DE10018323A1 - Bio-Depots zur Freisetzung von Wirkstoffen - Google Patents
Bio-Depots zur Freisetzung von WirkstoffenInfo
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61M—DEVICES FOR INTRODUCING MEDIA INTO, OR ONTO, THE BODY; DEVICES FOR TRANSDUCING BODY MEDIA OR FOR TAKING MEDIA FROM THE BODY; DEVICES FOR PRODUCING OR ENDING SLEEP OR STUPOR
- A61M31/00—Devices for introducing or retaining media, e.g. remedies, in cavities of the body
- A61M31/002—Devices for releasing a drug at a continuous and controlled rate for a prolonged period of time
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Description
Die Anmeldung beinhaltet die Herstellung und den Einsatz von Bio-Depots mit
definierter und bedarfsgerechter Freisetzung von Wirkstoffen. Bei allen
Speichersystemen ist das Freisetzen der eingelagerten Komponenten nur mit
zuverlässig wirksamen Steuersystemen möglich; da im Extremfall Verschluss oder
Spontanfreisetzung erfolgen; auch unregelmäßiges Freisetzten ist ein
unerwünschtes Fehlverhalten. Die Anforderung - vor allem an Biodepots - zur
bedarfsgerechten Freisetzung ist eine zusätzliche Erschwerung, dabei solchen
Systemen ein Respöns vom Depot zur Umgebung (d. h. Kopplung) gewährleistet sein
muss. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Problematik dadurch gelöst,
dass elektrische bzw. magnetische Signalgeber die Schleuse (Sperre) des Depots
öffnen und schließen; einer Spontanentleerung wird dadurch vorgebeugt, dass die
Wirkstoff-Freisetzung z. B. über eine Ausschlusskammer erfolgt. Diese
Ausschlusskammer selektiert den Wirkstoff, der gegebenenfalls auf Trägern
appliziert ist und hält ihn, getrennt vom Pool der Wirkstoffe in der Ausschlusskammer
zur Freisetzung bereit.
Durch Sensorregelung wird der Rhythmus des Freisetzens bestimmt und auch die
bedarfsgerechte Freisetzung geregelt. Es ist bereits bekannt, Sensoren zur
medizinischen Diagnostik und auch zum "Patient Monitorring" einzusetzen. Lit.
Sensors Vol. 1-8 edit. by. W. Göpe et al., Verlag Chemie Weinheim, z. B. Vol. 1, p 556-576
[1989].
Wesentliches Merkmal dieser Anmeldung ist das Erstellen und Einsetzen von
Depotsystemen bei denen Spontanentleerungen der eingelagerten Wirkstoffe
ausgeschlossen werden.
Eine Möglichkeit ist die separate Ausschlusskammer, andere Vorrichtungen sind
mikromechanische Steuerungen, bei denen z. B. auf Spulen Wirkstoffe
(mikroverkapselt) aufgebracht sind und durch Taktgeber die Spule an dem
"Releaser" den Wirkstoff abgibt und der Wirkstoff in dem Umfeld durch den
Bluttransport z. B. der Vene in den Organismus eingebracht wird, zusätzliche
Spülflüssigkeiten können gegebenenfalls das Ausschwemmen in den Blutkreislauf
oder das Gewebe unterstützen. Bei dem oben angegebenen "Revolver-Prinzip" sind
ebenso mikromechanische Steuerungen erforderlich wie bei piezogesteuerten
Systemen, bei denen Volumenveränderungen (Vergrößern/Verkleinern) das
"Releasen" des Wirkstoffs bewirken - analog wirksam sind Druckveränderungen. Ein
weiteres erfindungsgemäßes Verfahren ist das definierte Öffnen und Schließen von
Poren bzw. Vergrößern oder Verengen der Poren durch piezokontrollierte
Volumen/Druck-Kontraktion bzw. Entspannung.
Piezo-Steuerungen werden z. B. in der oben angegebenen Literatur Sensors Vol. 7,
p 615-619 [1994], Verlag Chemie, Weinheim als Sensoren bzw. Signalgeber nicht aber
zum Freisetzen von Wirkstoffen aus Depots mitgeteilt.
Analog können auch opt. magnet. chem. und/oder biochemische Sensoren für die
erfindungsgemäße Ausgestaltung verwendet werden; z. B. auch um Signale aus dem
Organismus über Wirkstoff-Defizite zu geben, die dann die bedarfsgerechte
Freisetzung der Wirkstoffe aus dem Depot auslösen.
