CH706207A1 - Handgerät zur Reinigung von Oberflächen mit integrierter Sprüheinheit. - Google Patents

Abstract

Ein einhändig bedienbares Handgerät zur Reinigung von Oberflächen hat eine integrierte Sprüheinheit (2, 3), ein Reservoir für eine Reinigungsflüssigkeit, die mit der Sprüheinheit (2, 3) versprühbar ist, und ein Reinigungselement (4), das zum Abwischen der zu reinigenden Oberflächen geeignet ist. Das Handgerät ist von stiftartiger oder von flacher rechteckiger Form, und das Reinigungselement ist ein mit dem Handgerät verbundenes und in Längsrichtung angeordnetes hydrophiles Mikrofasertuch (4) mit ebener Reinigungsfläche. Das Handgerät ist vorteilhaft zudem multifunktional und hat neben der Reinigungsfunktion mindestens eine weitere Funktion.

Description

[0001] Die Erfindung betrifft ein Handgerät zur Reinigung von Oberflächen mit integrierter Sprüheinheit nach Patentanspruch 1.

[0002] Glatte Oberflächen wie beispielsweise Fenstergläser oder Brillengläser werden besonders bei starker Verschmutzung traditionell in einer Weise gereinigt, dass zuerst ein geeignetes flüssiges Reinigungsmittel aufgespritzt und anschliessend der vom Reinigungsmittel gelöste Schmutz mit einem weichen und saugfähigen Material aufgewischt und weggeputzt wird. Diese an sich bewährte Methode hat lediglich den Nachteil, dass dafür zwei verschiedene und separate Gegenstände eingesetzt werden müssen. Neuere Methoden verwenden bevorzugt auch sogenannte Mikrofasertücher, bei denen, insbesondere bei relativ geringer Verschmutzung, der Einsatz eines flüssigen Reinigungsmittels sogar ganz vermieden werden kann. Die Oberflächen bestimmter Gegenstände werden in manchen Fällen natürlich trotzdem vom zusätzlichen Einsatz eines flüssigen Reinigungsmittels profitieren, insbesondere dann, wenn dieses auch eine auf die zu reinigende Oberfläche abgestimmte pflegende und schützende Wirkung hat.

[0003] Bei den Flachbildschirmen (flat screens) und insbesondere bei den heute fast allgegenwärtigen berührungsempfindlichen Bildschirmen (touch screens) für smart phones etc. besteht natürlich ein grosser Reinigungsbedarf, da insbesondere die letzteren wegen Schweissrückständen und anderen Verunreinigungen von den Fingern der Benutzer besonders schnell verschmutzen.

[0004] Bei den touch screens ist bekannt, dass die Berührungsempfindlichkeit mit unterschiedlichen technischen Mitteln erzeugt werden kann. So gibt es beispielsweise resistive, kapazitive und auch noch verschiedene weitere Typen von touch screens. Wegen der Unterschiedlichkeit der angewendeten Funktionsprinzipien haben die touch screens einen verschiedenartigen Schichtenaufbau und verwenden zumeist auch verschiedene Materialien für die Oberflächen, die dem Berührungskontakt ausgesetzt sind. Deshalb kommt der richtigen und abgestimmten Pflege der touch screens natürlich eine besondere Bedeutung bei.

[0005] Die heute vermutlich am häufigsten eingesetzten touch screens sind resistiver Art. Sie gelten im Allgemeinen als relativ unempfindlich gegenüber Staub, Feuchtigkeit, Wassertropfen sowie auch den gängigsten Chemikalien in Reinigungsmitteln, sind aber meist kratzempfindlich. Bevorzugt werden resistive touch screens oft auch vor allem deshalb, weil sie in der Regel sowohl mit den Fingern, Zeigestiften (styluses) als auch Handschuhen bedienbar sind.

