DE10002434A1 - Spezieller Katheter - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen speziellen Katheter zum Gebrauch im medizinischen Bereich. Es wird vorgeschlagen, mindestens einen Teilbereich, vorzugsweise einen mit einem zweiten Hohlleiter überstülpten Bereich, mit einer für Wirkstoffe permeablen Strecke auszustatten. Damit wird die Möglichkeit eröffnet, zusätzlich und unabhängig von der üblichen Infusion Wirkstoffe (z. B. Antibiotika) in kleinen Mengen gezielt an bestimmbaren Lokalitäten freizusetzen. Der erfindungsgemäße Katheter ist in den unterschiedlichsten Ausführungen herstellbar, z. B. auch als Depot-Katheter.
Description
Die Erfindung betrifft einen Katheter zum Gebrauch im medizinischen Bereich. Derartige
Katheter sind bekanntlich röhren- oder schlauchförmige elastische bieg- und formbare
medizinische Instrumente mit einer endständigen Öffnung bzw. dort angebrachten seit
lichen Fensterungen. Form und Material dieser Katheter ermöglichen deren Einführung in
Körperöffnungen oder Organe. Katheter dienen vor allem zur Entleerung von Flüssigkeiten
aus Hohlorganen (z. B. Urogenitalsystem, Pleuraraum, u. a.), der Spülung, der Einbringung
von Arznei- oder Kontrastmitteln, der Zuführung von Nährlösungen (enteral oder paren
teral) zur künstlichen Ernährung, sowie zur Erweiterung verengter oder verschlossener
Durchgänge oder Gefäße. Katheter können entsprechend ihrer Funktion für einmaligen
kurzzeitigen Gebrauch oder zum Verbleib (Tage, Wochen, Monate, Jahre) und vom
Material her unterschiedlich gestaltet sowie mit zusätzlichen Funktionen (z. B. Ballon
funktion, einläufige, mehrläufige Katheter) ausgestattet sein. Katheter können so geformt
sein, daß sie eine permanente Kommunikation des katheterisierten Bereichs nach außen
ermöglichen (z. B. Blasenkatheter, intravenöse Katheter mit permanenter Ableitung durch
die Haut, perkutane endoskopisch gelegte enterale Katheter (PEG) oder einen intermittie
renden Katheterismus ermöglichen (z. B. zentralvenöse Port-Systeme).
Die Einbringung von Kathetern, insbesondere in das zentrale Gefäßsystem (arteriell, venös)
ist mit einer erhöhten Infektionsgefährdung verbunden. Insbesondere bei Patienten, die in
folge ihrer Grunderkrankung (z. B. Patienten unter zytostatischer und/oder Strahlentherapie,
Patienten mit Polytrauma, mit HIV-Infektion und anderen Infektionen, die einen Immun
defekt hervorrufen, Patienten mit anderen erworbenen oder angeborenen Immundefekten)
in ihrer körpereigenen Abwehrfunktion geschwächt sind, besteht die Gefahr, daß Keime
der Hautflora beim Anlegen des Katheters in den Ordanismus verschleppt werden oder im
Organismus durch Streuung an den bereits liegenden Katheter gelangen, sich dort
anheften, replizieren und sekundär zu einer Streuung von Keimen im Organismus führen.
Daraus können schwere, häufig lebensbedrohende ("septische") Infektionen entstehen. Das
Infektionsrisiko kann sich mit der Verweilzeit noch erhöhen, da durch Manipulation im
proximalen Bereich des Katheters und durch beim Gebrauch auftretende und unver
meidbare Relativbewegungen Keime an die distalen Bereiche des Katheters (innen und
außen) eingetragen werden können. Dies kann selbst bei Einhaltung der hygienischen
Regeln und peinlichster Sauberkeit geschehen.
Bisherige Ansätze zur Lösung dieses Problems bestehen in der Dotierung der Katheter
oberfläche mit Silberverbindungen oder der Aufbringung antimikrobieller Beschichtungen.
