CH700998A2

CH700998A2 - Mehrschichtiges Laminat, Verfahren zur Herstellung, Verwendung und daraus hergestellter Verpackungsbehälter, insbesondere für zumindest partiell dehydratisierte Lebensmittel.

Info

Publication number: CH700998A2
Application number: CH6812010A
Authority: CH
Inventors: Manfred Marz; Agnes Strack
Original assignee: Huhtamaki Ronsberg
Priority date: 2009-05-13
Filing date: 2010-05-05
Publication date: 2010-11-15
Also published as: DE102009021082A1; NO20100649L

Abstract

Die Erfindung betrifft ein mehrschichtiges Laminat (10), insbesondere Verpackungslaminat, vorzugsweise zur Verpackung von einem zumindest partiell dehydratisierten Lebensmittel, wobei zwischen einer, vorzugsweise bedruckbaren und/oder lackierbaren, Aussenschicht (20) und einer Innenschicht (40) aus Polymilchsäure eine Barriereschicht (30) angeordnet ist. Ferner betrifft die Erfindung die Herstellung und Verwendung eines solchen Laminats sowie einen daraus hergestellten Verpackungsbehälter.

Description


  [0001]    Die Erfindung betrifft ein mehrschichtiges Laminat, ein Verfahren zu dessen Herstellung, dessen Verwendung sowie einen daraus hergestellten Verpackungsbehälter gemäss den Oberbegriffen der Patentansprüche 1, 10, 12 und 13.

  

[0002]    Mehrschichtige Laminate zur Verpackung oder zur Herstellung einer Verpackung von Lebensmitteln sind seit geraumer Zeit bekannt. Derartige Laminate bestehen üblicherweise aus einem Papier-Aluminium-Polyethylen-Verbundmaterial, wobei je nach Bedarf, eine Polyethylenverbundschicht gemäss vorgenanntem Verbundaufbaus durch eine Polypropylen- oder durch eine Polyesterschicht ersetzt werden können, die monoaxial oder zumeist biaxial gereckt sind.

  

[0003]    Als problematisch bei diesen vorgenannten Verbundmaterialien hat sich die Tatsache erwiesen, dass diese Verbünde zwar gut zum Verpacken von weichen, pastösen oder flüssigen Produkten geeignet, jedoch nur bei Inkaufnahme von wesentlichen Einschränkungen und Nachteilen für sperrige, kantige und/oder spitzige Produkte, beispielsweise für Trockenprodukte wie getrocknete Lebensmittel, verwendbar sind.

  

[0004]    So besteht ein massgeblicher Nachteil dieser vorerwähnten Verbundmaterialien darin, dass diese nur eine sehr geringe Durchstossfestigkeit sowie Durchstossdehnung aufweisen und diese Laminate bereits bei einer sehr geringen Durchstossenergie verletzt bzw. zerstört werden, so dass diese Laminate zwar durch einen Ersatz von Polyethylen im Materialverbund durch biaxial orientiertes Polypropylen oder einen solcherart gereckten Polyester in Form einer aus dem jeweiligen Material gefertigten Folie verbessert werden kann, ohne jedoch die Durchstossproblematik so zu verbessern, dass auch dehydratisierte Lebensmittel, wie beispielsweise Trockensuppen, Nudeln, getrocknete Zwiebeln und Pilze oder beispielsweise auch Croutons verpackt werden könnten, ohne einen von innerhalb der Verpackung durch das verpackte dehydratisierte Lebensmittel initiierten Durchstoss,

   respektive eine Perforation des Verpackungslaminats befürchten zu müssen.

  

[0005]    Wenn jedoch ein derartiges Verpackungsmaterial, insbesondere von innen, verletzt, wie beispielsweise durchstochen wird, ergibt sich zwangsläufig aufgrund der damit einhergehenden Materialperforation eine Verletzung der Barriereschicht des Verpackungsmaterials, was aufgrund eines dann möglichen Sauerstoff-, Luft-, Gas-, Feuchtigkeits- oder Lichtzutritt in die Verpackung oder aus der Verpackung zu einem Verderb des jeweiligen Füllguts und darüber hinaus in aller Regel auch zu einer Kontamination desselben führt.

