DD297329A5 - Pharmazeutisches mittel zur therapie der lokalisierten psoriasis - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein pharmazeutisches Mittel zur lokalisierten Behandlung der Psoriasis besonders an mechanisch stark beanspruchten Koerperstellen, beispielsweise zur Therapie der Psoriasis palmoplantaris oder der Psoriasis der Ellenbogen und Knie. Durch das Aufbringen eines Kopolymiersates aus Akryl- und/oder Methakrylsaeureestern entsteht auf den betreffenden Hautarealen ein elastischer, der Koerperform angepaszter Film, der einen dem Occlusionsverband vergleichbaren Verband bildet und zur Therapie der lokalisierten Psoriasis verwendet wird. Mit dem erfindungsgemaeszen Mittel wird eine einfache, anwendungs- und patientenfreundliche Therapie ermoeglicht.{Mittel, pharmazeutisch; Psoriasis; Therapie; Kopolymerisat; Akrylsaeureester; Methakrylsaeureester; Verband}
Description
Hierzu 1 Seite Zeichnung
Die Erfindung betrifft ein pharmazeutisches Mittel zur Therapie der lokalisierten Psoriasis besonders an mechanisch stark beanspruchten Körperstellen, beispielsweise zur Therapie der Psoriasis palmoplantaris (Schuppenflechte der Handteller und Fußsohlen) oder der Psoriasis der Ellenbogen und Knie.
Schon seit vielen Jahren wird nach geeigneten Therapiemöglichkeiten zur Behandlung der Psoriasis gesucht.
Die Occlusionstherapie mit Plastikfolio ist eine Methode, die seit langem bekannt ist und ihre Wirksamkeit mehrfach bewiesen
- Zieler und Siebert: „Behandlung von Haut- und Geschlechtskrankheiten", Urban & Schwarzenberg, Berlin-München-Wien, 1946
- Hornstein, O. P.; Nürnberg, E.: „Externe Therapie von Hautkrankheiten", Thieme Verlag, Stuttgart-New York, 1985, S. 299
- Baxter, D. L; Stoughton, R. B.: „Mitotic index of psoriatic leasions treated with Anthralin, Glucocorticoid and occlusion only", J. Invest dermatol 54 (1970) 410-412
- Fisher, L. B.; Maibach, H.I.: „Physical occlusion controlling epidermal mitosis", J. Invest 59 (1972) 106-108
- May, S. R.: „Physiology, immunology and clinical efficiency of an adherent polyurethane wound dressing: OP-Site (R)". In: D.L Wise „Burn wound coverings", Vol.I, CRC Boca Raton Florida (1984), S. 53-78
- Shore, R. N.: „Treatment of psoriasis with prolonged application of tape", J. Amer. Acad Dermatol 15 (1986) 540-542
- Wollina, U.: „Antipsoriatische Wirkung einer (Pflaster-) Okklusion", Z. Hautkr. 63 (1988) 935-939
- Wollina, U.; Knopf, B.; Hipler, Ch.: „Occlusivbehandlung der Psoriasis", Akt dermatol 15 (1983) 334-336
Diese Occlusionstherapie führt sowohl allein als auch in Kombination mit Externe bei kurzfristiger Anwendung zur Besserung, bei langfristiger Anwendung zur Abheilung der Psoriasis. Durch eine Kombination von Externe mit der Occlusion wird der therapeutische Effekt, allerdings auch die Nebenwirkungen, potenziert.
Trotz der offensichtlichen Vorteile der Methode erwies sich die Occlusion mit Plastefolie bisher als ein sehr aufwendiges, wenig patientenfreundliches Verfahren. Folienverbände rutschen leicht und führen zum Wärmestau, ihre Anbringung ist sehr zeit- und materialintensiv [Hauss, H.; Steffen, J.: „Technik des Occlusiwerbandes", Schwarzeck-Verlag München). Durch den Lufteinschluß zwischen den zu behandelnden Hautarealen und der Plastikfolie kann es zu Infektionen der Haut, verbunden mit einer unangenehmen Geruchsbildung, kommen.
