DE10013668A1 - Ansteuervorrichtung für einen Wechselstromkreis - Google Patents
Ansteuervorrichtung für einen WechselstromkreisInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Ansteuervorrichtung für einen Wechselstromkreis, insbesondere eine Anlaufsteuerschaltung für einen Einphasen-Induktionsmotor, mit einer Schalteinrichtung (S) für das Schließen oder Trennen einer Verbindung, wobei die Schalteinrichtung (S) eine steuerbare Wechselstromschalteinheit umfasst, die durch Anlegen einer Steuergleichspannung innerhalb eines ersten Gleichspannungsbereiches in den Sperrzustand und durch Anlegen einer Steuergleichspannung innerhalb eines zweiten Gleichspannungsbereiches in den Durchlasszustand steuerbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Ansteuervorrichtung für einen Wechselstromkreis,
insbesondere eine Anlaufsteuerschaltung für einen Einphasen-Induktionsmotor.
Derartige Ansteuervorrichtungen werden beispielsweise als Anlaufsteuerung für
Einphasen-Induktionsmotoren verwendet, wobei ein Einphasen-Induktionsmotor
durch zwei Phasen, die gegeneinander bespielsweise um 120° verschoben sind
oder durch eine Phase gegen ein festes Bezugspotential, beispielsweise einen
Nullleiter, betrieben wird. Bei derartigen Induktionsmotoren erfolgt die zur Er
zeugung eines Drehfeldes notwendige phasenverschobene Ansteuerung ihrer
beiden Wicklungen durch einen in Serie mit der zweiten Wicklung geschalteten
Betriebskondensator. Da der Wert des Betriebskondensators zur Optimierung auf
einen hohen Wirkungsgrad bei Nenndrehzahl ausgelegt werden muss, besitzt der
Motor bei niedriger Motordrehzahl ein sehr niedriges Drehmoment.
Um aber bereits bei niedrigen Drehzahlen ein relativ hohes Drehmoment, insbe
sondere um bei einer entsprechenden Last die Soll-Drehzahl, bei der der Motor
stabil läuft, zu erreichen, kann die Kennlinie des Motors durch ein Zuschalten
eines Anlaufkondensators parallel zum Betriebskondensator so verändert werden,
dass bereits bei niedrigen Drehzahlen ein höheres Drehmoment zur Verfügung
steht.
Dieser Anlaufkondensator muss jedoch nach Erreichen der Soll-Drehzahl abge
schaltet werden, da er sonst unnötigerweise die Verluste im Motor erhöhen und
zu unruhigem Lauf führen würde.
Alternativ zu dieser Parallelschaltung kann der Motor mit zwei in Serie geschal
teten Kondensatoren, die zusammen die Betriebskapazität bilden, betrieben wer
den. Zum Anlaufen wird dann einer der beiden Kondensatoren überbrückt, so
dass sich eine höhere Anlaufkapazität ergibt.
Die Parallelschaltung der Kondensatoren ist die kostengünstigere Schaltungsva
riante, da sich hierbei die Kapazitätswerte der beiden Kondensatoren addieren
und demzufolge deren Baugröße entsprechend, beispielsweise auf die Hälfte,
vermindert. Allerdings liegt hierbei im Vergleich zur Serienschaltung die dop
pelte Spannung an, so dass die Kondensatoren für diese Schaltungsvariante die
doppelte Spannungsfestigkeit eines Kondensators in Serienschaltung aufweisen
müssen.
Bei der Parallelschaltung entsteht während eines Trennens einer Kapaziät bzw.
eines Kondensators von einer Induktivität bzw. einer Spule oder einer Wicklung
zusätzlich eine Spannungsspitze. Im Abschaltmoment liegt am Anlaufkondensa
tor, wenn - wie beispielsweise bei der Verwendung von Triacs üblich - stromlos
geschaltet wird, schlimmstenfalls diese maximale Spannung an und bleibt als
Ladung bestehen. Da eine Halbwelle später am Betriebskondensator die umge
polte maximale Spannung anliegt, kann so im schlimmsten Fall an dem dazwi
schenliegenden Schaltelement die Summe beider Spannungen anliegen. Dieses
Schaltelement muss daher die doppelte Spannungsfestigkeit der Kondensatoren
aufweisen.