  

[0006]    Wie vorerwähnt, wurde bei gemäss dem bisherigen Stand der Technik eingesetzten Verbundmaterialien versucht, die Durchstossfestigkeit eines Papier-Aluminium-Polyethylen-Verbundes durch den Einsatz von Polypropylen- oder Polyesterfolie zu verbessern; eine befriedigende Lösung konnte jedoch, trotz einer geringen Steigerung der Durchstossfestigkeit durch den Einsatz dieser Alternativmaterialien im Verbund nicht erreicht werden.

  

[0007]    So liegen Durchstossfestigkeiten dieser Laminate, bestimmt nach DIN EN 14477, bei folgenden Werten:
<tb>1 Verbund<sep>Standard Papier* / Alu / PE<sep>Standard Papier* / Alu / PET oder OPP


  <tb><sep>Durchstossfestigkeit < 4,0 N
Durchstossdehnung < 0,8 %
Durchstossenergie < 1,6 mJ<sep>Durchstossfestigkeit 5,0 - 7,5 N
Durchstossdehnung 0,8 - 1,2 %
Durchstossenergie 3,0 - 5,0 mJ*80 g/m<2>

  

[0008]    Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Laminat sowie dessen Herstellung und Verwendung sowie daraus hergestellte Verpackungen zur Verfügung zu stellen, wobei das Laminat einfach und kostengünstig mit einer gegenüber dem vorgenannten Stand der Technik deutlich verbesserten Durchstossfestigkeit und Durchstossdehnung herzustellen ist, so dass mit diesem Laminat sowie daraus hergestellten Verpackungen, das/die eine erhöhte Durchstossenergie aufzunehmen in der Lagen ist/sind, insbesondere dehydratisierte Lebensmittel, die Ecken, Spitzen und Kanten aufweisen, in optimierter Weise unter Beibehaltung der Integrität des Verpackungsmaterials auch in benutztem, beispielsweise gestapeltem Zustand der gefüllten Verpackungen, verpackt werden können.

  

[0009]    Diese Aufgabe wird durch ein mehrschichtiges Laminat gemäss Patentanspruch 1, ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Laminats gemäss Patentanspruch 9, die Verwendung eines derartigen Laminats gemäss Patentanspruch 11 sowie einen aus einem solchen Laminat hergestellten Verpackungsbehälter gemäss Patentanspruch 12 gelöst.

  

[0010]    Insbesondere wird die Aufgabe durch ein mehrschichtiges Laminat, insbesondere Verpackungslaminat, vorzugsweise zur Verpackung von einem zumindest partiell de-hydratisierten Lebensmittel gelöst, wobei zwischen einer, vorzugsweise bedruckbaren und/oder lackierbaren Aussenschicht und einer Innenschicht aus Polymilchsäure eine Barriereschicht angeordnet ist.

  

[0011]    Ein wesentlicher Punkt der Erfindung liegt hierbei darin, dass als Verbundmaterial Polymilchsäure vorgesehen und verwendet wird, da das erfindungsgemässe Laminat mit einer solchen Verbundschicht, die aus einer Polymilchsäure-Folie hergestellt ist, eine gegenüber allen vorgenannten Materialien deutlich überlegene Durchstossfestigkeit und Durchstossdehnung bei einer deutlich verbesserten Fähigkeit zur Aufnahme von Durchstossenergie aufweist, wie in folgender Tabelle dargelegt ist, so dass eine Verletzung einer Barriereschicht, die bei einer Verwendung des mehrschichtigen Laminats als Verpackungsmaterial verpackungsaussenseitig der Polymilchsäure aufweisenden Verbundschicht angeordnet ist, nicht zu befürchten ist.
<tb>1 Verbund<sep>Papier / Alu / Polymilchsäure


  <tb><sep>Durchstossfestigkeit > 7,0 N
Durchstossdehnung > 1,2 %
Durchstossenergie > 7,0 m]

  

[0012]    Ein weiterer wesentlicher Punkt und Vorteil der Erfindung, der sich aus der Verwendung einer Verbundschicht aus Polymilchsäure ergibt, liegt darin, dass der Verbund durch die Verwendung dieser Polymilchsäureschicht eine hohe Festigkeit und Steifigkeit erhält, die eine optimierte Verarbeitbarkeit des erfindungsgemässen Polymilchsäureverbundes mit sich bringt, wobei insbesondere die Steifigkeit zu einer guten Maschinengängigkeit des erfindungsgemässen mehrschichtigen Laminats beiträgt und daraus hergestellte, beispielsweise Wickel- oder Faltverpackungen sowie durch Siegelung hergestellte Verpackungsbehälter ferner ein ansprechendes Aussehen und eine angenehme und hochwertige Haptik erhalten.