[0006] Reinigungsempfehlungen für touch screens gehen üblicherweise davon aus, dass Reinigungsmittel mit Inhaltsstoffen wie Alkohol oder Ammoniak und insbesondere auch abrasive Zusätzen nicht verwendet werden sollten. Idealerweise sollte ein Reinigungsmittel für Flachbildschirme und berührungsempfindliche Bildschirme natürlich für möglichst viele Typen und Materialien einsetzbar sein, zumindest aber für die obenstehend erwähnten sehr häufig eingesetzten touch screens vom resistiven Typ. Geeignete Reinigungsmittel sind an sich aber bekannt.

[0007] Insgesamt kann festgestellt werden, dass bezüglich geeigneter und zudem auch leicht transportabler Reinigungsvorrichtungen klar ein erhöhter Bedarf besteht. Zwar gibt es bereits Reinigungs-/Anwendungssets für touch screens und LCD-Anzeigen, die in Behältern oder Beuteln mitgenommen werden können. In der Regel umfassen diese Sets jedoch separate Mittel für die jeweilige Einzelfunktion, also z.B. ein Reinigungsmittel, ein Mikrofaser-Reinigungstuch sowie den eigentlichen Bedien-/Zeigestift (Stylus).

[0008] Einen weiteren, allerdings in einem etwas anderen Anwendungsbereich liegenden Stand der Technik zeigt die US-2005/0 063 764. Diese Veröffentlichung zeigt ein Handgerät zur Reinigung von Oberflächen mit integrierter Sprüheinheit. Es handelt sich dabei um die Kombination einer Bürste oder einer bürstenartigen Vorrichtung mit einer Sprühdose, wobei dieses Handgerät speziell für die Haarpflege konzipiert ist. Allerdings kann es gleichermassen natürlich auch zur Pflege von anderen Gegenständen wie beispielsweise von Felloberflächen verwendet werden. Dabei kann die bürstenartige Vorrichtung abziehbare Wischtücher oder dergleichen aufweisen, und die Wischtücher können dabei dazu dienen, dem Haar Wirkstoffe zuzuführen oder Stoffe zu entnehmen, währendem die bürstenartige Vorrichtung durch oder über das Haar gezogen wird. Insbesondere können die Wischtücher (wipe sheets) auch mit Reinigungsmitteln vorbehandelt sein und sie können eingesetzt werden, um Schmutzteile, Haare und Hautschuppen zu entfernen.

[0009] Offensichtlich ist die Vorrichtung der US-2005/0 063 764 aber weder besonders geeignet noch speziell dafür vorgesehen, glatte und ebene Oberflächen zu reinigen. Zudem erfordert die Vorrichtung ein relativ umständliches Handling in der Anwendung, denn die Konstruktionsweise erfordert es, dass sie für die Funktionen «sprayen» und «bürsten» jeweils genau umgekehrt in die Hand genommen werden muss.

[0010] Weiterhin ist beispielsweise aus der DE-20 300 992-U1 ein Etui für Schreib-, Zeichen- oder Malgeräte mit zusätzlichen Funktionselementen bekannt, das ein einseitig fest angebrachtes Reinigungselement in der Form eines Wischtuches aufweist. Zwar ist dieses einhändig bedienbare Gerät speziell zur Reinigung von glatten und ebenen Oberflächen wie Whiteboards oder Flipcharts vorgesehen, eine integrierte Sprüheinheit gibt es aber nicht.

[0011] Schliesslich beschreibt die US-5 924 153 eine Vorrichtung zum Entfernen von Staub die für die Reinigung von Bildschirmen geeignet ist. Zwar handelt es sich auch hier um ein bürstenartiges, einhändig bedienbares Gerät, das an der Wirk- bzw. Wischfläche mit einem künstlichen Fleece-Material ausgestattet ist. Eine integrierte Sprüheinheit fehlt aber ebenfalls.

[0012] Es ist somit die Aufgabe, ein vielseitig einsetzbares und einhändig bedienbares Handgerät zur Reinigung von Oberflächen mit integrierter Sprüheinheit anzugeben, das speziell für glatte und ebene Oberflächen geeignet ist.

[0013] Eine weitere Aufgabe soll darin bestehen, dass das Handgerät zur Reinigung von Oberflächen mit integrierter Sprüheinheit besonders zur Reinigung von Elektronikgeräten mit berührungsempfindlichen Bildschirmen, also mit sogenannten touch screens, geeignet sein soll.