Diese Maßnahmen haben bisher nicht zu einer zufriedenstellenden Senkung der Rate
katheterassoziierter Infektionen geführt.
Es bestand daher die Aufgabe zur Schaffung eines Katheters, welcher aufgrund seiner
Beschaffenheit in der Lage sein sollte, die Abtötung von an der äußeren Kathederwandung
adhärenten Bakterien zu bewirken und damit eine vom Katheter ausgehende Infektion zu
verhindern.
Die genannte Aufgabe wird nach der Erfindung durch die Schaffung eines speziellen
Katheters gelöst, welcher in einer bevorzugten Ausführungsform zumindest im distalen
Bereich im wesentlichen doppelwandig mit einer im Prinzip koaxialen Anordnung der
Wandungen ausgerüstet ist, wobei der zwischen den Wandungen erzeugte Hohlraum mit
einem Wirkstoff befüllbar und die äußere Wandung mindestens teilweise für diesen Wirk
stoff permeabel ist.
Für die Herstellung eines derartigen Katheters kommt als Werkstoff der äußeren Wandung
ein Material zur Verwendung, welches neben seiner Biokompatibilität (Verträglichkeit für
den Patienten) eine molekulare Struktur aufweist, welche für die in Frage kommenden
Wirkstoffe (z. B. gängige Antobiotika) eine gewisse Durchlässigkeit besitzt. Diese Durch
lässigkeit wird in der Regel relativ gering sein, jedoch muß sie eine ausreichende
Freisetzung des Wirkstoffs zulassen. Dabei ist die Durchlässigkeit dieser als Membran
arbeitenden Wandung sowohl über die Werkstoffauswahl als auch über die Dicke der
Wandung anpaßbar. Art und Form der verwendeten Membran sollten so gewählt sein, daß
der Durchtritt der zur Anwendung kommenden Wirkstoffe in einem Maß gestattet ist,
welches für die angestrebte Wirkung (z. B. die Abtötung der Katheter-adhärenten Keime)
ausreicht. Es ist bekannt, daß verschiedene Kunststoffe und Elastomere aufgrund ihrer
jeweiligen Vernetzungsstruktur derartige Permeabilitäten besitzen.
In einer sehr einfachen Ausführung der Erfindung ist der spezielle Katheter einwandig
ausgeführt, wobei dem proximalen Abschnitt ein distaler Abschnitt angegliedert ist, dessen
Wandung permeabel für die über den Katheter verabreichten Wirkstoffe ist. Es besteht hier
ferner die Wahlmöglichkeit, den distalen Bereich an seinem Ende verschließbar oder von
vorneherein verschlossen herzustellen.
Als bevorzugte Ausführung des erfindungsgemäßen Katheters wird ein koaxiales Konzept
vorgeschlagen, wobei die übliche Katheterfunktion von einem zentralen Hohlleiter übernommen
wird. Für diesen ist im Prinzip eine Permeabilität im gesamten Verlauf nicht
erforderlich und nicht unbedingt erwünscht. Lediglich bei Verabreichung von Medika
menten oder Lösungen (z. B. Ernährungslösungen) über den Katheter, die möglicherweise
bakterielles Wachstum innerhalb des inneren Katheterlumens oder innerhalb der inneren
Katheterwandung ermöglichen oder fördern, könnte auch eine z. B. für Antibiotika
permeable Ausführung der inneren Wandung des Katheters erwünscht sein. In einem
vorgesehenen Bereich, in der Regel wird dies der distale Bereich sein, ist dem zentralen
Hohlleiter ein zweiter Hohlleiter überstülpt. Vorzugsweise ist der zwischen den Wandungen
der beiden Hohlleiter gebildete Ringraum knapp gehalten, um einen möglichst kleinen
Außendurchmesser zu realisieren. Dabei weist dieser äußere Hohlleiter zumindest partiell
eine Durchlässigkeit für bestimmte Wirkstoffe auf. Unter Durchlässigkeit im Sinne der
Erfindung wird hier eine Permeation der Art verstanden, daß die entsprechende Wandung
von den zur Anwendung vorgesehenen fett- bzw. wasserlöslichen Molekülen durchdringbar
ist.
