DD249820A3 - Verfahren zur herstellung von holzkohle und verfahrensgemaesser schachtofen - Google Patents

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Abstract

Das Anwendungsgebiet der Erfindung ist die Herstellung von Holzkohle nach dem Schachtofenprinzip mit kontinuierlichem Durchsatz. Das Ziel der Erfindung ist die Weiterentwicklung des Schachtofenprinzips bei Erhoehung des Leistungsgrades und Senkung der Anlagekosten. Aufgabe ist die Verbesserung der Ausnutzung des Waermeinhaltes und der chemisch gebundenen Energie der Schwelgase. Diese Aufgabe wird verfahrensseitig dadurch geloest, dass das Schwelgas zwischen der Trocknungszone und der Schwelzone des Schwelgutdurchsatzes abgesaugt und bei Vermeidung einer externen Brennkammer direkt in ein Glutbett des Schwelgutes eingeblasen und unter Luftzufuhr zur Erzeugung von Verschwelungswaerme verbrannt wird. Bei einem erfindungsgemaess arbeitenden Schachtofen sind zwischen der Schwelzone und der Trocknungszone Schwelgasabsaugrohre angeordnet, die ueber eine obere Schwelgasringleitung, eine Schwelgasrueckfuehrungsleitung, ein Heissgasgeblaese mit einer unteren Schwelgasringleitung in Verbindung stehen, von der aus radiale Schwelgasrueckfuehrungsrohre im Bereich des Glutbettes neben Luftzufuehrungsrohren in den Ofenkoerper einmuenden. Figur

Description

Hierzu 2 Seiten Zeichnungen
Anwendungsgebiet der Erfindung
Das Anwendungsgebiet der Erfindung ist die Herstellung von Holzkohle nach dem Schachtofenprinzip mit kontinuierlichem, durch die Schwerkraft des Schwelgutes bewirktem Durchsatz und entgegengesetzt gerichteter Wärme- und Abgasführung, wobei als Schwelgut neben grobstückigem Rollenholz auch kleinstückige Holzreste und Hackschnitzel vearbeitet werden können.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Nach der DE-PS 699766 ist es bekannt, in schachtartigen Meilerofen mit radialer Luftzuführung durch mehrere unterhalb des Schweigutes angebrachte Luftzuführungsrohre, die strahlenförmig zur Meilerachse verschiebbar sind, Holzkohle zu erzeugen. Durch schrittweise Auswärts- und Einwärtsbewegung der Rohre wird die Verschwelung gesteuert. Derartige Meilerofen haben den Nachteil, daß sie für einen kontinuierlichen Durchsatz des Schwelgutes nicht geeignet sind und die Holzkohle nur chargenweise in einer dem Ofenvolumen entsprechenden Menge erzeugt werden kann, was wegen den Abkühl- und Anheizzeiten sehr zeitaufwendig ist und auch nur eine verhältnismäßig niedrige Ausbeute durch die hohen Abbrandverluste beim Anbrennen jeder Ofenfüllung ermöglicht.
Für einen kontinuierlichen Durchsatz ist das in der DE-OS 2516641 beschriebene Verfahren mit der zugehörigen Vorrichtung zur Herstellung von Holzkohle geeignet. Die nach diesem Verfahren arbeitende Vorrichtung besteht aus einem Drehrohrofen in der Form eines zylindrischen mit kleiner Neigung auf Rollen liegend gelagertem Ofenkörper, dem das Holz in der Form von Spänen aus einem Trichter durch eine Hohlachse zugeführt und infolge der drehenden Bewegung des Ofenkörpers durch diesen durchgeführt und axial als Holzkole ausgeworfen wird.
Nachdem die Holzspäne im Drehrohrofen durch einen zusätzlich zugeführten Brennstoff getrocknet und auf Verkohlungstemperatur gebracht worden sind, wird die Erzeugung von Wärme und Holzgas durch die Verkohlungsreaktion fortgesetzt, die durch Regelung der Luftzufuhrt gesteuert wird. Nachteilig an diesem Verfahren ist der große mechanische Aufwand, der für Lagerung und Antrieb des Drehrohrofens notwendig ist, sowie die Beschränkung der Verarbeitungsmöglichkeit auf verhältnismäßig kleine Holzspäne.
