DE10013343A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Walzspaltmessung an Walzwerken für die Feinaufbereitung von Feststoffen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Walzspaltmessung an Walzwerken für die Feinaufbereitung von FeststoffenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Walzspaltmessung an Walzwerken für die Feinaufbereitung von Feststoffen, wobei die Feststoffe im Walzspalt zwischen parallel zueinander ausgerichteten Walzen zerkleinert bzw. fein gemahlen werden. Der lokale Verschleiß insbesondere im mittleren Bereich der Walzenoberfläche wird mittels eines oder mehrerer Sensoren verfolgt, um Walzenverschleiß, Schiefstellung der beweglichen Walze sowie eine Walzspaltveränderung festzustellen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Walzspaltmessung an Walzwerken für die
Feinaufbereitung von Feststoffen, wobei die Feststoffe im Walzspalt zwischen
parallel zueinander ausgerichteten Walzen zerkleinert bzw. fein gemahlen werden.
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur
Walzspaltmessung.
Walzwerke zur Feinaufbereitung von Feststoffen bestehen in der Regel aus einem
auf einem Fundament aufgesetztem Tragrahmen 1 für zwei zylindrische Walzen 2,
die mit einem Walzspalt zueinander horizontal im Tragrahmen gelagert sind (Fig.
1). Die Walzen lagern in staubdicht gekapselten Pendelrollenlagern mit fest einju
stierter Walzenparallelität. Der Walzenwechsel wird dadurch erleichtert und be
schleunigt. Die Feststoffe werden in den Walzspalt der gegenläufig drehenden
Walzen eingeführt und darin zerkleinert bzw. fein aufgemahlen. Die auf diese Wei
se fein aufbereiteten Feststoffe werden unterhalb der Walzen einem Sieb aufge
geben, in dem größere Feststoffpartikel zurückgehalten werden und gegebenen
falls dem in das Walzwerk zugeführten Feststoffstrom rückgeführt werden. Die
Walzenmäntel bestehen aus CrMoV-Werkzeugstahl und sind in einem Ölbad
gehärtet. Hierdurch wird eine hohe Verschleißfestigkeit für die Walzenmäntel er
reicht bei gleichbleibend durchgehender Härte und großer Bruchfestigkeit. Infolge
der hohen Belastung durch die Mahlarbeit im Walzspalt - es entstehen Walzen
drücke bis 120 t - entsteht auf der Oberfläche der Walzen ein Verschleiß, der sich
auf jeder Walze etwa konkavförmig ausbildet. Der Verschleiß erzeugt eine sichel
förmige Öffnung des Walzspaltes zwischen den beiden Walzen. Die Feinaufbe
reitung der Feststoffe wird hierdurch beeinträchtigt, da ein immer größerer Anteil
an größeren Feststoffpartikeln ausgesiebt werden muß oder die aufbereiteten
Feststoffe insgesamt für bestimmte Einsatzfälle ungeeignet werden.
Um die Feinaufbereitung der Feststoffe im Walzspalt zwischen den Walzen si
cherzustellen, werden die Walzenmäntel regelmäßig je nach Einsatzfall durch bei
derseitig angeordnete Schleifapparate (Fig. 4) oder durch Drehmaschinen (Fig.
2/3) nachbearbeitet. Der Drehmeißel 3 der Drehmaschine 4 befindet sich auf ei
nem Vorschub 5 mit Noniuseinstellung. Der Vorschub befindet sich auf einem
Support 6 mit Schwalbenschwanzführung und wird auf diesem parallel zur Ober
fläche der zu bearbeitenden Walze 2 entlang geführt. Die Schleifvorrichtung 7 wird
in ähnlicher Weise von einem Support entlang der Walzenoberfläche geführt. Mit
Hilfe der Drehvorrichtung und der Schleifvorrichtung gelingt es, den Walzspalt 8
während einer bestimmten Betriebsdauer einigermaßen parallel zu halten.
Gleichwohl kommt es immer wieder vor, daß der Verschleiß ungleichmäßig ist und
früher einsetzt, wodurch eine qualitative Feinaufbereitung der Feststoffe nicht
mehr gewährleistet ist.
