DE10018306A1 - Mobiltelefon mit Ohrhörer - Google Patents
Mobiltelefon mit OhrhörerInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Ohrhörer (4) für z. B. ein Mobiltelefon (1), wobei der Ohrhörer einen Temperatursensor (6) enthält. Die vom Temperatursensor (6) gemessene Temperatur kann von einer Detektionsschaltung (3) im Mobiltelefon (1) fernabgefragt werden und zur Detektion des Zustands verwendet werden, dass der Ohrhörer (4) am Ohr des Benutzers getragen wird. Wird ein solches Tragen des Ohrhörers (4) am Ohr festgestellt, so kann eine Ausgabeschaltung (2) des Mobiltelefons (1) Ruftonsignale und zum Beispiel Tastaturpiepse über eine Schnittstelle (9) zum Ohrhörer (4) umleiten und somit einen diskreten Betrieb des Mobiltelefons (1) ermöglichen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Telefon enthaltend eine Ausgabeschaltung zur
wahlweisen Ausgabe von Tonsignalen an eine Schnittstelle für einen Ohr
hörer. Weiterhin betrifft die Erfindung einen Ohrhörer für z. B. ein Telefon
enthaltend einen Lautsprecher sowie ein Verfahren zur Detektion der
Verwendung eines Ohrhörers.
Es ist bekannt, Telefone wie insbesondere Mobiltelefone (Handys) mit ei
ner Ausgabeschaltung zu versehen, über welche die über das Telefon
übermittelten Sprachsignale wahlweise auch an eine Schnittstelle für den
Anschluss eines Ohrhörers gesendet werden können. Ein Ohrhörer enthält
einen Lautsprecher und kann am Ohr des Benutzers befestigt werden, so
dass dieser nicht mehr das Mobiltelefon beziehungsweise den Handappa
rat eines herkömmlichen Telefons mit dem darin integrierten Lautsprecher
ans Ohr halten muss. Unter einem Ohrhörer soll dabei im Folgenden so
wohl ein Ohrhörer im engeren Sinne, welcher an einem Ohr befestigt wird,
als auch ein Kopfhörer verstanden werden, wobei letzterer in der Regel
aus zwei Lautsprechern besteht, welche über einen Bügel so am Kopf
befestigt werden, dass je ein Lautsprecher auf einem Ohr des Benutzers
angeordnet ist. Die Verwendung eines Ohrhörers erleichtert die Benut
zung von Telefonen in Umgebungen mit hohem Geräuschpegel und er
höht den Benutzungskomfort, da gerade bei längeren Gesprächen der
Apparat nicht mehr ständig ans Ohr gehalten werden muss, sondern die
Hände vielmehr für andere Tätigkeiten frei sind.
In Umgebungen mit einem hohen Geräuschpegel kann es vorkommen,
dass der akustische Rufton eines Telefons (Klingeln), der einen ankommenden
Anruf signalisiert, überhört wird, so dass der Benutzer einen Anruf
versäumt. Umgekehrt ist von Telefonen das Problem bekannt, dass die
Abgabe eines Ruftones unter Umständen sehr störend für die Umgebung
sein kann. Dies gilt insbesondere für Mobiltelefone, welche in den unter
schiedlichsten Situationen mitgenommen werden, was zur Folge hat, dass
die Abgabe der Ruftöne unter Umständen der Situation unangemessen
ist. Zur Minderung dieses Problems ist es bekannt, dass die Lautstärke
des Ruftones vom Benutzer verändert und somit in entsprechenden Situa
tionen auf ein Maximum oder Minimum eingestellt werden kann. Dies setzt
jedoch zum einen voraus, dass der Benutzer im voraus daran denkt, die
Lautstärke anzupassen. Zum anderen ist das Umstellen der Ruftonlaut
stärke lästig, und unter Umständen ist auch die maximale Lautstärke nicht
ausreichend laut bzw. die minimale Lautstärke je nach Situation noch sehr
störend. Weiterhin kann es vorkommen, dass der Benutzer das Zurück
stellen des Ruftones auf normale Lautstärke vergisst und daher in nach
folgenden Situationen eine unpassende Lautstärke eingestellt hat. Dies
kann z. B. dazu führen, dass er bei höherem Geräuschpegel der Umge
bung die Rufsignale des Telefons überhört.