Um den beschriebenen Effekt der Spannungsverdopplung (Ladungspumpe) zu
vermeiden, kann der Anlaufkondensator innerhalb einer Halbwelle entladen wer
den, wie es beispielsweise über einen zuzuschaltenden, sehr impulsfesten Lei
stungswiderstand möglich ist. Allerdings muss für dieses zusätzliche Schalten ein
erhöhter Schaltungsaufwand betrieben werden, so dass sich nachteiligerweise der
Schaltungsaufbau verkompliziert und sich die Herstellungskosten der Schaltung
erhöhen.
Herkömmliche mechanische Anlaufsteuerungen für Einphasen-
Induktionsmotoren weisen ein Schaltelement, beispielsweise einen Fliehkraft
schalter, ein Relais oder ein Schütz auf, um den Anlaufkondensator zu- bzw.
abzuschalten.
Nachteiligerweise können bei derartigen Lösungen die mechanischen Kontakte,
insbesondere beim Schalten von hohen Strömen und Spannungen, schnell ver
schleißen.
Bei einem Einsatz eines Triacs als Schaltelement sind dagegen die Einsatzgebiete
durch die begrenzte Spannungsfestigkeit kostengünstiger Triacs, insbesondere
mit der aus Kostengründen vorzuziehenden Schaltungsvariante der parallel ge
schalteten Kondensatoren und der im Vergleich zur Reihenschaltung anliegenden
doppelten Spannung, beschränkt. Kostengünstige, für diesen Anwendungsfall
einsetzbare Triacs weisen üblicherweise allenfalls eine Spannungsfestigkeit von
bis zu 800 Volt.
Eine an sich mögliche Serienschaltung mehrerer Triacs zur Erhöhung der Span
nungsfestigkeit steigert aber nachteiligerweise auch den Schaltungsaufwand und
damit die Kosten erheblich.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Ansteuervor
richtung für einen Wechselstromkreis, insbesondere eine Anlaufsteuerung für
einen Einphasen-Induktionsmotor zu schaffen, die die vorgenannten Nachteile
überwindet und bei hoher Spannungsfestigkeit und einfachem Aufbau die Kosten
verringert.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Gegenstand mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
Durch die Verwendung einer Wechselstromschalteinheit, die über eine Gleich
spannung steuerbar ist, kann vorteilhafterweise auf kostengünstigere Gleichspan
nungsschalter zurückgegriffen werden. Dieser kann beispielsweise aus einer
Gleichrichtereinheit, insbesondere in Form eines Brückengleichrichters und aus
einem kostengünstigen Halbleiterschalter, wie MOS-FET Transistor oder IGBT
Transistor, bestehen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die Ansteuervorrichtung eine Mit
kopplung über eine Spannungsnullpunktdetektierungseinrichtung, beipielsweise
als UND-Gatter mit negiertem Eingang, an dem die verringerte Betriebsspan
nung anliegt, aufweisen. Die Verringerung der Betriebsspannung kann bei
spielsweise über einen Spannungsteiler erfolgen, wobei Spannungsspitzen vor
teilhafterweise über eine Schutzdiode abgeleitet werden können, um die Schal
tung vor Überspannungen zu schützen und die Flankensteilheit zu erhöhen.
Zusätzlich kann dem Eingang des UND-Gatters eine Schwellwertschaltung, bei
spielsweise ein Schmitt-Trigger, vorgeschaltet sein, um den Schaltungszeitpunkt
in Abhängigkeit vom Nullpunktdurchgang zu beeinflussen bzw. die Schaltzzeit
des Halbleiterschalters, insbesondere des Transistors, zu berücksichtigen, so dass
vorteilhafterweise ein Schalten im Spannungsnullpunktdurchgang und damit ein
stromloses Schalten ermöglicht wird.