[0014] Diese Aufgaben werden durch die Merkmalskombination des Patentanspruchs 1 gelöst.

[0015] Die Lösung besteht darin, dass ein gattungsgemässes und vielseitig einsetzbares und einhändig bedienbares Handgerät mit integrierter Sprüheinheit und Reinigungselement so gestaltet ist, dass es von stiftartiger oder von flacher rechteckiger Form ist, und dass das Reinigungselement ein mit dem Handgerät verbundenes und in Längsrichtung angeordnetes hydrophiles Mikrofasertuch mit ebener Reinigungsfläche ist.

[0016] Die stiftartige oder die flache rechteckige Form erlaubt es, dass das Gerät gut transportabel ist, weil es leicht und platzsparend in Jacken- oder Manteltaschen oder dergleichen untergebracht werden kann. Dies trifft selbst dann noch zu, wenn es in einem geeigneten formangepassten Schutzbehälter untergebracht ist. Die stiftartige oder flache rechteckige Form macht es auch geeignet für Zusatzfunktionen, welche natürlich speziell im Zusammenhang mit Geräten mit touch screens und besonders bei Kleingeräten wie smartphones, besonders hilfreich sind. Eine dieser Zusatzfunktionen ist eine Stiftspitze (Stylus) zur Bedienung von berührungsempfindlichen Anzeigevorrichtungen (touch screens). Eine weitere Zusatzfunktion ist beispielsweise die Integration eines Laserpointers für den Gebrauch bei Präsentationen und Vorträgen.

[0017] Vorteilhafterweise ist die ebene Reinigungsfläche an der Längsseite des Gerätes von länglicher rechteckiger Form. Dies ermöglicht es, dass rechteckige glatte und ebene Oberflächen auch bis in die äussersten Ecken vollständig und gründlich gereinigt werden können.

[0018] Weiterhin kann bei einem erfindungsgemässen Handgerät von stiftartiger Form der Sprühkopf der Sprüheinheit zum Zweck der leichten und zuverlässigen Verschliessbarkeit der Sprüheinheit um eine Längsachse schwenkbar an einem Ende der stiftartigen Form angebracht sein. Auf diese Weise ist es möglich, elegantes und funktionales Design zu vereinen.

[0019] Wird ein mehrfunktionales Handgerät mit Eignung für Präsentationen ins Auge gefasst, so können bei einem Handgerät von stiftartiger Form vorteilhaft die Stiftspitze (Stylus) zur Bedienung von berührungsempfindlichen Anzeigevorrichtungen (touch screens) und der Laserpointer an entgegengesetzten Enden des Handgerätes angeordnet sein. Auch dies ist mit elegantem und funktionalem Design sehr gut vereinbar. Zur leichten Bedienung des Laserpointers kann zudem in einem Seitenbereich des Stiftes eine berührungsempfindliche Kontaktfläche zur Auslösung der Laserpointerfunktion vorhanden sein.

[0020] Soll ein erfindungsgemässes Handgerät von stiftartiger Form mit Stylus-Funktion hauptsächlich zum Einsatz mit den heute sehr weit verbreiteten touch screens resistiver Art geeignet sein, so kann die Stiftspitze (Stylus-point) zur Bedienung von berührungsempfindlichen Anzeigevorrichtungen (touch screens) eine elektrisch leitende Pigmentierung mit einem elektrischen Widerstand > 200 Ω aufweisen.

