DD143123A1 - Verfahren und vorrichtung zur polarisierung von polymerformkoerpern - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zur polarisierung von polymerformkoerpern Download PDF

Info

Publication number
DD143123A1
DD143123A1 DD21234179A DD21234179A DD143123A1 DD 143123 A1 DD143123 A1 DD 143123A1 DD 21234179 A DD21234179 A DD 21234179A DD 21234179 A DD21234179 A DD 21234179A DD 143123 A1 DD143123 A1 DD 143123A1
Authority
DD
German Democratic Republic
Prior art keywords
polarization
polymer
voltage
polymer molding
charging capacitor
Prior art date
Application number
DD21234179A
Other languages
English (en)
Inventor
Rudi Danz
Wolfgang Stark
Burkhard Elling
Christian Ruscher
Wolfgang Schwarz
Original Assignee
Rudi Danz
Wolfgang Stark
Burkhard Elling
Christian Ruscher
Wolfgang Schwarz
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Rudi Danz, Wolfgang Stark, Burkhard Elling, Christian Ruscher, Wolfgang Schwarz filed Critical Rudi Danz
Priority to DD21234179A priority Critical patent/DD143123A1/de
Priority to DE19792947873 priority patent/DE2947873A1/de
Priority to US06/102,946 priority patent/US4381534A/en
Publication of DD143123A1 publication Critical patent/DD143123A1/de

Links

Landscapes

  • Manufacture Of Macromolecular Shaped Articles (AREA)
  • Treatments Of Macromolecular Shaped Articles (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung, die bei der Polarisierung von Polymerformkörpern von Wichtigkeit sind. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren polarisierten Polymerformkörper finden in elektroakustischen Wandlern und beim Nachweis von Laserstrahlung effektive Anwendung. Durch das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die erfindungsgemäße Vorrichtung ist es möglich, Polymerformkörper mit überdurchschnittlichen piezo- und/oder pyroelektrischen Koeffizienten zu erhalten. Die beschriebene Vorrichtung bzw. das beschriebene Verfahren sind durch die Verwendung eines hochspannungsfesten variablen Ladekondensators charakterisiert, der während der Polarisierung mit dem Polymerformkörper parallel geschaltet ist.

