DE10002699A1 - Bremsvorrichtung - Google Patents
BremsvorrichtungInfo
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Abstract
Es wird eine Bremsvorrichtung (2) vorgeschlagen, die sich zum gegenseitigen Abbremsen und/oder Festsetzen zweier relativ zueinander bewegbarer Komponenten (3, 5) eines fluidbetätigten Antriebes (1) eignet. Die die Bremskraft beeinflussende Aktivierungseinrichtung (13) arbeitet nach piezoelektrischem und/oder magnetostriktivem und/oder Memorymetall-Funktionsprinzip, was bei kompakten Abmessungen in Verbindung mit geringer Leistungsaufnahme hohe Bremskräfte ermöglicht.
Description
Die Erfindung betrifft eine Bremsvorrichtung, zum gegenseiti
gen Abbremsen und/oder Festsetzen zweier relativ zueinander
bewegbarer Komponenten eines fluidbetätigten Antriebes.
Im Zusammenhang mit insbesondere pneumatisch betriebenen
fluidbetätigten Antrieben besteht nicht selten die Anforde
rung, das als Bewegungskomponente bezeichenbare angetriebene
Element beim Erreichen des Hubendes oder bei Zwischenpositio
nen zur Verringerung der Geschwindigkeit abzubremsen oder zum
Stoppen der Bewegung festzusetzen. Auch wird vielfach aus Si
cherheitsgründen gefordert, daß bei Abfall des Versorgungs
druckes eine bestimmte Relativposition zwischen der Bewe
gungskomponente und dem als Basiskomponente bezeichenbaren
Gehäuse des Antriebes festgehalten wird.
Um diesen Anforderungen zu genügen, wird in der DE 195 43 471 C1
eine als mechanische Klemmeinheit ausgeführte Bremsvor
richtung vorgeschlagen, bei der eine die Kolbenstange des An
triebes umschließende Bremsflächenanordnung durch eine auf
der Basis eines fluidbetätigten Aktors arbeitende Aktivie
rungseinrichtung in ihrer Bremskraft beeinflußt wird. Diese
Bauform hat allerdings einen relativ großen Raumbedarf und
relativ lange Ansprechzeiten, wobei sich größere Halte- bzw.
Reibkräfte nur durch eine aufwendige Hebelmechanik realisie
ren lassen.
Bei einer in der EP 0 177 481 B1 beschriebenen alternativen
Bauform ist zwar der Platzbedarf im Bereich des fluidbetätig
ten Antriebes relativ gering, es muß jedoch ein aufwendiges
Regelverfahren unter Einsatz entsprechend aufwendiger rege
lungstechnischer Komponenten angewandt werden.
Es ist somit die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Bremsvorrichtung zu schaffen, die trotz geringem Platzbedarf
hohe Bremskräfte ermöglicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, daß die die Brems
kraft beeinflussende Aktivierungseinrichtung nach piezoelek
trischem und/oder magnetostriktivem und/oder Memorymetall-
Funktionsprinzip arbeitet.
Bei einer derartigen Aktivierungseinrichtung macht man sich
beispielsweise den sogenannten Piezoeffekt zunutze, wobei ein
oder mehrere aus Piezomaterial bestehende Aktoren durch Anle
gen einer elektrischen Spannung eine Verformung erfahren, die
die Bremskraft liefert. Zusätzlich oder alternativ kann ein
magnetostriktives Funktionsprinzip vorgesehen sein, welches
eine die Bremskraft hervorrufende Materialverformung durch
Anlegen eines Magnetfeldes hervorruft. Auch ein Memorymetall-
Funktionsprinzip wäre denkbar, bei dem man beispielsweise ei
ne bei tieferer Temperatur hervorgerufene und die Bremskraft
liefernde Verformung durch Erwärmung verändert, was beispielsweise
durch eine elektrische Heizvorrichtung geschehen
kann. All diese Funktionsprinzipien haben neben den kompakten
Realisierungsmöglichkeiten den Vorteil, bei relativ geringem
Energieverbrauch hohe Bremskräfte zu ermöglichen, wie sie bei
fluidbetätigten Antrieben benötigt werden. Die Bremsvorrich
tung eignet sich bei entsprechender Ausgestaltung sowohl zum
Verlangsamen einer Bewegung als auch zum absoluten Stoppen
der Bewegung, also dem gegenseitigen Festsetzen zweier rela
tiv zueinander bewegter Komponenten, wobei sich die Bremsvor
richtung auch vorteilhaft für Positionierungsmaßnahmen ver
wenden läßt.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Un
teransprüchen hervor.