[0021] Das eigentliche Reinigungselement ist jedoch, wie erwähnt, ein mit dem Handgerät verbundenes und in Längsrichtung (an einer Seitenfläche) angeordnetes hydrophiles Mikrofasertuch mit ebener Reinigungsfläche. Die Hydrophilität des Mikrofasertuchs ist bei Bildschirmen von Elektronikgeräten von besonderer Bedeutung, weil so überschüssige Reinigungsflüssigkeit schnell und zuverlässig wieder von der zu reinigenden Oberfläche entfernt werden kann. Dies ist beispielsweise von Bedeutung, wenn allfällige Undichtigkeiten des zu reinigenden Gerätes dazu führen könnten, dass die im Innern des Gerätes liegende Elektronik durch das Eindringen von überschüssiger Reinigungsflüssigkeit oder Feuchtigkeit Schaden erleidet. Zur Verbesserung der hydrophilen Eigenschaften enthält das Mikrofasertuch deshalb vorteilhaft eine hydrophile Substanz mit einem Bor-Anteil, um einen grösseren Anteil an Reinigungsflüssigkeit oder Wasser zu absorbieren bzw. zu vernetzen. Selbstverständlich können zur Absorbtion bzw. zur Vernetzung der Reinigungsflüssigkeit auch andere Substanzen, beispielsweise solche mit einem Silberionen-Anteil oder mit einem Anteil an Nanopartikeln eingesetzt werden. Weiterhin kann das Mikrofasertuch auch mehrschichtig aufgebaut sein.

[0022] Die in der Sprüheinheit verwendete Reinigungsflüssigkeit ist vorteilhafterweise frei von Alkohol, um die berührungsempfindlichen Bildschirme zu schützen, sie kann aber auch Duftstoffe oder Desinfektionsmittel enthalten. Als Desinfektionsmittel können beispielsweise Silbernitrat-haltige Substanzen vorgesehen sein. Da insbesondere die Bildschirme von Smartphones und Tablet-Computer wegen der Häufigkeit des Gebrauchs und der Bedienbarkeit mit den blossen Fingern ein beträchtliches Hygiene-Risiko darstellen, kommt der regelmässigen Reinigung und Desinfektion dieser touch-screens natürlich eine sehr hohe Bedeutung zu. Dies ist dann natürlich auch besonders förderlich für die Gesundheit der Benutzer, besonders dann, wenn ein touch-screen Gerät von mehreren Personen genutzt wird.

[0023] Weiterhin ist das erfindungsgemässe Reinigungsgerät vorteilhaft auch so ausgeführt, dass das Mikrofasertuch leicht ersetzbar ist. Letzteres, also die leichte Ersetzbarkeit, ist natürlich auch für die anderen Verbrauchsteile des Reinigungsgerätes vorgesehen, nämlich für eine Patrone für die Reinigungsflüssigkeit, für allfällig vorhandene Batterien und für den eigentlichen Stylus-Kopf (falls ein solcher vorhanden ist). Wegen der letztgenannten Eigenschaft, also der Ersetzbarkeit des Stylus-Kopfes, kann die Multifunktionalität des Reinigungsgerätes bei Bedarf auch optimal an andere touch screen-Typen angepasst werden.

[0024] Zur weiteren Verbesserung der Gebrauchsfähigkeit des erfindungsgemässen Reinigungsgerätes können auch Haltemagnete eingebaut sein, damit das Gerät unverlierbar am metallischen Gehäuse beispielsweise eines tablet-computers befestigbar ist. Selbstverständlich kann das Handgerät aber auch mit einer anderen Haltevorrichtung versehen sein, mit der es lösbar an einem anderen Gegenstand oder an einem Kleidungsstück befestigbar ist. So kann es beispielsweise auch mit Schlaufen, Klettverschlussbestandteilen oder Clips ausgestattet sein.

[0025] Weiterhin kann das Handgerät zur Verwendung mit einem Sockel vorgesehen sein, auf dem das Handgerät bei Nicht-Gebrauch in einer Weise aufstellbar oder einsteckbar ist, dass das hydrophile Mikrofasertuch freiliegt und so nach einem Reinigungsvorgang schneller austrocknen kann.

