DE10004875A1 - Brennkraftmaschine mit Turbolader und integrierter Ladedruckregelung - Google Patents
Brennkraftmaschine mit Turbolader und integrierter LadedruckregelungInfo
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Abstract
Es wird vorgeschlagen, bei der Bestimmung des Ladedruckes einen möglichen Druckverlust im Einlaßtrakt, welcher zu einem geringeren Brennraumdruck und damit zu einem geringeren Drehmoment führen würde, zu berücksichtigen. Hierbei wird der Druckverlust an der Drosselklappe und/oder an den Einlaßventilen bestimmt und geht als Korrekturwert bei der Berechnung des Ladedrucksollwertes mit ein.
Description
Bei Brennkraftmaschinen mit einem Turbolader ist man bestrebt, einen frühen
Ladedruckaufbau sowie einen harmonischen Druck- und damit einen stetigen
Drehmomentenverlauf über Drehzahl und Gaspedalstellung zu erreichen und einen möglichst
hohen Gesamtwirkungsgrad sicherzustellen. Diese verschiedenen Ziele lassen sich bei einer
Brennkraftmaschine mit einer elektronischen Ladedruckregelung üblicherweise gut
realisieren. Die Daten für den Ladedruck über Motorlast und Motordrehzahl sind in
Kennfeldern gespeichert. Der Lader und das Westgate-Regelventil werden so dimensioniert,
daß ein ausreichend großer Regelhub zur Verfügung steht. Als Lastinformation können hier
sowohl der Saugrohrdruck als auch die angesaugte Luftmenge oder Luftmasse dienen. Zur
Erzielung eines guten Motorwirkungsgrades wird die Ladedruckregelung stets mit einer
Klopfregelung kombiniert, wodurch der Motor trotz höchstmöglichen Zündwinkel keinen
Schaden durch klopfende Verbrennung nimmt. Aufgrund dieser Erfordernisse wird der
Ladedrucksollwert für den Turbolader direkt aus dem Sollsaugrohrdruck berechnet.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird sichergestellt, daß ein an der Drosselklappe
und/oder an den Einlaßventilen auftretender Druckabfall bei der Berechnung des
Ladedrucksollwertes berücksichtigt wird. Damit ist eine noch bessere Anpassung an die
Betriebsbedingungen, eine genauere Berechnung des Momentes und ein erhöhter
Fahrkomfort gewährleistet. Die Berücksichtigung des Druckabfalls an der Drosselklappe
ermöglicht es, einen Ladedrucksollwert zu berechnen, der nicht zu gering festgelegt wird und
damit keinen zu geringen Saugrohrdruck bzw. Leistung bewirkt.
Durch die in den weiteren Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte
Ausführungen und Verbesserungen des erfindungsgemäßen Gegenstandes gegeben.
So ist es vorteilhaft, den Druckabfall auch in die Höhenkorrektur des Ladedrucksollwertes
einzubeziehen und bei der Druckbegrenzung bei einer zu hohen Motortemperatur zu
berücksichtigen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine Brennkraftmaschine mit Ansaug- und Auslaßtrakt im Überblick,
Fig. 2 ein Struktogramm zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur
Berücksichtigung des Druckverlustes an der Drosselklappe.
In Fig. 1 ist im Überblick eine Brennkraftmaschine mit Einlaßtrakt und Auslaßtrakt sowie
einem zugehörigen Steuergerät gezeigt.
