CH718321A2 - Vorrichtung und Verfahren zur Personenzutrittskontrolle. - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Personenzutrittskontrolle umfassend einen Personenzählsensor (1) zum Zählen von Personen, die eine Eintrittszone (5) passieren, eine Wärmebildkamera (2) zur Wärmebilderfassung der Eintrittszone (5) und einen mit dem Personenzählsensor (1) und der Wärmebildkamera (2) verbundenen Prozessor (4) zur Ermittlung der Körpertemperatur der sich in der Eintrittszone (5) befindenden Personen sowie ein Verfahren zur Messung der Körpertemperatur von sich in einer Eintrittszone (5) befindenden Personen mittels der Vorrichtung zur Personenzutrittskontrolle.

Description

TECHNISCHES GEBIET

[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Personenzutrittskontrolle, die gemäss dem unabhängigen Anspruch einen Personenzählsensor, eine Wärmebildkamera und einen Prozessor umfasst sowie ein Verfahren zur Personenzutrittskontrolle mittels der erfindungsgemässen Vorrichtung.

STAND DER TECHNIK

[0002] Verschiedene Systeme zur Kontrolle des Zutritts von Personen in ein Gebäude oder ein Gebiet sind bekannt. Diese können nach ihrer Funktion kategorisiert werden. Eine Gruppe bilden beispielsweise Vereinzelungsanlagen wie Drehkreuze. Eine weitere Gruppe bilden Personenzählanlagen wie Lichtschranken. Weiterhin bekannt ist der Einsatz von Wärmebildkameras, beispielsweise zur Detektion von Personen mit erhöhter Körpertemperatur.

[0003] Die Wahl eines bestimmten Systems zur Personenzutrittskontrolle hängt unter anderem von den Anforderungen an die Personenzutrittskontrolle ab. In vielen Fällen genügt die reine Steuerung von Personenströmen, beispielsweise mittels Drehkreuz, als Personenzutrittskontrolle aus. In anderen Fällen hingegen, beispielsweise in Zeiten einer Pandemie, werden besondere Anforderungen an Personenzutrittskontrollen gestellt, weil sie entscheidend dazu beitragen können, das Ansteckungsrisiko, beispielsweise in Restaurants oder Bars, zu minimieren. Eine wichtige Anforderung an Personenzutrittskontrollen während einer Pandemie besteht beispielsweise im Sicherstellen eines Mindestabstands zwischen den passierenden Personen, in einer Kontrolle des Gesundheitszustands der passierenden Personen sowie in der Messung der Anzahl an passierenden Personen. Letztere Anforderung ermöglicht beispielsweise die Einhaltung von maximalen Personenzahlen, die sich in einem Gebäude befinden dürfen. Zu diesem Zweck werden häufig Personenzählanlagen eingesetzt, die beispielsweise auf Lichtschranken basieren.

[0004] Die aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen und Verfahren haben verschiedene Nachteile. Viele dieser Nachteile wiegen insbesondere in Zeiten einer Pandemie schwer, da sie mit einer erhöhten Ansteckungsgefahr für die betroffenen Personen verbunden sind. Ein Nachteil der bekannten Vorrichtungen und Verfahren zur Personenzutrittskontrolle besteht in der geringen Messgenauigkeit der Anzahl an passierenden Personen. Ein weiterer Nachteil besteht in der geringen Genauigkeit der Messung der Körpertemperatur der passierenden Personen.

[0005] Darüber hinaus sind die aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen und Verfahren auf die Messung einzelner Parameter, beispielsweise die Anzahl an passierenden Personen oder die Körpertemperatur der passierenden Personen, beschränkt.

DARSTELLUNG DER ERFINDUNG

[0006] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur Personenzutrittskontrolle und ein Verfahren zur Personenzutrittskontrolle zu schaffen, welche zumindest einige der Nachteile des Stands der Technik vermeiden.

[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch die erfindungsgemässe Vorrichtung sowie das erfindungsgemässe Verfahren, wie sie in den unabhängigen Ansprüchen definiert sind. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.

[0008] Ein erster Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst eine Vorrichtung zur Personenzutrittskontrolle. Die erfindungsgemässe Vorrichtung umfasst einen Personenzählsensor zum Zählen von Personen, die eine Eintrittszone passieren, eine Wärmebildkamera zur Wärmebilderfassung der Eintrittszone und einen mit dem Personenzählsensor und der Wärmebildkamera verbundenen Prozessor zur Ermittlung der Körpertemperatur der sich in der Eintrittszone befindenden Personen. Es ist ein Vorteil der erfindungsgemässen Vorrichtung, dass sie die gleichzeitige Messung sowohl der Anzahl an passierenden Personen, als auch der Körpertemperatur dieser Personen ermöglicht. Dadurch erfüllt sie zwei, insbesondere in Zeiten einer Pandemie entscheidende, Anforderungen an eine Personenzutrittskontrolle. Diese bestehen in der Regulierung der Anzahl der die Personenzutrittskontrolle passierenden Personen und der Kontrolle ihrer Körpertemperatur, d.h. des Fieber-Zustands. Eine erhöhte Körpertemperatur (d.h. Fieber) ist eines der häufigsten Symptome für zahlreiche Erkrankungen, insbesondere für Virus-Erkrankungen wie eine COVID-19-Erkrankung. Deshalb dient die Körpertemperatur als guter Indikator für den allgemeinen Gesundheitszustand einer Person, insbesondere als Indikator für mögliche Infektionserkrankungen, einschliesslich ansteckender Infektionskrankreiten wie eine COVID-19-Erkrankung. Die Körpertemperatur dient deshalb als geeignetes Selektionskriterium, um zwischen gesunden und erkrankten Personen zu unterscheiden. Eine solche Selektion ist insbesondere für die Minimierung des Ansteckungsrisikos von hoher Bedeutung. Deshalb besteht ein weiterer Vorteil der erfindungsgemässen Vorrichtung darin, dass sie unter anderem ermöglicht, dass nur Personen mit Normaltemperatur (d.h. in der Regel gesunde, insbesondere nicht infizierte Personen) die Zutrittskontrolle passieren können und somit beispielsweise Zutritt in ein Gebäude oder auf ein Gebiet erhalten.