Die Bremsvorrichtung kann an eine Basiskomponente des zuge
ordneten fluidbetätigten Antriebes angebaut sein, ermöglicht
aber auch eine ganze oder teilweise Integration in diese Ba
siskomponente, um eine besonders platzsparende Ausführung zu
erhalten.
Die Bremsvorrichtung ist zweckmäßigerweise an der Basiskompo
nente des Antriebes fixiert und kann zum Hervorrufen des
Bremsvorganges mit einer durch die Aktivierungseinrichtung
hinsichtlich ihrer Beaufschlagungskraft beeinflußbaren Brems
flächenanordnung auf die Bewegungskomponente einwirken.
Insbesondere bei stangen- oder wellenartig ausgebildeten Be
wegungskomponenten, bei denen es sich auch um hohle Bauteile
handeln kann, empfiehlt sich eine Plazierung der Bremsflä
chenanordnung im Bereich des Außenumfanges der Bewegungskom
ponente. Dabei kann vorgesehen sein, daß die Bremsflächenan
ordnung an lediglich einer oder an mehreren, in Umfangsrich
tung beabstandeten Stellen mit der Bewegungskomponente zusam
menarbeitet. Möglich ist auch eine Bauform, bei der die
Bremsflächenanordnung zum Hervorrufen der Bremswirkung über
den gesamten Außenumfang der Bewegungskomponente hinweg auf
diese einwirkt. Die Bremsflächenanordnung kann die Bewegungs
komponente manschetitenähnlich, also beispielsweise nach Art
eines Ringes oder nach Art einer Hülse, umschließen, wobei
sich sehr einfach eine symmetrische Krafteinleitung realisie
ren läßt.
Die Aktivierungseinrichtung verfügt bei einer bevorzugten
Ausführungsform über einen oder mehrere Piezo-Aktoren, die
von Biegeelementen gebildet sein können, wobei sich aller
dings auf Grund der höheren realisierbaren Kräfte Stapel
translatorbauformen empfehlen.
Um die Ausgangsstellung der Bremsvorrichtung justieren zu
können, derart, daß die Aktivierungseinrichtung beim Anlegen
einer Spannung unmittelbar ein verzögerungsfreies Pressen der
Bremsflächenanordnung gegen die Bewegungskomponente bewirkt,
ist zweckmäßigerweise eine entsprechende Einstelleinrichtung
vorhanden. Mit ihr kann auch gewährleistet werden, daß bei
nicht angelegter Spannung eine Freigängigkeit der Bewegungs
komponente gewährleistet ist.
Die Aktivierungseinrichtung kann über Sensormittel verfügen,
die beispielsweise unmittelbar von der Aktivierungseinrich
tung gebildet sind und die sich zum Aufbau eines Steuer-
und/oder Regelkreises verwenden lassen, der insbesondere bei
Positionierungsaufgaben zum Einsatz gelangen kann.
Ist eine Positionserfassungseinrichtung vorhanden, mit der
sich mindestens eine Relativposition der beiden Komponenten
des Antriebes erfassen lassen - es kann sich hier auch um ein
Wegmeßsystem handeln, das eine Bestimmung der Momentanpositi
on ermöglicht -, lassen sich die beiden Komponenten des
fluidbetätigten Antriebes sehr einfach und zuverlässig in ge
wünschten Relativpositionen positionieren und festsetzen.
Durch kontrolliertes Abbremsen vor dem Erreichen der ge
wünschten Relativposition können dabei Überbeanspruchungen
vermieden werden.
