DE10013447C1 - Verfahren zur Steuerung des Klimas in einem wetterabhängigen Gebäude- oder Anlagenbereich - Google Patents
Verfahren zur Steuerung des Klimas in einem wetterabhängigen Gebäude- oder AnlagenbereichInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zur Steuerung des Klimas in einem Gebäude- oder Anlagenbereich (18) werden automatisch Wettervorhersagedaten von einer regionalen Wetterstation (10) abgefragt. Ferner sind Lastdaten-Profile (26) gespeichert, in denen bekannte interne Einflußfaktoren hinterlegt sind. Auf Grundlage der Wettervorhersagedaten (12) und der Lastdaten-Profile (26) werden Steuerdaten (40) zur Steuerung von in dem Gebäude- bzw. Anlagenbereich (18) angeordneten Klimageräten berechnet. Die zeitliche Verfügbarkeit der Klimageräte fließt über Verfügbarkeitsprofile (38) in die Berechnung ein. Durch die Berechnung werden in Klimadaten-Profilen (32) vorgegebene Zielgrößen zukünftiger Klimadaten erreicht. Bei den Steuerdaten handelt es sich um Daten zur Steuerung der Klimageräte zu einem Zeitpunkt, der vor dem Zeitpunkt liegt, zu dem zukünftige Klimadaten erreicht werden sollen. Es findet somit eine vorausschauende Steuerung der Klimageräte statt. Der zu steuernde Gebäude- bzw. Anlagenbereich ist als Rechenmodell auf einem Computer abgebildet. Die Abbildung erfolgt mit Hilfe einzelner modularer Modellelemente, die beispielsweise Wände, Fenster und dgl. mit definierten thermischen Eigenschaften darstellen. Der Computer kann vor Ort oder zur Fernsteuerung extern installiert sein.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung des Klimas
in einem wetterabhängigen Gebäude- oder Anlagenbereich.
Zur Steuerung von Klimadaten, wie Temperatur, Druck und
Feuchtigkeit, in industriellen Anlagen, in denen beispielsweise
wärmeempfindliche Produkte verarbeitet werden, ist es bekannt,
mikroprozessorgestützte Regelungen vorzusehen. Bei diesen
Regelungen werden aktuelle Klimadaten mit vorgegebenen
Zielgrößen verglichen. Aufgrund einer Abweichung der Zielgröße
von den aktuellen Klimadaten, d. h. beispielsweise einer
Abweichung der gewünschten Temperatur von der aktuellen
Temperatur, werden Steuerdaten berechnet. Bei einer
Temperaturabweichung führt dies dazu, dass die Heizungs- oder
Kühlanlage entsprechend gesteuert wird, um die gewünschte
Temperatur zu erreichen und zu halten. Da die Steuerung auf
einem Vergleich zwischen aktuellen Klimadaten und vorgegebenen
Zielgrößen, d. h. gewünschten Klimadaten, beruht und die zu
steuernde Anlage kapazitive Eigenschaften hat, werden die
vorgegebenen Zielgrößen erst nach einer Reaktionszeit
(Verzögerung) erreicht.
Ist beispielsweise das Kühlen eines Gebäudebereichs
erforderlich, da sich der Gebäudebereich aufgrund von
Sonneneinstrahlung erwärmt, findet aufgrund der Zeitverzögerung
zunächst eine weitere Erwärmung statt, bis durch die Kühlanlage
eine merkliche Kühlung eintritt und die gewünschte Temperatur
erreicht ist. Um die vorgegebene Zielgröße in möglichst kurzer
Reaktionszeit zu erreichen, müssen die Kühl- bzw.
Heizungsanlagen entsprechend groß ausgelegt werden. Dies hat
hohe Investitionskosten zur Folge. Selbst bei sehr groß
ausgelegten Kühl- bzw. Heizanlagen tritt stets eine gewisse
Reaktionszeit auf. Ferner steigt beim Einsatz von Kühl- bzw.
Heizungsanlagen, die für den herkömmlichen Betrieb
überdimensioniert sind, der Energieverbrauch.
Moderne Kühl- und Heizanlagen weisen anstatt der in den
Anschaffungskosten relativ günstigen Radiator-Luftheiz- oder
-Luftkühlsystemen in den Fußböden oder den Wänden vorgesehene
Rohrsysteme auf. Das Vorsehen von Rohrsystemen in der Baumasse
hat gegenüber konvektiver Lufterwärmung bzw. Luftkühlung
gesundheitliche Vorteile. Die Strahlungswärme bzw. -kälte wird
insbesondere als angenehm empfunden. Bei derartigen in der
Baumasse vorgesehenen Rohrsystemen wird die Baumasse, d. h.
beispielsweise die Wand oder der Boden eines Gebäudebereichs,
gekühlt oder erwärmt. Da es sich hierbei um eine große zu
erwärmende bzw. zu kühlende Masse handelt, sind die
Reaktionszeiten, bis eine vorgegebene Zielgröße der Klimadaten
erreicht ist, äußerst lange. Die Baumasse weist je nach
Material und Konstruktion eine hohe thermische Trägheit auf.
Heutige Regelungskomponenten benötigen eine
herstellerspezifische Software. Eine Kombination von
Komponenten unterschiedlicher Hersteller ist damit nur bedingt
möglich. Dies kann dazu führen, dass kostenintensiv
verschiedene Systeme parallel betrieben werden müssen, da sie
nicht miteinander kommunizieren können.
Heutige Regelungskonzepte basieren weitgehend darauf, dass
Hardware und Software der Regelung vor Ort in die zu regelnde
Anlage oder das Gebäude integriert werden. Dies erfordert eine
kostenintensive Parametrisierung und Optimierung der Anlage vor
Ort durch Fachpersonal.