In letzter Zeit ist für die Herstellung von Holzkohle die sogenannte Spülgastechnologie bekannt geworden, bei der das Holz in einer schachtofenartigen Retorte von einem heißen Spülgas umspült wird, das die aus dem Holz ausgetriebenen flüchtigen Bestandteile, wie Holzgas, Schwelteer und Schwelwasser aufnimmt und außerhalb der Retorte in einem entsprechenden Abscheider wieder abgibt. Das Holzgas wird in einem Heißgaserzeuger oder in einer Brennkammer zur Aufheizung des Spülgases genutzt. Bei diesem Verfahren besteht die Schwierigkeit in der Bereitstellung, Erwärmung und Reinigung des Spülgases, was erhebliche Anlagen- und Betriebskosten erfordert.
Diese Spülgastechnologie wurde durch das in der DD-PS 238162 beschriebene Verfahren zum Betreiben einer Anlage zur Herstellung von Holzkohle weiterentwickelt. Danach durchlaufen die über eine Schleuse von oben in einen Schachtofen eingebrachten Holzstücke infolge ihrer Schwerkraft in vertikaler Durchsatzrichtung nacheinander eine Trocknungs-, Pyrolyse- und Kühlzone. Dieser kontinuierlich ablaufende Prozeß der Holzverkohlung wird durch ein sauerstoffarmes Prozeßgas mit einer Temperatur von 6000C gestützt, das unterhalb eines im untersten Teil des Schachtofens angebrachten Drehrostes eingeleitet wird und den Schachtofen entgegen der Durchsatzrichtung durchströmt. Das sauerstoffarme Prozeßgas wird durch stöchiometrische Verbrennung von Abgas und Holzteer aus dem Schachtofen in einer besonderen, außerhalb des Schachtofens angeordneten Brennkammer bei entsprechender Zufuhr von Luft unter Nutzung der spezifischen Wärme von zugeführtem Wasserdampf erzeugt. Das den Schachtofen durchströmende Prozeßgas besteht folglich aus dem Abgas des Verbrennungsvorganges in der gesonderten Brennkammer mit einem Zusatz von Wasserdampf. Es hat keinen Heizwert, sondern nur den gespeicherten Wärmeinhalt.
Nachteilig an diesem Verfahren ist die außerhalb des Schachtofens in einer gesonderten Brennkammer stattfindende Erzeugung eines inerten Prozeßgases und der unmittelbare Anschluß des Abgaskanalesander unteren Seite des Schachtofens. Besondere Schwierigkeiten hierbei bereitet die Führung des Verbrennungsvorganges in der Brennkammer, um ein bestimmtes Volumen von Prozeßgas mit bestimmter Temperatur zu erzeugen und eine störungsfreie Durchströmung des Schachtofens zu gewährleisten. Zur Regulierung der prozeßabhängigen Parameter des Prozeßgases ist im Ausführungsbeispiel einer nach dem betreffenden Verfahren noch ein zusätzlicher Anschluß für flüssige Brennstoffe vorgesehen. Die schwer zu beherrschende Führung des durch Prozeßgas gestützten Verkohlungsverfahrens erfordert eine aufwendige Anlage und ermöglicht trotzdem keine große Austragsleistung des Schachtofens und keine gleichmäßig gute Qualität von Holzkohle.
Ziel der Erfindung
Es ist das Ziel der Erfindung, das Verfahren zur Herstellung von Holzkohle nach dem Schachtofenprinzip weiterzuentwickeln und den Leistungsgrad von Schachtofen mit kontinuierlichem Durchsatz zu erhöhen sowie die Kosten für den 3au der Schachtofenanlage zu senken.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren zur Herstellung von Holzkohle nach dem Schachtofenprinzip mit kontinuierlichem, durch die Schwerkraft des Schwelgutes bewirktem Durchsatz und entgegengesetzt gerichteter Wärme- und Abgasführung hinsichtlich der Ausnutzung des Wärmeinhaltes und der chemisch gebundenen Energie (Heizwert) der Schwelgase zu verbessern und eine vollkommenere Verbrennung der brennbaren Schwelgasbestandteile in einem verfahrensgemäß arbeitenden Schachtofen zu realisieren, wobei von einem Schachtofen ausgegangen werden soll, der über eine obere Schleuse mit Schwelgut beschickt wird, das eine Trocknungszone, eine Schwelzone sowie eine Kühlzone durchläuft und die autotherm ablaufende Holzverkohlung durch die bei der Verbrennung von Schwelgas frei werdende Wärmeenergie gestützt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Schwelgas mit 300 bis 35O0C zwischen der Trocknungszone und der Schwelzone des Schwelgutdurchsatzes abgesaugt und bei Vermeidung einer externen Brennkammer direkt in ein Glutbett eingeblasen und unter Luftzufuhrzurzusätzlichen Erzeugung von Verschwelungswärme bei einer Temperatur von 700 bis 9000C verbrannt wird.
