DE10010408A1 - Verfahren zur Durchführung eines Freiheitsgrad-Managements für die Finite-Elemente-Methode zur Berechnung von Strukturen - Google Patents
Verfahren zur Durchführung eines Freiheitsgrad-Managements für die Finite-Elemente-Methode zur Berechnung von StrukturenInfo
- Publication number
- DE10010408A1 DE10010408A1 DE10010408A DE10010408A DE10010408A1 DE 10010408 A1 DE10010408 A1 DE 10010408A1 DE 10010408 A DE10010408 A DE 10010408A DE 10010408 A DE10010408 A DE 10010408A DE 10010408 A1 DE10010408 A1 DE 10010408A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- freedom
- kinematic
- kinematics
- masks
- degree
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Ceased
Links
Classifications
-
- G—PHYSICS
- G06—COMPUTING; CALCULATING OR COUNTING
- G06F—ELECTRIC DIGITAL DATA PROCESSING
- G06F30/00—Computer-aided design [CAD]
- G06F30/20—Design optimisation, verification or simulation
- G06F30/23—Design optimisation, verification or simulation using finite element methods [FEM] or finite difference methods [FDM]
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Theoretical Computer Science (AREA)
- Computer Hardware Design (AREA)
- Evolutionary Computation (AREA)
- Geometry (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Complex Calculations (AREA)
Abstract
Verfahren zur Durchführung des Freiheitsgrad-Managements zur Festlegung der Freiheits-Grade von Systemknoten bei FE-Programmen mit Hilfe von Elementklassen zur Bildung von Systemmatrizen aus Elementmatrizen und zur Lösung von Strukturproblemen, mit den Schritten: Definition einer Auswahl von Kinematik-Eigenschaften je verwendbarer Elementklassen sowie zugehöriger Basismasken zur mathematischen Beschreibung der Kinematik-Eigenschaften, Auswahl (20) von Teilgeometrien aus einem Kunstruktionsmodell und Zuordnung geeigneter Kinematik-Merkmale zu den Teilgeometrien, Akkumulation (30) der aufgewählten Kinematik-Merkmale in den Systemknoten, Bildung (40) von Kombination-Merkmalen aus den Basismasken, Zuordnung (60) der Kombinationsmasken auf die Systemknoten aufgrund der Akkumulation (30) der Kinematik-Merkmale, Bildung (70) der Freiheitsgrad-Steuerlisten zur nachfolgenden System-Steuerung zur Problemlösung.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Durchführung des Freiheitsgrad-Managements zur
Berechnung von Strukturen mittels der Finite-Element-Methode.
Zur Berechnung von Strukturen mittels der Finite-Element-Methode wird zunächst aus einem
Konstruktionsmodell, das aus geeigneten Teilgeometrien üblicherweise zusammengesetzt
ist, mittels vorbestimmter Verfahren, ein sogenanntes Finite-Elemente (FE)-Netz erstellt.
Dabei werden in dem zu berechnenden Konstruktionsmodell systematisch Knotenpunkte
definiert, deren Verbindungsstrecken das FE-Netz ergeben. Dabei kann die Festlegung der
Knoten von einer Vorbestimmung von zu wählenden Finiten-Elementen bzw. von bestimmten
Element-Typen abhängen. Neben der Strukturvernetzung, den Knotenpunkten und der
Element-Typisierung sind zur Durchführung der FE-Methode noch die Freiheitsgrade jedes
Knotenpunktes des FE-Netzes festzulegen. Aus diesen Freiheitsgraden wird dann ein
System von Gleichungen gebildet, die zur Lösung der FE-Aufgabe führen. Diese Lösung
beschreibt den Verformungszustand der Struktur unter angenommenen Belastungen. Aus
dieser kinematischen Lösung lassen sich alle weiteren Problemstellungen beantworten,
beispielsweise Spannungszustände, Schwingungsverhalten, Beulverhalten der zu
berechnenden Struktur oder des Konstruktionsmodells oder Teilen des selben.
