CH719387A1 - Medizinische Fluidsteuervorrichtung. - Google Patents

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CH719387A1
CH719387A1 CH000078/2022A CH782022A CH719387A1 CH 719387 A1 CH719387 A1 CH 719387A1 CH 000078/2022 A CH000078/2022 A CH 000078/2022A CH 782022 A CH782022 A CH 782022A CH 719387 A1 CH719387 A1 CH 719387A1
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CH000078/2022A
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Weiss Markus
Grunder Maurice
Weiss Nathanael
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Silberspross Gmbh
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Abstract

Bei einer medizinischen Fluidsteuervorrichtung zur Veränderung und Steuerung von Fluidströmen, insbesondere bei medizinischen Infusionen, umfassend einen Basiskörper (1) und einen relativ zum Basiskörper (1) bewegbaren Stellkörper (2); wobei der Basiskörper (1) und der Stellkörper (2) jeweils eine einander zugewandte Gleit- und Dichtfläche aufweisen und der Stellkörper (2) am Basiskörper (1) bewegbar befestigt ist; ist es vorgesehen, dass der Stellkörper (2) mindestens einen Stell-Fluidkanal (21, 21'), mindestens einen Stell-Anschlussstutzen (22) zum Anschliessen von Schläuchen oder Spritzen und mindestens eine Stell-Öffnung in der Gleit- und Dichtfläche des Stellkörpers (2) aufweist, und wobei jeder Stell-Fluidkanal (21, 21') jeweils einen Stell-Anschlussstutzen (22) direkt mit einer Stell-Öffnung in der Gleit- und Dichtflächedes Stellkörpers (2) verbindet; dass der Basiskörper (1) einen ersten Basis-Fluidkanal (11) und einen zweiten Basis-Fluidkanal (11') mit jeweils einem Basis-Anschlussstutzen (12, 12') aufweist, wobei der erste Basis-Fluidkanal (11) und der zweite Basis-Fluidkanal (11') voneinander unabhängig und über den Stellkörper (2) nicht direkt miteinander fluidisch verbindbar sind; wobei der erste Basis-Fluidkanal (11) und der zweite Basis-Fluidkanal (11') jeweils eine Basis-Öffnung in der Gleit- und Dichtfläche (10) des Basiskörpers (1) umfassen und frei von einer Abzweigung im Basiskörper (1) sind; und wobei der Stellkörper (2) derart bewegbar ist, dass der mindestens eine Stell-Fluidkanal (21, 21') wahlweise in eine Geschlossenstellung bringbar oder in eine Offenstellung in Verbindung mit dem ersten oder dem zweiten Basis-Fluidkanal (11, 11') bringbar ist.

Description

Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine medizinische Fluidsteuervorrichtung, insbesondere eine Vorrichtung für den unterbrechungsfreien Wechsel medizinischer Infusionssysteme an einer Infusionsleitung.
Technischer Hintergrund
[0002] Die intravenöse, kontinuierliche Verabreichung von potenten, kurzwirksamen Kreislaufmedikamenten (Beispiel: Adrenalin / Noradrenalin) zur Stabilisierung des Kreislaufes bei Patienten im Schock, mit Herzschwäche oder während Operationen/Anästhesien erfolgt heutzutage grundsätzlich mittels Spritzenpumpen.
[0003] Bei kritisch kranken Patienten, insbesondere Neugeborenen, Säuglingen und Kindern, werden dabei niedrige Flussraten, d.h. ≤ 1 ml/h, und entsprechend hochkonzentrierte Lösungen eingesetzt, um die Patienten nicht mit Flüssigkeit zu überladen, da sie oft gleich mehrere Infusionen nebst Flüssigkeitszufuhr zur Nahrungszufuhr benötigen. Die Verarbreichung von hochkonzentierten, kurzwirksamen Medikamenten mittels niedriger Flussraten haben das Risiko, das kleinste Flusschwankungen zum Teil zu schwerwiegenden Auswirkungen auf den Patienten führen können.
[0004] Bei tiefen Flussraten ist der sogenannte Start-Up, d.h. das Erreichen der vorgewählten konstanten Flussgeschwindigkeit bei Spritzenpumpen, verzögert. Dies ist bedingt durch Lücken im Getriebe, mechanisches Spiel zwischen Spritze und deren Halterungen in Spritzenpumpengehäuse und Schieber sowie Kompressibilität (Compliance) von Halterung (Driver), Spritze und Spritzenkolbenspitze. Start-Up-Zeiten von über einer Stunde ab Betätigung der Start-Taste der Spritzenpumpe bis zum Erreichen von 95% der kontinuierlichen Fördermenge bei 1 ml/h vorgewählten Flussrate bei der Verwendung der üblichen 50ml-lnfusionsspritzen sind berichtet worden (Neff T et al., 2001 [1]). Berücksichtigt man, dass das Erreichen der kontinuierlichen Plasmakonzentration bei Noradrenalin oder Adrenalin ab dem Erreichen einer kontinuierlichen Flussrate noch zusätzlich Zeit benötigt, so dauert dies bei 1 ml/h Flussrate unter besten Bedingungen bei der Applikation von Adrenalin 0.1 mcg/kg/min bei einem 3 kg schweren Neugeborenen weitere 16.5 Minuten (Baeckert M et al., 2020 [2]). Hat sich die Fördermenge eingespielt, so infundiert die Spritzenpumpe grundsätzlich das Medikament zuverlässig und kontinuierlich, sofern die Spritzenpumpe in ihrer Höhe sowie das zum Patienten führende Infusionssystem nicht manipuliert werden.
[0005] Problematisch gestaltet sich hingegen das Auswechseln einer stabil und kontinuierlich fördernden bald leeren Spritzenpumpeninfusion bzw. Infusionsspritze mit hochkonzentrierten, kurzwirksamen Kreislaufmedikamenten bei niedrigen Laufraten bereits schon unter 5 ml/h.
[0006] Wird die leere Infusionsspritze aus der Pumpe ausgespannt, mit einer vollen Spritze an der Infusionsleitung oder am Dreiwegehahn ausgetauscht und dann wieder in die Spritzenpumpe eingesetzt, so kann es von 10-15 Minuten bis zu einer Stunde dauern, bis die neu gerichtete und neu gestartete Spritzpumpe wieder kontinuierlich auf der vorhergehenden Laufrate fördert und weitere Minuten bis das Medikament wieder die vorgehende Plasmakonzentration erreicht hat. Der damit verbundene Abfall der Plasmakonzentration des Kreislaufmedikamentes kann zu einem lebensbedrohlichen, wenn nicht sogar zu einem reanimationspflichtigen Kreislaufzusammenbruch führen.
[0007] Um diese Flussschwankungen beim Spritzenpumpenwechsel zu verhindern, haben sich in der täglichen Praxis unterschiedliche Strategien des Spritzenwechsels bei Spritzpumpen etabliert. Die Infusionsspritze wird mit der Infusionsleitung bereits weit im Voraus gerichtet und in eine zweite Spritzenpumpe eingespannt. Es existieren dann unterschiedliche Strategien, um die neu gerichtete Spritzenpumpe mit Infusionsleitung gegen die alte, bald entleerte, noch laufende Spritzenpumpeneinheit auszuwechseln, um dabei den Unterbruch der intravenösen Medikamentenabgabe an den Patienten möglichst minimal zu halten: A) Als Basismassnahme wird grundsätzlich ein Flüssigkeitsbolus (ca. 1.0 ml) aus der neu gerichteten Spritzenpumpe durch die Infusionsleitung in die Luft oder in einen Tupfer manuell ausgelöst, um das Pumpengetriebe und die Spritze in der Pumpenhalterung in Position zu bringen (Baeckert M et al., 2020 [2]). B) Als weitere Massnahme zur Verkürzung der Start-up-Zeit verfügt ein Teil der modernen Spritzenpumpen über einen sogenannten Fast-Start Modus, bei welchem beim Aktivieren der Starttaste beispielsweise ein Minibolus von 0.1 ml Flüssigkeit aus der Spritze in das angeschlossene Infusionssystem abgegeben wird, um Pumpengetriebe und Spritze in der Spritzenpumpe in Position zu bringen, um die Kompressibilität des Systems zu überwinden und den ersten Förderdruck für den anschliessenden Fluss aufzubauen. Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass ein Bolus von 1 ml in die Luft effektiver und ggf. auch sicherer ist, als eine unkontrollierte Abgabe eines Bolus von 0.1 ml aus der bereits am Infusionssystem, d.h. am Patienten angeschlossenen Spritzenpumpe (Baeckert M et al., 2020 [2]). C) Die Double-Pump-Technik stellt ein Verfahren dar, bei welchem die neu gerichtete, volle Infusionsspritzenpumpe an die Infusion zum Patienten angeschlossen wird und parallel zur noch laufenden alten bald leeren Spritzenpumpeninfusion gestartet wird. Manuell durch das Pflegepersonal wird dabei anhand der hämodynamischen Messwerte (Blutdruck, Puls) und entsprechenden institutseigenen Protokollen, die Flussrate der neuen, vollen Infusionsspritzenpumpe gesteigert und diejenige der alten, bald leeren Infusionsspritzenpumpe auf null reduziert bzw. die alte Spritzenpumpe dann gestoppt und abgehängt. Dieses Verfahren ist sehr personalbindend und funktioniert oft nicht ohne hämodynamische Schwankungen. Dieses Verfahren funktioniert auch nur dann gut, wenn das Personal damit vertraut und erfahren ist. D) Es exisitieren automatisierte Verfahren der Double-Pump-Techniken, welche die Flussraten beider Pumpen automatisch hoch bzw. runter-regulieren. Automatisierte Verfahren haben verglichen zu manuellen Verfahren in klinischen Untersuchungen weniger Blutdruckabfälle zur Folge, haben sich aber in der täglichen Praxis nicht durchgesetzt und werden von den Herstellern auch kaum mehr angeboten (Cour M et al., 2013 [3]). E) Die Quick-Exchange-Technik beinhaltet, dass die neu gerichtete Spritzenpumpe über gewisse Vorlaufzeit, zum Beispiel 30 Minuten bis 1 Stunde lang, die Flüssigkeit aus dem Infusionsleitungsende in einen sterilen Tupfer abgibt. Anschliessend sollte die Fördermenge auf dem kontinuierlichen Sollniveau angekommen sein. Mittels eines Quick-Exchange (QC)-Manövers wird das patientennahe Ende der Infusionsleitung der bald leeren Spritzenpumpe mit dem patientennahen Infusionsleitungs-Ende der neu gerichteten Infusion am Dreiwegehahn schnellstmöglich ausgetauscht. Das schnelle Auswechseln von 2 Infusionsleitungen an einem Dreiwegehahn bedeutet ein unkontrolliertes schnelles Manipulieren von Infusionsteilen an einem steril zu haltenden Dreiwegehahn bzw. intravenösen Katheter. Der offene Dreiwegehahn bzw. die damit offene Infusionsleitung, sofern sie nicht anders verschlossen wird, kann zu einem retrograden Rückfluss von Flüssigkeit (Medikament) und/oder Blut führen. Dies wiederum führt zur Verzögerung der Medikamentenabgabe an den Patienten bei Wiederinbetriebnahme und ggf. zur Thrombose (Verstopfung durch koaguliertes Blut) des zum Patienten führenden Katheterlumens. Weiter wird die Umgebung des Dreiwegehahns nass, was aus hygienischen Gesichtspunkten nachteilig ist. Beim schnellen Wechsel der Infusionsleitungen am Dreiwegehahn kann sich sehr leicht auch Luft in die Flüssigkeitssäule einschliessen. Luft in der Flüssigkeitssäule im Infusionssystem führt einerseits zu einer kompressiblen Zone (= Verzögerung des distalen Blutflusses), zu einer späteren Lücke (Luftsäule in der Infusionsleitung) in der Medikamentenabgabe sowie zur Luftembolie, mit dem Risiko einer paradoxen, arteriellen zerebralen Luftembolie. F) Die Publikation „Novel Pump Control Technology Accelerates Drug Delivery Onset in a Model of Pediatric Drug Infusion“ von Parker MJ et al. (Parker MJ et al., 2017 [4]) zeigt eine 2-fache Dreiwegehahnkombination (Venting Manifold System), welche es erlaubt, eine neu angesetzte Spritzenpumpe an eine Trägerinfusion (Carrier) anzuschliessen, welche während des Start-Ups der Spritzenpumpe bis zum Erreichen von Steady-State Flussbedingungen die Infusionsflüssigkeit in ein Abflusssystem (Vent) ableitet. Bei Erreichen von gewünschten kontinuierlichen Flussbedingungen wird der Vent-Dreiwegehahn gedreht und das Medikament der neu angeschlossenen Spritzenpumpe wird in die Trägerinfusion abgegeben (und die alte Infusion kann gestoppt und dekonnektiert werden). Mit dieser Anordnung kann der hastige, schnelle und unkontrollierte Wechsel von zwei Spritzenpumpenleitungen vermieden werden. Optional kann die alte Infusion noch belassen und betrieben werden (bevor diese abgehängt wird), bis sich gezeigt hat, dass der Patient bzw. sein Kreislauf stabil bleiben.