Um diesem Nachteil abzuhelfen, ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren und eine Vorrichtung bereitzustellen, mit denen frühzeitig erkennbar ist,
ob und wann der Verschleiß der Walzen eine bestimmte noch hinzunehmende
Größe überschreitet, so daß rechtzeitig eine Nachbearbeitung der Walzenoberflä
chen vorgenommen werden kann, um die gewünschte Feinaufbereitung der Fest
stoffe zu gewährleisten.
Die Lösung der Aufgabe besteht darin, daß der lokale Verschleiß insbesondere im
mittleren Bereich der Walzenoberfläche mittels eines oder mehrerer Sensoren 9
verfolgt wird, um Walzenverschleiß, Schiefstellung der beweglichen Walze sowie
eine Walzspaltveränderung festzustellen.
In Ausgestaltung der Erfindung wird die Walzspaltmessung mit Sensoren vorge
nommen, die auf dem Wirbelstromprinzip basieren. Dies hat den Vorteil, daß es
bei diesem Meßprinzip keinen Kontakt zum schwingenden oder bewegten Teil des
Walzwerks gibt.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist im Sensor 9 eine Spule 10
Bestandteil eines elektrischen Schwingkreises. Die Spule erzeugt ein schnell
wechselndes Magnetfeld 11, dessen Feldlinien durch den Spulenkern verlaufen
und außerhalb der Spule, ringsherum gleich verteilt, wieder zum anderen Ende der
Spule zurücklaufen. Auf diesem Wege treffen sie aber auf die Metalloberfläche der
Walzen, deren Abstand zum Sensor festgestellt werden soll. Dabei spielt es vor
teilhaft keine Rolle, welche für ein Magnetfeld nicht empfindlichen Schichten im
Meßbereich liegen. So ist zum Beispiel eine nicht gleich starke Oberflächenbe
schichtung mit feinstvermahlenen Feststoffen kein Hindernis, die darunter liegen
de runde Oberfläche der Walze als rund zu messen, auch wenn diese sich dreht.
Anhand von Fig. 5 wird das Wirkprinzip der Walzspaltmessung mit Sensoren nä
her erläutert.
Die Feldlinien 11 durchdringen die Metalloberfläche der Walze 2. Wird nun die
Oberfläche nicht als ein zusammenhängendes Stück Metall betrachtet, sondern
als unendlich viele kleine Windungen einer Spule, so bilden diese, da sie alle ganz
nah beieinander liegen und sich überdecken, wieder die zusammenhängende
Oberfläche. Jede dieser Windungen umkreist eine magnetische Feldlinie, von de
nen wiederum unendlich viele vorhanden sind. In diesen gedachten Windungen
ist, induziert von den Magnetfeldlinien ein Strom. Dieser Strom (Wirbelstrom) er
zeugt dann von ebenfalls gedachten Windungen ausgehend, eine magnetische
Feldlinie entgegen der Richtung des auftreffenden Magnetfeldes. Alle reflektieren
den Feldlinien ergeben dann ein Magnetfeld, welches einen Einfluß auf den Wir
belstromsensor 9 hat. Die Induktivität von dessen Spule wird verändert. Die Ände
rung ist abhängig vom Abstand der Sensoroberfläche zur Metalloberfläche 12 der
Walze 2. Die Spule des Wirbelstromsensors wandelt schließlich diese sich än
dernde Induktivität in eine elektrische Spannung um. Der Spannungswert ist pro
portional zum tatsächlichen Abstand. Das Meßsystem kann also auch den Ab
stand messen, ohne daß die Walze sich dreht und funktioniert damit auch bei ei
ner Frequenz von 0 Hz im Stillstand. Mit den Sensoren kann also eine extrem ge
naue Abstandsmessung durchgeführt werden und damit exakt festgestellt werden,
welche Veränderung der Oberflächenprofile einer jeden Walze im Betrieb stattfin
det.
