DD265291A3 - Verfahren zur Herstellung von monoklonalen Antikörpern gegen Human-Interferon-Alpha-1 - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von monoklonalen Antikörpern gegen Human-Interferon-Alpha-1

Info

Publication number
DD265291A3
DD265291A3 DD265291A3 DD 265291 A3 DD265291 A3 DD 265291A3 DD 265291 A3 DD265291 A3 DD 265291A3
Authority
DD
German Democratic Republic
Prior art keywords
alpha
hulfn
interferon
monoclonal antibodies
incubation
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Publication date

Links

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Hybridomzellinien, die monoklonale Antikoerper gegen Human-Interferon-alpha-1 produzieren. Das Ziel der Erfindung ist die Herstellung von monoklonalen Antikoerpern, die fuer die immunchemische Bestimmung und die immunaffinitaetschromatographische Reinigung von menschlichem Interferon-alpha-1 geeignet sind. Das erfindungsgemaesse Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass man Milzzellen von Maeusen, die mit humanem Interferon immunisiert wurden, mit Plasmacytomzellen in der Zellkultur fusioniert, die antikoerperbildenden Hybridome selektiert und kloniert, die Eigenschaften der gebildeten Antikoerper bestimmt, die spezifischen Hybridome auswaehlt und in ueblicher Weise weiter vermehrt. Anwendungsgebiet der Erfindung sind die Medizin und die Biotechnologie.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Hybridomzellinien, die monoklonale Antikörper gegen Humanlnterferon-alpha-1 produzieren.
Anwendungsgebiet der Erfindung ist die biotechnologischo und medizinische Diagnostik, dia biomedizinische Grundlagenforschung sowie die biotechnologische Herstellung medizinischer Interferonpräparate für therapeutische Zwecke.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Interferon-alpha wird vorzugsweise von Leukozyten des menschlichen O'/gnnismus, ζ. B. in Folge einer Virusinfektion, gebildet. Das synthetisierte Interferon wird in das umgebende Gewebe sezerniurt und entwickelt dort in den Zellen einen antiviralen Status, so daß eine Weitorausbreitung der Infektion aufgehalten wird.
Interforon-atpha ist eino heterogene Stoffklasse, die sich aus verschiedenen alpha-Subtypen wie alpha-1, alpha-2 usw. zusammensetzt. Interferone besitzen außer der antiviralen Wirkung auch wachstumsregulierende und immunomodulatorische Aktivitäten. Die breite biologische Wirksamkeit macht diese physiologisch vorkommenden Moleküle zu potentiellen Therapeutika von großem Interesse.
Für die Produktion von Interferon mittels biotechnologischer Prozesso werden Antikörper definierter Spezifität zur Isolierung und Reinigung der Interferone sowie zum molekularspezifischen quantitativen Nachweis dringend benötigt. Insbesondere eignen sich hierfür monoklonale Antikörper (mAK) auf Grund ihrer Standardisierbarkeit.
Monoklonale Antikörper gegen humanes Interforon-alpha gibt es seit 1980 (Sucher, D. S., and D. C. Burke, Nature 285,446-450 (198O]). Diese Antikörper sind nicht streng Interferon-alpha-Subtypen-spezifisch. Die Herstellung der mAK erfolgt nach dot bekannten Lymphozytenhybridomtechnik (Köhler, G. and C.Milstein, Nature 256,495-497 (1975|).