[0008] Ein Nachteil dieser Anordnung (Venting Manifold System) ist, dass vor dem Anhängen des Vent-Dreiwegehahns die Verbindung (Toträume) zum Carrier-Dreiwegehahn vorgefüllt werden muss (pre-filled), um keine Verzögerungen in der Medikamentenapplikation zu verursachen.
[0009] Toträume von Dreiwegehahnsystemen stellen in der Infusionstherapie grundsätzlich Gefahrenquellen für Komplikationen dar. Ohne Entlüften, d.h. mannuelles Durchspülen bzw. Vorfüllen der Zugänge des Dreiwegehahns befindet sich Luft im Konus des Anschluss-Ports und ggf. im Drehteil des Dreiwegehahns. Wird so eine Infusion am nicht-entlüfteten bzw. am nicht-vorgefüllten Dreiwegehahn-Anschluss-Port angeschlossen, so wird zuerst 0.1 ml Luft in die Trägerinfusion verabreicht, bevor das Medikament aus der Spritzenpumpenleitung in die abtransportierende Trägerinfusion abgegeben wird. Dies bedeutet nebst der Gefahr einer Luftembolie auch eine weitere (nebst Start-Up) Verzögerung der Medikamentenabgabe ins Trägerinfusionssystem bzw. an den Patienten (0.1 ml entsprechen bei einer Flussrate von 1 ml/h zusätzlichen sechs Minuten Verzögerung und zusätzlichem Zeitverlust für den Druckaufbau, um die Luft zu komprimieren). Wird der Anschluss-Port des Dreiwegehahns mit NaCI 0.9 % oder der Trägerinfusion retrograd gespült oder von aussen lokal ausgespült, so entfällt die Gefahr der Luftembolie, die Verzögerung der Medikamentenabgabe besteht hingegen weiterhin, da zuerst 0.1 ml NaCI 0.9% aus dem Anschlussport des Dreiwegehahns in die Trägerinfusion infundiert werden muss, bevor das Medikament die Trägerinfusion erreicht. Das Füllen von Anschluss-Port von Dreiwegehahnsystemen bedeutet feuchte Umgebung, unnötiges Manipulieren am Anschluss-Port, was Katheterinfektionen begünstigt. Auch erhält der Patient 0.1 ml der inizierten Medikamentes nicht und das Medikament wirkt ggf. nur ungenügend, was insbesondere in der Pädiatrie von Bedeutung ist.
[0010] Wird das 0.1 ml Rest-Medikament im Dreiwegehahn-Anschluss-Port mittels einer NaCI 0.9% Spülinjektion in den Patienten anterograd nachgespült bzw. ausgewaschen, so besteht insbesondere bei kleinen Patienten bei repetitiver Medikamentengabe bzw. Nachspülung das zusätzliche Risiko der Flüssigkeitsüberladung.
[0011] Wird das Rest-Medikament im Dreiwegehahn-Anschluss-Port nicht retrograd, anterograd oder lokal ausgespült, so verbleibt 0.1 ml Rest-Medikament im Anschlussport, welches bei einer späteren Injektion in den Patienten eingespült wird (unerwünschter Späteffekt) oder das neu inizierte Medikamente reagiert mit dem alten Restmedikament und es kommt zu physikalischen Interaktionen wie zum Beispiel Ausfällungen, welche bis zur Blockierung des Dreiwegehahns durch Versteinerung führen können (Beispiel Rocuronium und Thiopental ergibt zusammen RoCKuronium).
[0012] Es besteht daher seit langem ein dringendes Bedürfnis nach einer Vorrichtung für den unterbrechungsfreien Wechsel medizinischer Infusionssysteme an einer Infusionsleitung, sowie Infusionsanschlussvorrichtungen ohne Totraum, welches nach wie vor nicht befriedigt werden konnte.
[0013] Konventionelle Dreiwegehähne in der intravenösen Infusionstherapie wie auch in arteriellen Druckleitungssystem, in medizinischen Geräten (Herz-Lungen-Maschine, Dialysegeräte, Haemofiltrationsgeräte, ECMO-Geräte (extrakorporale Membranoxygenierung), Kontrastmittelinjektoren, etc.) haben bei der Injektion von Flüssigkeiten bzw. Aspiration von Flüssigkeiten/Blut den oben bereits erwähnten Nachteil, dass im Konus des Ansatz-Ports und im Drehteil des Dreiwegehahns sich ein Totraum befindet, welcher u.a. folgende Nachteile bzw. Gefahren/Risiken in sich birgt (Hadaway L, 2018 [5]): 1) physikalische Interaktionen von Medikamenten mit Ausfällung bis hin zur Verklebung und Fehlfunktion des Dreiwegehahns; 2) Restmedikamente, welche bei der nächsten Injektion eingeschwemmt werden und ungewollte Effekte haben (Muskelrelaxation, Atemdepression); 3) Luft im Konus mit der Gefahr der Luftembolie; 4) Restblut im Konus nach Aspiration mit der Gefahr einer nassen Umgebung durch Ausspülbemühungen mittels NaCI 0.9 % oder Infektionen im verbleibenden, und/oder angetrockneten Restblut; 5) Ungenaues Dosieren von Medikamenten gerade bei kleinen Volumina sowie unterschiedliches Handling, den Totraum bei einer Injektion zu beherrschen (Muffly MK et al., 2017 [6]); 6) Das Ausspülen von Medikamenten/Flüssigkeiten/Blutprodukten aus dem Konus des Injektionsports und aus dem Totraum des Dreiwegehahndrehteils in den Katheter und damit in den Patienten kann bei mehrfacher Durchführung zur Flüssigkeitsbelastung führen, dies insbesondere bei kleinen Patienten.
[0014] Lösungen für das Problem der Luft im Konus des Drehteils eines Dreiwegehahns wurden in US7530546 (sog. Needle-free Connector) und US2013060205 oder WO2017150125 (Konus durchströmender Spezialdreiwegehahn) beschrieben. Insbesondere wird die Kombination (Marvelous™ Stopcock (MRVLS) von einem Hersteller empfohlen, um das Problem des Totraums von Dreiweghahns in der Infusionstherapie zu vermeiden (ELCAM Medical - https://www.elcam-medical.com).
[0015] Der Aufbau eines Dreiwegehahns mit Dreheinsatz zur Richtungsänderung / Blockierung des Infusionsflusses hat auch den weiteren Nachteil, dass mit jedem eingebauten Dreiwegehahn die Infusions/Injektions-Widerstände erhöht werden, was gerade bei Massivinfusionen/-transfusionen von Nachteil ist (Yamaguchi K et al., 2021 [7]). Das Design des Dreiwegehahns erlaubt auch leicht ungewollte Obstruktion der Infusionsleitung durch akzidentell quergestellte oder falsch gestellte Dreiwegehähne. So kann beispielsweise nicht nur eine Infusion geblockt werden, sondern es kann eine ganze vorgeschaltete Gruppe von Infusionsleitungen geblockt werden. Bedingt durch die Dehnbarkeit des Merhfachinfusionssystems und bedingt durch zum Teil voreingestellte hohe Alarmdruckwerte, bei welchen der Okklusionsalarm der Pumpe bzw. der Pumpen ausgelöst wird, kann das Ertönen des Okklusionalarms erheblich verzögert werden (Minuten bis Stunden), was das sofortige Erkennen und Beheben der Blockade erschwert und zu einem Stop der intravenösen Medikamentenzufuhr zum Patienten und damit zu einem kriitischen Abfall der Medikamentenplasmakonzentration führen kann (Weiss M et al., 2000 [8]). Wird die Okklusion erkannt und wird diese behoben ohne vorgängig den aufgebauten Druck im Infusionssystem mittels eines Dreiwegehahns oder Abhängne der Infusionsleitung mit Ableitung nach Aussen bzw. gegen athmosphärischen Druck zu entlasten, so entleert sich die unter Druck stehende Medikamentensäule innert Sekunden in den Patienten, mit zum Teil tödlichen Folgen.
[0016] EP3421076 beschreibt ein medizinisches Ventilsystem mit einem Ventilgehäuse und wenigstens zwei Einlässen, die fluidleitend mit jeweils einem auf einer inneren Gehäuseumfangsfläche angeordneten Auslass verbunden sind. Im Ventilgehäuse ist ein Ventilkörper mit einer äusseren Körperumfangsfläche um eine Rotationsachse rotierbar angeordnet. Auf der äusseren Körperumfangsfläche ist ein Durchlass angeordnet. Der Ventilkörper umfasst weiter einen Ventilauslass, welcher wahlweise mit einem der Einlässe fluidisch verbindbar ist. Das Problem mit dem Totvolumen wurde nicht gelöst.
[0017] EP2937135, EP1627658, US6457488 und EP2195075 beschreiben ein Ventil mit einem Gehäuse, welches eine Durchgangsleitung definiert und einen Ventilkörper mit einem Einlass. In einer ersten Stellung ist die Durchgangsleitung offen. In einer zweiten Stellung wird der Einlass nur mit dem Auslass der Durchgangsleitung verbunden. Das Problem mit dem Totvolumen wurde nicht gelöst.
[0018] US20070068587 beschreibt ein Ventil mit einem zylindrischen Körper, welcher zwei Durchgangsleitungen umfasst und einen um den zylindrischen Körper angeordneten Kragen mit Zugangsleitung. Der Kragen kann in einer ersten Stellung mit der ersten Durchgangsleitung und in einer zweiten Stellung mit der zweiten Durchgangsleitung fluidisch verbunden werden. Das Problem mit dem Totvolumen wurde nicht gelöst, weil je nach Stellung des Kragens eine mit der Durchgangsleitung verbundene Totleitung vorhanden ist. Entsprechend weist das Ventil nicht spülbare Toträume oder Totleitungen auf.
Nicht-Patent Literatur:
[0019] [1] Neff T et al; Start-Up Delays of Infusion Syringe Pumps; Paediatr Anaesth. 2001;11(5):561-5. doi: 10.1046/j.1460-9592.2001.00730.x. [2] Baeckert M et al; Performance of Modern Syringe Infusion Pump Assemblies at Low Infusion Rates in the Perioperative Setting; Br J Anaesth. 2020 Feb; 124(2):173-182. doi: 10.1016/j.bja.2019.10.007. [3] Cour M et al. Benefits of smart pumps for automated changeovers of vasoactive drug infusion pumps: a quasi-experimental study. Br J Anaesth. 2013 Nov; 111 (5):818-24. doi: 10.1093/bja/aet199. Epub 2013 Jun 11. [4] Parker MJ et al. Novel Pump Control Technology Accelerates Drug Delivery Onset in a Model of Pediatric Drug Infusion. Anesth Analg. 2017 Apr;124(4):1129-1134. doi: 10.1213/ANE.0000000000001706. [5] Hadaway L. Stopcocks for Infusion Therapy: Evidence and Experience. J Infus Nurs. Jan/Feb 2018;41(1):24-34. doi: 10.1097/NAN.0000000000000258. [6] Muffly MK et al. Small-Volume Injections: Evaluation ofVolume Administration Deviation From Intended Injection Volumes. Anesth Analg. 2017 Oct;125(4):1192-1199. doi: 10.1213/ANE.0000000000001976. [7] Yamaguchi K, et al. A simulation study of high-flow versus normal-flow three-way stopcock for rapid fluid administration in emergency situations: A randomised crossover design. Australian Critical Care. 2021 Apr 26, ISSN 1036-7314, https://doi.org/10.1016/j.aucc.2021.01.008. [8] Weiss M, et al. Impact of infusion line compliance on syringe pump performance. Paediatr Anaesth. 2000;10(6):595-9. doi: 10.1111/j.1460-9592.2000.566ab.x.
Darstellung der Erfindung
[0020] Eine Aufgabe der Erfindung ist es, eine Fluidsteuervorrichtung anzugeben, welche die Nachteile des Stands der Technik überwindet. Eine weitere Aufgabe ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, welche es erlaubt, für den Wechsel von Spritzenpumpeninfusionen sicher und unkompliziert die Infusionen im kontinuierlichen Fluss der gewünschten Flussrate einer Trägerinfusion zuzuschalten und/oder gegen eine laufende, bald leere Spritzenpumpeninfusion zu wechseln, ohne dabei Toträume überwinden zu müssen. Entsprechend ist es ein der Erfindung zu Grunde liegendes Ziel, eine Vorrichtung zu schaffen, bei welcher unkompliziert bei einer Injektion oder Aspiration durch/aus einen/m Anschlussstutzen einer Infusionsleitung der Totraum zum Infusionsstrom überwunden bzw. ausgeschaltet werden kann, um obengenannte Nachteile und Risiken zu vermeiden bzw. zu verringern.
[0021] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruch 1 gelöst.
