Die Erfindung betrifft einen Rauschreduzierer für Videosignale mit einem Medianselektor,
dessen Eingängen Bildpunktwerte eines Bezugsbildpunktes, und wenigstens Bildpunkt
werte vertikal oder horizontal zu dem Bezugsbildpunkt benachbarter Bildpunkte und/oder
Bildpunktwerte von Bildpunkten die dem Bezugsbildpunkt in einem vorangehenden
und/oder einem folgenden Bild entsprechen (zeitlich benachbarte Bildpunkte), zugeführt
sind.
Ein solcher Rauschreduzierer ist aus DE 40 01 552 bekannt, welcher vorwiegend zur indivi
duellen Nachbearbeitung von abgetasteten Filmmaterial eingesetzt wird. Bei doppelter Ge
wichtung von Bildpunkten die einem Bezugsbildpunkt um jeweils genau ein Bild voran
gehen bzw. folgen und einfacher Gewichtung der unmittelbaren vertikalen und horizon
talen Nachbarn des aktuellen Bildpunktes bewirkt dieses Filter eine sehr starke Rauschre
duktion, weil Bildpunktwerte aus allen drei Dimensionen zur Filterung herangezogen
werden. Auch kleinerer Filmschmutz und Satelliten Störungen (FM Sparkles) werden mit
dieser Anordnung wirkungsvoll unterdrückt. Für statische Bilder tritt kein Auflösungsver
lust auf. Im Prinzip eignet sich der bekannte Rauschreduzierer auch zur Verbesserung der
Qualität bei der MPEG-Codierung, da durch einen der MPEG-Codierung vorgeschalteten
Rauschreduktionsprozess eingestreutes Rauschen, welches lediglich eine irrelevante Bildin
formation darstellt, aber wegen des hohen Frequenzanteils zu erheblichem Codierungs
aufwand führt, eliminiert werden kann.
Bei der Verteilung von digitalen Broadcast Signalen werden an einen Broadcast-Rauschre
duzierer jedoch völlig andere Forderungen gestellt. Aufgrund der Tatsache, dass im Broad
cast Life-Betrieb keine Bedienperson vorhanden ist, die die Parameter des Rauschredu
zierers szenenweise optimiert, muss sich die Rauschreduktion weitgehend automatisch an
das zu verarbeitende Material anpassen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Rauschreduzierer anzugeben, der sich speziell für
die Verteilung von Viedeosignalen eignet und der insbesondere während des Betriebs keine
Bedienungseingriffe erfordert.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Filter so ausgestaltet ist, dass das Ausgangs-
Signal des Medianfilters tiefpassgefiltert wird und durch Subtraktion vom laufzeitgleichen
Eingangssignal des Medianfilters ein komplementäres Hochpasssignal gebildet wird,
welches über eine Coring-Charakteristik dem Tiefpasssignal wieder zugesetzt wird.
Auf diese Weise werden Rauschsignale kleinerer Amplitude weiterhin ausgefiltert, während
Bewegungsartefakte größerer Amplitude vermieden werden. Das gewünschte Maß an
Rauschreduktion bzw. die damit verbundenen maximal auftretenden Bewegungsartefakte
wird hierbei vorzugsweise mit dem Coring-Schwellwert eingestellt werden. Von Vorteil ist,
dass diese Schaltungsanordnung mit geringem Hardwareaufwand realisierbar ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Rauschreduzierer so ausgestaltet, dass der
Coring-Schwellwert einem jeweils gemessenen Eingangsstörabstandes entsprechend nach
geführt wird. Auf diese Weise erfolgt ein automatischer Übergang von einer zeitlichen
Filterung auf eine örtliche Tiefpassfilterung (horizontal und vertikal), und entspricht so
dem reduzierten Bewegungsauflösungsvermögen des menschlichen Auges. Unbewegte
Szenen werden im wesentlichen einer zeitlichen Medianfilterung unterzogen, während bei
Bewegung der Medianwert mit hoher Wahrscheinlichkeit aus den örtlich benachbarten
Bildpunktwerten gebildet wird. Somit bleibt die Rauschreduktion auch bei Bewegung
erhalten.