Das abgesaugte Schwelgas kann außer zur zusätzlichen Erzeugung von Verschwelungswärme auch zur Erzeugung von anderer Nutzwärme verwendet werden.
Eine weitere Reduzierung der brennbaren Schwelgasbestandteile wird dadurch erreicht, daß ein Teil des abgesaugten Schwelgases in der Abgasführung abgefackelt wird.
Bei einem für die Durchführung dieses Verfahrens zur Herstellung von Holzkohle im kontinuierlichen Durchsatz geeigneten Schachtofen, bestehend aus einem vertikal aufgebauten zylindrischen, nach oben durch eine Schleuse einer Beschickungseinrichtung abdeckbaren und durch eine Austrageinrichtung nach unten verschließbaren Ofenkörper mit einer Feuerfestauskleidung im Bereich der Schwelzone und einer Abgasleitung unterhalb der oberen Abdeckung sind erfindungsgemäß zwischen der Schwelzone und der Trocknungszone Schwelgasabsaugrohre angeordnet, die über eine obere Schwelgasringleitung, eine Schwelgasrückführungsleitung, ein Heißgasgebläse mit einer unteren Schwelgasringleitung in Verbindung stehen, von der aus radiale Schwelgaszuführungsrohre im Bereich des Glutbettes neben Luftzuführungsrohren in den Ofenkörper einmünden.'
Zur Erreichung einer möglichst vollkommenen Verbrennung der über die Schwelgasrückführungsleitung dem Glutbett zur Verbrennung zuzuführenden Schwelgase ist es vorteilhaft, daß die Schwelgasrückführungsrohre von der unteren Schwelgasringleitung unterhalb der Luftzuführungsrohre in den Ofenkörper einmünden.
Da insbesondere bei größeren Schachtofen das abgesaugte Schwelgasvolumen über dem im Glutbett zusätzlich verbrennbaren Volumen liegt, kann das Überschußvolumen dadurch energetisch verwendet werden, daß von der Schwelgasrückführungsleitung eine Übeschußgasleitung abgezweigt ist, die mit einem Brennerrohr im Abgasschornstein endet und/oder an Gasbrennern von Heizungsöfen angeschlossen ist.
Für eine den Verschwelungsablauf günstig beeinflussende und energetisch optimal verwertbare Schwelgasrückführung ist es zweckmäßig, daß in der Schwelgasrückführungsleitung Drosselklappen vorgesehen sind.
Zwecks automatischer Regelung der Verschwelung können in Abhängigkeit von der Temperatur in einzelnen Abschnitten der Verfahrensführung dadurch Regelgrößen abgeleitet werden, daß im Ofenkörper in der Schwelzone, Kühlzone und Trocknungszone Temperaturmeßfühler vorgesehen sind. Um Stockungen im Schwelgutdurchsatz beseitigen zu können, ist es zweckmäßig, daß im Ofenkörper über der Feuerfest-Auskleidung ein Rüttelkäfig angeordnet ist.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wurde von dem in einem Schachtofen ablaufenden physikalisch-chemischen Prozeß der Verschwelung von Holz ausgegangen, während dem in der Schwelzone innerhalb eines Temperaturbereiches von etwa 300 bis 45O0C Schwelgase und Teerdämpfe entstehen, die wegen der strömend zu haltenden Abgasführung und der gedrosselten Luftzufuhr nur zu einem geringen Teil verbrennen und zur Erzeugung der für den Verschwelungsvorgang erforderlichen Wärme genutzt werden können. Die Erhöhung der Luftzufuhr würde zu einem größeren Abbrand von Schwelgut führen, so daß dem Wirkungsgrad eines solchen Schachtofens dadurch Grenzen gesetzt sind.
