DE10002921C2 - Verfahren zur Herstellung vollkeramischer Brücken - Google Patents
Verfahren zur Herstellung vollkeramischer BrückenInfo
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- A61C—DENTISTRY; APPARATUS OR METHODS FOR ORAL OR DENTAL HYGIENE
- A61C13/00—Dental prostheses; Making same
- A61C13/0003—Making bridge-work, inlays, implants or the like
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- A61C13/225—Fastening prostheses in the mouth
- A61C13/26—Dentures without palates; Partial dentures, e.g. bridges
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung vollkeramischer Brücken
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der DE 693 20 563 T2 ist ein Verfahren zur pulvermetallurgischen
Herstellung vollkeramischer Brücken bekannt, bei dem das Brückengerüst
durch Auffüllen einer Hohlform mit einem Keramikpulvergemisch hergestellt
wird. Insofern unterscheidet sich dieses Verfahren im Prinzip licht von der
Herstellung konventioneller Goldgerüste, bei dem ebenfalls eine Form
ausgefüllt, d. h. ausgegossen werden muß. Erschwerend kommt bei dem
bekannten Verfahren hinzu, daß die Hohlform größer ausgelegt werden muß
als das entgültige Gerüst, da der Sinterschrumpf noch kompensiert werden
muß. Dies erfordert das Einlesen der Form in eine computergesteuerte
Fräsmaschine. Ferner ist bei diesem Verfahren das Verdichten des Pulvers
z. B. durch isostatisches Pressen nötig, was einen weiteren. Aufwand in der
Herstellung bedeutet. Der apparative und verfahrensmäßige Aufwand ist bei
diesem Verfahren daher unvergleichlich hoch.
Aus der WO 99/35994 A1 (Wolz) ist ein wesentlich einfacheres Verfahren zur
Herstellung vollkeramischer Brücken bekannt, wobei zunächst zwei
Käppchen hergestellt werden, indem die Stümpfe eines Arbeitsmodells mit
einem Trennmittel (Wachs) überzogenen werden, das bei Temperaturen über
45°C flüssig ist und das bei Raumtemperatur eine lippenstiftartige Konsistenz
aufweist. Das aufgebrachte Trennmittel wird dann mit einem Schlicker, z. B.
Aluminaschlicker, überzogen, der getrocknet als Käppchen vom
Arbeitsmodell abgezogen wird. Zwei Käppchen werden anschließend mit
einem Zwischenstück zu einem Brückengerüst geformt, das gesintert und
glasinfiltriert wird. Dieses Brückengerüst wird schließlich zur fertigen Brücke
verblendet.
Obschon mit diesem Verfahren sehr zufriedenstellende Ergebnisse erzielt
wurden, ist die Grenzschicht zwischen den Käppchen und dem Zwischenstück
der schwache Punkt des Verfahrens.
Es ist daher Aufgabe des im Anspruch 1 angegebenen, erfindungsgemäßen
Verfahrens, ein Brückengerüst herzustellen, das eine durchgehende
Materialschicht aufweist, die in einem Verfahrensschritt hergestellt werden
kann. Hierdurch wird die Festigkeit der Brücke insgesamt erhöht. Ferner ist
das erfindungsgemäße Verfahren maschinentauglicher als das bekannte.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigt die einzige Figur einen Sägeabschnitt eines Arbeitsmodells mit einer
darauf befindlichen Brücke.
In der Figur ist mit 1 ein Sägeabschnitt aus einem Arbeitsmodell gezeigt, das
zwei Zahnstümpfe 2, 3 mit dazwischenliegender Zahnlücke aufweist. Dieses
Arbeitsmodell ist nach bekannten Verfahren zur Abformung in der
Zahntechnik, z. B. aus Gips, hergestellt.
Die Stümpfe 2, 3 werden zunächst mit einem lippenstiftartigen Wachs
(Trennmittel) überzogen, das auch als Spacer dient. Das Wachs kann
aufgebracht werden, indem es auf Temperaturen über 45°C erhitzt wird und
mit einem Pinsel oder mit einem beheizbaren Auftragswerkzeug aufgetragen
wird. Es sind aber auch andere Auftragsverfahren möglich, wie das
Eintauchen in flüssiges Wachs oder das Auftragen des Wachses mit einem
Pinsel, wobei das Wachs in einem Lösungsmittel gelöst ist. Die Art des
Auftragens des Wachses spielt letztlich für das Verfahren keine Rolle.
Als nächster Schritt empfiehlt sich das Entspannen der Oberfläche des
Wachses durch Aufbringen eines Entspanners oder durch Eintauchen in einen
solchen. Diese Mittel sind handelsüblich. Bewährt hat sich Hera SWE der
Firma Heraeus Kulzer.
Anschließend wird zwischen die beiden Arbeitsstümpfe 2, 3 ein
Zwischenstück als Grünkörper eingesetzt, der beispielsweise aus
Sinter fähigem Aluminapulver gefertigt ist, wenn das Gesamtgerüst aus
Alumina bestehen soll. Dieses Zwischenstück könnte im Prinzip auch aus
Metall, z. B. Titan, gefertigt sein, wenn der Wärmeausdehnungskoeffizient des
Metalls mit dem des Keramikmaterials annähernd übereinstimmt. Diese
Konstruktion würde jedoch dem angestrebten Ziel der vollkeramischen
Brücke widersprechen.