[0009] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemässen Vorrichtung besteht darin, dass sie ermöglicht, Personen mit wenig Aufwand auf ihren Gesundheitszustand, insbesondere auf das Risiko einer Infektionserkrankung wie COVID-19 aufmerksam zu machen. Die durch die erfindungsgemässe Vorrichtung ermöglichte Selektion kann weiterhin als Anreiz für infizierte Personen dienen, sich auf eine bestimmte Krankheit wie COVID-19 testen zu lassen.

[0010] Die geschilderten Vorteile der erfindungsgemässen Vorrichtung illustrieren, dass die Vorrichtung zur Eindämmung von Krankheiten, insbesondere Infektionskrankheiten, beitragen kann.

[0011] Die vorliegende Erfindung wird beispielhaft für Personen dargestellt. Es ist für den Fachmann offensichtlich, dass die erfindungsgemässe Vorrichtung und das erfindungsgemässe Verfahren ebenso für andere Warmblüter geeignet und auf diese anwendbar ist.

[0012] Die von der Wärmebildkamera durchgeführte Wärmebilderfassung umfasst die Aufnahme diskreter, einzelner Wärmebilder, die Aufnahme mehrerer Einzelbilder in zeitlichen Abständen (s.g. frames), die kontinuierliche Aufnahme eines Wärmebildvideos sowie sämtliche Kombinationen und/oder Überlagerungen der vorgenannten Aufnahmen. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die von der Wärmebildkamera durchgeführte Wärmebilderfassung im Betriebszustand die kontinuierliche Aufnahme eines Wärmebildvideos, insbesondere mit einer Bildrate von 5 bis 10 Bildern pro Sekunde.

[0013] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst die Wärmebildkamera ein Microbolometer, vorzugsweise ein ungekühltes Microbolometer. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird als Microbolometer das Modell Lepton® von Flir® Systems, Inc. (27700 SW Parkway Ave, Wilsonville, Oregon 97070) und/oder das Modell Mosaic Core™ von Seek Thermal, Inc. (6300 Hollister Ave Santa Barbara CA 9311 7) verwendet.

[0014] Das Modell Lepton® (die Namen der Modelltypen am 02.02.2021 lauten: Lepton 3.5, 160 × 120, 57° mit Verschluss; Modell Lepton 3, 160 × 120, 56 ° mit Verschluss und Lepton 2.5, 80 × 60, 50 °, radiometrisch mit Verschluss) von Flir® Systems, Inc. ist eine radiometriefähige LWIR-Kamerlösung und umfasst Focal-Plane-Arrays mit entweder 160x120 oder 80x60 aktiven Pixeln. Es erfasst genaue, kalibrierte und kontaktfreie Temperaturdaten in jedem Pixel eines jeden Bildes. Vorzugsweise wird das Modell des Jahres 2020 verwendet.

[0015] Das Modell Mosaic Core™ von Seek Thermal Inc. ist ein ungekühltes Microbolometer auf der Basis von Vanadium Oxid. Die Auflösung dieses Modells beträgt entweder 200x150 oder 320x240. Das Modell umfasst hochauflösende thermische Sensoren. Vorzugsweise wird das Modell des Jahres 2020 verwendet.

[0016] Die Personen, die die Eintrittszone passieren, bilden einen Personenfluss, der vorzugsweise unidirektional verläuft. Diejenigen Personen, die zwar in die Eintrittszone eintreten, diese jedoch nicht passieren, weil ihre ermittelte Körpertemperatur beispielsweise einen bestimmten Körpertemperaturschwellenwert übersteigt, verlassen die Eintrittszone vorzugsweise auf einem Weg, der anders ist als der Weg, der für die die Eintrittszone passierenden Personen vorgesehen ist. Beispielsweise können diese Personen die Eintrittszone auf dem gleichen Weg verlassen, über den sie in die Eintrittszone eingetreten sind.

[0017] In einer Ausführungsform umfasst die erfindungsgemässe Vorrichtung weiterhin einen von der Wärmebildkamera erfassbaren Temperaturreferenzkörper, der einen näherungsweise Schwarzen Strahler darstellt. Der Fachmann versteht, dass Schwarze Strahler idealisierte thermische Strahlungsquellen sind, die in idealisierter Form nicht existieren, weil reale Körper immer einen Teil der auf sie einfallenden elektromagnetischen Strahlung zurückwerfen und nicht absorbieren. Der Fachmann versteht weiterhin, dass ein näherungsweise Schwarzer Strahler ein realer Körper ist, dessen technische Eigenschaften, insbesondere hinsichtlich des Absorptionsverhaltens, sich in einem Ausmass an die technischen Eigenschaften eines idealisierten Schwarzen Strahlers annähern, wie es mit vertretbaren Aufwand bei der Herstellung des realen Körpers erreichbar ist. In einer bevorzugten Ausführungsform absorbiert der Temperaturreferenzkörper mindestens 80%, bevorzugt mindestens 90%, besonders bevorzugt mindestens 95% der einfallenden elektromagnetischen Strahlung. Der Absorptionsgrad bezieht sich vorzugsweise auf den IR- und UV-Bereich sowie den sichtbaren Spektralbereich, besonders bevorzugt auf den sichtbaren Spektralbereich. In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Temperaturreferenzkörper einen bekannten Emissionsgrad der emittierten Wärmestrahlung aufweist. Der Emissionsgrad ist zumindest über die von der Wärmebildkamera erfasste Oberfläche des Temperaturreferenzkörpers hinweg weitestgehend einheitlich, insbesondere im Emissionsbereich von elektromagnetischer Strahlen des IR- und UV-Bereichs sowie des sichtbaren Spektralbereichs. In diesem Zusammenhang bedeutet vorzugsweise einheitlich, dass der Emissionsgrad über den betrachteten Emissionsbereich hinweg maximale Abweichungen von weniger als 5%, vorzugsweise weniger als 3%, besonders bevorzugt weniger als 1 % aufweist.