Für die reale Anlage oder das Gebäude wird eine aktive Technik
- beispielsweise eine Heizungsanlage - dimensioniert, die mit
Hilfe einer angepaßten Regelung sicherstellen soll, dass im
späteren Betrieb zukünftige Klimadaten eingehalten werden.
Dabei wird heute entweder auf in der Vergangenheit gespeicherte
und/oder auf momentan erfaßte Meßwerte zurückgegriffen. Die
Antwort des Systems auf Wettereinflüsse wird durch
Übertragungsfunktionen, beispielsweise Heizkennlinien,
beschrieben. Diese können jedoch prinzipiell das
thermodynamische Verhalten des Systems nur sehr grob
beschreiben, da nicht nach den Einflüssen einzelner
Komponenten, aus denen das System zusammengesetzt ist,
unterschieden wird.
Um die Komplexität der Vorgänge in größeren Gebäuden oder
Anlagen detaillierter zu beschreiben, werden lernfähige und
wissensbasierte Regelungssysteme, beispielsweise neuronale
Netze, eingesetzt. Jedoch werden auch hier alle realen
Komponenten zu einer "black box" zusammengefaßt, so dass bei
unzulässigen Abweichungen zwischen Soll- und Istzuständen die
Analyse der Rechenergebnisse nicht auf einzelne Komponenten
hinweist, welche ursächlich für die Fehler verantwortlich sind.
In DE 42 02 688 A1 ist ein Verfahren zur Verbesserung der Vor
hersage lokaler Wetterdaten, d. h. außerhalb eines Gebäudes auf
tretender Temperaturen beschrieben.
Aufgabe der Erfindung ist es, das Klima in einem wetterab
hängigen Gebäude- oder Anlagenbereich derart zu steuern, dass
zukünftige Klimadaten mit möglichst geringer Zeitverzögerung
und hoher Genauigkeit eine vorgegebene Zielgröße erreichen und
einhalten.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Merk
male des Patentanspruchs 1.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Gebäude- oder An
lagenbereich als Rechenmodell abgebildet, so dass der ther
mische Einfluss, von beispielsweise Wänden, in dem Gebäude an
geordneten Maschinen, Lichtquellen u. dgl. bekannt ist. Erfin
dungsgemäß werden bei dem Verfahren zur Steuerung des Klimas in
einem Gebäude- oder Anlagenbereich automatisch Wettervorher
sagedaten abgefragt. Durch die Abfrage der Wettervorhersage
daten sind zukünftige Wetterdaten, wie Temperatur, Luftdruck,
Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit und Sonneneinstrahlungs
intensität, für bestimmte in der Zukunft liegende Zeitpunkte
bekannt. Ferner ist zur Berechnung von Steuerdaten mindestens
ein Lastdaten-Profil gespeichert. In dem Lastdaten-Profil sind
bekannte gebäude- bzw. anlageninterne Einflüsse gespeichert.
Hierbei handelt es sich beispielsweise um den zeitlichen Ver
lauf von Wärmequellen, wie Maschinen, Beleuchtung u. dgl.
und/oder um Feuchtigkeitsentwicklungen.
Mit Hilfe der Wettervorhersagedaten und dem Lastdaten-Profil
werden sodann Steuerdaten zum Erreichen einer vorgegebenen
Zielgröße zukünftiger Klimadaten berechnet. Bei den Klimadaten
handelt es sich um physikalische Größen, die durch das Wetter
beeinflußt sind, wie beispielsweise Temperatur, Druck, Feuch
tigkeit, etc. Mit diesen Steuerdaten werden dem Gebäude- bzw.
Anlagenbereich zugeordnete Klimageräte gesteuert. Durch Klima
geräte wird der innere Zustand, d. h. die Klimadaten des
Gebäudes bzw. der technischen Anlage, beeinflußt. Es handelt
sich hierbei beispielsweise um Heizkörper, Kühlflächen,
Lüftungsanlagen, etc. und in verfahrenstechnischen Anlagen
beispielsweise auch um Wärmetauscher zur Entkopplung von Wärme
und Kälte.
Die berechneten Steuerdaten werden an die Klimageräte
übermittelt. Die Übermittlung kann sofort nach der Berechnung
stattfinden, so dass die Steuerdaten in den Klimageräten
gespeichert werden und zu den berechneten Zeitpunkten
entsprechende Schaltvorgänge auslösen. Es ist ebenso möglich,
die Steuerdaten erst zu den entsprechenden Zeitpunkten an die
Klimageräte zu übermitteln.
Soll in einem Gebäudebereich beispielsweise die Temperatur
konstant gehalten werden, muß der Gebäudebereich in
Abhängigkeit der zukünftigen Wetterverhältnisse und der durch
interne Wärme-/Kältequellen hervorgerufenen
Temperaturänderungen geheizt oder gekühlt werden. Ist aufgrund
der Wettervorhersage z. B. bekannt, dass die Außentemperatur zu
einem bestimmten Zeitpunkt sich derart verändern wird, dass die
Raumtemperatur in dem Gebäudebereich über den gewünschten
Sollwert, d. h. die zukünftige Zielgröße, steigen wird, kann die
Kühlung des Raums bereits zu einem früheren Zeitpunkt
einsetzen, zu dem die Raumtemperatur noch nicht aufgrund der
erhöhten Außentemperatur erhöht ist. Hierbei wird
erfindungsgemäß das Lastdaten-Profil berücksichtigt, da dies
z. B. einen gewissen Ausgleich oder eine zusätzliche Erwärmung
hervorrufen kann. Insbesondere bei in den Wänden und Böden
verlegten Kühlrohren kann hiermit erreicht werden, daß vor der
Erwärmung des Raums durch die erhöhte Außentemperatur die
Temperatur der Wände und Böden bereits langsam abgesenkt wird,
ohne dass sich hierbei die Raumtemperatur spürbar verändert.
