DE10013795A1 - Hochfrequenz-Chirurgiegerät und Verfahren zu dessen Steuerung - Google Patents
Hochfrequenz-Chirurgiegerät und Verfahren zu dessen SteuerungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines Hochfrequenz-Chirurgiegerätes, mit welchem man eine Hochfrequenz-Ausgangsspannung erzeugt, die über an Körpergewebe angelegte Elektroden einen durch dieses hindurchfließenden Hochfrequenz-Strom hervorruft. Außerdem wird ein Hochfrequenz-Chirurgiegerät zur Durchführung dieses Verfahrens angegeben.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung
eines Hochfrequenz-Chirurgiegerätes, mit welchem man
eine Hochfrequenz-Ausgangsspannung erzeugt, die über an
Körpergewebe angelegte Elektroden einen durch dieses
hindurchfließenden Hochfrequenz-Strom hervorruft.
Außerdem betrifft die Erfindung ein Hochfrequenz-Chi
rurgiegerät zur Erzeugung eines durch Körpergewebe hin
durchfließenden Hochfrequenz-Stromes mit einem Ausgang
zum Anschluß von an das Körpergewebe anlegbaren Elek
troden, an dem eine Hochfrequenz-Ausgangsspannung an
liegt, mit einer Meßeinrichtung zur Bestimmung des An
teils des Hochfrequenz-Stromes mit einer höheren Harmo
nischen der Grundfrequenz des Hochfrequenz-Ausgangs
stromes und mit einer Steuereinrichtung für das Hoch
frequenz-Chirurgiegerät, welche mit der Meßeinrichtung
verbunden ist und deren Meßsignal bei der Steuerung des
Hochfrequenz-Chirurgiegerätes verarbeitet.
In der DE-35 10 586 C2 ist ein Hochfrequenz-Chirurgie
gerät beschrieben, welches mit einer rein sinusförmigen
Hochfrequenz-Ausgangsspannung arbeitet, die mit einer
Grundfrequenz abgegeben wird. Am Ende des Koagulations
vorganges werden im Hochfrequenz-Strom durch Funkenbil
dung im koagulierten Gewebe bei diesem bekannten Hoch
frequenz-Chirurgiegerät höhere Harmonische erzeugt, die
bei dem bekannten Hochfrequenz-Chirurgiegerät dazu ver
wendet werden, das Ende des Bearbeitungsvorganges fest
zustellen und das Hochfrequenz-Chirurgiegerät abzu
schalten. Eine weitergehende automatische Steuerung des
Hochfrequenz-Chirurgiegerätes ist jedoch dabei nicht
möglich.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt dem Anmel
degegenstand die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes
Hochfrequenz-Chirurgiegerät so auszugestalten, daß au
tomatisch verschiedene mögliche Betriebszustände er
kannt und ebenfalls automatisch zu der Steuerung des
Hochfrequenz-Chirurgiegerätes herangezogen werden.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs be
schriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man
zur Erzeugung des Hochfrequenz-Stromes mit dem Hochfre
quenz-Chirurgiegerät eine von einer reinen Sinusform
abweichende Hochfrequenz-Ausgangsspannung mit einer
Grundfrequenz erzeugt, daß man den Anteil des Hochfre
quenz-Stromes mit der Grundfrequenz und/oder mit einer
höheren Harmonischen der Grundfrequenz bestimmt und daß
man in Abhängigkeit von dem Anteil oder dem zeitlichen
Verlauf des Anteils mit der Grundfrequenz und/oder mit
einer höheren Harmonischen der Grundfrequenz die Be
triebsparameter des Hochfrequenz-Chirurgiegerätes ver
ändert.