[0026] Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, nämlich ein stiftartiges Gerät, anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt die <tb>Fig. 1<sep>eine 3D-Ansicht des Handgerätes von zwei Seiten, <tb>Fig. 2<sep>einen 3D-Längsschnitt des Handgerätes, <tb>Fig. 3<sep>eine 3D-Explosions-Ansicht des Handgerätes, <tb>Fig. 4<sep>die Anwendung des Handgerätes zum Sprayen der Reinigungsflüssigkeit, <tb>Fig. 5A<sep>die Anwendung des Handgerätes zum Reinigen einer glatten und ebenen Oberfläche, <tb>Fig. 5B<sep>die Vorbereitung des Handgerätes zur Erleichterung der Reinigung von Ecken einer rechteckigen Oberfläche, <tb>Fig. 6<sep>die Anwendung des Handgerätes als Laserpointer, <tb>Fig. 7<sep>die Austauschbarkeit einer Reinigungsflüssigkeits-Patrone, <tb>Fig. 8<sep>die Austauschbarkeit des Mikrofasertuches, und <tb>Fig. 9<sep>die Austauschbarkeit der Stylus-Spitze.

[0027] Die Fig. 1 zeigt eine 3D-Ansicht eines Handgerätes zur Reinigung von Oberflächen von zwei Seiten, nämlich von seitlich-hinten und von seitlich-vorne. Das Handgerät ist von länglicher, stiftartiger Form mit einem Körper 1 und einer integrierten Sprüheinheit mit einem Sprühkopf 2. Der Sprühkopf 2 ist um eine Längsachse drehbar am Körper 1 angebracht und hat eine Sprühdüse 3 zum Versprühen von Reinigungsflüssigkeit. An einer Seitenfläche des Körpers 1 ist ein Reinigungselement mit dem Handgerät verbunden. Das Reinigungselement besteht dabei aus einem in Längsrichtung der stiftartigen Form angeordneten hydrophilen Mikrofasertuch 4 mit ebener Reinigungsfläche. Das Mikrofasertuch 4 ist auswechselbar, von länglicher rechteckiger Form und erstreckt sich fast über die ganze Länge des Körpers 1.

[0028] Weiterhin hat das Handgerät an dem dem Sprühkopf 2 entgegengesetzten Ende der stiftartigen Form eine Stiftspitze 5 zur Verwendung als Zeigestift (Stylus) für einen berührungsempfindlichen Bildschirm (touch screen). Im Sprühkopf 2 kann zudem eine Laserdiode 6 für einen Laserpointer angebracht sein. Nicht dargestellt ist eine berührungsempfindliche Kontaktfläche 7, die in einem Seitenbereich der stiftartigen Form zur Auslösung der Laserpointerfunktion vorhanden sein kann. Die einzelnen Bestandteile des Handgerätes zur Reinigung von Oberflächen werden im Weiteren anhand der Fig. 2und 3noch eingehender erläutert.

[0029] Die Fig. 2 zeigt einen 3D-Längsschnitt des Handgerätes, auch wieder von seitlich-hinten. Hier ist bereits erkennbar, dass das Handgerät zur Reinigung von Oberflächen mit einer Patrone 8 mit Reinigungsflüssigkeit ausgerüstet ist. Auch die Patrone 8 ist auswechselbar, wie im Folgenden noch eingehender gezeigt werden wird.

[0030] Die Fig. 3 zeigt eine 3D-Explosions-Ansicht des Handgerätes, in der die einzelnen Bestandteile deutlicher zu erkennen sind.

[0031] Die Patrone 8 mit der Reinigungsflüssigkeit hat einen Patronendeckel 9. In die Patrone 8 ist eine Pumpeinheit 10 einsetzbar. Auf die Pumpeinheit 10 ist eine Verschlusseinheit 11 mit einer Abdeckung 12 aufsetzbar. Auf die Verschlusseinheit 11 und auf die Abdeckung 12 ist schliesslich der Sprühkopf 2 aufsetzbar, der seinerseits die Sprühdüse 3 und die Laserdiode 6 für den Laserpointer enthält und von einer separaten Kopfabdeckung 13 abgedeckt ist.

[0032] Die Patrone 8 mit dem Patronendeckel 9, der Pumpeinheit 10, der Verschlusseinheit 11 und der Abdeckung 12 sind in den Körper 1 der stiftartigen Form einsetzbar. Gehalten und abgedeckt werden sie darin von einem Deckel 14. Schliesslich ist das Ganze von einer separaten und am Körper 1 einrastbaren Körperabdeckung 15 abgedeckt, in die ihrerseits auch die Stiftspitze 5 einsetzbar ist. Die Stiftspitze 5 ist vorzugsweise so gewählt, dass sie eine elektrisch leitende Pigmentierung mit einem elektrischen Widerstand > 200 Q hat und speziell für touch screens vom resistiven Typ geeignet ist. Selbstverständlich können aber auch andere Stiftspitzen eingesetzt werden.

