DE10002039A1 - Apparatur zur Verbesserung der Fusionsausbeute bei Wasserstoffisotopen - Google Patents
Apparatur zur Verbesserung der Fusionsausbeute bei WasserstoffisotopenInfo
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Abstract
Das Problem an der Fusion ist, dass man zuerst hohe Energien von einigen keV aufbringen muss, die am Target wieder verloren geht. Ohne Target verbessert sich die Situation drastisch. DOLLAR A D·+·-Ionen werden in einem zylindersymmetrischen Hohlraumkondensator auf stark positivem Potential erzeugt. Im E-Feld von einigen kV/cm zwischen 2 Kathoden und der Hohlraumanode werden die Ionen von allen Seiten zur Zylinderachse hin beschleunigt, kreuzen dort den eng begrenzten Stoßraum und werden auf der Gegenseite wieder abgebremst. Bei 10 kV am Kondensator ist die Frequenz dieser Oszillation > 10·7·/s. Ohne erneut Energie zu tanken, macht das energiereiche Teilchen ca. 10·7· Stoßversuche pro Sekunde bis es gestreut wird oder in einer Fusionsreaktion untergeht. Ohne Target steigt die Fusionsrate drastisch an.
Description
Über die DD-Fusionsreaktion durch den Stoß von energiereichen Deuteronen mit Deuterium
berichtet Rutherford schon 1934. Die Reaktionsrate ist gering. Sie ist abhängig von der re
lativen kinetischen Energie der Atome und der Teilchendichte. Die DD-Reaktionen (1) und
(2)
→ 3He(0,817 MeV) + n(2,450 MeV) (1)
D + D → T(1,008 MeV) + p(3,024 MeV) (2)
→ 4He(0,076 MeV) + γ(23,772 MeV) (3)
treten mit etwa gleicher Wahrscheinlichkeit auf. Impulsverboten ist dagegen die Reaktion
(3). Das nach (2) gebildete Tritium reichert sich im Reaktionsgas an und ist ein willkomme
ner Kandidat für eine zusätzliche stark exotherme Fusionsreaktion D + T → 4He + n(28,3 MeV).
An einem Deuteriumeistarget beträgt der Fusionsquerschnitt der Reaktionen (1) und
(2) ≈ 5 mbarn (bei 25 keV). Da der differentielle elastische Streuquerschnitt für Deutero
nenenergien von einigen 10 keV sehr viel größer ist als der differentielle Fusionsquerschnitt,
kann man praktisch keine Energie gewinnen, eine Sackgasse also. Ein Weg daraus braucht
neue Ideen. Zu deren Umsetzung beschreibt dieser Text Innovationen unter der Überschrift
"Fusion ohne Target in kleinen Apparaten".
Eine deutliche Verbesserung wird erreicht durch spiegelnde Reflektion von Deuteriumionen
im E-Feld und deren Oszillation. Die erfinderische Aufgabe wird gelöst mit einer Apparatur,
die die Anzahl der Stoßversuche eines keV-schnellen Ions um wenigstens Faktor eine Mil
lion vergrößert. Sie ist einfach aufgebaut. In einem Ultrahochvakuumbehälter ist ein Kon
densator ähnlich einer Kugelzone von der äußeren Form einer Dose isoliert aufgehängt. Die
Dose (Anode) liegt auf hohem positivem Potential von einigen 10 kV, zwei Gegenelektroden
(Kathoden) stehen in den zentralen Bohrungen in Deckel und Boden einander gegenüber
und liegen auf gleichem nämlich Massepotential. Die Zylinderfläche der Dose ist konstruktiv
als Doppelzylinder ausgelegt, wobei wenigstens die innere Zylinderwand ein Gitter ist.
Im ringförmigen Volumen zwischen den Zylindern werden durch Elektronenstoß im Deuteri
umgas (10-4 mbar) Ionen erzeugt, die ein Ziehpotential durch das Gitter in den Hohlraum
des Kondensators befördert. Von hohem Potential kommend werden sie im Feld beschleu
nigt, haben im Zentrum des Kondensators nur noch kinetische Energie, die danach beim
Anlaufen diametral gegen das Gitter wieder in potentielle übergeht. Dieses Pendeln im E-
Feld wiederholt sich mit einer Frequenz von < 107/s bei 10 kV. Proportional zur Frequenz
steigt auch die Fusionswahrscheinlichkeit.
Ein ernstes Problem sind die Ionenverluste durch Entladung an den Kathoden und durch
Streuung. Erstere werden verringert durch Fokussierung des Ionenstromes und durch La
dungskompensation im Zentrum.