  

[0013]    In vorteilhafter Weise kann die bedruckbare und/oder lackierbare Aussenschicht des erfindungsgemässen Laminats aus Papier bestehen. Dieses Material ist bereits aus dem Stand der Technik bekannt und wird bereits als Aussenschicht für bisherige Laminate verwendet, so dass in vorteilhafter Weise auf bestehende Technologien zur Verarbeitung dieser äusseren Papierschicht und zur Bedruckung, respektive Lackierung derselben zurückgegriffen werden kann, ohne dass Änderungen beim Herstellprozess des neuartigen mehrschichtigen Laminats notwendig wären.

  

[0014]    Es sei an dieser Stelle betont, dass, je nach Wunsch, anstelle von Papier auch andere Aussenschichtmaterialien verwendet werden können, wie beispielsweise siegelbare Folien, die, je nach Wunsch, im Schön- oder Konterdruckverfahren bedruckt werden können, um die Aussenschicht des erfindungsgemässen mehrschichtigen Laminats möglichst variabel und ansprechend gestalten zu können.

  

[0015]    Als Barriereschichtmaterialien kommen erfindungsgemäss folgende Materialien und/oder Mischungen und/oder Kombinationen der folgenden Materialien infrage, wobei eine Metall-, insbesondere Aluminiumfolie, Siliziumoxid, Aluminiumoxid, Polyamid (PA), insbesondere aromatisches und/oder teilaromatisches Polyamid, Ethylenvinylalkoholcopolymer (EVOH), Polyacrylnitril (PAN) und Polyethylenterephthalat (PET) zu nennen sind.

  

[0016]    Diese vorgenannten Barriereschichtmaterialien weisen allein oder in Kombination, respektive in Mischung miteinander optimierte Barriereeigenschaften hinsichtlich einer gewünschten Gas-, Feuchtigkeits- und Lichtundurchlässigkeit einer Verpackung auf.

  

[0017]    Erfindungsgemäss kann die Innenschicht aus Polymilchsäure eine im Blasverfahren hergestellte Polymilchsäure-Folie sein. Eine solche im Blasverfahren hergestellte Polymilchsäure-Folie ist äusserst kostengünstig herstellbar und kann problemlos mit weiteren Schichten des Laminats, nach Wunsch auch in einem Arbeitsgang und nach Bedarf auch kleberfrei, verbunden werden.

  

[0018]    Alternativ kann die Innenschicht des erfindungsgemässen mehrschichtigen Laminats auch eine biaxial gereckte Polymilchsäure-Folie sein, wobei diese, beispielsweise nach einem Aufbringen einer im Blasverfahren hergestellten Polymilchsäure-Folie auf weitere Laminatschichten, auch durch ein Recken dieser Laminatschichten in mono- oder biaxial gerecktem Zustand mit jeweils gewünschtem Reckverhältnis vorliegen kann, um die Eigenschaften des erfindungsgemässen mehrschichtigen Laminats hinsichtlich seiner Barrierewirkung und gewünschten Reissbarkeit gezielt einstellen zu können.

  

[0019]    Erfindungsgemäss weisen die Schichten des Laminats folgende Dicken auf:
<tb><sep>Schichtdicke [[micro]m]<sep>bevorzugte Schichtdicke [[micro]m]<sep>besonders bevorzugte Schichtdicke [[micro]m]


  <tb>Aussenschicht (20), falls aus Papier<sep>20 - 120<sep>35 - 95<sep>40 - 80


  <tb>Aussenschicht (20), falls mit Kunststofffolie<sep>5 - 50<sep>8 - 36<sep>12 - 30


  <tb>Barriereschicht (30)<sep>2 - 18<sep>3 - 12<sep>4 - 10


  <tb>Innenschicht (40)<sep>5 - 65<sep>10 - 40<sep>15 - 30

  

[0020]    Durch eine Variation dieser jeweiligen Schichtdicken ist das erfindungsgemässe Laminat in vorteilhafter Weise so anpassbar, dass es zur Herstellung kleiner als auch grosser Verpackungsbehältnisse geeignet ist, wobei insbesondere die jeweilige Aussenschicht als auch die jeweilige Innenschicht mit zunehmender Verpackungsgrösse angepasst, beispielsweise dicker, ausgebildet sein können.