Weiterhin ist zur Vermeidung störender Ruftöne bekannt, das Mobiltelefon
mit einem Vibrationsalarm auszustatten. Hierbei wird dem Benutzer ein
ankommender Ruf nicht über ein akustisches Signal, sondern über ein
Vibrieren des Mobiltelefons mitgeteilt. Hierdurch werden zwar zuverlässig
jegliche Störungen durch einen akustischen Rufton vermieden, jedoch ist
diese Lösung verhältnismäßig aufwendig und teuer und daher in ihrer
Verbreitung begrenzt. Weiterhin ist von Nachteil, dass der Benutzer je
nach Situation eine Umstellung zwischen Rufton und Vibrationsalarm vor
nehmen muss, was zum einen lästig ist und zum anderen sowohl hinsicht
lich der Aktivierung als auch der Deaktivierung des Vibrationsalarms ver
gessen werden kann. Schließlich setzt ein Vibrationsalarm auch voraus,
dass der Benutzer das Mobiltelefon am Körper trägt. Legt er das Mobilte
lefon ab, ohne auf den akustischen Rufton umzustellen, so kann er einen
ankommenden Ruf versäumen.
Eine Störung der Umgebung kann bei Telefonen auch durch andere In
formationssignale als den Rufton erfolgen. Hierzu gehören insbesondere
sogenannte Tastaturpiepse, also kurze Tonsignale, die das Drücken einer
Taste des Telefons bis zum Anschlag bestätigen. Auch hier hat der Benut
zer im wesentlichen nur die Möglichkeit, diese Signale durch eine verhält
nismäßig umständliche Menüeingabe komplett auszuschalten, falls er
rechtzeitig daran denkt. Schaltet er die Signale erst in der entsprechenden
Situation aus, so treten die störenden Tastaturpiepse aber noch während
des Ausschaltvorganges auf. In Umgebungen mit einem hohen Ge
räuschpegel kann dagegen das Problem auftreten, dass der Benutzer die
Tastaturpiepse nicht hört und daher keine akustische Rückkopplung über
den Eingabevorgang erhält, was ihn irritieren und zu Fehleingaben führen
kann.
Vor diesem Hintergrund war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Telefon, das eine Ausgabeschaltung zur wahlweisen Ausgabe von Tonsi
gnalen an eine Schnittstelle für einen Ohrhörer aufweist, so zu verbessern,
dass dem Benutzer des Telefons Informationssignale wie insbesondere
der Rufton eines ankommenden Anrufes ohne Störung der Umgebung
mitgeteilt werden. Die Wahl der Mitteilungsart soll dabei möglichst auto
matisch, das heißt ohne eine Umstellung durch den Benutzer stattfinden.
Diese Aufgabe wird durch ein Telefon gemäß Anspruch 1, einen Ohrhörer
gemäß Anspruch 6 und ein Verfahren gemäß Anspruch 11 gelöst. Vorteil
hafte Ausgestaltungen sind in den jeweiligen Unteransprüchen angege
ben.
Das Telefon enthält demnach eine Ausgabeschaltung zur wahlweisen
Ausgabe von Tonsignalen an eine Schnittstelle für einen Ohrhörer. Die
wahlweise Ausgabe bedeutet dabei, dass der Benutzer des Telefons wie
z. B. eines Mobiltelefons durch entsprechende Eingaben in der Konfigura
tion des Telefons festlegen kann, ob Sprachsignale nur über den integrierten
Lautsprecher des Telefons, nur über die Schnittstelle für den Ohr
hörer oder über sowohl den integrierten Lautsprecher als auch den Ohrhö
rer ausgegeben werden sollen. Ferner kann eine derartige Konfiguration
des Telefons vorliegen, das die Sprachsignale automatisch und aus
schließlich auf die Schnittstelle für den Ohrhörer umgeleitet werden, wenn
an dieser Schnittstelle ein Ohrhörer angeschlossen wird. Wie eingangs
erläutert soll ferner die Bezeichnung Ohrhörer in einem breiten Sinne ver
standen werden und insbesondere auch Kopfhörer mit einschließen.
