DD280152A1 - Bauteil zur abdichtung fluessiger medien an rotierenden teilen - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft das Gebiet des Maschinenbaus, insbesondere des Walzwerksanlagenbaus, und ist fuer Abdichtung fluessiger Medien an rotierenden Bauteilen anwendbar. Der Erfindung soll fluessige Medien an rotierenden Bauteilen abdichten und auch bei hohen Umfangsgeschwindigkeiten und unter Wirkung dynamischer Kraefte sowie von Verunreinigungen in den abzudichtenden Medien eine vollstaendige Abdichtung gewaehrleisten. Erfindungsgemaess wird die Aufgabe dadurch geloest, dass die Lauf- bzw. Gleitringe auf Wellen, an denen eine Dichtung gleitet, aus Titan gefertigt sind. Zusaetzlich koennen die durch die Gleitreibungsvorgaenge der Dichtungen an den Lauf- bzw. Gleitflaechen der Lauf- bzw. Gleitringe beanspruchten Flaechen mit einer Titanoxidschicht versehen sein. Dabei wird die Titanoxidschicht durch anodische Oxydation erzeugt. Als guenstig hat sich eine Dicke der erzeugten Schicht von 2 bis 3 mm erwiesen. Die erfindungsgemaessen Bauteile bringen auch bei starker Wasserbelastung eine hohe Lebensdauer.

Description

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Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft das Gebiet des Maschinenbaus, insbesondere des Walzwerksanlagenbaus, und ist für die Abdichtung flüssiger Medien an rotierenden Bauteilen anwendbar.

Charakteristik des bekannten Standes der Technik

Zur Abdichtung von Teilen mit Drehbewegung ist eine Vielzahl technischer Lösungen bekannt. So werden z. B. für hohe Relctivgeschwindigkeiten berührungsfreie Spalt- oder Labyrinthdichtungen eingesetzt.

Bei im Gehäuse feststehenden Manschettendichtungen ist auch der Einsatz von Staubschutzlippen gebräuchlich. Für solche schleifenden Dichtungen können als Werkstoff Filz, Leder, Gummi, Plaste aber auch Messing zur Anwendung kommen. Im Walzwerksanlagenbau lassen steigende Walz- und damit Umfangsgeschwindigkeiten den Einsatz herkömmlich schleifender Radial-Dichtringe nicht mehr zu. So sind für solche Anwendungsfälle Axiallippendichtungen, bei denen zwei axiale Lippendichtringe gegen eine äußere und innere Laufscheibe schleifen, üblich. Beim Abdichten von flüssigen Medien, insbesondere von Öl oder Wasser, an solchen rotierenden Teilen entsteht besonders bei hohen Gleitgeschwindigkeiten Verschleiß. Die eingesetzten Spalt- oder Lippendichtungen erhalten teilweise erst durch auftretende Fliehkräfte ihre dichtende Wirkung, die aber durch die wechselnde Belastung infolge dynamischer Kräfte (Biegewechselbelc stunyen) wieder verlorengeht. Verunreinigungen in den abzudichtenden Medien (Abrieb o. ä.) und die vorhandenen Fertigungstoleranzen verursachen an den Gleit- oder Dichtflächen mit den vorgenannten Problemen einen starken Verschleiß, der einen vorzeitigen notwendigen Wechsel der einzelnen Bauteile (Lauf- bzw. Gleit- oder Dichtringe) erforderlich macht.

Ziel der Erfindung

Ziel der Erfindung ist es, ein Bauteil zur Abdichtung flüssiger Medien an rotierenden Teilen zu schaffen, das eine vollständige Abdichtung gewährleistet, damit Medienverluste und -Vermischungen vermeide' sowie einen geringen Verschleiß und damit eine lange Lebensdauer der Dichtung ermöglicht.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Der Ei'indung liegt die technische Aufgabe zugrunde, ein Bauteil zur Abdichtung flüssiger Medien an rotierenden Teilen zu entwickeln, das auch bei hohen Umfangsgeschwindigkeiten und unter Wirkung dynamischer Kräfte sowie von Verunreinigungen in den abzudichtenden Medien eine vollständige Abdichtung gewährleistet.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Lauf- bzw. Gloitringe auf Wellen, an denen eine Dichtung gleitet, aus Titan gefertigt sind. Zusätzlich können die durch die Gleitreibungsvorgänge der Dichtungen an den Lauf- bzw. Gleitflächen der Lauf- bzw. Gleitringe beanspruchten Flächen mit einer Titanoxidschicht versehen sein. Dabei wird die Titanoxidschicht durch anodische Oxydation erzeugt. Als günstig hat sich eine Dicke der eizeuqten Schicht von 2 bis 3pm erwiesen.

Die mechanische Fertigung der Bauteile zur Abdichtung ist aus Titan relativ unkompliziert möglich. Mit dem Einsatz der erfinduncjsrjemäßen Bauteile zur Abdichtung flüssiger Medien wird an rotierenden Bauteilen eine vollständige Abdichtung erreicht. Es werden dadurch Mediem-erluste und -Vermischungen vermieden sowie ein geringerer Verschleiß und eine längere Lebensdauer der Bauteile gewährleisi?t.

Ausführungsbeispiel

Die Erfindung soll an nachfolgendem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.

In Figur 1 ist als Beispiel die Abdichtung einer schnellaufenden Welle, wie sie z. B. in modernen Drahtwalzblöcken zum Einsatz kommen kann, gegen Wassereintritt und Ölaustritt dargestellt.

Das Bauteil besteht aus dem wasserseitigen Laufring 1 und dem ölseitigan Laufring 2. Beide Laufringe sind aus Titan gefertigt. An ihren Gleitflächcn 3 sind die Dichtlippen 4, die im vorliegenden Fall aus einem Spezialgummi gefertigt sind, angebracht. Die Gleitflächen sind bei diesem Anwendungsfall mit einer elektrolytisch autgebrachten Titanoxidschicht versehen. Mit dem erfindungsgemäßen Bauteil kann eine lange Lebensdauer der Dichtung auch bei starker Wasserbelastung im Walzwerksbetrieb erreicht werden.

Claims (3)

1. Bauteil zur Abdichtung flüssiger Medien an rotierenden Teilen, gekennzeichnet dadurch, daß mindestens die verschleißbeanspruchten Lauf- oder Gleitflächen der Lauf- oder Gleitringe aus Titan gefertigt sind.

2. Bauteil nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die durch Rotationsbewegung verschleißbeanspruchten Lauf- oder Gleitflächen aus Titan mit einer Titanoxidschicht versehen sind.

3. Bauteil nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß die Titanoxidschicht durch anodische Oxydation erzeugt ist.