Als Wirkstoffe kommen in Frage: Antibiotika, Vitamine, Hormone, Enzyme, spez.
Medikamente. Zur Blutdruckregulierung, Blutverdünnung, Fibrinogese,
Krampflösung, Schmerzbekämpfung, Koagulation, Antikörper u. ä. Die Wirkstoffe
können für sich oder mikroverkapselt oder auf Trägern zur Anwendung kommen,
Voraussetzung ist in allen Fällen eine dem Release-System angepasste, applikable
Form.
Die Mikroverkapselung erfolgt in üblicher Weise z. B. entspr. der Lit.
Microencaprulation, Ullman's Encyclopedia of Industrial Chemistry Vol. A 16, p 575-587
[1990] Verlag Chemie, Weinheim. Die Bio-Depots sind aus Metall vorzugsweise
Platinmetalle, Titan, Spezialstahl und/oder Kunststoffen vorzugsweise Polyolefinen,
Polyethylen, Polypropylen, Polyisobuten, Polyamiden, Polyketonen, Polysulfonen
bzw. Copolymerisaten. Als Hülle für das Gesamtsystem hat sich eine Hülle aus
elastischem Kunststoff vorzugsweise von Kautschuken bewährt: Fluorkautschuke,
Butylkautschuk, EPM/EPDM Kautschuk, Stereokautschuke, Silikonkautschuk entspr.
der Lit. H. G. Elias, Makromoleküle Bd. 2, S. 486-489 [1992], Hüthig und Wepf Verlag,
Basel, bevorzugt sind Mischungen der oben genannten Kautschuke mit AFMU
Kautschuken (Carboxy-Nitrose-Kautschuk), wobei der AFMU Anteil 0 bis 50 Gew.-%
vorzugsweise 10-35 Gew.-% beträgt.
Im folgenden Beispiel wird das Modell eines erfindungsgemäßen Bio-Depots
demonstriert.
Es wird das Modell eines Depots vorgestellt, bei dem die Freisetzung der Wirkstoffe
über eine semipermeable Wand erfolgt. Das Material für die semipermeable
Membrame ist vom Wirkstoff bzw. dessen Applikation (Medium) stark abhängig. Lit.
Membranes Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry Vol. 16, p 189-258 [1990]
Verlag Chemie, Weinheim.
In Abb. 1 ist das Modell schematisch dargestellt.
Zum Gerät: Das Modell ist im Maßstab 10 : 1 im Längsschnitt gezeichnet (zur
Verdeutlichung der Größe im Maßstab 1 : 1 gezeichnet). Die Funktionseinheiten sind
beschriftet und die wichtigsten Maße angegeben.
Zur Funktion:
- 1. Der Vorratsbehälter wird mit Wirkmedium gefüllt. (Die Dosiereinheit wird dann eingebracht).
- 2. Der Röhrchenpiezo wird elektrisch angesteuert und verringert seinen Innendurchmesser (Volumenverminderung).
- 3. Die semipermeable Membran (1) wird elektrisch geschlossen.
- 4. Die semipermeable Membran (2) wird elektrisch geöffnet.
- 5. Der Röhrchenpiezo wird elektrisch angesteuert und vergrößert seinen Innendurchmesser (Volumenvergrößerung). Dadurch strömt Wirkmedium in den Raum des Röhrchenpiezos.
- 6. Die semipermeable Membran (2) wird elektrisch geschlossen.
- 7. Die semipermeable Membran (1) wird elektrisch geöffnet.
- 8. Der Röhrchenpiezo wird elektrisch angesteuert und verringert seinen Innendurchmesser (Volumenverringerung). Dadurch strömt Wirkmedium aus dem Raum des Röhrchenpiezos.
- 9. Die semipermeable Membran (1) wird elektrisch geschlossen.
Nun kann dieser Kreislauf wiederholt werden, bis das Wirkmedium aufgebraucht ist.
Durch die elastische Kunststoffhülle wird das entleerte Wirkmedium kompensiert. Die
Anordnung ist eigensicher, d. h. bei Ausfall der Energieversorgung wird die
semipermeable Membran (1) geschlossen sein!
Im hinteren Teil des Geräts befindet sich die Steuerung und die Energieversorgung.
Das Modell entspricht dem des Beispiels 1.
Die semipermeablen Membranen 1 bzw. 2 sind in diesem Fall poröse Membranen
auf Basis von Polypropylen mit Porendurchmessern von 10 bis 250 µm.