Das erfindungsgemäße Telefon ist dadurch gekennzeichnet, dass die
Ausgabeschaltung so eingerichtet ist, dass sie neben den Sprachsignalen
auch Informationssignale, insbesondere einen Rufton, zur Schnittstelle für
den Ohrhörer ausgeben kann. Die akustische Signalisierung von Informa
tionen wie insbesondere eines ankommenden Rufes (Klingeln) findet so
mit nicht nur durch den im Telefon integrierten Lautsprecher statt, sondern
es wird auch ein akustischer Rufton über den Ohrhörer an den Benutzer
gesandt. Dies hat den Vorteil, dass der Benutzer in Umgebungen mit ei
nem sehr hohen Geräuschpegel die Rufsignalisierung nicht überhören
kann, wenn er den Ohrhörer in Bereitschaftsstellung am Ohr verwendet.
Die Ausgabeschaltung ist ferner vorzugsweise so eingerichtet, dass sie
bei Ausgabe von Signalen wie z. B. eines akustischen Ruftones an die
Schnittstelle solche Signale ausschließlich an die Schnittstelle abgibt, das
heißt, die Abgabe der Signale über den im Telefon integrierten Lautspre
cher unterdrückt. Hierdurch wird eine diskrete Meldung eines Anrufes er
möglicht, da das Telefon selbst keinen akustischen Rufton mehr abgibt
und der über den Ohrhörer abgegebene Rufton gezielt und ausschließlich
den Benutzer des Telefons erreicht. Diese Art der diskreten Rufsignalisie
rung lässt sich bei einem Telefon mit einer Schnittstelle für einen Ohrhö
rer, welche üblicherweise vorhanden ist, auf einfache Weise und sehr ko
stengünstig realisieren. Sie hat ferner den Vorteil, dass jede akustische
Störung der Umgebung sicher ausgeschlossen ist und dass das Erkennen
eines eingehenden Anrufes nicht davon abhängig ist, dass der Benutzer
das Mobiltelefon eng am Körper trägt.
Gemäß einer Weiterentwicklung der Erfindung enthält das Telefon eine
Detektionsschaltung zur Detektion der Verwendung eines Ohrhörers, wo
bei die Ausgabeschaltung zur Ausgabe von Tonsignalen wie Sprachsi
gnalen und Signalen für einen Rufton so eingerichtet ist, dass sie die Si
gnale für einen Rufton nur dann zur Schnittstelle für den Ohrhörer ausgibt,
wenn die Verwendung eines Ohrhörers von der Detektionsschaltung de
tektiert wurde. Die Ausgabe von Signalen für einen Rufton über die
Schnittstelle für einen Ohrhörer führt nur dann zum gewünschten Erfolg,
wenn der Benutzer auch einen Ohrhörer verwendet. Sofern das Telefon
den eingehenden Ruf sowohl auf normalem Weg, das heißt über den inte
grierten Lautsprecher, als auch über die Schnittstelle signalisiert, ist das
Fehlen eines Ohrhörers noch unschädlich. Wenn dagegen für eine dis
krete Rufsignalisierung ausschließlich der Ohrhörer verwendet wird und
der integrierte Lautsprecher des Telefons abgeschaltet ist, setzt das Er
kennen eines eingehenden Anrufes voraus, dass der Benutzer den Ohrhö
rer, über welchen der Anruf signalisiert wird, auch verwendet. Die oben
genannte Detektionsschaltung erkennt, ob der Benutzer einen Ohrhörer
verwendet oder nicht und sorgt automatisch dafür, dass ein Signal für ei
nen Rufton nur dann zur Schnittstelle für einen Ohrhörer gesendet wird,
wenn dessen Verwendung detektiert wurde. Andernfalls bleibt es bei der
herkömmlichen Signalisierung des Anrufes, damit dem Benutzer dieser
Anruf nicht entgeht.
