DD254039A1 - Dichtungsmatte - Google Patents
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Abstract
Dichtungsmatte zur Herstellung wasserundurchlaessiger Schichten zum Schutz von unterirdischen Bauwerken oder Bauwerksteilen vor Wasserzutritt und zum Abdichten von Becken, Kanaelen, Gerinnen u. ae. sowie von Schadstoffdeponien gegen schaedlichen Wasseraustritt. Erfindungsgemaess wird die Aufgabe dadurch geloest, dass bindige Erdstoffe in durchfeuchtetem, ausgequollenem plastischen Zustand zu Dichtungsmatten ausgeformt und beidseitig mit ueberstehenden verdunstungshemmenden bzw. feuchtigkeitsspeichernden Deckschichten abgedeckt werden, so dass sie in gequollenem, feucht-plastischen Zustand gelagert, transportiert und an der Einbaustelle zu einer wasserundurchlaessigen Schicht zusammengefuegt werden koennen.
Description
Dichtungsmatte zur Herstellung wasserundurchlässiger Schichten zum Schutz von unterirdischen Bauwerken und Bauwerksteilen vor Wasserzutritt im Bereich von Grund-, Sickerwasser und Erdfeuchtigkeit bzw. zur Herstellung wasserundurchlässiger Sohlen von Kanälen, Becken, Mülldeponien und ähnlichem.
Die abdichtende Wirkung von bindigem Erdstoff in feuchtem, gequollenem Zustand ist der Menschheit schon seit langem bekannt, und so wird immer wieder versucht, dieses gegenüber Bitumendichtungen und Kunststoffoliendichtungen in mancher Hinsicht vorteilhafte natürliche Dichtungsmaterial anzuwenden.
So z. B. beim Bau von Stauanlagen, Kanälen, Teichen, Speicherbecken sowie zunehmend zum Absperren von Deponien und Lagerplätzen, gegen unkontrollierten Austritt von verunreinigten und verseuchten Wässern.
Wie in der DE-OS 1915101 und US-PS 4344722 beschrieben, ist es nachteilig, daß der bindige Erdstoff als Schüttgut herantransportiert, auf der Baustelle auf einen für die Verdichtung optimalen Wassergehalt gebracht und in feucht-plastischem Zustand an der Einbaustelle durch Maschinenkomplexe zu einer homogenen kontinuierlichen Sperrschicht verarbeitet und eingebaut wird. Das bedeutet einen hohen maschinentechnischen Aufwand auf der Baustelle.
Die DE-OS 2740275 und die DD-PS 138800 beschreiben, daß das Abdichten unterirdischer Bauwerke und Bauwerksteile mittels bindiger Erdstoffe durch Abpacken des getrockneten bindigen Materials als Pulver oder Granulat in platten-, beutel- oder stangenförmige Behältnisse und Anbringen derselben am und unter dem Bauwerk erfolgt. Erst nach Zutritt von Wasser soll sich dann durch Quellen des Pulvers oder Granulates die eigentliche Abdichtungsschicht bilden.
Dieses Abdichtungsverfahren hat folgende Nachteile:
— Es ist eine staubdichte, aber wasserdurchlässige Spezialverpackung notwendig;
— Es ist nur relativ seltenes hochquellfähiges, bindiges Material einsetzbar, da sich sonst keine funktionsfähige kontinuierliche homogene Abdichtungsschicht bildet;
— Es sind jeweils unterschiedliche Verpackungsformen für Flächen sowie Fugen- und Kantenverstärkung u.a. notwendig;
— Es ist keine Kontrolle möglich, ob die bei späterem Wasserzutritt durch Quellung gebildete Abdichtungsschicht, insbesondere an den Verbindungsstellen, einwandfrei und funktionssicher ist;
— Es ist ein hoher Energieaufwand durch das Trocknen des an der Gewinnungsstelle erdfeuchten bindigen Materials zu Pulver bzw. Granulat vordem Verpacken notwendig;
— Es ist eine Herabsetzung der Qualität, d. h. des Quellvermögens durch die Trocknung, insbesondere durch ungeeignet hohe Temperaturen nicht vermeidbar.
Die Berücksichtigung der bei der Quellung auftretenden Kräfte durch konstruktive oder andere zusätzliche Maßnahmen am Bauwerk ist notwendig;
— Es sind zusätzliche Aufwendungen baustellenseitig notwendig zum Schutz gegen vorzeitigen Kontakt mit Wasser.
Ziel der Erfindung ist es, für bestimmte Abdichtungsaufgaben im Bauwesen und der Wasserwirtschaft u.a. bindige Erdstoffe, insbesondere mehr oder weniger smektitreiche Tonmineralrohstoffe einzusetzen. Damit ergeben sich eine Substitution von Bitumen und Plaststoffen, Senkung der Herstellungskosten, Verbesserung der Arbeitsbedingungen durch Wegfall gesundheitsgefährdender Arbeiten, Verringerung des Fachkräftebedarfs durch einfache Technologie und erweiterte Temperatur- und Witterungsunabhängigkeit bei der Herstellung
Gleichzeitig werden die den bisher bekannten Verfahren zur Anwendung bindiger Erdstoffe anhaftenden Nachteile und Mängel
beseitigt.
Insbesondere durch den Wegfall des sonst bei der Aufbereitung der Tonmineralrohstoffe notwendigen Trocknungsprozesses werden erhebliche Energieeinsparungen erzielt und Kosten gesenkt.