Mit der Erfindung wird die Möglichkeit angeboten, den zwischen den inneren und äußeren
Wandungen gebildeten Hohlraum als Depot zu nutzen und diesen mit einem bestimmten
Wirkstoff bzw. Wirkstoffgemisch zu befüllen und zu versiegeln, oder von außen zugänglich
zu machen.
Eine größere Bandbreite der Nutzung ist gegeben, wenn der gebildete Ringraum über eine
entsprechende Leitung nach proximal verlängert und dort über einen Port oder einen von
außen zugänglichen Katheterlauf mit Stutzen zugänglich und befüllbar ist. Diese
Ausführung erlaubt die individuelle Befüllung. Es ist dann möglich, einen auf den Patienten
zugeschnittenen z. B. antibiotischen oder antimikrobiellen Wirkstoff anzuwenden oder eine
Wirkstoffkombination anzuwenden. Auch die Zugabe eines den Schmerz oder den
entzündlichen Reiz stillenden Wirkstoffs im Sinne einer begrenzten lokalen Anwendung um
die Einstich- oder Einführungsstelle herum ist so möglich.
Die Freisetzung des in den Ringraum eingeschlossenen Wirkstoffs kann noch dadurch
weiter unterstützt werden, daß dieser mit einem Überdruck eingefüllt und ein entsprechen
des Druckgefälle vom Ringraum zur Umgebung aufgebaut wird. Zu diesem Zweck ist es
von Vorteil, wenn in den Port ein vorzugsweise selbstschließendes Ventil eingebaut ist.
Nach weiterer Erfindung ist vorgesehen, mindestens eine der sich im Ringraum gegenüber
stehenden Wandungen mit Erhebungen (z. B. Noppen, Stege, Schraubenlinien) auszu
statten, um ein gegenseitiges Anhaften der jeweiligen Oberflächen zu unterbinden. Durch
diese Maßnahme ist sichergestellt, daß eine isotrope Diffusion zur vorgesehenen Richtung
hin stattfinden kann.
Eine andere Ausführung des speziellen Katheters weist neben der üblichen Öffnung an
seiner distalen Spitze und dort liegenden seitlichen Fensterungen zusätzliche Durchlässe im
doppelwandigen Bereich auf. Diese Durchlässe sind erfindungsgemäß so gestaltet, daß sie
zueinander ausgerichtet in den Wandungen beider Hohlleiter vorhanden und im Bereich
des Durchlassrandes miteinander verbunden (z. B. verschweißt) sind.
Die Erfindung soll nun anhand der sechs Zeichnungsfiguren näher erläutert werden. Im
einzelnen wird folgendes gezeigt:
Fig. 1: Einwandiger geschlossener Katheter mit endständiger Permeationsstrecke
Fig. 2: Einwandiger offener permeabler Katheter
Fig. 3: Einwandiger offener Katheter mit distaler Permeationsstrecke
Fig. 4: Einwandiger offener Katheter mit proximaler Permeationsstrecke
Fig. 5: Einwandiger offener Katheter mit medialem Permeationsbereich
Fig. 6: Geschlossener Depot-Katheter
Fig. 7: Doppelwandiger offener Depot-Katheter
Fig. 8: Doppelwandiger offener Katheter
Fig. 9: Doppelwandiger offener Katheter mit Noppen
Fig. 10: Doppelwandiger offener Katheter mit Fenstern und Noppen
Fig. 11: Doppelwandiger offener Katheter mit Fenstern, Noppen und Durchlässen
Die elf verschiedenen Zeichnungsfiguren sind Skizzen von längenmäßig komprimiert und
abgebrochen dargestellten Ausführungsbeispielen in stärkerer Vergrößerung, wobei die
Dimensionen aus Gründen der zeichnerischen Vereinfachung und lediglich zum Verständ
nis des Erfindungsgedankens gewählt worden sind. Dem Fachmann dürfte ohne weiteres
bekannt sein, welche Wandstärken, Innendurchmesser oder Längen für die jeweilige
Anwendung geeignet sind, sodaß hierauf im folgenden nicht weiter eingegangen wird.