Mit dem Bezugszeichen 10 ist hier ein Vierzylindermotorblock gezeigt. Über einen
Ansaugkanal 11 wird dem Motor die Ansaugluft zugeführt. In dem Ansaugkanal ist der
Verdichter 12 des Abgasturboladers angeordnet, der mit der Turbine 13, welche im
Auslaßtrakt 14 angeordnet ist, zusammenwirkt. Mit dem Bezugszeichen 15 ist in der Fig. 1
das Westgate-Regelventil angegeben. Dieses Westgate-Regelventil 15 wird so angesteuert,
daß der Ladedruck-Sollwert eingestellt werden kann. Als Lastinformation wird der
Saugrohrdruck pS sowie die angesaugte Luftmenge oder Luftmasse ausgewertet. Die
Zumessung des Kraftstoffes erfolgt mittels der Drosselklappe, die in der Fig. 1 das
Bezugszeichen 16 trägt. Der Öffnungswinkel der Drosselklappe 16 wird vom
Drosselklappenpotentiometer 17 erfaßt und an ein Steuergerät 18 weitergeleitet. Bei dem
Steuergerät 18 handelt es sich um ein sogenanntes Zünd-Einspritz-Steuergerät, welchem die
Betriebsparameter, die am Motor erfaßt werden, zugeführt sind, und welches nach einer
Auswertung der Betriebsparameter und einer Ermittlung der verschiedenen Steuergrößen
diese Steuergrößen wiederum an die Peripherie des Motors zur Einstellung der Stellglieder
ausgibt. So ist diesem Steuergerät beispielsweise auch die Ladelufttemperatur TL welche
von einem Temperatursensor 19 erfaßt wird, das Signal eines Klopfsensors 20 sowie das
Drehzahlsignal n zugeführt.
Die elektronische Ladedruckregelung sorgt für nahezu ideale Ladedruckverläufe über die
Motordrehzahl sowie ein gutes Regelverhalten bei Lastwechsel. Die Daten für den Ladedruck
über Motorlast und Motordrehzahl sind in Kennfeldern gespeichert. Der Lader und das
Westgate-Regelventil 15 sind so dimensioniert, daß ein ausreichend großer Regelhub zur
Verfügung steht. Um einen guten Motorwirkungsgrad zu erreichen, wird die
Ladedruckregelung mit einer Klopfregelung kombiniert. Hier kann der Motor trotz frühest
möglichen Zündwinkel keinen Sehaden durch klopfende Verbrennung nehmen, weil bei einem
auftretenden Klopfen der Zündwinkel um einen vorgebbaren Wert nach spät verstellt wird. Um
den Turbolader vor zu hohen Abgastemperaturen zu schützen, wird gleichzeitig bei zu großer
Zündwinkel-Spätverstellung das Kraftstoff-Luft-Gemisch angereichert, so daß dadurch eine
Kühlung des Laders auftritt.
Fig. 2 zeigt die erfindungsgemäße Bestimmung des einzustellenden Saugrohrdruckes, um
das durch die Betriebsparameter geforderte Drehmoment bei der Verbrennung zur Verfügung
stellen zu können.
Anhand Fig. 2 soll das Wesen der Erfindung erläutert werden. In einem ersten Arbeitsschritt
21 werden die verschiedenen Betriebsparameter erfaßt und dem Steuergerät zugeführt. Hier
wird beispielsweise die Drehzahl n, die Last L, die Temperatur T, der Saugrohrdruck pS und
der Drosselklappen-Öffnungswinkel αDK erfaßt. Der Saugrohrdruck pS ist maßgeblich dafür
verantwortlich, welcher Druck im Brennraum pB bei der Verbrennung herrscht. Über den
Turbolader ist eine Einstellung des Saugrohrdruckes möglich, so daß über diese Einstellung
des Saugrohrdruckes der Brennraumdruck und somit das zur Verfügung gestellte
Drehmoment bei der Verbrennung beeinflußt werden. Das Steuergerät berechnet aufgrund
der ermittelten Betriebsparameter in einem Arbeitsschritt 22 den Brennraumsolldruck pB-Soll,
damit das geforderte Drehmoment bei der Verbrennung gewährleistet ist, welches durch die
Turbine 13 mit dem Verdichter 12 im Einlaßtrakt eingestellt werden soll.
Üblicherweise wurde der im Turbolader einzustellende Ladedrucksollwert p2 in Abhängigkeit
des geforderten Drehmomentes und damit in Abhängigkeit des Sollsaugrohrdruckes pB-Soll
berechnet, ohne daß ein möglicher Druckverlust berücksichtigt wurde. Bei einem Druckabfall
an einer Drosselklappe oder an einem Einlaßventil wird ein zu geringer Ladedrucksollwert p2
vom Turbolader voreingestellt und es ergibt sich aufgrund der Druckverluste Δp ein zu
geringer Brennraumdruck pB, was wiederum ein zu geringes Drehmoment im Vergleich zum
geforderten Sollmoment bewirkt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Druckabfall der sich im Einlaßtrakt befindet,
berücksichtigt. Dieser Druckabfall oder der Druckverlust Δp tritt zum einen an der
Drosselklappe (DK) 16 und zum anderen an den Einlaßventilen (EV) in den Brennraum auf. Im
Arbeitsschritt 23 werden die Druckverluste bestimmt und im Arbeitsschritt 24 berechnet das
Steuergerät 18 einen Korrekturwert KW (KW = f(Δp)), welcher bei der Bestimmung des
einzustellenden Ladedrucksollwertes p2 berücksichtigt wird, um trotz der Druckverluste im
Einlaßkanal den geforderten Brennraumdruck pB zu erzielen. Der so ermittelte notwendige
Ladedrucksollwert p2 wird im Arbeitsschritt 25 über eine entsprechende Einstellung des
Westgate-Regelventils 15 und den Turbolader eingestellt.