Als Wirkstoff dient Heparin eingekapselt in Polylacton, die Menge Heparin pro Kapsel
beträgt ca. 0,02 mg (Durchschnittsgewicht), der Durchmesser der Kapsel ca.
30-80 µm, die Dicke der Kapselhülle ca. 2-5 µm.
Membran 1 und 2 werden durch Druck über die Piezosteuerung geschlossen. Durch
Druckentlastung an Membran 1 wird Wirkstoff in die Kammer zwischen Membran 1
und 2 gedrückt.
Membran 2 wird wieder geschlossen (Druckanstieg), die Poren sind
zusammengepresst und wirkstoffundurchlässig. Membran 1 wird geöffnet und der
Wirkstoff ausgedrückt, (in die Vene) anschließend wird Membran 1 wieder
geschlossen.
Der Wirkstoff (mikroverkapselt) wird in der Vene durch enzymatischen Abbau des
Kapselmaterials frei.
Das Modell entspricht dem des Beispiels 2. Der medizinische Wirkstoff Heparin liegt
als wässrige Lösung 1%ig im Vorratsbehälter hinter dem Membran 2.
Die Freisetzung erfolgt entsprechend dem Vorgang wie in Beispiel 2. Als Heparin
dient das Li-Salz (150 VSP units per mg), (from procine intestinal-Mucosa).
Claims (7)
1. Bio-Depots mit definierter und bedarfsgerechter Freisetzung von Wirkstoffen,
dadurch gekennzeichnet, dass Mikrovorratsbehälter, die mit einer
Ausschlusskammer versehen sind durch mechanische, elektrische,
piezoelektrische, chemische, magnetische oder biochemische Sensoren
gesteuert werden und definierte Mengen des eingelagerten Wirkstoffes
freisetzen.
2. Anspruch entspr. 1. d.d.g., dass die Bio-Depots unplantiert sind.
3. Anspruch entspr. 1. und 2. d.d.g., dass die Menge des freigesetzten Wirkstoffes
bedarfsgerecht erfolgt, d. h. in Rückkoppelung über Überschuss bzw. Defizit des
Organismus mit dent Bio-Depot Implantat, z. B. im Fall von Diabetes erfolgt über
die Kontrolle der Blutzuckerwerte die bedarfsgerechte Freisetzung von Insulin.
4. Anspruch entspr. 1., 2. und 3. d.d.g., dass als Wirkstoffe Medikamente, Vitamine,
Hormone, Enzyme, Antikörper, Koagulantien u. ä. in Frage kommen.
5. Anspruch entspr. 1., 2., 3. und 4. d.d.g., dass das Bio-Depot aus Metall
vorzugsweise Platinmetallen, Titan, Takel und/oder Edelstahl bzw. Kunststoffen
besteht.
6. Anspruch entspr. 1., 2., 3., 4. und 5. d.d.g., dass das Bio-Depot mit einer
Kautschukhaut überzeugen ist, die vorzugsweise bis zu 35 Gew.-% AFMU
enthält.
7. Anspruch entspr. 1., 2., 3., 4., 5. und 6. d.d.g., dass das Ausschließen der
Wirkstoffe über poröse Systeme z. B. Membranen erfolgt, deren Porosität d. h.
Öffnen und Schließen der Poren durch die im Anspruch 1 mitgeteilten
Mechanismen erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000118323 DE10018323A1 (de) | 2000-04-13 | 2000-04-13 | Bio-Depots zur Freisetzung von Wirkstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000118323 DE10018323A1 (de) | 2000-04-13 | 2000-04-13 | Bio-Depots zur Freisetzung von Wirkstoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10018323A1 true DE10018323A1 (de) | 2001-02-08 |
Family
ID=7638607
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000118323 Withdrawn DE10018323A1 (de) | 2000-04-13 | 2000-04-13 | Bio-Depots zur Freisetzung von Wirkstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10018323A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2019068136A1 (en) * | 2017-10-03 | 2019-04-11 | University Of Wollongong | DEVICE AND METHOD FOR USING A DEVICE FOR RECEIVING AND / OR DELIVERING IN VIVO SUBSTANCE |
-
2000
- 2000-04-13 DE DE2000118323 patent/DE10018323A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2019068136A1 (en) * | 2017-10-03 | 2019-04-11 | University Of Wollongong | DEVICE AND METHOD FOR USING A DEVICE FOR RECEIVING AND / OR DELIVERING IN VIVO SUBSTANCE |
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