Ohne Wettervorhersagedaten könnte erst zu einem Zeitpunkt
reagiert werden, zu dem sich die Raumtemperatur bereits erhöht
hat.
Durch das erfindungsgemäße Berücksichtigen von
Wettervorhersagedaten können zum Erreichen vorgegebener
Zielgrößen zukünftiger Klimadaten bereits frühzeitig
Steuerdaten berechnet und an die Klimageräte übermittelt
werden. Zukünftige Klimadaten können dadurch sehr exakt
erreicht werden. Es finden beispielsweise keine starken
Temperaturerhöhungen vor Erreichen der gewünschten Temperatur
statt. Dies gilt ebenso für andere Klimadaten, wie die
Luftfeuchtigkeit, den Luftdruck und andere wetterabhängige
Klimadaten. Da die Klimageräte bereits zu einem sehr frühen
Zeitpunkt, bezogen auf den Zeitpunkt, zu dem die vorgegebene
Zielgröße der zukünftigen Klimadaten erreicht werden soll,
angesteuert werden können, ist es möglich, erheblich kleinere
Heizungs- und Kühlungsanlagen vorzusehen. Dies hat eine
erhebliche Einsparung von Investitionskosten und Betriebskosten
zur Folge. Es handelt sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
um ein vorausschauendes Steuerverfahren.
Vorzugsweise sind in dem Lastdaten-Profil innerhalb des
Gebäude- bzw. Anlagenbereichs auftretende Lasten gespeichert.
In derartigen Lastdaten-Profilen sind bekannte, zu bestimmten
Zeitpunkten auftretende Klimaänderungen bewirkende Einflüsse
gespeichert. Beispielsweise kann hierin die Erhöhung interner
Lasten durch das Einschalten von Licht oder bei
Industrieanlagen durch das Inbetriebnehmen wärmeabgebender
Maschinen o. dgl. gespeichert sein. Für die Klimasteuerung von
Besprechungsräumen oder Hörsälen kann beispielsweise ein
Belegungsplan als Lastdaten-Profil gespeichert sein. In
Lastdaten-Profilen können ferner auch
Luftfeuchtigkeitsveränderungen, die z. B. durch die Anwesenheit
von Personen verursacht werden, gespeichert sein. Aufgrund
gespeicherter Lastdaten-Profile werden bei der Berechnung der
Steuerdaten für die Klimageräte bekannte interne Einflüsse auf
das Klima bereits im Vorfeld berücksichtigt.
Vorzugsweise werden die Lastdaten-Profile durch einen Vergleich
mit in der Vergangenheit erzielten Klimadaten korrigiert. Es
findet somit eine ununterbrochene Rückkopplung statt. Dies ist
insbesondere von Vorteil, wenn Lastdaten-Profile zu
Betriebsbeginn einer Heiz- bzw. Kühlanlage, die nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren arbeitet, teilweise nur schwierig
vorhersehbar sind. Durch die Rückkopplung findet eine
automatische Fehlerkorrektur von ggf. in dem ursprünglichen
Profil enthaltenen Fehlern statt. Die Korrektur kann durch
Gewichtung des gespeicherten Profils oder durch eine konkrete
Änderung einzelner Werte in dem Profil erfolgen.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens werden ferner lokale Wetterdaten
berücksichtigt. Durch das Messen lokaler Wetterdaten können die
Wettervorhersagedaten korrigiert werden. Dies ist insbesondere
dann vorteilhaft, wenn für einen Gebäude- oder Anlagenstandort
nur relativ ungenaue Wettervorhersagedaten von Wetterdiensten
zur Verfügung gestellt werden können. Dies ist insbesondere in
Gebieten der Fall, in denen nur für einen großflächigen
regionalen Bereich eine Wettervorhersage zur Verfügung steht,
so dass die Wettervorhersagedaten lokal unweigerlich eine
gewisse Ungenauigkeit aufweisen.
Vorzugsweise werden die Wettervorhersagedaten durch einen
Vergleich mit gespeicherten lokalen Wetterdaten für denselben
oder einen vergleichbaren Zeitraum korrigiert. Entsprechen die
Wettervorhersagedaten für einen Tag beispielsweise den
Wettervorhersagedaten des Vortags und ist aus den lokalen
Wetterdaten des Vortags eine Abweichung zwischen den lokalen
Wetterdaten und den Wettervorhersagedaten bekannt, so können
die Wettervorhersagedaten für den aktuellen Tag unmittelbar
korrigiert werden. Ebenso ist es möglich, aus den zu mehreren
vergangenen Tagen gemessenen lokalen Wetterdaten Mittelwerte zu
bilden und diese als Vergleichsdaten für die
Wettervorhersagedaten zu nutzen.
Vorzugsweise werden vorstehende Verfahrensschritte in
regelmäßigen kurzen Zeitabständen von beispielsweise wenigen
Minuten wiederholt. Die Abfrage von Wettervorhersagedaten wird
hierbei nicht so oft wiederholt, da im allgemeinen nur in
Abständen von mehreren Stunden oder länger neue
Wettervorhersagedaten vorliegen. Durch das Wiederholen der
Verfahrensschritte können lokale äußere Einflüsse, die in der
Bestimmung der Steuerdaten für die Klimageräte nicht
berücksichtigt werden, ausgeglichen werden. Es könnte sich
hierbei beispielsweise um das Öffnen von Fenstern oder das
unvorhergesehene Anschalten von die Klimadaten beeinflussenden
Geräten handeln.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind Klimadaten-Profile
vorgesehen. In Klimadaten-Profilen ist der geforderte zeitliche
Verlauf der relevanten Klimadaten gespeichert. Hierbei handelt
es sich beispielsweise um einen geforderten zeitlichen
Temperaturverlauf in Abhängigkeit des Wochentages und der
Tageszeit. Auf Grundlage der Klimadaten-Profile werden die
einzelnen Steuerdaten für bestimmte Zeitpunkte berechnet. In
den Klimadaten-Profilen sind somit die Zielgrößen für
zukünftige Klimadaten in zeitlicher Abhängigkeit gespeichert,
so dass es sich hierbei um Solldaten handelt.