Die Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Katheter 1 in einer axial geschnittenen Dar
stellungsweise. Der proximale Abschnitt 2 aus einem Werkstoff üblicher Dichtheit beginnt
in der Zeichnung oben an einem Abbruch 7 und geht an einer (z. B. verschweißten) Naht
stelle 4 in den distalen Abschnitt 3 über. Dieser ist bezüglich seiner Werkstoffbeschaffenheit
und Wandstärke auf eine bestimmte Permeabilität ausgelegt. Über eine zentrale Bohrung
5 ist dabei ein Wirkstoff heranführbar, welcher in der gewünschten Rate nach außen hin
durch die Wandung übertreten kann. Ein massiver (in hoher Quantität unerwünschter) Aus
tritt des Wirkstoffs wird durch den Endabschluss 6 unterbunden.
In Fig. 2 wird ein einwandiger offener Katheter 8 gezeigt, dessen Wandung 9 vollständig
aus permeablem Material hergestellt ist. Die zentrale Bohrung 10 vom Abbruch 12 bis zum
Austritt 11 an der Spitze erlaubt die großzügige Zufuhr eines Wirkstoffs, welcher gleich
zeitig in kleinen Mengen durch die permeable Wandung entlang ihrer gesamten Er
streckung austreten kann.
Ein abgewandelter Katheter 13 wird in Fig. 3 beginnend an einer Abbruchstelle 19 gezeigt.
Dieser ist in seiner Erstreckung zweigliedrig aus einem undurchlässigen Bereich 14 und
einem permeablem Bereich 15 zusammengesetzt, welche am Stoss 16 miteinander ver
bunden sind. Die zentral durchlaufende Bohrung 17 geht an der distalen Katheterspitze in
die Austrittsöffnung 18 über. Die Funktion dieser Ausgestaltung ist auf die Zuführung
grösserer Wirkstoffmengen über die Austrittsöffnung bei gleichzeitiger Freisetzung kleinerer
Wirkstoffmengen im distalen Bereich mittels Permeation über die Wandung ausgelegt.
Die Wirkungsweise des Katheters 20 in Fig. 4 wurde dahin gehend abgeändert, daß nun
der proximale Bereich 21 als Permeationsstrecke vorgesehen ist, dem ab dem Stoss 23 ein
undurchlässiger Bereich 22 folgt. Die zentrale Bohrung 24 vom Abbruch 26 bis zum
Austritt 25 blieb unverändert.
Die bezüglich der Permeationsstrecke mögliche Bandbreite der Erfindung wird anhand der
Fig. 5 deutlich. Das vom Abbruch 35 bis zum Austritt 34 der Bohrung 33 an der Spitze
gezeichnete Beispiel 27 weist einen mittleren permeablen Abschnitt 29 auf, welchem
sowohl proximal als auch distal an einer Stoßstelle 31, 32 jeweils ein nicht permeabler
Bereich 28, 20 angegliedert ist. Die Länge des permeablen Bereiches und seine genaue
Lokation sind ohne weiteres an die jeweilige Aufgabe anpaßbar.
Fig. 6 stellt einen Depot-Katheter 36 dar. Wir zuvor wird nur ein verkürzter Abschnitt ab
dem Abbruch 42 gezeigt. Die wesentlichen Merkmale des Depot-Katheters betreffen seinen
distalen Abschnitt zwischen dem Stoß 39 und dem Endabschluß 41, wo ein eingeschlos
sener Wirkstoff 40 durch die permeable Wandung 38 austreten kann. Der proximale
Bereich 37 besitzt keine zentrale Bohrung und kann z. B. durch geschrumpften Schlauch
oder auch durch dünne stab- oder drahtartige Ware hergestellt sein. Die gezeigte Aus
führungsform kann beispielsweise fabrikmäßig mit einem Wirkstoff befüllt und mit einer vor
Gebrauch entfernbaren Versiegelung z. B. aus Aluminiumfolie versehen werden.
