DD279640A1

DD279640A1 - Verfahren und anordnung zur ueberwachung des zeitlich bedingten verschleisses von seiherschneckenpressen

Info

Publication number: DD279640A1
Application number: DD32528889A
Authority: DD
Inventors: Bernhard Schneider; Gerd Zimmer; Joachim Sachse; Peter Specht; Ingolf Ellermann; Hartmut Relitz; Baumgart
Original assignee: Thaelmann Schwermaschbau Veb
Priority date: 1989-01-27
Filing date: 1989-01-27
Publication date: 1990-06-13
Also published as: DE3914983A1; GB8918358D0; GB2227428B; RU1838141C; GB2227428A

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zur Ueberwachung des zeitlich bedingten Verschleisses von Seiherschneckenpressen. Die Anwendung der Erfindung erfolgt vorwiegend in der Speiseoelindustrie aber auch in der Zuckerindustrie sowie bei der Tierkoerperbeseitigung (Rendering). Mit der Erfindung sollen Moeglichkeiten geschaffen werden, den oekonomisch guenstigsten Zeitpunkt des Wechsels der Verschleissstelle der Seiherschneckenpresse, insbesondere der Seiherstaebe und der Schneckensegmente, objektiv zu bestimmen. Dies erfolgt durch kontinuierliche Messung des Motorstromes und der Partialdruckwerte an genauer definierten Stellen des Seiherkorbes und staendigen Vergleich mit vorgegebenen Sollwerten. Fig. 1

Description

Hierzu 2 Seiten Zeichnungen

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zur Überwachung des zeitlich bedingten Verschleißes von Seiherschneckenpressen. Demzufolge findet die Erfindung in der Speiseölindustrie, in der Zuckerindustrie₍aber auch bei der Tierkörperbeseitigung Anwendung.

Charakteristik des bekannten Standes der Technik

Seiherschneckenpressen finden vorwiegend bei der Speiseölgewinnung aus ölreichen Saaten, wie z. B. Sonnenblumensamen und Raps, Anwendung.

Derartige Seiherschneckenpressen sind beispielsweise in den DE-PS 2915538, EP 0166537, DE-OS 2751703 beschrieben.

Die stark beanspruchten Teile der Seiherschneckenpressen, dies sind insbesondere die Seiherstäbe und die Schneckensegmente der Hauptschnecke, unterliegen einem hohen Verschleiß. Aus diesem Grund wird von zahlreichen Herstellern »ersucht, diese Teile aus besonders gehärteten, gepanzerten oder hochverschleißfesten Materialien zu fertigen (DE-OS 1927705).

Aber auch die Teile aus diesen Materialien unterliegen einem beständigen Verschleiß und müssen demzufolge entsprechend gewechselt werden. Dabei wird der Zeitpunkt des notwendigen Wechsels bisher nur sehr ungenau (oder gar nicht) bestimmt. Die bisherigen Zeitpunkte des Wechsels ergeben sich durch einen administrativ festgelegten Wechselzyklus, nach dem Durchsalz einer durch Erfahrung ermittelten, bestimmten Saatmenge oder durch Beurteilung der Ölausbeute, wobei die beiden letztgenannten Faktoren verschiedene technologisch bedingte und nicht unbedingt vom Verschleiß abhängende Ursachen haben können.

Die Beurteilung nach Durchsatz bzw. Ölausbeute ist aber zudem nicht objektiv. Dies hat den Nachteil, daß möglicherweise schon längere Zeit mit einer verschlissenen Schneckenausrüstung gefahren wurde und die Ölausbeute weit unter den eigentlichen Möglichkeiten blieb und das Betriebsergebnis negativ beeinflußt wurde.

Andererseits besteht die Gefahr, daß die Schneckenausrüstung viel zu früh gewechselt wird und die Produktionskosten auf diese Weise über den wirklich erforderlichen liegen.

Methoden zur Bestimmung des optimalen Zeitpunktes des Ausrüstungswechsels sind nicht bekannt.

Ziel der Erfindung

Es ist das Ziel der Erfindung, die beschriebenen Nachteile, die bei der jetzigen Praxis des Seiherstab- und Schneckenwechsels auftreten, zu beseitigen und somit die Produktionskosten zu senken und die Speiseölausbeute zu erhöhen.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Anordnung zur Überwachung des zeitlich bedingten Verschleißes von Seiherschneckenpressen zu schaffen. Damit sollen Möglichkeiten geschaffen werden, den ökonomisch günstigen Zeitpunkt des Wechsels der Verschleißteile der Seiherschneckenpresse, insbesondere der Seihsrstäbe und der Schneckensegmente, objektiv zu bestimmen.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß der Motorstrom der Hauptschnecke der Seiherschneckenpresse und die Partialdrücke in mindestens drei Seiherfeldern, die jeweils im 1., 2. und 3. Längendrittel des Seiherkorbes liegen, gemessen werden und die gemessenen Ist-Werte beständig mit den Start- bzw. vorgegebenen Soll-Werten verglichen werden und die durch Verschleiß bedingte örtliche Verschiebung des Partialdruckhöchstwertes registriert und ausgewertet wird.