Vorzugsweise werden die Klimadaten-Profile anhand der in dem
Gebäude- bzw. Anlagenbereich gemessenen Klimadaten korrigiert.
Hierbei können unvorhersehbare Einflüsse, d. h. insbesondere das
menschliche Verhalten, erfaßt werden. Durch eine Korrektur des
Klimadaten-Profils kann beispielsweise berücksichtigt werden,
dass eine Person auch an kalten Tagen häufiger lüftet als in
dem ursprünglichen Klimadaten-Profil angenommen wurde.
Das Messen der aktuellen Klimadaten kann kontinuierlich erfol
gen. Hierbei wird bei Überschreiten eines vorgegebenen Grenz
wertes automatisch eine neue Berechnung der optimalen Steuerda
ten durchgeführt.
Der zur Berechnung der Steuerdaten vorgesehene Algorithmus ist
vorzugsweise derart aufgebaut, dass in einem Berechnungsdurch
lauf eine Reihe von Steuerdaten für zeitlich unterschiedliche
zukünftige Zielgrößen berechnet werden. Es handelt sich hierbei
beispielsweise um Steuerdaten für die Klimageräte für einen
Zeitraum von mehreren Stunden oder gar mehreren Tagen.
Das Rechenmodell, durch das die thermischen Einflüsse eines Ge
bäude- oder Anlagenbereichs, d. h. beispielsweise Wände, in dem
Gebäude angeordnete Maschinen, Lichtquellen u. dgl., möglichst
gut erfasst sind, dient zur Berechnung der Steuerdaten hin
sichtlich des thermischen Verhaltens. Das Gebäude bzw. die An
lage ist auf einem Rechner als Simulationsmodell abgebildet.
Dadurch kann bereits in einem frühen Planungsstadium des Ge
bäudes die Steuerung für die Heizungs- und Klimaanlage ent
worfen werden. Dies hat den Vorteil, dass auch die Auslegung
der Heizungs- und
Klimaanlage und die damit verbundenen Investitionskosten zu
einem frühen Zeitpunkt definiert werden können.
Es ist bekannt, Anlagen oder Gebäude, die wetterabhängige,
thermodynamische Prozesse durchlaufen, schon in der Planungs-
und Projektierungsphase mittels eines rechnergestützten
Werkzeuges auszulegen und zu optimieren. In dynamisch
rechnenden Simulationsprogrammen kommen mathematisch-
physikalische Modelle zum Einsatz, die das thermodynamische
Verhalten des Systems (Anlage oder Gebäude) genau beschreiben.
Das Systemmodell ist erfindungsgemäß aus modularen,
objektorientierten Softwarebausteinen zusammengesetzt, welche
jeweils das Verhalten einer realen Komponente, beispielsweise
ein Wandaufbau oder ein Ventil, mehr oder minder exakt
beschreiben. Solche Module sind in Programmbibliotheken
abgelegt und können zur Zusammenstellung beliebiger Systeme
verwendet werden. Den verwendeten Simulationsmodellen werden
des weiteren geforderte Klima-, Verfügbarkeits- und
Lastdatenprofile vorgegeben, die mit Hilfe einer ebenfalls
modellierten Regelung das Klima in dem modellierten System
bestimmen.
Der Einfluß des Wetters wird durch Verwendung sogenannter
Testreferenzjahre dargestellt, welche für ein Jahr statistisch
repräsentative Wettersituationen, beispielsweise im
Stundenraster, auflösen. Das Wetter wird also für einen
längeren Zeitraum als bekannt vorausgesetzt. Wird das
Systemmodell mit diesem Wetter beaufschlagt, so ist mit Hilfe
der Simulation der Einfluß des Wetters auf das thermodynamische
Verhalten des Gebäudes bzw. der Anlage vorhersagbar.
Im Gegensatz zur Simulation steht dem realen System heute nur
das Wissen über das Wetter der Vergangenheit bis zum aktuellen
Betrachtungszeitpunkt zur Verfügung. Die Folge ist, dass das
Klima in dem zu regelnden System prinzipiell nur zeitverzögert
auf Einflüsse des Wetters reagieren kann. Diese Verzögerung
versucht man durch große Reserveleistungen, beispielsweise
einer Kühlanlage, zu kompensieren.
Stattdessen wird in der Erfindung das Wissen über die
zukünftige Wetterentwicklung in die Regelstrategie eingebunden,
somit das Wetter also für einen längeren zukünftigen Zeitraum
als bekannt vorausgesetzt und eine an das reale System optimal
angepaßte Regelstrategie vorausberechnet. Das System ist damit
in der Lage, nicht nur zu reagieren, sondern aktiv
vorausschauend zu agieren, mit der Folge, dass sich das
daraufhin einstellende Klima in dem System minimal oder gar
nicht vom geforderten Klimaprofil unterscheidet. Die
Einstellung des geforderten Klimas wird mit deutlich kleineren
Reserveleistungen erreicht, da das System statt kurzfristig mit
hoher Leistung mit kleiner Reserveleistung vorausschauend über
einen längeren Zeitraum gefahren werden kann.