Description

Dr. V/oIfgang Stark
Burkhard Elling
Prof. Dr« Christian Ruscher
WoIfgang Schwarz
Titel der Erfindung
Verfahren und Vorrichtung zur Polarisierung von Polymerformkörpern
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung, die eine optimale Polarisierung von Polymerformkörpern ermöglichen« Polyinerformkörper, die in ihrer Primärstruktur polare Molekülgruppen enthalten, wie z.B. Polyvinylidenfluorid, Polyvinylfluorid, Polyvinylchlorid, Polyamid-11, -7, -55 oder Polyester, Polyurethane, Polyharnstoffe, Polyacrylnitril, Polycarbonate, zeichnen sich nach einer Polarisierung im elektrischen PeId durch piezo- und/oder pyroelektrisch.e Eigenschaften aus und finden deshalb als elektroakustiscb.e Wandler sowie "Temperaturmeßelemente:. eine immer breitere Anwendung* Sie v/erden z<,B. mit Erfolg in Mikrofonen, Lautsprechern, Ultraschallwandlern and beim Nachweis von Laserstrahlung eingesetzt.
2 12 34 1 2
Charakteristik der, bekannten technischen Lösungen
Der Polarisierung von Polymerformkörpern wurde bisher eine große Anzahl von Erfindungsbeschreibungen und. Publikationen gewidmet (DE-OS 26 57 536, DE-OS 27 38 220, DE-OS 27 42 977, DE-OS 27 43 016; R. G. Kepler, R. A. Anderson: Ferroelectricity in polyvinylidene fluoride, J. Appl. Phys. ߣ_ (1978) 3, S. 1232; M, H. Litt, G. Hsu,P. Basuj Pyroelectricity and piezoelectricity in nylon 11. J. Appl. Phys. £8 (1977) 6, S* 2208)ο Bei der Polarisierung von Polymerformkörpern kommt es darauf an, mit einem vertretbaren technischen Aufwand eine optimale Polarisation zu erreichen. In diesem Zusammenhang ist es von Y/ichtigkeit, während des Polarisierungsprozesses starke elektrische Felder (nahe der Durchbruchfeidstärke) bei erhöhten Temperaturen auf die Polymerformkörper einwirken zu lassen, ohne daß elektrische Durchschläge auftreten. In den Erfindungsbeschreibungen DE-OS 27 19 880 und DE-OS 27 19 881 werden eine Vorrichtung und ein Verfahren beschrieben, die auf der kombinierten Anwendung eines elektrischen Gleicbfeldes mit einem impulsförmig angelegten elektrischen Feld beruhen.
Dieses Verfahren bzw. die entsprechende Vorrichtung haben die Nachteile, daß sie erstens einen komplizierten technischen Aufbau (z.B. aufwendige Versorgungsgeräte zur Erzeugung der Spannungsimpulse, kompliziertes Polarisierungsregime) aufweisen und zweitens nur mittlere pyroelektrisch^ Koeffizienten erzeugen. Bei der in der Erfindungsbeschreibung DE-OS 27 19 881 beschriebenen Vorrichtung zur Polarisierung von Polymerformkörpern in starken elektrischen Feldern wird eine aufwendige Gerätetecbnik benötigt. Zur Erzeugung der Polarisierungsspannung werden drei Gerätesysteme eingesetzt, wobei z.B. das dritte Gerätesyatem aus zwei Hochspannungsquellen und einer komplizierten hochspannungsfest en Schalteinrichtung besteht« Bei anderen Verfahren (DE-OS 26 11 047, DE-AS 26 11 047) ist es prinzipiell unmöglich, mit hohen Feldstärken ohne Durchbruchserscheinungen
zu polarisieren und neben einer zu geringen Polarisation sind relativ große Polarisierungszeiten von Nachteil. Um die liacbteile der bekannten Verfahren und Vorrichtungenczu überwinden, ist es erforderlich, eine Lösung zu finden, mit der eine optimale Polarisierung in kurzen Zeiten unter Verwendung einfacher technischer Mittel realisiert werden kann.
Ziel der ErfIndung:
Die Erfindung stellt sich zum Ziel, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die eine effektive Polarisierung von beidseitig mit elektrisch leitenden Kontaktschichten versehenen Polymerformköi-pern in einem elektrischen Gleichfeld gestatten.
Darlegung des Wesens der Erfindunp;
- Aufgabenstellung
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gestellt, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu entwickeln, mit denen unter Anwendung relativ großer Feldstärken eine optimale Polarisation der Polymerformkörper erreicht wird, ohne daß elektrische Durchschlage auftreten» Das erfindungsgemäße Verfahren soll sich dadurch auszeichnen, daß während des. Polarisierungsprozesses die Messung der Polarisation möglich, ist und damit eine Kontrolle und Steuerung seines Ablaufes realisiert werden kann.-Die nach dem erfindungagemäßen Verfahren bzw« mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung polarisierten Polymerformkörper sollen überdurchschnittlich große piezo- und/oder pyroelektrische Koeffizienten aufweisen»