Zur Charakterisierung der Interferon-alpha-Subtypen-Spezifität von monoklonalen Antikörpern wird bisher in der Literatur der 2-Seiten-Bindungstest in verschiedenen Varianten beschrieben (z. B. US PS 4.423.147, DE-OS 3206741). In DE-OS 3206743 wird ein Hemmtest zur „Auswahl eines geeigneten Paares von monoklonnlen Antikc'cern" beschrieben, bei dem man Interferon an eine feste Phase bindet, ein oder zwei monoklonale Antikörper zugibt, '"J-Anti-rViaus-lmmunglobulln-Antikörper vom Schaf hinzuiügt und die an die feste Phase gebundene Radioaktivität mißt. Mit den gefundenen Paaren werden schließlich 2-Sei ton-Bindungstests entwickelt, mit denen Interferon quantitativ auf immunchemirchen Wege bestimmt werden kann (PS-US 4.514.507). Der Nachteil des beschriebenen Hemmtests, bei dem das Antigen selbst an der festen Phase gebunden wird, besteht in der Gefahr der Denaturierung bestimmter Epitope (sog. Konformationsdeterminante.i) auf d6m Interferon-Molekül, wodurch falsche Ergebnisse erhalten werden können.
Ziel dor Erfindung
Die Erfindung hat das Ziel, monoklonale Antikörper gegen Hl man-lnterferon-alpha-1 (HulFN-alpha 1) mit geeigneter Affinität und großer Spezifität herzustellen. Solche Antikörper sollen zur Entwicklung eines Testbestecks für quantitative Bestimmungen von HulFN-alphn-1 und für die Präparation von lrv.munso;bentir~ zur immunafinitätschroTiB'iographischen Reinigung von natürlichen ozw. gentechnisch hergestellten Interferone:! eingesetzt werden.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von mAK gegen HulFN-alpha-1 ist dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise Milzzellen von ßalb-c-Mäusen, die mit HulFN-alpha immunisiert werden, mit geeigneten Maus-Myelomzellen in der Zellkultur hybridisiert und die erhaltenen Hybridomzellen in ZellkulturgeMßen (z. B. Mikrotestplatten) aussät, anzüchtet und selektiert. Die antikörperproduzierenden Hybridoma werden zunächst mit einem Immun-Tüpfel-Test nachgewiesen. Dafür wird HulFN-alpha oder HulFN-alpha-1 auf kleine Nitrozellulosefilterplättchen aufgetragen, das so behandelte Filter mit den Hybridomüberständen inkubiert; nach Waschung erfolgt die Inkubation mit Anti-Antikörper-Enzym-Konjugat und schließlich wird das Filter mi; einem Enzymsubstrat behandelt. Die antikörperproduzierenden Hybridoma werden Moniert und orfhidungsgemäß auf ihre Verwendbarkeit für Immunoassays und Immunaffinitätschromatographie geprüft. Die spezifischen Hybridomklone werden ausgewählt, weiter vermehrt, in flüssigem Stickstoff gelagert i-nd bei Bedarf für die Produktion von mAK entweder in vitro durch Transplantation in die Bauchhöhle von Mäusen oder in vitro durch Zellkultur vermehrt.
Die Spezifität der mAK hinsichtlich der Erkennung der unterschiedlichen antigenen Determinanten auf Interferonmolekülen wird erfindungsgemäß mit Hilfo von
a) Antikörperhemmtests oder
b) mittels Immunaffinitätschromatographie eines HulPN-alpha-Präparates (sog. LeukozytenlFN, das verschiedene alpha-Subtypen enthält)
chiirakterisiert.
Teiit (a): 1. polygonale Antikörper gegen HulFN-alpha werden an eine feste Phase gebunden
2. Interferon wird zugegeben
3. Inkubation mit dem zu testenden mAK
4. Inkubation mit einem zweiten spezifischen enzym- oder radioaktiv markierten mAK Test (b): 1. Präparation eines Immunsorbens z. B. Bindung des zu testenden mAK an Sepharose
2. Inkubation des Immunsorbens mit z. B. Leukozyten-Interferon
3. Eluiion des gebundenen Interferons
4. elektrophoretisch^ Prüfung des Eluats auf molekulare Zusammensetzung und Testung der biologischen Aktivität unter Verwendung verschiedenerZellinien.
Die Spezifität der mAK kann auch mit einem bekannten 2-Seitsn-Blndungstest bestimmt werden (Test (c]|. Test(c): 1. der orste mAK wird an eine feste Phase adsorbiert
2. Interferon wird zugegeben
3. der zweite (zu testende) mAK, der entweder radioaktiv oder enzymi tarkiert ist, wird zugegi- Den und die gebundene Radioaktivität bzw. Enzymaktivität gemessen.
