DE10007215A1 - Elektrisch ansteuerbarer Stellantrieb - Google Patents
Elektrisch ansteuerbarer StellantriebInfo
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- E02F9/2203—Arrangements for controlling the attitude of actuators, e.g. speed, floating function
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Abstract
Es wird ein elektrisch ansteuerbarer Stellantrieb vorgeschlagen, der mit einem Bedienelement (1) zum Einlesen eines Sollwertes (u) in eine elektronische Steuerschaltung (2) und einem elektromechanischen Wandler (3) zur Ansteuerung eines mechanischen Stellgliedes (4, 5) versehen ist. Die elektronische Steuerschaltung (2) enthält eine Sollwertdämpfungsschaltung (10), mit der eine Begrenzung der Verstellgeschwindigkeit bei einer Sollwertänderung durchführbar ist und ggf. eine logische Abfrageschaltung (16), mit der vor allem auch geprüft wird, ob als Sollwert (u) vom Bediener des Bedienelements (1) der Wert "Null" vorgegeben wird.
Description
Die Erfindung betrifft einen elektrisch ansteuerbaren
Stellantrieb, insbesondere für hydraulische oder pneuma
tische Stellglieder, die mit einem von einer Bedienungs
person manuell veränderbaren Sollwert beaufschlagt wer
den, nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Es werden beispielsweise in Fahrzeugen oder sonstigen mo
bilen Arbeitsmaschinen häufig elektrisch-proportional an
gesteuerte Hydraulikventile eingesetzt. Hierbei wird in
der Regel die Sollwertvorgabe für das Hydraulikventil ma
nuell dadurch realisiert, dass der Fahrer durch Betätigen
entsprechender Bedienelemente, z. B. ein Joystick, ein He
bel oder ein vergleichbares Element, die Ansteuerung der
Hydraulikventile elektrisch ferngesteuert vornimmt. Es
wird dann der über das Bedienelement mittels einer Elek
tronik eingelesene Sollwert durch digitale Verarbeitung-
in einem Elektroniksteuergerät aufbereitet und dient dann
als Sollwertsignal für die entsprechenden Endstufen, welche
die elektromechanischen Wandler der Hydraulikventile
speisen.
Diese für sich gesehen bekannte elektronische Aufberei
tung dient der Beeinflussung der statischen Übertra
gunseigenschaften des Stellantriebs, z. B. der zur Kennli
nienbeeinfussung oder zur Erzeugung einer Zoomfunktion.
Eine vergleichbarer Stellantrieb ist beispielsweise in
der Firmendruckschrift von Götz, Lackmann, "Elektrohy
draulische Regelungstechnik in Theorie und Praxis", 1987,
Robert Bosch GmbH, Seiten 6 bis 9, beschrieben.
Besonders bei der Betätigung des Stellantriebs über
leichtgängige Bedienelemente kann es durch Rückkopplungs
effekte zu Schwingungen im Stellantrieb kommen. Wird bei
spielsweise das Hydraulikventil in einem Fahrzeug einge
setzt bei dem die vorgegebenen Funktion, die gesteuert
werden soll, das Fahrzeug mit einer mechanischen Kraft
belastet und diese von der Betätigung des Hydraulikven
tils oder deren zeitlichen Verlauf abhängig ist, so führt
eine Änderung der Ventilbetätigung zu einer Änderung des
Belastungszustands des Fahrzeugs. Wenn dadurch z. B. die
Fahrzeugachsen belastet werden, so kann es zu einer Bewe
gung des Aufbaus des Fahrzeugs kommen. Diese Bewegung
überträgt sich auf das manuell betätigbare Bedienelement
und verursacht eine Änderung des Sollwerts. Hierdurch
kann sich die Ursache, also die Kraftwirkung auf das
Fahrzeug, weiter verstärken und stellt somit eine Rück
kopplung, die zu einer Schwingung führt, dar.