Das aktuelle Spaltmaß zwischen den Walzen kann über den Sensor auf eine di
gitale Anzeige geschaltet werden und kann von dieser abgelesen werden. Bei
mehreren über die Länge der Walze angeordneten Sensoren kann diese Anzeige
zwischen vier Meßwerten umgeschaltet werden. Über Signallampen kann ein Un
ter- oder Überschreiten des eingestellten Spaltmaßes angezeigt werden. Die
Spaltgrenzen sind mit vier Schwellwerten einstellbar, gefolgt von Signalen. Eine
Kontrollampe signalisiert den minimalen Abstand/Sensor-Walze, um die Sensorik
zu schützen. Bei den bisher geplanten Sensoren liegen die Mindestabstände zur
Walzenoberfläche bei 4 mm bis maximal 10 mm. Eine Kontrollampe signalisiert
den maximalen Abstand/Sensor-Walze, bevor der lineare Arbeitsbereich des Sen
sors verlassen wird. Bei spontanen Walzenauslenkungen im Betrieb wird der Sen
sor mechanisch aus dem Meßbereich geschoben und muß neu kalibriert werden,
das heißt, die Null-Punkt-Einstellung muß neu vorgenommen werden.
Sämtliche Anzeigen und die Elektronik sind in einem Gehäuse neben der Walze
montiert.
In Fig. 6 ist der Sensoraufbau seitlich an dem Vorschub 5 der Drehmaschine 4
angeordnet. Alternativ kann die Sensorführung auf den Aufnahmeplatten der Wal
zendrehmaschine montiert sein.
Fig. 7 und Fig. 8 zeigen die Sensorführung und die Kalibrierung.
Die Kalibrierung des Systems ist jeweils nach jeder Walzenbearbeitung vorzu
nehmen. Nach einer Walzeneinstellung auf den Nullpunkt ist die Sensormechanik,
analog zur Walzspaltöffnung auf den Arbeitsbereich beispielsweise über Mikro
meterschraube auf ihren Sensorarbeitsbereich einzustellen.
Das gesamte Meßsystem arbeitet entweder autark, das heißt, Schnittstellen zur
Maschinensteuerung sind nicht vorgesehen, oder es arbeitet automatisch, wobei
mit dem Meßverfahren in die Maschinensteuerung eingegriffen wird.
Die Meßsensorik und die Verkabelung sind gegen Spritzwasser und Staub ge
schützt. Die Meßgenauigkeit/Wiederholbarkeit des Meßsystems beträgt minde
stens +/- 0,1 mm oder besser.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Walzspaltmessung und der für die
Messung vorgesehenen Sensortechnik ist es möglich, den Walzspalt bereits zu
einem so frühen Zeitpunkt nachzuarbeiten, daß die Gewährleistungen einer Fein
aufbereitung von Feststoffen bestens eingehalten werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Walzspaltmessung an Walzwerken (1) für die Feinaufbereitung
von Feststoffen, wobei die Feststoffe im Walzspalt (8) zwischenparallel zu
einander ausgerichteten Walzen (2) zerkleinert bzw. fein gemahlen werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß der fokale Verschleiß insbesondere im mittleren Bereich der Wal
zenoberfläche mittels eines oder mehrerer Sensoren (9) verfolgt wird, um
Walzenverschleiß, Schiefstellung der beweglichen Walze (2) sowie eine
Walzspaltveränderung festzustellen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Walzspaltmessung mit Sensoren (9) vorgenommen wird, die auf dem
Wirbelstromprinzip basieren.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Meßverfahrens nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Sensor (9) eine Spule Bestandteil eines elektrischen Schwingkreises
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensor (9) mittels Signalleitung(en) auf eine digitale Anzeige ge
schaltet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000113343 DE10013343A1 (de) | 2000-03-17 | 2000-03-17 | Verfahren und Vorrichtung zur Walzspaltmessung an Walzwerken für die Feinaufbereitung von Feststoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000113343 DE10013343A1 (de) | 2000-03-17 | 2000-03-17 | Verfahren und Vorrichtung zur Walzspaltmessung an Walzwerken für die Feinaufbereitung von Feststoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10013343A1 true DE10013343A1 (de) | 2001-09-20 |
Family
ID=7635324
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000113343 Ceased DE10013343A1 (de) | 2000-03-17 | 2000-03-17 | Verfahren und Vorrichtung zur Walzspaltmessung an Walzwerken für die Feinaufbereitung von Feststoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10013343A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US7735343B2 (en) * | 2005-09-13 | 2010-06-15 | Superba (Sas) | Sealing head for machines for thermal treatment of filaments |
-
2000
- 2000-03-17 DE DE2000113343 patent/DE10013343A1/de not_active Ceased
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US7735343B2 (en) * | 2005-09-13 | 2010-06-15 | Superba (Sas) | Sealing head for machines for thermal treatment of filaments |
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