Weiterhin sollte der Broadcast-Rauschreduzierer über eine automatische Film/Video
Erkennung und über eine 3/2-Pulldown-Detektion verfügen.
Prinzipbedingt haftet der Grundschaltung nach Anspruch 1 jedoch noch der Nachteil an,
dass hochfrequente Störungen, sogenannte Satellitenfischchen nicht genügend unterdrückt
werden. In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird zur Unterdrückung solcher
Störungen das Hochpasssignal über ein horizontales Medianfilter mit einstellbarer Apertur
geführt.
Mit der Grundschaltung werden exakt horizontal verlaufenden "Fische" und dadurch
kurze horizontale und diagonale Strukturen gesperrt, während die längeren Fische über das
Hochpasssignal wieder in das Ausgangssignal des Medianfilters gelangen. Mittels des hori
zontalen Medianfilters im Hochpasszweig können nun auch diese "längeren" Fischchen
erkannt und unterdrückt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform besteht das horizontale Medianfilter mit einstell
barer Apertur aus einem horizontalen Medianfilter dessen Ausgangssignal und das Hoch
passsignal einem Minimumbildner zugeführt sind, wobei ein vorgebbarer Anteil des Aus
gangssignals des Minimumbildners vom Hochpasssignal subtrahiert wird.
Auf diese Weise erzeugt das horizontale Medianfilter ein Maskensignal, welches mittels der
Minimum Funktion ein exaktes Abbild der "Fischchen" erzeugt. Mittels des einstellbaren
Anteils des Signals, welches vom Hochpasssignal subtrahiert wird, wird das Maß der ge
wünschten Unterdrückung bestimmt.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind den Eingängen des Medianselektors der Bild
punktwert des Bezugsbildpunktes mit dreifacher Gewichtung und die Bildpunktwerte der
zum Bezugsbildpunkt vertikal und zeitlich benachbarten Bildpunkte mit einfacher Ge
wichtung zugeführt.
Auf diese Weise eignet sich dieses Medianfilter besonders gut zur Unterdrückung von
sogenannten primären Glitchen, da es nur Störungen ausfiltert, die nicht breiter als eine
Zeile sind. Zwar bietet eine gleichmäßige Gewichtung von vertikalen, horizontalen und
zeitlich zum Bezugsbildpunkt benachbarten Bildpunktwerten ebenfalls eine gute Glitch
unterdrückung, jedoch hat es sich gezeigt, dass damit auch ein leichter diagonaler Auf
lösungsverlust für unbewegte Bilder verbunden ist. Diesen Nachteil vermeidet die
dreifache Gewichtung des Bezugsbildpunktwertes.
In zwei anderen Ausführungsformen des Medianfilters ist der Bezugsbildpunktwert, die
vertikal und horizontal benachbarten Bildpunktwerte einfach, die zum Bezugsbildpunkt
zeitlich benachbarten Bildpunktwerte jeweils doppelt gewichtet, bzw. der Bezugsbildpunkt
dreifach, die Bildpunktwerte der zum Bezugsbildpunkt zeitlich benachbarten Bildpunkte
doppelt und die zum Bezugsbildpunkt vertikal benachbarten Bildpunktwerte einfach
gewichtet.
Mit den auf diese Weise ausgebildeten Medianfiltern erreicht man eine bessere niederfre
quente Rauschreduktion. Wie sich gezeigt hat, wird dies jedoch mit der Einführung
stärkerer Bewegungsartefakte erkauft.
Zur Vermeidung dieser neuen Bewegungsartefakte ist in einer weiteren Ausführungsform
das Hochpasssignal einem vertikalen Medianfilter zugeführt und das Ausgangssignal des
vertikalen Medianfilters ist einer zweiten Coringstufe zugeführt.
Das vertikale Medianfilter über drei Zeilen sorgt dafür, dass bewegte Strukturen von zwei
Zeilen Höhe dem Hochpasssignal wieder zugesetzt werden. Die zweite Coring-Stufe, die
wie die erste Coring-Stufe ausgeführt ist, blendet dabei kleine Rauschamplituden aus. Auf
diese Weise werden bewegte Strukturen mit der Höhe von zwei Zeilen wieder eingefügt,
erzeugen also keine Artefakte mehr. Einzeilige Störungen hingegen werden weiterhin wie
oben beschrieben maskiert und ausgeblendet.