[0022] Die medizinische Fluidsteuervorrichtung zur Veränderung und Steuerung von Fluidströmen, insbesondere bei medizinischen Infusionen, umfasst einen Basiskörper und einen relativ zum Basiskörper bewegbaren Stellkörper. Der Basiskörper und der Stellkörper weisen jeweils eine einander zugewandte Gleit- und Dichtfläche auf und der Stellkörper ist am Basiskörper bewegbar befestigt. Der Stellkörper weist mindestens einen Stell-Fluidkanal, mindestens einen Stell-Anschlussstutzen zum Anschliessen von Schläuchen oder Spritzen und mindestens eine Stell-Öffnung in der Gleit- und Dichtfläche des Stellkörpers auf. Jeder Stell-Fluidkanal verbindet jeweils nur einen Stell-Anschlussstutzen direkt mit nur einer Stell-Öffnung in der Gleit- und Dichtfläche des Stellkörpers. D.h. mit anderen Worten: es sind keine anderen Stell-Fluidkanäle im Stellkörper vorhanden, die nicht einen Stell-Anschlussstutzen mit einer Stell-Öffnung in der Gleit- und Dichtfläche des Stellkörpers verbinden. Der Stellkörper weist entsprechend in keiner Stellung für sich abgeschlossene Toträume oder Totvolumen auf, die bei einem Verstellen des Stellkörpers nicht oder nur schwer gespült werden können. Der Basiskörper weist einen ersten Basis-Fluidkanal und einen zweiten Basis-Fluidkanal mit jeweils einem Basis-Anschlussstutzen auf. Der erste Basis-Fluidkanal und der zweite Basis-Fluidkanal sind voneinander unabhängig und über den Stellkörper nicht direkt fluidisch miteinander verbindbar. D.h. die Basis-Fluidkanäle sind in der Fluidsteuervorrichtung voneinander getrennt ausgebildet und können innerhalb der Fluidsteuervorrichtung nicht direkt miteinander verbunden werden. Zudem umfassen der erste Basis-Fluidkanal und der zweite Basis-Fluidkanal jeweils eine Basis-Öffnung in der Gleit- und Dichtfläche des Basiskörpers und sind frei von einer Abzweigung oder einem Seitenkanal im Basiskörper. D.h. der Basis-Fluidkanal ist abzweigungslos und weist entsprechend ebenfalls keine Bereiche wie Toträume oder Totvolumen auf, die je nach Stellung des Stellkörpers nicht oder nur schwer gespült werden können.
[0023] Der Stellkörper ist derart bewegbar, dass der mindestens eine Stell-Fluidkanal wahlweise in eine Geschlossenstellung oder in eine Offenstellung in Verbindung mit dem ersten oder dem zweiten Basis-Fluidkanal bringbar ist. D.h. die jeweiligen Öffnungen in der Gleit- und Dichtfläche des Stellkörpers und des Basiskörpers können in Übereinstimmung gebracht werden, um den Stell-Fluidkanal mit dem ersten oder dem zweiten Basis-Fluidkanal zu verbinden. In der Geschlossenstellung ist die Stell-Öffnung des Stell-Fluidkanals durch die Gleit- und Dichtfläche des Basisteils geschlossen. Ebenfalls kann eine Basis-Öffnung eines Basis-Fluidkanals je nach Stellung des Stellkörpers durch die Gleit- und Dichtfläche des Stellköpers geschlossen sein.
[0024] Mit diesen Grundprinzipien lassen sich Fluidsteuervorrichtungen mit unterschiedlichen geometrischen Ausgestaltungen als Einfach- oder Mehrfach-System (sog. Multifold-Systeme) und für verschiedene Anwendungen realisieren. Einige Fluidsteuervorrichtungen können einen einzigen Stell-Anschlussstutzen (sog. Single-Port) aufweisen oder sie können zwei Stell-Anschlussstutzen (sog. Double-Port) aufweisen. Die Fluidsteuervorrichtungen weisen jedoch immer zwei Basis-Fluidkanäle auf, wobei einer typischerweise als Abflusssystem (Drainage) zur Spülung des mindestens einen Stell-Fluidkanals verwendet wird.
[0025] Die Fluidsteuervorrichtung erlaubt ein Anschliessen einer Infusionsleitung über den ersten Basis-Anschlussstutzen und verfügt gleichzeitig über ein fluidisch getrenntes Abflusssystem (Drainage) über den zweiten Basis-Anschlussstutzen. Eine neu an einem Stell-Anschlussstutzen des Stellkörpers angeschlossene Spritzenpumpe kann während des Start-Ups über das Abflusssystem geführt werden. Hat die neu gestartete Spritzenpumpeninfusion mit oder ohne Unterstützung eines Bolus kontinuierliche Flusskonditionen am Abflusssystem erreicht, so erlaubt die Fluidsteuervorrichtung mit einer Bewegung des Stellkörpers die neue, anzuschliessende Spritzenpumpeninfusion vom Abflusssystem auf das Infusionssystem zu verbinden. Je nach Ausgestaltung der Fluidsteuervorrichtung kann im gleichen Zug eine bald entleerte Spritzenpumpe von der Infusionsleitung auf das Abflusssystem gewechselt werden. Insbesondere kann bei einem Double-Port Stellkörper die Fluidsteuervorrichtung verwendet werden, um mit einer Bewegung des Stellkörpers eine alte (bald entleerte) und eine neue (frisch aufgestartete) Spritzenpumpe gegeneinander auszuwechseln. In einer Zwischenposition können beide Öffnungen in der Gleit- und Dichtfläche des Stellkörpers gegenüber dem Basiskörpers verschlossen sein. Ein in oder an das Abflusssystem integriertes, angebautes oder angeschlossenes Aufnahmesystem muss dabei so beschaffen sein, dass es keinen wesentlichen Überdruck noch einen zu grossen Unterdruck, wenn überhaupt, zulässt bzw. soll so beschaffen sein dass der Druck im Drainagesystem gegen athmosphärischen Druck ausgeglichen wird. Ein Über- oder Unterdruck könnte ansonsten beim Verschieben des Stellkörpers über die Stellflächen auf den ersten Basiskanal übertragen bzw. von dessen Infusionssystem ausgeglichen werden, was zu ungewünschten Flussänderungen führt.
[0026] Die Fluidsteuervorrichtung kann verwendet werden, indem eine alte (bald entleerte) und eine neue (frisch aufgestartete) Spritzenpumpe nicht gegeneinander ausgewechselt werden, sondern die neue, frisch aufgestartete Spritzenpumpe an einen Single-Port angeschlossen wird, welcher initial in das Abflusssystem drainiert und bei Steady-State Flussbedingungen dann durch Positionsänderung des Stellkörpers vom Abflusssystem zur Infusionsleitung geschaltet wird. In einer Zwischenposition kann der Kanal geschlossen sein. Die Fluidsteuervorrichtung, insbesondere wenn sie in Serie mehrfach an eine Infusionsleitung angeschlossen wird oder als Multifold-System ausgebildet ist (siehe weiter unten), erlaubt es, an einem Trägerinfusionssystem frei und unabhängig mehrere einzelne Spritzenpumpen anzuschliessen und ggf. die bald leere Spritzenpumpe noch zu belassen, bis der Patient bzw. dessen Kreislauf sich als stabil erwiesen haben, bevor die leere Spritzenpumpe endgültig abgehängt wird.
[0027] Die Versionen Single- und Double-Port, erlauben nicht nur Spritzenpumpen- und andere Infusionen totraumfrei anzuschliessen bzw. diese ohne grosse Flussschwankungen zu wechseln, sie ermöglichen auch das Ansetzen von Spritzen zur präzisen Injektion von Medikamenten und Flüssigkeiten sowie Aspiration von Blut oder Flüssigkeiten aus einem Katheter- oder Infusionssystem. Zusätzlich verringern die beschriebenen Fluidsteuervorrichtungen im Vergleich zu bekannten Dreiwegehähnen den Widerstand für den Durchfluss von Flüssigkeiten beträchtlich, da die letzeren innerhalb des Stellkörpers Fluidkanäle mit meist geringerem Durchmesser als im Basiskörper aufweisen. Die beschriebenen Fluidsteuervorrichtungen haben gegenüber konventionellen Dreiwegehähnen weitere entscheidende Vorteile: Luft- oder Medikamentenreste im Anschlussstutzen (Port) und/oder im Infusionsschlauch/Spritzenkonus können zuerst ins Abflusssystem (z.B. der zweite Basis-Fluidkanal) abgeleitet (drainiert/ ausgespült) werden, bevor dann die eigentliche Infusion oder präzise Injektion in die Infusionsleitung (z.B. der erste Basis-Fluidkanal) erfolgt. Nach der Injektion oder der Aspiration wird der Anschlussstutzen wieder auf das Abflusssystem gedreht/geschoben und der restliche Inhalt ausgestossen bzw. mit NaCI 0.9 % nach- bzw. ausgespült. Dies erhöht die Sicherheit gegenüber Luft- und anderen Embolien sowie ungewollten Medikamenteninjektion aus dem Dreiwegehahnkonus und Ausfällungen von Medikamenten durch physikalische Inkompatibilität im Dreiwegehahnkonus. Ebenso wird durch Ausspülen des Konus und Totraums in das Abflusssystem statt durch die Infusionsleitung in den Patienten die Flüssigkeitsbelastung des Patienten reduziert und der Patient von unerwünschten Spätwirkungen von Medikamenten aus dem Totraum geschützt. Weiter ist es mit der erfindungsgemässen Vorrichtung nicht möglich, die Trägerinfusion (Carrier-Infusion) mit ggf. vorgeschalteten anderen Infusionen oder Spritzenpumpen ungewollt zu blockieren und damit auch nicht einen entsprechenden Überdruckbolus aus der Infusionsleitung auszulösen.
[0028] Medizinische Fluidsteuervorrichtungen sind häufig Einwegprodukte aus Kunststoff und umfassen Ventile, Ventilsysteme, Dreiwegehähne oder Absperrhähne.
[0029] Bevorzugte Ausführungsarten der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0030] In einigen Ausführungsformen können der mindestens eine Stell-Fluidkanal, der erste Basis-Fluidkanal und der zweite Basis-Fluidkanal den gleichen Querschnitt aufweisen. Es ist auch möglich die Fluidkanäle mit unterschiedlichen Querschnitten auszugestallten.
[0031] In einigen Ausführungsformen kann der Stellkörper um 360° um eine Drehachse drehbar sein und eine rotationssymmetrische Gleit- und Dichtfläche aufweisen. Die Stell- und Basisöffnungen können dabei derart angeordnet sein, dass mit einer 180°-Drehung die Verbindung zwischen den Stell- und Basis-Fluidkanälen gewechselt werden kann.
[0032] In einigen Ausführungsformen können die erste und zweite Basis-Öffnungen mit gleichem Radius relativ zur Drehachse um 180° voneinander beabstandet in der Gleit- und Dichtfläche angeordnet sein, so dass mit einer 180°-Drehung die mindestens eine Stell-Öffnung des Stellkörpers von der ersten zur zweiten Basis-Öffnung bewegbar ist.
[0033] In einigen Ausführungsformen kann der Stellkörper in Form einer drehbaren Scheibe mit einer kreisrunden Gleit- und Dichtfläche ausgebildet sein. Der Basiskörper kann eine entsprechend komplementäre kreisrunde Gleit- und Dichtfläche aufweisen. Der Basiskörper kann ebenfalls als Scheibe ausgestaltet sein oder als Block mit kreisrunden Ausnehmungen für den (oder die) Stellkörper. Bei einer Scheibe können die Stell- und Basis-Anschlussstutzen senkrecht stehend auf der Scheibe angeordnet sein, und zwar auf der der Gleit- und Dichtfläche gegenüberliegenden Seite. Bei einer blockförmigen Ausgestaltung des Basiskörpers können die Basis-Anschlussstutzen auch seitlich angeordnet sein, d.h. senkrecht zur Drehachse des Stellkörpers, oder ebenfalls senkrecht auf der der Gleit- und Dichtfläche gegenüberliegenden Seite parallel zur Drehachse.
[0034] In einigen Ausführungen kann der Stellkörper in Form einer kreisförmigen drehbaren Hülse mit der Gleit- und Dichtfläche an der Innenseite ausgestaltet sein. Der Basiskörper kann eine entsprechend komplementäre Gleit- und Dichtfläche auf einer Mantelfläche eines Kreiszylinders aufweisen. Der mindestens eine Stell-Anschlussstutzen kann dann senkrecht zur Drehachse auf der Aussenfläche der Hülse angeordnet sein. Die Basis-Anschlussstutzen können parallel zur Drehachse an den Stirnseiten des Kreiszylinders angeordnet sein.
[0035] In einigen Ausführungen kann der Stellkörper in Form eines drehbaren Kreiszylinders mit der Gleit- und Dichtfläche auf der Mantelfläche ausgestaltet sein. Der Basiskörper kann eine entsprechende Ausnehmung mit einer zur Gleit- und Dichtfläche des Stellkörpers komplementären Gleit- und Dichtfläche aufweisen. Der mindestens eine Stell-Anschlussstutzen kann dann auf der Stirnseite des Kreiszylinders senkrecht zur Drehachse angeordnet sein.
[0036] In einigen Ausführungen kann der Stellkörper in Form eines drehbaren Kreiszylinders mit der Gleit- und Dichtfläche auf der Stirnseite ausgestaltet sein. Der Basiskörper kann eine entsprechende Ausnehmung mit einer zur Gleit- und Dichtfläche des Stellkörpers komplementären Gleit- und Dichtfläche aufweisen. Der mindestens eine Stell-Anschlussstutzen kann dann auf der Stirnseite des Kreiszylinders senkrecht zur Drehachse angeordnet sein. Alternativ kann der Stellkörper auch konisch ausgebildet sein, so dass er sich zur Gleit- und Dichtfläche hin verjüngt.
[0037] Die Varianten mit drehbaren Stellkörper sind besonders für Fluidsteuervorrichtungen mit zwei Stell-Anschlussstutzen geeignet, wobei die Verbindung der Stell-Anschlussstutzen mit den Basis-Anschlussstutzen schnell und einfach gewechselt werden kann (sog. Quick-Exchange).