[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform besteht der Temperaturreferenzkörper zumindest teilweise aus schwarz pulverbeschichtetem Aluminium, insbesondere mattschwarz pulverbeschichtetem Aluminium. In dieser Ausführungsform weist vorzugsweise zumindest die von der Wärmebildkamera erfasste Oberfläche des Temperaturreferenzkörpers die schwarze Pulverbeschichtung auf. In einer weiteren Ausführungsform umfasst die erfindungsgemässe Vorrichtung eine mit dem Temperaturreferenzkörper wirkverbundene Heiz- und Kühlvorrichtung zur Temperierung des Temperaturreferenzkörpers auf eine Solltemperatur. Zu diesem Zweck stellt die Heiz- und Kühlvorrichtung mindestens ein Heiz- und Kühlmittel zur Verfügung, welches mit dem Temperaturreferenzkörper wirkverbunden ist und vorzugsweise Wasser und/oder Luft umfasst. Das Heiz- oder Kühlmittel ist vorzugsweise derart temperiert, dass seine Temperatur beim Eintreten der Wirkverbindung mit dem Temperaturreferenzkörper im Wesentlichen der Solltemperatur entspricht. Wenn eine schnelle Einstellung der Temperatur des Temperaturreferenzkörpers auf die Solltemperatur erwünscht ist, kann die Temperatur des Heiz- oder Kühlmittels für einen begrenzten Zeitabschnitt optional auch von der Solltemperatur abweichen. Diese Abweichung ist vorzugsweise umso kleiner, je geringer die Abweichung zwischen der Solltemperatur und einer Ist-Temperatur des Temperaturreferenzkörpers ist, wobei die Ist-Temperatur die tatsächliche Temperatur des Temperaturreferenzkörpers darstellt. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst die Heiz- und Kühlvorrichtung eine Temperaturregelung zur Regelung der Temperatur des Heiz- und Kühlmittels, welche vorzugsweise in einem Bereich zwischen 10 und 40 °C liegt, besonders bevorzugt zwischen 20 und 30 °C.

[0019] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst die erfindungsgemässe Vorrichtung weiterhin einen Temperaturreferenzkörpersensor zur Messung der Temperatur des Temperaturreferenzkörpers, wobei der Temperaturreferenzkörpersensor mit dem Prozessor verbunden ist und vorzugsweise ein Thermoelement umfasst. In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Temperaturreferenzkörpersensor im Bereich von -40 °C bis 70 °C eine Grenzabweichung von weniger als ±2 °C, vorzugsweise bis zu ±1.5 °C auf. Für die Ausführungsformen, in denen der Temperaturreferenzkörpersensor ein Thermoelement umfasst, wird die Grenzabweichung des Thermoelements nach der DIN EN 60584-1 (2017-07) berechnet.

[0020] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Temperaturreferenzkörpersensor ein Thermoelement Typ K (NiCr-Ni) der Klasse 1. Die nach der IEC-Norm 60584-1 bestimmte Grenzabweichung dieses Thermoelements beträgt ± 1.5 °C im Bereich von -40 °C bis +375 °C und ±0.004 × |t| im Temperaturbereich zwischen 375 °C und 1000 °C, wobei |t| den Betrag der gemessenen Temperatur darstellt.

[0021] Die Grenzabweichung bezieht sich insbesondere auf den Temperaturbereich - 40 °C bis 70 °C. Für das Verfahren zur Messung der Körpertemperatur der sich in einer Eintrittszone befindenden Personen mittels der offenbarten Vorrichtung zur Personenzutrittskontrolle ist insbesondere die Grenzabweichung bei Raumtemperatur entscheidend.

[0022] Die individuelle Grenzabweichung eines neu hergestellten Temperaturreferenzkörpers wird vorzugsweise als Teil des Herstellungsprozesses dieses Temperaturreferenzkörpers bestimmt. Dabei können insbesondere Temperatursensoren oder Thermometer, die normiert sind, zur Kalibrierung verwendet werden.

[0023] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst der Temperaturreferenzkörpersensor eine Einheit zur Signalaufbereitung. Signalaufbereitung bezeichnet die Aufbereitung eines gemessenen, vorzugsweise analogen Signals bevor das Signal digitalisiert wird.

[0024] Ein Vorteil der Ausführungsformen, in denen die erfindungsgemässe Vorrichtung den mit dem Prozessor verbundenen Temperaturreferenzkörpersensor umfasst, besteht darin, dass sie eine Referenzierungsmöglichkeit bietet. Diese Referenzierung wird dadurch ermöglicht, dass die Temperatur (d.h. die Ist-Temperatur) des Temperaturreferenzkörpers sowohl vom Temperaturreferenzkörpersensor gemessen werden kann, als auch aus der Wärmebildkameraerfassung des Temperaturreferenzkörpers ableitbar ist. In einer bevorzugten Ausführungsform dient die vom Temperaturreferenzkörpersensor gemessene Temperatur des Temperaturreferenzkörpers als Referenz für die Zuordnung der von der Wärmebildkamera erfassten Infrarot-Strahlung zu einem Temperaturwert. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird diese Referenzierung in regelmässigen Zeitabständen durchgeführt und/oder, wenn die Diskrepanz zwischen dem vom Temperaturreferenzkörpersensor gemessenen Temperaturwert des Temperaturreferenzkörpers und dem aus der Wärmebildkameraerfassung abgeleiteten Wert der Temperatur des Temperaturreferenzkörpers einen definierten Schwellenwert überschreitet. Dieser Schwellenwert beträgt vorzugsweise 2 °C, besonders bevorzugt 1.5 °C, weiterhin bevorzugt 0.7 °C.