Die Arten der den Knotenpunkten des FE-Netzes zugeordneten Freiheitsgrade werden von
der Problemstellung und den verwendeten Elementklassen des FE-Netzes bestimmt.
Aufgrund der Lösungen der kinematischen Gleichungen, die sich aus der Definition der
Freiheitsgrade ergibt, wird unter Berücksichtigung der angenomenen Belastung, der
Geometrie, das heißt des FE-Netzes, und der Materialeigenschaften für verwendeten Finiten-
Elemente das kinematische Deformationsverhalten ermittelt.
Bei FE-Programmen nach dem Stand der Technik müssen die Freiheitsgrade je Knotenpunkt
des FE-Netzes vom Benutzer im einzelnen von Hand eingegeben werden. Diese
Vorgehensweise führt bei aufwendigen Konstruktionsmodellen und insbesondere bei
modernen Elementen mit höherwertigen Ansätzen zu Fehlerquellen, die nicht akzeptiert
werden können. Unter einem höherwertigen Ansatz wird in diesem Zusammenhang ein
Ansatz für die Freiheitsgrade der jeweiligen Knotenpunkte verstanden, bei denen über die
üblicherweise festgelegten drei Translationen und drei Rotationen hinaus zusätzlich
Ableitungen der ersten und eventuell höherer Ordnung dieser Freiheitsgrade entstehen, zum
Beispiel die erste und zweite Ableitung nach den Raumkoordinaten des jeweiligen
Knotenpunkts oder auch Dehnungskomponenten.
Aufgrund der Vielzahl der Einzel-Freiheitsgrade, die bei solchen FE-Netzen auftritt, ist eine
manuelle Auswahl oder Zuordnung der möglichen Freiheitsgrade auf die einzelnen
Knotenpunkte des FE-Netzes sehr aufwendig, weil die Freiheitsgradsätze exakt und
eindeutig zu bestimmen sind, um das Kinematikverhalten der zu berechnenden Struktur oder
des Berechnungsmodells korrekt zu simulieren.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren bereit zu stellen, mit dem die Definition
und Zuordnung der Freiheitsgrade auf die Knotenpunkte eines zu berechnenden FE-Netzes
vereinfacht wird.
Erfindungsgemäß werden die Geometriedaten, Merkmale, Eigenschaften und Attribute des
Konstruktionsmodells und des zugehörigen Historienbaums gezielt übernommen, ergänzt
und daraufhin die Freiheitsgradsätze für die Knotenpunkte aufgebaut.
Ein Vorteil der Erfindung ist, daß mit diesem Verfahren die Zahl der Fehler bei der Definition
der Freiheitsgrade mit großer Zuverlässigkeit reduziert wird.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, daß bei systematischen Änderungen des zu
berechnenden FE-Netzes nur noch ein geringer Arbeitsaufwand nötig ist. Beispielsweise
beim Übergang von einer Symmetrie auf eine Antisymmetrie von Teilstrukturen oder ganzen
Strukturen sind nur wenige Eingaben durch den Benutzer vorzunehmen, um die
Freiheitsgrade für das FE-Netz neu zu definieren und zuzuordnen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der beiliegenden Figur beschrieben, die ein
Ablaufschema des erfindungsgemäßen Verfahrens darstellt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird in einem ersten Schritt 10 aus für den Benutzer
verfügbaren Teilgeometrien, d. h. aus der mathematischen Formulierung von Struktur-
Bauteilen mittels bekannter CAD-Verfahren ein Konstruktions- oder Berechnungsmodell
gebildet. Dabei kann der Benutzer beispielsweise aufgrund logischer Operationen auch für
den weiteren Ablauf, insbesondere zur Definition geometrischer oder kinematischer
Randbedingunden, weitere Teilgeometrien definieren. Dies kann zum Beispiel durch die
Bildung von Verschneidungen oder die Vornahme von Bereichsbegrenzungen von Volumina
oder Flächen geschehen. Dieser Schritt kann auch als eine Vorstufe des FE-
Berechnungsverfahren angesehen werden. Dabei sind die Strukturbauteile einfache
Geometrieelemente, wie zum Beispiel Zylinder, Kugeln, Flächen, Strecken Volumina, die zur
Konstruktion der zu berechnenden Struktur vorliegen und eine einfache und effiziente
Bildung des Konstruktionsmodells ermöglichen. In diesem Schritt 10 wird aus dem
Konstruktionsmodell üblicherweise mittels entsprechender Programme unter bestimmten
Vorgaben ein FE-Netz generiert. Das FE-Netz umfasst Knotenpunkte oder Systemknoten, die
geometrische Punkte des Berechnungsmodells darstellen und über Strecken miteinander
verbunden sind. Diese Streckenelemente bilden die finiten Elemente des FE-Netzes. Die
Bildung der System-Knoten erfolgt unter der Angabe von Vorgabebedingungen wie einer
Referenzzahl für spezielle System-Knoten oder bestimmende Netzeigenschaften oder
Relationen, zum Beispiel, Winkel-, Dicken- und Seiten-Verhältnisse der finiten Elemente.