In weiterer Ausführungsform der Erfindung kann die Schaltung eine Stromge
genkopplung, beispielsweise in Form eines Widerstandes aufweisen, um den
Halbleiterschalter, insbesondere Transistor, vor Überströmen zu schützen.
Weitere Ausführungsformen nach der Erfindung ergeben sich aus den Unteran
sprüchen. Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Zeichnung darge
stellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1a ein schematisches Schaltbild einer ersten Ausführungsform eines Ein
phasen-Induktionsmotors mit Hilfskapazität und Hilfswicklung;
Fig. 1b ein schematisches Schaltbild einer zweiten Ausführungsform eines Ein
phasen-Induktionsmotors mit Hilfskapazität;
Fig. 1c ein schematisches Schaltbild einer dritten Ausführungsform eines Ein
phasen-Induktionsmotors mit Hilfskapazität;
Fig. 2 ein schematisches Schaltbild einer Anlaufsteuerung für einen Einphasen-
Induktionsmotor mit Hilfskpazität;
Fig. 3 ein Signalblockschaltbild für ein Zuschalten der Hilfskapazität;
Fig. 4 ein Signalblockschaltbild mit zugeschalteter Hilfskapazität;
Fig. 5 ein Signalblockschaltbild für ein Abschalten der Hilfskapazität und
Fig. 6 ein Signalblockschaltbild mit abgeschalteter Hilfskapazität.
In Fig. 1a bis 1c sind beispielhaft einige Varianten von Einphaseninduktionsmo
toren dargestellt. Hierbei liegt an den Eingängen L2 und L1 Wechselstrom einer
Phase gegen einen Nullleiter oder einer Phase gegenüber einer hierzu beispiels
weise um 120° phasenverschobenen weiteren Phase an. Diese Spannung liegt in
allen Beispielen an einer ersten Spule bzw. Induktivität, welche für eine erste
Wicklung W1 des Induktionsmotors steht, an. Eine zweite, zwischen Z1 und Z2
liegende Wicklung W2 schließt sich an einem Ast der ersten Wicklung W1 an
und ist im Fall Fig. 1a über eine Anlaufkapazität CA bzw. Anlaufkondensator und
eine Schalteinrichtung S mit dem anderen Zweig U2 der ersten Spule und somit
mit dem Eingang L2 verbunden. Der Induktionsmotor nach Fig. 1a besteht somit
aus einer Hauptwicklung W1, die das Drehen des Motors bzw. des Läufers nach
Erreichen einer Solldrehzahl bewirkt.
Für die Anlaufphase besitzt dieser Motor eine mittels der Schalteinrichtung S
zuschaltbare zweite Wicklung W2, um ein Sperren in bestimmten Stellungen der
Wicklung bezüglich des Läufers zu vermeiden. Da die zweite Wicklung W2 mit
dem Kondensator CA in Reihe geschaltet ist, wird die Wicklung W2 phasenver
schoben gespeist, so dass die vorgenannten Sperrstellungen vermieden werden
können. Nach Erreichen einer Solldrehzahl kann diese zusätzliche Wicklung W2
samt Anlaufkondensator CA mittels der Schalteinrichtung S abgeschaltet werden,
um unnötige Verluste zu vermeiden.
Dagegen sind Induktionsmotoren nach Fig. 1b und c mit zwei Wicklungen W1
und W2 aufgebaut, die auch nach Erreichen einer Solldrehzahl das Drehen des
Motors zusammen bewirken. Um die vorstehend beschriebene phasenverschobe
ne Ansteuerung der beiden Wicklungen zu gewährleisten, befindet sich in beiden
Schaltungen eine Betriebskapazität, die nach Erreichen einer Solldrehzahl unver
ändert bleibt. Da die Betriebskapazität hinsichtlich eines hohen Drehmoments
nach Erreichen einer Solldrehzahl zu optimieren ist, kann in der Anlaufphase die
Kapazität zu einer Anlaufkapazität verändert werden, um auch bei niedrigen
Drehzahlen ein erforderliches hohes Drehmoment zu gewährleisten. Nach Errei
chen einer Solldrehzahl wird diese Anlaufkapazität wieder auf die Betriebskapa
zität zurückgeführt, um unnötige Verluste im Motor und einen unruhigen Lauf zu
vermeiden.
