglich in der
Lage sein, über eine Netzwerkverbindung N miteinander zu kommunizieren. Man
kann somit die Einzelanwendungsmodule EA unter einem Ein-
/Ausgabesteuerungsmodul EAM zusammenfassen, die um eine der mehreren Ein-
/Ausgabeeinheiten konkurrieren. Dabei sind beliebige Geräte und beliebige Be
triebssysteme möglich, beispielsweise Unix-Systeme, Windows NT-Systeme, Ma
cintosh-Systemen DOS-Systeme, VMS-Systeme usw.
Über ein Watchdogsystem WDS werden die Einzelanwendungsmodule
überwacht und ggf. neu gestartet. In Verbindung mit dem Diagnose- und Monito
ringsystem DMS wird die Verfügbarkeit der Einzelanwendungsmodule durch das
WDS Modul wesentlich erhöht. Welche Einzelanwendungsmodule überwacht und
bei Ausfall neu gestartet werden sollen, kann dabei über das KM konfiguriert wer
den. So ist es möglich, daß, wenn z. B. zwei Monitore auf einem Führerstand eines
Triebfahrzeuges vorhanden sind, ein erhöhter Ausfallschutz erreicht wird. Fällt ein
Monitor aus, so kann überdies über das Modul WDS erkannt und die Anzeige auf
den noch funktionierenden Monitor umgeleitet werden, damit das höherrangige Ein
zelanwendungsmodul weiterhin zur Verfügung steht.
Zur Unterstützung der Fehleranalyse und zur Unterstützung der Betriebsfüh
rung dient ein Diagnose- und Monitoringsystem, welches aus zwei Modulen, dem
Diagnose- und Monitoringsystem DMS und einer Offline-Auswertung OAW be
steht. Über das Modul DMS werden alle signifikanten Ereignisse sowohl des EAM
als auch der Einzelanwendungsmodule EA über den Informationsmanager IM als
Meldung übernommen, in eine Protokolldatei gespeichert, und bei Bedarf nach Auf
forderung ausgegeben, z. B. auf eine Chip-Karte. Dabei kann man zum Begrenzen
des Speicherplatzbedarfs die Protokolldateien parametrisierbar begrenzen. Bei Er
reichen der zugelassenen Dateigröße werden automatisch die ältesten Protokollda
teien gelöscht. Die ausgegebenen Protokolle können über das Modul OAW auf
einem herkömmlichen PC ausgewertet werden. Hierzu stehen über eine Datenbank
die folgenden Funktionen zur Verfügung: - Daten z. B. von der Chip-Karte lesen, -
Protokolle/Meldungen nach auswählbaren Filterkriterien anzeigen, - Protokollda
teien verwalten (exportieren, löschen, drucken).
Optional kann schließlich noch ein Benutzerschnittstellenmodul (nicht darge
stellt) vorgesehen sein, das für Einzelanwendungsmodule EA, die keine eigene, gra
phische Benutzerschnittstelle haben, deren erforderliche Funktionalität bereitstellt.
Dies ist insbesondere vorteilhaft für Einzelanwendungen, die explizit auf ein beste
hendes Mehrprozeß-Datenverarbeitungssystem der beschriebenen Art hin geschaf
fen werden. So kann unnötiger Programmieraufwand vermieden werden, da das Be
nutzerschnittstellenmodul mehrere GUI ersetzt.
Nun wird eine beispielhafte Anwendung des anhand von Fig. 3 beschriebe
nen Mehrprozeß-Datenverarbeitungssystems in einer Zuglok beschrieben.
Durch technische wie auch ergonomische Gegebenheiten hat eine Zuglok
üblicherweise nur einen Monitor, mit daran befindlichen Folientasten, deren Funk
tion programmiert werden kann. Auf einer Zuglok laufen allerdings unterschiedlich
ste Einzelanwendungsmodule. So gibt es einen elektronischen Fahrplan, der dem
Lokführer anzeigt, welche Geschwindigkeiten bzw. Fahrzeiten für den von dieser
Lok gezogenen Zug derzeit vorgeschrieben sind.
Ein anderes Einzelanwendungsmodul EA ermittelt aus einem empfangenen
Signal den aktuellen Zugstandort. Bei diesem Signal kann es sich beispielsweise um
ein GPS-Satellitensignal oder ein entsprechendes Funksignal aus einem am Gleis
verlegten kabelförmigen Sender handeln. Als weiteres Einzelanwendungsmodul
läuft eine sogenannte Schadvormeldung, die eventuelle Schäden des Zuges meldet,
wobei es sich nicht unbedingt um sicherheitsrelevante Schäden handeln muß. Dies
ist nur ein kleiner Ausschnitt aus den in einer Lok ständig laufenden Einzelanwen
dungsmodulen. Diese Einzelanwendungsmodule EA laufen unabhängig voneinan
der. Beispielsweise überwacht das Einzelanwendungsmodul EA der Schadvormel
dung ständig entsprechende Überwachungssysteme auf Schadensmeldungen.