[0038] In einigen Ausführungsformen kann der Stellkörper in Form einer linear verschiebbaren Platte mit der Gleit- und Dichtfläche ausgestaltet sein. Der Basiskörper kann eine entsprechende Ausnehmung mit einer zur Gleit- und Dichtfläche des Stellkörpers komplementären Gleit- und Dichtfläche aufweisen.
[0039] Die Variante mit linear verschiebbarem Stellkörper ist für Fluidsteuervorrichtungen mit einem Stell-Anschlussstutzen geeignet, welcher zwischen den Basis-Fluidkanälen hin- und herbewegt werden kann.
[0040] In einigen Ausführungsformen kann die Fluidsteuervorrichtung als Multifold-System mehrere relativ zum Basiskörper bewegbare Stellkörper aufweisen, welche in mehreren Ausnehmungen am Basiskörper bewegbar befestigt sind. Dabei können die Stellkörper die oben genannten Formen aufweisen, wobei auch Stellkörper mit unterschiedlichen Formen kombiniert werden können.
[0041] In einigen Ausführungsformen kann der erste Basis-Fluidkanal und/oder der zweite Basis-Fluidkanal einen zweiten, zusätzlichen Basis-Anschlussstutzen aufweisen, so dass mindestens ein Basis-Fluidkanal unabhängig von der Stellung des Stellkörpers einen im Basiskörper durchgehenden Basis-Fluidkanal mit beidseitigen Basis-Anschlussstutzen ausbildet. Ein solcher durchgehender Basis-Fluidkanal ist zum Anschliessen einer Infusionsleitung mit Trägerlösung geeignet, in welche über den Stellkörper je nach Bedarf eine Medikamentenlösung zugeschaltet werden kann.
[0042] In einigen Ausführungsformen kann der durchgehende Basis-Fluidkanal die Gleit- und Dichtfläche des Basiskörpers durchbrechend geführt sein und dabei die Basis-Öffnung des Basis-Fluidkanals ausbilden. Dies ermöglicht eine Fluidkanalführung mit Öffnung in der Gleit- und Dichtfläche ohne Ausbildung einer Abzweigung, welche je nach Stellung des Stellkörpers eine schwer spülbaren Totraum resp. eine Totleitung ausbilden würde.
[0043] In einigen Ausführungsformen kann der Basis-Fluidkanal, insbesondere der durchgehende Basis-Fluidkanal, derart ausgestaltet sein, dass er unabhängig von der Stellung des Stellkörpers keine Totleitung aufweist. Dazu kann der Basis-Fluidkanal derart im Basiskörper geführt sein, dass er im Bereich der Gleit- und Dichtfläche des Basiskörpers offen liegt und so die Basis-Öffnung bildet. Die Basis-Öffnung kann sich dabei entlang der Gleit- und Dichtfläche des Basiskörpers erstrecken. Die Stell-Öffnung kann in einer Offenstellung mit der Basis-Öffnung in Übereinstimmung gebracht werden, während ein Teil der Basis-Öffnung durch die Gleit- und Dichtfläche des Stellkörpers abgedeckt ist. In einer Geschlossenstellung ist die Basis-Öffnung durch die Gleit- und Dichtfläche des Stellkörpers vollständig abgedeckt. Mit einer solchen Führung der Basis-Fluidkanäle können Totleitungen innerhalb der Fluidsteuervorrichtung vermieden werden.
[0044] Mit anderen Worten weist der durchgehende Basis-Fluidkanal innerhalb des Basiskörpers keine Abzweigung auf und ist immer vollständig spülbar. Eine Abzweigung entsteht innerhalb der Fluidsteuervorrichtung erst beim Zuschalten des Stell-Fluidkanals zur entsprechenden Basis-Öffnung im Basiskörper.
[0045] In einigen Ausführungsformen kann der Stellkörper einen einzigen Stell-Fluidkanal aufweisen und der Basiskörper mehr als zwei Basis-Fluidkanäle aufweisen. Die zusätzlichen Basis-Fluidkanäle können als ab- oder zuführende Infusionskanäle eingesetzt werden, über welche Flüssigkeiten oder Medikamente in die Injektionsspritze aspiriert bzw. aus der Injektionsspritze ausgestossen werden können.
[0046] Diese Anordnung erlaubt es beispielsweise, ohne Absetzen / Wiederansetzen einer Injektionsspritze aus der Zuspritzvorrichtung Blut aus einem Katheter zu aspirieren, Blut oder andere Flüssigkeiten ins Drainagesystem auszustossen, Blut in ein Blutentnahmeröhrchen oder einen Analysator auszustossen, NaCI 0.9 % aus einer Infusionsleitung zu aspirieren und einen gewählten Port zu spülen oder Kontrastmittel aus einer Zuleitung zu aspirieren und durch den Katheteranschlussport zum Katheter zu injizieren. Um die Spritze bzw. den Injektionsport vor unbeabsichtigten Injektionen oder passivem Rückfluss zu schützen, wird der Injektionsport in eine geschlossene Stellung gebracht. Eine solche Vorrichtung ist u.a. vorteilhaft für die invasive Katheterisierung im Angio- oder Herz-Katheterlabor, für die manuelle oder automatisierte Blutentnahme für beispielsweise Analysen, Blutaustausch, oder für die manuelle Massivinfusion von Blut und Flüssigkeiten. Der Vorteil dabei ist der niedrige Flusswiderstand der erfindungsgemässen Vorrichtung sowie das Belassen der Spritze an der Injektionsvorrichtung (reduziertes Infektionsrisiko durch Vermeidung von repetitivem Neuansetzen von Spritzen) sowie eine verminderte Flüssigkeitsbelastung des Patienten, in dem der Konus des Injektionsports mittels NaCI 0.9% nicht in den Patienten, sondern in den Waste-/Drainagekanal gespült wird. Um die Spritze selber ganz entleeren zu können (inkl. Spritzenkonuslumen), muss bei dieser Anwendung (Belassen der Spritze an der Vorrichtung) die Spritze so gebaut sein, dass der Stempel über einen Dorn in den Spritzenkonus verfügt, um diesen von Luft und Flüssigkeit zu entleeren.
[0047] In einigen Ausführungsformen kann der Basiskörper und der Stellkörper jeweils komplementäre Rastmittel aufweisen, so dass der Stellkörper in verschiedenen Stellungen einrastbar ist.
[0048] In einigen Ausführungsformen kann mindestens ein Basis-Anschlussstutzen und der mindestens eine Stell-Anschlussstutzen als Luer-Anschluss ausgestaltet sein.
[0049] In einigen Ausführungsformen können die Gleit- und Dichtflächen des Stellkörpers und des Basiskörpers dichtend aneinander anliegen.
[0050] In einigen Ausführungsformen kann die Fluidsteuervorrichtung als Einweg-Artikel aus Kunststoff gefertigt sein.
[0051] Die Anwendung der erfindungsgemässen Vorrichtung und ihrer Ausführungsformen ist nicht nur auf medizinische Infusionsleitungen/-Systeme im klassischen Sinn der Infusion und Medikamentenzuführungssysteme (Injektion) beschränkt, sondern kann ebenso auch in medizinischen Apparaten mit bzw. in deren Leitungs-, Röhren- und Schlauchsystemen wie Schlauch-, Pumpen-, Flüssigkeitsfördersystemen (ECMO, CPB), Filtersystemen (Dialyse, Filtrationen, Oxygenatoren), Analysensystemen, etc. zur Entlüftung, Injektion, Aspiration und zum Anschluss von medizinischen Infusionspumpen, etc. integriert sein.
[0052] In der einfachsten Form kann die Fluidsteuervorrichtung ein Stopper resp. Infusions-Stopper mit einem Anschlussstutzen am Basiskörper und einem Anschlussstutzen am Stellkörper sein. Bevorzugt sind dann der Basiskörper und der Stellkörper als Scheibe ausgestaltet. Der Stopper resp. Infusions-Stopper kann den obigen Ausführungsformen vor und/oder nachgeschaltet sein und so nicht nur als Durchfluss-Stopper mit geringstem Widerstand eingesetzt werden, sondern auch als Richtungsgeber des Infusionsflusses zum Patienten hin oder vom Patienten weg eingesetzt werden. Diese einfachste Form der Fluidsteuervorrichtung als Stopper resp. als Infusions-Stopper ist in den obigen Ausführungsformen nicht erfasst, kann aber als eigenständige Erfindung betrachtet werden.
Kurze Erläuterung zu den Figuren
[0053] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit der(n) Zeichnung(en) näher erläutert werden. Es zeigen: Fig. 1 eine Fluidsteuervorrichtung mit zwei Scheiben zum schnellen Wechseln von Spritzenpumpen, unter (a) eine perspektivische Ansicht der Fluidsteuervorrichtung, unter (b) eine Schnittdarstellung, unter (c) eine perspektivische Ansicht des Basiskörpers, und unter (d) eine perspektivische Ansicht des Stellkörpers; Fig. 2 eine Fluidsteuervorrichtung mit einem blockartigen Basiskörper, unter (a) eine perspektivische Ansicht der Fluidsteuervorrichtung, unter (b) eine perspektivische Ansicht des Stellkörpers, und unter (c) eine perspektivische Ansicht des Basiskörpers; Fig. 3 eine Fluidsteuervorrichtung mit durchgehendem Basis-Fluidkanal und einem Stellkörper mit zwei Stell-Fluidkanälen, unter (a) eine perspektivische Ansicht der Fluidsteuervorrichtung, unter (b) eine perspektivische Ansicht des Basiskörpers; Fig. 4 eine Fluidsteuervorrichtung mit durchgehendem Basis-Fluidkanal und einem Stellkörper mit nur einem Stell-Fluidkanal, unter (a) eine perspektivische Ansicht der Fluidsteuervorrichtung, unter (b) eine perspektivische Ansicht des Basiskörpers; Fig. 5 eine Fluidsteuervorrichtung mit linear verschiebbarem Stellkörper, unter (a) eine perspektivische Ansicht der Fluidsteuervorrichtung, unter (b) eine perspektivische Ansicht des Stellkörpers, und unter (c) eine perspektivische Ansicht des Basiskörpers; Fig. 6 eine Fluidsteuervorrichtung als Multifold-System mit mehreren Stellkörpern, unter (a) eine perspektivische Ansicht der Fluidsteuervorrichtung; Fig. 7 eine Fluidsteuervorrichtung als Multifold-System mit Drainagekammer, unter (a) eine perspektivische Ansicht der Fluidsteuervorrichtung, unter (b) eine Schnittdarstellung; Fig. 8 eine Fluidsteuervorrichtung als Multifold-System mit kreiszylinder-förmigen Stellkörper, unter (a) eine perspektivische Ansicht der Fluidsteuervorrichtung, unter (b) eine Schnittdarstellung, unter (c) eine perspektivische Ansicht des Basiskörpers, und unter (d) eine perspektivische Ansicht des Stellkörpers; Fig. 9 eine Fluidsteuervorrichtung als Multifold-System mit kreiszylinder-förmigem Basiskörper und hülsenförmigen Stellkörpern, unter (a) eine perspektivische Ansicht der Fluidsteuervorrichtung, unter (b) eine Schnittdarstellung, unter (c) eine Draufsicht des Basiskörpers, und unter (d) eine perspektivische Ansicht des Stellkörpers; Fig. 10 eine Fluidsteuervorrichtung als Multifold-System mit zylindrischem Basiskörper und seitlich eingelassenen zylindrischen Stellkörpern, unter (a) eine perspektivische Ansicht, unter (b) eine Schnittdarstellung durch den ersten Basis-Fluidkanal, unter (c) eine Schnittdarstellung durch beide Basis-Fluidkanäle, unter (d) eine Schnittdarstellung durch den zweiten Basis-Fluidkanal, unter (e) eine Seitenansicht des Basiskörpers; unter (f) eine perspektivische Ansicht des Stellkörpers; Fig. 11 eine weitere Variante einer Fluidsteuervorrichtung als Multifold-System mit zylindrischem Basiskörper und seitlich eingelassenen zylindrischen Stellkörpern, unter (a) eine perspektivische Ansicht, unter (b) eine Schnittdarstellung durch beide Basis-Fluidkanäle Fig. 12 eine Fluidsteuervorrichtung mit mehr als zwei Basis-Fluidkanälen und kreiszylinder-förmigem Stellkörper, unter (a) eine perspektivische Ansicht der Fluidsteuervorrichtung, unter (b) eine Schnittdarstellung, unter (c) eine perspektivische Ansicht des Basiskörpers, und unter (d) eine perspektivische Ansicht des Stellkörpers; Fig. 13 eine perspektivische Ansicht einer Fluidsteuervorrichtung mit mehr als zwei Basis-Fluidkanälen und plattenförmigem Stellkörper; Fig. 14 eine perspektivische Explosionsdarstellung einer Fluidsteuervorrichtung mit mehr als zwei Basis-Fluidkanälen und scheibenförmigem Stell- und Basiskörper; Fig. 15 eine perspektivische Ansicht eines Infusionsstoppers mit zwei zueinander drehbaren Scheiben, unter (a) eine perspektivische Ansicht des Infusionsstoppers in einer Offenstellung, unter (b) eine Schnittdarstellung, unter (c) eine perspektivische Ansicht des Infusionsstoppers in einer Geschlossenstellung, unter (d) eine perspektivische Ansicht des Basiskörpers, und unter (e) eine perspektivische Ansicht des Stellkörpers.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0054] Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform der medizinischen Fluidsteuervorrichtung zur Veränderung und Steuerung von Fluidströmen. Fig. 1(a) zeigt eine perspektivische Ansicht und Fig. 1(b) zeigt eine Schnittdarstellung der Fluidsteuervorrichtung. Die Fluidsteuervorrichtung umfasst einen Basiskörper 1 (Fig. 1 (c)) und einen Stellkörper 2 (Fig. 1(d)), wobei der Basiskörper 1 und der Stellkörper 2 jeweils eine einander zugewandte Gleit- und Dichtfläche 10, 20 aufweisen und der Stellkörper 2 im Basiskörper 1 dichtend und bewegbar gehalten ist. Eine umgekehrte Anordnung ist ebenfalls möglich.