Diese FE-Netz-Informationen werden in Form von Knoten-Steuerlisten gespeichert.
In einem weiteren Schritt 20, in dem eine Zuordnung von Kinematik-Eigenschaften für die
Teilgeometrien erfolgt, identifiziert der Anwender für alle Teilgeometrien deren kinematische
Globaleigenschaften, wobei die Teilgeometrien Punkte, Strecken, Flächen und Volumina sein
können. Im Falle einer Verwendung von Volumina für die Teilgeometrien können diese
kinematischen Globaleigenschaften alternativ oder ergänzend folgendermaßen beschrieben
werden:
- - ungehinderte Verschieblichkeit für das Strukturbauteil im Raum,
- - ebene Verschieblichkeit des Strukturbauteils entlang einer Tangenzialebene an die zu berechnende Struktur,
- - feste Verankerung an eine definierte Referenzfläche zur Festlegung einer Lagereigenschaft des Struktur-Bauteils,
- - Symmetrie oder Antisymmetrie des Strukturbauteils normal zu einer Referenzebene,
- - gelenkige Lagerung des Strukturbauteils entlang einer Strecke,
- - Zentralsymmetrie des Strukturbauteils zu einer Flächennormalen in einen FE- Systemknoten, wobei die Flächennormale eine Drehachse eines Teils des Konstruktionsmodells sein kann,
- - punktförmige Stützung des Strukturbauteiles in einem FE-Systemknoten,
- - Definition von gemischten oder hybriden Eigenschaften, d. h. Systemknoten einer Teilgeometrie enthalten als Freiheitsgrade sowohl Verschiebungs- als auch Kraftgrößen.
Die möglichen kinematischen Eigenschaften liegen erfindungsgemäß als Basismasken, d. h.
in Form einer mathematischen Formulierung von entsprechenden Freiheitsgraden, im FE-
Programm vor. Diese Liste von Kinematik-Merkmalen, mit denen die Teilgeometrien des
Berechnungsmodells beschrieben werden können, sind je nach Anwendungsfall des FE-
Verfahrens veränderbar bzw. erweiterbar und bilden eine Tabelle oder Datei von Kinematik-
Merkmalen zur Dokumentation und Unterstützung des Benutzers. Außerdem liegt eine Datei
von Basismasken vor, die im einzelnen über Identifizierungscodes oder Kinematikschlüssel
mit den jeweiligen Kinematik-Merkmalen funktional verbunden sind.