Die Verwendung eines Ohrhörers liegt im weiteren Sinne dann vor, wenn
eine Übertragungsstrecke von Signalen vom Telefon zum Ohrhörer vor
handen und aktiviert ist. In der Regel wird ein Ohrhörer über elektrische
Verbindungsleitungen mit der Schnittstelle des Telefons verbunden. Somit
kann im einfachsten Falle über die Messung des Anschlusswiderstandes
an der Schnittstelle oder die Betätigung eines Schalters beim Einstecken
der Verbindungsleitungen des Ohrhörers in die Schnittstelle detektiert
werden, ob ein Ohrhörer angeschlossen und zum Empfang von Signalen
aktiviert ist. Sollte eine drahtlose Verbindung zwischen dem Telefon und
dem Ohrhörer vorliegen, so sind entsprechende Einrichtungen vorzuse
hen, welche detektieren, ob der Ohrhörer aktiv und empfangsbereit ist.
Darüber hinaus kann die Verwendung eines Ohrhörers auch eine Ver
wendung im engeren Sinne sein, das heißt, dass der Ohrhörer einerseits
für den Empfang von Signalen vom Telefon aktiviert ist und dass er ande
rerseits vom Benutzer in der dafür vorgesehenen Position am Ohr getra
gen wird, damit die von seinem Lautsprecher abgegebenen akustischen
Signale den Benutzer auch erreichen. Verbesserte Detektionsschaltungen
sind dazu eingerichtet, eine solche Verwendung im engeren Sinne zu de
tektieren. Sie erzielen hierdurch eine größere Funktionssicherheit, da Fälle
ausgeschlossen werden, wo ein Ohrhörer zwar am Telefon angeschlossen
ist, jedoch nicht am Ohr getragen wird. In diesen Fällen könnte die aus
schließliche Signalisierung eines Anrufes über den Ohrhörer vom Benut
zer nicht bemerkt werden und daher zu einem unerwünschten Verpassen
des Anrufes führen.
Für die Detektion einer Verwendung des Ohrhörers im engeren Sinne, das
heißt des Tragens eines empfangsbereiten Ohrhörers am Ohr, stehen
verschiedene technische Lösungen zur Verfügung. Zum Beispiel könnte
der Ohrhörer einen Schalter enthalten, den der Benutzer beim Tragen des
Ohrhörers am Ohr umlegt und bei Abnahme des Ohrhörers zurückstellt. In
einer verbesserten Version könnte dieser Schalter auch automatisch beim
Anlegen des Ohrhörers betätigt werden, zum Beispiel durch entsprechen
den Druckkontakt zum Körper des Trägers. Besonders bevorzugt ist es
dagegen, wenn die Detektionsschaltung im Telefon so eingerichtet ist,
dass sie einen Temperatursensor im Ohrhörer fernabfragen kann, wobei
die Verwendung eines Ohrhörers dann als detektiert gemeldet wird, wenn
die abgefragte Temperatur in einem vorgegebenen Intervall liegt. Dieses
Temperaturintervall ist vorzugsweise der Bereich zwischen 35°C und
41°C. Mit einer derartigen Detektionsschaltung kann mit hoher Sicherheit
und automatisch, das heißt ohne dass der Benutzer bewusste Einstellun
gen vornehmen muss, das Tragen eines Ohrhörers am Ohr detektiert
werden. Im Telefon kann somit sichergestellt werden, dass die diskrete
Rufsignalisierung für den Ohrhörer nur dann erfolgt, wenn dieser Rufton
den Benutzer des Telefons auch mit entsprechender Sicherheit erreicht.