Zur Vorausberechnung der optimalen Regelstrategie werden
dieselben Modelle wie in der Simulation in der Planungsphase
verwendet. In Programmbibliotheken sind dazu modulare,
objektorientierte Softwarebausteine abgelegt, welche jeweils
das Verhalten einer realen Komponente, beispielsweise einen
Wandaufbau oder ein Ventil, mehr oder minder exakt beschreiben.
Des weiteren enthält die Programmbibliothek sog.
Funktionsmodule, welche infrastrukturelle Aufgaben, wie die
Messung und Archivierung von Wetterdaten, von Zustandsdaten des
zu regelnden Systems, automatische Datenfernübertragung u. a.,
übernehmen.
Alle Module sind bzgl. Schnittstellen- und
Datenübertragungsprotokoll eindeutig definiert, so dass sie
jederzeit wieder verwendbar, austauschbar und untereinander
vernetzbar sind. Die Module können zwar herstellerspezifische
Komponenten, wie Pumpen oder Fensterkonstruktionen,
beschreiben, sind jedoch in der Vernetzung untereinander zu
einem funktionstüchtigen System flexibel einsetzbar und nicht
systemspezifisch. Es können also mit Hilfe der
Programmbibliothek Modelle für Simulation, Steuerung und
Regelung beliebiger Systeme zusammengestellt werden.
In der Planungsphase wird die zu planende oder schon
existierende reale Anlage bzw. das Gebäude detailliert als
Simulationsmodell im Rechner abgebildet. Das erstellte Modell
wird sowohl für die planerische Simulation als auch später zum
Einsatz innerhalb der Regelung der realen Anlage verwendet.
Beim Übergang von der Planung in den praktischen Betrieb wird
das Simulationsmodell um Funktionsmodule ergänzt. Sie stellen
die Schnittstelle des Rechenmodells mit dem zu regelnden System
und mit Datenquellen, wie Wettermeßstation, Wettervorhersage
etc., dar.
Mit Hilfe der Funktionsmodule kann ein Logbuch geführt werden,
das im Störfall Hinweise auf die Störursachen gibt. Des
weiteren kann das Wissen über Anlagencharakteristika archiviert
werden, um für spätere Planungs- und Dimensionierungsaufgaben
zur Verfügung zu stehen. Dieses Wissen kann für
wissenschaftliche wie auch betriebswirtschaftliche Zwecke
dienlich sein. Zur Fehler- und Störungserkennung werden in dem
zu regelnden System relevante Zustände mittels Sensoren
meßtechnisch erfaßt. Sie werden protokolliert und mit
gespeicherten Sollwerten (Profilen) verglichen. Wird ein
bestimmter Schwellwert der Abweichung zwischen Soll- und
Istzustand überschritten, wird eine Warnung oder eine
automatische Fehlerkorrektur innerhalb der Regelung ausgelöst.
Die Komponenten der Programmbibliothek arbeiten
plattformübergreifend, d. h. die Software kann in eine beliebige
Hardware (Microcontroller, PC etc.) implementiert werden.
Das zur Steuerung der Klimadaten verwendete Rechenmodell kann
als Software oder als Hardware, z. B. als Chip, vorhanden sein.
Durch die Abbildung des Gebäude- bzw. Anlagenbereichs in dem
Chip kann die erforderliche Rechenleistung und damit die
Rechenzeit verringert werden.
Vorzugsweise ist ein erster Zwischenspeicher vorgesehen, in dem
die berechneten Steuerdaten gespeichert werden. Hierdurch
können die Klimageräte auch bei einem Ausfall des Rechners über
einen längeren Zeitraum mit Steuerdaten versorgt werden. Ein
Ausfall des Rechners hat somit nicht zur Folge, dass die
gesamte Klimasteuerung ausfällt.
Ebenso kann ein zweiter Zwischenspeicher vorgesehen sein, in
dem die in dem Gebäude- oder Anlagenbereich gemessenen
Klimadaten und lokalen Wetterdaten (Zustandsdaten) gespeichert
werden. Somit kann auch bei vorübergehendem Ausfall der
Meßsensoren in dem Gebäude- oder Anlagenbereich aufgrund
vorhandener Zustandsdaten eine Berechnung durchgeführt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann mittels eines einzigen
Computers auch für mehrere Gebäudebereiche eines Gebäudes bzw.
für mehrere Anlagenbereiche einer Anlage getrennt voneinander
eingesetzt werden, so dass das Klima in diesen Bereichen
getrennt voneinander gesteuert werden kann.
Erfindungsgemäß werden moderne Kommunikationsmittel, wie
Internet, Intranet, ISDN, Telefon etc., eingesetzt. Sie dienen
der Vernetzung mehrerer Subsysteme und zur Fernwartung und
-optimierung. Auf diese Weise können Anlagenparameter und ggf.
Modelle einzelner Anlagenkomponenten statt am Ort der Anlage
kostengünstig von einem externen Rechenzentrum
ferndiagnostiziert und geändert werden.
Durch die Vernetzung ist es möglich, auf verteilte und/oder
zentrale Rechenleistung zurückzugreifen.
Des weiteren ist durch die Vernetzung die Integration der
modellgestützten Regelung in schon bestehende Gebäude- und
Anlagenregeltechnik möglich.