Die Ionenoptik lässt sich optimieren durch eine berechnete Formgebung des Kondensator
hohlraumes so, dass das E-Feld die Form einer ringförmigen Sammellinse annimmt.
Im Zentrum entsteht im Wege der Ionenoszillation eine starke positive Raumladung, zu de
ren Kompensation ein axialer Elektronenstrahl in den fast feldfreien Raum zwischen die
Kathoden eingeschossen wird. Diese negative Ladung kompensiert zusammen mit Sekun
därelektronen die positive Raumladung bis hin zu einem Plasma.
Gleichzeitig produziert der Elektronenstrahl (1 mA) im Arbeitsgas (10-4 mbar) pro Sekunde <
1012 D2 +-Ionen im Strahlvolumen, deren Anreicherung im a priori feldfreien Stoßvolumen
die Fusionswahrscheinlichkeit weiter erhöht.
Die Vermutung, dass die Anwesenheit freier Atome (Ionen) mit großem Atomvolumen als 3.
Stoßpartner den Fusionsquerschnitt erhöht, also die Fusion katalysiert, ist mit dieser Appa
ratur überprüfbar. Vorzugsweise sind Xe und J geeignete Kandidaten. Als Gas mit kleinem
Partialdruck vorgegeben, reichern sich dessen Ionen im Stoßvolumen in analoger Weise an
wie im vorstehenden Abschnitt für D2 +-Ionen beschrieben.
Bei der Erzeugung von D2 +-Ionen auf hohem positivem Potential werden auch D+-Ionen
gebildet mit einem Anteil von 2%. Es bringt Gewinn, wenn dieser Anteil erhöht wird. Im
Vergleich mit D2 +-Ionen bringen Atomionen die doppelte Energie pro Nukleon in das Wir
kungsgefüge im Schwerpunkt der stoßenden Massen ein. Haben folglich einen höheren
Wirkungsquerschnitt. Sehr vorteilhaft ist darüber hinaus die große Mittlere Freie Weglänge
(MFW) der Deuteronen.
Eine wirksame Methode Wasserstoffmoleküle im Vakuum zu dissoziieren ist die Desorption
von heißen Metalloberflächen. Vorzugsweise von einer Platinoberfläche, die bei 900°C na
hezu allen Wasserstoff atomar desorbiert. Konstruktiv wird dieser Vorgang in der Apparatur
genutzt, indem ein elektrisch geheiztes Platinband in dem Ionisierungsvolumen auf hohem
Potential (Anode) aufgehängt ist.
Das große Problem an der Fusion ist, dass man zuerst sehr hohe Energien von einigen keV
aufbringen muss (1 keV entspricht 1,16 × 107 K). Eine einfache Abschätzung der Energie
produktion mit dieser Fusionsapparatur unter der Annahme einer mittleren Lebensdauer der
oszillierenden D+-Ionen von 1 Sekunde lässt einen Gleichstand von Aufwand und Produkti
on bei 30 keV Betriebsspannung erwarten. Der Hohlraumkondensator ist dazu mit einem
Radius von 0,03 m und 0,025 m Höhe angenommen.
Die DD-Fusionsreaktionen nach (1) und (2) produzieren zu 31 geladene Teilchen mit hoher
kinetischer Energie. Die Umwandlung in elektrische Energie kann folglich direkt erfolgen,
sowohl elektrostatisch als auch elektrodynamisch in einem Magnetfeld (umgekehrtes Zy
klotronresonanzprinzip). Für beide Methoden muss die Apparatur insbesondere die
Hohlanode aus hochtransparentem, elektrostatisch dichtem Gitter gefertigt sein.
Unter bestimmten Voraussetzungen kann die Apparatur in einem geschlossenen Ultrahoch
vakuumbehälter betrieben werden. Einmal erzeugtes UHV erhält dann lange Zeit ein einge
bauter Getter aufrecht. Die Versorgung mit Arbeitsgas ist mit Hilfe von Metallhydriden mög
lich, die bekanntlich große Mengen Wasserstoff in kleinen Volumina speichern. Die Einstel
lung des Wasserstoffpartialdruckes gelingt einfach über die Temperatur des Hydrides. Das
Reaktionsprodukt 4He kann durch geheiztes dünnwandiges Quarz ausdiffundieren.