Die Erfindung betrifft weiterhin einen Ohrhörer, der insbesondere für ein
Telefon geeignet ist und zur Abgabe von akustischen Signalen einen
Lautsprecher enthält. Wie eingangs erläutert, soll unter dem Begriff Ohrhö
rer auch ein Kopfhörer eingeschlossen sein. Der Ohrhörer ist dadurch ge
kennzeichnet, dass er einen Temperatursensor enthält, so dass über die
Fernabfrage der Temperatur die Verwendung des Ohrhörers detektiert
werden kann. Der Temperatursensor ist dabei vorzugsweise so angeord
net, dass er beim Tragen des Ohrhörers in enger thermischer Kopplung
zum Körper des Trägers steht. Vorzugsweise ist der Temperatursensor
daher an der dem Ohr zugewandten Außenfläche des Ohrhörers ange
ordnet. Ein am Ohr getragener Ohrhörer ist thermisch gesehen mit dem
menschlichen Körpers als Wärmequelle gekoppelt und nimmt daher eine
im Vergleich zur Umgebung entsprechend höhere Temperatur an. Diese
Temperatur liegt im Bereich zwischen der Körpertemperatur des Trägers
(ca. 37°C) und der Umgebungstemperatur, wobei sie sich um so näher bei
der Körpertemperatur befindet, je dichter der Temperatursensor thermisch
an den Körper gekoppelt ist. Zur eindeutigen Feststellung eines Verwen
dungszustandes ist es daher erstrebenswert, eine möglichst enge thermi
sche Kopplung des Temperatursensors an den Körper zu erzielen, was
vorzugsweise durch eine entsprechende dichte Anordnung am Körper er
reicht wird. Darüber hinaus ist es denkbar, dass bei der Auswertung der
gemessenen Temperatur zur Detektion einer Verwendung des Ohrhörers
die Umgebungstemperatur mit ermittelt und berücksichtigt wird. Diese
Temperatur kann zum Beispiel über einen zweiten Temperatursensor am
Ohrhörer ermittelt werden, welcher thermisch ausschließlich beziehungs
weise stärker an die Umgebungstemperatur gekoppelt ist.
Die Bestimmung der Temperatur des Ohrhörers dient dem Zweck, hier
durch feststellen zu können, ob der Ohrhörer getragen wird und zum Ohr
hörer übermittelte Signale somit vom Benutzer auch gehört werden, oder
ob der Ohrhörer abgelegt und damit unbenutzt ist. Eine solche Unter
scheidung des Verwendungszustandes eines Ohrhörers kann für ver
schiedene Anwendungen sinnvoll sein. Zum Beispiel kann sich ein tragba
res Wiedergabegerät für Radio, Kassetten oder CD zum Einsparen von
Energie selbst ausschalten, wenn über den Temperatursensor die Ab
nahme des Ohrhörers/Kopfhörers detektiert wird. Von besonderem Vorteil
ist ein erfindungsgemäßer Ohrhörer in Verbindung mit der Verwendung
eines Telefons der oben erläuterten Art, da in diesem Falle eine diskrete
Rufsignalisierung über den Ohrhörer gezielt auf die Situationen be
schränkt werden kann, in denen der Ohrhörer in Bereitschaftsposition vom
Benutzer getragen wird. Das versehentliche Verpassen eines Anrufes auf
grund eines zwar am Telefon angeschlossenen, jedoch vom Ohr abge
legten Ohrhörers wird hierdurch vermieden.
Bei einer Ausgestaltung des Ohrhörers kann dieser über elektrische Ver
bindungsleitungen für eine Kopplung des Lautsprechers des Ohrhörers mit
einer Signalquelle ausgestattet sein, wobei der Temperatursensor zumin
dest an einen Teil der Verbindungsleitungen angeschlossen ist, um die
Fernablesung der Temperatur zu ermöglichen. Ein Ohrhörer ist, wenn er
nicht drahtlos mit einer Signalquelle verbunden ist, über entsprechende
Verbindungsleitungen an die Signalquelle gekoppelt. In der Regel sind
dabei genau zwei Verbindungsleitungen (Masse und Signal) vorhanden.
Zur Reduzierung des Verkabelungsaufwandes ist es bevorzugt, wenn die
Fernabfrage des Temperatursensors diese vorhandenen Verbindungs
leitungen, an denen der Lautsprecher des Ohrhörers angeschlossen ist,
ebenfalls zur Signalübertragung nutzt.
Der Temperatursensor im Ohrhörer kann durch einen temperatur
veränderlichen Widerstand und/oder ein Thermoelement, welches eine
temperaturabhängige Spannung abgibt, realisiert werden. Bevorzugt ist
eine Ausführungsform, bei welcher der Temperatursensor ein temperatur
veränderlicher Widerstand ist, der parallel zum Lautsprecher an die Ver
bindungsleitungen des Lautsprechers zur Signalquelle angeschlossen ist.