[0025] Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Vorrichtung einen Abgleich zwischen der Solltemperatur und der Ist-Temperatur des Temperaturreferenzkörpers ermöglicht, wobei die Ist-Temperatur des Temperaturreferenzkörpers vom Temperaturreferenzkörpersensor gemessen werden kann und/oder aus der Wärmebildkameraerfassung des Temperaturreferenzkörpers ableitbar ist. In einer bevorzugten Ausführungsform wird dieser Abgleich in regelmässigen Zeitabständen durchgeführt und/oder, wenn die Diskrepanz zwischen der Solltemperatur und der Ist-Temperatur des Temperaturreferenzkörpers einen definierten weiteren Schwellenwert überschreitet. Dieser weitere Schwellenwert beträgt vorzugsweise 2 °C, besonders bevorzugt 1.5 °C, weiterhin bevorzugt 0.7 °C. Der Abgleich trägt dazu bei, dass sich die Temperatur des Temperaturreferenzkörpers in einem Bereich befindet, der eine hohe Genauigkeit der Temperaturmessungen ermöglicht, insbesondere eine hohe Genauigkeit der aus der Wärmebildkameraerfassung ableitbaren Temperatur.

[0026] Gemäss einer Ausführungsform ist die durch den Prozessor vorgenommene Ermittlung der Körpertemperatur durch den Personenzählsensor auslösbar. Die Ermittlung der Körpertemperatur umfasst die Speicherung und die Auswertung der Wärmebilder durch den Prozessor. Gemäss einer weiteren Ausführungsform ist die Wärmebildkamera durch den Personenzählsensor auslösbar. Diese Ausführungsformen ermöglichen, dass die Auswertung der Wärmebilder zur Ermittlung der Körpertemperatur der sich in der Eintrittszone befindenden Person nur dann durchgeführt wird, wenn sich tatsächlich eine Person in der Eintrittszone befindet. Dies senkt den Energieverbrauch und minimiert die durch die Wärmebilderfassung erzeugte Datenmenge und führt somit zur Vereinfachung der Interpretation der von der Wärmebildkamera erzeugten Daten. Ein weiterer Vorteil dieser Ausführungsformen besteht darin, dass durch die relative Anordnung der Wärmebildkamera und des sie auslösenden Sensors, welcher in dieser Ausführungsform der Personenzählsensor ist, der Abstand der die Eintrittszone passierenden Person zur Wärmebildkamera beeinflusst werden kann. Der Abstand dieser Person zur Kamera hat einen erheblichen Einfluss auf die Qualität der Wärmebilderfassung und somit auf die Aussagekraft des letztlich ermittelten Werts der Körpertemperatur dieser Person. In einer bevorzugten Ausführungsform ist diese relative Anordnung angepasst auf das Emissionsverhalten der sich in der Eintrittszone befindenden Objekte und Personen sowie auf die technischen Eigenschaften der Wärmebildkamera, insbesondere auf ihre Auflösung und Genauigkeit.

[0027] Gemäss einer Ausführungsform umfasst die erfindungsgemässe Vorrichtung weiterhin einen Personenflusssensor zur Detektion der sich in der Eintrittszone befindenden Personen. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Personenflusssensor einen optischen und/oder thermoelektrischen Präsenzmelder. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die durch den Prozessor vorgenommene Ermittlung der Körpertemperatur durch den Personenflusssensor auslösbar. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Wärmebildkamera durch den Personenflusssensor auslösbar. Für diese Ausführungsformen ergeben sich entsprechend die gleichen Vorteile wie bereits im vorstehenden Absatz für den Personenzählsensor beschrieben. In einer weiteren Ausführungsform umfasst der Personenflusssensor eine Lichtschranke.

[0028] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Personenzählsensor ausserhalb der Eintrittszone angeordnet. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Personenzählsensor in Personenflussrichtung vor der Eintrittszone angeordnet. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Personenzählsensor in der Eintrittszone angeordnet. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Personenzählsensor derart in der Eintrittszone angeordnet, dass er lediglich die Anzahl der Personen misst, die in der Eintrittszone eine virtuelle Linie tatsächlich passieren. Für den Fall, dass die Personenzutrittskontrolle den Zutritt zu einem Gebäude reguliert, ermöglichen diese Ausführungsformen die Bestimmung der Anzahl an Personen, die in das Gebäude eintreten. In Kombination mit einer separaten Messung der austretenden Personen ermöglicht diese Ausführungsform somit die Bestimmung der Anzahl der sich im Gebäude befindenden Personen.

[0029] In einer bevorzugten weiteren Ausführungsform sind der Personenzählsensor und der Personenflusssensor durch den selben Sensor verkörpert. Dieser Sensor kann insbesondere eine Lichtschranke umfassen.

[0030] In einer weiteren Ausführungsform umfasst die Wärmebildkamera mindestens eine Infrarotkamera. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Wärmebildkamera mindestens eine Infrarotkamera für den Infrarotbereich und mindestens eine Infrarotkamera für den Bereich des nahen Infrarots (NIR), vorzugsweise eine CMOS Kamera. Ein Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, dass CMOS Kameras für NIR Strahlung besonders empfindlich sind und auch bei für das menschliche Auge schlechten Sichtverhältnissen kontrastreiche Bilder liefern.

[0031] In einer besonderen Ausführungsform werden die Bilder der Infrarotkamera für den Infrarotbereich und die Bilder der Infrarotkamera für den Bereich des nahen Infrarots vom Prozessor überlagert. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden die Bereiche der Wärmebildkameraerfassung, die auf die Augen und die Stirn der sich in der Eintrittszone befindenden Personen zurückzuführen sind, vom Prozessor identifiziert. Ein Vorteil dieser Ausführungsformen besteht darin, dass die Augen, insbesondere die inneren Augenwinkel, und die Stirn die tatsächliche Körpertemperatur von Personen am besten repräsentieren. Ein weiterer Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, dass die Bilder der NIR Kamera mittels Computeralgorithmen zur Erhöhung der Genauigkeit der aus der Wärmebildkameraerfassung abgeleiteten Temperaturwerte beitragen.

[0032] In einer weiteren Ausführungsform umfasst der Personenzählsensor eine Lichtschranke. Ein Vorteil dieser Ausführungsform besteht in den geringen Kosten einer Lichtschranke sowie der hohen Messgenauigkeit vieler Lichtschranken. In einer bevorzugten Ausführungsform ist in Personenflussrichtung vor dem Personenzählsensor eine Vereinzelungseinheit angeordnet. Diese Ausführungsform ermöglicht den Einsatz einfacher Lichtschranken, die nicht zwischen einzelnen und mehreren durch die Lichtschranke tretenden Personen unterscheiden können.