Durch die Verwendung einer von einer reinen Sinusform
abweichenden Ausgangsspannung erzeugt das Hochfrequenz-
Chirurgiegerät immer einen Hochfrequenz-Strom mit einem
Anteil mit der Grundfrequenz der Hochfrequenz-Ausgangs
spannung und auch immer einen Anteil mit einer höheren
Harmonischen dieser Grundfrequenz. Es hat sich nun
überraschenderweise herausgestellt, daß bei verschiede
nen Betriebszuständen diese Anteile unterschiedlich be
einflußt werden und daß diese unterschiedlichen Beein
flussungen der verschiedenen Anteile des Hochfrequenz-
Stromes als Indikator für bestimmte Betriebszustände
verwendet werden können, so daß in Abhängigkeit von der
Veränderung dieser Anteile entsprechend den jeweils
auftretenden Betriebszuständen die Betriebsparameter
des Hochfrequenz-Chirurgiegerätes geändert werden kön
nen, es kann also eine automatische Einschaltung oder
eine automatische Ausschaltung erfolgen, es kann die
Ausgangsleistung entsprechend dem Fortgang des Koagula
tionsvorganges geändert werden etc.
Bei einer ersten bevorzugten Ausführungsform des Ver
fahrens kann beispielsweise vorgesehen sein, daß man
bei Betrieb des Hochfrequenz-Chirurgiegerätes mit einer
Ruheleistung, die unter der für eine Behandlung des
Körpergewebes ausreichenden Betriebsleistung liegt,
beim Ansteigen des Anteils mit der Grundfrequenz über
einen bestimmten Schwellwert hinaus und bei gleichzeitig
fehlendem Ansteigen des Anteils mit einer höheren
Harmonischen der Grundfrequenz die Ausgangsleistung des
Hochfrequenz-Chirurgiegerätes auf Betriebsleistung er
höht.
Betreibt man das Hochfrequenz-Chirurgiegerät mit einer
geringen Ausgangsleistung, die noch nicht zur Behand
lung des Körpergewebes ausreicht, dann beobachtet man
beim Anlegen der beiden Elektroden an das Körpergewebe
ein Ansteigen des Anteils mit der Grundfrequenz, wäh
rend der Anteil der höheren Harmonischen gleichbleibt
oder sogar geringfügig abnimmt. Diese Effekte werden
ausgenutzt, um das Anlegen der Elektroden an das Kör
pergewebe zu erkennen und als Konsequenz dazu die Hoch
frequenz-Ausgangsleistung so weit zu erhöhen, bis die
Betriebsleistung erreicht ist, man erhält also ein au
tomatisches Wirksamwerden des Hochfrequenz-Chirurgie
gerätes beim Anlegen des Elektroden an das Körpergewe
be.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausgangsform kann vorge
sehen sein, daß man bei einem Betrieb des Hochfrequenz-
Chirurgiegerätes mit einer für die Behandlung des Kör
pergewebes ausreichenden Betriebsleistung die Hochfre
quenz-Ausgangsleistung herabsetzt oder abschaltet, wenn
der Anteil der Grundfrequenz des Hochfrequenz-Stromes
um einen bestimmten Abnahmewert absinkt. Bei der Be
handlung von Körpergewebe mit einem Hochfrequenz-Strom,
beispielsweise zur Koagulation, ist zu beobachten, daß
der Anteil des Hochfrequenz-Stromes mit der Grundfre
quenz nach einer bestimmten Einwirkdauer stark abnimmt.
Diese Abnahme liegt zeitlich vor dem Auftreten von Fun
ken im behandelten Körpergewebe und sie dient somit als
Indikator dafür, daß der Behandlungsprozess weitgehend
abgeschlossen ist, aber noch nicht zu einer Verletzung
des Körpergewebes durch Funkenbildung und nachfolgende
Karbonisierung geführt hat. Diese Abnahme des Anteils
des Hochfrequenz-Stromes mit der Grundfrequenz wird da
zu verwendet, die Hochfrequenz-Ausgangsleistung herab
zusetzen oder auszuschalten, so daß damit der Behand
lungsvorgang beendet ist.