Die solchermaßen erhaltene Anordnung wird nun mehrmals in einen
Schlicker, z. B. Aluminaschlicker, getaucht und zwischen jedem Tauchgang
mittels Fön getrocknet. Hierbei bilden sich jeweils dünne Schichten aus
Keramikpulver, die letztlich die Schicht 5 ergeben.
Der Schlicker ist eine Aufschlämmung von Wasser und Keramikpulver,
z. B. Alumina, wobei als Dispersionsmittel etwas HCl hinzugefügt werden
kann. Von Verdickungsmitteln ist besser Abstand zu nehmen, da die beim
Sintern entstehenden Zerfallsprodukte (Gase) einen negativen Einfluß auf die
Gefügestruktur ausüben können.
Wenn die gewünschte Schichtdicke erreicht ist, wird der Sägeabschnitt in
einem Wärmeofen für einige Minuten erwärmt, wobei das Wachs sich
verflüssigt und teilweise vom Gips des Sägestumpfes aufgesogen wird.
Die Stifte 7 des Arbeitsmodells ermöglichen eine gute Handhabung bei den
oben beschriebenen Arbeitschritten.
Die Brücke kann dann ohne Problem von den Stümpfen 2, 3 als Grundkörper
abgezogen werden und in einem Keramikofen bei ca. 1140°C gesintert
werden. Die Sintertemperatur richtet sich natürlich immer nach dem
Keramikmaterial.
Nach dem Sintern von ca. 2 Stunden erfolgt das an sich bekannte
Glasinfiltrieren des Keramikgerüstes, um die erforderliche Festigkeit zu
erzielen. Diese Arbeitsschritte sind schon der WO 99/35994 A1 beschrieben.
Als letzter Schritt erfolgt die Verblendung 6 des Gerüstes mittels Opakdentin,
Dentin und Schmelz nach den Angaben des Zahnarztes. Auch das Auftragen
des Verblendmaterials erfolgt zweckmäßigerweise durch Eintauchen und
Zwischentrocknung einzelner Schichten.
Wie in der Figur gezeigt, bildet das Zwischenstück 4 mit der
aufgeschlickerten Masse (Schicht 5) materialmäßig eine Einheit, worauf die
Festigkeit der erfindungsgemäß hergestellten Brücke beruht.
Aus vorstehenden Angaben ist ersichtlich, daß das erfindungsgemäße
Verfahren sowohl händisch als auch maschinell durchgeführt werden kann.
Wegen der komplizierten Form einer Brücke ist jedoch das in der WO 99/35994 A1
beschriebene CNC-Verfahren nicht direkt einsetzbar, da der Fräser
im Gegensatz zur Herstellung von Käppchen weitere Freiheitsgrade benötigt.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung vollkeramischer Brücken mit einem Gerüst
aus Keramik, insbesondere Alumina, durch Aufbringen eines
käppchenformenden Schlickers auf mindestens zwei Stümpfe (2, 3) eines
Arbeitsmodells (1) und Einsetzen eines Zwischenstückes (4) zur Verbindung
der Käppchen mit anschließendem Sintern, Glasinfiltrieren und Verblenden
des Gerüstes,
gekennzeichnet durch folgende Arbeitsschritte:
- a) zwischen mindestens zwei Stümpfe (2, 3) eines Arbeitsmodells (1) wird ein Zwischenstück (4) als Grünkörper aus sinterfähigem Keramikpulver angebracht;
- b) das Arbeitsmodell (1) wird mehrmals unter Zwischentrocknung in den Schlicker getaucht, bis die Stümpfe (2, 3) und das Zwischenstück (4) mit der gewünschten Schichtstärke überzogen sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch
Abtragen von überschüssigem Material die Stärke der Auftragsschicht (5)
eingestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verfahren händisch oder maschinell durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verblendmaterial ebenfalls durch Eintauchvorgänge in Schlicker
aufgebracht wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000102921 DE10002921C2 (de) | 2000-01-25 | 2000-01-25 | Verfahren zur Herstellung vollkeramischer Brücken |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000102921 DE10002921C2 (de) | 2000-01-25 | 2000-01-25 | Verfahren zur Herstellung vollkeramischer Brücken |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10002921A1 DE10002921A1 (de) | 2001-08-09 |
DE10002921C2 true DE10002921C2 (de) | 2003-11-20 |
Family
ID=7628553
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000102921 Expired - Fee Related DE10002921C2 (de) | 2000-01-25 | 2000-01-25 | Verfahren zur Herstellung vollkeramischer Brücken |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10002921C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102005033140B3 (de) | 2005-07-15 | 2007-02-15 | BEGO Bremer Goldschlägerei Wilh. Herbst GmbH & Co. KG | Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung von Keramikgrünkörpern |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3620444A1 (de) * | 1986-06-18 | 1988-03-17 | Kraemer Wilhelm | Verfahren zur herstellung kunststoffbeschichteter modellgussprothesen und kieferorthopaedischer regulierungen |
DE69320563T2 (de) * | 1992-06-23 | 1999-01-14 | Sandvik Ab | Verfahren zur Herstellung keramischen Zahnersatzes |
WO1999035994A1 (de) * | 1998-01-16 | 1999-07-22 | Stefan Wolz | Verfahren zur herstellung vollkeramischer inlays, kronen, brücken, teilbrücken, gerüste für implantate oder superstrukturen in der zahntechnik |
-
2000
- 2000-01-25 DE DE2000102921 patent/DE10002921C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE10002921A1 (de) | 2001-08-09 |
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