[0033] In einer weiteren Ausführungsform ist die Wärmebildkamera relativ zum Boden der Eintrittszone auf einer Höhe von 1.2-2.1 Meter, vorzugsweise 1.4-1.9 Meter angeordnet. Diese Ausführungsform ermöglicht die selektive Erfassung der Gesichter der sich in der Eintrittszone befindenden Personen. Die selektive Erfassung der Gesichter ist für die Ermittlung zuverlässiger Körpertemperaturwerte notwendig, weil die Gesichter der meisten Menschen im Wesentlichen nicht verdeckt sind, während die meisten anderen Körperteile häufig von Kleidung verdeckt sind. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Höhe, auf der die Wärmebildkamera relativ zum Boden angeordnet ist, adaptierbar in Abhängigkeit von der Grösse der sich in der Eintrittszone befindenden Person oder Personen. Diese Adaption kann beispielsweise durch einen höhenverstellbaren und vorzugsweise motorisch betriebenen Träger, auf dem sich die Wärmekamera befindet, erreicht werden. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst die Personenzutrittskontrolle mehrere Wärmebildkameras, die auf verschiedenen Höhen angeordnet sind.

[0034] Gemäss einer weiteren Ausführungsform ist die Wärmebildkamera für die passierenden Personen nicht sichtbar angeordnet. Die Nicht-Sichtbarkeit der Wärmebildkamera kann beispielsweise realisiert werden durch Anordnung der Wärmebildkamera in einem anderen Objekt, zum Beispiel in einer Säule. In einer weiteren Ausführungsform wird die Nicht-Sichtbarkeit durch eine vor der Wärmebildkamera angeordnete Verdeckung erreicht. Diese Verdeckung ist vorzugsweise für Infrarot-Strahlung im Wesentlichen durchlässig. Im Wesentlichen durchlässig bedeutet eine Durchlässigkeit von mindestens 80%, bevorzugt mindestens 90%, besonders bevorzugt mindestens 95% der Infrarot-Strahlung. Der Grad der Durchlässigkeit ist vorzugsweise im Wesentlichen wellenlängenunabhängig. Der Fachmann versteht, dass die Verdeckung der Wärmebildkamera einen Einfluss auf die Wärmebilderfassung und somit auch auf den aus der Wärmebilderfassung abgeleiteten Temperaturwert hat. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Verdeckung derart vor der Wärmebildkamera angeordnet, dass dieser Einfluss die aus der Wärmebildkameraerfassung abgeleiteten Temperaturwerte sowohl des Temperaturreferenzkörpers, als auch der sich in der Eintrittszone befindenden Person gleichermassen betrifft. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird dieser Einfluss bei der Berechnung der Temperaturwerte berücksichtigt.

[0035] Gemäss einer weiteren Ausführungsform umfasst die erfindungsgemässe Vorrichtung weiterhin mindestens einen Signalgeber zur Wiedergabe eines Signals, vorzugsweise einen akustischen und/oder optischen Signalgeber, besonders bevorzugt einen Lautsprecher. Ein Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, dass sie die Steuerung des Personenflusses, beispielweise durch Anweisungen, ermöglicht.

[0036] Gemäss einer weiteren Ausführungsform umfasst die Vorrichtung weiterhin eine Vereinzelungseinheit zur Vereinzelung der in die Eintrittszone eintretenden Personen. Mögliche Vereinzelungseinheiten sind unter anderem Drehkreuze und Markierungen, insbesondere Bodenmarkierungen. Ein Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, dass sie einen unidirektionalen Personenfluss, in dem die Personen vereinzelt sind, fördert und somit die Messung der Anzahl an passierenden Personen durch den Personenzählsensor erleichtert und zu einer erhöhten Messgenauigkeit beiträgt. Weiterhin ermöglicht diese Ausführungsform die Gewährung eines Mindestabstands zwischen den passierenden Personen und führt somit zur Minimierung des Ansteckungsrisikos. Die Vereinzelungseinheit ist vorzugsweise in Personenflussrichtung vor der Eintrittszone angeordnet.

[0037] Gemäss einer weiteren Ausführungsform umfasst die erfindungsgemässe Vorrichtung weiterhin mindestens eine mit dem Prozessor verbundene Personenflusssteuereinheit zur Steuerung des Personenflusses, vorzugsweise eine optische Personenflusssteuereinheit, insbesondere mindestens eine Signalleuchte. Diese Ausführungsform ermöglicht unter anderem die Minimierung des Ansteckungsrisikos durch Steuerung des Personenflusses und somit Förderung der Wahrung eines Mindestabstands.

[0038] In einer weiteren Ausführungsform umfasst die erfindungsgemässe Vorrichtung weiterhin eine mit dem Prozessor verbundene Temperaturanzeige (11) zur Anzeige der vom Prozessor ermittelten Körpertemperatur der sich in der Eintrittszone befindenden Personen. Ein Vorteil dieser Ausführungsform besteht in der Möglichkeit, die sich in der Eintrittszone befindenden Personen auf ihre Körpertemperatur aufmerksam zu machen und somit einen Hinweis auf die Möglichkeit einer Erkrankung, beispielsweise einer COVID-19 Erkrankung zu geben.

[0039] Ein zweiter Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein Verfahren zur Messung der Körpertemperatur von sich in einer Eintrittszone befindenden Personen mittels der erfindungsgemässen Vorrichtung zur Personenzutrittskontrolle. Das erfindungsgemässe Verfahren umfasst die Schritte: (i) Wärmebilderfassung der Eintrittszone durch die Wärmebildkamera, (ii) Detektion einer die Eintrittszone passierenden Person durch den Personenzählsensor und (iii) Ermittlung der Körpertemperatur der sich in der Eintrittszone befindenden Person durch den Prozessor.

[0040] In einer Ausführungsform findet Schritt (ii) nach Schritt (iii) statt.