Beispielsweise kann diese Beendigung des Behandlungs
vorganges erfolgen, wenn der Abnahmewert mindestens 40%
des während der Behandlung des Körpergewebes auftreten
den Maximalwertes des Anteils mit der Grundfrequenz be
trägt, insbesondere etwa 50%.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird
vorgesehen, daß man bei einem Betrieb des Hochfrequenz-
Chirurgiegerätes mit einer für die Behandlung des Kör
pergewebes ausreichenden Betriebsleistung die Ausgangs
leistung herabsetzt oder abschaltet, wenn der Anteil
der Grundfrequenz des Hochfrequenz-Stromes nach einer
bestimmten Zeit nach Beginn der Behandlung des Körper
gewebes nicht auf einen bestimmten Mindestwert an
steigt. Bei Behandlung bestimmter Körpergewebe, die
sehr trocken sind, kann beobachtet werden, daß der An
teil der Grundfrequenz des Hochfrequenz-Stromes nicht
wie sonst bei normalem Körpergewebe stark ansteigt auf
einen Maximalwert, sondern nur auf einen Wert, der un
terhalb dieses üblichen Maximalwertes liegt. Wenn dies
der Fall ist, wird nach einer bestimmten Behandlungs
zeit die Behandlungsphase durch Abschalten oder Redu
zierung der Hochfrequenz-Ausgangsleistung beendet, so
daß auch in diesen Fällen keine Karbonisierung dieses
Gewebes eintritt. Beispielsweise kann die bestimmte
Zeit in der Größenordnung von drei Sekunden liegen, der
Mindestwert, der überschritten werden muß, liegt bei
spielsweise in der Größenordnung von 400 mA, während
der Anteil des Hochfrequenzstromes mit der Grundfre
quenz, bei dem die automatische Einschaltung erfolgt,
bei 150 mA liegt, der Maximalwert bei normalem Körper
gewebe dagegen beispielsweise in der Größenordnung von
600 bis 800 mA.
Außerdem kann zusätzlich noch eine Sicherheitsabschal
tung vorgesehen sein, die in jedem Fall nach dem Ein
schalten eines zur Behandlung von Gewebe ausreichenden
Hochfrequenzstromes diesen nach einer bestimmten Zeit
dauer abschaltet, wenn vorher keine automatische oder
durch den Operateur bewußt veranlaßte Abschaltung er
folgt ist. Diese Zeitdauer kann beispielsweise in der
Größenordnung von 30 Sekunden liegen.
Günstig ist es weiterhin, wenn man beim Anwachsen des
Anteils des Hochfrequenz-Stromes mit einer höheren Har
monischen über einen bestimmten Maximalwert hinaus das
Hochfrequenz-Gerät abschaltet. Der Anteil der höheren
Harmonischen des Hochfrequenz-Stromes kann beispiels
weise sehr stark ansteigen, wenn der Ausgangsstromkreis
des Hochfrequenz-Chirurgiegerätes in der Nähe einer
Eigenresonanzfrequenz arbeitet. Die Eigenresonanz dieses
Stromkreises hängt sehr stark ab von der Impedanz
des Körpergewebes und insbesondere von den angeschlos
senen Kabeln und Elektroden. Durch die Abschaltung wird
einmal dem Benutzer signalisiert, daß die apparativen
Bedingungen so sind, daß der Ausgangsstromkreis in der
Nähe einer Eigenresonanzstelle arbeitet, so daß bei
spielsweise durch Änderung der Kabellänge hier eine
Änderung vorgenommen werden kann, andererseits wird
aber auch verhindert, daß durch Auftreten einer Reso
nanz überhöhte Hochfrequenz-Ausgangsleistung auf das
Körpergewebe übertragen wird.
Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, ein
gattungsgemäßes Hochfrequenz-Chirurgiegerät so auszu
bilden, daß es mit geringem apparativem Aufwand ver
schiedene Betriebszustände erkennt und automatisch zur
Steuerung der Hochfrequenz-Ausgangsleistung verwendet
werden kann.