In Fig. 7 ist ein abgewandelter Depot-Katheter 43 abgebildet, dessen am oberen Ende 49
abgeschnittener Hohlleiter 44 bis zum Austritt 48 der zentralen Bohrung 46 reicht und im
distalen Abschnitt mit einem permeablen Schlauch 45 überstülpt ist. Der zwischen dem
Schlauch 45 und dem Hohlleiter 44 gebildete, im Radialschnitt im wesentlichen ringför
mige Hohlraum 47 ist mit einem Wirkstoff befüllt. Der Wirkstoff ist in der Zeichnung durch
eine gesprenkelte Flächenfüllung symbolisiert. Der überstülpte Schlauch 45 ist an seinen
beiden Enden mit dem zentralen Hohlleiter 44 vorzugsweise fest verbunden, z. B. durch
eine Verschweißung der verwendeten Materialien. Wie zuvor, ist dieses Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Katheters hauptsächlich für eine werksseitige Befüllung mit dem
Wirkstoff vorgesehen. Auch in diesem Fall wird eine entfernbare Versiegelung der Perme
ationsstrecke empfohlen.
Die Fig. 8 verdeutlicht eine andere Verkörperung der erfinderischen Grundidee. Der oben
(57) abgeschnittene Katheter 50 ist durchgängig aus einem Zentralrohr 52 gebildet,
welches die Zuführung flüssiger Wirkstoffe über die Bohrung 54 bis zur Austrittsstelle 56
erlaubt. Für diesen Zweck ist das Zentralrohr aus einem permeationsdichten Werkstoff
hergestellt. Dem Zentralrohr ist ein permeables Hüllrohr 51, z. B. in Gestalt eines
Schlauchs, so überstülpt, daß zwischen beiden ein ringförmiger Hohlraum 55 gebildet ist.
Am distalen Ende 53 des permeablen Hüllrohrs 51 ist dieses mit dem Zentralrohr 52 dicht
verbunden. Dabei ist der distale Überstand des Zentralrohrs in seiner fabrikationsmäßig
herzustellenden Länge an die aus medizinischer Sicht angestrebten Vorgaben anpaßbar.
Das permeable Hüllrohr 51 ist zeichnerisch lediglich bis zu einem Abriß 58 dargestellt. Es
wurde darauf verzichtet, das proximale Endstück in die Zeichnung einzubeziehen, weil die
dortige Gestaltung der üblichen Anschlußmöglichkeiten in Bezug auf das eigentliche
Zentralrohr des Katheters ohnehin bekannt ist. Hier ist zusätzlich eine dichte Verbindung
zwischen Zentralrohr und Hüllrohr erforderlich, sowie entsprechende Anschlußvorrichtun
gen an den zwischen beiden gebildeten Ringraum. Diese Anschlußvorrichtungen erlauben
die Entlüftung und Befüllung des Ringraums 55, ebenso wie das Umstecken verschiedener
Zuführungsleitungen oder das saubere Verschließen völlig getrennt von der Benutzung des
zentralen Katheterrohrs.
Die Fig. 9 zeigt einen Katheter 59, welcher aus demjenigen der Fig. 8 hervorgegangen ist.