- Merkmale der Erfindung
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst, indem ein h.ochspannungsfester Ladekondensator mit Hilfe einer Gleichspannungsquelle auf die Spannung UL aufgeladen wird. Als Laddondensator wird ein hochspannungsfester Kondensator gewählt, dessen Kapazität C2 wesentlich größer (mindestens
212 34 1
eine Größenordnung) als die Kapazität CL des beidseitig mit elektrisch, leitenden Kontaktscb.icb.ten (z.B. mit Aluminium metallisiert) versehenen Polymerformkörpers ist. Wird der auf die Spannung UU aufgeladene Ladekondensator, von der Gleichspannungsquelle getrennt, und durch Parallelschaltung mit dem Polyrnerformkörper verbunden, so verringert sich im Moment des ümschaltens wegen der Bedingung C2^C. die Spannung Uj am Ladekondensator nur v/enig und liegt als Po-. larisierungsspannung Up (Up«· Uj) am Polymerforinkörper an. Diese zu Beginn der Polarisierung anliegende Polarisierungsspannung Up führt zu einer starken Orientierung der polaren Molekiilgruppen im Polymerformkörper in Richtung des elektrischen Feldes, falls Up mindestens einer Feldstärke von — 1
4000 kVcm entspricht. Im Verlaufe dieses Orientierungsprozesses steigt die Kapazität C1 des Polymerformkörpers, demzufolge Up am Polymerformkörper rasch sinkt, so daß selbst bei hohen Anfangsspannungen Up im Polymerformkörper kein elektrischer Durchschlag auftreten kann. Die Polarisierung- wird vorzugsweise bei Polarisierungstemperaturen Tp, für die Tp> % T (T - Schmelztemperatur des Polymerformkörpers) gilt, durchgeführt. Der Polymerformkörper bleibt solange mit dem Ladekondensator verbunden, bis die Temperatur des Polymerformkörpers 20 bis 30 K unterhalb von Tp liegt oder dieser bis auf Zimmertemperatur abgekühlt wurde. Die Polarisierungszeit beträgt 1 bis 300 s.
Gemäß Fig. 1 liegt der beidseitig metallisierte Polymerformkörper 1 mit der einen Metallisierung 2 auf Massepotential. Die andere Metallisierung 3 ist über einen Widerstand 4 und über die bewegliche Zunge des Umschalters 5 (Stellung B) mit dem Ladekondensator 6 verbunden. Der Ladekondensator 6 steht des weiteren durch, den Umschalter 5 (Stellung A) über einen Widerstand 8 mit der Gleichspannungsquelle 7 in Verbindung. Parallel zum Polymerformkörper 1 liegt ein bochobmiger Spannungsmesser 9β Die Gleichspannungsquelle 7, der Ladekondensator 6 und der Spannungsmesser 9 liegen einseitig auf Masse-
potential. Der Polymerformkörper 1 steht in engem thermischem Kontakt zu einem {Temperiersystem 10 (Heiz- und Kühlsystem)«
Nachdem der Polyriierformkörper 1 mit Hilfe des Temperiersystems 10 auf die Polarisierungstemperatur Tp gebracht wurde, wird der Ladekondensator 6 durch die Gleichspannungsquelle 7 über den Widerstand 8 auf die Spannung Ut aufgeladen (Umschalter 5 in Stellung A)ο Zur Polarisierung wird der Umschalter 5 in die Stellung B gebracht, wobei der Ladekondensator von der Gleichspannungsquelle 7 getrennt und über den Reihenwiderstand 4 mit dem Polymerformkörper 1 parallel geschaltet wird. Durch die Parallelschaltung des Polymerformkörpers 1 mit dem Ladekondensator 2 liegt im Moment des Umschalters nahezu die gesamte Spannung U-r als Up am Polymerformkörper an, da im Aus gangs zu st and Cp ^ C, gilt. Falls Up (demzufolge auch. Ut) genügend groß ist (Feldstärke mindestens 4000 kVcin" ) und T13 so gewählt wird (oberhalb £ T), daß eine genügend große Dipolbeweglichkeit in dem Polymerformkörper 1 gewährleistet ißt, orientieren sich die entsprechenden Dipolgruppen in Richtung des angelegten elektrischen Feldese Infolge dieser Dipolorientierung im Polymerformkörper 1 steigt die Kapazität CL, je'nach der Polarisationszunahme im Polymerformkörper 1 während des Polarisierungsprozesses stark an, und es .gilt im Verlauf der Polarisierung C2 — CL, wenn Cp entsprechend der zu erwartenden Kapazitätsänderung im Polymerformkörper 1 optimal gewählt wurde. D.h.. aber, daß im Verlaufe der Polarisierung durch das Anwachsen von C. die anfängliche, maximale Polarisierungsspannung Up am Polymerformkörper 1 abfällt und auf diese Weise die elektrische Belastung des Polymerformkörpers 1 stark reduziert wird. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, die Polarisierung bei Feldstärken durchzuführen, die mindestens doppelt so groß sind, wie die bei den bisher bekannten Verfahren. Wenn z.B. die Kapazität C. des Polymerformkörpers 1 die Kapazität Cg des Ladekondensators 6 erreicht hat, dann ist die anfängliche, maximale Polarisierungsspannung Up am Poly-