Bei dieser Variante werden zusätzliche Verbindungsleitungen nicht benö
tigt, so dass sie sich mit minimalem Aufwand bei herkömmlichen Ohrhö
rern realisieren lässt.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Detektion der Verwen
dung eines Ohrhörers, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass die
Temperatur im Bereich des Ohrhörers gemessen wird und dass überprüft
wird, ob diese Temperatur in einem vorgegebenen Intervall liegt. Das In
tervall beträgt typischerweise 30° C bis 45°C, vorzugsweise
35°C bis 41°C. Wie oben erläutert wurde, ist es für verschiedene Anwen
dungen sinnvoll, wenn detektiert werden kann, ob ein Ohrhörer am Ohr
getragen wird oder nicht. Diese Detektion erfolgt bei dem Verfahren über
die Messung der Temperatur im Bereich des Ohrhörers, das heißt insbe
sondere an der Kontaktfläche zwischen Ohrhörer und Körper des Trägers.
Diese Temperatur befindet sich aufgrund des Wärmeüberganges vom
Körper des Trägers in einem bestimmten Intervall, wenn der Ohrhörer ge
tragen wird. Über den Vergleich der gemessenen Temperatur mit dem
vorgegebenen Intervall kann die gewünschte Detektion der Verwendung
des Ohrhörers erfolgen. Das passende Temperaturintervall hängt dabei
unter anderem von der Konstruktion des Ohrhörers und der Anordnung
des Temperatursensors ab und kann in Modellrechnungen oder empirisch
bestimmt werden.
Im folgenden wird die Erfindung mit Hilfe der Figur beispielhaft erläutert.
Die Figur zeigt schematisch ein Mobiltelefon 1 mit einem daran über zwei
elektrische Verbindungsleitungen 7, 8 angekoppelten Ohrhörer 4. Eine
Ausgangsschaltung 2 im Mobiltelefon 1 kann Sprachsignale über eine
Schnittstelle 9 und die Verbindungsleitungen 7 und 8 an einen Lautsprecher
5 im Ohrhörer 4 senden. Durch Tragen des Ohrhörers 4 kann der
Benutzer auf komfortable Weise ein Telefongespräch vornehmen, ohne
die gesamte Zeit über das Telefon 1 mit der Hand am Ohr halten zu müs
sen.
Um ein je nach Situation ein zu leises (überhörbares) oder zu lautes (un
passendes und störendes) Klingeln des Mobiltelefons 1 zu vermeiden, ist
die Ausgabeschaltung 2 erfindungsgemäß so eingerichtet, dass sie Si
gnale zur Abgabe eines Ruftones über die Schnittstelle 9 zum Ohrhörer 4
umlenken kann. Ein eingehender Anruf wird dem Benutzer dann zusätz
lich oder auch ausschließlich über den Ohrhörer 4 signalisiert, so dass ein
Überhören und gegebenenfalls auch eine Störung der Umgebung ausge
schlossen ist. Weiterhin kann die Ausgabeeinrichtung 2 zusätzlich auch
andere akustische Informationssignale des Mobiltelefons 1 wie zum Bei
spiel Tastaturpiepse, die beim Drücken einer Taste des Telefons abgege
ben werden, über die Schnittstelle 9 an den Ohrhörer 4 umleiten, so dass
das Telefon 1 nach außen hin völlig geräuschlos bedient werden kann,
ohne dass der Benutzer auf akustische Informationssignale verzichten
muss.