  

[0021]    Gemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist zwischen der Aussenschicht und der Barriereschicht und/oder zwischen der Innenschicht und der Barriereschicht eine Polyolefinschicht, insbesondere eine Polyethylenschicht und/oder eine Polypropylenschicht, bevorzugt eine LDPE-Schicht, und/oder ein Polyester, wie beispielsweise Polyethylenterephthalat, und/oder eine Kleberschicht angeordnet.

  

[0022]    Je nach zu verpackendem Inhalt kann somit das jeweils erforderliche Barriereschichtmaterial und in Abhängigkeit dieses verwendeten Barriereschichtmaterials eine Haftung der einzelnen Laminatschichten aneinander optimiert werden. So ist es beispielsweise bei der Verwendung einer Aluminium-Barrierefolie möglich, die aus Polymilchsäure bestehende Innenschicht des Verpackungslaminats mittels Klebstoff mit der Aluminium-Barrierefolie zu verbinden. Darüber hinaus kann die Aussenschicht des erfindungsgemässen mehrschichtigen Laminats durch eine Kaschierung mit einer Po-lyolefinschicht verstärkt oder auch siegelfähig gemacht werden.

  

[0023]    Im Übrigen sei betont, dass die Innenschicht aus Polymilchsäure in besonders bevorzugter Weise dreischichtig im Stenterverfahren koextrudiert ist, wobei durch die Anwendung des Stenterverfahrens sowie durch den dreischichtigen Aufbau der Innenschicht eine besonders robuste und durchstossfeste Innenschicht aus Polymilchsäure erzeugbar ist.

  

[0024]    Erfindungsgemäss ist die Durchstossfestigkeit des Laminats in vorteilhafter Weise >= 7,0 N, die Durchstossdehnung des Laminats >= 1,2 % und die zu einer Verletzung des Laminats notwendige Durchstossenergie mindestens >= 7,0 mJ.

  

[0025]    Des Weiteren wird die erfindungsgemässe Aufgabe durch ein Verfahren zum Herstellen eines mehrschichtigen Laminats, insbesondere Verpackungslaminats, mit einer zwischen einer, vorzugsweise bedruckbaren und/oder lackierbaren Aussenschicht und einer Innenschicht aus Polymilchsäure angeordneten Barriereschicht gelöst, wobei folgende Schritte durchgeführt werden:
Laminieren der Aussenschicht mit einer Barriereschicht, insbesondere Aluminiumfolie, zur Herstellung eines Halbverbundes; und
Kaschieren des Halbverbundes durch Aufbringen einer Polymilchsäure-Folie auf die Barriereschicht.

  

[0026]    Gemäss einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird die Aussenschicht aus Papier zunächst mit einer Polyolefinschicht, insbesondere LDPE-Schicht, und einer Barriereschicht, insbesondere Aluminiumfolie, extrusionskaschiert, wobei die LDPE-Schicht im Extrusionsverfahren direkt zwischen die Papierschicht und die Aluminiumfolie eingebracht wird, um einen modifizierten Halbverbund herzustellen.

  

[0027]    Im Anschluss daran wird der modifizierte Halbverbund mittels Klebstoff mit einer Polymilchsäure-Folie kaschiert, wobei der Klebstoff als Adhäsionsmittel zwischen der als Barriereschicht dienenden Aluminiumfolie und der Polymilchsäure-Folie verwendet wird.

  

[0028]    Im Übrigen wird die erfindungsgemässe Aufgabe auch durch die Verwendung eines mehrschichtigen Laminats, insbesondere Verpackungslaminats, mit einer zwischen einer vorzugsweise bedruckbaren und/oder lackierbaren Aussenschicht und einer Innenschicht aus Polymilchsäure angeordneten Barriereschicht zur Herstellung einer, beispielsweise Wickel- oder Faltverpackung oder eines gesiegelten Verpackungsbehälters, insbesondere Flach- oder Schlauchbeutels, vorzugsweise für zumindest partiell dehydratisierte Lebensmittel gelöst.