Das beschriebene Konfigurationsmodul KM sorgt nun dafür, daß sicherheits
relevante Einzelanwendungsmodule EA nach MMI-Vorgaben auf dem Monitor M
dargestellt werden. Dabei handelt es sich beispielsweise um den elektronischen
Fahrplan. Meldet nun das Schadvormeldungsmodul einen Schaden, so sorgt das
Konfigurationsmodul KM dafür, daß eine Schadvormeldung erst dann angezeigt
wird, wenn sich der Zug in einem Bahnhof befindet. Dann kann sich der Lokführer
dieser Anzeige widmen, ohne von der Beachtung des Fahrplanes während des Fah
rens der Lok abgelenkt zu sein. Daß der Zug sich in einem Bahnhof befindet, er
kennt das Konfigurationsmodul KM wiederum an den von der graphischen
Benutzerschnittstelle GUI des elektronischen Fahrplanes oder des die positionsbe
stimmenden Einzelanwendungsmoduls abgesetzten Einzelanwendungsdaten EAD.
Optional ist es möglich, daß der Kommunikationsmanager diese Schadenmeldung
sofort durchschaltet, wenn sie sicherheitsrelevant ist, was aus der Art der Darstel
lung, die von der graphischen Benutzerschnittstelle in Form von Einzelanwen
dungsdaten abgesetzt wird, erkannt wird.
Das Mehrprozeß-Datenverarbeitungssystem ermöglicht somit einen sicheren
Betrieb mehrerer, parallel arbeitender Einzelanwendungsmodule EA auf der Lok
eines Zuges, wobei durch das in der Datenbank DB des Konfigurationsmoduls KM
hinterlegte Regelwerk R sichergestellt ist, daß die Darstellung auf dem Monitor M
und die entsprechende Belegung der Tastatur T unter Sicherheits- und Ergonomie
gesichtspunkten erfolgt und eine vorgegebene MMI eingehalten wird.
Claims (19)
1. Mehrprozeß-Datenverarbeitungssystem mit:
- a) mehreren unabhängig arbeitenden Einzelanwendungsmodulen (EA), die jeweils eine eigene graphische Benutzerschnittstelle (GUI) zur Ausgabe sowie der Eingabe von Einzelanwendungsdaten (EAD) haben,
- b) mindestens einer Ein-/Ausgabeeinheit (M, T), an der die Ausgabe und die Eingabe von Einzelanwendungsdaten (EAD) erfolgen kann,
- c) mindestens einem Konfigurationsmodul (KM), das als Vorgabe festlegt, wann und in welchem Umfang bei einzelnen Einzelanwendungsmodulen (EA) deren graphische Benutzerschnittstelle (GUI) auf der Ein-/Ausgabeeinheit (M, T) aktiv sein soll, und
- d) mindestens einem Ein-/Ausgabesteuerungsmodul (EAM), das die graphi schen Benutzerschnittstellen (GUI) eines oder mehrerer Einzelanwendungsmodule (EA) abhängig von der Vorgabe des Konfigurationsmoduls (KM) auf die Ein- /Ausgabeeinheit (M, T) schaltet.
2. Datenverarbeitungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ein-/Ausgabesteuerungsmodul (EAM) von den graphischen Benutzerschnitt
stellen (GUI) der Einzelanwendungsmodule (EA) Anforderungen zur Ausgabe
und/oder Eingabe von Einzelanwendungsdaten (EAD) aufnimmt und an das Konfi
gurationsmodul (KM) leitet.
3. Datenverarbeitungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Konfigurationsmodul (KM) ein vorzugsweise als Datei oder Datenbank
verwirklichtes Regelwerk (R) enthält.
4. Datenverarbeitungssystem nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Kommunikation der Einzelanwendungsmodule (EA)
untereinander über das Ein-/Ausgabesteuerungsmodul (EAM) erfolgt, indem von
der graphischen Benutzerschnittstelle (GUI) eines oder mehrerer Einzelanwendungsmodule
(EA) als Ausgabe mitgeteilten Einzelanwendungsdaten (EAD) vom
Ein-/Ausgabesteuerungsmodul (EAM) einen oder mehreren Einzelanwendungsmo
dulen (EA) über deren graphische Benutzerschnittstelle (GUI) als Eingabe einge
spielt werden.
5. Datenverarbeitungssystem nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ein-/Ausgabeeinheit mindestens einen Bildschirm (M) und
Eingabetasten (T) aufweist, wobei die Eingabetasten (T) je nach Einzelanwen
dungsmodul (EA) mit unterschiedlichen Funktion belegbar sind.
6. Datenverarbeitungssystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Eingabetasten (T) durch das Ein-/Ausgabesteuerungsmodul (EAM) je nach Vor
gabe des Konfigurationsmoduls (KM) mit Funktionen der entsprechend aktivierten
graphischen Benutzerschnittstelle (GUI) belegt werden.
