DD228900A1 - Verfahren zur bestimmung langkettiger aliphatischer amine - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur quantitativen Bestimmung langkettiger aliphatischer primaerer und sekundaerer Amine. Ziel der Erfindung ist eine fuer Routineuntersuchungen geeignete Bestimmungsmethode hoher Genauigkeit fuer langkettige aliphatische primaere und sekundaere Amine in oeligen Medien. Erfindungsgemaess werden diese Amine mit 4-Methoxy-7-nitrobenz-2,1,3-oxadiazol derivatisiert, die entstandenen Produkte getrennt und das Alkylamino-7-nitrobenz-2,1,3-oxadiazol quantitativ bestimmt. Die Bestimmung des Amingehaltes oeliger Medien, z. B. von Schmieroelen, Fetten, Desinfektionsmitteln, Kosmetika oder Turbineoelen, ist fuer deren Gebrauchseigenschaften von groesster Wichtigkeit.
Description
Verfahren zur Bestimmung langkettiger aliphatischer Amine
Di© Erfindung betrifft ein Verfahren zur quantitativen Bestimmung langkettiger aliphatischer primärer und sekundärer Amine in öligen Medien» wie z<B« Schmierölen, Fetten, Desinfektionsmitteln, Kosmetika oder Turbinenölen«
Die genaue Kenntnis des Amingehaltes in solchen öligen Medien, besonders im Konzentrationsbereich von 1 bis 100 mg/l Öl, ist für deren Gebrauchseigenschaften von größter Wichtücgkeit { E« Czembik, Ai Langner, K* Pflugbeil, K. Schindler : DD-PS 10? 96z)i Die bisher bekannten quantitativen Bestimmungsmetfaöden (H.Heberer, Gi Bittersohl: Zi Chera« 20, 361 (1980)) erwiesen sich als ungeeignet, da weder eine direkte qualitative und quantitative Analyse dieser Amine ohne Derivatisierung, noch eine extraktive Derivatisierung mit anschließender Trennung und Detektion möglich ist«
Die direkten spurenanalytischen Methoden wie Gaschromatographie, NMR- und XR-Spektroskopie liefern aufgrund der Matrixeffekte, der ähnlichen chemischen und physikalischen Eigenschaften der Organoreste der Amine und der Bestandteile der öle keine befriedigenden Ergebnisse«
Aufgrund der ähnlichen chemischen Eigenschaften der Amine und der unpolaren organischen Matrix sind auch extraktive Anreicherungen, wie sie aus der Metabolitforschung in biologischen Systemen üblich sind, für diese analytische Aufgabenstellung nicht anwendbar«
Auch das Nachweisreagens ^-Chlor-7e>nitro-b©nz-2,1,3-oxadiazol (NBD-Cl), das für niedere aliphatische Amine eingesetzt wird, ist für ein quantitatives Analysenverfahren für diese Amine nicht einsetzbar, da es nicht reaktiv genug ist und die resultierenden Derivate nur schwer von überschüssigem Reagens abtrennbar s ind « Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist eine für Routineuntersuchungen geeignete Bestimmungsmethode mit hoher Genauigkeit für langkettige aliphatische primäre und sekundäre Amine in öligen Medien·
Darlegung des Wesens der Erfindung«
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein entsprechendes, einfach durchführbares quantitatives Analysenverfahren zu finden« Erfindungsgemäß werden die langkettigen, aliphatischen Amine in öligen Medien mit U—Methoxy-7—nitrobenz—2,1,3—oxadiasol derivatisiert, die entstandenen Produkte getrennt und das Alkylamino-7-nitrobenz»2,1,3-oxadiazol quantitativ bestimmt* Dazu werden die zu analysierenden Öle und Fette, die langkettige aliphatisch^ Amine enthalten, mit einem organischen Lösungsmittal