Erfindungsgemäß wird ein Teil des Schwelgases zwischen der Schwel- und Trocknungszone abgesaugt, dem Glutbett der Schwelzone zugeführt und dort verbrannt. Das hat den Vorteil, daß dadurch eine bessere Ausnutzung des Wärmeenergiegehaltes der Schwelgase ermöglicht wird, ohne den Anteil an verbranntem Schwelgut zu vergrößern. Dadurch erhöht sich der thermische Wirkungsgrad und damit die Leistungfähigkeit der Verfahren zur Erzeugung von Holzkohle nach dem Schachtofenprinzip wesentlich.
Hinzu kommt noch, daß das abgesaugte Schwelgas außerdem noch zur Gewinnung von weiterer Nutzwärme und zur weiteren Reduzierung von brennbaren Abgasbestandteilen verwendet werden kann.
Derzur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete Schachtofen, der aus einem hohlzylindrischen Ofenkörper besteht, welcher nach oben durch eine Beschickungseinrichtung abdeckbar und nach unten durch eine Austrageinrichtung verschließbar ist, hat zwischen seiner innerhalb einer Feuerfest-Auskleidung befindlichen Schwelzone und der darüberliegenden Trocknungszone Schwelgasabsaugrohre, durch die ein Teil des in Richtung des Abgasschornsteines strömenden Schwelgases abgesaugt und wieder in den Ofenkörper unterhalb der Luftzuführungsrohre eingeblasen wird. Das Absaugen und Wiedereinblasen des Schwelgases macht es erforderlich, daß dem Schachtofen auch die für die Verbrennung von Schwelgas und Schwelgut im Glutbett erforderliche Luftmenge als Gebläseluft zugeführt wird. Die Gebläseluftzuführung, die Schwelgasrückführung und die Abgasführung müssen deshalb zur Dosierung optimaler Gasvolumina durch Drosselklappen in den entsprechenden Leitungen eingestellt oder noch besser durch ein temperaturabhängiges Regelsystem selbsttätig geregelt werden.
Bei der ersten Inbetriebnahme des Schachtofens ist dieser bis in die Höhe der Schwelzone mit stückiger Holzkohle aufzufüllen und darüber bis zur Beschickungseinrichtung mit dem Schwelgut Holz. In dem gefüllten Schachtofen wird dann in der Höhe der Luftzuführungsrohre die Holzkohle angezündet und zunächst stark gedrosselte Gebläseluft eingeblasen, wobei die Drosselklappe mit zunehmender Bildung eines Glutbettes über den gesamten Querschnitt des Ofenkörpers weiter geöffnet wird.
Mit zunehmender Temperatur und Höhe des Glutbettes nimmtauch die Temperatur des Schwelgutes zu.
Zuerst wird das Wasser aus dem Schwelgut ausgetrieben, dann die leichtflüchtigen sauerstoffhaltigen Gase und danach setzt der Schwelvorgang ein. Während dieser Anfahrphase sind der Holzkohleaustrag und die Schwelgasrückführung stillgelegt.
Die Beschickung des Schachtofens mit Schwelgut, das infolge des Trocknungs- und Schwelvorganges gegenüber dem eingebrachten Beschickungsvolumen stark schwindet, hat im erforderlichen Umfang weiter zu erfolgen. Steigt die Abgastemperatur im Abgasrchr auf über 1000C und wird im Abgasschornstein laufend Kondensat abgeschieden, kann zu kontinuierlichem Betrieb bzw. Durchsatz übergegangen werden.
Unter Berücksichtigung der Temperatursteuerung wird der Austrag von Holzkohle vorgenommen und etwas später erfolgt dann die Einschaltung der Schwelgasrückführung, wobei ein stabiles Gas-Luft-Verhältnis eingestellt und das überschüssige Schwelgas als Stützfeuer im Abgasschornstein abgefackelt wird.
Bei größeren Schachtofen kann aus der Schwelgasrückführung ein Teil des überschüssigen Schwelgases entnommen und durch gesonderte Verbrennung zur Gewinnung von Nutzwärme verwendet werden.