Die Regelung kann vom Ort der zu regelnden Anlage oder des
Gebäudes getrennt werden. Die Investitionen und der
Installationsaufwand vor Ort werden im Vergleich zu
konventioneller Regelungstechnik reduziert. Am Ort der Anlage
verbleiben lediglich Sensoren, Aktoren und
Datenzwischenspeicher. Nach Bedarf werden außerdem
Bedienelemente zur Einstellung gewünschter Profile (Klima,
Lastdaten, Verfügbarkeit der Klimageräte) zur Verfügung
gestellt. Mittels der Bedienelemente wird es dem
Anlagenbetreiber ermöglicht, trotz Auslagerung der Regelung
eigenständig Änderungen an Sollgrößen vorzunehmen. In einem
Gebäude kann beispielsweise der Hausmeister ohne spezielle
Fachkenntnisse die gewünschte Raumtemperatur in dem
Klimadatenprofil oder die geplante Raumbelegung in dem
Lastdatenprofil verändern.
Die eigentliche Berechnung der Regelstrategie kann extern von
einem Dienstleister (Provider) übernommen werden. Er verfügt
über Rechenleistung und die entsprechenden Simulationsmodelle.
Der Provider übernimmt die Berechnung der optimalen
Regelstrategie und sendet das Ergebnis automatisch,
beispielsweise via ISDN, zu dem Gebäude zurück. Der Provider
kann auf diese Weise mehrere Liegenschaften bedienen. Er
verfügt dazu über die entsprechenden Rechenmodelle für jedes zu
regelnde System. Sollten an einzelnen Systemen im Laufe der
Betriebszeit Veränderungen, beispielsweise in einem Gebäude der
Austausch eines Heizungsbrenners, vorgenommen werden, so
tauscht oder ergänzt der Provider lediglich das entsprechende
Modul in dem Systemmodell, um die Regelstrategie an die neuen
Verhältnisse anzupassen. Im Sinne einer weiteren Reduktion des
Installationsaufwandes vor Ort und der damit verbundenen Kosten
kann die Einstellung der gewünschten Profile statt von Personal
vor Ort auch von einem externen Provider übernommen werden.
Dazu genügt z. B. eine Anweisung des Hausmeisters per E-Mail,
Fax oder Telefon.
Unerlaubte Zugriffe von extern auf das rechnergestützte
Regelungssystem werden durch geeignete Filter und
Sicherheitsmechanismen an den Schnittstellen der
Datenfernübertragung abgefangen.
Bei vorstehendem Verfahren ist es besonders vorteilhaft, dass
es sowohl in der Planungsphase zum Entwurf und Pretest der
Regelung einer Anlagen- und Gebäudetechnik als auch unmittelbar
für den praktischen Einsatz in einem realen System geeignet
ist. Hierdurch ist eine Doppelgenerierung des Rechenmodells -
einmal für die Planung und einmal für den Betrieb der
Klimageräte - vermieden. Dies hat eine erhebliche Reduzierung
der Kosten zur Folge. Ferner werden Fehler durch doppelte
Eingabe von Daten vermieden. Insbesondere ist die Kommunikation
zwischen den einzelnen Bereichen bei Bau und Planung des
Gebäudes bzw. der Anlage verbessert, da auf dasselbe
Rechenmodell zugegriffen wird. Dabei ist freigestellt, ob die
Regelstrategie am Ort des zu regelnden Systems oder extern an
einem anlagenfernen Ort bestimmt wird.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer bevorzugten
Ausführungsform unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher
erläutert.
Die Zeichnung zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm einer
bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Von einer regionalen Wetterstation 10 werden zu fest
vorgegebenen Zeitpunkten, beispielsweise alle zwölf Stunden,
Wettervorhersagedaten automatisch abgefragt und in einem
Zwischenspeicher 12 gespeichert. Der zeitliche Abstand zwischen
zwei Abfragen der Wettervorhersagedaten wird abhängig von der
Häufigkeit der von der regionalen Wetterstation 10 zur
Verfügung gestellten aktualisierten Wettervorhersagedaten und
der spezifischen Konstanten, wie der thermischen Konstante
eines Gebäudes bzw. einer Anlage 18, bestimmt.
Von einer lokalen Wetterstation 14 werden aktuelle Wetterdaten
übermittelt und in einem Zwischenspeicher 16 gespeichert. Die
lokale Wetterstation 14 ist im Bereich des Gebäudes bzw. der
Anlage 18, dessen Klima gesteuert werden soll, angeordnet.
Bei der Fehlerkorrektur Wettervorhersagedaten 20 werden die
Wettervorhersagedaten mit vorliegenden lokalen Wetterdaten
verglichen. Hierbei findet ein Vergleich mit lokalen
Wetterdaten aus der Vergangenheit statt, wobei es sich um einen
mit dem zu steuernden zukünftigen Zeitraum vergleichbaren
Zeitraum handelt. Ein vergleichbarer Zeitraum ist
beispielsweise der Vortag oder ein anderer Tag, für den eine
vergleichbare Wettervorhersage getroffen wurde. Es kann jedoch
auch aus mehreren Tagen der Vergangenheit, die in der Summe
über die Länge des betrachteten zu steuernden zukünftigen
Zeitraums hinausgehen, mittels einer statistischen Auswertung
ein vergleichbarer Zeitraum extrahiert werden.
Bei der Fehlerkorrektur findet ein Vergleich der vorliegenden
Wettervorhersagedaten mit einem entsprechenden
Vergleichszeitraum statt. Hierbei wird festgestellt, inwiefern
die Wettervorhersage der regionalen Wetterstation 10 auf die
lokale Wetterstation 14 an dem Gebäude bzw. der Anlage 18
übertragbar ist bzw. inwieweit diese korrigiert werden muß.
Gegebenenfalls findet eine Korrektur der Wettervorhersagedaten
statt. Auf diese Weise werden systematische Abweichungen
zwischen regionaler Wettervorhersage und tatsächlich lokal
eintretendem Wetter erkannt und kompensiert.
