DD249370A3

DD249370A3 - Verfahren zum trennen metallbeschichteter kunststoffe oder papiere

Info

Publication number: DD249370A3
Application number: DD85275025A
Authority: DD
Inventors: Lothar Weber; Juergen Axmann; Horst Tonder
Original assignee: Molkerei Hoyerswerda Veb
Priority date: 1985-04-10
Filing date: 1985-04-10
Publication date: 1987-09-09

Abstract

Verfahren zum Trennen metallbeschichteter Kunststoffe oder Papiere, wobei das Verfahren anwendbar ist in Betrieben, in denen derartige Materialien als Verpackungsmaterial anfallen. Zielstellung und Aufgabe ist es, die Komponenten Metall, Kunststoff oder Papier vollstaendig voneinander zu trennen, um die getrennten Materialien einer Wiederverwendung zuzufuehren. Das Wesen der Erfindung besteht darin, metallbeschichtete Kunststoffe oder Papiere zu granulieren und die Korngroesse des Granulats dabei nach Anwendungsfall so zu waehlen, dass die beim Granulieren in einer Schneidmuehle auftretenden Scher- und Reibungskraefte bereits eine weitgehende Trennung der Komponenten ermoeglichen und die restlose Trennung mittels eines Trennmediums erfolgt. Dazu wird in einen Behaelter eine organische Fluessigkeit, zum Beispiel Tetrachloraethen gefuellt, dass Granulat zugegeben und unter starkem Durchruehren die endgueltige Entmischung bewirkt. Nach dem Prinzip der Schwimm-Sink-Sortierung setzen sich danach die leichten Kunststoffteilchen an der Oberflaeche, die schweren Metallteilchen am Boden des Behaelters ab und koennen geborgen und einer Wiederverwendung zugefuehrt werden.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung ist anwendbar in Betrieben, in denen metallbeschichtete Kunststoffe oder Papiere, insbesondere aluminiumbeschichtete, als Verpackungsmaterial zur Anwendung gelangen sowie in solchen Betrieben, denen über die Sekundärrohstofferfassung derartiges Verpackungsmaterial beziehungsweise Abfälle dieses Materials zur Rückgewinnung wieder zugeführt wird.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Nach DE-OS 2 936 856 werden mit Metallfolien kaschierte oder versiegelte Kunststoffe zu Granulat verarbeitet, einem unter Hochspannung stehendem Abscheider zugeführt, die metallisch leitenden Teile des Granulats aufgeladen und zu einem an Masse angeschlossenem Auffangteil abgestoßen und die Kunststoffteilchen einem Behältnis zugeführt.

Nachteilig ist hierbei, daß keine vollständige Trennung in Metall und Kunststoff erfolgt, da stets noch unvollständig abgetrennte Reste von Metall am granulierten Kunststoff haften bleiben und deshalb eine aufwendige Nachreinigung bis zur völligen Trennung erforderlich ist. Weiterhin ist die Verwendung von unter Hochspannung stehenden Abscheidern unzweckmäßig, da diese oft störanfällig, technisch relativ aufwendig und energieintensiv sind. Sie können deshalb in mittleren und kleinen Betrieben aus Rentabilitätsgründen kaum zur Anwendung kommen.

Bekannt ist weiterhin, die Trennung von mit Polymeren beschichteten Aluminiumfolien nach der Schmelzfiltration durchzuführen.

Hierbei wird der zerkleinerte Abfall so hoch erhitzt, daß der Kunststoff schmilzt. Danach werden Metall und Kunststoff durch Filtration getrennt.

Nachteilig ist hierbei, daß dieses Verfahren einen hohen Meß-, Steuer- und Regelaufwand erfordert, da eine genaue Einhaltung der Schmelztemperatur erforderlich ist. Durch das Schmelzen (Schmelzenthalpie) ist außerdem ein hoher Energieaufwand notwendig.