[0055] In der gezeigten Ausführungsform ist der Stellkörper 2 als drehbare Scheibe mit einer kreisförmigen Gleit- und Dichtfläche 20 ausgestaltet. Andere Varianten, z.B. eine linear verschiebbare Platte (Fig. 5, Fig. 13), ein drehbarer Zylinder (Gleit- und Dichtfläche an der Mantelfläche) (Fig. 8, Fig. 12), ein drehbarer Zylinder (Gleit- und Dichtfläche an der Stirnfläche) (Fig. 10, Fig. 11) oder eine drehbare Hülse (Gleit- und Dichtfläche an der Innenfläche) (Fig. 9) sind auch möglich und im Zusammenhang mit anderen Ausführungsformen in den weiteren Figuren beschrieben. Die Gleit- und Dichtfläche 10 des Basiskörpers 1 ist entsprechend komplementär zur Gleit- und Dichtfläche 20 des Stellkörpers 2 ausgebildet. In der gezeigten Ausführungsform ist der Basiskörper 1 ebenfalls als Scheibe mit einem umlaufenden Rand 14 ausgebildet.
[0056] Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform der Fluidsteuervorrichtung weist der Stellkörper 1 zwei voneinander getrennte Stell-Fluidkanäle 21, 21' mit jeweils einem Stell-Anschlussstutzen 22, 22' auf. Beide Stell-Fluidkanäle 21, 21' enden jeweils in einer Stell-Öffnung 23, 23' in der Gleit- und Dichtfläche 20 des Stellköpers 2. Die Stell-Fluidkanäle 21, 21' sind unabhängig voneinander und können über den Basiskörper 1 nicht fluidisch miteinander verbunden werden.
[0057] Der Basiskörper 1 weist in der gezeigten Ausführungsform zwei voneinander getrennte Basis-Fluidkanäle 11, 11' mit jeweils einem Basis-Anschlussstutzen 12, 12' auf. Jeweils eine Basis-Öffnung 13, 13' der beiden Basis-Fluidkanäle 11, 11' liegt in der Gleit- und Dichtfläche 10 des Basiskörpers 1. Die Basis-Fluidkanäle 11, 11' sind unabhängig voneinander und können über den Stellkörper 2 nicht fluidisch miteinander verbunden werden.
[0058] Der Stellkörper 2 ist um eine durch den Mittelpunkt der kreisrunden Scheibe verlaufende Rotationsachse A drehbar. Die Stell-Anschlussstutzen 22, 22' des Stellkörpers 2 stehen parallel zur Rotationsachse A, und deren Stell-Öffnungen 23, 23' sind symmetrisch mit 180° Abstand um die Rotationsachse A angeordnet. Die Basis-Anschlussstutzen 12, 12' des Basiskörpers 1 stehen ebenfalls parallel zur Rotationsachse A und sind mit deren Basis-Öffnungen 13, 13' symmetrisch um die Rotationsachse A angeordnet, so dass sie mit den Stell-Öffnungen 23, 23' in Übereinstimmung bringbar sind.
[0059] In einer ersten Offenstellung (Fig. 1(a) und Fig. 1(b)) ist der erste Stell-Fluidkanal 21 mit dem ersten Basis-Fluidkanal 11 und der zweite Stell-Fluidkanal 21' mit dem zweiten Basis-Fluidkanal 11' verbunden. Mit einer Drehung des Stellkörpers 2 um 180° können die Verbindungen der Fluidkanäle sehr schnell gewechselt werden, so dass der erste Stell-Fluidkanal 21 mit dem zweiten Basis-Fluidkanal 11' und der zweite Stell-Fluidkanal 21' mit dem ersten Basis-Fluidkanal 11 verbunden ist. Eine Drehung um 90° führt zu einer Geschlossenstellung in welcher die jeweiligen Öffnungen 13, 13', 23, 23' direkt auf der Gleit- und Dichtfläche des Gegenstücks liegen und verschlossen sind. Totvolumen, wie z.B. bei einem herkömmlichen Absperrhahn, sind nicht vorhanden.
[0060] Der Basiskörper 1 weist auf der Seite der Gleit- und Dichtfläche 10 eine diese umlaufende Wand 14 mit einem radial nach innen gerichteten Vorsprung 15 auf. Bei der Rotationachse weist der Basiskörper weiter einen vorstehenden mit Rastmitteln 17 versehenen Stift 16 auf. Die Scheibe des Stellkörpers 2 ist derart ausgebildet, dass sie unter den Vorsprung 15 der Wand 14 und an den Rastmitteln 17 des Stifts 16 einrasten kann und auf diese Weise dichtend und drehbar im Basiskörper 1 gehalten ist. Weiter weist die Wand 14 des Basiskörpers 1 an der Innenseite eine oder mehrere beispielsweise in 90° Schritten um die Rotationsachse angeordnete Rastnasen 18 auf. Der Stellkörper 2 weist entsprechende Rastkerben 24 auf, mit denen der Stellkörper 2 in den verschiedenen Stellungen einrasten kann.
[0061] Eine solche Fluidsteuervorrichtung ist besonders zum Anschliessen von z.B. Spritzenpumpen an eine Infusionsleitung und zum schnellen Wechseln von Spritzenpumpen (sog. Quick-Exchange) geeignet.
[0062] So kann an dem ersten Anschlussstutzen 12 des Basiskörpers 1 eine abführende Infusionsleitung (Infusionskanal) zu einem Patienten angeschlossen werden, während der zweite Anschlussstutzen 12' an eine abführende Drainageleitung (Drainagekanal) beispielsweise zu einem Sammelbeutel angeschlossen ist. An den beiden Anschlussstutzen 22, 22' des Stellkörpers 2 (Port A und Port B) können nun je eine zuführende Infusionsleitung z.B. aus einer Infusionspumpe angeschlossen werden.
[0063] Beispielsweis kann eine alte, bald leere Spritzenpumpeninfusion via Port A (Stell-Fluidkanal 21; Anschlussstutzen 22) in den Infusionskanal (Basis-Fluidkanal 11; Anschlussstutzen 12) infundieren, währendem die neue, volle Spritzenpumpeninfusion via Port B (Stell-Fluidkanal 21'; Anschlussstutzen 22') in den Drainagekanal (Basis-Fluidkanal 11'; Anschlussstutzen 12) infundiert. Der Drainagekanal kann entweder an eine Aufsaugeinheit oder eine kapazitive Sammeleinheit angeschlossen sein. Der Drainagezugang erlaubt es, die Spritzenpumpenleitung und Konnektionsstellen frei von Luft und Medikamentenresten zu machen sowie mit der manuellen oder automatisierten Gabe eines Flüssigkeitsbolus aus der Spritze die Flüssigkeitsabgabe aus der Spritzenpumpe schneller auf die gewünschte kontinuierliche Förderrate zu bringen. Sobald die neue, volle Spritzenpumpeninfusion auf der gewünschten kontinuierlichen Förderrate ist, werden durch eine Rotation des Stellkörpers um 180° die beiden Ports mit den Infusionszugängen gewechselt. Die neue, volle Spritzenpumpeninfusion ist nun mit dem Infusionskanal verbunden und die alte, bald leere Spritzenpumpeninfusion mit dem Drainagekanal, von welchem sie nun getrennt und für einen erneuten Wechsel vorbereitet werden kann.
[0064] Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Fluidsteuervorrichtung, welche ebenfalls für einen Quick-Exchange geeignet ist. Im Unterschied zu der Fluidsteuervorrichtung aus Fig. 1 ist der Basiskörper 1 nicht als Scheibe, sondern blockartig ausgebildet. Die beiden Basis-Anschlussstutzen 12, 12' sind seitlich nebeneinander angeordnet. Entsprechend weisen die beiden Basis-Fluidkanäle 11, 11' einen rechten Winkel auf. Der scheibenförmige Stellkörper 1 ist in einer kreisrunden Vertiefung des Basiskörpers 1 aufgenommen. Die Funktionsweise der in Fig. 2 gezeigten Fluidsteuervorrichtung ist die gleiche, wie bei der in Fig. 1 gezeigten Fluidsteuervorrichtung.
[0065] Die Basis-Öffnung 13, 13' des Basis-Fluidkanals 11, 11' kann sich - wie in Fig. 2(c) gezeigt - in der Gleit- und Dichtfläche 10 entlang des Basis-Fluidkanals 11, 11' erstrecken und offen liegen. Dabei bildet die Gleit- und Dichtfläche 20 des Stellkörpers 2 teilweise eine Wand des Basis-Fluidkanals 11, 11'. Die Funktion eines solchen freiliegenden Basis-Fluidkanals 11, 11' wird in den folgenden Ausführungsformen im Detail beschrieben. Alternativ kann der Basis-Fluidkanal 11, 11' durch die Gleit- und Dichtfläche 10 verdeckt sein, so dass lediglich die runde, zur Stell-Öffnung 23, 23' komplementäre Basis-Öffnung 13, 13' in der Gleit- und Dichtfläche des Basiskörpers 1 liegt.
[0066] Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Fluidsteuervorrichtung, welche ebenfalls für einen Quick-Exchange geeignet ist und ebenfalls einen blockartigen Basiskörper wie in Fig. 2 aufweist. Im Unterschied zu den Fluidsteuervorrichtungen aus Fig. 1 und Fig. 2 weist die Fluidsteuervorrichtung aus Fig. 3 einen durchgehenden Basis-Fluidkanal 11 auf, welcher in einem zusätzlichen Basis-Anschlussstutzen 12a endet. Einer der beiden Basis-Fluidkanäle 11 weist entsprechend zwei Basis-Anschlussstutzen 12, 12a auf. Die beiden Basis-Fluidkanäle 11, 11' sind jedoch ebenfalls voneinander getrennt ausgebildet und können über den Stellkörper nicht fluidisch miteinander verbunden werden.
[0067] Bei einem Basis-Fluidkanal 11 mit zwei Basis-Anschlussstutzen 12, 12a ist dieser durchgehende Basis-Fluidkanal 11 die Gleit- und Dichtfläche 10 durchbrechend geführt, so dass dieser offen liegt und die Basis-Öffnung 13 ausbildet. In der gezeigten Ausführungsform erstreckt sich die Basis-Öffnung im Wesentlichen entlang der gesamten Gleit- und Dichtfläche 10 des Basiskörpers 1 (vgl. Fig. 3(b)). Auf diese Weise ist sichergestellt, dass ein zugeschalteter Stell-Fluidkanal 21 direkt in den durchgehenden Basis-Fluidkanal 11 mündet und kein - wenn auch nur kleiner - Seitenarm des Basis-Fluidkanals 11 vorhanden ist, welcher je nach Stellung des Stellkörpers eine Totleitung ausbildet. Es besteht somit kein Raum im Basiskörper 1, in welchem sich Luft oder Ablagerungen ansammeln können. Es ist auch möglich, beide Basis-Fluidkanäle (11, 11') als durchgehende Fluidkanäle auszubilden.
[0068] Fig. 4 zeigt eine Fluidsteuervorrichtung, welche im Unterschied zur Fluidsteuervorrichtung aus Fig. 3 einen Stellkörper 2 mit nur einem Stell-Fluidkanal 21 und entsprechendem Stell-Fluid-Anschlussstutzen 22 und Stell-Öffnung 23 aufweist. Eine solche Fluidsteuervorrichtung wird nicht für den Wechsel zwischen zwei zuführenden Leitungen, sondern für ein totraumfreies Zuschalten einer zuführenden Leitung oder Injektion aus einer Spritze in einen Basis-Fluidkanal verwendet.
