DE10002619A1 - Vorrichtung zur Kompensation von Torsionsschwingungen für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Vorrichtung zur Kompensation von Torsionsschwingungen für ein KraftfahrzeugInfo
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Abstract
Eine Vorrichtung zur Kompensation von Torsionsschwingungen für ein Kraftfahrzeug umfaßt mindestens eine an dem Aufbau (1) des Fahrzeuges vorgesehene Diagonalstrebe (2, 3), die im wesentlichen in Längsrichtung des Fahrzeugaufbaus (1) verläuft und dabei die Längsmittelebene (M) des Fahrzeugs kreuzt, Dämpferanordnungen (11), über welche die Räder des Fahrzeugs jeweils gegen den Fahrzeugaufbau (1) abgestützt sind, eine Kompensationseinrichtung (8), die zwischen zwei Abschnitten (2a, 2b, 3a, 3b) der Diagonalstrebe(2, 3) eingegliedert ist, zur Beaufschlagung derselben mit einer Axialkraft, und eine Druckmittelleitungseinrichtung (12, 13, 14, 15), über welche mindestens eine der Dämpferanordnungen (11) hydraulisch mit der Kompensationseinrichtung (8) verbunden ist, um einen in der oder den Dämpferanordnungen (11) erzeugten Druck zur Torsionsschwingungsberuhigung an die Kompensationseinrichtung (8) zu übertragen. Damit wird eine Vorrichtung zur Kompensation von Torsionsschwingungen für ein Kraftfahrzeug geschaffen, die bei geringer Masse eine wirksame Schwingungsunterdrückung erlaubt.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Kompensation von
Torsionsschwingungen für ein Kraftfahrzeug. Sie eignet sich vor allem für den Einsatz
bei Personenkraftfahrzeugen, insbesondere bei offenen Fahrzeugen, bei denen die
Versteifungswirkung des Fahrzeugdaches fehlt.
Torsionsschwingungen an Fahrzeugkarosserien entstehen beispielsweise beim
einseitigen Überfahren eines Hindernisses, beispielsweise einer Bodenwelle, mit den
Rädern einer Fahrzeugseite. Aus dem in der Regel zunächst auf das Vorderrad
einwirkenden Stoß resultiert eine impulsartige Fußpunkterregung, die zwar teilweise
durch das zugehörige Federbein des Vorderrades aufgefangen wird, sich jedoch
trotzdem an dem Fahrzeugaufbau durch eine Verdrehung um die Fahrzeuglängsachse
bemerkbar macht. Bei einem Überrollen des gleichen Hindernisses durch das Hinterrad
auf der gleichen Fahrzeugseite tritt an diesem ein entsprechender Stoß auf, der ebenfalls
auf den Fahrzeugaufbau übertragen wird. Je nach Fahrgeschwindigkeit und den
Torsionseigenschaften des Fahrzeugaufbaus kann dieser zweite Stoß zu einer
Verstärkung der aus dem ersten Stoß resultierenden Torsionsschwingung führen oder
diese vermindern.
Gerade bei Fahrzeugen mit geringer Torsionssteifigkeit, d. h. insbesondere bei offenen
Fahrzeugen bzw. Cabrios, machen sich die Torsionsschwingungen störend bemerkbar
und beeinträchtigen den Fahrkomfort. Die Torsionsschwingungen lassen sich
beispielsweise anhand von Querbewegungen der Rückspiegel beobachten.
Aus dem Stand der Technik ist generell bekannt, zur Verbesserung der
Torsionssteifigkeit von selbsttragenden Fahrzeugkarosserien im Bereich des
Unterbodens Versteifungsstreben anzubringen, die zumindest abschnittsweise
gegenüber der Fahrzeuglängsrichtung schräg angestellt sind. Das Versteifungspotential
derartiger Verstrebungen ist jedoch beschränkt, so daß meist zusätzliche Tilgermassen
zur Unterdrückung unliebsamer Resonanzeffekte eingesetzt werden müssen, die jedoch
die Gesamtmasse des Fahrzeuges erhöhen.
Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur
Kompensation von Torsionsschwingungen für ein Kraftfahrzeug zu schaffen, die bei
geringer Masse eine wirksame Schwingungsunterdrückung erlaubt.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zur Kompensation von
Torsionsschwingungen für ein Kraftfahrzeug, umfassend mindestens eine an dem
Aufbau des Fahrzeuges vorgesehene Diagonalstrebe, die in Längsrichtung des
Fahrzeugaufbaus verläuft und dabei die Längsmittelebene des Fahrzeugs kreuzt,
Dämpferanordnungen, über welche die Räder des Fahrzeugs jeweils gegen den
Fahrzeugaufbau abgestützt sind, eine Kompensationseinrichtung, die zwischen zwei
Abschnitten der Diagonalstrebe eingegliedert ist, zur Beaufschlagung derselben mit einer
Axialkraft, und eine Druckmittelleitungseinrichtung, über welche mindestens eine der
Dämpferanordnungen hydraulisch mit der Kompensationseinrichtung verbunden ist, um
einen in der oder den Dämpferanordnungen erzeugten Druck zur
Torsionsschwingungsberuhigung an die Kompensationseinrichtung zu übertragen.
Die Erfindung nutzt die in der Dämpferanordnung des betreffenden Rades erzeugte
Energie in Form eines hydraulischen Druckes zur Beruhigung der Torsionsschwingungen
an dem Fahrzeugaufbau, die aus dem Überrollen eines Hindernisses resultiert. Hierdurch
läßt sich bei Vermeidung schwerer Tilgermassen eine wirksame Unterdrückung bzw.
Kompensation von Torsionsschwingungen erzielen.
Überdies arbeitet Vorrichtung zur Kompensation von Torsionsschwingungen passiv, d. h.
ohne externe Energiezufuhr. Die für die Kompensation der Torsionsschwingungen
benötigte Energie wird allein aus den Dämpferanordnungen der Räder gewonnen. Damit
bleibt der Aufbau der Torsionsschwingungskompensationsvorrichtung einfach und
störungssicher.
Die hydraulische Verbindung zwischen der Kompensationseinrichtung und den
Dämpferanordnungen mittels Druckmittelleitungseinrichtungen erlaubt eine
kostengünstige und direkte Energieübertragung. Erergieverluste werden so gering
gehalten.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfaßt die Kompensationseinrichtung
eine Zylinder/Kolbenanordnung, die koaxial in die Diagonalstrebe eingegliedert ist.
Hierdurch läßt sich eine besonders kompakte Bauweise der geteilten Diagonalstrebe
beibehalten sowie eine wirksame Krafteinleitung verwirklichen, da das Entstehen von
Querkräften in der Diagonalstrebe weitestgehend vermieden wird.
Vorzugsweise sind an dem Fahrzeugaufbau zwei einander kreuzende Diagonalstreben
mit jeweils einer Kompensationseinrichtung und mindestens einer
Druckmittelleitungseinrichtung vorgesehen. Damit kann eine vollständige Symmetrie der
Torsionsschwingungskompensation verwirklicht werden. Die Unterdrückung der
Torsionsschwingungen ist dann unabhängig davon, ob diese auf der linken oder rechten
Fahrzeugseite angeregt werden. Überdies wird die Abstimmung der
Druckmittelleitungseinrichtung erleichtert, die dann für die beiden Diagonalstreben in
gleicher Weise vorgenommen werden kann.
Zur Einleitung von Druckkräften als auch von Zugkräften in eine Diagonalstrebe ist in
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die Zylinder/Kolbenanordnung mit zwei
Druckkammern ausgebildet, die in bezug auf einen Kolben einander gegenüberliegen.
Auch kann hierdurch die Anzahl der Zylinder/Kolbenanordnungen zur Kompensation der
Torsionsschwingungen gering gehalten werden, indem beispielsweise die gleiche
Zylinder/Kolbenanordnung mit den Dämpferanordnungen von zwei Rädern gekoppelt
wird, wobei dann eine Druckkammer mit der Dämpferanordnung eines Rades und die
andere Druckkammer mit der Dämpferanordnung des anderen Rades hydraulisch
verbunden ist.
In einer weiteren, bevorzugten Ausgestaltung erzeugt die infolge eines Stoßes auf ein
Rad durch die Druckmittelleitungseinrichtung verlaufende Druckwelle in der
Kompensationseinrichtung eine Axialkraft, die derjenigen Axialkraft in der Diagonalstrebe
entgegengerichtet ist, welche durch denselben Stoß über den Fahrzeugaufbau in der
Diagonalstrebe verursacht wird. Die Abstimmung für die gegenphasige Axialkraft erfolgt
an der Druckmittelleitungseinrichtung. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß auf einen Stoß
bei der beginnenden Torsion um die Längsmittelachse des Fahrzeuges zunächst die
instationären Anteile in der Stoßantwort dominieren. Die Abstimmung muß daher
experimentell für eine vorhandene Fahrzeugkarosserie und unterschiedliche
Fahrtgeschwindigkeiten an einer Referenzbodenwelle erfolgen.