[0033] An oder in der Körperabdeckung 15 ist das Mikrofasertuch 4 angebracht oder einlegbar. Das Mikrofasertuch 4 hat hydrophile Eigenschaften und enthält eine hydrophile Substanz wie Bor, um einen grösseren Anteil an Reinigungsflüssigkeit absorbieren bzw. vernetzen zu können. Wie eingangs erwähnt, können aber auch andere Substanzen oder Zusätze zu diesem Zweck eingesetzt werden.

[0034] Weiterhin erkennbar sind in der Fig. 3noch Magnete und Batterien 16 die in passende Ausnehmungen im Körper 1 einlegbar sind.

[0035] Die Fig. 4 zeigt die Anwendung des Handgerätes zum Sprayen der Reinigungsflüssigkeit. Gezeigt ist hier der Sprühkopf 2 in einer Drehstellung, in der die Verschlusseinheit 11 geöffnet ist und das Versprühen der Reinigungsflüssigkeit durch Drücken auf den Sprühkopf 2 ausgelöst werden kann. Auf diese Weise kann beispielsweise der touch screen 20 eines Elektronikgerätes 21 besprüht und für die Reinigung vorbereitet werden.

[0036] Die Fig. 5A zeigt die Anwendung des Handgerätes zum Reinigen einer glatten und ebenen Oberfläche, hier zur Reinigung des touch screens 20. Dazu wird die Fläche des Mikrofasertuches 4 auf die mit Reinigungsflüssigkeit benetzte Oberfläche des touch screens 20 aufgelegt und dieser durch Reiben gereinigt.

[0037] Die Fig. 5B zeigt die Vorbereitung des Handgerätes zur Erleichterung der Reinigung von Ecken einer rechteckigen Oberfläche, weil die vorliegende Konstruktionsweise mit dem verdrehbaren Sprühkopf 2 es natürlich ermöglicht, dass dieser zur besseren Erreichbarkeit der Ecken des touch screens 20 vorübergehend weggedreht wird.

[0038] Die Fig. 6 zeigt die Anwendung des Handgerätes als Laserpointer, hier lediglich angedeutet im Betrieb desselben. Die Aktivierung erfolgt, wie früher erwähnt, mit der berührungsempfindlichen Kontaktfläche 7 an der Längsseite der stiftartigen Form.

[0039] Die Fig. 7 zeigt in schematischer Weise die Austauschbarkeit der Patrone 8 für die Reinigungsflüssigkeit. Dazu wird die Einheit mit der leeren Patrone 8, der Pumpeinheit 10 und dem Sprühkopf 2 aus dem Körper 1 des Handgerätes herausgezogen, anschliessend die leere Patrone 8 von der Pumpeinheit 10 entfernt und schliesslich ersetzt.

[0040] Die Fig. 8 zeigt in schematischer Weise die Austauschbarkeit des Mikrofasertuches 4. Nicht dargestellt ist hier, dass dazu, je nach Konstruktionsweise, eventuell zuerst noch die Körperabdeckung 15 gelöst werden muss.

[0041] Die Fig. 9 zeigt in schematischer Weise die Austauschbarkeit der Stiftspitze 5. Nicht dargestellt ist hier, dass dazu zuerst noch die Körperabdeckung 15 gelöst werden muss.

[0042] Das oben beschriebene Ausführungsbeispiel des Handgeräts ist von stiftartiger Form. Es ist aber auch vorgesehen, dass das erfindungsgemässe Handgerät auch von flacher, rechteckiger Form sein kann, in seiner äusserlichen Form also ungefähr vergleichbar mit derjenigen heute gängiger smartphones. In der Grösse kann es dann natürlich entweder auf die Grösse der zu reinigenden touch-screens von smartphones abgestimmt sein, oder es kann auch etwas grösser gestaltet sein, damit es für grössere touch-screens besser geeignet ist. Während sich die stiftartige Form offensichtlich besser eignet für Zusatzfunktionen wie Bedienstifte, ist dies bei flachen, rechteckigen Formen weniger der Fall. Für andere Zusatzfunktionen, wie etwa die erwähnte Laserpointer-Funktion, erscheinen beide Ausführungsformen jedoch gleichermassen geeignet.