Besondere Vorteile lassen sich mit einer Bremsvorrichtung
realisieren, die für einen fluidbetätigten Antrieb vorgesehen
ist und dabei als Bestandteil eines solchen ausgebildet sein
kann, der über eine Basiskomponente und eine sich im Betrieb
relativ zu dieser in einer Arbeitsrichtung bewegende Bewe
gungskomponente verfügt. Dabei ist eine Bremsflächenanordnung
vorgesehen, die auf Veranlassung der Aktivierungseinrichtung
in einer quer zur Arbeitsrichtung verlaufenden Bremsrichtung
bremsend auf die Bewegungskomponente einwirken kann und die
derart an einem Halter angeordnet ist, daß sie bezüglich die
sem in der Bremsrichtung beweglich und in der Arbeitsrichtung
unbeweglich fixiert ist. Der Halter ist seinerseits in der
Arbeitsrichtung unbeweglich an der Basiskomponente gelagert,
gleichzeitig aber quer zur Arbeitsrichtung begrenzt beweglich
an der Basiskomponente aufgehängt. Der Halter bildet somit
ein bezüglich der Bewegungskomponente "schwimmendes" Element,
das an der Basiskomponente so befestigt ist, daß ausschließ
lich eine Kraft in Richtung des von der Arbeitsrichtung be
stimmten Freiheitsgrades aufgenommen werden kann. Bewegungen
der Bewegungskomponente quer zu diesem Freiheitsgrad bzw. zu
der Arbeitsrichtung kann der Halter in gewissem Rahmen mitma
chen, wobei nicht nur Verschiebebewegungen, sondern auch ge
ringfügige Rotationsbewegungen um die Achse der Arbeitsrich
tung zugelassen werden können. Auf diese Weise ist eine In
stallation der Bremsvorrichtung derart möglich, daß die
Bremsflächenanordnung ohne Verklemmungsgefahr derart in un
mittelbarer Nähe der Bewegungskomponente plaziert werden
kann, daß der in der Regel nur geringe, durch die besondere
Ausgestaltung der Aktivierungseinrichtung bedingte Hub aus
reicht, um die gewünscht hohen Bremskräfte zu realisieren.
Man könnte hier von einer Art Schwimmsattelbremse sprechen,
die die Addition von Bauteiltoleranzen vermeidet und die mit
Piezo-, Magnetostriktions- und/oder Memorymetall-Aktoren kom
biniert ist, um hohe Kräfte, schnelles Ansprechen und geringe
Leistungsaufnahme gewährleisten zu können.
Die Aktivierungseinrichtung ist zweckmäßigerweise in den Hal
ter der Bremsvorrichtung integriert. Der Halter selbst kann
hülsenartig ausgebildet sein und das Bewegungselement insbe
sondere koaxial umschließen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeich
nung näher erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1 einen mit einer bevorzugten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Bremsvorrichtung ausgestatteten
fluidbetätigten Antrieb in schematischer Darstel
lungsweise und
Fig. 2 einen Querschnitt durch die beim Antrieb der
Fig. 1 eingesetzte Bremsvorrichtung gemäß
Schnittlinie II-II aus Fig. 1.
Aus Fig. 1 geht ein durch Fluidkraft betriebener Antrieb 1
hervor, bei dem es sich vorzugsweise um einen pneumatischen
Antrieb handelt und der mit einer Bremsvorrichtung 2 ausge
stattet ist.
Der Antrieb 1 verfügt über ein als Basiskomponente 3 bezeich
netes Gehäuse 4 und eine als Bewegungskomponente 5 bezeichne
te Kolbenstange 6, die relativ zu dem Gehäuse 4 in einer beim
Ausführungsbeispiel der z-Achse folgenden Arbeitsrichtung 7
verlagerbar ist. Die Bewegung der Kolbenstange 6 wird dadurch
veranlaßt, daß über Anschlußöffnungen 8 ein fluidisches
Druckmedium in den Innenraum des Gehäuses 4 eingespeist wird,
wo sich ein mit der Kolbenstange 6 verbundener Kolben 9 be
findet, welcher sich durch die Druckbeaufschlagung verlagert
und dabei die Kolbenstange 6 mitnimmt.