in Gegenwart von Säuren, ζ·Β· mit methanolischer Salzsäure, extrahiert, die saure Phase zum Entfernen der Säure und des Extraktionsmittels zur Trockne eingeengt, mit 4-Methoxy-7-nitrobenz-2,1,3-oxadiazol ( NBD-OMe) derivatisiert und das dabei entstehende **-Alkylamino-7-nitrobenz-2,1,3-oxadiazol (NBD-Amin) nach beispielsweise chromatographischer Abtrennung fluoreszenzspektrophotometrisch quantifiziert· Dieses VQrfahren gestattet nach Kalibrierung mit dem synthetisch-präparativ gewonnenen NBD-Amin den spezifischen Nachweis von langkettigen aliphatischen Aminen im Konzentrationsbereich von 1 - 100 mg/l Öl, wobei die Variationskoeffizienten je nach Konzentration zwischen 5 und 10 $ liegen» Zur überführung der Amine in das saure organisch—wäBrige Extraktionsmittel ist es günstig, das öl- Extraktionsmittelgemisch bei erhöhter Temperatur zu schütteln· Zweckmäßig ist es,
das NBDvOMe in einem mit Wasser mischbaren Lösungsmittel zu lösen« Diese Lösung wird zusammen mit einem alkalischen Puffer dem extrahierten, zur Trockne gebrachten AminsaIz zugesetzt« Nach der Derivatisierungsreaktion wird diese Lösung vorzugsweise mit einem nicht wasserlöslichen organischen Lösungsmittel ausgeschüttelt· Das extrahierte NBD-Amin läßt sich chromatographisch isolieren· Bei Anwendung der Dünnschichtchromatographie wird der aufgrund der JRF-¥erte und seiner gelben Fluoreszenz im TJV-Lieht ermittelte NBD-Amin-Fleck mit einem geeigneten Lösungsmittel eluiert und die Fluoreszenz-Emissions-Strahlung bei einer geeigneten Anregungswellenlänge gemessen«
Ausführungsbe!spiele Beispiel 1
Quantitativer Nachweis von Octadecylamin im Turbinenöl eines Kraftwerkes
Synthese der Modellsubstanz z»-0ctadecylamino-7-nitrobenz-2,1,3-oxadiazol (NBD-ODA)
1 g ( 0,005 Mol) NBD-Cl in 30 ml Ethanol werden mit 1,35 g ( 0,005 Mol) Octadecylamin (CDA) in 30 ml Ethanol und 0,42 g (0,005 Mol) Natriumhydrogencarbonat in 2 ml Wasser versetzt« Nach kurzem Erwärmen und 3 stdg« Stehen werden die rotbraunen Kristalle abgesaugt und mit Ether gewaschen« Schmp· 96 - 1080C { i-Propanol) Ausbeute: 1,55 g ( 72 % d«Th«)
Reinigung: präparative Dünnschichtchromatographie (DC) an Kieselgel G 60 ( Merck) mit dem Laufmittel c-Hexan/Etbylacetat (i:i), Extraktion der fluoreszierenden Zone ( BF = 0,87) mit Ethylacetat ( Eac«) und Umkristallisation der aus dem Eluat isolierten roten Kristalle aus n—Hexan· Schmp. 10*»-11 C· Weitere Versuche zur Eingrenzung des Schmelzbereiches durch Säulenchromatograpbie an Kieselgel S blieben aufgrund von Verunreinigungen durch Isomere in der Alkylkette des ODA erfolglos« Das Produkt ist bei Verwendung von 3 unterschiedlichen Lösungsmittelgemischen dunnschichtchromatogra— phisch einheitlich·
- k
Elementaranalyse: | ber · | C | 66, | 68 | H | 9, | 25 | N | 12, | 95 |
MM **32,2 | gef. | C | 66, | 68 | H | 9, | 60 | N | 12, | 9k |
Extraktion, Derivatisierung» chromatographische Trennung und Detektion von ODA
5 ml Öl ( untersuchter Konzentrationsbereich 5 - 500 ug werden in eine 50 ml Ampulle gegeben« Nach Zugabe von 5 methanol is eher Salzsäure ( *f,5 ml MeOH und 0,5 ml HCl ) wird