Die Fehlerkorrektur 20 wird immer dann durchgeführt, wenn
entweder eine neue Wettervorhersage vorliegt, oder zwischen in
der Vergangenheit vorhergesagtem und fehlerkorrigiertem Wetter
und dem lokal tatsächlich gemessenen Wetter eine Abweichung
eintritt, die über einen zulässigen Schwellwert hinausgeht.
Nach Abschluß der Fehlerkorrektur 20 wird über eine
Starteinheit 28 die Berechnung der Steuerdaten 30 gestartet.
Bei der Fehlerkorrektur Klimadaten 34 erfolgt zunächst nur ein
Vergleich zwischen dem geforderten Klimadaten-Profil 36 und den
im Vergleichszeitraum gemessenen Klimadaten 22. Überschreitet
die Differenz zwischen gefordertem und tatsächlichem
Klimadaten-Profil einen Schwellwert, so wird aus dem
ursprünglich geforderten Klimadaten-Profil 36 innerhalb der
Fehlerkorrektur 34 ein modifiziertes, den gemessenen Trend
überbewertendes Klimadaten-Profil berechnet. Ist dieser Vorgang
abgeschlossen, wird über die Starteinheit 28 eine erneute
Berechnung der Steuerdaten 30 mit dem modifizierten Klimadaten-
Profil gestartet, die über die Klimageräte in dem Gebäude bzw.
der Anlage dem gemessenen Trend entgegenwirken.
In dem Gebäude 18 werden mittels Sensoren Klimadaten, wie die
Lufttemperatur, die Luftfeuchtigkeit oder der Luftdruck und
ggf. Verbrauchsdaten, wie die elektrische Leistung für
Kunstbeleuchtung oder für den Betrieb von Maschinen, gemessen,
gespeichert und zur Fehlerkorrektur 24 und 34 übermittelt. Die
Klimadaten werden in einem Zwischenspeicher 22 gespeichert.
Bei der Fehlerkorrektur Lastdaten 24 werden gespeicherte
Lastdaten-Profile 26 überprüft. Bei den gespeicherten
Lastdaten-Profilen handelt es sich um bekannte Einflüsse auf
das Klima. Dies betrifft beispielsweise das Einschalten
wärmeerzeugender Geräte zu einem gewissen Zeitpunkt. Durch
Vergleich der aktuellen Klimadaten mit dem geforderten
Klimadaten-Profil 32 und den Lastdaten-Profilen 26 werden
aktuelle Lastdaten berechnet. Nach einer statistischen
Auswertung solcher in der Vergangenheit bis zum aktuellen
Zeitpunkt berechneten und gespeicherten Lastdaten werden die
von gespeicherten Lastdaten-Profilen 26 gelieferten Werte
korrigiert. Hierbei werden die gespeicherten Lastdaten-Profile,
d. h. die vorher z. B. zum Zeitpunkt der ersten Inbetriebnahme
der Anlage oder des Gebäudes bestimmten Lastdaten, mit den
berechneten aktuellen Lastdaten verglichen. Aufgrund des
Vergleichs erfolgt eine Gewichtung des vorhandenen Lastdaten-
Profils oder eine konkrete Änderung des gespeicherten
Lastdaten-Profils.
Auf Grundlage der Fehlerkorrektur der Wettervorhersagedaten 20
und der Fehlerkorrektur der Klimadaten 34 wird die Starteinheit
28 gestartet. Die Starteinheit 28 verfügt über
Kontrollmechanismen, die die zeitlichen Abstände der
Neuberechnung von Steuerdaten 30 koordinieren. Auf diese Weise
wird beispielsweise der Tatsache Rechnung getragen, dass durch
das Gebäude eine Zeitverzögerung auftritt, bis die Anregung
durch die berechneten Steuerdaten 40 über die Messung der sich
daraufhin einstellenden Klimadaten 22 erfolgt. Die Starteinheit
28 bewirkt nach Freigabe des internen Kontrollmechanismus den
Start der Berechnung der Steuerdaten 30.
Die Berechnung der Steuerdaten erfolgt über ein Anlagen- bzw-
Gebäudemodell 36. Bei dem Gebäudemodell handelt es sich um die
Abbildung des zu steuernden Gebäude- bzw. Anlagenbereichs 18
auf einem Rechner mit Hilfe eines Simulationsprogramms. Mit
Hilfe des Simulationsprogramms sind eine Vielzahl
unterschiedlicher Bausteine, beispielsweise für Wände, Fenster,
Heizköper, Beleuchtung, Maschinen etc., abgebildet. Aus diesen
einzelnen Modulen kann der Anlagen- bzw. Gebäudebereich 18
mathematisch nachgebildet werden. Es ist somit eine exakte
Abbildung des Gebäude- bzw. Anlagenbereichs auf dem Rechner
möglich. Je nach Anforderung an die Genauigkeit des
Steuerverfahrens kann das Modell auch entsprechend vereinfacht
sein. Hierdurch wird die Anzahl der Rechenoperationen
verringert.
Der abgebildete Gebäude- bzw. Anlagenbereich kann ferner auch
als Hardware, beispielsweise als Chip, aufgebaut werden. Dies
hat den Vorteil, dass die Rechengeschwindigkeit erheblich
erhöht wird.