Die Bremsvorrichtung 2 wirkt zwischen der Basiskomponente 3
und der Bewegungskomponente 5 und ermöglicht ein gegenseiti
ges Abbremsen und Festsetzen dieser beiden relativ zueinander
bewegbaren Komponenten.
Der beispielhafte Antrieb 1 ist ein Linearantrieb, wobei eine
Ausführungsform als Arbeitszylinder dargestellt ist. Die
Bremsvorrichtung 2 eignet sich aber beispielsweise auch für
den Einsatz im Zusammenhang mit Drehantrieben, bei denen die
Bewegungskomponente 5 und die Basiskomponente 3 relativ zu
einander eine Drehbewegung ausführen. Während bei dem Linea
rantrieb durch die Bremsvorrichtung 2 auf eine translatori
sche bzw. lineare Bewegung eingewirkt wird, erfolgt bei einem
Drehantrieb eine Beeinflussung der Drehbewegung, beispiels
weise zum Abbremsen der Drehgeschwindigkeit oder zum gegen
seitigen Festsetzen der beiden. Teile in einer bestimmten
Drehwinkelposition.
Die weitere Beschreibung der Erfindung erfolgt anhand des
dargestellten Linearantriebes, wobei die Ausführungen ent
sprechend auch für Rotations- bzw. Drehantriebe gelten.
Die Bremsvorrichtung 2 ist beim Ausführungsbeispiel an das
Gehäuse 4 des Antriebes 1 angebaut, wobei sie einer in Rich
tung der z-Achse orientierten vorderen Stirnfläche 12 dieses
Gehäuses 4 vorgelagert ist und mit der in diesem Bereich aus
dem Gehäuse 4 heraustretenden Kolbenstange 6 zusammenarbei
tet.
Alternativ könnte die Bremsvorrichtung 2 auch ganz oder teil
weise in das Gehäuse 4 integriert sein.
Ein wesentlicher Aspekt der Bremsvorrichtung 2 ist darin zu
sehen, daß sie über eine zur Beeinflussung der ausgeübten
Bremskraft dienende Aktivierungseinrichtung 13 verfügt, die
auf einem piezoelektrischen Funktionsprinzip und/oder auf ei
nem magnetostriktiven Funktionsprinzip und/oder auf einem
Memorymetall-Funktionsprinzip basiert. Eine derartige Akti
vierungseinrichtung 13 hat den Vorteil, daß sie sich elek
trisch mit geringer Leistungsaufnahme betätigen läßt, über
kompakte Abmessungen verfügt und dennoch die Erzeugung hoher
Bremskräfte ermöglicht.
Um in einer durch Pfeil angedeuteten Bremsrichtung 14 eine
gewünschte Bremskraft zwischen den beiden Komponenten 3, 5
übertragen zu können, ist die Bremsvorrichtung 2 mit einer
über einen gewissen Reibwert verfügenden Bremsflächenanord
nung 15 ausgestattet, die durch die Aktivierungseinrichtung
13 gegen die Außenfläche 16 der einen Komponente, vorliegend
der Bewegungskomponente 5, gedrückt werden kann. Da der unter
Zugrundelegung der vorerwähnten Funktionsprinzipien reali
sierbare Hub bzw. Stellweg der Bremsflächenanordnung 15 rela
tiv gering ist, bedarf es insgesamt einer sehr exakten Ferti
gung und Montage der Gesamtanordnung mit möglichst geringem
Toleranzspielraum. Das aus der Zeichnung hervorgehende Aus
führungsbeispiel hat in dieser Hinsicht jedoch den Vorteil,
daß besondere Maßnahmen getroffen sind, die das Problem der
sich addierenden Fertigungs- und Montagetoleranzen umgehen.