merformkörper 1 auf die Hälfte abgesunken. Zur Realisierung einer optimalen Abstimmung zwischen der Kapazität Cp des Ladekondensators 6 und der Kapazität CL , des Polymerformkörpers 1, ist es vorteilhaft, einen variablen Ladekondensator 6 zu verwenden·
Durch, die SpezifÄät des Verfahrens ist es möglich, selbst in der Uähe von T mit überdurchschnittlich großen Feldstärken zu polarisieren. Zwischen dem Ladekondensator 6 und dem Polymerformkörper 1 findet eine Wechselwirkung statt, die ein optimales Absinken der Spannung Up am Polymerformkörper 1 bewirkt« Je größer die anfängliche Polarisierungsspannung Up ist, desto schneller wächst die Polarisation im Polymerformkörper 1 an und desto kurzer ist auch die Zeit, während der die hob.e Anfangsspannung Up am Polymerformkörper 1 anliegt* Wenn die Polarisation ihren Maximalwert erreicht hat, liegt eine Spannung Up am Polymerformkörper 1, bei der sich, kein elektrischer Durchbruch, mehr ereignet. Es ist'daher möglich, bei Temperaturen Tp und mit Spannungen Up zu polarisieren, bei denen ansonsten mit Sicherheit elektrische Durchschläge auftreten wurden, ohne daß - wegen der Kürze des Einwirkens der hoh.en Anfangsspannungen Up - elektrische Durchschläge zu erwarten sind«
Der in Fig. 1 dargestellte Spannungsmesser 9 hat die Aufgabe, während der Polarisierung den zeitlichen Verlauf von Upanzuzeigen. Aus dem Endwert von Up ist es mit Kenntnis der Kapa~ zität C2 des Ladekondensators 6 und dem Anfangswert der Spannung Up möglich., die erreichte Polarisation des Polymerformkörpers 1 zu ermitteln. D.h.. man kann somit den Polarisierungsprozeß steuern und das Polarisierungsregime auf die Weise beeinflussen, daß eine vorgegebene Polarisation im Polymerformkörper 1 realisiert wird. Zum anderen werden makroskopische Kurzschlüsse, die im Polymerformkörper 1 infolge von Materialfehlern auftreten können, durch eine Entladung des Polymerformkörpers 1 angezeigt, was am Spannungsmesser
unmittelbar sichtbar wird. Der Polarisierungsprozeß kann dann sofort unterbrochen und die Probe ausgesondert werden. Darüber hinaus ist eine nachfolgende Kontrolle der polarisierten Polymerformkörper nicht nötig, da aus dem angezeigten Endwert von Up unmittelbar auf die Piezo- und Pyroelektrizität der polarisierten Polymerformkörper geschlossen . werden kann. Die Messung von Up ist hochohmig (im Teraobm-Bereich) vorzunehmen, um eine Entladung des Systems Polymerformkörper 1/ Ladekondensator 6 über das Meßgerät zu vermeiden.
Der in Fig. 1 dargestellte Reihenwiderstand 4 ermöglicht die Anstiegszeit der Anfangsspannung Up im Hinblick einer Optimierung des Polarisierungsprozesses zu optimieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die erfindungsgemäße Vorrichtung haben den Vorteil, daß mit extrem großen Feldstärken ohne Durchschlage polarisiert werden kann. Die polarisierten Polyraerformkörper 1 zeichnen sich durch überdurchschnittliche Werte der piezoelektrischen und/oder pyroelektriscben Koeffizienten aus. Das Verfahren und die entsprechende Vorrichtung basieren auf einer Schaltung, bei der sowohl der Polymerformkörper als auch der Spannungsmesser einseitig auf Massepotential liegen. Damit ist einerseits durch den direkten Kontakt des Polymerformlcörpers zum Temperiersystem eine gute Wärmeleitung gewährleistet, die bei großen Abkühlgeschwindigkeiten und für eine effektive Temperaturmessung von Vorteil ist. Andererseits ist die einseitige Erdung des hochohmigen Spannungsmessers für genaue Messungen unumgänglich.
Die Polarisierungszeit liegt im Bereich von einigen Sekunden bis Minuten. Das erfindungsgemäße Verfahren bzw« die erfindungsgemäße Vorrichtung sind vorzugsweise bei der Polarisierung von als Film oder Folie vorliegenden Polymerformkörpern 1, die in ihrer Primärstruktur polare Molekülgruppen aufweisen, effektiv anwendbar. Als Beispiel für solche Polymere seien halogenierte Vinylpolymere, Polyester und Po-