Beim kontinuierlichen Betrieb ist darauf zu achten, daß sich das Glutbett in der Schwelzone in einer bestimmten Höhe hält und die Beschickungs- und Austrageinrichtungen regelmäßig bedient werden. Stockungen im Nachrücken des Schwelgutes sind durch Betätigung des in die Trocknungszone eingebauten Rüttelkäfigs aus einem gelochten Blechzylinder zu beseitigen. Die Bohrungen im Rüttelkäfig haben auch noch die Funktion von Überströmkanälen, durch die das Schwelgas und die Abgase über den Zwischenraum zwischen dem Rüttelkäfig und dem Ofenkörper an das Abgasrohr gelangen können.
Die Außerbetriebnahme des Schachtofens kann durch Ausschalten der Gebläse und Verschließen sämtlicher Drosselklappen erfolgen. Nach einer Steilheit von etwa 24 Stunden kann der Ofenkörper entleert werden.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Die zugehörigen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1: Ein Verfahrensschema zur Herstellung von Holzkohle nach dem Schachtofenprinzip mit Schwelgasrückführung Fig. 2: Eine Seitenansicht einer schematischen Darstellung eines Schachtofens mit Schwelgasrückführung
Aus dem Verfahrensschema ist zu entnehmen, daß das aus einem Holzlager angeförderte Schwelgut über eine Eintragschleuse in vertikaler Durchsatzrichtung D die Verfahrensabschnitte in einer Beschickungszone I, einer Trocknungszone II, einer Schwelzone III, ein Glutbett IV und eine Kühlzone V durchläuft.
Die für den Trocknungs-, Ausgasungs-, Schwel- und Verkohlungsvorgang erforderliche Wärme wird im Glutbett IV durch Verbrennung der Schwelgase und eines geringen Teiles an Holzkohle erzeugt. Die Wärmestrahlung des Glutbettes IV und die heißen Verbrennungsgase, die das Schwelgut umströmen, bewirken die Verschwelung des Holzes in der Schwelzone III und trocknen auf der entgegen der Durchsatzrichtung D gerichteten Abgas- und Wärmeführung A das Schwelgut, bis diese durch das Abgasrohr über den Abgasschornstein entweichen. Da der Schwelvorgang in der gesamten Schwelzone III über dem Glutbett IV stattfindet, kann bedingt durch die notwendigerweise gedrosselte Luftzufuhr L nur ein verhältnismäßig kleiner Anteil an Schwelgasen verbrennen, so daß zwischen der Schwel-und Trocknungszone III bzw. Il die Abgase einen verhältnismäßig hohen Prozentsatz brennbarer Gase und ebenfalls brennbarer Teerbestandteile enthalten. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird an dieser Stelle Rückgas R (Schwelgas, Teer, Verbrennungsgase) abgesaugt und in das Glutbett IV eingeblasen. Dadurch steht im Glutbett IV neben dem unmittelbar aus dem Schwelgut ausgasenden Schwelgas noch das rückgeführte Schwelgas R zur Verbrennung zur Verfügung, so daß der Verbrennungsvorgang durch eine entsprechend große Zufuhr von Gebläseluft intensiviert werden kann. Im Ergebnis dieser Schwelgasrückführung kann die Durchsatzgeschwindigkeit des Schwelgutes erhöht werden, wodurch sich auch die Masse der in der Zeiteinheit hergestellten Holzkohle wesentlich vergrößert. Erfahrungsgemäß ist die abgesaugte Menge an Schwelgas größer als die zur Unterstützung der Wärmeerzeugung im Glutbett IV zur optimalen Verfahrensführung verwertbare. Der Gasüberschuß Ü kann deshalb zum Zwecke der Erzeugung von Nutzwärme abgezweigt oder abgefackelt werden.