Die Anlaufkapazität wird hierbei bei einem Induktionsmotor nach Fig. 1b durch
ein paralleles Hinzuschalten eines Anlaufkondensators CA zu dem Betriebskon
densator CB erreicht. Durch diese Parallelschaltung addieren sich die Kapazitä
ten, wobei an beiden Kondensatoren die maximale Eingangsspannung anliegt.
Dagegen ist bei einem Induktionsmotor nach Fig. 1c zum Kondensator CB der
weitere Kondensator CA in Reihe geschaltet, wobei die Betriebskapazität in die
sem Fall durch die Reihenschaltung beider Kondensatoren gebildet wird, und
demzufolge jeweils nur ein Teil der Gesamtspannung an den Kondensatoren
anliegt, bzw. abfällt, beispielsweise bei gleichen Kapazitäten die halbe Ge
samtspannung. Im Betriebsfall wird durch eine Schalteinrichtung S einer der
beiden Kondensatoren - beispielsweise CA - überbrückt, so dass sich dadurch
eine höhere Anlaufkapazität ergibt. Nach Erreichen der Solldrehzahl wird die
Überbrückung des Kondensators CA mittels der Schalteinrichtung S unterbro
chen, so dass wiederum, wie vorstehend unter Fig. 1b beschrieben, nur die Be
triebskapazität wirkt.
Da sich bei einer Parallelschaltung von Kondensatoren die Kapazitäten addieren
und die Kosten sowie die Baugröße von Kondensatoren stark mit der Kapazität
steigen, ist eine Schaltung nach Fig. 1b einer Schaltung nach Fig. 1c aus Kosten
gründen vorzuziehen.
Die nachteiligerweise bei dieser Variante auftretenden höheren Spannungen,
insbesondere durch den Verdopplungseffekt eines im schlimmsten Fall mit der
Maximalspannung geladenen Anlaufkondensators CA gegenüber einer am Be
triebskondensator CB eine Halbwelle später anliegenden umgepolten Spitzen
spannung, liegen jedoch an einer Schalteinrichtung S an, so dass diese für diese
maximalen Spannungen, beispielsweise für bis zu 1200 Volt bei einem Betrieb
mit zwei 110 Volt Phasen (phasenverschoben), ausgelegt werden muss.
Eine derartige Schalteinrichtung ist in Fig. 2 dargestellt. Kernstück dieser Schalt
einrichtung ist eine steuerbare Wechselstromschalteinheit, die im Wesentlichen
durch die Brückenschaltung der Dioden D1 bis D4, deren Horizontalabgriffe HR
und HL die beiden Anschlüsse der Schalteinheit (s. Fig. 1b) bilden, und den
hiermit zusammenwirkenden Transistor T, beispielsweise ein MOS-FET oder ein
IGBT, gebildet wird. Dieser Transistor T schließt im Wesentlichen abgesehen
von eigenen Verlusten und Verlusten durch den Gegenkopplungswiderstand RG,
den vertikalen Zweig VO nach VU.
Da an diesem Zweig nur Gleichspannung anliegt, ist vorteilhafterweise abgese
hen von sehr teuren Thyristoren oder Triacs, die auch Wechselströme schalten
können, die Verwendung von kostengünstigeren Gleichstromsteuer- bzw. Schal
telementen wie MOS-FETS oder den noch günstigeren IGBTs trotz Auftretens
sehr hoher Spannungen beispielsweise bis über 1200 Volt im Betriebsfall mög
lich.