Diese Aufgabe wird bei einem Hochfrequenz-Chirurgie
gerät der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Hochfrequenz-Ausgangsspannung
von der reinen Sinusform abweicht, daß eine weitere
ebenfalls mit der Steuerung verbundene Meßeinrichtung
zur Bestimmung des Anteils des Hochfrequenz-Stromes mit
der Grundfrequenz des Hochfrequenz-Ausgangsstromes vor
gesehen ist und daß die Steuerung in Abhängigkeit von
dem Anteil oder dem zeitlichen Verlauf des Anteils mit
der Grundfrequenz und/oder mit einer höheren Harmoni
schen der Grundfrequenz die Betriebsparameter des Hoch
frequenz-Chirurgiegerätes verändert.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen,
daß die Meßeinrichtungen Bandpaßfilter mit unterschied
lichen Frequenzbereichen umfassen, die im Sekundärkreis
eines in den Hochfrequenz-Stromkreis eingeschalteten
Übertragers angeordnet sind.
Die Bandpaßfilter können insbesondere als Bandpaßfilter
vierter Ordnung ausgebildet sein.
Es ist günstig, wenn jedem Bandpaßfilter ein Spitzen
wertgleichrichter und ein Impedanz-Wandler nachgeschal
tet sind.
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen des Hochfrequenz-
Chirurgiegerätes ergeben sich aus weiteren Patentan
sprüchen.
Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungs
formen der Erfindung dient im Zusammenhang mit der
Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
Fig. 1 ein schematisches Blockschaltbild eines Hoch
frequenz-Chirurgiegerätes;
Fig. 2 den zeitlichen Verlauf der Anteile des Hoch
frequenz-Stromes für die Grundfrequenz und
für höhere Harmonische der Grundfrequenz beim
Umschalten des Hochfrequenz-Chirurgiegerätes
auf Betriebsleistung und
Fig. 3 den zeitlichen Verlauf des Anteils des Hoch
frequenz-Stromes mit der Grundfrequenz wäh
rend der Behandlung von Körpergewebe.
Das in Fig. 1 in einem gestrichelten Rahmen schema
tisch dargestellte Hochfrequenz-Chirurgiegerät 1 weist
einen Netzeingang 2 auf, der mit einem Netzteil 3 ver
bunden ist. Dieses versorgt einen Hochfrequenz-Genera
tor 4, der primärseitig mit einem Ausgangsübertrager 5
verbunden ist. Dieser ist sekundärseitig in einen Hoch
frequenz-Stromkreis 6 eingeschaltet, in dem sich ein
Anti-Faradayisationskondensator 7 und ein weiterer
Übertrager 8 befinden, dieser Hochfrequenz-Stromkreis 6
ist über ein Kabel 9 mit in der Zeichnung nur schema
tisch dargestellten Elektroden 10 verbunden, die in an
sich bekannter Weise an zu behandelndes Körpergewebe
angelegt werden können.
Der primärseitig in den Hochfrequenz-Stromkreis 6 ein
geschaltete Übertrager 8 steht sekundärseitig mit zwei
Bandpaßfiltern 11, 12 in Verbindung, von denen das
Bandpaßfilter 11 im wesentlichen im Bereich der Grund
frequenz des Hochfrequenz-Generators 4 durchlässig ist,
das Bandpaßfilter 12 dagegen im Bereich einer ungerad
zahligen höheren Harmonischen, beispielsweise im Be
reich der dritten Harmonischen dieser Grundfrequenz.
Beide Bandpaßfilter 11, 12 sind jeweils über einen
Spitzenwertgleichrichter 13 bzw. 14 und einen Impedanz-
Wandler 15 bzw. 16 mit einer Steuerung 17 verbunden,
die auch mit einem Handschalter 18 sowie einem Fuß
schalter 19 in Verbindung steht.
Die Steuerung 17 ist über eine Steuerleitung 20 mit dem
Netzteil 3 verbunden und über eine weitere Steuerlei
tung 21 mit einem Schaltgerät 22 mit dem Hochfrequenz-
Generator 4.
Im normalen Betrieb erzeugt der von dem Netzteil 3 ver
sorgte Hochfrequenz-Generator 4 eine Hochfrequenz-Aus
gangsspannung, die von einer reinen Sinusform abweicht,
beispielsweise eine Rechteckspannung, so daß die Hoch
frequenz-Ausgangsspannung des Hochfrequenz-Generators 4
neben einer Grundfrequenz einen größeren Anteil mit hö
heren Harmonischen der Grundfrequenz aufweist.