Die technische Aufgabe, die durch die Erfindung zu lösen ist, besteht darin, bindige Erdstoffe in eine solche Form zu bringen, daß sie sich einfach konfektionieren, transportieren und lagern und auf der Baustelle auf einfache Art und Weise zu einer funktionssicheren Abdichtungsschicht zusammenfügen lassen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß bindige quellfähige Erdstoffe mittels bekannter Aufbereitungsverfahren durchfeuchtet, gequollen und homogenisiert werden, wobei der Wassergehalt des Erdstoffkerns zwischen Ausrollgrenze (wP) und Fließgrenze (wj gebracht und gehalten wird.
Diese feucht-plastische Masse wird zu dünnen Dichtungsmatten ausgeformt und mit zwei Deckschichten versehen.
Die dem Bauwerk zugewandte Deckschicht ist wasserabweisend und verdunstungshemmend, ragt mindestens 50mm allseitig über den Dichtungsmattenrand hinaus und ist auf der dem Erdstoffkern zugewandten Seite strukturiert.
Die dem Baugrund zugewandte Deckschicht ist wasserspeichernd bzw. wasserführend und kann als Bewehrung bzw. Dränage dienen.
Die Dichtungsmatten werden in durchfeuchtetem gequollenem plastischen Zustand transportiert, gelagert und an Ort und Stelle wasserangriffsseitig am zu schützenden Bauwerk bzw. Bauwerksteil angeordnet.
Am Gewinnungsort wird der bergfeuchte bindige Erdstoff durch herkömmliche Aufbereitungsverfahren homogenisiert und, wenn erforderlich, auf einen für seine Plastizität und Zugfestigkeit günstigen Wassergehalt gebracht.
Diese aufbereitete Grundmasse wird sodann zu einem gleichmäßig dicken, verdichteten flexiblen Band ausgewalzt. Bei diesem Vorgang können bekannterweise je nach Erfordernis als Mattenbewehrung textile Gewebe, Gewirke, Vliese oder auch kurze Stapelfasern mit eingewalzt werden.
Danach wird das Mattenband in handhabbare einzelne Dichtungsmatten konfektioniert, die auf beiden Seiten mit verdunstungshemmenden bzw. feuchtigkeitsspeichernden Deckschichten versehen werden.
Lagerung und Transport zur Einbaustelle erfolgen vorzugsweise mit Paletten. Hierbei wirken die oberflächlich aufgebrachten verdunstungshemmenden bzw. feuchtigkeitsspeichernden Schichten als trennende Zwischenlagen.
An der Einbaustelie werden die feucht-plastischen Dichtungsmatten mit Überlappung an oder unter dem zu schützenden Bauwerk wasserangriffsseitig angebracht. An den Überlappungsstellen werden die Matten vereinigt. Dabei werden die überstehenden oberflächlich aufgebrachten verdunstungshemmenden bzw. feuchtigkeitsspeichernden Deckschichten vorher zurückgeschlagen und danach wieder in die alte Lage gebracht, d. h. ebenfalls überlappt.
An problematischen Stellen des zu schützenden Bauwerkes wie Fugen, Kehlen, Ecken und Kanten können diefeucht-plastischen Abdichtungsmatten durch paßgerechtes Zuschneiden und Kneten ohne weiteres in die erforderliche Form (z. B. prismatisch, wulst-, stangen-und schlauchförmig) gebracht werden.
Claims (3)
- Patentansprüche:1. Dichtungsmatte aus bindigen quellfähigen E rd stoffe η, wie Lehm, Ton, Bentonit oder ähnlichem, die zwischen einer wasserabweisenden und verdunstungshemmenden und einer wasserspeichernden Deckschicht angeordnet sind, gekennzeichnet dadurch, daß der Erdstoffkern aus bindigen quellfähigen Erdstoffen mit einem Wassergehalt zwischen Ausrollgrenze (wP) und Fließgrenze (wL) besteht und mit einer Schichtdicke von mindestens 10 mm bis höchstens 50mm zwischen den Deckschichten angeordnet ist.
- 2. Dichtungsmatte, nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß die wasserabweisende Deckschicht mindestens 50mm über den Rand der Dichtungsmatte hinausragt.
- 3. Dichtungsmatte, nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß die wasserspeichernde Deckschicht aus einem bewehrungs- und dränagewirksamen Material besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD29665186A DD254039A1 (de) | 1986-11-26 | 1986-11-26 | Dichtungsmatte |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD29665186A DD254039A1 (de) | 1986-11-26 | 1986-11-26 | Dichtungsmatte |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DD254039A1 true DD254039A1 (de) | 1988-02-10 |
Family
ID=5584171
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DD29665186A DD254039A1 (de) | 1986-11-26 | 1986-11-26 | Dichtungsmatte |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DD (1) | DD254039A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT398284B (de) * | 1991-05-10 | 1994-11-25 | Hofinger Rudolf G | Verfahren zur herstellung einer dichtungsmatte sowie nach diesem verfahren hergestellte dichtungsmatte |
-
1986
- 1986-11-26 DD DD29665186A patent/DD254039A1/de not_active IP Right Cessation
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT398284B (de) * | 1991-05-10 | 1994-11-25 | Hofinger Rudolf G | Verfahren zur herstellung einer dichtungsmatte sowie nach diesem verfahren hergestellte dichtungsmatte |
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Legal Events
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ENJ | Ceased due to non-payment of renewal fee |