Ziel der Erfindung ist es, die Behandlung der Psoriasis patientenfreundlich und mit einem geringen Zeit- und Kostenaufwand durchzuführen.
Die Erfindung hat die Aufgabe, ein pharmazeutisches Mittel zur Therapie der lokalisierten Psoriasis anzugeben, das eine nebenwirkungsarme, anwenden- und patientenfreundliche Behandlung ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß ein pharmazeutisches Mittel, das neben den üblichen Hilfs- und Trägerstoffen als wirksamen Bestandteil ein Kopolymerisat aus Akryl- und/oder Methakrylsäureestern enthäl in fein versprühter Form auf Hautveränderungen aufgebracht wird und dort einen elastischen, der Körperform angepaßten Film bildet.
Dieser Film bildet einen dem Occlusionsverband vergleichbaren Verband auf den betroffenen Hautveränderungen zur Therapie der lokalen Psoriasis. Zum Aufbringen des pharmazeutischen Mittels wird erfindungsgemäß Ankerplast* Spray (Fa. Ankerwerk Rudolstadt) oder Hansaplast® Spray (Fa. Beiersdorf AG) verwendet.
Die Anwendung des erfindungsgemäßen pharmazeutischen Mittels erfolgt durch ein maximal einnal tägliches Besprühen (beispielsweise mit Ankerplast® Spray) der befallenen Hautstellen, wobei sich ein elastischer Folter film bildet. Die Rsinigung dieses Folienfilmes und das Ausbessern von Rissen wird ebenfalls einmal täglich mit einem geeignet Lösungsmittel, beispielsweise Aceton, durchgeführt. Diese Behandlung dauert bis zur Abheilung oder wesentlichen Besserung der Psoriasis im Mittel 4 bis 6 Wochen.
Die abschließende Entfernung des Folienfilms wird mit geeigneten Mitteln wie Aceton, Wundbenzin oder einem heißen Bad vorgenommen. Intensive Manipulationen zur Entfernung sollten unterbleiben, da diese zur Verschlechterung der Psoriasis führen können.
Im Vergleich zur üblichen Ocdusionstechnik wird mit Hilfe des erfindungsgemäßen Mittels eine direkte innige Verbindung zwischen der Haut und dem Verband erreicht, die bisher angestrebte Kombination mit Externe ist nicht erforderlich. Mit dem erfindungsgemäßen pharmazeutischen Mittel wird eine einfache und anwendungsfreundliche Psoriasistherapie ermöglicht. Der mit einem Occlusionsverband vergleichbare Verband ist farblos, wasserabweisend, elastisch, riecht nicht unangenehm, paßt sich völlig der entsprechenden Körperpartie an und läßt sich innerhalb weniger Minuten appliziuren. Der erfindungsgemäß gebildete Folienfilm schafft nicht nur günstige Bedingungen für die Psoriasistherapie, sondern kann darüber hinaus über verschiedene zellkinetische Einflüsse durch die Occlusion direkt in die Pathogenese der Psoriasis eingreifen, wie es in der Literatur als günstig beschrieben wurde [Eaglstein, W. H.; Davis, S. C; Mehle, A. L.; Mertz, P. M.: „Optimal use of an occlusive dressing to enhance wound healing", Arch Dermatol 124 (1988) 392-395/Wollina, U.; Knopf, B.; Hipler, Ch.: „Occlusivbehandlung der Psoriasis", Akt. Dermatol. 15 (1989) 334-336]. Besonders hervorzuheben ist der erfindungsgemäß erreichbare Schutz vor krankheitsauslösenden Mikrotraumen durch Wasser, schädigende Umwelteinflüsse und mechanische Beanspruchungen, was sich bei den mechanisch provozierbaren Psoriasisformen wie Psoriasis palmoplantaris (Schuppenflechte der Handteller und Fußsohlen) sowie bei Psoriasis der Ellenbogen und Knie als günstig erweist. Das erfindungsgemäße Mittel eignet sich zur Therapie der lokalisierten Psoriasis besonders an mechanisch beanspruchten Körperstellen. Indikationen sind vor allem der isolierte Befall der Hände und Füße oder der Prädilektionsstellen Knie und Ellenbogen.