[0069] In einer Anwendung kann z.B. eine neue, volle Spritzenpumpeninfusion in eine laufende Infusion durch den durchgehenden Basis-Fluidkanal 11 zugeschaltet werden. Dabei wird die neue, volle Spritzenpumpe an den Stell-Anschlussstutzen 22 des Stellkörpers angeschlossen. Diese infundiert via den Single-Port zuerst in den nicht durchgehenden Basis-Fluidkanal 11' (Drainagekanal). Der Drainagekanal kann entweder an eine Aufsaugeinheit oder eine kapazitive Sammeleinheit angeschlossen werden. Er kann auch durchgehend mit zwei Basis-Anschlussstutzen ausgebildet sein und beispielsweise mittels einer Spüllösung durchströmt werden, d.h. er hat einen Eingangs- und einen Ausgangs-Anschlusstutzen (vgl. Figure 8a). Der Drainagezugang erlaubt es, die Spritzenpumpenleitung und Konnektionsstellen frei von Luft und Medikamentenresten zu machen sowie mit der manuellen oder automatisierten Gabe eines Bolus die Flüssigkeitsabgabe durch die Spritzenpumpe schneller auf die gewünschte kontinuierliche Förderrate zu bringen. Sobald die neue, volle Spritzenpumpeninfusion auf der gewünschten kontinuierlichen Förderrate ist, wird durch eine Rotation des Stellkörpers 1 um 180° der Stell-Fluidkanal 21 von der Drainageleitung (Basis-Fluidkanal 11') zur durchgehenden Infusionsleitung (Basis-Fluidkanal 11) gebracht. Die neue, volle Spritzenpumpeninfusion ist nun mit dem Infusionskanal verbunden.
[0070] Alternativ kann anstelle der Spritzenpumpe eine Medikamentenspritze angeschlossen werden. Der Drainagezugang erlaubt es die Spritze und Konnektionsstellen frei von Luft und alten Flüssigkeits- und Medikamentenresten zu machen und das Medikament in der Spritze ohne Totraum auf das Infusionsniveau zu bringen. Durch eine Rotation des Stellkörpers um 180° wird die Medikamentenspritze mit dem durchgehenden Basis-Fluidkanal 11 verbunden. Die Spritze ist nun mit der Infusionsleitung verbunden und das Medikament kann injiziert werden. Anschliessend kann der Stellkörper 1 wieder um 180° gedreht, die Medikamentenspritze entfernt und der Stell-Fluidkanal 21 mittels einer Injektion aus einer Spritze mit Spüllösung (z.B. 0.9% NaCI-Lösung) in den Drainagekanal hinein gereinigt werden (restliches Medikament wird ausgestossen). Eine weitere Drehung des Stellkörpers 1 um 90° bringt den Stell-Fluidkanal 21 in eine Geschlossenstellung.
[0071] Fig. 5 zeigt eine Fluidsteuervorrichtung, welche im Unterschied zu den vorhergehenden Fluidsteuervorrichtungen durch eine lineare Verschiebung des Stellkörpers 2 betätigt wird. Der Stellkörper 2 ist in der gezeigten Ausführungsform als eine verschiebbare, rechteckige Platte ausgebildet. Die in Figur 5 gezeigte Fluidsteuervorrichtung weist einen einzigen Stell-Fluidkanal 21 mit Stell-Anschlussstutzen 22 und Stell-Öffnung in der Dicht- und Gleitfläche 20 auf. In der gezeigten Variante steht der Stell-Anschlussstutzen senkrecht auf der der Gleit- und Dichtfläche gegenüberliegenden Seite der Platte. Die verschiebbare Platte ist in einer entsprechenden Aussparung im Basiskörper 1 aufgenommen. Der Basiskörper 2 weist die beiden Basis-Fluidkanäle 11, 11' mit entsprechenden Basis-Anschlussstutzen 12, 12' auf, wovon einer als durchgehender Basis-Fluidkanal 11 mit einem zweiten Basis-Anschlussstutzen 12a ausgebildet ist. Wie in den vorhergehenden Ausführungsformen ist der durchgehende Basis-Fluidkanal 11 die Gleit- und Dichtfläche durchbrechnend geführt Die Basis-Öffnung 13 des durchgehenden Basis-Fluidkanals 11 erstreckt sich also in der Gleit- und Dichtfläche 10 entlang des Basis-Fluidkanals 11 und liegt teilweise oder ganz offen. Auch hier weisen die Basis-Fluidkanäle 11, 11' keine Abzweigungen oder Seitenarme innerhalb des Basiskörpers 1 auf. Bei geschlossener Basis-Öffnung ist der durchgehende Basis-Fluidkanal 11 vollständig durchspült. Wie in den vorangehenden Ausführungsformen endet der in Figur 5 gezeigte nicht-durchgehende Basis-Fluidkanal 1 1' in der Basis-Öffnung 13', welche hier einen mit der Stell-Öffnung 23 des Stellkörpers 2 komplementären Querschnitt hat.
[0072] Durch Verschiebung der Platte resp. des Stellkörpers 2 kann der Stell-Fluidkanal 21 mit jeweils einem der beiden Basis-Fluidkanäle 11, 11' verbunden werden. Eine geschlossene Zwischenstellung, bei welcher die Stell-Öffnung 23 durch die Gleit- und Dichtfläche 10 des Basiskörpers 1 verschlossen ist, ist auch möglich.
[0073] Diese Fluidsteuervorrichtung ist ebenfalls zum Anschluss einer Spritzenpump in eine Infusionsleitung oder zur Injektion eines Medikaments aus einer Spritze in eine Infusionsleitung geeignet.
[0074] In einer Anwendung kann z.B. eine neue, volle Spritzenpumpeninfusion in eine laufende Infusion durch den durchgehenden Basis-Fluidkanal 11 zugeschaltet werden. Dabei wird die neue, volle Spritzenpumpe an den Stell-Anschlussstutzen 22 des Stellkörpers angeschlossen. Diese infundiert via den Single-Port zuerst in den nicht durchgehenden Basis-Fluidkanal 11' (Drainagekanal). Dieser kann jedoch auch als durchgehender und entsprechend spülbarer Basis-Fluidkanal mit zwei Basis-Anschlussstutzen ausgebildet sein. Der Drainagekanal kann entweder an eine Aufsaugeinheit oder eine kapazitive Sammeleinheit angeschlossen werden. Der Drainagezugang erlaubt es die Spritzenpumpenleitung und Konnektionsstellen frei von Luft und Medikamentenresten zu machen sowie mit der manuellen oder automatisierten Gabe eines oder mehrerer Bolus(i) die Flüssigkeitsabgabe aus der Spritzenpumpe schneller auf die gewünschte kontinuierliche Förderrate zu bringen. Sobald die neue, volle Spritzenpumpeninfusion die gewünschte kontinuierliche Förderrate erreicht wird durch Verschiebung des Stellkörpers 1 der Stell-Fluidkanal 21 von der Drainageleitung (Basis-Fluidkanal 11') zur durchgehenden Infusionsleitung (Basis-Fluidkanal 11) gebracht. Die neue, volle Spritzenpumpeninfusion ist nun mit dem Infusionskanal verbunden.
[0075] Alternativ kann anstelle der Spritzenpumpe eine Medikamentenspritze angeschlossen werden. Der Drainagezugang erlaubt es, die Spritze und Konnektionsstellen frei von Luft und alten Flüssigkeits- und Medikamentenresten zu machen und das Medikament in der Spritze ohne Totraum auf das Infusionsniveau zu bringen. Durch eine Verschiebung des Stellkörpers wird die Medikamentenspritze mit dem durchgehenden Basis-Fluidkanal 11 verbunden. Die Spritze ist nun mit der Infusionsleitung verbunden und das Medikament kann injiziert werden. Anschliessend kann der Stellkörper 1 wieder zurückgeschoben werden, die Medikamentenspritze entfernt und der Stell-Fluidkanal 21 kann mittels einer neu angesetzten Injektionsspritze mit Reinigungslösung (z.B. 0.9% NaCI-Lösung) in den Drainagekanal hinein gereinigt werden (restliches Medikament wird ausgestossen). Eine Verschiebung des Stellkörpers 1 in die geschlossene Zwischenstellung bringt den Stell-Fluidkanal 21 in eine Geschlossenstellung.
[0076] Mehrere der voran in den Figuren 1 bis 5 beschrieben Ausführungsformen können in einer Infusionsleitung nacheinander geschaltet werden, um die Anzahl der Anschlussmöglichkeiten für zuführende Leitungen zu erhöhen. Alternativ kann die Fluidsteuervorrichtung einen Basiskörper 1 mit mehreren Stellkörpern 2 aufweisen. Solche Multifold-Systeme sind in den Figuren 6 bis 11 beschrieben.
[0077] Fig. 6 zeigt im Unterschied zur Ausführungsform aus Fig. 3 ein Multifold-System der Fluidsteuervorrichtung mit mehreren scheibenartigen, drehbaren Stellkörpern 2. Diese weisen jeweils einen oder zwei getrennte Stell-Fluidkanäle 21, 21', mit Stell-Anschlussstutzen 22, 22' und Stell-Öffnungen 23, 23' auf.
[0078] Die mehreren Stellkörper 2 sind nebeneinander in entsprechenden Aussparungen im Basiskörper 1 drehbar befestigt. Der Basiskörper 1 weist einen durchgehenden Basis-Fluidkanal 11 mit einem ersten Basis-Anschlussstutzen 12 und einem zusätzlichen Basis-Anschlussstutzen 12a auf. Der durchgehende Basis-Fluidkanal 11 weist für jeden Stellkörper eine Basis-Öffnung auf, über welche die jeweiligen Stell-Fluidkanäle 21, 21' verbindbar sind.
[0079] Die jeweiligen Öffnungen 13, 13', 23, 23' sind gleich ausgestaltet, wie in den voran beschriebenen Ausführungsformen mit scheibenartigem Stellkörper 2.
[0080] Weiter weist der Basiskörper 1 einen nicht durchgehenden Basis-Fluidkanal 11' auf, welcher sich entlang den mehreren Stellkörpern 2 erstreckt und welcher ebenfalls über Basis-Öffnungen 13' mit den Stell-Fluidkanälen 21, 21' verbindbar ist.
[0081] Eine solche Fluidsteuervorrichtung kann analog zu den vorangehenden Fluidsteuervorrichtungen verwendet werden, mit dem Unterschied, dass hier mehrere Anschlussmöglichkeiten für zuführende Leitungen möglich sind.
[0082] Die Ausführungsform aus Fig. 5 kann ebenfalls als Multifold-System gebaut sein, indem mehrere Stellkörper 2 in einem gemeinsamen Basiskörper 1 ausgebildet sind.
[0083] Fig. 7 zeigt eine der Ausführungsform aus Fig. 6 ähnliche Fluidsteuervorrichtung, welche im Unterschied dazu jedoch einen kammerartigen, nicht durchgehenden Basis-Fluidkanal 11' aufweist. In der Fig. 7(a) und Fig. 7(b) ist der Basis-Anschlussstutzen 12', welcher an der Unterseite oder seitlich angeordnet sein kann, nicht ersichtlich. Ein solcher Basis-Fluidkanal 11' dient als Drainagekammer (vgl. Fig. 7(b)). Die Drainagekammer kann eine Kassette ggf. mit Aufsaugelement beinhalten, welche ausgetauscht wird oder sie kann einen Ablauf aufweisen, um die Drainageflüssigkeit periodisch zu entsorgen resp. kontinuierlich abzuleiten.
[0084] Eine solche Fluidsteuervorrichtung kann analog zu den vorangehenden Fluidsteuervorrichtungen aus Figur 1-5 verwendet werden, mit dem Unterschied, dass hier mit dem Multifold-System mehrere Anschlussmöglichkeiten für zuführende Leitungen möglich sind.
[0085] Fig. 8 zeigt eine weitere Ausgestaltung der Fluidsteuervorrichtung als Multifold-System. Im Unterschied zu den bereits beschriebenen Varianten mit drehbaren Scheiben oder einer linear verschiebbaren Platte, weist diese Variante einen kreiszylinder-förmigen Stellkörper 2 und einen Basiskörper 1 mit entsprechender Aussparung auf. Die Gleit- und Dichtfläche 20 des Stellkörpers 2 wird durch dessen Mantelfläche ausgebildet. Der Stellkörper 1 weist mindestens einen Stell-Fluidkanal 21, 21' mit einem Stell-Anschlussstutzen 22, 22' auf. In der gezeigten Ausführungsform verläuft der mindestens eine Stell-Anschlussstutzen 22, 22' parallel zur Rotationsachse A. Der mindestens eine Stell-Fluidkanal 21, 21' beschreibt einen rechten Winkel und die entsprechende Stell-Öffnung 23, 23' kommt in der Mantelfläche des Zylinders zu liegen.
[0086] Der Stellkörper 2 ist um eine Rotationsachse A drehbar in der komplementären Aussparung des Basiskörpers 1 aufgenommen. Die Innenfläche der Aussparung bildet die Gleit- und Dichtfläche 10 des Basiskörpers 1.
[0087] Die Basis-Öffnungen 13, 13' der Basis-Fluidkanäle 11, 11' sind bevorzugt derart angeordnet, dass mit einer 180° Drehung des Stellkörpers 1 die Verbindung eines Stell-Fluidkanals 21, 21' zwischen den beiden Basis-Fluidkanälen 11, 11' gewechselt werden kann. Bei zwei Stell-Fluidkanälen 21, 21' sind die Stell-Öffnungen 23, 23' des Stellkörpers entsprechend symmetrisch mit 180° Abstand um die Rotationsachse A angeordnet.
[0088] Fig. 8(a) zeigt ein Multifold-System mit drei nacheinander geschalteten Stellkörpern 2. Der Basiskörper 1 weist - ähnlich wie bei den Fluidsteuervorrichtungen der Figuren 6 und 7 - zwei voneinander getrennte Basis-Fluidkanäle 11, 11' mit jeweils einem Basis-Anschlussstutzen 12, 12' auf, wovon eine durchgehend mit einem zusätzlichen Basis-Anschlussstutzen 12a ausgestaltet ist. Die Basis-Öffnungen 13, 13' liegen jeweils in der Innenfläche der Aussparung resp. der Gleit- und Dichtflächen 10 des Basiskörpers 1.