Die Erfindung ermöglicht die Gewinnung großer Mengen spezifischer Antikörper gegen Human-lnterferon-alpha-1, gegen andere alpha-Subtypen vowie gegen gentechnisch hergestellte modifizierte Interferonformen und damit die Entwicklung von rationellen Immunoessays für die Medizin und Biotechnologie sowie für die Herstellung von effektiven Immun&orbentlen zur Immunaffinittitschromatcgrtiphie, die bei der industriellen Herstellung von humanem Interferon für medizinische Zwecke unbedingt erforderlich sind.
Die für die erfindungsgemäße Antikörperproduktion eingesetzte Hybridomzellinie wurde im Zentralinstitut für Molekularbiologie unter der Nummer 0087-ZiM-IIG11 hinterlegt.
Die Hybridomzel'inie läßt 3ich (Din vitro ciurch Zellkultur vermehren, wobei die mAK aus den Kulturmedien in hoher Reinheit gewonnen werden können oder (2) in vivo in der Bauchhöhle von Mäusen ansuchten. Die mAK werden im letzteren Fall aus dor Ascitesflüssigkeit isoliert, wo sie in hoher Konzentration (5-10mg/ml) vorliegen.
Der von dieser Zellinie produzierte mAK gehört dem Mausimmunglobulin-Isotyp IgGI an. Die Affinitätskonstante wurde mit 7,8 χ lO'l/Mol bestimmt. Der mAK ZIM-IIG11 bindet aus dem Intarferon-alnha-Gcmisch das HulFN-alpha-1 und evtl. auch HulFN-alpha-8, d. h., der Antikörper erkennt eine antigene Determinante, die sowohl In elpha-1 als auch In elpha-8 vorkommen mür e.
Ein solcher Antikörper wurde bisher in der Literatur nicht beschrieben. Der Antikörper eignet eich zur Entwicklung eines molekularspezifischen Immunoassays für HulFN-alpha-1 sowie zur Darstellung von Immunsorbentien, mit deren Hilfe HuIFN-alpha-1 sehr effektiv bis zur Homogenität aufgereinigt werden kann.
Ausführungsheispiel
1. Dia Gewinnung der Hybridome erfolgt nach an sich bekannten Verfahren (Köhler, G. and C. Milstein, Nature 256,49&~497 (1975]). Hierzu worden Balb/c-Mäuse mehrfach in 2-3wöchigen Intervallen mit je etwa 10eIU HulFN-alpha i.p. und In die Fußsohlen immunisiert. DI« Fusion der Milzzellen mit der Myelomzellinie P 3/X63-Ag8-6.5.3 (hergestellt von Hearny, J. F. et al., J. Immunol. 123,1548-165011979)) erfolgt in Gegenwart von Polyäthylenglykol. Die entstandenen Hybridome wurden zunächst in eingm Selektivmedium (z. B. HAT) In 96-well Mll'.rotiterplatten angezüchtet und dann Moniert.
2. Das Screi ning dor angezüchteten Hybridome erfolgt mit einem Immun-Tüpfel-Test (Patent DD 229223A1) und einem FeeiphaservBioassay (Patent DD 231131A1).
3. Die Epitopspezlfität wird mit der folgenden Testhierarchie bestimmt:
Test (a): 1. Binden von polyklonalen Antikörpern gegen HulFN-alpha an e'ne feste Phase (z. B. PVC, Polystyrol)
2. Zugabe von lnterferon-alpha-1 (z.B. 1000111/0,1 ml)
3. Inkubation mit dem Kulturüberstand des zu testenden Hybridoms (Antikörper-Konzentration 5 ug/ml)
4. Inkubation mit einem zweiten mAK gegen HulFN-alpha der enzym- oder radioaktiv markiert (et. Test (b): 1. Binden des zu testenden m/>K an einen für Immunafflnitätschrom&tographie geeigneten Träger
(z.B.CNB «kthlerteSepharose) 2. Inkubation aes Immunsorbens mit einem definierten IFN-Prflperat
3. Abspaltung und Elution des gebundenen IFN
4. Nachweis des IFN-Subtypes durch Polyakrylamidelektrophorese (MW- und biol. Aktivitätsbestimmung). Die biologische Wirksamkeit des IFN erfolgt in an sich bekannter Weise durch Messung der durch IFN bewirkten Hemmung des zytophatischen Effektes von Testviren auf Zellkulturen.
Test (c): 1. Binden eines ersten mAK gegen HulFN-alpha an eine feste Phase
2. Zugabe von IFN
3. Inkubation mit dem zweiten zu testenden mAK, der entweder radioaktiv oder enzymmarkiert ist. 4. Herstellung der Antikörper
Die Gewinnung der Antikörper durch Kultivierung der ausgewählten Hybridomlinien in vitro oder in vivo erfolgt nach bekannten Verfahren.