212 341
lyamide, Polyurethane, Polyharnstoffe sowie Polyacrylnitril und Polycarbonate genannt.
Ausführunftsbeispiel 1 "
Polarisierung von Pluorpolyrneren:
Ein vorwiegend in der Modifikation I vorliegender uniaxial orientierter Polyvinylidenfluorid-Film der Dicke von 0,012 inm wird beidseitig durch. Bedampfen mit Aluminium metallisiert (1,0 cm kreisrunde Fläche) und auf eine Polarisierungstemperatur von 120 0G gebracht. Der bei der Polarisierung verwendete Ladekondensator hat eine Kapazität von 10 nP, die mehr als eine Größenordnung über der Kapazität der Ausgangs-· probe liegt. Nachdem der Ladekondensator mit Hilfe der Gleich.spannungsquelle auf die Spannung U-r —5 kV aufgeladen wurde, wird durch Betätigen des Umschalters der Ladekondensator mit dem Polymerfilin elektrisch verbunden und gleichzeitig von der Gleichspannungsquelle getrennt. Der Reihenwiderstand zwischen Polymerfilm und Ladekondensator wird mit 1 MAgewählt. .
Sobald die elektrische Verbindung zwischen Ladekondensator und PoJLymerfilm hergestellt wurde, liegt die anfängliche Polarisierungsspannung Up, deren Größe nur wenig unter dem Wert von U-. liegt, am Polymerfilm an und bewirkt die Orientierung der Dipole. Dadurch steigt die Kapazität des Polymerfilraes an, so daß Up aiif eine.n Wert absinkt, der unterhalb der Durchschlagfeldstärke des Polymerfilms liegt, lach, einer Zeit von 30 s bei hoher [Temperatur wird die Probe unter Beibehaltung der Parallelschaltung mit dem Ladekondensatox* auf Zimmertemperatur abgekühlt. Nach Beendigung der Polarisierung wird der Ladekondensator erneut aufgeladen. Der T/iderstand in Reihe zur Gleichspannungsquelle soll einen zu starken Spannungsstoß verhindern und wird mit 10 kcSygewählt. Nach, dem aufgezeigten Polarisierungsprozeß erhält der Polyvinylfluorid-Pilm einen piezoelektrischen
-7 Koeffizienten von 8*10 cgs.esu und einen pyroelektrischen
Koeffizienten von 8 nC/cni2K.
Bei der Polarisierung eines biaxial orientierten Polyviny-r
lidenfluoridr-Pilms (metallisierte Fläche 0,8 cm ) der Dicke von 0,006 mmYunter Verwendung desselben Ladekondensators eine Polarisierungsspannung von 2,5 kV bei einer Temperatur' von 130 0G angelegt» Auch hier kann die Polarisierung ohne elektrischen Durchschlag durchgeführt werden (piezoelektrischer Koeffizient 5*10 cgs.esu, pyroelektrischer Koeffizient 4 nC/cin2K).
Die Polarisierung von Polyvinylfluorid-Folien der Dicke von 0,015 mm (metallisierte Fläche 1 cm ) erfordert einen · Ladekondensator mit einer Kapazität von 3 nF. Die polarisierungstemperatur beträgt 110 0C. Es wird mit einer Polarisierungsspannung von 6 kV gearbeitet. Im Ergebnis der Polarisierung wurde bei diesem Beispiel ein pyroelektrischer
ρ Koeffizient von 2 nC/cm K erhalten«
Polarisierung von Polyacrylnitril:
Bei der Polarisierung von Polyacrylnitril wird von hoch- .
orientierten Filmen (uniaxial orientiert) der Dicke von
0,01 mm ausgegangen (metallisierte Fläche 1 cm )♦ Die Kapazität des Ladekondensators beträgt in diesem Fall 5 «F, die Polarisierungsspannung 5 kV. Die Polarisierung wird bei 120 C nach dem bereits beschriebenen Regime durchgeführt. Der erhaltene pyroelektrisch^ Koeffizient beträgt 4 nC/cm2Ke
Ausführungsb eispiel 3
Polarisierung von Polyamiden:
Ein uniaxialer Polyamid-Film auf der Basis von Polyamid-11 der Dicke 0,010 mm "wird beidseitig mit Aluminium metalli-
siert (metallisierte Fläche 1 cm ). Die Polarisierungstemperatur beträgt 120 0C, und es wird eine Polarisierungsspannung von 5 kV angelegt. Die Kapazität des Ladekondensators beträgt 5 nF. Der Film wird 5 Minuten polarisiert
2ί234ί
und anschließend im elektrischen Feld auf Zimmertemperatur abgekühlt.
Mit demselben Polarisationsregime wurden auch aus einer 2 %igen Lösung in Ameisensäure erhaltene Filme (Dicke 0,010 mm) auf der Basis von Polyamid-7 und Polyamid~55 polarisiert. Die Filme wurden vor der Polarisierung vierfach gereckt und anschließend ebenfalls mit Aluminium metalli-
2 siert (Fläche 0,8 cm )..
Die pyroelektrischen Koeffizienten betragen 2 nC/cm K für
ο Polyamid-11 und 3 nC/cm K für die Polyamide-55 und -7.