Diese Maßnahmen sehen vor, daß die Bremsflächenanordnung 15
an einem Halter 17 derart angeordnet ist, daß die Richtung
ihrer Stellbewegung, also die Bremsrichtung 14, quer und insbesondere
rechtwinkelig zu der Arbeitsrichtung 7 verläuft,
sich also beim Ausführungsbeispiel in der durch die x-Achse
und die y-Achse aufgespannten Ebene erstreckt. Andererseits
ist die Bremsflächenanordnung 15 aber so an dem Halter 17 fi
xiert, daß sie in der Arbeitsrichtung 7, die vorliegend mit
der z-Achse zusammenfällt, relativ zum Halter 17 unbeweglich
ist. Die Anordnung ist dabei vorzugsweise insgesamt so ge
troffen, daß die Bremsflächenanordnung 15 bezüglich des Hal
ters 17 lediglich in der Bremsrichtung 14 verlagert werden
kann.
Die Bremsvorrichtung 2 ist nun über den Halter 17 an der Ba
siskomponente 3 bzw. dem Gehäuse 4 festgelegt. Bevorzugt ist
der Halter 17 wie abgebildet hülsenartig ausgeführt und koa
xial auf die stangen- bzw. wellenartige Bewegungskomponente 5
aufgesetzt, so daß die Bremsflächenanordnung 15 unmittelbar
im Bereich der Außenfläche 16 der Bewegungskomponente 5 zu
liegen kommt. Die Bewegungskomponente 5 durchsetzt den Halter
17, wobei sich die Bremsflächenanordnung 15 im Umfangs
bereich der den Halter 17 durchziehenden und von der Bewe
gungskomponente 5 durchsetzten Durchbrechung 18 plaziert ist.
Die Befestigung des Halters 17 an der Basiskomponente 3 ist
in einer Weise ausgeführt, daß der Halter 17 in der Arbeits
richtung 7, also vorliegend in Richtung der z-Achse, relativ
zur Basiskomponente 3 unbeweglich ist. Die beiden Teile lie
gen also vorzugsweise spielfrei aneinander an. Erreicht wird
dies beim Ausführungsbeispiel dadurch, daß der Halter 17 von
axial verlaufenden und vorzugsweise bolzenartigen Befesti
gungselementen 22 durchsetzt ist, die sich zum einen am Hal
ter 17 abstützen und zum anderen an der Basiskomponente 3 angreifen,
so daß der Halter 17 spielfrei gegen die vordere
Stirnfläche 12 des Gehäuses 4 gehalten wird.
Allerdings ist die Befestigung so ausgeführt, daß keine star
re, unverrückbare Verbindung zwischen dem Halter 17 und der
Basiskomponente 3 vorliegt. Die Befestigungsmaßnahmen verhin
dern nämlich nur die Relativbewegung der beiden Komponenten
3, 5 in der Arbeitsrichtung 7. In Querrichtung und insbeson
dere rechtwinkelig zu dieser Arbeitsrichtung 7 sind hingegen
in ihrem Ausmaß vorzugsweise begrenzte Relativbewegungen zwi
schen dem Halter 17 und der Basiskomponente 3 möglich, so daß
man von einer schwimmenden Lagerung sprechen kann.
Die schwimmende Lagerung kann beispielsweise dadurch reali
siert werden, daß man den Außendurchmesser der Befestigungse
lemente 22 geringer wählt als die von ihnen durchsetzten
axialen Durchgangsbohrungen 23 des Halters 17, so daß sich
zwischen der Außenfläche der Befestigungselemente 22 und der
Innenfläche der Durchgangsbohrungen 23 ein im Querschnitt
ringförmiger Zwischenraum 24 einstellt, dessen Breite das
Ausmaß der möglichen Relativbewegung bestimmt. Durch diese
schwimmende Lagerung kann der Halter 17 relativ zur Basiskom
ponente 3 in einer durch die x-Achse und die y-Achse aufge
spannten, zur Arbeitsrichtung 7 rechtwinkeligen Ebene belie
big verlagert werden, wobei es sich um translatorische oder
auch rotative Relativbewegungen handeln kann.