die zugoschmoIzene Ampulle k h bei 50 - 60 C geschüttelt« Nach Abkühlung aberführt man das Gemisch in ein Schliffrohr und zentrifugiert 5 min bei 5000 U/min« Die methanolische Schicht wird mit einer Pipette abgehebert ( *»,7 - *»»8 ml) und am Rotationsverdampfer bei 50 C in einem Spitzkolben zur Trockne { geringer öliger Rückstand) abgedampft· Der Rückstand wird mit trockenem Stickstoff 30 min überblasen* um HCl-Reste zu entfernen. Nach Zugabe von 0,5 ml einer methanolischen 1 $igen NBD-OMe-Lösung und 1 ml Britton-Robinson-Puffer pH 9,*» wird der Kolben mit Stopfen und Federn gut verschlossen und 30 min bei 800C geschüttelt« Nach Abkühlung werden 0,5 ml Metfaylisobutylketon ( MIBK) addiert, nochmals 10 min geschüttelt und dann von der oberen Schicht 10 oder 50 ul ( je nach ODA-Konzentration im Öl) auf eine 20 χ 20 cm DC-Platte, beschichtet mit 0,5 mm Kieselgel, aufgetragen« Es wird zweidimensional entwickelt (Laufmittel 1 ϊ c-Hexan/Eac« 1:1; Laufmittel 2 ; Chloroform/ THF, 98:2), Der NBD-ODA»Fleck wird markiert, mit dem Sorptionsmittel abgekratzt und mit 3 ml Eac« 10 min lang bei 45°C geschüttelt« Nach Zentrifugation ( 3 min bsi 5000 U/min) wird die Lösung direkt in eine 1 χ 1 cm Fluoreszenzküvette filtriert und die Fluoreszenzstrahlung { Anregung bei k6l am) gemessen«
Die Auswertung erfolgt nach dem Eichkurvenverfahren· Die hierzu erforderlichen Kalibrierungs-MeBpunkte wurden durch Anwendung des beschriebenen Analysenverfahrens auf unterschiedlich mit ODA dotierte Öle erhalten·
Bedingt durch die Konzentrationsabhängigkeit der Extraktionsausbeute von ODA aus dem Öl ist die Gesamtfunktion des Analysenverfahrens nicht linear, sondern quadratisch, wobei im
Konzentrationsbereich von 1-10 mg/l Öl eine geringfügig ander© AnaIysenfunktion zutrifft, als im Bereich 10 — 100 mg ( Abb, 1 und 2 )«
Claims (1)
1α Verfahren zur quantitativen Bestimmung langksttigsr, alipha» tischer Amine in öligen Madien, ^ekennssaicfanet dadurch ? daß disse mit ^i-Methoxy-7-nitrob©nz»2| 1,3-osadiazol dori-vati» ai©rt, die entstandenen Produkte getrennt und das Alkylamino-7»nitrobenz>-2,1,3-oxadiazoL quantifiziert wird·
Hierzu zwei Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD26710684A DD228900A1 (de) | 1984-09-07 | 1984-09-07 | Verfahren zur bestimmung langkettiger aliphatischer amine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD26710684A DD228900A1 (de) | 1984-09-07 | 1984-09-07 | Verfahren zur bestimmung langkettiger aliphatischer amine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DD228900A1 true DD228900A1 (de) | 1985-10-23 |
Family
ID=5560304
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DD26710684A DD228900A1 (de) | 1984-09-07 | 1984-09-07 | Verfahren zur bestimmung langkettiger aliphatischer amine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DD (1) | DD228900A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2002022094A1 (de) * | 2000-09-15 | 2002-03-21 | Wella Aktiengesellschaft | Verwendung von 4-nitro-2,1,3-benzoxadiazol-derivaten als farbstoff in färbemitteln für keratinfasern |
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1984
- 1984-09-07 DD DD26710684A patent/DD228900A1/de unknown
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2002022094A1 (de) * | 2000-09-15 | 2002-03-21 | Wella Aktiengesellschaft | Verwendung von 4-nitro-2,1,3-benzoxadiazol-derivaten als farbstoff in färbemitteln für keratinfasern |
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