Ein nach diesem Verfahren arbeitender Schachtofen zur Erzeugung von Holzkohle besteht aus einem vertikal aufgebauten hohlzylindrischen Ofenkörper 1 aus Stahlblech, dessen obere Öffnung von einer Beschickungseinrichtung aus zwei abwechselnd in Füll- und Beschickungsstellung bringbaren Beschickungsbehältern 2 während und nach dem Beschickungsvorgang gas- bzw. luftdicht abgedeckt ist. Jeder Beschickungsbehälter 2 ist nach oben durch einen Deckel 3 verschließbar und ist unten offen. In der Füilstellung wird die untere Öffnung des Beschickungsbehälters 2 durch eine Auflageplatte 4 einer horizontalen Gleitführung geschlossen. Aus dem in Beschickungsstellung befindlichen Beschickungsbehälter 2 rutscht das Schwelgut über eine Ausnehmung in der Auflageplatte 4 in den Ofenkörper 1, der in seinem oberen, die Beschickungs- und Trocknungszone I und
11 bildenden Teil einen mitumfangsseitigem Abstand von der Innenwandung des Ofenkörpers 1 eingesetzten Rüttelkäfig 5 in der Form eines zylindrischen Lochblecheinsatzes aufweist. Unterhalb des Rüttelkäfigs 5 hat der Ofenkörper 1 eine Feuerfest-Auskleidung 6, innerhalb der sich bei der Holzverschwelung die Schwelzone III und das Glutbett IV des Schachtofens befinden. Der untere Teil des Ofenkörpers 1 unter der Feuerfest-Auskleidung 6 bildet den Kühlschacht 7 zum Abkühlen der fertigen Holzkohle, die über ein Austragrohr 8, das durch eine Schleuse 9 verschließbar ist, in dicht angeschlossene Holzkohlesammelbehälter 10 gefüllt wird.
Das Glutbett IV der Schwelzone III des Schachtofens wird im Bereich der radial im Umfang des Ofenkörpers 1 etwa im unteren Drittel der Feuerfest-Auskleidung 6 angeordneten Luftzuführungsrohre 11 gebildet, durch die über eine Gebläseluftringleitung
12 von einem Luftgebläse 13 Verbrennungsluft in den Ofenkörper 1 eingeblasen wird. Die bei der Verbrennung der aus dem Schwelgut ausgetriebenen Schwelgase und bei der Verbrennung eines kleinen Teiles von Schwelgut entstehenden heißen Verbrennungsgase bewirken in Verbindung mit der Strahlungswärme des Glutbettes IV ein Ausgasen auch des über dem Glutbett befindlichen Schwelgutes. Diese Schwelgase können aber wegen der auf Holzverschwelung eingestellten Gebläseluftzufuhr nicht verbrennen und steigen unverbrannt nach oben. Um den hohen Anteil von unverbranntem Schwelgas- und brennbaren Teerbestandteilen im Abgas zu reduzieren, sind zwischen der Feuerfest-Auskleidung 6 und dem Rüttelkäfig 5 Schwelgasabsaugrohre 14 radial in den Ofenkörper 1 eingeführt, die in eine obere Schwelgasringleitung 15 münden, welche durch eine Schwelgasrückführungsleitung 16 mit einer unteren Schwelgasringleitung 17 in Verbindung steht. Das Schwelgas wird von einem innerhalb der Schwelgasrückführungsleitung 16 vorgesehenen Heißgasgebläse 18 durch die Schwelgasabsaugrohre 14 aus dem Schachtofen abgesaugt und von der unteren Schwelgasringleitung 17 über radiale Schwelgaszuführungsrohre 19, die unterhalb der Luftzuführungsrohre 11 in den Ofenkörper 1 einmünden, eingeblasen und verbrennt in dem sich in diesem Bereich befindlichen Glutbett IV. Die Luftzuführung wird durch eine Drosselklappe 20 und die Schwelgasrückführung durch eine Drosselklappe 21 gesteuert.
Die von den Schwelgasabsaugrohren 14 nicht abgesaugten heißen Abgase steigen im Ofenkörper 1 nach oben, trocknen bei der Umspülung das Schwelgut und entweichen über das Abgasrohr 22 in den Abgasschornstein 23. Der Überschuß an abgesaugtem Schwelgas wird über eine Überschußgasleitung 24 abgezweigt und im Abgasschornstein an einem Brennerrohr 25 abgefackelt. Größerer Schwelgasüberschuß kann in einem Heizungsofen 26 zur Erzeugung von Nutzwärme verbrannt werden. Um den Abgasschornstein 23 ist eine Kühlschlange 27 angebracht, die eine bessere Kondensation der noch im Abgas befindlichen kondensierbaren Bestandteile bewirkt, die im Kondensatsammelbehälter 28 aufgefangen werden.