Der eingangs erwähnte elektrisch ansteuerbare Stellan
trieb mit einem Bedienelement zum Einlesen eines Sollwer
tes in eine elektronische Steuerschaltung und einem elek
tromechanischen Wandler zur Ansteuerung eines mechanischen
Stellgliedes ist in vorteilhafter Weise dadurch
weitergebildet, dass die elektronische Steuerschaltung
eine Sollwertdämpfungsschaltung enthält, mit der eine Be
grenzung der Verstellgeschwindigkeit bei einer Sollwer
tänderung durchführbar ist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist die Sollwert
dämpfungsschaltung am Eingang eine Summenpunktschaltung
und am Ausgang einen Integrator auf, die zusammen als
PT1-Element (Verzögerungsglied 1. Ordnung) bezeichnet
werden. Hierbei erhält die Summenpunktschaltung an einem
positiven Eingang das Sollwertsignal des Bedienelements
und an einem negativen Eingang das rückgekoppelte Aus
gangssignal des nachgeschalteten Integrators. Zur Begren
zung der Verstellgeschwindigkeit der Sollwertänderung ist
erfindungsgemäß zwischen die Summenpunktschaltung und den
Integrator die Begrenzerschaltung geschaltet.
Mit der Erfindung ist es somit auf einfache Weise mög
lich, zur Sollwertdämpfung gleichzeitig eine Tiefpassfil
terung und eine Begrenzung der maximalen Änderungsge
schwindigkeit des Sollwertsignals durchzuführen. Hierzu
wird das zuvor erwähnte modifizierte PT1-Element einge
setzt, das in die elektronische Steuerschaltung implemen
tiert ist. Die Schaltungsbausteine lassen sich hierbei
auch ohne großen zusätzlichen Aufwand durch eine Verände
rung der Softwarestruktur der in der Regel digitalen
elektronischen Steuerschaltung realisieren.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung ist zwischen dem Ausgang der Begrenzerschaltung
und dem Integrator eine logische Abfrageschaltung ange
ordnet, die an weiteren Eingängen mit dem Sollwertsignal
und dem Ausgangssignal des Integrators beaufschlagt ist.
Mit dieser Ausführungsform kann erreicht werden, dass für
den Fall, dass das Sollwertsignal gleich "Null" ist und
das Ausgangssignal des Integrators ungleich "Null" ist,
das Ausgangssignal der logischen Abfrageschaltung auf den
oberen Wert (für x < 0) oder auf den unteren Wert (für x
< 0) des Begrenzers gesetzt ist.
In der zuvor beschriebenen logischen Abfrageschaltung
wird somit vor allem auch geprüft, ob als Sollwert der
Wert "Null" vorgegeben wird. Ist dies der Fall, so möchte
der Bediener die Bedienfunktion möglichst schnell beenden
und somit ist es sinnvoll, den Ausgang der Steuerschal
tung dann mit der maximalen Geschwindigkeit auf den Null
wert zurückzustellen. Im anderen Fall lässt die Abfrage
schaltung das Ausgangssignal der Begrenzerschaltung zum
Integrator passieren.
Bei einer erweiterten Schaltung kann auch zwischen die
Summenpunktschaltung und die Begrenzerschaltung ein Bau
stein zur Beeinflussung der Einstellzeit, z. B. Multipli
kation mit einem konstanten Faktor, angeordnet werden.
Gute Ergebnisse lassen sich mit der erfindungsgemäßen
Schaltung erzielen, wenn die Stellglieder hydraulische
oder pneumatische Ventile in mobilen Arbeitsmaschinen,
z. B. Stapler oder ähnliche Fahrzeuge sind, wobei hier das
digitale elektronische Steuergerät auch in die Schaltung
der Ventilelektronik implementiert sein kann.
Die vorgeschlagenen Methode zur Sollwertdämpfung ist vor
allem deswegen vorteilhaft, da hiermit Schwingungen durch
den einleitend beschriebenen Rückkopplungsmechanismus,
bei dem eine Änderung der Ventilbetätigung zu einer Ände
rung des Belastungszustands eines Fahrzeugs mit einem
Einfluss auf die Sollwertgröße führt, nahezu vollständig
unterbunden werden.