Wird der Vertikalzweig VO nach VU durch ein entsprechendes Ansteuern des
Transistors bzw. dessen Basis oder Gate B geschlossen, so fließt vom Punkt HR
eine positive Halbwelle über die Diode D4 über VO nach VU und D1 zum Punkt
HL. Negative Halbwellen werden dagegen über Diode D3 von VU nach VO und
Diode D2 nach HL durchgelassen. Auf diese Weise besteht zwischen HR und HL
eine Wechselstromverbindung, so dass hierdurch ein geschlossener Schalter, wie
beispielsweise in Fig. 1a bis Fig. 1c verwendet, realisiert ist. Um das Gleich
stromschaltelement, nämlich den Transistor T gegen Überströme zu schützen,
weist die Schaltung einen niederohmigen Gegenkopplungswiderstand RG auf, an
dem eine zum Emitterstrom des Transistors proportionale Spannung abfällt.
Steigt diese Spannung, so verringert sich dadurch die Gate-Emitter-Spannung des
IGBTs und schützt den IGBT gegen Überstrom.
Weiterhin umfasst die Schaltung eine Spannungsversorgungseinheit 1, die wie
aus Fig. 2 ersichtlich eine Einweggleichrichtung sowie eine Spannungsbegren
zung der Betriebsspannung VD von beispielsweise 12 Volt nach herkömmlicher
Bauart aufweisen kann.
Zur Steuerung des Transistors T bzw. zur Ansteuerung dessen Gates B weist die
Schaltung eine Timer-Einheit 3 auf, deren Ausgang 5 mit einem Eingang 7 eines
UND-Gatters 9 verbunden ist. Selbstverständlich kann die Ansteuerung statt wie
dargestellt über eine Timer-Einheit 3 auch strom- oder drehzahlgesteuert über
entsprechende Schaltungen erfolgen.
Der andere Eingang 8 des UND-Gatters 9 weist zusätzlich eine Schmitt-
Triggerschaltung auf, und ist über einen Spannungsteiler R1, R2 und R3 mit dem
Signal HV verbunden. Um überhöhte Spannungen, insbesondere solange der
Transistor T nicht schaltet, abzuleiten, ist am Spannungsteilerabgriff zwischen
R2 und R3, welcher mit dem Eingang 8 des UND-Gatters 9 verbunden ist, zu
sätzlich eine Schutzdiode D5 angeordnet, die solche Überhöhungen gegenüber
der Betriebsspannung ableitet und so als zusätzliche Wirkung zum schnelleren
Aufbau der Betriebsspannung VD beiträgt.
Am Ausgang 10 des UND-Gatters 9 liegt dementsprechend erst eine logische
"Eins" zur Ansteuerung des Transistors T, wenn beide Eingänge 7 und 8 mit
einem als logische "Eins" definierten Signal angesteuert werden, wobei es sich
bei Eingang 8 um einen zur Nullpunktdetektierung negierten Eingang handelt.
Bei einem Einschalten der Timer-Einheit 3, also einer logischen "Eins" an Aus
gang 5 und dementsprechend an Eingang 7 des UND-Gatters 9, liegt an HV we
gen des nicht durchgeschalteten Transistors T (Kollektor zu Emitter) das volle
Signal an. Demzufolge besteht am Spannungsteilerabgriff zwischen R2 und R3
eine zu hohe Spannung, die über die Schutzdiode D5 abgeleitet wird um den
Eingang 8 des UND-Gatters 9 vor überhöhten Spannungen zu schützen. Erst bei
einer Unterschreitung dieser Spannung sperrt die Diode D5, so dass das am Ein
gang 8 anliegende Signal wegen der abgeschnittenen Spannungsspitzen eine sehr
hohe Flankensteilheit besitzt (siehe Fig. 3, 5 und 6, oberes Diagramm zwischen
Nulldurchgangsfreigabe und Schalter).
Am Eingang 8 des UND-Gatters liegt demnach erst bei einem Spannungsnull
durchgang eine logische "Null" an, die mittels Invertierung am Eingang 8 zu
sammen mit der am Eingang 7 anliegenden logischen "Eins" den Ausgang 10 auf
eine logische "Eins" setzt. Diese punktuelle bzw. ideale logische "Null" bzw. die
invertierte "Eins" kann dabei durch eine Schwellwertschaltung, beispielsweise in
Form eines Schmitt-Triggers, insbesondere mit einer Hysterese, die beispielswei
se für eine fallende Flanke unter 4 Volt und für eine steigende Flanke unter 8 Volt
eine "Null" interpretiert, auf einen realen Bereich erweitert werden.