  

[0029]    Eine derartige Verpackung kann in vorteilhafter Weise beispielsweise als Wickel- oder Faltverpackung oder als gesiegelter Verpackungsbehälter, insbesondere Flach- oder Schlauchbeutel, ausgebildet sein, wobei ein gesiegelter Verpackungsbehälter aus zumindest einem Zuschnitt eines Laminats, insbesondere Verpackungslaminats, gemäss vorstehenden Ausführungen hergestellt ist, wobei einander zugeordnete Längs- und Querränder des Zuschnitts miteinander mittels fin-seal-Versiegelung versiegelt bzw. verschweisst sind.

  

[0030]    Diese fin-seal-Versiegelung wird hierbei durch eine gegenseitige Versiegelung von jeweiligen Innenschichten des erfindungsgemässen Laminats aus Polymilchsäure realisiert, so dass jeweils einander zugewandte Polymilchsäureschichten des erfindungsgemässen Laminats miteinander durch Versiegeln, respektive Verschweissen, verbunden werden.

  

[0031]    Ein besonderer Vorteil dieser erfindungsgemässen Ausführungsform besteht darin, dass Polymilchsäure-Schichten in besonders vorteilhafter, guter und dichter Weise miteinander versiegelt werden können, und zwar insbesondere auch dann, wie sich im Zuge der Entwicklung des erfindungsgemässen hochdurchstossfesten Laminats herausgestellt hat, wenn die zu versiegelnden Flächen durch eine Kontamination, wie diese beispielsweise bei einem Befüllen von Verpackungen und Schlauchbeuteln mit pulverigen Füllgütern auftritt, kontaminiert sind, d.h. wenn Partikel des Füllgutes an Wandungen eines den jeweiligen Behälter bildenden Laminats, respektive dessen Siegelflächen haften bleiben.

  

[0032]    Wenn sich derartige Partikel bei Verpackungslaminaten gemäss dem Stand der Technik im Siegelbereich befinden, kommt es bei Verbünden mit Polyethylen-, Polypropylen-und Polyethylenterephthalat-Folien als Innenlage praktisch zwangsläufig zu Undichtigkeiten der erzeugten Siegelnaht, weshalb beim Stand der Technik aufwändige Massnahmen erforderlich sind, um jeweils zu siegelnde Flächen von, insbesondere pulverigen, Füllgutrückständen frei zu halten.

   Dies ist bei der Verwendung einer Polymilchsäure-Folie als Innenlage des erfindungsgemässen Laminats nicht notwendig, da derartige Undichtigkeiten aufgrund der gegenüber dem Stand der Technik verbesserten Siegelbarkeit des erfindungsgemässen Laminats nicht zu befürchten sind, weil die Polymilchsäure-Folie, anders als vorgenannte Folien, auch ohne die Anwendung einer exzessiven Siegeltemperatur, die zu einer Schädigung des Laminats führen würde, praktisch über deren gesamte Schichtdicke hinweg verschweisst, so dass im Zuge des Siegelvorgangs kontaminierende Partikel an der jeweiligen Siegelschicht vollständig in das Siegelmedium, nämlich die Polymilchsäure-Schicht, eingebettet werden und somit vollständig umschlossen in der erzeugten Siegelnaht vorliegen, so dass eine absolute Siegelnaht-Dichtigkeit gewährleistet ist.

  

[0033]    Somit ist gemäss einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung gewährleistet, dass die mittels fin-seal versiegelten Innenschichten zu zumindest 65%, vorzugsweise zu zumindest 80% und besonders bevorzugt zu zumindest 95% der jeweiligen Innenschicht-Dicke miteinander verschweisst sind.

  

[0034]    Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

  

[0035]    Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben, die anhand der Abbildungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen:
<tb>Fig. 1<sep>eine schematische Darstellung eines erfindungsgemässen mehrschichtigen Laminats gemäss einer ersten Ausführungsform; und


  <tb>Fig. 2<sep>eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemässen mehrschichtigen Laminats in schematischer Darstellung.

  

[0036]    In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleich wirkende Teile dieselben Bezugsziffern verwendet.

  

[0037]    Fig. 1 zeigt einen dreilagigen Verbund eines erfindungsgemässen Verpackungslaminats, wobei eine Aussenschicht 20 aus einem Papier mit einem Papiergewicht von 50 g/m<2> bis 80 g/m<2>, das bedruckbar ist, gebildet ist. Der Kern des dreilagigen Verbundes besteht aus einer Barriereschicht 30. Diese Barriereschicht besteht aus einer 5 [micro]m bis 9 [micro]m dicke Aluminiumfolie. Unmittelbar an die Barriereschicht 30 grenzt eine Innenschicht 40 an, bei der es sich um eine Polymilchsäure-Folie mit einer Dicke von 20 [micro]m handelt, die biaxial gereckt ist.