Die erfindungsgemäße Anordnung zur Überwachung des zeitlich bedingten Verschleißes von Seiherschneckenpressen ist dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens drei Seiherfeldern, die jeweils im 1., 2. und 3. Längendrittel des Seiherkorbes liegen, Drucksensoren mit Auswerteelektronik angeordnet sind und mit einer Anzeigevorrichtung sowie einer Rechnereinheit verbunden sind. Die Rechnereinheit ist weiterhin mit einer Hauptschnecke verbunden. Versuche und Messungen ergaben, daß die Partialdruckwerte durch den zunehmenden Verschleiß und/oder Beschädigung der Schneckensegmente und der Seiharstäbe örtlich sinken und sich sogleich der Ort des höchsten Partialdruckes verschiebt. Das führt dazu, daß sich die Ölausbeute verschlechtert.

Ausführungsbeispiel

Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert werden. Es zeigen:

Fig. 1: erfindungsgemäße Anordnung

Fig. 2: Partialdruckwerte einer Seiherschneckenpresse nach Inbetriebnahme (durchgezogene Linie) und nach Verschleiß der Seiherstäbe und der Schneckensegmente (gestrichelte Linie).

Gemäß Fig. 1 sind in drei Seiherfeldern 1,2,3 des Seiherkorbes 4 einer Seiherschneckenpresse 11 jeweils zwei Drucksensoren mit Auswerteelektronik 5 angeordnet. Die gemessenen Partialdruckwerte werden mittels einer Anzeigevorrichtung 6 aufgezeichnet. Eine derartige Anzeigevorrichtung 6 kann beispielsweise ein x-y-Schreiber sein, wobei eine Anzeige bzw. Aufzeichnung der gemessenen Partialdruckwerte in einstündigen Intervallen erfolgt. Die gemessenen Partialdruckwerte bei einem Motorstrom des Antriebes 9 der Hauptschnecke 10 unmittelbar in der Anlaufphase nach einer Neubestückung der Seiherstäbe des Seiherkorbes 4 und der Schneckensegmente 12 sind mittels der durchgezogenen Linie in der Fig. 2 dargestellt. Weiterhin wird mit einer Meßeinrichtung 8 der Motorstrom des Antriebes 9 der Hauptschnecke 10 gemessen. Sämtliche gemessenen Werte, also der des Motorstromes und die der Partialdruckwerte, werden einer Rechneninheit 7 zugeführt. Bei Absinken des vorgegebenen Soll-Wertes für den Partialdruckhöchstwert in Abhängigkeit vom gemessenen Motorstrom oder bei Verschiebung dieses Partialdruckhöchstwertes um einen vorgegebenen Wert gelangt ein entsprechendes Warnsignal zur Anzeige.

Die gestrichelte Linie in Fig.2 zeigt ein solches Partialdruck-Diagramm, das nach einem halbjährigen Betrieb aufgenommen wurde.

Claims

1. Verfahren zur Überwachung des zeitlich bedingten Verschleißes von Seiherschneckenpressen, dadurch gekennzeichnet, daß der Motorstrom der Hauptschnecke der Seiherschneckenpresse und die Partialdrücke in mindestens drei Seiherfeldern, die jeweils im 1., 2. und 3. Längendrittel des Seiherkorbes liegen, gemessen werden und die gemessenen Ist-Werte beständig mit den Startbzw, vorgegebenen Sollwerten verglichen werden und die durch Verschleiß bedingte örtliche Verschiebung des Partialdruckhöchstwertes registriert und ausgewertet wird.

2. Anordnung zur Überwachung des zeitlich bedingten Verschleißes von Seiherschneckenpressen, dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens drei Seiherfeldern (1,2 und 3), die jeweils im 1., 2. und

3. Längendrittel des Seiherkorbes (4) liegen, Drucksensoren mit Auswerteelektronik (5) angeordnet sind und mit einer Anzeigevorrichtung (6) sowie einer Rechnereinheit (7) verbunden sind und die Rechnereinheit (7) weiterhin mit einer Meßeinrichtung (8) für die Motorstrommessung des Antriebes (9) o'sr Hauptschnecke (10) verbunden ist.