Demzufolge erfolgt ein Durchschalten des Timer-Signals bzw. der logischen
"Eins" an Eingang 7 des UND-Gatters 9 an den Ausgang 10 erst bei einem Null-
Durchgang der an HL und HR anliegenden Betriebswechselspannung (Differenz
spannung der Kondensatoren), da nur hier eine entsprechende fallende Flanke
nach der Spitze einer positiven Halbwelle bzw. eine steigende Flanke nach der
Spitze einer negativen Halbwelle im Erkennungsbereich des Schmitt-Triggers
erzeugt wird.
Demzufolge ist dem Blockschaltbild nach Fig. 3 zu entnehmen, dass das Signal
HV (s. Graphik zwischen Schalter und Überspannungsschutz) aus positiven
Halbwellen, die teilweise durch eine Vorspannung am Betriebskompensator CB
überhöht sein können, gegen Null geht, sobald der Transistor (Kollektor nach
Emitter) durchschaltet. Dieses Durchschalten erfolgt wie vorstehend beschrieben
nicht direkt auf ein logisches "Eins"-Signal des Zeitgebers (s. Graphik zwischen
Zeitgeber und Nulldurchgangsfreigabe) sondern erst bei der Detektierung des
nächsten Nulldurchgangs nach der logischen "Eins" des Zeitgebers. An der
Spannungsversorgung liegt ein durch Vorspannung am Kondensator bedingtes
leicht verändertes sinusförmiges Wechselstromsignal an, aus dem ausgangsseitig
eine Betriebs(gleich)spannung VD bzgl. einer schwebenden Masse, die wie üb
lich ein freies Bezugspotential bedeutet, erzeugt wird.
Das Blockschaltbild nach Fig. 4 entspricht in seinen Signalen denen nach Fig. 3
nach dem Einschalten, wobei nunmehr das Wechselstromsignal an der Span
nungsversorgung nach bereinigter Vorspannung am Anlaufkondensator CA ei
nem üblichen eventuell im Nullpunkt leicht verschobenen Wechselstromsignal
entspricht. Im Diagramm zwischen Schalter und Überspannungsschutz unterhalb
des Pfeils ist statt der wie in Fig. 3 dargestellten Spannung das nach dem Schal
ten des Transistors vorhandene Stromsignal durch den Transistor (Kollektor nach
Emitter) und durch den Widerstand RG dargestellt. Es zeigt ein charakteristisches
Stromhalbwellensignal.
Beim Abschalten entstehen im Wesentlichen die Signale wie sie vor dem Ein
schalten des Anlaufkondensators bestanden, also Strom durch den Transistor
wieder auf Null, dementsprechend Spannungssignal an HV wieder auf den Zu
stand vor dem Einschalten, wobei durch das Abschalten der Anlaufkapazität CA
Spannungsüberhöhungen (maximal die doppelte Spitzenspannung) entstehen
können, die über den Überspannungsschutz (Dioden D6 und D7) gegenüber
Masse abgeleitet werden. Ab dem Abschalten der Anlaufskapazität CA entlädt
sich diese über den Widerstand RA, wie dem Diagramm bei Entladung CA zu
entnehmen ist. Der erst im Diagramm als schwarzer Balken ersichtliche Bereich
stellt hierbei eine Vielzahl von Einzelwellen dar, die nach dem Abschalten in das
typische Entladeverhalten eines Kondensators übergeht.