  

[0038]    In Fig. 2 ist eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform der Erfindung dargestellt, wobei eine Aussenschicht 20 aus einem Papier mit einem Papiergewicht von 60 g/m<2> zunächst mit einer Folie aus low density Polyethylen (LDPE) mit einem Quadratmetergewicht von 11 g extrusionskaschiert wurde. Diese LDPE-Schicht ist mit dem Bezugszeichen 50 gekennzeichnet. Angrenzend an die LDPE-Schicht befindet sich eine Barriereschicht 30 aus einer 6 [micro]m dicken Aluminiumfolie. Dieser Halbverbund, bestehend aus der Schichtenfolge Papier, LDPE und Aluminium, ist mit einem Kleber 60 versehen, aufweichen eine 20 [micro]m dicke Polymilchsäure-Folie, die dreischichtig im Stenterverfahren koextrudiert wurde, aufgebracht.

  

[0039]    Zusammenfassend sei erwähnt, dass das erfindungsgemässe mehrschichtige Laminat aufgrund der erfindungsgemäss verwendeten Polymilchsäure-Folie als Innenschichtmaterial gegenüber vorbekannten Verpackungslaminaten erhebliche Vorteile aufweist, die zum einen in einer deutlich verbesserten Festigkeit und verbesserten Haptik sowie einer sehr hohen Durchstossfestigkeit und verbesserten Siegelfähig- und Siegeldichtigkeit begründet sind, während das Laminat dennoch gegenüber herkömmlichen Laminaten eine deutlich verbesserte Elastizität aufweist und somit eine gegenüber bekannten Laminaten höhere Verformungsarbeit aufnehmen kann, ohne dass eine aus dem erfindungsgemässen Laminat hergestellte Verpackung birst oder perforiert wird.

  

[0040]    Des Weiteren kann bei der Verwendung von Polymilchsäure als Innenschichtmaterial in besonders bevorzugter Weise auf bekannte Laminierungs- und Kaschierungstechniken zurückgegriffen werden, da die Eigenschaften einer Polymilchsäure-Folie mit denen einer Polyethylenterephthalat-Folie vergleichbar sind, so dass der Einsatz einer Polymilchsäure-Folie auf herkömmlichen Anlagen problemlos möglich ist. Nicht zuletzt sei auch erwähnt, dass Polymilchsäure leicht biologisch abbaubar ist und somit deutlich weniger Umweltprobleme hervorruft als übliche Polyethylen, Polypropylen oder Polyethylenterephthalat enthaltende Laminate.

  

[0041]    An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass alle oben beschriebenen Teile für sich alleine gesehen und in jeder Kombination, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellten Details, als erfindungswesentlich beansprucht werden. Abänderungen hiervon sind dem Fachmann geläufig.

Bezugszeichen:

  

[0042]    
<tb>10<sep>Laminat


  <tb>20<sep>Aussenschicht


  <tb>30<sep>Barriereschicht


  <tb>40<sep>Innenschicht


  <tb>50<sep>Polyolefinschicht


  <tb>60<sep>Kleberschicht

Claims

1. Mehrschichtiges Laminat (10), insbesondere Verpackungslaminat, vorzugsweise zur Verpackung von einem zumindest partiell dehydratisierten Lebensmittel, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einer, vorzugsweise bedruckbaren und/oder lackierbaren Aussenschicht (20) und einer Innenschicht (40) aus Polymilchsäure eine Barriereschicht (30) angeordnet ist.

2. Mehrschichtiges Laminat (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussenschicht (20) Papier aufweist.

3. Mehrschichtiges Laminat (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Barriereschicht (30) folgende Materialien und/oder Mischungen und/oder Kombinationen der folgenden Materialien aufweist: Metall-, insbesondere Aluminiumfolie, Siliziumoxid, Aluminiumoxid, Polyamid (PA), insbesondere aromatisches und/oder teilaromatisches Polyamid, Ethylenvinylalkoholcopolymer (E-VOH), Polyacryinitril (PAN), Polyethylenterephthalat (PET).