[0041] In einer weiteren Ausführungsform findet die Wärmebilderfassung der Eintrittszone kontinuierlich statt, vorzugsweise mit einer Bildrate von 5-10 Bildern pro Sekunde. In einer weiteren Ausführungsform wird die Wärmebilderfassung durch entweder Detektion einer die Eintrittszone passierenden Person durch den Personenzählsensor oder Detektion einer sich in der Eintrittszone befindenden Person durch den Personenflusssensor ausgelöst. Für diese Ausführungsform treffen die bereits zuvor genannten Vorteile hinsichtlich der Auslösung der Wärmebildkameraerfassung in gleicher Weise zu.

[0042] In einer weiteren Ausführungsform löst der Personenzählsensor die durch den Prozessor vorgenommene Ermittlung der Körpertemperatur aus. Die Ermittlung der Körpertemperatur umfasst die Speicherung und die Auswertung der Wärmebilder durch den Prozessor.

[0043] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst Schritt (i) weiterhin die Wärmebilderfassung des Temperaturreferenzkörpers durch die Wärmebildkamera und mindestens einer der Schritte (i)-(iii) umfasst weiterhin die Messung der Temperatur des Temperaturreferenzkörpers durch den Temperaturreferenzkörpersensor. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst einer der Schritte (i)-(iii) weiterhin eine Referenzierung der von der Wärmebildkamera erstellten Wärmebilderfassung auf Grundlage der vom Temperaturreferenzkörpersensor gemessenen Temperatur des Temperaturreferenzkörpers. Die mit dieser Referenzierung einhergehenden Vorteile sind bereits zuvor genannt worden und treffen auf diese Ausführungsformen ebenso zu.

[0044] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst die Wärmebilderfassung der Eintrittszone durch die Wärmebildkamera eine Aufnahme mindestens eines Wärmebilds der Eintrittszone und/oder eine Überlagerung mehrerer einzelner Aufnahmen der Eintrittszone.

KURZE ERLÄUTERUNG DER FIGUREN

[0045] Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der nachfolgenden Figuren und der dazugehörigen Beschreibungen näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Vorrichtung zur Personenzutrittskontrolle; Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines Verfahrens zur Messung der Körpertemperatur von sich in einer Eintrittszone befindenden Personen mittels der Vorrichtung zur Personenzutrittskontrolle;

DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSFORMEN

[0046] Die vorliegende detaillierte Beschreibung legt im Zusammenhang mit den begleitenden Figuren Ausführungsformen der Erfindung dar und soll zu einem besseren Verständnis der Erfindung beitragen. Die in der detaillierten Beschreibung benutzten Bezeichnungen der in den Figuren illustrierten Ausführungsformen der Erfindung sollen nicht die Erfindung beschränken. Die Figuren sind schematisch gezeichnet.

[0047] Figur 1 zeigt eine Darstellung einer Ausführungsform einer Vorrichtung zur Personenzutrittskontrolle umfassend einen Personenzählsensor (1) zur Messung der Anzahl an eine Eintrittszone (5) passierenden Personen, eine Wärmebildkamera (2) zur Wärmebilderfassung der Eintrittszone (5) und einen mit dem Personenzählsensor (1) und der Wärmebildkamera (2) verbundenen Prozessor (4) zur Ermittlung der Körpertemperatur der sich in der Eintrittszone (5) befindenden Personen.

[0048] In dieser Ausführungsform umfasst die Vorrichtung zur Personenzutrittskontrolle weiterhin einen Temperaturreferenzkörper (6), der von der Wärmebildkamera (2) erfassbar ist. In der dargestellten Ausführungsform ist der Temperaturreferenzkörper (6) ein näherungsweise Schwarzer Strahler, der aus mattschwarz pulverbeschichtetem Aluminium besteht. In einer bevorzugten Ausführungsform absorbiert der Temperaturreferenzkörper (6) zudem mindestens 95% der einfallenden elektromagnetischen Strahlung, insbesondere der elektromagnetischen Strahlung des sichtbaren Bereichs. Der Fachmann versteht, dass der Absorptionsgrad des Temperaturreferenzkörpers (6) so hoch wie möglich sein sollte, damit sich die technischen Eigenschaften des Temperaturreferenzkörpers (6) denen eines idealisierten Schwarzen Strahlers annähern. Der Fachmann versteht weiterhin, dass der Grad der Abweichung der technischen Eigenschaften, insbesondere des Absorptionsverhaltens und der thermischen Strahleigenschaften, des Temperaturreferenzkörpers (6) von denen eines idealisierten Schwarzen Strahlers quantifiziert werden kann und somit bei sämtlichen folgenden Berechnungen und Temperaturbestimmungen berücksichtigt werden kann.

[0049] In der dargestellten Ausführungsform umfasst die Vorrichtung zur Personenzutrittskontrolle weiterhin einen Temperaturreferenzkörpersensor (7) zur Messung der Temperatur des Temperaturreferenzkörpers (6). In der dargestellten Ausführungsform umfasst der Temperaturreferenzkörpersensor (7) zu diesem Zweck ein Thermoelement mit besonders niedriger Grenzabweichung nebst hochpräziser Signalaufbereitung, welches mit dem Temperaturreferenzkörper (6) verbunden ist. In der dargestellten Ausführungsform wurde für ein solches Thermoelement ein Thermoelement Typ K (NiCr-Ni) der Klasse 1 gewählt. Der Temperaturreferenzkörpersensor (7) ist in der dargestellten Ausführungsform innerhalb der Eintrittszone (5) angeordnet und mit dem Prozessor (4) verbunden. Diese Verbindung dient der Übermittlung der vom Temperaturreferenzkörpersensor (7) gemessenen Daten, insbesondere der Temperatur des Temperaturreferenzkörpers (6), an den Prozessor (4). Der Fachmann versteht, dass auch andere Möglichkeiten zur Verbindung der Bestandteile der Vorrichtung existieren. Beispielsweise ist der Temperaturreferenzkörpersensor in einer nicht dargestellten Ausführungsform mit der Wärmebildkamera (2) verbunden.