Das Diagramm in Fig. 5 zwischen Überspannungsschutz und Netzversorgung
zeigt hierbei drei Halbwellen, wobei die erste Halbwelle ersichtlich höher und
infolge des Überspannungsschutzes, beispielsweise für Spannungen höher als
1200 Volt, der in der Schaltung beispielsweise durch Suppressordioden D6 und
D7 realisiert ist, begrenzt ist (abgeflachter bzw. geglätteter Scheitel), wohingegen
die dritte Halbwelle unterhalb der Überspannungsschutztes liegt und demzufolge
eine nicht geglättete sinusförmig Kontur aufweist. Die zweite im Diagramm
kleine Halbwelle entsteht durch Spannungsverschiebung. Die Amplituden der
Halbwellen, die wie die erste dargestellte Halbwelle anfangs über dem Über
spannungsschutzwert liegen, gleich sich im weiteren dabei in nicht näher darge
stellter Weise durch Entladung über den Entladewiderstand auf Nennspannung
an.
Dem Blockschaltbild nach Fig. 4 sind die in der Schaltung vorhandenen Signale
bei einem abgeschalteten Anlaufkondensator zu entnehmen, die demzufolge mit
den in Fig. 3 dargestellten Signalen vor dem Einschalten übereinstimmen.
Durch diese Schaltung ist es möglich, einen Gleichstromschalter wie beispiels
weise einen IGBT zum Schalten eines Wechselstroms zu verwenden, wobei vor
teilhafterweise zusätzlich Maßnahmen zum Schutz dieses Transistors gegen
Überstrom getroffen sind, um insbesondere die aus Kostengründen vorzuziehen
de Ausführungsform einer Parallelschaltung von Anlaufs- und Betriebskapazität
nach Fig. 1b eines Einphaseninduktionsmotors zu verwenden.
Nachdem sich die Betriebsspannung VD aufgebaut hat, wird der Transistor T für
die in der Zeitgebereinheit durch das RC-Glied bestimmte Zeit nach einem näch
sten Spannungsnulldurchgang eingeschaltet. Hierbei setzt sich die Spannung am
Punkt HV in eingeschaltetem Zustand dann aus dem Spannungsabfall an dem
Transistor T und dem Widerstand RG zusammen. Somit fällt an RG eine zum
Emitterstrom des Transistors proportionale Spannung ab. Steigt diese Spannung,
so verringert sich dadurch die Gate-Emitter-Spannung des Transistors, insbe
sondere IGBTs, und hat zwei Konsequenzen zur Folge:
Werden beispielsweise durch Netzüberspannung zu hohe Ströme über T1 gelei
tet, so führt die erhöhte Gate-Emitter Spannung ab einem bestimmten Punkt in
der Kennlinie des Transistors dazu, dass der Kollektor-Emitter-Abfall an T1, und
damit die Spannung an Punkt HV überproportional zunimmt. Das UND-Gatter 9
steuert über seinen Ausgang 10 den Transistor T nur solange an, bis durch eine
solche Störung die Spannung an HV und damit über den Spannungsteiler R1, R2,
R3 einen Schwellpegel überschreitet. Dieser liegt beispielsweise bei der doppel
ten Spannung, die zur Erkennung des Nulldurchgangs unterschritten werden
muss. Unterschreitet die Spannung am Punkt HV daraufhin wieder diesen Pegel
zur Nulldurchgangserkennung, was im Allgemeinen beim nächsten Nulldurch
gang der Fall ist, wird der Transistor T wieder eingeschaltet.
Da das Zuschalten des Anlaufkondensators aber nur selten exakt im Nullpunkt
der Spannungsdifferenz stattfindet, fließt deshalb ein Ausgleichsstrom zwischen
den Kondensatoren und somit über den Transistor T (Kollektor-Emitter). Die
verringerte Gate-Emitter-Spannung wird diesen jedoch begrenzen und somit den
Transistor vor einem Überstrom schützen.
Die Einheiten Nulldurchgangsfreigabe bzw. Nullpunktdetektierung, Stromüber
wachung, Überspannungsschutz unterstützen dabei vorteilhafterweise die ko
stengünstige Wirkung des erfindungsgemäßen Wechselstromschalters mit Kern
stück Transistor und Gleichrichterbrücke als Schalteinheit, die aber grundsätzlich
auch ohne diese Zusatzeinheiten funktionsfähig ist. Zudem kann die Steuerung
statt wie dargestellt mittels eines Zeitgebers bzw. einer Timereinheit über ent
sprechende Schaltungseinrichtungen auch drehzahl- oder stromabhängig erfol
gen.