Claims (5)

Erf in dun ^s an sprHch e
1. Verfahren zur Polarisierung eines beidseitig mit elektrisch leitenden Kontaktschichten versehenen Polymerformkörpers mit hohen Peldstärken, gekennzeichnet dadurch, daß die Polarisierungsspannung Un, die mindestens einer
— 1
Feldstärke von 4000 kVcm entspricht, durch Parallelschaltung eines auf eine Spannung U·. aufgeladenen hochspannungsfesten Ladekondensators der Kapazität Cp zum Polymerformkörper der Kapazität C1 angelegt wird, wobei als Ausgangszustand Cp^ C. gilt und Cp auf die Weise gewählt wird, daß zu Beginn des Polarisierungsprozesses kurzzeitig eine maximale, anfängliche Polarisierungsspannung Up (Up^U-r) am Polymerformkörper anliegt, im . Verlaufe der Polarisierung eine Abnahme von Up auftritt und nach erfolgter Polarisierung höchstens die Hälfte der maximalen, anfänglichen Polarisierungsspannung Up ' am Polymerformkörper anliegt.
2. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß als Polymerformkörper Folien auf der Basis von Polymeren mit polaren Molekülgruppen, vorzugsweise halogenierte Vinylpolymere, Polyester, Polyamide j Polyurethane, Polyharnstoffe, Polyacrylnitril und Polycarbonate verwendet werden.
3. Verfahren nach Punkt 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß zur Steuerung der Polarisierung die parallel zum Ladekondensator bzw« zum Polymerformkörper gemessene Spannung verwendet wird.
4. Vorrichtung zur Polarisierung von Polymerformkörpern mittels Gleichspannungsqtielle, Temperier- und Meßeinrichtung, gekennzeichnet dadurch, daß ein bochspannungsfester variabler Ladekondensator 6 durch Parallelschaltung über einen Schalter 5 und einen Reihenwiderstand 8 wahlweise mit der Gleichspannungsquelle 7 oder mit dem beidseitig mit elektrisch leitenden Kontaktschichten versehenen Po-
212 34
lymerformkörper 1 über einen Reibenwiderstand 4 elektrisch verbunden ist·
5·. Vorrichtung nach Punkt 4, gekennzeichnet dadurch, daß als Meß- und Steuereinrichtung ein hochohmiger Spannungsmesser 9 eingesetzt wird, der, ebenso wie der zu polarisierende Polymerformkörper 1, einseitig auf Hassepotential liegt.
Hierzu /} Seite . Zeichnung
DD21234179A 1978-12-29 1979-04-24 Verfahren und vorrichtung zur polarisierung von polymerformkoerpern DD143123A1 (de)