Dem Anlagen- bzw. Gebäudemodell 36, d. h. dem der Steuerung
zugrundeliegenden Rechenmodell, werden zur Berechnung der
Steuerdaten korrigierte Lastdaten-Profile 24 sowie korrigierte
Wettervorhersagedaten 20 zur Verfügung gestellt. Ferner werden
bei der Berechnung der Steuerdaten 30 Verfügbarkeits-Profile 38
der Klimageräte berücksichtigt. In Verfügbarkeits-Profilen 38
ist gespeichert, zu welchem Zeitpunkt bestimmte Klimageräte
einsetzbar sind. Beispielsweise können Wärmepumpen ggf. nur zu
bestimmten Zeiten eingesetzt werden, da mit den Stromerzeugern
häufig Verträge bestehen, die die Nutzung der Wärmepumpen zu
Spitzenzeiten untersagt. In derartigen Verfügbarkeits-Profilen
38 kann ferner hinterlegt werden, dass bestimmte Geräte
beispielsweise auf Nachtstrombasis arbeiten und daher nur zu
bestimmten Nachtzeiten verfügbar sind. Es ist ferner möglich,
die Verfügbarkeits-Profile 38 aufgrund gemessener Daten zu
ändern.
Mit Hilfe eines Berechnungsalgorithmus werden auf Grundlage des
Rechenmodells 36 Steuerdaten für Klimageräte berechnet. In dem
abgebildeten Rechenmodell 36 sind beispielsweise die Raumgrößen
in dem Gebäude 18, die thermischen Konstanten der einzelnen
Wände, die thermischen Konstanten von in dem Gebäude
befindlichen Gegenständen oder Geräten u. dgl. berücksichtigt.
Die berechneten Steuerdaten werden an einen Zwischenspeicher 40
übermittelt. Zu den ebenfalls berechneten Zeitpunkten werden
die Steuerdaten an die in dem Gebäude bzw. der Anlage 18
vorgesehenen Klimageräte übermittelt. Der Zeitpunkt, zu dem
Steuerdaten für eines der Klimageräte übermittelt werden, liegt
vor dem Zeitpunkt, zu dem eine Zielgröße zukünftiger
Klimadaten, d. h. beispielsweise eine in einem Raum zu einem
zukünftigen Zeitpunkt gewünschte Temperatur, erreicht werden
soll.
Im Falle einer wetterabhängigen Anlage kann es sich bei den in
dem Rechenmodell abgebildeten Bausteinen z. B. um Pumpen,
Speicher, Rohrnetze, Ventile, Wärme- oder Kältequellen usw.
handeln. Entsprechend ist auch die Regelung selbst modelliert.
Claims (16)
1. Verfahren zur Steuerung des Klimas in einem wetterabhän
gigen Gebäude- oder Anlagenbereich, mit den Schritten:
- - Abbilden des Gebäude- oder Anlagenbereichs als Rechen modell,
- - Automatisches Abfragen von Wettervorhersagedaten (12), einschließlich der zukünftigen Sonneneinstrahlungsin tensität und der zukünftigen Windgeschwindigkeit,
- - Berechnen von Steuerdaten (30) für dem Gebäude- bzw. dem Anlagenbereich zugeordneten Klimageräten auf Grund lage des Rechenmodells, der Wettervorhersagedaten (12) und gespeicherter Lastdaten-Profile (26) zum Erreichen einer vorgegebenen Zielgröße, vorgegeben in Form eines zukünftigen Klimadaten-Profils, und
- - Übermitteln der Steuerdaten an die Klimageräte.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem in den Lastdaten-
Profilen (26) innerhalb des Gebäude- bzw. Anlagenbereichs
auftretende bekannte Lasten, insbesondere thermische
Lasten, gespeichert sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei welchem Klimadaten
(22) in dem Gebäude- bzw. dem Anlagenbereich gemessen wer
den und die gespeicherten Lastdaten-Profile (26) durch
einen Vergleich mit den gemessenen und/oder den in den
Klimadaten-Profilen (32) geforderten Klimadaten korrigiert
werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, bei welchem lokale
Wetterdaten (16) zur Korrektur der Wettervorhersagedaten
(12) gemessen werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, bei welchem die aktuellen Wet
tervorhersagedaten (12) durch Vergleich zwischen in Ver
gangenheit gespeicherten lokalen Wetterdaten (16) und für
denselben Zeitraum vorhergesagten Daten für denselben oder
einen vergleichbaren Zeitraum korrigiert werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, bei welchem die
Wettervorhersagedaten (12) in vorbestimmten Zeitinter
vallen, vorzugsweise 12 Stunden, abgefragt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-6, bei welchem ein
Klimadaten-Profil vorgesehen ist, in dem der geforderte
zeitliche Verlauf zukünftiger Klimadaten gespeichert ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, bei welchem Klimadaten (22) in
dem Gebäude- bzw. dem Anlagenbereich gemessen werden und
das gespeicherte Klimadaten-Profil (32) durch einen Ver
gleich mit den gemessenen Klimadaten korrigiert wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8 oder 7, bei welchem eine Berech
nung der Steuerdaten (30) automatisch durchgeführt wird,
wenn eine Änderung der Wettervorhersagedaten (12) oder des
Klimadaten-Profils (32) einen Grenzwert überschreitet.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-9, bei welchem eine
Reihe von Steuerdaten (30) für zeitlich unterschiedliche
zukünftige Zielgrößen berechnet wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-10, bei welchem das
Rechenmodell (36) aus einzelnen modularen Modellelementen
zusammengesetzt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, bei welchem das Rechenmodell
(36) als Hard- und/oder Software vorgesehen ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-12, bei welchem die
Steuerdaten (30) in einem Zwischenspeicher (40) gespeichert
werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-13, bei welchem die
gemessenen Klimadaten in einem Zwischenspeicher (22)
gespeichert werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-14, bei welchem das
Klima mehrere Gebäudebereiche eines Gebäudes bzw. mehrere
Anlagenbereiche einer Anlage mittels eines Computers ge
trennt voneinander gesteuert werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-15, bei welchem meh
rere Gebäude und/oder Anlagen durch einen externen Computer
mittels Datenfernübertragung gesteuert werden.
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