Ziel der Erfindung

Ziel der Erfindung ist es,ein Verfahren zu entwickeln, welches mit einem geringen technischen und Ökonomischen Aufwand sowie einfacher Handhabung, die vollständige Trennung metallbeschichteter Kunststoffe und Papiere, insbesondere aluminiumbeschichteter, ermöglicht, damit wertvolle Materialien und Rohstoffe ihrer Wiederverwendung zugeführt werden und somit ein wesentlicher Beitrag zur Umweltentlastung geleistet wird.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Aufgabe der Erfindung ist es, die Komponenten metallbeschichteter Kunststoffe oder Papiere, insbesondere aluminiumbeschichteter, vollständig voneinander zu trennen, um sie einer Wiederverwendung zuführen zu können. Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß metallbeschichteter Kunststoff oder Papier, insbesondere aluminiumbeschichteter Kunststoff, in bekannterweise in Schneidmühlen, zum Beispiel einem Haufwerkschneider, zu Granulat zerkleinert und die Korngröße je nach Anwendungsfall so klein gewählt wird, daß die beim Granulieren auftretenden Scher- und Reibungskräfte bereits eine weitgehende Abtrennung der Metallschicht vom Kunststoff oder Papier hervorrufen. Zur weiteren vollständigen Trennung der Komponenten Metall, Kunststoff oder Papier kommt bekannterweise das Verfahren der Schwimm-Sink-Sortierung mittels organischer Flüssigkeiten wie Tetrachlormethan oder Trichloräthen oder Tetrachloräthen oder 1,2,2-Trichlor-1,1,2-Trifluorethan (Freon 113) oder ähnlicher zur Anwendung, deren Dichte zwischen der Dichte des Metalls und der des Kunststoffes oder des Papiers liegt.

Durch den Einsatz dieser oder ähnlicher organischer Flüssigkeiten als Trennmedium werden auftretende elektrostatische Bindungskräfte zwischen den Komponeten Metall, Kunststoff oder Papier gebrochen, wobei es im Ergebnis der Schwimm-Sink-Sortierung zu einer vollständigen Trennung der Komponenten kommt. Weiterhin ist eine korrosive Wirkung des organischen Trennmediums auf das Metall ausgeschlossen. Das Trennmedium wird für den jeweiligen Anwendungsfall so ausgewählt, daß keine chemischen Reaktionen zwischen dem Trennmedium und den Komponeten ablaufen können.

Das Verfahren soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.

In einer Schneidmühle, zum Beispiel Haufwerkschneider, werden metallbeschichtete Kunststoffabfälle, beispielsweise aluminiumbeschichtete, auf eine mittlere Korngröße < 1,5 mm zu Granulat verarbeitet, Die dabei auftretenden Scher- und Reibungskräfte bewirken bereits eine teilweise Trennung der Aluminiumfolie vom Kunststoff. Zur vollständigen Trennung der Aluminiumfolie vom Kunststoff wird ein Behälter mit einem Trennmedium, zum Beispiel Tetrachioräthen mit einer Dichte von 1,622 g/cm³, gefüllt. Dieses Trennmedium hat gleichzeitig die Eigenschaft, bestimmte Milch-, Fett und andere organische Bestandteile, die sich oft auf der Oberfläche der Aluminiumfolie oder des Kunststoffes befinden, zu lösen. Danach erfolgt die Zugabe des Granulats in den mit dem Trennmedium gefüllten Behälter. Mit Hilfe eines Rührers erfolgt die kräftige Durchmischung des Granulats mit dem Trennmedium. Nach erfolgter Durchrührung (etwa 2 min) ist die Entmischung abgeschlossen und nach dem Prinzip der Schwimm-Sink-Sortierung setzen sich die leichteren Kunststoffteilchen an der Oberfläche des Trennmediums ab während die schwereren Aluminiumteilchen sich am Boden des Behälters ablagern. Mittels bekannter Methoden können danach die Kunststoffteilchen sowie die Aluminiumteilchen wiedergewonnen und der Industrie zur weiteren Verarbeitung zugeführt werden. Gleichzeitig wird die Umweltbelastung durch die nichtverrottbaren Abfälle entlastet.

Claims

Erfindungsanspruch:

1. Verfahren zum Trennen metallbeschichteter Kunststoffe oder Papiere, bei dem die metallbeschichteten Kunststoffe oder Papiere mittels einer Schneidmühle granuliert werden, gekennzeichnet dadurch, daß das Granulat mit einer Korngröße < 1,5 mm einem Behälter mit einem Trennmedium unter anschließendem Rühren aufgegeben wird und nachfolgend durch Schwimm-Sink-Sortierung in seine Bestandteile getrennt wird.
2. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß als Trennmedium Tetrachloräthen, Trichloräthen, Tetrachlormethan, Freon 113 oder ähnliche zur Verwendung gelangen.
3. Verfahren nach Punkt 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß eine Mischung der Trennmedium zur Anwendung gelangen kann.