Bei jeweils 10 Patienten mit Psoriasis palmoplantaris bzw. mit Präindikationsstellen an Ellenbogen/Knie wurde ein Folienfilm durch Besprühen der betreffenden Hautareale mit Ankerplast® Spray aufgebracht. Dieser Folienfilm wurde an den Folgetagen jeweils einmal von Verschmutzungen mit Hilfe eines mit Aceton getränkten Wattebausches gereinigt und bei starker Belastung entstandene Risse mit Ankerplast9 Spray ausgebessert. Diese Behandlungen dauerten 4 Wochen an. Die abschließende Entfernung des Films erfolgte mit Wundbenzin.
Vor der Therapie bzw. 2 und 4 Wochen nach Therapiebeginn erfolgte eine Bewertung der betreffenden Hautareale mittels des Psoriasis area and severity index (PASI) nach Frederiksson, T. und Pettersson, U. (Dermatologica 157 (1978) 238-244]. Dabei wurde der folgende modifizierte PASI (MPASI) verwendet:
Bewertung von Erythem, Infiltration und Schuppung: 0 - nicht, 1 - gering, 2 - mittel, 3 - stark, 4 - sehr stark
0 nicht 4 50-70%
1 10% 5 70-90%
2 10-30% 6 90%
3 30-50%
Pat.-Nr. | Bewertung vor Therapie | Inf. | Sch. | Fl. | MPASI | 2 Wochen nach Therapie | Inf. | Sch. | Fl. | MPASI | 4 Wochen nach Therapie | Inf. | Sch. | Fl. | MPASI |
Ery. | 2 | 3 | 4 | 3,2 | Ery. | 2 | 1 | 4 | 2,0 | Ery. | 0 | 0 | 2 | 0,2 | |
1 | 3 | 3 | 3 | 6 | 5,4 | 2 | 1 | 1 | 6 | 2,4 | 1 | 1 | 0 | 6 | 1,2 |
2 | 3 | 3 | 3 | 3 | 2,7 | 2 | 2 | 2 | 3 | 1,8 | 1 | 2 | 1 | 3 | 1,5 |
3 | 3 | 3 | 3 | 6 | 5,4 | 2 | 2 | 1 | 6 | 3,0 | 2 | 0 | 0 | 0 | 0,0 |
4 | 3 | 2 | 2 | 5 | 3,5 | 2 | 2 | 2 | 5 | 3,5 | 0 | 2 | 3 | 5 | 4,0 |
5 | 3 | 2 | 2 | 5 | 3,0 | 3 | 2 | 2 | 5 | 3,0 | 3 | 2 | 2 | 5 | 3,0 |
6 | 2 | 2 | 2 | 6 | 3,6 | 2 | 2 | 2 | 6 | 4,2 | 2 | 1 | 1 | 2 | 0,8 |
7 | 2 | 3 | 3 | 5 | 4,5 | 3 | 1 | 1 | 5 | 2,0 | 2 | 0 | 0 | 0 | 0,0 |
8 | 3 | 3 | 3 | 6 | 5,4 | 2 | 2 | 2 | 6 | 4,2 | 0 | 2 | 3 | 6 | 4,8 |
9 | 3 | 3 | 3 | 5 | 4,5 | 3 | 2 | 1 | 3 | 1,5 | 3 | 0 | 0 | 1 | 0,1 |
10 | 3 | ρ < 0,05 (Wilcoxon-Test) | X = | 4,12(100%) | 2 | = 2,76(66,9%) | R = | 1 | 1,56(37,9%) | ||||||
SD = 1,05 SD = 0,97 SD = 1,77
Pat.-Nr. | Bewertung vor Therapie | Inf. | Sch. | Fl. | MPASI | 2 Wochen nach Therapie | Inf. | ScIi. | Fl. | MPASI | 4 Wochen nach Therapie | Inf. | Sch. | Fl. | MPASI |
Ery. | 3 | 2 | 6 | 4,8 | Ery. | 2 | 2 | 4 | 2,4 | Ery. | 1 | 1 | 4 | 1,2 | |
1 | 3 | 2 | 2 | 6 | 3,6 | 2 | 2 | 2 | 6 | 3,6 | 1 | 0 | 0 | 2 | 0,2 |
2 | 2 | 2 | 2 | 6 | 4,2 | 2 | 2 | 2 | 3 | 1,8 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0,0 |
3 | 3 | 3 | 3 | β | 5,4 | 2 | 3 | 2 | 6 | 4,8 | 0 | 3 | 3 | 6 | 5,4 |
4 | 3 | 3 | 2 | 4 | 3,6 | 3 | 2 | 1 | 4 | 2,0 | 3 | 1 | 1 | 4 | 1,2 |
5 | 4 | 2 | 2 | 6 | 4,2 | 2 | 1 | 1 | 3 | 0,9 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0,0 |