Im Schritt 20 wählt der Anwender für jede Teilgeometrie des Konstruktionsmodells bzw. des
FE-Netzes - und nicht für jeden System-Knoten, wie es nach dem Stand der Technik üblich
ist - eine oder mehrere in der Kinematikliste stehenden Kinematik-Merkmale aus, versieht
diese mit einem Identifikationscode oder verwendet einen jeweils bereits verfügbaren
Identifikationscode, falls die Kinematikliste mit Identifikationscodes bereits versehen worden
ist. Die jeweiligen Identifikationscodes werden danach den jeweiligen Teilgeometrien als
Attribute zugeordnet, d. h. als Merkmale, die im weiteren Programmablauf der jeweiligen
Teilgeometrie fest zugeordnet sind. Die Attribute werden in Form von Attributfeldern
abgespeichert.
In einem weiteren Schritt 30 werden die Kinematik-Merkmale in den System-Knoten unter
Beibehaltung der Zuordnung dieser Merkmale auf die jeweiligen Teilgeometrien akkumuliert.
Dabei wird festgestellt, welchen Teilgeometrien jeder einzelne Knotenpunkt zugeordnet ist.
Daraufhin werden den System-Knoten sämtliche Kinematik-Merkmale derjenigen
Teilgeometrien zugeordnet, denen der System-Knoten jeweils angehört. Die für jeden
System-Knoten jeweils relevanten Kinematik-Eigenschaften werden in Form von Knoten-
Steuerlisten erfaßt. Dadurch ist es erfindungsgemäß nicht nötig, jedem System-Knoten im
einzelnen bestimmte Kinematikeigenschaften zuzuordnen. Vielmehr ordnet das
erfindungsgemäße Programm unter Verwendung der Knoten-Steuerlisten den System-
Knoten des Konstruktionsmodells die relevanten Kinematik-Merkmale zu.
In einem Schritt 40 werden die Kinematik-Merkmale in sämtlichen System-Knoten des zu
berechnenden FE-Netzes miteinander verglichen und die für die jeweils zu berechnende
Struktur die insgesamt erforderlichen Kinematik-Kombinationen ermittelt. Dadurch wird ein
Akkumulieren der Kinematik-Merkmale erreicht, wobei in jedem System-Knoten eine
Kombination von Kinematik-Merkmalen, die sogenannte Kinematik-Kombination, entsteht.
Deren mathematische Beschreibung im nachfolgenden Schritt 50 in Form von
Kombinationsmasken erfolgt. Bei der Akkumulation zeigt sich, daß die Anzahl der bei
komplexen Konstruktionsmodellen entstehenden Kinematik-Kombinationen sehr begrenzt
ist, so daß eine Vielzahl von generell möglichen Kinematik-Merkmalen in den System-Knoten
begrenzt wird auf eine überschaubare Anzahl von unterschiedlichen Kinematik-
Kombinationen des betrachteten FE-Netzes. Diese Anzahl der wenigen unterschiedlichen
Kinematik-Kombinationen wird im folgenden Kombinations-Reihe genannt. Die
Kombinations-Reihe stellt also eine Verdichtung aller in sämtlichen System = Knoten
vorkommenden unterschiedlichen Kinematik-Merkmale über die gesamte zu berechnende
Struktur dar.
Die Kombinations-Reihe wird im Schritt 50 ausgewertet, um Freiheitsgradsätze zu bilden.
Wie bereits voranstehend beschrieben, liegen die Kinematik-Merkmale, mit der die
Kombinations-Reihe gebildet wird, in einer Datei von Basismasken vor. Die Liste von generell
möglichen Basismasken ist in einer oder mehreren entsprechenden Tabellen 53 abgelegt.
Beispielweise werden drei mögliche Zeilen einer solchen Tabelle der Basismasken im
folgender Tabelle wiedergegeben, wobei eine Zeile der Tabelle jeweils eine Basismaske
darstellt:
Diese Tabelle enthält im einzelnen in der Kopfzeile einen fortlaufenden Zähler, in der zweiten
Zeile eine abstrakte Benennung der Freiheitsgrade. Diese enthalten in diesem Beispiel die
Freiheitsgrade der Verschiebungen und Freiheitsgrade der Ableitungen dieser
Verschiebungen. Die in der Tabele 53 angegebene Anzahl von konkreten Freiheitsgraden
sind für ganz bestimmte Klassen von FE-Elementen, zum Beispiel für Volumen-Elemente mit
kubischem Verschiebungsansatz, zutreffend. Für andere zur Modellierung zur Verfügung
stehenden FE-Elemente ist eine andere Kombination von konkreten Freiheitsgraden
vorzusehen. In dem vorliegenden Beispiel von Volumenelementen sind nun wiederum
Beispiele zeilenweise angegeben, wie die einzelnen Freiheitsgrade konkret belegt sind, d. h.