Wird die Aktivierungseinrichtung 13 durch Anlegen einer Span
nung betätigt - entsprechende elektrische Steuerleitungen
sind in Fig. 1 bei 25 dargestellt -, wird die Bremsflächenanordnung
15 an die Außenfläche 16 der Bewegungskomponente 5
angedrückt, wobei ein Verklemmen innerhalb des Halters 17
vermieden wird, weil der Halter 17 und somit die Bremsflä
chenanordnung 15 in der Lage sind, Bewegungen der Kolbenstan
ge 6 quer zur Arbeitsrichtung 7 und auch in geringem Maße ei
ne Rotation um diesen Freiheitsgrad mitzumachen.
Die Bremsflächenanordnung 15 ist zweckmäßigerweise an minde
stens einem Bremselement 26 vorgesehen, das beim Ausführungs
beispiel eine klotz- oder leistenähnliche Gestalt hat und das
so plaziert ist, daß es im deaktivierten Zustand der Aktivie
rungseinrichtung 13 über seine Bremsflächenanordnung 15 mit
keiner oder zumindest nur geringer Vorspannung an der beim
Ausführungsbeispiel zylindrischen Außenfläche 16 der Bewe
gungskomponente 5 anliegt. Das Bremselement kann dabei in ei
ner den Halter 17 quer durchsetzenden Aufnahme 27 in der ge
wünschten Bremsrichtung 14 verschiebbar geführt gelagert
sein. Rückseitig steht sie unter dem Einfluß eines Aktors der
Aktivierungseinrichtung 13, der beim Ausführungsbeispiel als
Piezo-Aktor 28 ausgeführt ist, dessen Aufbau dem Stapeltrans
latorprinzip folgt. An der dem Bremselement 26 entgegenge
setzten Außenseite stützt sich der Piezo-Aktor 28 an dem Hal
ter 17 ab, was bevorzugt unter Zwischenschaltung eines Ein
stellelementes 32 einer Einstelleinrichtung 33 geschieht.
Die Einstelleinrichtung ermöglicht es, den Piezo-Aktor 28
mitsamt dem Bremselement 26 relativ zum Halter 17 zu verla
gern und so zu justieren, daß die Bremsflächenanordnung 15 im
deaktivierten Zustand mit einer gewünschten Kraft an der Be
wegungskomponente 5 anliegt. Dies bildet dann die Ausgangsstellung
für die späteren Bremsvorgänge.
Das Einstellelement 32 kann ein Schraubglied sein, das in die
Aufnahme 27 verstellbar eingeschraubt ist.
Die vom Bremselement 26 hervorgerufenen Reaktionskräfte wer
den beim Ausführungsbeispiel von der Innenfläche 34 einer in
die Durchbrechung 18 des Halters 17 eingesetzten und von dem
Bremselement 26 lokal durchsetzten Buchse 35 aufgenommen, die
zweckmäßigerweise über einen nur geringen Reibfaktor verfügt.
Im aktivierten Zustand der Aktivierungseinrichtung 13 arbei
tet die Bremsflächenanordnung 15 beim Ausführungsbeispiel lo
kal an einer auf einen Teilbereich des Außenumfanges der Be
wegungskomponente 5 beschränkten Stelle mit der Bewegungskom
ponente 5 zusammen. Allerdings wäre auch eine Ausgestaltung
der Bremsflächenanordnung in einer Weise möglich, daß die Be
wegungskomponente 5 beim Bremsvorgang an mehreren, in Um
fangsrichtung beabstandeten Stellen beaufschlagt wird. Hierzu
könnten mehrere, entlang des Umfanges der Bewegungskomponente
5 verteilt angeordnete Bremseinheiten 36 vorgesehen sein, die
jeweils ein Bremselement 26, einen piezoelektrischen, magne
tostriktiven oder memorymetallischen Aktor 28 und vorzugswei
se eine Einstelleinrichtung 33 enthalten. Die Verteilung der
Bremseinheiten 36 ist zweckmäßigerweise symmetrisch und bei
spielsweise derart, daß sich zwei Bremseinheiten diametral
gegenüberliegen oder daß drei Bremseinheiten 36, wie in Fig.
2 teils strichpunktiert angedeutet, in einem 120°-Winkel um
die Kolbenstange 6 herum verteilt angeordnet sind.