Diese Hochfrequenz-Ausgangsspannung wird über den Hoch
frequenz-Stromkreis 6 und die Kabel 9 den Elektroden 10
zugeführt und erzeugt im Hochfrequenz-Stromkreis 6
einen Hochfrequenz-Strom.
Bei Beginn einer Behandlung wird der Hochfrequenz-Gene
rator 4 mit geringer Hochfrequenz-Ausgangsleistung be
trieben, aufgrund von kapazitiven Effekten ergeben sich
dadurch nur Hochfrequenz-Ströme im Hochfrequenz-Strom
kreis 6 mit niedriger Amplitude, und zwar gilt dies so
wohl für den Anteil des Hochfrequenz-Stromes mit der
Grundfrequenz als auch für den Anteil des Hochfrequenz-
Stromes mit höheren Harmonischen der Grundfrequenz. In
Fig. 2 sind diese Anteile des Hochfrequenz-Stromes
über der Zeit aufgetragen, dabei beschreibt Ig den Anteil
des Hochfrequenz-Stromes mit der Grundfrequenz, Ih
den Anteil des Hochfrequenz-Stromes mit einer höheren
Harmonischen der Grundfrequenz.
Am linken Ende der Fig. 2 sind diese Stromanteile dar
gestellt für den Ruhezustand des Hochfrequenz-Chirur
giegerätes 1, also vor dem Anlegen der Elektroden 10 an
das zu behandelnde Körpergewebe. Man erkennt daraus,
daß die Stromanteile relativ gering sind.
Legt man die Elektroden nunmehr an das zu behandelnde
Körpergewebe an, so beobachtet man eine starke Zunahme
des Hochfrequenz-Stromes mit der Grundfrequenz, während
gleichzeitig der Anteil des Stromes mit der höheren
Harmonischen der Grundfrequenz abnimmt. Dieser Zeit
punkt ist in Fig. 2 mit dem Wort "Anlage" kenntlich
gemacht.
Die entsprechenden Anteile des Hochfrequenz-Stromes mit
unterschiedlichen Frequenzen werden durch die beiden
Bandpaßfilter 11 und 12 voneinander getrennt und führen
zu getrennten Steuersignalen, die dem jeweiligen Gehalt
proportional sind und die der Steuerung 17 zugeführt
werden. Stellt die Steuerung 17 fest, daß der Anteil
des Hochfrequenz-Stromes mit der Grundfrequenz stark
ansteigt, der Anteil des Hochfrequenz-Stromes mit einer
höheren Harmonischen der Grundfrequenz dagegen gleich
bleibt oder abfällt, so sendet die Steuerung 17 ein Si
gnal an das Schaltgerät 22, das daraufhin die Ausgangs
leistung des Hochfrequenz-Generators 4 stark erhöht,
und zwar so stark, daß mit dieser Leistung ein das zu
behandelnde Gewebe koagulierender Hochfrequenz-Strom
erzeugt wird, diese Ausgangsleistung wird als Betriebs
leistung im Gegensatz zu der vor dem Anlegen der Elek
troden wesentlich geringeren Ruheleistung bezeichnet.
Bei einem praktischen Ausführungsbeispiel kann bei
spielsweise vorgesehen sein, daß ein Anstieg des Hoch
frequenz-Stromanteils mit der Grundfrequenz um 150 mA
zu dieser Umschaltung von der Ruheleistung auf die Be
triebsleistung führt.
Damit erkennt das Hochfrequenz-Chirurgiegerät selbstän
dig das Anlegen der Elektroden an das zu behandelnde
Körpergewebe und schaltet daraufhin das Hochfrequenz-
Chirurgiegerät auf Betriebsleistung, so daß der Behand
lungsvorgang unmittelbar nach dem Anlegen automatisch
beginnen kann.