Vorzugsweise wird die Einstellung über die Masse des Druckmediums in der
Druckmittelleitungseinrichtung vorgenommen. Alternativ oder auch in Ergänzung hierzu
kann weiterhin die hydraulische Weglänge der Druckmittelleitungseinrichtung zwischen
der radseitigen Dämpferanordnung und der Kompensationseinrichtung der betreffenden
Diagonalstrebe variiert werden. Weiterhin ist es in diesem Zusammenhang auch möglich,
in der Druckmittelleitungseinrichtung einen Akkumulator für das Druckmedium
vorzusehen, über den die Druckwelle im Hinblick auf eine gezielte Axialkrafteinleitung in
die Kompensationseinrichtung alternativ oder zusätzlich eingestellt werden kann.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer hydraulischen Vorrichtung zur
Kompensation von Torsionsschwingungen an einem Kraftfahrzeug, bei der
zur Veranschaulichung des Wirkprinzips lediglich eine Diagonalstrebe mit
einer Kompensationseinrichtung und einer entsprechenden
Leitungsverbindung zu einem Federbein eines Rades dargestellt ist, und in
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Kompensation von
Torsionsschwingungen mit zwei Diagonalstreben.
Das Ausführungsbeispiel in Fig. 1 zeigt einen Fahrzeugaufbau 1, indessen
Bodenbereich zur Versteifung eine Diagonalstrebe 2 angeordnet ist. Die Diagonalstrebe
2 ist mit ihren Enden 6 und 7 mit dem Fahrzeugaufbau 1 fest verbunden und erstreckt
sich im wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung F. Dabei kreuzt die Diagonalstrebe 2 die
Längsmittelebene M des Aufbaus 1.
An dem Fahrzeugaufbau 1 sind weiterhin vier Rädern über jeweils einen mit dem
Bezugszeichen 11 bezeichneten Dämpfer abgestützt. Die Dämpfer 11 sind
beispielsweise Teil eines Federbeins einer Einzelradaufhängung oder auch Teil der
Lagerung einer Achseinheit an dem Fahrzeugaufbau 1 und nehmen bei Fahren
Fahrbahnstöße auf, die beispielsweise von Bodenwellen oder Schlaglöchern herrühren.
Aus Fig. 1 ist weiterhin eine Kompensationseinrichtung 8 zu erkennen, die in die
Diagonalstrebe 2 integriert ist. Durch die Kompensationseinrichtung 8 wird die
Diagonalstrebe 2 in zwei Abschnitte 2a und 2b geteilt, wobei die beiden Abschnitte 2a
und 2b miteinander fluchten und über die Kompensationseinrichtung 8 gegeneinander
abgestützt sind. Die Kompensationseinrichtung 8 ist über eine
Druckmittelleitungseinrichtung 13 mit einer Druckkammer des Dämpfers 11 hydraulisch
verbunden, um einen in dem Dämpfer 11 erzeugten Druck an die
Kompensationseinrichtung 8 zu übertragen. Dieser hydraulische Druck wird in der
Kompensationseinrichtung 8 in eine Axialkraft, vorzugsweise eine Zugkraft in der Strebe,
umgewandelt, die auf die Strebenabschnitte 2a und 2b einwirkt. Damit erfolgt eine
Energieübertragung von dem Dämpfer 11 an den Fahrzeugaufbau 1. Die übertragene
Energie kann zur Torsionsschwingungsberuhigung an dem Fahrzeugaufbau 1 genutzt
werden.
Anzumerken ist hier, daß Fig. 1 lediglich eine prinzipielle Darstellung zur
Veranschaulichung des Wirkprinzips der Erfindung ist, in der aus Gründen der Klarheit
lediglich eine Diagonalstrebe 2 mit einer einzigen Druckmittelleitungseinrichtung 13
abgebildet ist, welche zu dem vorderen linken Rad bzw. zu dem zugehörigen Dämpfer 11
führt. Dies gilt auch für die in Fig. 1 abgebildete Kompensationseinrichtung 8, die
beispielsweise eine Zylinder/Kolbenanordnung mit einer Druckkammer oder aber auch
eine Zylinder/Kolbenanordnung mit zwei Druckkammern beiderseits eines Kolbens sein
kann.