Sofern die Aktivierungseinrichtung auf piezoelektrischem
Funktionsprinzip basiert, könnten die eingesetzten Piezo-
Aktoren auch als Biegeelemente bzw. Biegewandler ausgeführt
sein.
Bei einer Ausführungsvariante der Bremsvorrichtung 2 ist vor
gesehen, daß die Bremsflächenanordnung 15 während des Brems
vorganges über den gesamten Außenumfang hinweg mit der Bewe
gungskomponente 5 zusammenarbeitet. Die Bremsflächenanordnung
15 kann dabei die Bewegungskomponente 5 manschettenähnlich
umschließen und beispielsweise Bestandteil eines in Fig. 2
strichpunktiert angedeuteten ring- oder hülsenförmigen Brem
selementes 37 sein, das aus piezoelektrischem oder magneto
striktivem Material oder aus Memorymetall besteht, und das
sich bei der Aktivierung bzw. Deaktivierung hinsichtlich des
von ihm umschlossenen Querschnittes einschnürt oder aufwei
tet.
Obgleich die Aktivierungseinrichtung 13 auch außen an den
Halter 17 angebaut sein könnte, empfiehlt sich doch die beim
Ausführungsbeispiel realisierte integrierte Bauweise.
Der beispielsgemäße Antrieb 1 ist mit einer Steuer- und/oder
Regeleinrichtung 38 ausgestattet, die eine beliebige Positio
nierung der Bewegungskomponente 5 bezüglich der Baiskomponen
te 3 gestattet. Um die Bewegungskomponte 5 zur gewünschten
Bewegung zu veranlassen, wirkt die Steuer- und/oder Regelein
richtung 38 auf eine Steuerventileinrichtung 42 ein, die vor
zugsweise als Proportionalventileinrichtung ausgebildet ist
und die die Zufuhr und/oder Abfuhr des Druckmediums bezüglich
der Arbeitskammern steuert, die im Innern des Gehäuses 4
durch den Kolben 9 voneinander abgeteilt werden. Die aktuelle
Relativposition zwischen der Bewegungskomponente 5 und der
Basiskomponente 3 wird durch eine Positionserfassungseinrich
tung 43 ermittelt, die an die Basiskomponente 3 angebaut oder
in diese integriert sein kann, und die auf die Bewegungskom
ponente 5 bzw. ein zusammen mit dieser bewegtes Teil an
spricht. Die Daten der Positionserfassungseinrichtung 43 wer
den in der Steuer- und/oder Regeleinrichtung 38 verarbeitet,
die über die schon erwähnten Steuerleitungen 25 den Betäti
gungszustand der Aktivierungseinrichtung 13 der Bremsvorrich
tung 2 vorgibt.
Durch abgestimmte Betätigung der Steuerventileinrichtung 42
und der Bremsvorrichtung 2 unter Berücksichtigung der momen
tan erfaßten Position kann somit ein sehr präzises Positio
nieren stattfinden. Dabei ist es möglich, zunächst mit hoher
Geschwindigkeit zu fahren, um vor Erreichen der gewünschten
Position durch entsprechende Ansteuerung der Steuerventilein
richtung 42 und/oder der Bremsvorrichtung 2 eine Reduzierung
der Geschwindigkeit herbeizuführen, bis schließlich beim Er
reichen der gewünschten Position die Bremsvorrichtung 2 so
aktiviert wird, daß die Bewegungskomponente 5 bezüglich der
Basiskomponente 3 unbewegbar festgesetzt ist.
Bei Bedarf kann die Aktivierungseinrichtung 13 mit nicht nä
her dargestellten Sensormitteln ausgestattet sein, die in den
vorhandenen Steuer- und/oder Regelkreis eingeschaltet sind
und zur Regulierung der Bremskraft herangezogen werden.