Die Erfindung wird nun an Hand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungs
beispielen näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Prinzip des Rauschfilters
Fig. 2 Verschiedene 2-D und 3-D Medianfilter
Fig. 3 Rauschreduzierer mit einer Coringstufe
Fig. 4 Rauschreduzierer mit zwei Coringstufen
Fig. 5 Noise, Film und Pulldown Detektor
Fig. 6 Filterung von Filmmaterial mit 2/3 Pulldown
In Fig. 1 ist das Prinzip eines Rauschfilters dargestellt, welches ein 3D Medianfilter 1, ein
Verzögerungsglied 2, einen Subtrahierer 3, eine Coringstufe 4 und einen Summierer 5
enthält. Dieses hat den Nachteil, dass z. B. "Satelliten Fische" zwar über das Medianfilter
unterdrückt werden, aber über den Hochpassweg wieder zugesetzt werden, da die Ampli
tude oberhalb der Coring Schwelle liegen wird.
In Fig. 2 ist das Prinzip der Erfindung dargestellt. Dieses vermeidet diesen Nachteil, indem
die exakt horizontal verlaufenden "Fische" im Hochpasssignal HPF1 (vgl. Fig. 3) maskiert
werden. Zu diesem Zweck wird das Hochpasssignal über ein horizontales Medianfilter ge
führt, dessen Apertur (Länge des Filters) etwas kleiner als die Länge der "Fische" ist. Auf
diese Weise werden kurze horizontale und diagonale Strukturen gesperrt, während die
längeren Fische vom horizontalen Medianfilter durchgelassen werden.
Das Eingangssignal der in Fig. 3 abgebildeten Schaltung wird nicht nur an ein in Fig. 2C
dargestellten Medianfilter 6 sonder auch einen Subtrahierer 7 geschickt. Am zweiten Ein
gang des Subtrahierers 7 liegt das Ausgangsignal (LPF1) des Medianfilters 6. Der Ausgang
des Subtrahierers 7 ist mit dem Eingang eines horizontalen Medianfilters 8, eines Mini
mumbildners 9 und eines weiteren Subtrahierers 10 verbunden. Das horizontale Median
filter 8 liefert das Eingangssignal für den Minimumbildner 9. Das Ausgangssignal des
Minimumbildners 9 wird über einen Multiplizierer 11 mit der Stellgröße GLITCH ver
knüpft. Das Produkt des Multiplizierers 11 wird dem Subtrahierer 10 zugeführt, dessen
Ausgang als Eingang einer Coringstufe 12 dient. Diese erhält ein Signal Noise und leitet
ihr Ausgangssignal an einen Summierer 13, dessen zweiter Eingang mit dem Medianfilter 6
verbunden ist. Das Ausgangssignal dieser Schaltung liefert der Summierer 13.
Das Maskensignal des Multiplizierers 8 wird mit dem HPF1-Signal des Subtrahierers 7
über eine Minimum-Funktion verknüpft, wodurch ein exaktes Abbild der "Fische" ent
steht. Über den Multiplizierer 11 kann dann über die Stellgröße GLITCH (Bereich von 0
1) das Maß der gewünschten Unterdrückung eingestellt werden. Das Ausblenden der
Satelliten-Fische aus dem Hochpasssignal erfolgt dann über die zweite Subtraktionsstufe
10. Das Medianfilter nach Fig. 2C ist zur primären Glitch-Unterdrückung besonders gut
geeignet, da es nur Störungen ausfiltert, die nicht breiter als eine Zeile sind. Das Gleiche
trifft auch für Fig. 2A zu, allerdings ist mit diesem Filter ein leichter diagonaler Auflö
sungsverlust für unbewegte Bilder verbunden.