Über die Zylinder/Kolbenanordnung wird ein Druckanstieg in der
Druckmittelleitungseinrichtung 13, der beispielsweise infolge eines stoßartigen
Einfederns oder auch eines Ausfederns eines Fahrzeugrades auftritt, unmittelbar in eine
mechanische Axialkraft an der Diagonalstrebe 2 umgesetzt. Es ist jedoch auch möglich,
den Druckanstieg in dem Dämpfer 11 bzw. in der Druckmittelleitungseinrichtung 13
zunächst durch einen hydraulisch/elektrischen Wandler in elektrische Energie
umzusetzen. Diese elektrische Energie kann dann einer aus Piezoelementen gebildeten
Kompensationseinrichtung zugeführt werden, die zwischen den Abschnitten 2a und 2b in
die Diagonalstrebe 2 eingegliedert ist. Auf diese Weise kann ebenfalls eine Axialkraft in
die Diagonalstrebe 2 eingeleitet werden. Die hydraulische Anordnung läßt sich jedoch
erheblich kostengünstiger verwirklichen.
Bei einem Überfahren einer Bodenwelle durch das linke, vordere Rad wird trotz des
vorhandenen Dämpfers 11 in den Fahrzeugaufbau 1 eine Kraft eingeleitet, die eine
Torsion T des Fahrzeugaufbaus 1 um dessen Längsmittelachse bewirkt. Gerade bei
"weichen" Fahrzeugkarosserien, wie beispielsweise bei offenen Fahrzeugen, denen die
versteifende Wirkung des Fahrzeugdaches fehlt, sind die Verwindungen des
Fahrzeugaufbaus unter Umständen spürbar. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
von Fig. 1 baut sich bei der beginnenden Torsion T aufgrund der Verformung des
Fahrzeugaufbaus 1 in der Diagonalstrebe 2 zunächst eine Druckkraft auf, die, sofern
keine weiteren Schwingungsanregungen auftreten, mit der Zeit wieder abklingt. Durch
das Überrollen des gleichen Hindernisses mit dem Hinterrad kann es je nach
Fahrgeschwindigkeit und Schwingungseigenschaften des Fahrzeugaufbaus 1 zu einer
Verstärkung oder auch zu einer Verminderung der Torsionsschwingung kommen. Vor
allem bei welligen Fahrbahnprofilen besteht dann bei bestimmten Fahrgeschwindigkeiten
die Gefahr eines Aufschaukelns von Torsionsschwingungen. Die Erfindung bezweckt
daher, bereits dem Aufbau der Torsionsschwingungen entgegenzuwirken.
Durch einen Stoß auf ein Fahrzeugrad wird neben der Verwindung des Fahrzeugaufbaus
1 in dem Dämpfer 11 des betreffenden Rades ein Druckanstieg erzeugt. Üblicherweise
wird die in dem Dämpfer 11 absorbierte Energie in Wärme umgesetzt und damit
verschenkt. Durch die Einleitung des erhöhten Energiegehaltes des Dämpfers 11 in die
Kompensationseinrichtung 8 wird bereits dem Aufbau der Torsionsschwingung
entgegengewirkt. Dazu wird diese Energie gewissermaßen gegenphasig in die
Kompensationseinrichtung 8 eingebracht. Dies erfolgt durch die gezielte Beeinflussung
des Verlaufs der in dem Dämpfer 11 erzeugten Druckwelle, die mit einer vorbestimmten
zeitlichen Verzögerung an der Kompensationseinrichtung 8 wirksam wird. Damit kommt
es dann zu einer deutlichen Verminderung der Torsionsschwingungen bis in eine
Größenordnung, die nicht mehr störend wahrgenommen wird.
Der Verlauf der Druckwelle von dem Dämpfer 11 bis zu der Kompensationseinrichtung 8
ist von einer Vielzahl von Einflußparametern abhängig. Es ist unmittelbar ersichtlich, daß
die Abstimmung des Eintreffens der Druckwelle an der Kompensationseinrichtung 8 für
jeden Fahrzeugtyp individuell bestimmt werden muß, so daß sich konkrete Maßangaben
nicht verallgemeinern lassen.