Claims (3)

1. Verfahren zur Herstellung von monoklonalen Antikörpern Antikörpern gegen humanes Interferonalpha-1 (HulFN-alpha-1) durch Immunisierung von Balb/c-Mäusen mit humanem Leukozyten-Interferon, Fusion ihrer Milzzellen mit Mausmyelomzellen, Selektion der entstandenen Hybridomzellen, Bestimmung ihrer Antigenspezifität, Auswahl der spezifischen Hybridome «ind ihre Massenvermehrung in vitro oder in vivo, dadurch gekennzeichnet, daß die Antigenspezifität mit einem Antikörper-Hemmtest und mittels Immunaffinitätschromatographie bestimmt wird und der Klon ZIM-IIG11 (Hinterlegungsnummer DDR-0087) in bekannter Weise durch Zellkultur oder Transplantation vermehrt wird.
2. Verfahren nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antigenspezifität der selektierten Hybridome durch Bindung polyklonaler Antikörper gegen HulFN-alpha an eine feste Phase, Zugabe von HulFN-alpha oder einzelner Subtypen, Inkubation mit dem Kulturüberstand des zu testenden Hybridoms, Inkubation mit einem zweiten mAK gegen HulFN-alpha, der enzym- oder radioaktiv markiert ist, und anschließender Messung der Enzym- oder Radioaktivität an der festen Phase bestimmt wird.
3. Verfahren nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antigenspezifität hinsichtlich der HuIFN-alpha-Subtypen-Erkennung durch Herstellen eines Immunsorbens durch Binden des zu testenden mAK an eine feste Phase, Inkubation mit HulFN-alpha, Abspalten und Elution des gebundenen Interferons, Nachweis des Molekulargewichts des eluierten Interferons in der Gelelektrophorese und der biologischen Aktivität in einem üblichen IFN-Bioassay auf verschiedenen Zellinien bestimmt wird.

Family

ID=

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US8349331B2 (en) 2001-02-22 2013-01-08 Genentech, Inc. Anti-interferon-α antibodies

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US8349331B2 (en) 2001-02-22 2013-01-08 Genentech, Inc. Anti-interferon-α antibodies

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3888224T2 (de) Bestimmung vom Tumornekrosefaktor; monoklonaler Antikörper und Zusammensetzung.
DE69132045T2 (de) Monoklonale Antikörper gegen menschlichen Tumornekrosefaktor alpha
DE3586536T3 (de) Monoklonaler Antikörper gegen ein Cytotoxin, denselben erzeugendes Hybridoma und Verfahren für die Herstellung des gereinigten Cytotoxin.
DE3887675T2 (de) Antikörper.
DE69014474T2 (de) Antikörper gegen TNF-Bindungsprotein I und deren F(ab)-Fragmente.
DE69028684T2 (de) Gegen die beta-kette des leukozyten-adhäsions-rezeptors gerichtete monoklonale antikörper, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung
DE68925226T2 (de) Monoklonale Antikörper
DE68925935T2 (de) Antikörper gegen Interleukin-1-beta
AT400577B (de) Verfahren zur herstellung eines monoklonalen antikörpers und verfahren zum nachweisen von malignen zellen
DE3785967T2 (de) Monoklonale Antikörper gegen C5A und DES-ARG74-C5A, ihre Herstellung und ihre Verwendung.
DE69127947T2 (de) Monoklonale Antikörper gegen menschliches IgE
DE3939706C1 (de)
DE69028095T2 (de) M-csf-monoklonale antikörper, die ein neutralisierendes konformationales epitop erkennen
DE69033457T2 (de) Prohormonspaltungsplatzblockierungsantikörper
DE60128452T2 (de) Monoklonale antikörper gegen den menschlichen ldl-rezeptor, deren herstellung und verwendung
DE3218312A1 (de) Monoklonale antikoerper, hybridoma-zellklone, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung zur erkennung von brustkrebs und maligner lymphogranulomatose
EP0340604A2 (de) Monoklonaler Antikörper und seine Verwendung
DE3306060A1 (de) Neue immunglobulin-produzierende hybridzellinien, deren verwendung und verfahren zu deren herstellung
DE69226448T2 (de) Glykoprotein komplexe und glykoproteine
DE3888604T2 (de) Monoklonale Antikörper gegen Antithrombinbindende Substanz und seine Verwendungen.
EP0262571B1 (de) Neue monoklonale Antikörper gegen IFN-omega, Verfahren zu ihrer Herstellung und deren Verwendung zur Reinigung sowie zum Nachweis von IFN-omega
DE69527868T2 (de) Monoklonaler Antikörper gegen den tumorzytotoxischen Faktor II (TCF-II)
DE68914345T2 (de) Gamma-atriales, natriuretisches Polypeptid erkennende monoklonale Antikörper, solche Antikörper produzierende Hybridome und deren Herstellung und Verwendung.
DD265291A3 (de) Verfahren zur Herstellung von monoklonalen Antikörpern gegen Human-Interferon-Alpha-1
DE3687542T2 (de) Monoklonaler antikoerper gegen humanes protein c.