In Fig. 3 ist der Verlauf des Hochfrequenz-Stroman
teils mit der Grundfrequenz während eines Behandlungs
vorganges aufgetragen. Die Einschaltung erfolgt an der
mit "Anlage" markierten Stelle, der Stromanteil mit der
Grundfrequenz steigt daraufhin stark an und erreicht
einen Maximalwert Imax, der über einen bestimmten Zeit
raum im wesentlichen beibehalten wird. Dieser Zeitraum
ist der eigentliche Behandlungszeitraum, in dem die
Koagulation erfolgt. Wenn diese weitgehend abgeschlos
sen ist, beobachtet man einen starken Abfall des Strom
anteils mit der Grundfrequenz, im weiteren zeitlichen
Verlauf stellt sich dann bei wesentlich geringerem An
teil des Hochfrequenz-Stromes mit der Grundfrequenz
Funkenbildung und damit Karbonisierung des Körpergewe
bes ein.
Der Abfall des Hochfrequenz-Stromanteils mit der Grund
frequenz wird von der Steuerung 17 erkannt, wenn der
Hochfrequenz-Stromanteil mit der Grundfrequenz auf
einen Wert zwischen 60% und 40%, vorzugsweise 50% des
Maximalwertes Imax abgefallen ist, schaltet die Steue
rung 17 über das Schaltgerät 22 den Hochfrequenz-Gene
rator 4 um, so daß dieser entweder ganz abgeschaltet
wird oder nur noch eine geringe Hochfrequenz-Ausgangs
leistung liefert, nämlich die Ruheleistung. Damit ist
der Behandlungsvorgang des Körpergewebes beendet, und
es ist insbesondere sichergestellt, daß keine Funken
bildung im behandelnden Körpergewebe auftritt, die die
ses zerstören würde.
Die beschriebenen Umschaltvorgänge von Ruheleistung auf
Betriebsleistung und umgekehrt kann der Chirurg auch
bewußt über den Handschalter 18 und/oder den Fußschal
ter 19 auslösen, falls er dies wünscht, d. h. der Ope
rateur hat hier die Möglichkeit, zwischen einem voll
automatischen Betrieb des Hochfrequenz-Chirurgiegerätes
einerseits und einem in herkömmlicher Weise von ihm
selbst gesteuerten Betrieb zu wählen.
Die von den Bandpaßfiltern 11 und 12 erzeugten Signale
können auch dazu verwendet werden, zu überprüfen, ob
geeignete Anschlußinstrumente an das Hochfrequenz-Chi
rurgiegerät 1 angeschlossen sind. Dies betrifft insbe
sondere die Natur der Kabel 9 und der Elektroden 10.
Bei ungünstiger Kombination dieser Geräte und bei be
stimmter Beschaffenheit des Körpergewebes könnte sich
im Hochfrequenz-Stromkreis 6 eine Resonanzfrequenz aus
bilden, die in der Nähe einer höheren Harmonischen der
Grundfrequenz des Hochfrequenz-Generators 4 liegt. Dies
könnte zu gefährlich hohen Ausgangsspannungen mit einer
der Resonanzfrequenz naheliegenden Frequenz führen. Ein
derartiger Anstieg eines Anteils des Hochfrequenz-Stro
mes mit einer bestimmten höheren Harmonischen führt
zwangsläufig zu einem hohen Signal am Bandpaßfilter 12
und zu einem entsprechend hohen Steuersignal an der
Steuerung 17, und diese schaltet daraufhin sofort über
das Schaltgerät 22 den Hochfrequenz-Generator 4 ab. Da
mit wird nicht nur sichergestellt, daß keine gefährlich
hohe Hochfrequenz-Spannung abgegeben wird, es wird dem
Operateur auch signalisiert, daß für diesen speziellen
Einsatz die gewählten Instrumente ungeeignet sind, dies
läßt sich beispielsweise durch Verwendung eines Kabels
mit abgeänderter Länge korrigieren.