[0089] Fig. 8(b) zeigt eine Schnittdarstellung durch den mittleren Stellkörper 2 mit nur einem Stell-Fluidkanal 21. Während die eine Basis-Öffnung 13' mit der Stell-Öffnung 23' in Übereinstimmung ist, ist die andere Basis-Öffnung 13 durch die Gleit- und Dichtfläche 20 des Stellkörpers 2 geschlossen. Auch bei dieser Ausführungsform der Fluidsteuervorrichtung sind die Basis-Fluidkanäle 11, 11' voneinander getrennt ausgebildet und können auch durch den Stellkörper 2 nicht miteinander verbunden werden. Zudem weisen auch die Basis-Fluidkanäle 11, 11' dieser Fluidsteuervorrichtung keine Abzweigungen oder Seitenarme innerhalb des Basiskörpers 1 auf. Auch bei geschlossener Basis-Öffnung ist der durchgehende Basis-Fluidkanal 11 vollständig durchspült.
[0090] Fig. 8(c) zeigt einen Ausschnitt des Basiskörpers 1 mit der Basis-Öffnung 13 in der Gleit- und Dichtfläche 10 des Basiskörpers 1. Fig. 8(d) zeigt den Stellkörper 2 mit der Stell-Öffnung 23 in der Gleit- und Dichtfläche 20 des Stellkörpers 2.
[0091] In dieser, wie auch in den anderen Ausführungsformen ist es möglich, beide Basis-Fluidkanäle 11, 11' als durchgehende Basis-Fluidkanäle mit einem zusätzlichen Basis-Anschlussstutzen 12a, 12a' zu versehen. Eine solche Fluidsteuervorrichtung kann analog zu den vorangehenden Fluidsteuervorrichtungen aus den Figuren 1-5 verwendet werden, mit dem Unterschied, dass hier mehrere Anschlussmöglichkeiten für zuführende Leitungen möglich sind.
[0092] Eine solche Vorrichtung aus Fig. 8 muss nicht zwingend als Multifold-System ausgebildet sein, sondern kann auch als singuläre Fluidsteuervorrichtung analog den Figuren 1-5 ausgebildet sein.
[0093] Fig. 9 zeigt eine weitere Ausgestaltung der Fluidsteuervorrichtung als Multifold-System. Im Unterschied zu den bereits beschriebenen Varianten weist diese Variante einen kreiszylinder-förmigen Basiskörper 1 und mehrere hülsenförmige, den Basiskörper 1 umlaufende Stellkörper 2 auf. Die Längsachse des zylinderischen Basiskörpers 1 bildet eine Rotationsachse A um welche der hülsenförmige Stellkörper 2 gedreht werden kann. Die Gleit- und Dichtfläche 10 des Basiskörpers 1 wird dabei durch dessen Mantelfläche ausgebildet. Die Gleit- und Dichtfläche 20 des Stellkörpers 2 wird dabei durch die Innenfläche der Hülse ausgebildet.
[0094] Die mehreren Stellkörper 1 weisen in der gezeigten Ausführungsform einen Stell-Fluidkanal 21 mit einem Stell-Anschlussstutzen 22 auf.
[0095] In der gezeigten Ausführungsform verläuft der Stell-Anschlussstutzen 22 senkrecht zur Rotationsachse A und dessen Stell-Fluidkanal 21 kann über die Stell-Öffnung 23 wahlweise mit einem der Basis-Fluidkanäle 11, 11' verbunden werden.
[0096] Wie in den vorhergehenden Ausführungsformen erstrecken sich die Basis-Öffnungen 13, 13' in der Gleit- und Dichtfläche 10 entlang den Basis-Fluidkanälen 11, 11', so dass diese offen liegen. Auf diese Weise sind keine Abzweigungen oder Seitenarme in den Basis-Fluidkanälen notwendig, welche bei geschlossener Basis-Öffnung nicht oder nur schwer gespült werden können.
[0097] Zwischen den hülsenförmigen Stellkörpern 2 ist eine umlaufende Wand 19 des Basiskörpers 1 angeordnet, um die Abdichtung zu erleichtern. Diese kann auch die bei den vorangehenden Ausführungsformen genannten Rastmittel aufweisen.
[0098] Fig. 9(b) zeigt eine Schnittdarstellung durch den ersten Stellkörper 2 mit nur einem Stell-Fluidkanal 21. Während die eine Basis-Öffnung 13 mit der Stell-Öffnung 23 in Übereinstimmung ist, ist die andere Basis-Öffnung 13' durch die Gleit- und Dichtfläche 20 des Stellkörpers 2 geschlossen. Auch bei dieser Ausführungsform der Fluidsteuervorrichtung sind die Basis-Fluidkanäle 11, 11' voneinander getrennt ausgebildet und können auch durch den Stellkörper 2 nicht miteinander verbunden werden. Zudem weisen auch die Basis-Fluidkanäle 11, 11' dieser Fluidsteuervorrichtung keine Abzweigungen oder Seitenarme innerhalb des Basiskörpers 1 auf. Auch bei geschlossener Basis-Öffnung ist der durchgehende Basis-Fluidkanal 11 vollständig durchspült.
[0099] Fig. 9(c) zeigt den Basiskörper 1 mit den Basis-Öffnungen 13, 13' in der Gleit- und Dichtfläche 10 des Basiskörpers 1. Fig. 9(d) zeigt den Stellkörper 2 mit der Stell-Öffnung 23 in der Gleit- und Dichtfläche 20 des Stellkörpers 2, welche die Innenfläche des Stellkörpers 2 bildet.
[0100] Die Basis-Fluidkanäle 11, 11' können auch symmetrisch mit 180° Abstand um die Rotationsachse A angeordnet sein, so dass der Stellkörper 2 zwei diametral gegenüberliegende Stell-Fluidkanäle 21, 21' resp. Stell-Öffnungen 23, 23' aufweisen kann, die einen schnellen Wechsel wie beim sog. Quick-Exchange erlauben.
[0101] Die Fluidsteuervorrichtung aus Fig. 9 kann auch als einfache Variante mit nur einem Stellkörper realisiert werden.
[0102] Eine solche Fluidsteuervorrichtung kann analog zu den vorangehenden Fluidsteuervorrichtungen aus den Figuren 1-5 verwendet werden, mit dem Unterschied, dass hier mit dem Multifold-System mehrere Anschlussmöglichkeiten für zuführende Leitungen möglich sind.
[0103] Fig. 10 zeigt eine weitere Ausgestaltung der Fluidsteuervorrichtung als Multifold-System. Bei dieser Ausführungsform ist der Basiskörper 1 zylinderförmig ausgebildet und weist an seiner zylindrischen Umfangsfläche mehrere kreiszylinderförmige Stellköper 2 auf, die in entsprechende Ausnehmungen im Basiskörper 1 dichtend und drehbar eingelassen sind.
[0104] Der Basiskörper 1 weist zwei getrennte Basis-Fluidkanäle 11, 11' auf, welche in axialer Richtung voneinander beabstandet sind und eine zentrale kreisförmige Kammer 11a, 11 a' aufweisen. Ein erster Basis-Fluidkanal 11 weist zwei Basis-Anschlussstutzen 12, 12a auf, welche seitlich auf der Mantelfläche des zylindrischen Basiskörpers 1 angeordnet sind. Der zweite Basis-Fluidkanal 11', welcher als Drainage verwendet werden kann, weist einen Basis-Anschlussstutzen 12' auf, welcher an einer Stirnseite des zylindrischen Basiskörpers 1 und parallel zu einer Mittelachse des zylindrischen Basiskörpers 1 angeordnet ist.
[0105] Die mehreren kreiszylindrischen Stellkörper 1 weisen einen oder zwei getrennte Stell-Fluidkanäle 21, 21' mit jeweiligen Stell-Anschlussstutzen 22, 22' und Stell-Öffnungen 23, 23' auf. Durch Drehen der Stellkörper 2 können deren Stell-Öffnungen 23, 23' in Übereinstimmung mit Basis-Öffnungen 13, 13' der zentralen Kammern 11a, 11 a' der Basis-Fluidkanäle 13, 13' gebracht werden.
[0106] Fig. 10(b) zeigt eine Schnittdarstellung quer zur Mittelachse und durch den ersten Basis-Fluidkanal 11. Fig. 10(d) zeigt eine Schnittdarstellung quer zur Mittelachse und durch den zweiten Basis-Fluidkanal 11'. Fig. 10(c) zeigt entlang der Mittelachse und durch beide Basis-Fluidkanäle 11, 11'.
[0107] Fig. 10(e) zeigt eine Seitenansicht des Basiskörpers 1, in welcher die Gleit- und Dichtfläche 10 des Basiskörpers 1, sowie die Basis-Öffnungen 13, 13' ersichtlich sind. Fig. 10(f) zeigt eine perspektivische Ansicht des Stellkörpers 2, in welcher die Gleit- und Dichtfläche 20 des Stellkörpers 2, sowie die Stell-Öffnungen 23, 23' ersichtlich sind.
[0108] Bei der Fluidsteuervorrichtung aus Fig. 10 verlaufen die Stell-Fluidkanäle 21, 21' in radialer Richtung zur Mittelachse des Basiskörpers 1 und sind mit den zentralen Kammern 11a, 11a' der Basis-Fluidkanäle verbindbar. Die zentrale Kammer 11a des ersten Basis-Fluidkanals 11 mit den zwei Basis-Anschlussstutzen 12, 12a kann z.B. von einer Infusion durchspült werden. Je nach Stellung der Stellkörper 2 können z.B. Spritzenpumpen oder gewöhnliche Spritzen an die Infusion angeschlossen werden. Die zentrale Kammer 11a' des zweiten Basis-Fluidkanals 11' dient als Sammelbecken für die Drainage.
[0109] Alternativ kann der Stellkörper 2 auch konisch ausgebildet sein, so dass er sich zur Gleit- und Dichtfläche 20 hin verjüngt. Auf diese Weise können noch mehr Stellkörper 2 im Basiskörper 1 untergebracht und/oder die zentralen Kammern 11a, 11a' können kleiner ausgebildet werden.
[0110] Fig. 11 zeigt eine weitere Ausgestaltung der Fluidsteuervorrichtung, die sich von der Fluidsteuervorrichtung aus Fig. 10 dadurch unterscheidet, dass der zweite Basis-Fluidkanal analog zum ersten Basis-Fluidkanal 11 mit einer zentralen Kammer 11a' ausgebildet ist und einen seitlich auf der Mantelfläche angeordneten Basis-Anschlussstutzen 12' aufweist. Fig. 11(b) zeigt eine Schnittdarstellung entlang der Mittelachse und durch die Basis-Fluidkanäle 11, 11'.
[0111] Die Fluidsteuervorrichtungen aus Fig. 10 und Fig. 11 können analog zu den vorangehenden Fluidsteuervorrichtungen in Figur 1-5 verwendet werden, wobei beim Multifold-System mehrere Anschlussmöglichkeiten für zuführende Leitungen möglich sind.
[0112] Figuren 12 bis 14 zeigen verschiedene Ausführungsformen einer Fluidsteuervorrichtung bei denen der Stellkörper 2 nur einen Stell-Fluidkanal 21 mit Stell-Anschlussstutzen 22 aufweist. Im Unterschied zu den vorangehenden Ausführungsformen mit zwei Basis-Fluidkanälen weist der Basiskörper 1 jedoch mehr als zwei Basis-Fluidkanäle 11 mit Basis-Anschlussstutzen 12 auf. Der Stell-Fluidkanal 21 kann jeweils mit einem der mehreren Basis-Fluidkanälen 11 in Verbindung gebracht werden.
[0113] Solche Fluidsteuervorrichtung erlauben z.B. die Aspiration von Flüssigkeiten aus dem Kathetersystem, welches über einen der Anschlussstutzen des Basiskörpers verbunden ist, und Verwerfung des Aspirates inkl. Luft in den Drainagekanal, welcher mit einem anderen Anschlussstutzen des Basiskörpers verbunden ist. Ebenso kann aus einem der weiteren Anschlussstutzen (zuführende Ports) ein flüssiges Medium aspiriert werden und ins Kathetersystem injiziert werden. Reste von Flüssigkeiten und Luft in der Spritze können via Drainagesystem entsorgt werden.
[0114] Fig. 12 zeigt eine Variante bei welcher der Stellkörper 2 - ähnlich der Ausführungsform aus Fig. 8 - als drehbarer Kreiszylinder ausgebildet ist, dessen Mantelfläche die Gleit- und Dichtfläche 20 mit der Stell-Öffnung 23 ausbildet. Der Basiskörper 2 ist entsprechend als Hülse oder Hohlzylinder ausgebildet und weist die komplementäre Gleit- und Dichtfläche 10 mit den jeweiligen Basis-Öffnungen auf der Innenseite auf. Umgekehrt ist es auch möglich, den Stellkörper mit einem Stell-Anschlussstutzen als Hülse oder Hohlzylinder auszubilden, wobei dann der Basiskörper mit den mehreren Basis-Anschlussstutzen den inneren Kreiszylinder ausbildet (ähnlich wie in der Ausführungsform der Fig. 9).