[0050] Der in der dargestellten Ausführungsform vorgesehene Temperaturreferenzkörper (6) dient zusammen mit dem Temperaturreferenzkörpersensor (7) der Referenzierung für die Zuordnung der von der Wärmebildkamera (2) erfassten Infrarot-Strahlung zu einem Temperaturwert.

[0051] In der dargestellten Ausführungsform umfasst der Personenzählsensor (1) eine Lichtschranke und ist ausserhalb der Eintrittszone (5) und in Personenflussrichtung vor der Eintrittszone (5) angeordnet. Durch diese Anordnung misst er die Anzahl der Personen, die die Eintrittszone (5) betreten.

[0052] Die dargestellte Ausführungsform umfasst weiterhin einen Personenflusssensor (3) zur Detektion der sich in der Eintrittszone (5) befindenden Personen. In der dargestellten Ausführungsform umfasst der Personenflusssensor (3) eine Lichtschranke. Weiterhin ist die durch den Prozessor vorgenommene Ermittlung der Körpertemperatur in der dargestellten Ausführungsform durch den Personenflusssensor (3) auslösbar. Die Ermittlung der Körpertemperatur umfasst in der dargestellten Ausführungsform insbesondere die Speicherung der Wärmebilder durch den Prozessor. In der dargestellten Ausführungsform wird eine Wärmebildkamera (2) des Modells Lepton® von Flir und/oder des Modells Mosaic Core™ von Seek Thermal verwendet. In dieser Ausführungsform ist die Wärmebildkamera (2) in einem Abstand von 2 Meter vom Personenzählsensor (1) angeordnet. Diese relative Anordnung ist auf das Emissionsverhalten der sich in der Eintrittszone befindenden Objekte und Personen sowie auf die technischen Eigenschaften der Wärmebildkamera, insbesondere auf ihre Auflösung und Genauigkeit, abgestimmt. Insbesondere erlaubt diese Anordnung, dass aufgrund der Auflösung der Wärmebildkamera (2) die sich in der Lichtschranke des Personenflusssensors (3) befindenden Person das von der ausgelösten Wärmebildkamera (2) aufgenommene Wärmebild wesentlich prägt. Die wesentliche Prägung kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Person sich in dem Abstand zur Wärmebildkamera (2) befindet, in dem diese ihre maximale Auflösung aufweist. Einen entscheidenden Einfluss auf die wesentliche Prägung hat weiterhin die Anzahl der und der Abstand zwischen den Personen, die sich zum Zeitpunkt der Auslösung der Wärmebildkamera (2) in der Eintrittszone (5) befinden. Der Fachmann versteht, dass die wesentliche Prägung des Wärmebilds verbessert werden kann durch zusätzliche Elemente, die gewährleisten, dass die sich in der Eintrittszone (5) befindenden Personen einen Mindestabstand von 1 m voneinander haben und vorzugsweise hintereinander die Eintrittszone (5) passieren, sodass sich zum Zeitpunkt der Auslösung der Wärmebildkamera (2) immer nur eine Person in der Lichtschranke des Personenflusssensors (3) befindet.

[0053] In nicht dargestellten Ausführungsformen ist die durch den Prozessor vorgenommene Ermittlung der Körpertemperatur durch andere Sensoren als den Personenflusssensor (3) auslösbar. In diesen Ausführungsformen gelten die zuvor erwähnten Hinweise hinsichtlich der relativen Anordnung der Wärmebildkamera (2) und des sie auslösenden Sensors in entsprechender Weise.

[0054] Die dargestellte Ausführungsform umfasst weiterhin einen Lautsprecher (8), eine Eintrittssignalleuchte (9) zur Steuerung des Personenflusses in die Eintrittszone (5) und eine Austrittssignalleuchte (10) zur Steuerung des Personenflusses aus der Eintrittszone. Die Eintrittssignalleuchte (9) und die Austrittssignalleuchte (10) sind in der dargestellten Ausführungsform ausserhalb der Eintrittszone (5) und derart angeordnet, dass die Eintrittssignalleuchte (9) für die sich in Personenflussrichtung vor der Eintrittszone (5) befindenden Personen sichtbar ist und die Austrittssignalleuchte (10) für die sich in der Eintrittszone befindenden Personen sichtbar ist.

[0055] Die dargestellte Ausführungsform umfasst weiterhin eine mit dem Prozessor (4) verbundene Temperaturanzeige (11) zur Anzeige der vom Prozessor (4) ermittelten Körpertemperatur der sich in der Eintrittszone (5) befindenden Personen.

[0056] Figur 2 zeigt eine Darstellung einer Ausführungsform eines Verfahrens zur Messung der Körpertemperatur von sich in einer Eintrittszone (5) befindenden Personen mittels der Vorrichtung zur Personenzutrittskontrolle. Die dargestellte Ausführungsform des Verfahrens umfasst drei Schritte: Schritt (S1) umfasst die Wärmebilderfassung der Eintrittszone (5) durch die Wärmebildkamera (2), Schritt (S2) umfasst die Detektion einer die Eintrittszone (5) passierenden Person durch den Personenzählsensor (1) und Schritt (S3) umfasst die Ermittlung der Körpertemperatur der sich in der Eintrittszone (5) befindenden Person durch den Prozessor (4).

[0057] In der dargestellten Ausführungsform findet die Wärmebilderfassung der Eintrittszone kontinuierlich und mit einer Bildrate von knapp unter 9 Bildern pro Sekunde statt. Die Detektion einer die Eintrittszone (5) passierenden Person durch den Personenzählsensor (1) bewirkt in der dargestellten Ausführungsform, dass der Personenzählsensor die Speicherung der Wärmebilder durch den Prozessor auslöst. Dabei wird insbesondere dasjenige Wärmebild gespeichert, das im Zeitpunkt der Detektion der passierenden Person aufgenommen wurde.