Grundsätzlich ist es auch möglich, während des eigent
lichen Behandlungsvorganges die unterschiedlichen Werte
des Hochfrequenz-Stromes mit der Grundfrequenz und des
Hochfrequenz-Stromes mit einer höheren Harmonischen der
Grundfrequenz auszuwerten und in Abhängigkeit von die
sen Werten die Ausgangsleistung zu variieren, und damit
eine Optimierung des Behandlungsvorganges zu erreichen.
Claims (17)
1. Verfahren zur Steuerung eines Hochfrequenz-Chi
rurgiegerätes, mit welchem man eine Hochfrequenz-
Ausgangsspannung erzeugt, die über an Körpergewebe
angelegte Elektroden einen durch dieses hindurch
fließenden Hochfrequenz-Strom hervorruft, dadurch
gekennzeichnet, daß man zur Erzeugung des Hochfre
quenz-Stromes mit dem Hochfrequenz-Chirurgiegerät
eine von einer reinen Sinusform abweichende Hoch
frequenz-Ausgangsspannung mit einer Grundfrequenz
erzeugt, daß man den Anteil des Hochfrequenz-
Stromes mit der Grundfrequenz und/oder mit einer
höheren Harmonischen der Grundfrequenz bestimmt
und daß man in Abhängigkeit von dem Anteil oder
dem zeitlichen Verlauf des Anteils mit der Grund
frequenz und/oder mit einer höheren Harmonischen
der Grundfrequenz die Betriebsparameter des Hoch
frequenz-Chirurgiegerätes verändert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man bei Betrieb des Hochfrequenz-Chirurgie
gerätes mit einer Ruheleistung, die unter der für
eine Behandlung des Körpergewebes ausreichenden
Betriebsleistung liegt, beim Ansteigen des Anteils
mit der Grundfrequenz über einen bestimmten
Schwellwert hinaus und bei gleichzeitig fehlendem
Ansteigen des Anteils mit einer höheren Harmonischen
der Grundfrequenz die Ausgangsleistung des
Hochfrequenz-Chirurgiegerätes auf Betriebsleistung
erhöht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß man bei einem Betrieb des Hochfre
quenz-Chirurgiegerätes mit einer für die Behand
lung des Körpergewebes ausreichenden Betriebslei
stung die Hochfrequenz-Ausgangsleistung herabsetzt
oder abschaltet, wenn der Anteil der Grundfrequenz
des Hochfrequenz-Stromes um einen bestimmten Ab
nahmewert absinkt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abnahmewert mindestens 40% des während der
Behandlung des Körpergewebes auftretenden Maximal
wertes des Anteils mit der Grundfrequenz beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abnahmewert etwa 50% des während der Be
handlung des Körpergewebes auftretenden Maximal
wertes des Anteils mit der Grundfrequenz beträgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 5, da
durch gekennzeichnet, daß man bei einem Betrieb
des Hochfrequenz-Chirurgiegerätes mit einer für
die Behandlung des Körpergewebes ausreichenden Betriebsleistung
die Ausgangsleistung herabsetzt
oder abschaltet, wenn der Anteil der Grundfrequenz
des Hochfrequenz-Stromes nach einer bestimmten
Zeit nach Beginn der Behandlung des Körpergewebes
nicht auf einen bestimmten Wert angestiegen ist,
der unterhalb des Maximalwertes des Hochfrequenz
stromes mit der Grundfrequenz bei normalem Körper
gewebe liegt.
7. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man beim Anwachsen des
Anteils des Hochfrequenz-Stromes mit einer höheren
Harmonischen über einen bestimmten Maximalwert
hinaus das Hochfrequenz-Gerät abschaltet.