Die Filter deren Wirkungsweise in Fig. 2B und Fig. 2D dargestellt sind, haben die Eigen
schaften, wegen der doppelten Gewichtung der zeitlichen Abtastwerte (die Pixel am
gleichen Ort aus den benachbarten Bildern) eine stärkere niederfrequente Rauschreduktion
zu erreichen. Auf der anderen Seite werden aber auch stärkere Bewegungsartefakte einge
führt. So können z. B. bewegte Strukturen, die nur zwei Zeilen hoch sind, vollständig
ausgelöscht werden. Zur Unterdrückung der Satellitenstörungen sollen aber nur die eine
Zeile hohen Störungen ausgeblendet werden.
Das Eingangssignal der in Fig. 4 dargestellten Schaltung wird an einen in Fig. 2D gezeigten
Medianfilter 14 und einen Subtrahierer 15 geleitet. Der Medianfilter 14 schickt sein Aus
gangssignal (LPF1) an den Subtrahierer 15, dessen resultierendes Signal (HPF1) einem
vertikalen Medianfilter 16 und einem weiteren Subtrahierer 17 zugeführt wird. Der Aus
gang dieses Subtrahierers 17 ist mit dem Eingang eines horizontalen Medianfilters 18, des
Minimumbildners 19 und eines Subtrahierers 20 verbunden. Das Ausgangssignal des hori
zontalen Medianfilters 18 ist das Eingangssignal des Minimumbildners 19. Ein Multipli
zierer 21 erhält das Ausgangssignal des Minimumbildners 19, eine Stellgröße GLITCH
und leitet das Produkt an den Subtrahierer 20 weiter. Das resultierende Ausgangssignal des
Subtrahierers 20 wird an den Eingang einer Coringstufe 22 geführt, die gleichzeitig ein
weiteres Rauschsignal erhält. Das gleiche Rauschsignal erhält auch eine zweite Coringstufe
23. Der Eingang dieser Coringstufe ist mit dem Ausgang des vertikalen Medianfilters 16
verbunden. Die drei Eingänge eines Summierers 24 bestehen aus dem Ausgang der
Coringstufe 22, der Coringstufe 23 und des Medianfilters 14.
Fig. 4 zeigt eine Weiterbildung der Schaltung aus Fig. 3, bei welcher das Hochpasssignal
HPF1 weiter aufgespaltet wird in ein Signal LPF2 und HPF2. Ein zusätzliches vertikales
Medianfilter 16 über drei Zeilen sorgt dafür, dass bewegte Strukturen von zwei Zeilen
Höhe über den Weg LPF2 wieder zugesetzt werden. Eine zweite Coringstufe 23, die wie
die erste Coringstufe 22 ausgeführt ist, blendet dabei kleine Rauschamplituden aus. Die
einzeiligen Satellitenstörungen treten im Signal HPF2 auf und werden wie oben beschrie
ben maskiert und ausgeblendet.
Das Filter in Fig. 5 besteht aus einem Medianselektor 29 mit acht Eingängen, vier Verzö
gerungsgliedern 25, 26, 27, 28 und zwei Gewichtungsgliedern 30, 31. Das NTSC-Video
signal ist dem ersten Verzögerungsglied 25, zugeführt, welches die Bildpunkte des Video
signals um genau 524 Bildzeilen verzögert. Danach folgen das zweite und das dritte, jeweils
in Reihe geschaltete Verzögerungsglied 26, 27, welche das Ausgangssignal des ersten Ver
zögerungsgliedes 25 um jeweils eine Bildzeile verzögern. Schließlich verzögert das vierte
Verzögerungsglied 28 das Ausgangssignal des dritten Verzögerungsgliedes 27 um wieder
genau 524 Bildzeilen. Auf diese Weise sind - wenn man das Ausgangssignal des zweiten
Verzögerungsgliedes 26 als aktuellen Bildpunkt betrachtet - das Ausgangssignal des ersten
und des dritten Verzögerungsliedes 25, 27 vertikal zu dem aktuellen Bildpunkt benachbart,
und das Eingangssignal des Filters und das Ausgangssignal des vierten Verzögerungsgliedes
28, um genau ein Bild vorauseilend bzw. nacheilend, also zeitlich benachbart.