Claims (18)
1. Bremsvorrichtung, zum gegenseitigen Abbremsen und/oder
Festsetzen zweier relativ zueinander bewegbarer Komponenten
(3, 5) eines fluidbetätigten Antriebes (1), dadurch gekenn
zeichnet, daß die die Bremskraft beeinflussende Aktivierungs
einrichtung (13) nach piezoelektrischem und/oder magneto
striktivem und/oder Memorymetall-Funktionsprinzip arbeitet.
2. Bremsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie in eine Basiskomponente (3) des Antriebes
(1) zumindest teilweise und vorzugsweise vollständig inte
griert ist.
3. Bremsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie an eine Basiskomponente (3) des Antriebes
(1) angebaut ist.
4. Bremsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß sie an einer Basiskomponente (3)
des Antriebes (1) fixiert ist und mit einer durch die Akti
vierungseinrichtung (13) hinsichtlich ihrer Beaufschlagungs
kraft beeinflußbaren Bremsflächenanordnung (15) auf die andere
Komponente (Bewegungskomponente 5) einwirken kann.
5. Bremsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Bremsflächenanordnung (15) im Bereich des
Außenumfanges der vorzugsweise stangen- oder wellenartig aus
gebildeten Bewegungskomponente (5) angeordnet ist.
6. Bremsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Bremsflächenanordnung (15) an einer oder
mehreren, in Umfangsrichtung beabstandeten Stellen mit der
Bewegungskomponente (5) zusammenarbeitet.
7. Bremsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Bremsflächenanordnung (15) über den gesamten Au
ßenumfang mit der Bewegungskomponente (5) zusammenarbeitet.
8. Bremsvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die Bremsflächenanordnung (15) die
Bewegungskomponente (5) manschettenähnlich umschließt.
9. Bremsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß die Aktivierungseinrichtung (13)
einen oder mehrere Piezo-Aktoren und/oder Magnetostriktions-
Aktoren und/oder Memorymetall-Aktoren aufweist.
10. Bremsvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens ein Aktor als Stapeltranslator aus
gebildet ist.
11. Bremsvorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß mindestens ein Aktor als Biegeelement aus
gebildet ist.
12. Bremsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivierungseinrichtung (13)
eine Einstelleinrichtung (33) aufweist, die eine vorzugsweise
stufenlose Justierung der bezüglich der zu bremsenden Kompo
nente (5) eingenommenen Ausgangsstellung ermöglicht.
13. Bremsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß der Aktivierungseinrichtung (13)
Sensormittel zugeordnet sind, die in einen zur Regulierung
der Bremskraft dienenden Steuer- und/oder Regelkreis einge
schaltet sind.
14. Bremsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
gekennzeichnet durch eine Positionserfassungseinrichtung (43)
zur Erfassung mindestens einer Relativposition der beiden
Komponenten (3, 5) des Antriebes (1).
15. Bremsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14 für
einen fluidbetätigten Antrieb (1), der eine sich im Betrieb
in einer Arbeitsrichtung (7) relativ zu einer Basiskomponente
(3) bewegende Bewegungskomponente (5) aufweist, wobei eine
Bremsflächenanordnung (15) vorgesehen ist, die auf Veranlas
sung der Aktivierungseinrichtung (13) in einer quer zur Ar
beitsrichtung (7) verlaufenden Bremsrichtung (14) bremsend
auf die Bewegungskomponente (5) einwirken kann, und wobei die
Bremsflächenanordnung (15) in der Bremsrichtung (14) beweglich
und in der Arbeitsrichtung (7) unbeweglich an einem Hal
ter (17) angeordnet ist, der in der Arbeitsrichtung (7) unbe
weglich und quer zur Arbeitsrichtung (7) schwimmend an der
Basiskomponente (3) gelagert ist.
16. Bremsvorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Halter (17) derart an der Basiskomponente
(3) gelagert ist, daß ausschließlich in der Arbeitsrichtung
(7) eine Kraftübertragung zwischen Halter (17) und Basiskom
ponente (3) stattfinden kann.
17. Bremsvorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Aktivierungseinrichtung (13) in den
Halter (17) integriert ist.
18. Bremsvorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß der Halter (17) hülsenartig aus
gebildet ist und das Bewegungselement (5) außen umschließt.
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