Daher entsprechen die Details des Zentralrohrs 61 mit seiner Bohrung 63, seinem Abriß
69, dem Austritt 68, sowie die Anordnung des Hüllrohrs 60 bis zum Abriß 70 und dem
zwischen beiden Hohlleitern gebildeten Ringraum 64 im Prinzip der genannten Aus
führung. Abweichend davon wurde das Hüllrohr 60 mit nach innen zeigenden Sicken
65, 66, 67 versehen, welche auf der inneren Wandung des Hüllrohrs als Noppen hervor
treten, um als Abstandshalter zwischen Hüllrohr und Zentralrohr zu dienen. Mit dieser
Modifikation wird ein Kollabieren des Hüllrohrs und z. B. partielles Anlegen an die
Oberfläche des Zentralrohrs verhindert. Dadurch wäre ansonsten ein Zufluß des Wirkstoffs
in den distalen Ringraumbereich, beziehungsweise eine isotrope Wirkstoffpermeation durch
die Wandung des Hüllrohrs in Frage gestellt. Für die generelle Funktion derartiger
Abstandshalter ist es nicht wesentlich, ob sie in das Hüllrohr oder das Zentralrohr integriert,
oder separat eingelegt sind. Desgleichen besteht eine größere Bandbreite bezüglich der
Formgestalt dieser Abstandshalter, z. B. als Noppen, Rippen, Flügel oder partiellen bzw.
endlosen schraubenlinienartigen Konturen.
Eine Variante 71 des mit Fig. 9 vorgestellten Katheters 59 wird in Fig. 10 präsentiert. Dabei
wurde das permeable Hüllrohr 72 mit den Sicken 77, 78, 79 vom Abriß 84 bis zum
abgedichteten distalen Ende 74 und dem Ringraum 76 beibehalten. Auch die Grund
abmessungen des Zentralrohrs 73 und der Bohrung 75 vom Abriß 83 bis zum Austritt 82
wurden nicht verändert. Jedoch wurde das Zentralrohr mit Fensterungen 80, 81 versehen,
welche einen Nebenstromweg zum Austritt 82 an der distalen Katheterspitze eröffnen und
damit den Abfluß des Wirkstoffs sicherstellen, auch wenn die Katheterspitze aus irgend
einem Grunde frontal aufsitzen sollte. Die Fensterungen sind sowohl in Axialrichtung als
auch winkelmäßig gegeneinander verschoben. Daher ist die obere Fensterung 81 von
innen und die untere Fensterung 80 bzw. ihr Gegenüber im Schnitt zu sehen. Im Prinzip
sind solche Fensterungen bei Kathetern bekannt.
Die bekannte Idee der endständigen Katheterfensterung wird nach weiterer Erfindung zu
einer speziellen Ausführung 85 abgewandelt, welche in Fig. 10 dargestellt ist. Auch hier
wurden die Einzelheiten des Zentralrohrs 87 mit seiner vom Abriß 97 bis zum Austritt 96
verlaufenden Bohrung 89, den Fensterungen 93, 94, sowie die Abmessungen des Hüllrohrs
86 von seinem Abriß 98 bis zur dichten Verbindung 88 mit dem Zentralrohr aus der
vorangegangenen Fig. 9 beibehalten. Es sind des weiteren noch zwei Sicken 91, 92 als
Abstandshalter zur Sicherstellung des Ringraums 90 vorhanden. Der Katheter wurde nun
mit einer als Beispiel dienenden Fensterung 95 in dem mit dem Hüllrohr überdeckten
Bereich ausgestattet. Dabei wurde das Hüllrohr 86 mit dem Zentralrohr 87 im Bereich der
Fensterrandung dicht, z. B. mittels einer Schweißung, verbunden. Auf diese Weise wurde
eine seitliche Öffnung von der zentralen Bohrung nach außen hin geschaffen, welche den
Durchtritt reichlicher Mengen des im Zentralrohr anstehenden Fluids bzw. Wirkstoffs quasi
ungestört von dem mittels des Hüllrohrs gebildeten Permeationssystem erlaubt.
Die mit den verschiedenen Zeichnungsfiguren vorgestellten Beispiele geben eine grobe
Vorstellung über die Bandbreite der unterschiedlichen Ausführungsmöglichkeiten der Erfin
dung. Dabei sind diese Ausführungsmöglichkeiten keinesfalls nur auf diese Beispiele
beschränkt. Dem Fachmann dürfte es keine Schwierigkeiten bereiten, die praktische
Ausführung des speziellen Katheters an die jeweilige Aufgabe anzupassen. Dies gilt auch
für die Gestaltung der proximalen Anschlüsse sowie in Bezug auf die geeigneten
Materialien.