[0058] In einer nicht dargestellten Ausführungsform werden insbesondere diejenigen Wärmebilder gespeichert durch den Prozessor gespeichert, die im Zeitraum der Detektion der passierenden Person aufgenommen wurden und werden. Die Dauer des Zeitraums der Detektion wird dabei vorzugsweise in Übereinstimmung mit der Gehgeschwindigkeit gewählt, mit der die Personen die Eintrittszone passieren. Dieser Zeitraum beträgt in der nicht dargestellten Ausführungsform insbesondere bis zu ±0.5 s vom Zeitpunkt der Detektion der passierenden Person.

[0059] In einer weiteren nicht dargestellten Ausführungsform des Verfahrens wird Schritt (S3) vor Schritt (S2) durchgeführt.

LISTE DER BEZUGSZEICHEN

[0060] 1 Personenzählsensor 2 Wärmebildkamera 3 Personenflusssensor 4 Prozessor 5 Eintrittszone 6 Temperaturreferenzkörper 7 Temperaturreferenzkörpersensor 8 Lautsprecher 9 Eintrittssignalleuchte zur Steuerung des Personenflusses in die Eintritts zone 10 Austrittssignalleuchte zur Steuerung des Personenflusses aus der Eintrittszone 11 Temperaturanzeige

Claims (16)

1. Vorrichtung zur Personenzutrittskontrolle umfassend einen Personenzählsensor (1) zum Zählen von Personen, die eine Eintrittszone (5) passieren, eine Wärmebildkamera (2) zur Wärmebilderfassung der Eintrittszone (5) und einen mit dem Personenzählsensor (1) und der Wärmebildkamera (2) verbundenen Prozessor (4) zur Ermittlung der Körpertemperatur der sich in der Eintrittszone (5) befindenden Personen.

2. Vorrichtung zur Personenzutrittskontrolle nach Anspruch 1, ferner umfassend einen von der Wärmebildkamera (2) erfassbaren Temperaturreferenzkörper (6), der einen näherungsweise Schwarzen Strahler darstellt und vorzugsweise zumindest teilweise aus schwarz pulverbeschichtetem Aluminium besteht.

3. Vorrichtung zur Personenzutrittskontrolle nach Anspruch 2, ferner umfassend einen Temperaturreferenzkörpersensor (7) zur Messung der Temperatur des Temperaturreferenzkörpers (6), wobei der Temperaturreferenzkörpersensor (7) mit dem Prozessor (4) verbunden ist und vorzugsweise ein Thermoelement umfasst, besonders bevorzugt ein Thermoelement Typ K (NiCr-Ni) der Klasse 1.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, wobei der Temperaturreferenzkörpersensor (7) im Bereich von -40 °C bis 70 °C eine Grenzabweichung von weniger als ±2 °C, vorzugsweise bis zu ±1.5 °C aufweist.

5. Vorrichtung zur Personenzutrittskontrolle nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die durch den Prozessor (4) vorgenommene Ermittlung der Körpertemperatur durch den Personenzählsensor (1) auslösbar ist.

6. Vorrichtung zur Personenzutrittskontrolle nach einem der vorangegangenen Ansprüche, ferner umfassend einen Personenflusssensor (3) zur Detektion der sich in der Eintrittszone (5) befindenden Personen, wobei der Personenflusssensor (3) vorzugsweise einen optischen Präsenzmelder und/oder einen thermoelektrischen Präsenzmelder umfasst.

7. Vorrichtung zur Personenzutrittskontrolle nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmebildkamera (2) ein Microbolometer, vorzugsweise des Modells Lepton® von Flir oder des Modells Mosaic Core™ von Seek Thermal, umfasst.

8. Vorrichtung zur Personenzutrittskontrolle nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Personenzählsensor (1) eine Lichtschranke umfasst.

9. Vorrichtung zur Personenzutrittskontrolle nach einem der vorangegangenen Ansprüche, ferner umfassend mindestens einen Signalgeber zur Wiedergabe eines Signals, vorzugsweise einen akustischen und/oder optischen Signalgeber, besonders bevorzugt einen Lautsprecher (8).

10. Vorrichtung zur Personenzutrittskontrolle nach einem der vorangegangenen Ansprüche, ferner umfassend mindestens eine mit dem Prozessor (4) verbundene Personenflusssteuereinheit zur Steuerung des Personenflusses, vorzugsweise eine optische Personenflusssteuereinheit, insbesondere mindestens eine Signalleuchte.

11. Vorrichtung zur Personenzutrittskontrolle nach einem der vorangegangenen Ansprüche, ferner umfassend eine mit dem Prozessor (4) verbundene Temperaturanzeige (11) zur Anzeige der vom Prozessor (4) ermittelten Körpertemperatur der sich in der Eintrittszone (5) befindenden Personen.

12. Verfahren zur Messung der Körpertemperatur von sich in einer Eintrittszone (5) befindenden Personen mittels der Vorrichtung zur Personenzutrittskontrolle nach einem der vorangegangenen Ansprüche, umfassend die Schritte: (i) Wärmebilderfassung der Eintrittszone (5) durch die Wärmebildkamera (2), (ii) Detektion einer die Eintrittszone (5) passierenden Person durch den Personenzählsensor (1) und (iii) Ermittlung der Körpertemperatur der sich in der Eintrittszone (5) befindenden Person durch den Prozessor (4).

13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmebilderfassung der Eintrittszone (5) kontinuierlich stattfindet, vorzugsweise mit einer Bildrate von 5-10 Bildern pro Sekunde.

14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Personenzählsensor (1) die durch den Prozessor (4) vorgenommene Ermittlung der Körpertemperatur auslöst.

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12-14, dadurch gekennzeichnet, dass Schritt (i) ferner die Wärmebilderfassung des Temperaturreferenzkörpers (6) durch die Wärmebildkamera (2) umfasst und mindestens einer der Schritte (i)-(iii) ferner die Messung der Temperatur des Temperaturreferenzkörpers (6) durch den Temperaturreferenzkörpersensor (7) umfasst.

16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass einer der Schritte (i)-(iii) weiterhin eine Referenzierung der von der Wärmebildkamera (2) erstellten Wärmebilderfassung auf Grundlage der vom Temperaturreferenzkörpersensor (7) gemessenen Temperatur des Temperaturreferenzkörpers (6) umfasst.