wie die Basismasken für die im Beispiel genannten Volumenelemente aufgebaut sind.
Hierbei bedeutet in jeder Zeile eine "1", daß der jeweilige in der Spalte vorgegebene
Freiheitsgrad zugelassen ist, während eine "0" bedeutet, daß der jeweilige Freiheitsgrad
gesperrt ist, d. h. nicht verwendet wird. Die erste Basismaske, d. h. die dritte Zeile dieser
Tabelle, beschreibt die Kinematikeigenschaft der "unbehinderten Verschieblichkeit im
Raum" für Volumenelemente. Die zweite Basismaske, oder die vorletzte Zeile dieser Tabelle,
beschreibt die Kinematikeigenschaft der "Symetrie normal zur X-Y-Referenzebene" für die
entsprechenden Teilflächen von Volumenelementen, d. h. deren Systemknoten. Die letzte
Zeile der Tabelle beschreibt die Kinematikeigenschaft der "punktförmigen Stützung in einem
FE-Systemknoten" von Volumenelementen.
Jede Basismaske erstreckt sich also über die gesamte Zahl aller generell zulässigen
Freiheitsgrade. Ihr Aufbau hängt ausschließlich von der Art der im FE-Netz verwendeten
Elementklasse, zum Beispiel Volumenelemente, Biegebalken, Schalenelemente ab und kann
von Benutzer des FE-Programms keinesfalls manipuliert werden. Die Länge einer
Freiheitsgradmaske hängt ab von der zu beschreibenden Klasse von FE-Elementen.
Beispielsweise können neben dem voranstehend in Bezug auf die Freiheitsgradsätze
beschriebenen kubischen Volumenelemente auch konventionelle Volumenelemente
verwendet werden, bei denen nur eine beschränkte Zahl genereller Freiheitsgrade
vorgesehen sind, zum Beispiel lediglich die Verschiebungen U, V, W. Das erfindungsgemäße
FE-Programm ist insbesondere bei aufwendigeren Basismasken, wie z. B. bei dem
beispielhaft dargestellten speziellen kubischen Volumenelement, d. h. für kubische Ansätze
der Verschiebungszustände, vorgesehen. Um mathematische Ungenauigkeiten zu
vermeiden, die bei der Kombination unverträglicher FE-Elementklassen entstehen können,
wird bei der Modellierung eines Konstruktionsmodells im Schritt 10 vorzugsweise nur eine
Klasse von FE-Elementen verwendet.
Durch die Verwendung von Basismasken in Form von Tabellen 53 ist es möglich, daß die
programmtechnisch ermittelte Reihe von Kinematik-Merkmalen, also die Kinematik-
Kombinationen der Kombinationsreihe, durch eine Auswahl von Basismasken festgelegt
wird. Im Schritt 50 werden daher die Basismasken zu den Kinematik-Kombinationen
überlagert. Die Überlagerung der einzelnen Freiheitsgradmasken je Kinematik-Kombination
erfolgt erfindungsgemäß durch die Multiplikation der einzelnen Spaltenelemente. Im
voranstehenden tabellarischen Beispiel ergibt sich somit für die erste Spalte der Wert 1 × 0 ×
0 = 0. Für die zweite Spalte ergibt sich: 1 × 1 × 1 = 1, usw. Dabei ist die Anzahl der zu
überlagernden Masken - also die auf den Freiheitsgrad bezogene Spaltenlänge - ebenso
unbegrenzt wie die elementklassenabhängige Länge der Masken in Zeilenrichtung, also die
Anzahl der Freiheitsgrade der jeweiligen Elementklasse.