In jedem Fall sind mit dem erfindungsgemäßen speziellen Katheter Funktionsweisen erziel
bar, welche bislang in dieser Art nicht möglich waren. Damit kann die Erfindung einen
Beitrag zum Fortschritt in der medizinischen Technik leisten.
Claims (18)
1. Katheter, insbesondere medizintechnischer Katheter, im wesentlichen in Gestalt einer
biegsamen Sonde mit einem im Verhältnis zur Länge kleinen Durchmesser, und mindestens
einer partiellen rohrförmigen Strecke, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil
bereich dieser rohrförmigen Strecke für Wirkstoffe permeabel ist.
2. Katheter gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der permeable Teil
bereich (15) am distalen Ende der Strecke befindet.
3. Katheter gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der permeable Teil
bereich (29) im mittleren Bereich der Strecke befindet.
4. Katheter gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der permeable Teil
bereich (21) am proximalen Ende der Strecke befindet.
5. Katheter gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der permeable
Bereich (9) über die gesamte Länge des Katheters erstreckt.
6. Katheter gemäß einem der Ansprüche 1, 2 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
distale Ende (6) geschlossen ist.
7. Katheter gemäß einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
er aus einem zentralen Hohlleiter (44, 52) gebildet und die permeable Strecke (45, 51)
diesem Hohlleiter überstülpt ist.
8. Katheter gemäß einem der Ansprüche 1, 2, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der permeable Bereich (38) zur proximalen Seite (37) hin geschlossen und mit einem
Wirkstoff befüllt ist.
9. Katheter gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß zwischen dem zentralen Hohlleiter (52) und der überstülpten permeablen Strecke
(51) ein Hohlraum (55) gebildet ist, welcher mit einem Wirkstoff befüllbar ist.
10. Katheter gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum (47) völlig
geschlossen und mit einem Wirkstoff befüllt ist.
11. Katheter gemäß Ansprüch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die permeable Strecke
(45) mit einer entfernbaren Versiegelung (z. B. Film oder Folie aus Kunststoff, Aluminium
oder metallisiertem Kunststoff) versehen ist.
12. Katheter gemäß einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Hohlraum (55) im proximalen Bereich über Anschlüsse, Ports oder
dergleichen einer Entlüftung bzw. Befüllung zugänglich ist.
13. Katheter gemäß einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß zwischen dem zentralen Hohlleiter (61) und der überstülpten perme
ablen Strecke (60) Abstandshalter (65, 66, 67) vorhanden sind.
14. Katheter gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandshalter
separat eingelegt sind.
15. Katheter gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandshalter
wahlweise entweder durch lokale Verdickungen oder Deformationen des zentralen Hohl
leiters bzw. der überstülpten permeablen Strecke gebildet sind.
16. Katheter gemäß Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Deformationen
wahlweise aus punktuellen Erhebungen bzw. Vertiefungen, länglichen Sicken, oder schrau
benlinienartigen Rillen oder Rippen verwirklicht sind.
17. Katheter gemäß einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß der zentrale Hohlleiter im distalen Bereich mit Fensterungen (80, 81)
ausgerüstet ist.
18. Katheter gemäß einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß in dem durch eine überstülpte permeable Strecke (86) abgedeckten
Bereich abgedichtete Durchlässe (95) von der zentralen Bohrung (89) nach außen hin
eingebracht sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000102434 DE10002434A1 (de) | 2000-01-22 | 2000-01-22 | Spezieller Katheter |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000102434 DE10002434A1 (de) | 2000-01-22 | 2000-01-22 | Spezieller Katheter |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10002434A1 true DE10002434A1 (de) | 2001-07-26 |
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ID=7628216
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000102434 Withdrawn DE10002434A1 (de) | 2000-01-22 | 2000-01-22 | Spezieller Katheter |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10002434A1 (de) |
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