In dem Korrekturwert KW wird weiterhin der Druckverlust in die Höhenkorrektur des
Ladedrucksollwertes und die Druckbegrenzung bei zu hoher Motortemperatur mit
eingerechnet.
Claims (4)
1. Brennkraftmaschinen mit Turbolader und integrierter Ladedruckregelung, wobei aufgrund
der aktuellen Betriebsparameter der Ladedrucksollwert berechnet und zur Einstellung dieses
Ladedrucksollwertes an den Verdichter ausgegeben wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Druckverlust im Einlaßtrakt der Brennkraftmaschine insbesondere an der Drosselklappe und
an den Einlaßventilen ermittelt wird, und aufgrund dieses Druckverlustes ein Korrekturwert
(KW) bestimmt wird, welcher bei der Berechnung des Ladedrucksollwertes berücksichtigt
wird.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die sich aus den
ermittelten Druckverlusten ergebenden Korrekturwerte in der Applikation ermittelt und im
Steuergerät abgelegt werden.
3. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den
Druckverlust eine Höhenkorrektur des Ladedruckes mit eingerechnet wird.
4. Brennkraftmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
bei zu hoher Motortemperatur eine Druckbegrenzung erfolgt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10004875A DE10004875A1 (de) | 1999-09-11 | 2000-02-04 | Brennkraftmaschine mit Turbolader und integrierter Ladedruckregelung |
EP00116645A EP1083320A3 (de) | 1999-09-11 | 2000-08-02 | Brennkraftmaschine mit Turbolader und integrierter Ladedruckregelung |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19943534 | 1999-09-11 | ||
DE10004875A DE10004875A1 (de) | 1999-09-11 | 2000-02-04 | Brennkraftmaschine mit Turbolader und integrierter Ladedruckregelung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10004875A1 true DE10004875A1 (de) | 2001-03-15 |
Family
ID=7921647
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10004875A Withdrawn DE10004875A1 (de) | 1999-09-11 | 2000-02-04 | Brennkraftmaschine mit Turbolader und integrierter Ladedruckregelung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10004875A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2842869A1 (fr) * | 2002-07-25 | 2004-01-30 | Siemens Ag | Procede permettant d'adapter un modele de distance de reglage pour un organe de reglage de turbocompresseur a gaz d'echappement |
DE10235013A1 (de) * | 2002-07-31 | 2004-02-19 | Siemens Ag | Verfahren zur Bestimmung eines Ladedrucksollwerts in einer Brennkraftmaschine mit einem Abgasturbolader |
DE102005032924A1 (de) * | 2005-07-14 | 2007-01-18 | Daimlerchrysler Ag | Verfahren und Vorrichtung zur Erfassung von Betriebsgrößen oder eines Betriebszustandes eines Abgasturboladers |
DE102008010992A1 (de) | 2007-03-09 | 2008-09-11 | Volkswagen Ag | Brennkraftmaschine mit einem Bypassventil für einen Abgasturbolader |
DE102012012499B4 (de) * | 2012-06-21 | 2016-08-04 | Volkswagen Aktiengesellschaft | Verfahren und Vorrichtung zur Schaltsteuerung eines Kraftfahrzeugs |
-
2000
- 2000-02-04 DE DE10004875A patent/DE10004875A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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DE102012012499B4 (de) * | 2012-06-21 | 2016-08-04 | Volkswagen Aktiengesellschaft | Verfahren und Vorrichtung zur Schaltsteuerung eines Kraftfahrzeugs |
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