Priority Applications (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD21234179A DD143123A1 (de) 1979-04-24 1979-04-24 Verfahren und vorrichtung zur polarisierung von polymerformkoerpern
DE19792947873 DE2947873A1 (de) 1978-12-29 1979-11-28 Verfahren und anordnung zur polarisierung von polymerformkoerpern
US06/102,946 US4381534A (en) 1978-12-29 1979-12-12 Process and arrangement for the polarization of shaped objects made from polymers

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD21234179A DD143123A1 (de) 1979-04-24 1979-04-24 Verfahren und vorrichtung zur polarisierung von polymerformkoerpern

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DD143123A1 true DD143123A1 (de) 1980-07-30

Family

ID=5517731

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DD21234179A DD143123A1 (de) 1978-12-29 1979-04-24 Verfahren und vorrichtung zur polarisierung von polymerformkoerpern

Country Status (1)

Country Link
DD (1) DD143123A1 (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
US3660736A (en) Process for the production of high-efficient electrets
DE3000224A1 (de) Piezoelektrischer wandler mit polymerisatelement und herstellungsverfahren desselben
DE2216805C2 (de) Verwendung eines Films eines Homo- oder Copolymeren von Vinylidenfluorid oder von Vinylflourid
DE2437922A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur schwingungsmessung
DE2235500B2 (de) Verfahren zur Herstellung einer Folie aus Polyvinylidenfluorid
DE2437872B2 (de) Verfahren und vorrichtung zum schnelladen einer akkumulatoren-batterie
DE2642243A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum laden von akkumulatorenbatterien
DE68909676T2 (de) Verfahren zur Herstellung von Folien aus thermoplastischen Kunststoffen.
DE2946859A1 (de) Piezoelektrische und pyroelektrische folie und verfahren zu ihrer herstellung
DE2035383B2 (de) Verfahren zur herstellung eines elektreten aus einem kristallinen material von hohem molekulargewicht
DE2719881A1 (de) Verfahren zum polen von filmen aus pyroelektrischem und piezoelektrischem material und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens
DE2345320C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines sich selbst regulierenden elektrischen Widerstandskörpers
PT891312E (pt) Materiais com alta condutividade electrica a temperaturas ambiente e seus metodos de fabrico
DE2539924A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur kontinuierlichen polarisierung eines thermoplastischen filmes
DE2205875C2 (de) Elektrisches Bauelement mit stabiler Pyroelektrizität
DE2911856C3 (de) Verfahren zur Erhöhung der Durchschlagsfestigkeit an einem Film aus Polyvinylidenfluorid
DD143123A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur polarisierung von polymerformkoerpern
Das-Gupta et al. Pyroelectricity in polyvinylidene fluoride
DE2845255A1 (de) Verfahren zum polarisieren thermoplastischer harzfilme
DE2947873A1 (de) Verfahren und anordnung zur polarisierung von polymerformkoerpern
US5336422A (en) Polarized products and processes
Scheinbeim et al. Field‐induced dipole reorientation and piezoelectricity in heavily plasticized nylon 11 films
AT208065B (de) Verfahren zum Verschweißen von gereckten, insbesondere biaxial gereckten Folien aus schweißbaren thermoplastischen Kunststoffen
DE2405863A1 (de) Verfahren zum abschrecken eines schmelzfluessigen polymerfilms und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens
DE3416612A1 (de) Verfahren zur herstellung eines polymeren piezoelektrischen materials