6 | 3 | 3 | 3 | ß | 6,0 | 1 | 1 | 1 | 6 | 2,4 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0,0 |
7 | 4 | 3 | 3 | 6 | 5,4 | 2 | 2 | 2 | 5 | 3,0 | 1 | 1 | 1 | 5 | 1,5 |
8 | 3 | 2 | 2 | 4 | 2,8 | 2 | 2 | 2 | 4 | 2,4 | 1 | 0 | 0 | 1 | 0,1 |
9 | 3 | 3 | 3 | β | 6,0 | 2 | 2 | 3 | 4 | 2,8 | 1 | 1 | 1 | 2 | 0,8 |
10 | 4 | 2 | 2 |
ρ = 0,01 (Wilcoxon-Test) X = 4,60(100%) X = 2,61(56,7%) X = 1,06(23,0%)
SD = 1,09 SD = 1,05 SD = 1,64
Claims (4)
1. Pharmazeutisches Mittel, das neben den üblichen Hilfs- und Trägerstoffen als wirksamen Bestandteil ein Kopolymerisat aus Akryl- und/oder Methakrylsäureestern enthält, gekennzeichnet dadurch, daß es in fein versprühter Form auf Hautvoränderungen aufgebracht und dort einen elastischen, der Körperform angepaßten Film bildend zurTherapie der lokalen Psoriasis angewendet wird.
2. Pharmazeutisches Mittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß der durch dessen Aufbringen gebildete Film einen dem Occlusionsverband vergleichbaren Verband auf den betroffenen Hautveränderungen zur Therapie der lokalen Psoriasis bildet.
3. Pharmazeutisches Mittel nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß Ankerplast® Spray zum Aufbringen des elastischen, der Körperform angepaßten Films verwendet wird.
4. Pharmazeutisches Mittel nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß Hansaplast® Spray zum Aufbringen des elastischen, der Körperform angepaßten Films verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD34375390A DD297329A5 (de) | 1990-08-31 | 1990-08-31 | Pharmazeutisches mittel zur therapie der lokalisierten psoriasis |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD34375390A DD297329A5 (de) | 1990-08-31 | 1990-08-31 | Pharmazeutisches mittel zur therapie der lokalisierten psoriasis |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DD297329A5 true DD297329A5 (de) | 1992-01-09 |
Family
ID=5620351
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DD34375390A DD297329A5 (de) | 1990-08-31 | 1990-08-31 | Pharmazeutisches mittel zur therapie der lokalisierten psoriasis |
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DD (1) | DD297329A5 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1995003838A1 (en) * | 1993-07-28 | 1995-02-09 | Pfizer Inc. | Psoriasis treatment |
-
1990
- 1990-08-31 DD DD34375390A patent/DD297329A5/de not_active IP Right Cessation
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO1995003838A1 (en) * | 1993-07-28 | 1995-02-09 | Pfizer Inc. | Psoriasis treatment |
AU693100B2 (en) * | 1993-07-28 | 1998-06-25 | Pfizer Inc. | Psoriasis treatment |
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