Das Ansprechverhalten bei einer Betätigung des Bedienele
ments ist für das Bedienungspersonal der Fahrzeuge sehr
angenehm, da die Reaktion auf beabsichtigte Sollwertände
rungen unmittelbar erfolgt. Durch die Begrenzung der Ver
stellgeschwindigkeit werden kritische Beschleunigungen
oder Verzögerungen der Last auf dem Fahrzeug vermieden
und bei einer Annäherung an den gewünschten Sollwert wird
dieser im Idealfall mit abnehmender Geschwindigkeit und
endlicher Beschleunigungsänderung, also ohne einen Ruck,
erreicht.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die dämpfen
de Wirkung der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung im
wesentlichen auf der Tiefpasseigenschaft des PT1-Elements
beruht. Durch die wirksame Amplitudenabsenkung im Bereich
der möglichen Schwingungseigenfrequenzen des Gesamtsy
stems wird ein stabiles Verhalten bei der Bedienung eines
Stellantriebs in einem Mensch-Maschine-System erreicht.
Diese und weitere Merkmale von bevorzugten Weiterbildun
gen der Erfindung gehen außer aus den Ansprüchen auch aus
der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die
einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu mehre
ren in Form von Unterkombinationen bei der Ausführungs
form der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht
sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige Ausfüh
rungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht
wird.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen elektrisch
steuerbaren Stellantriebs wird anhand der Zeichnung er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Grundaufbaus eines
mit einem Sollwertsteller steuerbaren hydraulischen
Stellantriebs und
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer Sollwertdämpfungs
schaltung als Bestandteil einer elektronischen Steu
erschaltung für den Stellantrieb.
In Fig. 1 ist ein Blockschaltbild gezeigt, das den
Schaltungsaufbau für die Betätigung eines hydraulischen
Stellventils zur Ausführung mechanischer Bewegungen in
einer mobilen Arbeitsmaschine, z. B. ein Stapler oder ein
ähnliches Fahrzeug, zeigt, wobei der Grundaufbau aus dem
eingangs erwähnten Stand der Technik bekannt ist.
Zur Erzeugung eines Sollwerts ist ein Bedienelement 1,
z. B. ein Joystick oder dgl., vorhanden und in einer elek
tronischen Steuerschaltung 2 werden entsprechende Signa
le, vorzugsweise Digitalsignale, erzeugt, mit denen ein
elektromechanischer Wandler beaufschlagt wird. Der Aus
gang des elektromechanischen Wandlers wirkt hier auf den
Ventilkolben eines Hydraulikventils 3, mit dem eine Last
6 mechanisch steuerbar ist.
Das hier nicht dargestellte Fahrzeug wird durch die An
steuerung des Hydraulikventils 3 mit einer mechanischen
Kraft belastet, welche von der Betätigung des Bedienele
ments 1 oder deren zeitlichen Verlauf abhängig ist und
damit auch zu einer Änderung des gesamten Belastungszu
stands des Fahrzeugs führt. Hierdurch kann es zu einer
Bewegung des Aufbaus des Fahrzeugs kommen, wobei sich
diese Bewegung auf das manuell betätigbare Bedienelement
1 übertragen kann und damit eine Änderung des Sollwerts
über eine Beeinflussung des Bedienelements 1 oder der Be
dienperson nicht auszuschließen ist. Hierdurch kann sich
die Ursache, also die Kraftwirkung auf das Fahrzeug, weiter
verstärken und stellt somit eine, hier schematisch
mit der gestrichelten Linie 7 angedeutete Rückkopplung
dar, die zu einer Schwingung führen kann.
In Fig. 2 ist eine Sollwertdämpfungsschaltung 10 darge
stellt, die Bestandteil der digitalen elektronischen
Steuerschaltung 2 sein kann und zwar bevorzugt in einer
softwaremäßigen Realisierung. Das Sollwertsignal u liegt
hier an einem Plus-Eingang 11 einer Summenpunktschaltung
12 an. Der Ausgang der Summenpunktschaltung 12 ist über
eine Schaltung 13 zur Beeinflussung der Einstellzeit auf
eine Begrenzerschaltung 14 geführt, mit dem eine Begren
zung der maximalen Änderungsgeschwindigkeit des Sollwert
signals durchführbar ist.