Nach dem Überlagerungsschritt liegt also pro Kinematik-Kombination der Kombinations-
Reihe eine einzige Überlagerungsmaske in Zeilenform als Resultat vor, die als
Kombinationsmaske bezeichnet wird. Für die jeweils vorliegende Kombinations-Reihe liegen
also mehrere Kombinationsmasken vor. Eine Kombinationsmaske enhält gemäß
voranstehend beschriebener Berechnung lediglich die Ziffern "0" oder "1". Hierbei bedeutet
ebenfalls "0", daß der jeweilige generelle Freiheitsgrad "gesperrt" ist, und die Bezeichnung
"1", daß der generelle Freiheitsgrad "zugelassen" ist.
In einem Schritt 60 wird jedem System-Knoten eine einzige Kombinationsmaske
zugewiesen, d. h. die für den jeweiligen System-Knoten relevanten Kinematikeigenschaften
sind in eine mathematische Formulierung von Freiheitsgraden umgesetzt. Über die Bildung
von Teilgeometrien und die Zuordnung von Kinematik-Eigenschaften werden also über die
Verwendung verfügbarer Freiheitsgradmasken in Abhängigkeit verwendeter FE-Elemente die
Freiheitsgrade aller Systemknoten in eindeutiger Weise beschrieben.
In einem Schritt 70 werden die für die Systemlösung erforderlichen Freiheitsgrad-
Steuerlisten nach dem Stand der Technik erstellt. Mit dem Vorliegen der Freiheitsgrad-
Steuerlisten wird der übliche Berechnungsgang zur Berechnung von Strukturen mittels der
FE-Methode fortgesetzt. Dabei werden die Systemmatrizen zur Beschreibung des
Lösungsproblems unter Berücksichtigung der Belastungsmatrizen aufgebaut. In einem
Lösungsschritt werden diese Systemmatrizen gelöst, d. h. Verschiebungen, Dehnungen,
Spannungen oder innere Kräfte und Beschleunigungen, Geschwindigkeiten usw. errechnet.
Ein signifikanter Vorzug der sich auf das Management der Freiheitsgrade beziehenden
erfindungsgemäßen Vorgehensweise besteht darin, daß systematische Kinematik-
Änderungen sehr einfach vom Benutzer realisiert werden können. So kann beispielsweise
eine symmetrisch erzwungene Lösungsform eines Beulproblems mit geringem Aufwand in
ein antisymmetrische umgesetzt werden. Dabei ist lediglich eine einzige
Kinematikeigenschaft zu verändern, d. h. in der Kombinationsreihe ist statt einen
Freiheitsgradsatz zur Beschreibung eines symmetrischen Verhaltens ein antisymmetrischer
Satz zu verwenden. Dies geschieht an der Stelle, an der der Benutzer den Teilgeometrien
bestimmte Kinematikeigenschaften zuordnet. Alles Weitere erfolgt durch die beschriebene
programmtechnische Strukturierung ohne weiteren Eingriff durch den Benutzer.
Dieses erfindungsgemäße automatische Freiheitsgrad-Management ermöglicht es auch,
andere z. B. höherwertige Elemente einzuführen, ohne Änderung an der FE-Netzbeschreibung
vornehmen zu müssen. In diesem Falle brauchen lediglich programmintern die Basismasken
ausgetauscht zu werden.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, daß die Zahl der Eingabefehler beim
Freiheitsgradmanagement minimiert wird, da systematische Fehler am Ergebnisverhalten
deutlich sichtbar werden. Die Eingaben des Benutzers beziehen sich auf die grundsätzliche
Festlegung der Kinematik der Struktur. Fehler an dieser Stelle führen für das Strukturmodell
zu einem völlig veränderten kinematischen Verhalten der gesamten Struktur, das sofort für
den Benutzer sichtbar wird.