Die Umleitung von akustischen Informationssignalen auf einen Ohrhörer 4
setzt für einen zuverlässigen Betrieb voraus, dass der Ohrhörer 4 auch
vom Benutzer am Ohr getragen wird, so dass diesem die übermittelten
Signale nicht entgehen können. Wenn der Benutzer den Ohrhörer 4 nicht
am Ohr trägt, ist davon auszugehen, dass ihn die zum Ohrhörer übertra
genen Signale nicht erreichen. In diesem Falle sollte das Mobiltelefon 1
die Signale ausschließlich oder zusätzlich auf normalem Wege, das heißt
über den integrierten Lautsprecher des Telefons 1 abgeben. Zur Detektion
des Zustandes, dass der Ohrhörer 4 am Ohr des Benutzers getragen wird,
wird erfindungsgemäß die Temperatur des Ohrhörers 4 durch einen Tem
peratursensor gemessen. Da das Ohr sehr gut durchblutet ist, befindet es
sich auf einer Temperatur nahe der Kerntemperatur des Körpers (37°C),
die sich entsprechend auf den Temperatursensor im Ohrhörer überträgt.
Bei einer gemessenen Temperatur von typischerweise zwischen 35°C und
41°C kann daher mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen wer
den, dass sich der Ohrhörer 4 am Ohr des Benutzers befindet.
Die Detektion beziehungsweise Fernabfrage der Temperatur des Tempe
ratursensors im Ohrhörer 4 erfolgt über eine Detektionsschaltung 3 im
Mobiltelefon 1. Wenn diese Detektionsschaltung 3 eine Temperatur im
vorgegebenen Temperaturintervall feststellt, meldet sie der Ausgabe
schaltung 2 die Detektion der Verwendung des Ohrhörers 4. Daraufhin
erfolgt durch die Ausgabeschaltung 2 optional und deaktivierbar die Anruf
signalisierung nicht mehr über den Buzzer/Summer des Mobiltelefons 1,
sondern über den Ohrhörer 4. Gleiches gilt für andere Informationssignale,
wie insbesondere die Tastaturpiepse. Eine optionale Anzeige dieses Be
triebsmodus kann über das Display des Mobiltelefons 1 erfolgen.
Als Temperatursensor im Ohrhörer 4 wird entsprechend der Figur vor
zugsweise ein temperaturveränderlicher Widerstand 6 verwendet. Hierbei
kann es sich um einen sogenannten NTC-Widerstand handeln, dessen
Widerstand mit steigender Temperatur sinkt, oder um einen PTC-
Widerstand, dessen Widerstand mit steigender Temperatur zunimmt. Der
Widerstandswert des temperaturveränderlichen Widerstandes 6 kann ge
messen werden und erlaubt somit einen Rückschluss auf die Temperatur.
Die Fernabfrage des Widerstandes 6 vom Mobiltelefon 1 aus kann bei
spielsweise so erfolgen, dass der Ohrhörer 4 über drei Leitungen mit dem
Mobiltelefon 1 verbunden ist. Eine der Leitungen (Masse) dient dabei so
wohl dem Lautsprecher 5 als auch dem Widerstand 6. Die zweite Leitung
ist die Signalleitung zum Lautsprecher und die dritte Leitung ist eine sepa
rate Leitung zum Anschluss des Widerstandes. Die Messung des Wider
standes erfolgt dann vorzugsweise vom Mobiltelefon 1 aus, zum Beispiel
durch die Bestimmung der Zeitkonstante für die Aufladung eines Konden
sators bekannter Kapazität über diesen Widerstand oder durch die direkte
Messung des Spannungsabfalles über den temperaturempfindlichen Wi
derstand (mit einem A/D-Wandler) bei Schaltung desselben in einem
Spannungsteiler mit einem anderen (konstanten) Widerstand. Aufgrund
der benötigten drei Leitungen ist die geschilderte Lösung jedoch nicht
kompatibel mit Standardohrhörern.
Entsprechend der Figur wird daher eine andere Lösung vorgeschlagen,
welche kompatibel mit Standardohrhörern ist, da sie nur zwei Leitun
gen 7, 8 benötigt. An diesen Leitungen 7, 8 sind der Lautsprecher 5 und
der temperaturabhängige Widerstand 6 im Ohrhörer 4 parallel ange
schlossen. Die Messung des Widerstandes 6 erfolgt ähnlich wie oben er
läutert, wobei jedoch der bekannte Gleichstromwiderstand der Hörkapsel
beziehungsweise des Lautsprechers 5 bei der Berechnung des Wertes
des temperaturabhängigen Widerstandes berücksichtigt werden muss.