8. Hochfrequenz-Chirurgiegerät zur Erzeugung eines
durch Körpergewebe hindurchfließenden Hochfre
quenz-Stromes mit einem Ausgang zum Anschluß von
an das Körpergewebe anlegbaren Elektroden, an dem
eine Hochfrequenz-Ausgangsspannung anliegt, mit
einer Meßeinrichtung zur Bestimmung des Anteils
des Hochfrequenz-Stromes mit einer höheren Harmo
nischen der Grundfrequenz der Hochfrequenz-Aus
gangsspannung und mit einer Steuereinrichtung für
das Hochfrequenz-Chirurgiegerät, welches mit der
Meßeinrichtung verbunden ist und deren Meßsignal
bei der Steuerung des Hochfrequenz-Chirurgiegerä
tes verarbeitet, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hochfrequenz-Ausgangsspannung von der reinen Sinusform
abweicht, daß eine weitere ebenfalls mit
der Steuerung (17) verbundene Meßeinrichtung (11)
zur Bestimmung des Anteils des Hochfrequenz-Stro
mes mit der Grundfrequenz der Hochfrequenz-Aus
gangsspannung vorgesehen ist, und daß die Steue
rung (17) in Abhängigkeit von dem Anteil oder dem
zeitlichen Verlauf des Anteils mit der Grundfre
quenz und/oder mit einer höheren Harmonischen der
Grundfrequenz die Betriebsparameter des Hochfre
quenz-Chirurgiegerätes (1) verändert.
9. Gerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerung (17) bei Betrieb des Hochfrequenz-
Chirurgiegerätes (1) mit einer Ruheleistung, die
unter der für eine Behandlung des Körpergewebes
ausreichenden Betriebsleistung liegt, beim Anstei
gen des Anteils mit der Grundfrequenz über einen
bestimmten Schwellwert hinaus und bei gleichzeitig
fehlendem Ansteigen des Anteils mit einer höheren
Harmonischen der Grundfrequenz die Ausgangslei
stung des Hochfrequenz-Chirurgiegerätes (1) er
höht.
10. Gerät nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeich
net, daß die Steuerung (17) bei einem Betrieb des
Hochfrequenz-Chirurgiegerätes (1) mit einer für
die Behandlung des Körpergewebes ausreichenden Be
triebsleistung die Ausgangsleistung herabsetzt
oder abschaltet, wenn der Anteil der Grundfrequenz
des Hochfrequenz-Stromes um einen bestimmten Ab
nahmewert absinkt.
11. Gerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abnahmewert mindestens 40% des während
der Behandlung des Körpergewebes auftretenden
Maximalwertes des Anteils mit der Grundfrequenz
beträgt.
12. Gerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abnahmewert etwa 50% des während der Be
handlung des Körpergewebes auftretenden Maximal
wertes des Anteils mit der Grundfrequenz beträgt.
13. Gerät nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Steuerung (17) bei einem Betrieb
des Hochfrequenz-Chirurgiegerätes mit einer für
die Behandlung des Körpergewebes ausreichenden Be
triebsleistung die Ausgangsleistung herabsetzt
oder abschaltet, wenn der Anteil der Grundfrequenz
des Hochfrequenz-Stromes nach einer bestimmten
Zeit nach Beginn der Behandlung des Körpergewebes
nicht auf einen bestimmten Wert angestiegen ist,
der unterhalb des Maximalwertes des Hochfrequenz
stromes mit der Grundfrequenz bei normalem Körper
gewebe liegt.
14. Gerät nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuerung (17) beim An
wachsen des Anteils des Hochfrequenz-Stromes mit
einer höheren Harmonischen über einen bestimmten
Maximalwert hinaus das Hochfrequenz-Gerät (1) ab
schaltet.
15. Gerät nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Meßeinrichtungen Bandpaß
filter (11, 12) umfassen, die im Sekundärkreis
eines in den Hochfrequenz-Stromkreis (6) einge
schalteten Übertragers (8) angeordnet sind.
16. Gerät nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bandpaßfilter (11, 12) als Bandpaßfilter
vierter Ordnung ausgebildet sind.
17. Gerät nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß jedem Bandpaßfilter (11, 12) ein
Spitzenwertgleichrichter (13, 14) und ein Impe
danz-Wandler (15, 16) nachgeschaltet ist.
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8392 | Publication of changed patent specification | ||
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R082 | Change of representative |
Representative=s name: HOEGER, STELLRECHT & PARTNER PATENTANWAELTE MB, DE |
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R071 | Expiry of right |