Vorteilhaft ist auch, daß die Anwendung des erfindungsgemäßen, automatisierten
Freiheitsgradmanagements die Effizienz des FE-Programmsystems nach der Erfindung
signifikant steigert, da die Vergabe von Freiheitsgraden sehr einfach und für den Benutzer
transparent erfolgt. Auf diese Weise werden zusätzlich Eingabefehler minimiert.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Durchführung eines Freiheitsgradmanagements kann
in verfügbare FE-Programmsysteme nach dem Stand der Technik ohne großen Aufwand
aufgenommen und integriert werden, da das erfindungsgemäße Freiheitsgradmanagement
üblicherweise in FE-Programmen verwendeten Module zugeordnet werden können, die durch
die Erfindung zu ersetzen sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die automatische Anpassung der
Freiheitsgrade in den Systemknoten, wenn für ein bereits erstelltes Berechnungsmodell
neue Elementklassen vorzusehen sind, da für diesen Fall im wesentlichen nur die
Basismasken zu ändern sind. Insbesondere können dabei alte Eingabe übernommen werden.
Durch den systematischen Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens ist eine fortlaufende
Entwicklung, d. h. Präzisierung oder Erweiterung der kinematischen Strukturbeschreibung
ohne Änderung von bereits in vorangegeangenen Schritten erfolgten Definitionen ist durch
einfaches Hinzufügen zusätzlicher kinematischer Merkmale, d. h. der kinematischen
Randbedingungen möglich. Dadurch wird eine Fehlerminimierung erreicht.
Claims (1)
1. Verfahren zur Durchführung des Freiheitsgrad-Managements zur Festlegung der
Freiheitsgrade von Systemknoten bei FE-Programmen mit Hilfe von Elementklassen zur
Bildung von Systemmatrizen aus Elementmatrizen und zur Lösung von Strukturproblemen,
mit den folgenden Schritten:
- - Definition einer Auswahl von Kinematik-Eigenschaften je verwendbarer Elementklassen sowie zugehöriger Basismasken zur mathematischen Beschreibung der Kinematik-Eigenschaften,
- - Auswahl (20) von Teilgeometrien aus einem Konstruktionsmodell zur Vereinfachung der kinematischen Beschreibung derselben und Zuordnung geeigneter Kinematik- Merkmale zu den Teilgeometrien,
- - Akkumulation (30) der ausgewählten Kinematik-Merkmale in den Systemknoten,
- - Bildung (40) von für die gesamte zu berechnende Struktur relevanten Kinematik- Kombinationen aus den Kinematik-Merkmalen,
- - Bildung (50) von Kombinations-Masken durch Multiplikation der Komponenten der Basismasken,
- - Zuordnung (60) der Kombinationsmasken auf die Systemknoten aufgrund der Akkumulation (30) der Kinematik-Merkmale,
- - Bildung (70) der Freiheitsgrad-Steuerlisten zur nachfolgenden System-Steuerung zur Problemlösung.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10010408A DE10010408A1 (de) | 2000-03-03 | 2000-03-03 | Verfahren zur Durchführung eines Freiheitsgrad-Managements für die Finite-Elemente-Methode zur Berechnung von Strukturen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10010408A DE10010408A1 (de) | 2000-03-03 | 2000-03-03 | Verfahren zur Durchführung eines Freiheitsgrad-Managements für die Finite-Elemente-Methode zur Berechnung von Strukturen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10010408A1 true DE10010408A1 (de) | 2001-09-20 |
Family
ID=7633387
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10010408A Ceased DE10010408A1 (de) | 2000-03-03 | 2000-03-03 | Verfahren zur Durchführung eines Freiheitsgrad-Managements für die Finite-Elemente-Methode zur Berechnung von Strukturen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10010408A1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4858146A (en) * | 1986-08-13 | 1989-08-15 | The Babcock & Wilcox Company | Automated design of structures using a finite element database |