4. Mehrschichtiges Laminat (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenschicht (40) eine im Blasverfahren hergestellte Polymilchsäure-Folie ist.

5. Mehrschichtiges Laminat (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenschicht (40) eine biaxial gereckte Polymilchsäure-Folie ist.

6. Mehrschichtiges Laminat (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichten des Laminats (10) folgende Dicken aufweisen: <tb><sep>Schichtdicke [[micro]m]<sep>bevorzugte Schichtdicke [[micro]m]<sep>besonders bevorzugte Schichtdicke [[micro]m]

<tb>Aussenschicht (20), falls aus Papier<sep>20 - 120<sep>35 - 95<sep>40 - 80

<tb>Aussenschicht (20), falls mit Kunststofffolie<sep>5 - 50<sep>8 - 36<sep>12 - 30

<tb>Barriereschicht (30)<sep>2 - 18<sep>3 - 12<sep>4 - 10

<tb>Innenschicht (40)<sep>5 - 65<sep>10 - 40<sep>15 - 30

7. Mehrschichtiges Laminat (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Aussenschicht (20) und der Barriereschicht (30) und/oder zwischen der Innenschicht (40) und der Barriereschicht (30) eine Polyolefinschicht (50), insbesondere eine Polyethylenschicht und/oder eine Polypropylenschicht, bevorzugt eine LDPE-Schicht, und/oder eine Kleberschicht (60) angeordnet ist.

8. Mehrschichtiges Laminat (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenschicht (40) aus Polymilchsäure dreischichtig im Stenterverfahren koextrudiert ist.

9. Mehrschichtiges Laminat (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchstossfestigkeit des Laminats >= 7,0 N, die Durchstossdehnung des Laminats >= 1,2 % und die Durchstossenergie mindestens >= 7,0 mJ ist.

10. Verfahren zum Herstellen eines mehrschichtigen Laminats (10), insbesondere Verpackungslaminats, gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche mit einer zwischen einer, vorzugsweise bedruckbaren und/oder lackierbaren Aussen-Schicht (20) und einer Innenschicht (40) aus Polymilchsäure angeordneten Barriereschicht (30), wobei folgende Schritte durchgeführt werden:

Laminieren der Aussenschicht (20) mit einer Barriereschicht (30), insbesondere Aluminiumfolie, zur Herstellung eines Halbverbundes; und Kaschieren des Halbverbundes durch Aufbringen einer Polymilchsäure-Folie auf die Barriereschicht (30).

11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass

- zunächst ein Extrusionskaschieren der Aussenschicht (20) aus Papier mit einer Polyolefinschicht (50), insbesondere LDPE-Schicht, und einer Barriereschicht (30), insbesondere Aluminiumfolie, zur Herstellung eines Halbverbundes; und

- der Halbverbund mittels Klebstoff mit einer Polymilchsäure-Folie kaschiert wird.

12. Verwendung eines mehrschichtigen Laminats (10), insbesondere Verpackungslaminats, mit einer zwischen einer, vorzugsweise bedruckbaren und/oder lackierbaren Aussenschicht (20) und einer Innenschicht (40) aus Polymilchsäure angeordneten Barriereschicht (30) gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8 zur Herstellung einer Verpackung, insbesondere Schlauch- oder Flachbeutels, vorzugsweise für zumindest partiell dehydratisierte Lebensmittel.

13. Verpackungsbehälter, insbesondere Schlauch- oder Flachbeutel, vorzugsweise für zumindest partiell dehydratisierte Lebensmittel, wobei der Verpackungsbehälter aus zumindest einem Zuschnitt eines Laminats (10), insbesondere Verpackungslaminats, gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8 hergestellt ist, wobei einander zugeordnete Längs- und Querränder des Zuschnitts miteinander mittels fin-seal-Versiegelung versiegelt sind.

14. Verpackungsbehälter gemäss Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die fin-seal-Versiegelung durch einen gegenseitige Versiegelung von jeweiligen Innenschichten (40) des Laminats (10) aus Polymilchsäure realisiert ist.

15. Verpackungsbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die mittels fin-seal versiegelten Innenschichten (40) zu zumindest 65 %, vorzugsweise zu zumindest 80 % und besonders bevorzugt zu zumindest 95 % der jeweiligen Innenschichtdicke miteinander verschweisst sind.