Vorzugsweise erfolgt die Abstimmung in Abhängigkeit der Masse des Druckmediums in
der Druckmittelleitungseinrichtung. Ergänzend oder alternativ kann zusätzlich die
hydraulisch wirksame Länge zwischen dem Dämpfer 11 und der
Kompensationseinrichtung 8 zur Abstimmung verwendet werden. Überdies ist es
möglich, eine weitere Beeinflussung durch die Anordnung von Akkumulatoren 16 bzw. 17
in der Druckmittelleitungseinrichtung 12 bzw. 13 vorzunehmen.
Fig. 2 zeigt den schematischen Aufbau einer Vorrichtung zur Kompensation von
Torsionsschwingungen für einen Fahrzeugaufbau 1. In diesem Ausführungsbeispiel sind
zwei einander kreuzende Diagonalstreben 2 und 3 vorgesehen, die sich jeweils entlang
des Unterbodens des Fahrzeugaufbaus 1 erstrecken und an ihren Enden 4, 5, 6 und 7
mit diesem verbunden sind. Die Kompensationseinrichtung 8 wird durch zwei
Zylinder/Kolbenanordnungen gebildet, die jeweils koaxial in eine Diagonalstrebe 2 bzw. 3
eingegliedert sind. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Kolben 9 der
Zylinder/Kolbenanordnung mit einem in bezug auf die Fahrtrichtung F hinteren Abschnitt
2a bzw. 3a verbunden, wohingegen der Zylinder 10 mit einem vorderen Abschnitt 2b
bzw. 3b der entsprechenden Diagonalstrebe 2 bzw. 3 gekoppelt ist.
Die Kompensationseinrichtung 8 ist hier als doppelt wirkende Zylinder/Kolbenanordnung
ausgebildet, die auf beiden Seiten des Kolbens 9 eine Druckkammer aufweist. Je nach
Druckbeaufschlagung in können somit über die Zylinder/Kolbenanordnungen sowohl
Druckkräfte als auch Zugkräfte in die Diagonalstreben 2 bzw. 3 eingebracht werden. Für
jedes Rad bzw. die diesem zugeordneten Dämpfer 11 ist eine eigene
Druckmittelleitungseinrichtung 12, 13, 14 und 15 vorgesehen, die jeweils eine
Druckkammer des Dämpfers 11 mit einer der Druckkammern der
Zylinder/Kolbenanordnungen verbindet.
Bei der dargestellten Ausführungsform nach Fig. 2 werden nur Druckanstiege wirksam,
die aus einem Einfedern eines Fahrzeugrades resultieren. Es ist jedoch möglich, auch
die bei einem Ausfedern auftretende Druckveränderung in dem Dämpfer 11, der dann
vorzugsweise mit zwei Druckkammern 18a und 18b ausgebildet ist, zu nutzen,
beispielsweise durch die Verwendung geeigneter Überströmleitungen und
Umschaltventile, um einen entsprechenden Druckanstieg über die
Druckmittelleitungseinrichtung an die betreffende Diagonalstrebe zu übermitteln. Zu
Abstimmungszwecken ist an den Druckmittelleitungseinrichtungen 12 und 13 jeweils ein
Akkumulator 16 bzw. 17 vorgesehen, über dessen Einstellung die Abstimmung des
Eintreffens der Druckwelle an der Kompensationseinrichtung 8 vorgenommen werden
kann. Die durch die Druckwelle über die Zylinder/Kolbenanordnung auf die
Diagonalstrebe 2 bzw. 3 ausgeübte Axialkraft wirkt der beginnenden Torsion des
Aufbaus 1 entgegen.