Der Ausgang des zweiten Verzögerungsgliedes 26 ist gleichzeitig mit drei Eingängen des
Medianselektors 29 verbunden und führt somit zu einer dreifachen Gewichtung des
aktuellen Bildpunktes. Das Ausgangssignal des ersten und des dritten Verzögerungsgliedes
25, 27 sind mit jeweils nur einem Eingang des Medianselektors 5 verbunden, so dass die
vertikal benachbarten Bildpunkte nur mit einfacher Gewichtung eingehen. Das Eingangs
signal und das Ausgangssignal des zweiten Verzögerungsgliedes 26, sowie das Ausgangs
signal des dritten Verzögerungsgliedes 27 und das Ausgangssignal des vierten Verzö
gerungsgliedes 28 sind jeweils einem Gewichtungsglied 30, 31 zugeführt. Das Eingangs
signal der Anordnung wird nicht nur zum Gewichtungsglied 30 sondern auch an den
Eingang mehrerer automatischer Detektoren 32, mehrerer Detektoren 33 für Film/Video,
einem 2/3 Pulldown-Detektor 34 und einem Eingang eines Multiplexers 35 geführt. Die
Ausgänge der Detektoren 33 und des 2/3 Pulldown-Detektors 34 sind mit einander über
ein Und-Gatter 36 verknüpft. Das direkte Ausgangssignal des Und-Gatters 36 ist das
Steuersignal PD2 und das durch ein Verzögerungsglied 37 geführte Ausgangssignal ist das
Steuersignal PD1. Das Steuersignal PD1 fließt in den Multiplexer 35 ein. Der dritte Ein
gang des Multiplexers 35 hat eine Verbindung zum Ausgang des Gewichtungsgliedes 30.
Der Ausgang des Multiplexers 35 ist mit zwei Eingängen des Medianselektors 29 verbun
den. Ein weiterer Multiplexer 38 erhält das Steuersignal PD2, ein Ausgangssignal des Verzögerungsgliedes
28 und des Gewichtungsgliedes 31. Der Ausgang des Multiplexers 38 ist
mit zwei Eingängen des Medianfilters 29 verbunden.
Die Gewichtungsglieder 30, 31 bilden jeweils die Summe aus den Eingangssignalen und
halbieren diese. Da die Eingangssignale jeweils genau um ein ganzes Bild verzögert sum
miert werden, ergibt dies im Prinzip eine Kammfilterung des Videosignals. Die kammge
filterten Signale sind jeweils gleichzeitig zwei Eingängen des Medianselektors zugeführt,
gehen also mit zweifacher Gewichtung in die Filterung ein.
Fig. 5 zeigt die Einbindung des automatischen Detektors 32 für den Input Noise Level zur
Steuerung des Coring-Schwellwertes sowie die Detektoren für Film/Video (PVE 55-539)
und 2/3 Pulldown (PVE 55-518). Stammt das zu verarbeitende Material von einer Film
kamera, so werden die Schaltsignale PD1 und PD2 zur Steuerung der Multiplexer über das
Und-Gatter auf logisch "Null" gesetzt. Die zeitlichen Abtastwerte des Medianfilters T+ und
T sind dann bezogen auf den Mittelabgriff um +/-2V verzögert (2V = 1 Vollbild). Ist das
vorliegende Material Film, und tritt keine Pulldown Sequenz auf, sind die Signale PD1
und PD2 ebenfalls "Null". Bei der Abtastung von Film im 525 Zeilen/60 Hz Standard
tritt der sogenannte 2/3 Pulldown auf, d. h. die Filmbilder werden alternierend in 2 bzw. 3
Teilbilder des Videosignals abgebildet (siehe Fig. 5). Für die zeitliche Filterung des Film
kornrauschens sollten die drei Bilder aber aus aufeinanderfolgenden Filmbildern stammen
und nicht aus drei aufeinanderfolgenden Vollbildern des Videosignals. Dies wird durch das
Umschalten der Multiplexer mit den Signalen PD1 und PD2 erreicht, wie in Fig. 6 an
hand der Signale MUX1, 4V und MUX2 gezeigt ist. Der Pulldown Impuls PLD kenn
zeichnet mit logisch "Eins" die Wiederholung eines Teilbildes innerhalb der 3-er Sequenz.
Der Impuls PD2 für den zweiten Multiplexer muss gegenüber PD1 zur Laufzeitanpassung
um 2 Teilbilder (2V) verzögert werden.