-
2000
- 2000-03-03 DE DE10010408A patent/DE10010408A1/de not_active Ceased
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4858146A (en) * | 1986-08-13 | 1989-08-15 | The Babcock & Wilcox Company | Automated design of structures using a finite element database |
Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
SENDLER, U.: Neuer Geometriekern ermöglicht offeneSysteme, ZwF 87 (1991), H. 10, S. 596-599 * |
Spektrum der Wissenschaft, April 1999, S. 58 * |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69031758T2 (de) | Verfahren zur Organisation von und zum Zugriff auf Produkt beschreibenden Daten in Zusammenhang mit einem technischen Prozess | |
DE60008264T2 (de) | Datenaustausch zwischen cad-systemen | |
DE69326226T2 (de) | Verfahren zum Strukturieren von in einem industriellen Prozess verwendeten Informationen und Anwendung als Flugzeugführungshilfe | |
DE69704624T2 (de) | System und verfahren für dynamische datenreferenz in einer generischen datenaustauschumgebung | |
DE69024515T2 (de) | Gerät zur Streckenmessung und -analyse zur Leistungsabschätzung von Software-Entwürfen | |
DE69325830T2 (de) | Arbeitsgruppen-CAD-System und Verfahren zum gemeinsamen Entwerfen | |
DE69314919T2 (de) | Cad/cam system zum automatischen regenerieren der werkzeugbahn | |
DE69217228T2 (de) | Verfahren zum aufstellen von multi-objekt-bedingungen in dateien | |
DE3900750A1 (de) | Wissensbasis - verfahren - vorrichtung zum entwerfen integrierter schaltungen mittels funktionaler spezifikationen | |
DE102017005933B4 (de) | Bearbeitungsprogrammeditiervorrichtung, Verfahren und Speichermedium | |
DE19639424A1 (de) | Entwurfsverfahren für die Anlagentechnik und rechnergestütztes Projektierungssystem zur Verwendung bei diesem Verfahren | |
DE69532307T2 (de) | Ausdrucks-Propagierung für hierarchisches Netzlisten | |
WO2007020231A2 (de) | System für den maschinengestützten entwurf technischer vorrichtungen | |
EP1005215B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Editieren von Konfigurationsdaten für Telekommunikationssysteme | |
WO2007137309A1 (de) | Verfahren zum steuern eines relationalen datenbanksystems | |
EP0838054B1 (de) | Verfahren und steuereinrichtung für eine graphische steuerung von abläufen in einem netzwerkmanagementsystem | |
DE4417393A1 (de) | Eine Methode zur Herstellung spezifischer Programm-Systeme und Sammlungen von Unterstützungsprogrammen (Tools) zur Erleichterung von Programmsystem-Herstellungsarbeiten | |
DE69829854T2 (de) | Verfahren und Gerät zur Erzeugung virtueller Szenen | |
DE10010408A1 (de) | Verfahren zur Durchführung eines Freiheitsgrad-Managements für die Finite-Elemente-Methode zur Berechnung von Strukturen | |
DE19914819B4 (de) | Verfahren zur Unterstützung von Entwicklungprozessen | |
WO2004003798A2 (de) | Informationserzeugungssystem für die produktentstehung | |
EP2515229A1 (de) | Softwarewerkzeug für die Automatisierungstechnik | |
EP0973091B1 (de) | Verfahren zum Erzeugen eines regel- und anpassbaren Netzwerkes von Modellen von Verhaltensmustern | |
DE102004023634B4 (de) | Verfahren zur Vollständigkeits- und Konsistenzprüfung einer Informationsbibliothek | |
DE69622078T2 (de) | Animationsverfahren für zusammengesetzte Verhalten von Szenarien |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: EADS DEUTSCHLAND GMBH, 80995 MUENCHEN, DE |
|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: EADS DEUTSCHLAND GMBH, 85521 OTTOBRUNN, DE |
|
8120 | Willingness to grant licences paragraph 23 | ||
8131 | Rejection |