Zur Mechanisierung des Austrages der fertigen Holzkohle ist am Boden des Ofenkörpers 1 ein drehbar von einem Motor 29 angetriebenes Räumkreuz 30 vorhanden. Um eine temperaturabhängige Verfahrens- bzw. Ofenführung zu ermöglichen, sind in der Beschickungszone I, in der Schwelzone III und im oberen Bereich der Kühlzone V im Ofenkörper 1 Temperaturmeßfühler 31 angebracht. Das Glutbett IV kann auch durch Sichtscheiben 32 aus Quarzglas beobachtet werden.

Claims (9)

1. Verfahren zur Herstellung von Holzkohle nach dem Schachtofenprinzip mit kontinuierlichem, durch die Schwerkraft des Schwelgutes bewirktem Durchsatz und entgegengesetzt gerichteter Wärme- und Abgasführung, wobei das Schwelgut eine Trocknungszone, eine Schwelzone sowie eine Kühlzone durchläuft und die autotherm ablaufende Holzverkohlung durch die bei der Verbrennung von Schwelgas frei werdende Wärmeenergie gestützt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwelgas mit 300 bis 35O0C zwischen der Trocknungszone (II) und der Schwelzone (III) des Schwelgutdurchsatzes abgesaugt wird und bei Vermeidung einer externen Brennkammer direkt in ein Glutbett (IV) des Schwelgutes eingeblasen und unter Luftzufuhrzurzusätzlichen Erzeugung von Verschwelungswärme bei einer Temperatur von 700 bis 9000C verbrannt wird.
2. Verfahren nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß das abgesaugte Schwelgas außer zur zusätzlichen Erzeugung von Verschwelungswärme auch zur Erzeugung von anderer Nutzwärme verwendet wird.
3. Verfahren nach den Punkten 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des abgesaugten Schwelgases in der Abgasführung abgefackelt wird.
4. Schachtofen für die Durchführung des Verfahrens zur Herstellung von Holzkohle im kontinuierlichen Durchsatz nach Punkt 1, bestehend aus einem vertikal aufgebauten zylindrischen, nach oben durch eine Schleuse einer Beschickungseinrichtung abdeckbaren und durch eine Austrageinrichtung nach unten verschließbaren Ofenkörper mit einer Feuerfestauskleidung im Bereich der Schwelzone und einer Abgasleitung unterhalb der oberen Abdeckung, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Schwelzone (III) und der Trocknungszone (II) Schwelgasabsaugrohre (14) angeordnet sind, die über eine obere Schwelgasringleitung (15), eine Schwelgasrückführungsleitung (16), ein Heißgasgebläse (18) mit einer unteren Schwelgasringleitung (17) in Verbindung stehen, von der aus radiale Schwelgaszuführungsrohre (19) im Bereich des Glutbettes (IV) neben Luftzuführungsrohren (11) in den Ofenkörper (1) einmünden.
5. Schachtofen für die Herstellung von Holzkohle nach Punkt 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwelgaszuführungsrohre (19) von der unteren Schwelgasringleitung (17) unterhalb der Luftzuführungsrohre (11) in den Ofepkörper (Deinmünden.
6. Schachtofen für die Herstellung von Holzkohle nach den Punkten 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß von der Schwelgasrückführungsleitung (16) eine Überschußgasleitung (24) abgezweigt ist, die mit einem Brennerrohr (25) im Abgasschornstein (23) endet und/oder an Gasbrennern von. . Heizungsöfen (26) angeschlossen ist.
7. Schachtofen für die Herstellung von Holzkohle nach den Punkten 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der Schwelgasrückführungsleitung (16) Drosselklappen (21) vorhanden sind.
8. Schachtofen für die Herstellung von Holzkohle nach den Punkten 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im Ofenkörper (1) in der Schwelzone (III), Kühlzone (V) und Trocknungszone (II) Temperaturmeßfühler (31) vorgesehen sind.
9. Schachtofen für die Herstellung von Holzkohle nach den Punkten 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß im Ofenkörper (1) über der Feuerfest-Auskleidung (6) ein Rüttelkäfig (5) angeordnet ist.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102016006884A1 (de) * 2016-06-03 2017-12-07 Bernd Schottdorf Vorrichtung und Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Pflanzenkohle sowie mit diesem Verfahren hergestellte Pflanzenkohle

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