DD292473A5 - Verfahren zur verhinderung der bodenerosion in fahrspuren - Google Patents

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DD292473A5
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DD33837490A
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Gottfried Saupe
Joachim Mueller
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Inst. Fuer Landschaftsforschung Und Naturschutz Halle,De
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verhinderung der Bodenerosion in bearbeitungsbedingten, gefaelleorientierten Fahrspuren auf landwirtschaftlichen Nutzflaechen. Sie verfolgt die Ziele, durch Applikation von organischen Mulchmaterialien in die hoch erodierbaren Fahrspuren die Bodenabspuelung infolge von Oberflaechenabfluessen zu verhindern.{Verfahren; Bodenerosion; Fahrspuren; Applikation; Mulchmaterialien; Bodenabspuelung}

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung Bodenschutz vor Wassererosion
Charakteristik des bekannten Standes der Technik
Bisher bekannte Lösungen zur Einschränkung der Bodenerosion in Fahrspuren betreffen den Einsatz von Lockerungswerkzeugen (Spurlockern) nach jedem Arbeitsgang zur Förderung der Infiltration und Erhöhung der Rauhigkeit sowie die Einsaat geeigneter Pflanzenarten in die Fahrspuren.
Dia mechanische Lockerung verdichteter Fahrspuren ist nicht bei feuchtem oder gefrorenem Boden möglich, bleibt bei Abflüssen auf gefrorenem Boden (Schmelzwassererosion) wirkungslos und kann bei Starkabflüssen aufgrund der begrenzten Infiltrationsrate sowie der Bereitstellung von transportfähigem tockermaterial sogar erosionsfördernd wirken. Pflanzeneinsaaten in Fahrspuren sind im Spätherbst (nach Winterweizenaussaat) nicht mehr möglich bzw. erreichen keinen schutzwirksamen Bestand über Winter und stellen Wasser- sowie Nährstoffkonkurrenten für die Kulturpflanzen dar, so daß sie i. d. R. vor Eintritt der Hauptvegetationszeit abgetötet werden müssen. Sie werden außerdem durch das Befahren mit schwerer Technik geschädigt, so daß die Schutzwirkung zeitlich und graduell deutlich unter der durch Mulchbedeckung bleibt. Das Mulchen seit st mit den verschiedensten Materialien zur Bodenbedeckung ist eine bekannte, hoch effektive, bei Ganzflächenbehandlung jedoch sehr aufwendige Methode zur Erosionsbekämpfung, ihre Anwendung als partielle Mulchbedeckung in den hoch belasteten Fahrspuren (Fahrgassen) bisher jedoch nicht bekannt, wie die Patentrecherche für die Länder DE, DD, USA, SU, CS, BG, EPÜ für den Zeitraum 1978-1988 für die üntersuchungsbereiche - Bodenbearbeitung (AO1 B37/00 und A 01 B 77/00) sowie- Bodenverbesserungsmittel zur Stabilisierung (C09 Κ17/0Ό) ergab.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist die Verhinderung der Bodenerosion (durch Wasser) in gefälleorientierten Fahrspuren mittels partieller Mulchbedeckung.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch eine partielle Anwendung des bekannten Mulchprinzips in den Fahrspuren, als Areale höchster Erosionsgefährdung auf ackerbaulich genutzten Hangflächen, die Bodenerosion mit vertretbarem Aufwand weitestgehend einzuschränken.