1
Fahrzeugaufbau
2
Diagonalstrebe
2
a,
2
b Diagonalstrebenabschnitte
3
Diagonalstrebe
3
a,
3
b Diagonalstrebenabschnitte
4
,
5
Enden der Diagonalstrebe
2
6
,
7
Enden der Diagonalstrebe
3
8
Kompensationseinrichtung
9
Kolben
10
Zylinder
11
Dämpfer
12
,
13
Druckmittelleitungseinrichtung
14
,
15
Druckmittelleitungseinrichtung
16
,
17
Akkumulator
18
a erste Druckkammer des Dämpfers
11
18
b zweite Druckkammer des Dämpfers
11
F Fahrtrichtung
HL Hinterrad links
HR Hinterrad rechts
M Längsmittelebene des Fahrzeugaufbaus
T Drehrichtung einer Torsionsschwingung
VL Vorderrad links
VR Vorderrad rechts
HL Hinterrad links
HR Hinterrad rechts
M Längsmittelebene des Fahrzeugaufbaus
T Drehrichtung einer Torsionsschwingung
VL Vorderrad links
VR Vorderrad rechts
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Kompensation von Torsionsschwingungen für ein Kraftfahrzeug,
umfassend mindestens eine an dem Aufbau (1) des Fahrzeuges vorgesehene
Diagonalstrebe (2, 3), die im wesentlichen in Längsrichtung des Fahrzeugaufbaus
(1) verläuft und dabei die Längsmittelebene (M) des Fahrzeugs kreuzt,
Dämpferanordnungen (11), über welche die Räder des Fahrzeugs jeweils gegen den
Fahrzeugaufbau (1) abgestützt sind, eine Kompensationseinrichtung (8), die
zwischen zwei Abschnitten (2a, 2b, 3a, 3b) der Diagonalstrebe (2, 3) eingegliedert
ist, zur Beaufschlagung derselben mit einer Axialkraft, und eine
Druckmittelleitungseinrichtung (12, 13, 14, 15), über welche mindestens eine der
Dämpferanordnungen (11) hydraulisch mit der Kompensationseinrichtung (8)
verbunden ist, um einen in der oder den Dämpferanordnungen (11) erzeugten Druck
zur Torsionsschwingungsberuhigung an die Kompensationseinrichtung (8) zu
übertragen.
2. Vorrichtung zur Kompensation von Torsionsschwingungen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensationseinrichtung (8) eine
Zylinder/Kolbenanordnung (9, 10) umfaßt, die koaxial in die Diagonalstrebe (2, 3)
eingegliedert ist.
3. Vorrichtung zur Kompensation von Torsionsschwingungen nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei einander kreuzende Diagonalstreben (2, 3) mit
jeweils einer Kompensationseinrichtung (8) und mindestens einer
Druckmittelleitungseinrichtung (12, 13, 14, 15) an dem Fahrzeugaufbau (1)
vorgesehen sind.
4. Vorrichtung zur Kompensation von Torsionsschwingungen nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinder/Kolbenanordnung (9, 10) zwei
Druckkammern aufweist, die in bezug auf einen Kolben (9) einander
gegenüberliegen, wobei der Kolben (9) mit einem ersten Abschnitt (2a, 3a) der
Diagonalstrebe (2, 3) verbunden ist und der den Kolben (9) aufnehmende Zylinder
(10) mit einem zweiten Abschnitt (2b, 3b) der Diagonalstrebe (2, 3) verbunden ist.
5. Vorrichtung zur Kompensation von Torsionsschwingungen nach einem der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die durch den Stoß auf ein Rad
über die Druckmittelleitungseinrichtung (12, 13, 14, 15) übertragene Druckwelle in
der Kompensationseinrichtung (8) eine Axialkraft erzeugt, die der aus dem selben
Stoß in der Diagonalstrebe (2, 3) erzeugten Kraft entgegengerichtet ist, wobei die
Abstimmung für die gegenphasige Axialkraft an der Druckmittelleitungseinrichtung
(12, 13, 14, 15) vorgenommen ist.
6. Vorrichtung zur Kompensation von Torsionsschwingungen nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abstimmung in Abhängigkeit der Masse des
Druckmediums in der Druckmittelleitungseinrichtung (12, 13, 14, 15) vorgenommen
ist.
7. Vorrichtung zur Kompensation von Torsionsschwingungen nach Anspruch 5 und 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abstimmung in Abhängigkeit der Weglänge der
Druckmittelleitungseinrichtung (12, 13, 14, 15) zwischen der radseitigen
Dämpferanordnung (11) und der Kompensationseinrichtung (8) der betreffenden
Diagonalstrebe (2, 3) vorgenommen ist.
8. Vorrichtung zur Kompensation von Torsionsschwingungen nach einem der
Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckmittelleitungseinrichtung (12, 13, 14, 15) einen Akkumulator (16, 17) für das
Druckmedium aufweist.
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