7. Datenverarbeitungssystem nach einem der vorherigen Ansprüche, gekenn
zeichnet durch ein Schnittstellensteuerungsmodul (SSM), das an eine oder mehrere
Datenkommunikationsleitungen (DL) angeschlossen ist und Zugriffe der Einzelan
wendungsmodule (EA) auf die Datenkommunikationsleitungen (DL) abhängig von
den Vorgaben des Kommunikationsmoduls (KM) schaltet.
8. Datenverarbeitungssystem nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorgaben des Konfigurationsmoduls (KM) abhän
gig von den Anforderungen der Einzelanwendungsmodule (EA) sind.
9. Datenverarbeitungssystem nach einem der vorherigen Ansprüche, gekenn
zeichnet durch mehrere Datenverarbeitungsanlagen (PC), auf die die Einzelanwen
dungsmodule (EA) verteilt sind.
10. Datenverarbeitungssystem nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch meh
rere Ein-/Ausgabeeinheiten (M, T) und ein eigenständiges Ein-
/Ausgabesteuerungsmodul (EAM) für jede Ein-/Ausgabeeinheit (M, T), wobei das
mindestens eine Konfigurationsmodul als Vorgabe festlegt, auf welches Ein-
/Ausgabeeinheit die graphischen Benutzerschnittstellen (GUI) welche Einzelan
wendungsmodule (EA) aktiv sein sollen.
11. Computerprogramm zur Steuerung des Zugriffs mehrerer Einzelanwen
dungsprozesse auf mindestens eine Ein-/Ausgabeeinheit (M, T), wobei mehrere
unabhängig arbeitende Einzelanwendungsprozesse (EA) vorhanden sind, die jeweils
Einzelanwendungsdaten (EAD) über eine eigene graphische Benutzerschnittstelle
(GUI) ausgeben oder eingegeben erhalten, welches Programm aufweist:
- a) mindestens ein Konfigurationsmodul (KM), das als Vorgabe festlegt, wann und in welchem Umfang einzelne Einzelanwendungsprozesse (EA) über ihre graphische Benutzerschnittstelle (GUI) auf die Ein-/Ausgabeeinheitr (M, T) zugrei fen und
- b) mindestens ein Ein-/Ausgabesteuerungsmodul (EAM), das die Zugriffe eines oder mehrerer Einzelanwendungsprozesse (EA) abhängig von der Vorgabe des Konfigurationsmoduls (KM) an die Ein-/Ausgabeeinheit (M, T) leitet.
12. Computerprogramm nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das
Ein-/Ausgabesteuerungsmodul (EAM) Anforderungen zur Ausgabe und/oder Ein
gabe von Einzelanwendungsdaten (EAD) der Einzelanwendungsprozesse dem Kon
figurationsmodul (KM) eingibt.
13. Computerprogramm nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das Konfigurationsmodul (KM) ein als Datei oder Datenbank verwirklichtes
Regelwerk (R) enthält.
14. Computerprogramm nach einem der vorherigen Computerprogramm-An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kommunikation der Einzelanwendungs
prozesse (EA) untereinander über das Ein-/Ausgabesteuerungsmodul (EAM) er
folgt, indem von der graphischen Benutzerschnittstelle (GUI) eines oder mehrerer
Einzelanwendungsprozesse (EA) als Ausgabe mitgeteilte Einzelanwendungsdaten
(EAD) vom Ein-/Ausgabesteuerungsmodul (EAM) einen oder mehreren Einzelan
wendungsprozessen (EA) über deren graphische Benutzerschnittstelle (GUI) als
Eingabe eingegeben werden.
15. Computerprogramm nach einem der vorherigen Computerprogramm-An
sprüche, gekennzeichnet durch ein Programmodul, das Betätigungen der Eingabe
tasten (T) der Ein-/Ausgabeeinheit einliest und von der Betätigung und vom Zugriff
der Einzelanwendungsprozesse (EA) auf die Ein-/Ausgabeeinheit (M, T) abhängige
Werte an die Einzelanwendungsprozesse (EA) weiterleitet.
16. Computerprogramm nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
weitergeleiteten Werte von der Vorgabe des Konfigurationsmoduls (KM) abhängen.
17. Computerprogramm nach einem der vorherigen Computerprogramm-An
sprüche, gekennzeichnet durch ein Schnittstellensteuerungsmodul (SSM), das an
eine oder mehrere Datenkommunikationsleitungen (DL) angeschlossen ist und
Zugriffe der Einzelanwendungsprozesse (EA) auf die Datenkommunikationsleitun
gen (DL) abhängig von den Vorgaben des Kommunikationsmoduls (KM) weiter
leitet.
18. Computerprogramm nach einem der vorherigen Computerprogramm-An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorgaben des Konfigurationsmoduls
(KM) abhängig von den Zugriffsanforderungen der Einzelanwendungsprozesse
(EA) sind.
19. Computerprogramm nach einem der vorherigen Computerprogramm-An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf die die Einzelanwendungsprozesse (EA)
auf mehreren Datenverarbeitungsanlagen (PC) laufen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000118327 DE10018327A1 (de) | 2000-04-13 | 2000-04-13 | Mehrprozess-Anwendungsmanagement |
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DE (1) | DE10018327A1 (de) |
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