Die Abbildung zeigt einen Schnitt durch die Apparatur, einen Hohlraumkondensator mit der
Elektrode 1 als Anode und den Elektroden 2a und 2b als Kathoden. In dem ringförmigen
Volumen zwischen den koaxialen zylindrischen Abschnitten von 1 und dem Gitter 3 erzeu
gen von der Glühkathode 4 emittierte Elektronen 5, die im schwachen B-Feld auf Kreisbah
nen umlaufen, im Arbeitsgas Ionen auf hohem Potential, die durch das Gitter 3 in den
Hohlraum eintreten. Im E-Feld des Hohlraumes werden die Ionen zur Zylinderachse hin be
schleunigt und oszillieren. Die Schleife 8 symbolisiert die Flugbahn eines Ions. 6 kennzeich
net den Elektronenstrahl in der Zylinderachse. Er hat u. a. die Aufgabe die starke positive
Raumladung, gebildet von den durch das Zentrum oszillierenden Ionen, zu kompensieren.
Das Strahlvolumen ist auch der geometrische Ort höchster Dichte von Fusionsreaktionen.
Das Platinband 7 ist elektrisch heizbar. Es dient zur Dissoziation der Wasserstoffmoleküle.
Claims (9)
1. Apparatur zur Verbesserung der Fusionsausbeute bei Wasserstoffisotopen dadurch
gekennzeichnet, dass gasförmige Ionen auf hohem positivem Potential in einem
Hohlraumkondensator vorzugsweise in Form eines kurzen Hohlzylinders erzeugt wer
den und in dem E-Feld, aufgespannt zwischen Hohlraum der Anode und den beiden
Kathoden auf Massepotential, zentrosymmetrisch oszillieren mit hoher Frequenz. Das
Stoßzentrum liegt in der Zylinderachse.
2. Apparatur nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, dass zur Ladungskompensation
im Stoßzentrum ein Elektronenstrahl in der Zylinderachse eingeschlossen wird.
3. Apparatur nach den Ansprüchen 1. und 2. dadurch gekennzeichnet, dass die Energie
der Strahlelektronen gleich der Energie am Maximum der Ionisierungswahrscheinlich
keit des Arbeitsgases ist.
4. Apparatur nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, dass das E-Feld als optimale
Ionenoptik für die oszillierenden Ionen wirkt zur Verringerung von Ionenverlusten. Die
dazu notwendige Form der Anode wird rechnerisch ermittelt.
5. Verfahren zum Betrieb der Apparatur nach den Ansprüchen 1. und 3. dadurch ge
kennzeichnet, dass dem Arbeitsgas ein Gas mit geringem Partialdruck zugegeben
wird, dessen Atome sich in Form von Ionen am e-Strahl anreichern und im Reaktions
knäul 3. Stoßpartner sind, vorzugsweise Xenon.
6. Apparatur nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, dass im ringförmigen Ionisie
rungsraum der Hohlanode ein elektrisch heizbares Metall vorzugsweise ein Pt-Band
aufgespannt ist für den Zweck der Wasserstoffdissoziation.
7. Betrieb der Apparatur nach den Ansprüchen 1. bis 6. dadurch gekennzeichnet, dass
das Vakuumgefäß abgeschlossen ist, das Vakuum ein Geifer aufrecht hält und Metall
hydrid zur Versorgung mit Arbeitsgas eingesetzt ist.
8. Betrieb der Apparatur nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, dass für die Fusion
im Pulsbetrieb die Ziehspannung gepulst wird.
9. Apparatur nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlanode aus trans
parentem und elektrostatisch dichtem Gitter besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10002039A DE10002039A1 (de) | 2000-01-19 | 2000-01-19 | Apparatur zur Verbesserung der Fusionsausbeute bei Wasserstoffisotopen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE10002039A DE10002039A1 (de) | 2000-01-19 | 2000-01-19 | Apparatur zur Verbesserung der Fusionsausbeute bei Wasserstoffisotopen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10002039A1 true DE10002039A1 (de) | 2001-08-09 |
Family
ID=7627963
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10002039A Withdrawn DE10002039A1 (de) | 2000-01-19 | 2000-01-19 | Apparatur zur Verbesserung der Fusionsausbeute bei Wasserstoffisotopen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10002039A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2003005441A1 (fr) * | 2001-07-03 | 2003-01-16 | Fujitsu Limited | Materiau de revetement de puce semi-conductrice, procede de revetement de puce semi-conductrice et dispositif semi-conducteur |
-
2000
- 2000-01-19 DE DE10002039A patent/DE10002039A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2003005441A1 (fr) * | 2001-07-03 | 2003-01-16 | Fujitsu Limited | Materiau de revetement de puce semi-conductrice, procede de revetement de puce semi-conductrice et dispositif semi-conducteur |
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