[0115] Fig. 13 zeigt eine Variante bei welcher der Stellkörper 2 - ähnlich der Ausführungsform aus Fig. 5 - als linear verschiebbare Platte ausgebildet ist, welche linear verschiebbar im Basiskörper 1 aufgenommen ist. Der Stell-Anschlussstutzen 22 ist an der Oberseite (d.h. der dem Basiskörper abgewandten Seite) angeordnet. In der gezeigten Ausführungsform sind die Basis-Anschlussstutzen seitlich angeordnet. Entsprechend kann die Biegung des Fluidkanals im Stell-Fluidkanal 21 des Stellkörpers 2 oder im Basis-Fluidkanal 11 des Basiskörpers 1 angeordnet sein. Im ersten Fall ist die Platte des Stellkörpers 1 dicker ausgestaltet und die Gleit- und Dichtfläche mit der Stell-Öffnung seitlich angeordnet. Im zweiten Fall ist die Gleit- und Dichtfläche an der Unterseite der Platte angeordnet. Alternativ können die Basis-Anschlussstutzen an der Unterseite des Basiskörpers, d.h. der dem Stellkörper abgewandten Seite, angeordnet sein, so dass keine Biegung in den Fluidkanälen vorhanden ist.
[0116] Fig. 14 zeigt eine Variante ähnlich der Ausführungsform aus Fig. 1 mit zwei zueinander drehbaren Kreisscheiben, wobei die Basis-Anschlussstutzen in regelmässigen Abständen um die Rotationsachse des Stellkörpers angeordnet sind.
[0117] Fig. 15 zeigt schliesslich einen Infusionsstopper auf der Basis der einfachsten Ausführungsform einer medizinischen Fluidsteuervorrichtung zur Veränderung und Steuerung von Fluidströmen. Fig. 15(a) und Fig. 15(c) zeigen jeweils eine perspektivische Ansicht. Fig. 15(b) zeigt eine Schnittdarstellung. Die Fluidsteuervorrichtung umfasst einen Basiskörper 1 (Fig. 15(d)) und einen Stellkörper 2 (Fig. 15(e)), wobei der Basiskörper 1 und der Stellkörper 2 jeweils eine einander zugewandte Gleit- und Dichtfläche 10, 20 aufweisen und der Stellkörper 2 im Basiskörper 1 dichtend und bewegbar gehalten ist. In der gezeigten Ausführungsform ist der Stellkörper als drehbare Scheibe mit einer kreisförmigen Gleit- und Dichtfläche ausgestaltet. Andere Varianten, z.B. eine linear verschiebbare Platte, ein drehbarer Zylinder (Gleit- und Dichtfläche an der Mantelfläche) oder eine drehbare Hülse (Gleit- und Dichtfläche an der Innenfläche) sind auch möglich und im Zusammenhang mit anderen Ausführungsformen in den weiteren Figuren beschrieben. Die Gleit- und Dichtfläche des Basiskörpers ist entsprechend komplementär zur Gleit- und Dichtfläche des Stellkörpers ausgebildet.
[0118] Beim Infusionsstopper weist der Stellkörper 1 lediglich einen Stell-Fluidkanal 21 mit Stell-Anschlussstutzen 22 auf. Der Stell-Fluidkanal 21 endet in einer Stell-Öffnung 23 in der Gleit- und Dichtfläche 20 des Stellköpers 2. Auch der Basiskörper 1 weist nur einen Anschlussstutzen 11 mit einem Basis-Fluidkanal 11 auf, dessen Basis-Öffnung 13 in der Gleit- und Dichtfläche 10 des Basiskörpers 1 liegt. In einer Offenstellung (Fig. 15(a)) des Infusionskörper sind die beiden Öffnungen 13, 23 in Übereinstimmung miteinander. In einer Geschlossenstellung (Fig. 15(c)) liegen die Öffnungen 13, 23 jeweils direkt auf der Gleit- und Dichtfläche des Gegenstücks. Totvolumen oder Durchmesserreduktion durch ein zentrales Drehelement im Lumen, wie z.B. bei einem herkömmlichen Absperrhahn, sind nicht vorhanden.
[0119] Der Infusionsstopper erlaubt die Regulierung (go/stop) eines Flüssigkeitsflusses, ohne im offenen Zustand den Flusswiderstand zu erhöhen, indem die Durchmesser der Fluidkanäle gleich gross sind. Es ist kein Zwischenkanal mit geringerem Durchmesser vorhanden, wie es ebenfalls aus herkömmlichen Absperrhähnen bekannt ist. Zudem lässt der Infusionsstopper gut erkennen, ob die Leitung verschlossen oder offen ist. Der Infusionsstopper kann in Infusionssystemen mit anderen Fluidsteuervorrichtungen kombiniert werden und in diesen vor- und/oder nachgeschaltet eingebaut werden. Der Infusionsstopper erlaubt so, die Flussrichtung einer Aspiration oder Injektion in den Injektionskanal zu beeinflussen.
[0120] Die Anschlussstutzen aller Ausführungsformen können einen sogenannten Luer-Anschluss aufweisen. Die gezeigten Anschlussstutzen 12 des Basiskörpers 1 aller Ausführungsformen, welche einen sogenannten Luer-Anschluss aufweisen, werden zum Aspirieren oder Infundieren eingesetzt. Lediglich ein Basis-Anschlussstutzen kann keinen Luer-Anschluss aufweisen. Dieser wird in der Regel als Drainagekanal oder Waste-Kanal eingesetzt und ist auf diese Weise leicht erkennbar. Die gezeigten Stell-Anschlussstutzen weisen ebenfalls einen Luer-Anschluss auf.
[0121] Alle Ausführungsformen können als eigenständige Erfindungen betrachtet werden. Auch sind einzelne Merkmale, auch wenn im Zusammenhang mit spezifischen Ausführungsformen beschrieben, mit anderen Ausführungsformen kombinierbar.
Bezeichnungsliste
[0122] 1 Basiskörper 10 Gleit- und Dichtfläche 11, 11' Fluidkanal des Basiskörpers (Basis-Fluidkanal) 11a, 11a' zentrale Kammer 12, 12' Anschlussstutzen des Basiskörpers (Basis-Anschlussstutzen) 12a zusätzlicher Basis-Anschlussstutzen 13, 13' Öffnung in der Gleit- und Dichtfläche des Basiskörpers (Basis-Öffnung) 14 umlaufende Wand 15 Vorsprung 16 Stift 17 Rastmittel 18 Rastnase 19 umlaufende Wand 2, 2', 2'' Stellkörper 20 Gleit- und Dichtfläche des Stellkörpers 21, 21' Fluidkanal des Stellkörpers (Stell-Fluidkanal) 22, 22' Anschlussstutzen des Stellkörpers (Stell-Anschlussstutzen) 23, 23' Öffnung in der Gleit- und Dichtfläche des Stellkörpers (Stell-Öffnung) 24 Rastkerbe

Claims (15)

1. Medizinische Fluidsteuervorrichtung zur Veränderung und Steuerung von Fluidströmen, insbesondere bei medizinischen Infusionen, umfassend einen Basiskörper (1) und einen relativ zum Basiskörper (1) bewegbaren Stellkörper (2); wobei der Basiskörper (1) und der Stellkörper (2) jeweils eine einander zugewandte Gleit- und Dichtfläche (10, 20) aufweisen und der Stellkörper (2) am Basiskörper (1) bewegbar befestigt ist; dadurch gekennzeichnet, dass der Stellkörper (2) mindestens einen Stell-Fluidkanal (21, 21'), mindestens einen Stell-Anschlussstutzen (22, 22') zum Anschliessen von Schläuchen oder Spritzen und mindestens eine Stell-Öffnung (23, 23') in der Gleit- und Dichtfläche (20) des Stellkörpers (2) aufweist, und wobei jeder Stell-Fluidkanal (21, 21') jeweils einen Stell-Anschlussstutzen (22, 22') direkt mit einer Stell-Öffnung (23, 23') in der Gleit- und Dichtfläche (20) des Stellkörpers (2) verbindet; dass der Basiskörper (1) einen ersten Basis-Fluidkanal (11) und einen zweiten Basis-Fluidkanal (11') mit jeweils einem Basis-Anschlussstutzen (12, 12') aufweist, wobei der erste Basis-Fluidkanal (11) und der zweite Basis-Fluidkanal (11') voneinander unabhängig und über den Stellkörper (2) nicht direkt miteinander fluidisch verbindbar sind; wobei der erste Basis-Fluidkanal (11) und der zweite Basis-Fluidkanal (11') jeweils eine Basis-Öffnung (13, 13') in der Gleit- und Dichtfläche (10) des Basiskörpers (1) umfassen und frei von einer Abzweigung im Basiskörper (1) sind; und wobei der Stellkörper (2) derart bewegbar ist, dass der mindestens eine Stell-Fluidkanal (21, 21') wahlweise in eine Geschlossenstellung bringbar oder in eine Offenstellung in Verbindung mit dem ersten oder dem zweiten Basis-Fluidkanal (11, 11') bringbar ist.
2. Medizinische Fluidsteuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellkörper (2) um 360° um eine Drehachse (A) drehbar ist und eine rotationssymmetrische Gleit- und Dichtfläche (20) aufweist.
3. Medizinische Fluidsteuervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite Basis-Öffnung (13, 13') mit gleichem Radius relativ zur Drehachse um 180° voneinander beabstandet in der Gleit- und Dichtfläche (10) angeordnet sind, so dass mit einer 180°-Drehung die mindestens eine Stell-Öffnung (23, 23') des Stellkörpers (2) von der ersten zur zweiten Basis-Öffnung (13, 13') bewegbar ist.
4. Medizinische Fluidsteuervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellkörper (2) in Form einer drehbaren Scheibe mit einer kreisrunden Gleit- und Dichtfläche (20), in Form einer kreisförmigen Hülse mit der Gleit- und Dichtfläche (20) an der Innenseite, in Form eines Kreiszylinders mit der Gleit- und Dichtfläche (20) auf der Mantelfläche oder in Form eines Kreiszylinders mit der Gleit- und Dichtfläche (20) auf der Stirnseite ausgestaltet ist, und die Gleit- und Dichtfläche (10) des Basiskörpers (1) jeweils komplementär zur Gleit- und Dichtfläche (20) des Stellkörpers (2) ausgestaltet ist.
5. Medizinische Fluidsteuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellkörper (2) in Form einer linear verschiebbaren Platte mit der Gleit- und Dichtfläche (20) ausgestaltet ist, und die Gleit- und Dichtfläche (10) des Basiskörpers (1) komplementär zur Gleit- und Dichtfläche (20) des Stellkörpers (2) ausgestaltet ist.
6. Medizinische Fluidsteuervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fluidsteuervorrichtung mehrere relativ zum Basiskörper (1) bewegbare Stellkörper (2) aufweist, welche in mehreren Ausnehmungen am Basiskörper (1) bewegbar befestigt sind.
7. Medizinische Fluidsteuervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Basis-Fluidkanal (11) und/oder der zweite Basis-Fluidkanal (11') einen zweiten, zusätzlichen Basis-Anschlussstutzen (12a) aufweist, so dass mindestens ein Basis-Fluidkanal (11) unabhängig von der Stellung des Stellkörpers (2) einen im Basiskörper (1) durchgehenden Basis-Fluidkanal (11) mit beidseitigen Basis-Anschlussstutzen (12, 12a) ausbildet.
8. Medizinische Fluidsteuervorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der durchgehende Basis-Fluidkanal (11, 11') die Gleit- und Dichtfläche (10) des Basiskörpers (1) durchbrechend geführt ist und dabei die Basis-Öffnung (13, 13') des Basis-Fluidkanals (11, 11') ausbildet.
9. Medizinische Fluidsteuervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Basis-Fluidkanal (11, 11'), insbesondere der durchgehende Basis-Fluidkanal (11), unabhängig von der Stellung des Stellkörpers (2) keine Totleitung aufweist.
10. Medizinische Fluidsteuervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Basis-Fluidkanal (11, 11'), insbesondere der durchgehende Basis-Fluidkanal (11), im Bereich der Gleit- und Dichtfläche (10) des Basiskörpers (1) offen liegt, so dass sich die Basis-Öffnung (13, 13') des Basis-Fluidkanals (11, 11') entlang der Gleit- und Dichtfläche (10) des Basiskörpers (1) erstreckt.
11. Medizinische Fluidsteuervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellkörper (2) einen einzigen Stell-Fluidkanal (21) aufweist und der Basiskörper (1) mehr als zwei Basis-Fluidkanäle (11, 11') aufweist.
12. Medizinische Fluidsteuervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Basiskörper (1) und der Stellkörper (2) jeweils komplementäre Rastmittel (18, 24) aufweisen, so dass der Stellkörper in verschiedenen Stellungen einrastbar ist.
13. Medizinische Fluidsteuervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Basis-Anschlussstutzen (12, 12a) und der mindestens eine Stell-Anschlussstutzen (21, 21') als Luer-Anschluss ausgestaltet ist.
14. Medizinische Fluidsteuervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleit- und Dichtflächen (10, 20) des Stellkörpers (2) und des Basiskörpers (1) dichtend aneinander anliegen.
15. Medizinische Fluidsteuervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fluidsteuervorrichtung als Einweg-Artikel aus Kunststoff gefertigt ist.
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