Bezugsziffernliste:

[0043] <tb>1<sep>Körper <tb>2<sep>Sprühkopf <tb>3<sep>Sprühdüse <tb>4<sep>Mikrofasertuch <tb>5<sep>Stiftspitze <tb>6<sep>Laserdiode <tb>7<sep>Kontaktfläche <tb>8<sep>Patrone <tb>9<sep>Patronendeckel <tb>10<sep>Pumpeinheit <tb>11<sep>Verschlusseinheit <tb>12<sep>Abdeckung <tb>13<sep>Kopfabdeckung <tb>14<sep>Deckel <tb>15<sep>Körperabdeckung <tb>16<sep>Magnete und/oder Batterien <tb>17–19<sep>nicht verwendet <tb>20<sep>touch screen <tb>21<sep>Elektronikgerät

Claims (10)

1. Handgerät zur Reinigung von Oberflächen mit integrierter Sprüheinheit, wobei das Handgerät – einhändig bedienbar ist, – ein Reservoir für eine Reinigungsflüssigkeit aufweist, die mit der Sprüheinheit versprühbar ist, und – ein Reinigungselement aufweist, das zum Abwischen der zu reinigenden Oberflächen geeignet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Handgerät von stiftartiger oder von flacher rechteckiger Form ist, und dass das Reinigungselement ein mit dem Handgerät verbundenes und in Längsrichtung angeordnetes hydrophiles Mikrofasertuch (4) mit ebener Reinigungsfläche ist.

2. Handgerät nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es multifunktional ist indem es neben der Reinigungsfunktion mindestens eine weitere Funktion und Mittel zu deren Realisierung aufweist.

3. Handgerät nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine weitere Funktion und Mittel zu deren Realisierung eine auswechselbare Stiftspitze (5) zur Bedienung von berührungsempfindlichen Anzeigevorrichtungen (touch screens) und/oder ein Laserpointer für den Gebrauch bei Präsentationen und Vorträgen umfasst.

4. Handgerät nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die ebene Reinigungsfläche von länglicher rechteckiger Form ist und dass das Mikrofasertuch (4) auswechselbar ist.

5. Handgerät von stiftartiger Form nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sprühkopf (2) der Sprüheinheit zu deren Verschliessbarkeit um eine Längsachse schwenkbar an einem Ende der stiftartigen Form angebracht ist und dass eine auswechselbare Patrone (8) für die Reinigungsflüssigkeit vorhanden ist.

6. Handgerät nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stiftspitze (5) zur Bedienung von berührungsempfindlichen Anzeigevorrichtungen (touch screens) und der Laserpointer an entgegengesetzten Enden des Handgerätes angebracht sind.

7. Handgerät nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das hydrophile Mikrofasertuch (4) eine hydrophile Substanz mit einem Bor-Anteil, einem Silberionen-Anteil oder einem Anteil mit Nanopartikeln enthält, um einen grösseren Anteil an Reinigungsflüssigkeit absorbieren bzw. vernetzen zu können.

8. Handgerät nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stiftspitze (5) zur Bedienung von berührungsempfindlichen Anzeigevorrichtungen (touch screens) eine elektrisch leitende Pigmentierung mit einem elektrischen Widerstand > 200 Ω aufweist.

9. Handgerät nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Seitenbereich der stiftartigen Form eine berührungsempfindliche Kontaktfläche (7) zur Auslösung der Laserpointerfunktion vorhanden ist.

10. Handgerät nach einem der Patentansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Haltevorrichtung vorhanden ist, mit der das Handgerät lösbar an einem anderen Gegenstand oder an einem Kleidungsstück befestigbar ist.