Eine höhere Genauigkeit kann durch die Messung des Wechselstromwi
derstandes erzielt werden, da der Widerstand der Hörkapsel aufgrund ih
rer Induktivität mit steigender Frequenz gegenüber dem ohmschen Wider
stand des Temperatursensors 6 in den Hintergrund tritt. Die Verwendung
von nur zwei Anschlussleitungen 7, 8 hat den Vorteil, dass auch weiterhin
normale Ohrhörer mit dem Mobiltelefon 1 verwendet werden können. In
diesem Falle müssten die auf die Temperaturmessung im Ohrhörer 4 auf
bauenden Optionen im Menü des Mobiltelefons 1 deaktiviert werden.
Claims (11)
1. Telefon (1) mit einer Ausgabeschaltung (2) zur wahlweisen Aus
gabe von Tonsignalen an eine Schnittstelle (9) für einen Ohrhö
rer (4),
dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgabeschaltung so einge
richtet ist, dass sie Informationssignale, insbesondere einen Ruf
ton, zur Schnittstelle ausgeben kann.
2. Telefon nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgabeschaltung (2) so ein
gerichtet ist, dass sie bei Ausgabe von Informationssignalen an
die Schnittstelle (9) diese ausschließlich an die Schnittstelle ab
gibt.
3. Telefon nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass es eine Detektionsschaltung (3) zur
Detektion der Verwendung eines Ohrhörers (4) aufweist, und dass
die Ausgabeschaltung (2) so eingerichtet ist, dass sie die Informa
tionssignale nur dann zur Schnittstelle (9) ausgibt, wenn die Ver
wendung eines Ohrhörers (4) von der Detektionsschaltung detek
tiert wurde.
4. Telefon nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Detektionsschaltung (3) so ein
gerichtet ist, dass sie einen Temperatursensor (6) im Ohrhörer (4)
fernabfragen kann und dass die Verwendung eines Ohrhörers (4)
dann als detektiert gemeldet wird, wenn die abgefragte Tempera
tur in einem vorgegebenen Intervall liegt.
5. Telefon nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das vorgegebene Intervall der
Temperatur etwa 35°C bis etwa 41°C beträgt.
6. Ohrhörer (4), insbesondere für ein Telefon (1), enthaltend einen
Lautsprecher (5),
dadurch gekennzeichnet, dass der Ohrhörer einen Temperatur
sensor (6) enthält, welcher von der Signalquelle (1) für den Ohrhö
rer fernabgefragt werden kann.
7. Ohrhörer nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Temperatursensor (6) so an
geordnet ist, dass er beim Tragen des Ohrhörers (4) in enger
thermischer Kopplung zum Körper des Trägers steht.
8. Ohrhörer nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass er elektrische Verbindungs
leitungen (7, 8) für eine Kopplung des Lautsprechers (5) mit einer
Signalquelle (1) aufweist, und dass der Temperatursensor (6) zu
mindest an einen Teil dieser Verbindungsleitungen (7, 8) ange
schlossen ist.
9. Ohrhörer nach mindestens einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der Temperatursensor ein tempe
raturveränderlicher Widerstand (6) oder ein Thermoelement ist.
10. Ohrhörer nach Anspruch 8 und 9,
dadurch gekennzeichnet, dass der Temperatursensor ein temperaturveränderlicher
Widerstand (6) ist, welcher parallel zum Laut
sprecher (5) an die Verbindungsleitungen (7, 8) angeschlossen ist.
11. Verfahren zur Detektion der Verwendung eines Ohrhörers (4),
dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur im Bereich des
Ohrhörers gemessen wird, und dass überprüft wird, ob diese
Temperatur in einem vorgegebenen Intervall Hegt.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE2000118306 DE10018306A1 (de) | 2000-04-13 | 2000-04-13 | Mobiltelefon mit Ohrhörer |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
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---|---|
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---|---|---|---|
DE2000118306 Withdrawn DE10018306A1 (de) | 2000-04-13 | 2000-04-13 | Mobiltelefon mit Ohrhörer |
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Country | Link |
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