Selbstverständlich ist die erfindungsgemäße Ansteuervorrichtung für einen
Wechselstromkreis nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel einer Anlauf
steuerung eines Einphasen-Induktionsmotors begrenzt, sondern auf eine Vielzahl
von zu steuernden oder schaltenden Wechselstromkreisen, insbesondere mit
hohen auftretenden maximalen Spannungen von über 1200 V bzw. bis zu 1200 V
im Betriebsfall mit eventuell zusätzlich auftretender Ansteuerleistung, anwend
bar.
Claims (10)
1. Ansteuervorrichtung für einen Wechselstromkreis, insbesondere eine An
laufsteuerschaltung für einen Einphasen-Induktionsmotor,
- a) mit einer Schalteinrichtung (S) für das Schließen oder Trennen einer Verbindung
- a) dass die Schalteinrichtung (S) eine steuerbare Wechselstromschaltein heit umfasst, die durch Anlegen einer Steuergleichspannung innerhalb eines ersten Gleichspannungsbereiches in den Sperrzustand und durch Anlegen einer Steuergleichspannung innerhalb eines zweiten Gleich spannungsbereiches in den Durchlasszustand steuerbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wech
selstromschalteinheit als Brückengleichrichtereinheit (D1, D2, D3, D4) aus
gebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Steuergleichspannung durch einen Halbleiterschalter, insbesondere einen
IGBT Transistor T, erzeugt wird.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Ansteuervorrichtung eine Nullpunktdetektierungseinrichtung,
insbesondere ein UND-Gatter (9) aufweist, um ein im Wesentli
chen stromloses Schalten zu ermöglichen.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Wechselstromkreis einen Induktionsmotor im Einpha
senbetrieb mit Hilfswicklung (W2) umfasst und die Schalteinrichtung (S)
dem Hinzuschalten oder Wegschalten eines Anlaufkondensators (CA) dient.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Pol einer
Wechselspannungsquelle (L2) zum Betrieb des Einphasenmotors und ein
Anschluss des Anlaufkondensators (CA) mit jeweils einem Anschluss (HR,
HL) des einen Zweigs der Brückengleichrichtereinheit (D1, D2, D3, D4) ver
bunden sind, dass ein Anschluss (VO) des anderen Brückenzweigs mit ei
nem Gleichspannungs-Bezugpotential verbunden ist und dass der andere
Anschluss (VU) des anderen Brückenzweigs mit der Steuergleichspannung
(HV) beaufschlagt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass der Halbleiterschalter (T) eine Strombegrenzungseinrichtung aufweist,
um den Halbleiterschalter vor Überströmen zu schützen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Strom
begrenzungseinrichtung als ein Widerstand (RG) ausgebildet ist, um den
Halbleiterschalter (T) durch Stromgegenkopplung vor Überströmen zu
schützen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die Spannungsnullpunktdetektierungseinrichtung eine Spannungsbe
grenzungseinrichtung, insbesondere eine Schutzdiode (D5), aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass die Spannungsnullpunktdetektierungseinrichtung eine Schwellwert
schaltung, insbesondere einen Schmitt-Trigger, aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10013668A DE10013668A1 (de) | 1999-11-05 | 2000-03-20 | Ansteuervorrichtung für einen Wechselstromkreis |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19953335 | 1999-11-05 | ||
DE10013668A DE10013668A1 (de) | 1999-11-05 | 2000-03-20 | Ansteuervorrichtung für einen Wechselstromkreis |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10013668A1 true DE10013668A1 (de) | 2001-05-23 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE10013668A Withdrawn DE10013668A1 (de) | 1999-11-05 | 2000-03-20 | Ansteuervorrichtung für einen Wechselstromkreis |
Country Status (1)
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2000
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