Der Ausgang der Begrenzerschaltung 14 ist auf einen Ein
gang 15 einer logischen Abfrageschaltung 16 geführt an
dessen zweiten Eingang 17 das Sollwertsignal u anliegt.
Der Ausgang der Abfrageschaltung 16 ist über einen Inte
grator 18 auf den Ausgang 19 der Sollwertdämpfungsschal
tung 10 geführt, an dem das Ausgangssignal x anliegt. Das
Ausgangssignal x ist auf einen Minus-Eingang 20 der Sum
menpunktschaltung 12 und auf einen dritten Eingang 21 der
Abfrageschaltung 16 geführt.
Mit der Abfrageschaltung 16 wird erreicht, dass für den
Fall, dass das Sollwertsignal u gleich "Null" ist und das
Ausgangssignal x des Integrators ungleich "Null" ist,
d. h. x << 0, das Ausgangssignal der logischen Abfrageschal
tung auf den oberen Wert (für x < 0) oder auf den unteren
Wert (für x < 0) gesetzt ist, so dass in diesem Fall die
Abfrageschaltung und der Integrator in ihrer Funktion wie
eine Rampe mit konstanter Steigung wirken.
In der logischen Abfrageschaltung 16 wird somit vor allem
auch geprüft, ob als Sollwert u vom Bediener des Be
dienelements 1 der Wert "Null" vorgegeben wird. Ist dies
der Fall, so möchte der Bediener die Bedienfunktion möglichst
schnell beenden und somit ist es sinnvoll, den
Ausgang der Steuerschaltung 2 dann mit der maximalen Ge
schwindigkeit auf den Nullwert zurückzustellen. Im ande
ren Fall lässt die Abfrageschaltung 16 das Ausgangssignal
der Begrenzerschaltung zum Integrator passieren.
Claims (5)
1. Elektrisch ansteuerbarer Stellantrieb, mit
- - einem Bedienelement (1) zum Einlesen eines Sollwertes (u) in eine elektronische Steuerschaltung (2) und ei nem elektromechanischen Wandler (3) zur Ansteuerung eines mechanischen Stellgliedes (4, 5), dadurch gekenn zeichnet, dass
- - die elektronische Steuerschaltung (2) eine Sollwert dämpfungsschaltung (10) enthält, mit der eine Begren zung der Verstellgeschwindigkeit bei einer Sollwertän derung durchführbar ist.
2. Elektrisch ansteuerbarer Stellantrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
- - die Sollwertdämpfungsschaltung (10) am Eingang eine Summenpunktschaltung (12) und am Ausgang einen Inte grator (18) aufweist, wobei die Summenpunktschaltung (12) an einem Plus-Eingang (11) das Sollwertsignal (u) und an einem Minus-Eingang (20) das rückgekoppelte Ausgangssignal (x) des nachgeschalteten Integrators (18) erhält und dass
- - eine Begrenzerschaltung (14) zwischen die Summenpunkt schaltung (12) und den Integrator (18) geschaltet ist.
3. Elektrisch ansteuerbarer Stellantrieb nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
- - zwischen dem Ausgang der Begrenzerschaltung (14) und dem Integrator (18) eine logische Abfrageschaltung (16) angeordnet ist, die an weiteren Eingängen (17, 21) mit dem Sollwertsignal (u) und dem Ausgangssignal (x) beaufschlagt ist und dass
- - für den Fall, dass das Sollwertsignal (u) gleich Null ist und das Ausgangssignal (x) des Integrators (18) ungleich Null ist, das Ausgangssignal der logischen Abfrageschaltung (16) auf den oberen Wert (für x < 0) oder auf den unteren Wert (für x < 0) jeweils des Be grenzers gesetzt ist.
4. Elektrisch ansteuerbarer Stellantrieb nach Anspruch 2
oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass
- - zwischen die Summenpunktschaltung (12) und die Begren zerschaltung (14) ein Baustein (13) zur Beeinflussung der Einstellzeit angeordnet ist.
5. Elektrisch ansteuerbarer Stellantrieb nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
- - die Stellglieder (4, 5) hydraulische oder pneumatische Ventile in mobilen Arbeitsmaschinen sind.
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