Erfindungsgemäß werden vegetationsfreie, meist stark verdichtete, gefälleorientierte Fahrspuren mit grobstoffreichen organischen Materialien bedeckt, so daß sie nicht als bevorzugte Abflußbahnen für freies Oberflächenwasser fungieren können bzw. die Fließgeschwindigkeit des Abflusses soweit reduziert wird, daß die Bodonabspülung ausgeschlossen Ist. Besonders geeignete Mulchmaterialien für Fahrspuren sind: Häckselstroh, Rohkomposte mit geringem Rottegrad, Stallmist, Torf u.a. in einer Auftragsmenge von 0,75 kg Trockenmasse (±0,2 kg) je m2. Die Mulchapplikation erfolgt so, daß die vegetationsfreie Fahrspur in voller Breite bedeckt ist und eine randliche Verzahnung mit den angrenzenden Kulturpflanzenreihen erfolgt. Das Verfahren wird nur in gefälleorientierten Fahrspuren (nicht in Konturlinie) angewendet. Hauptanwendungskultur ist Winterweizen mit Mulchausbringung nach der Aussaat, bei sehr feuchtem Boden ist stärkerer Bodenfrost (Tragfähigkeit des Bodens für die Applikationstechnik) abzuwarten.
Weitere geeignete Fruchtarten sind Mais und andere Reihenkulturen, bei denen vor der Mulchapplikation eine Herbizidbodenbehandlung erfolgen muß, da die gemulchten Fahrspuren keine Hackarbeit ermöglichen. Wesentliche Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind:
- nahezu vollkommene Verhinderung der Fahrspurerosion
- Anreicherung des Bodens mit organischer Substanz in erosionsgeschädigten Hangbereichen, wodurch die Erodibilität des Bodens reduziert und die Bodenfruchtbarkeit erhöht wird
- Schutz des Bodens vor erosionsfördernden mechanischen raddruck- und schlupfbedingten Schäden
- Vermeidung radschlupfbedingter Überdosierungen bei Dünger- und PSM-Applikationen in Steigfahrt
- Reduzierung der Belastung von Gewässern und Elementen der Infrastruktur durch Bodeneintrag infolge Wassererosion. Die Mulchausbringung ist mit den in der Landwirtschaft vorhandenen Streugeräten für die organische Düngung möglich, an die geeignete Verteilervorrichtungen auf jeweils zwei Fahrspuren anzubringen sind.
Ausführungsbeispiel
Auf zwei Winterweizenflächen mit Lößparabraunerde bzw. Lößstaugley und einer Hangneigung von 8... 14% wurden in verschiedenen Jahren mehrere Fahrspuren verfahrensgemäß behandelt und im Frühjahr nach der Schneeschmelze hinsichtlich Erosionserscheinungen mit unbehandeiten Flächen verglichen. Auf den behandelten Fahrspuren konnte die Bodenerosion trotz sehr hoher Erosivität der Schmelzwasserabflüsse des Winters völlig verhindert werden (Tab. 1). Der ausgebrachte Mulch wurde weder abgeschwemmt noch verweht. Die versuchsmäßige Ausbringung erfolgte manuell.
Tabelle 1
Einfluß von Fahrspurmulch auf die Bodenerosion in Winterweizen 1988/89
Hangposition Dimension von Erosionsrillen (cm) Breite B Bodenabtrag21 A B
A 0 (t/ha) 1,4 0
Tiefe B1» 4,5 N 0 16,0 0
A1 0 11,0 0 '14,9 0
Oberhang 2,0 0 11,5 0 17,6 0
9,5 0 11,5 0 17,5 0
E 8,5 0 11,5 0 14,0 0
O M 10,0 0 11,0 0 14,0 0
nkte ir d 10,0 0 12,0 0 15,7 0
IS 8,5 0 11,5 0 16,4 0
ca ti £ -S 7,5 0 13,0 0 14,9 0
9,0 0 11,0
9,0 0
8,5
* "* *
Hangfuß
1 Mittelwerte von je zwei Fahrspuren A = Fahrspuren ohne Mulch
B = Fahrspuren mit Mulch
2 bezogen auf Gesamtfläche.

Claims (3)

1. Verfahren zur Verhinderung der Bodenerosion, dadurch gekennzeichnet, daß auf landwirtschaftlichen Nutzflächen in gefälleorientierten Fahrspuren organische Mulchmaterialien aufgebracht werden (partielle Mulchbedeckung).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mulchapplikation jährlich nach der
Ansaat stark erosionsgefährdeter Kulturen erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die aufzubringende Mulchmenge 0,75 kg organischer Trockenmasse (±0,2 kg) je m2 entspricht.
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