[0001] Die Erfindung betrifft ein Haushaltsgerät, insbesondere eine Haushalts-Geschirrspülmaschine zum Unterbau oder Einbau in eine Küchenschrankzeile gemäss dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Aus der EP 0 819 404 A2 ist eine Haushalts-Geschirrspülmaschine bekannt, die in eine Küchenschrankzeile einbaubar ist. Diese Haushalts-Geschirrspülmaschine weist eine horizontal verschwenkbare Geräte-Beschickungstüre auf, wobei die Schwenkachse dieser Beschickungstüre an deren Unterkante angeordnet ist. Die Haushalts-Geschirrspülmaschine umfasst zudem einen Gerätesockel, der sich unterhalb der Schwenkachse der Beschickungstüre befindet. Diese bekannte Geschirrspülmaschine kann zur vollständigen Integration in die Küchenschrankzeile mit einer Vorsatzplatte verkleidet werden.
Diese Vorsatzplatte erstreckt sich von der Oberkante der Beschickungstüre über deren Schwenkachse hinaus bis in den Sockelbereich des Gerätes. Die Vorsatzplatte ist starr an die Beschickungstüre angekoppelt. Beim Öffnen der Gerätetüre inklusive Vorsatzplatte schwenkt der sich nach unten über die Schwenkachse hinaus erstreckende Teil der Vorsatzplatte in den Sockelbereich der Haushalts-Geschirrspülmaschine hinein. Zu diesem Zweck ist der Sockelbereich der Geschirrspülmaschine gegenüber der Vorderkante des Gerätes nach hinten versetzt. Eine solche Anordnung der Vorsatzplatte ermöglicht lediglich eine Aufstellung in einer Küchenschrankzeile, welche einen zurückgesetzten Sockel aufweist. Bedingt durch einen in nur begrenzter Weise dimensionierbaren Sockelrücksprung kann nämlich die Vorsatzplatte nicht bis zum Aufstellboden verlängert werden.
Eine Verblendung des Gerätesockels ist somit nur durch eine zurückversetzte Küchensockelleiste möglich.
[0003] Soll ein solches Haushaltsgerät in eine Küchenschrankzeile ohne Sockelrücksprung, das heisst beabstandet vom Küchenfussboden, eingebaut werden, so ist eine Verblendung dieser Geschirrspülmaschine ohne einen deutlichen Spalt zum Fussboden bzw. zu einer darunterliegenden Küchenmöbeltür nicht möglich. Ein ähnliches Problem ergibt sich im Falle eines Hocheinbaus eines solchen Gerätes.
In diesem Fall muss die Nischenseitenwand im unteren Bereich ausgeschnitten werden, damit beim Öffnen der Gerätetür die Vorsatzplatte nicht mit der Nischenwand kollidiert.
[0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Haushaltsgerät gemäss dem Oberbegriff des Anspruches 1 anzugeben, das mit einer Vorsatzplatte verblendbar ist, welche sich über die gesamte Gerätehöhe erstreckt.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt bei einem Haushaltsgerät gemäss dem Oberbegriff des Anspruches 1 erfindungsgemäss dadurch, dass die Vorsatzplatte im Bereich ihrer Unterkante an einer horizontalen Schwenkachse verschwenkbar gelagert ist und im Bereich der Oberkante der Gerätetür an diese angekoppelt ist. Auf diese Weise ist ein Haushaltsgerät geschaffen, das über die gesamte Gerätehöhe insbesondere mit einer einteiligen Vorsatzplatte abdeckbar ist.
Die Erfindung findet dabei ihren wesentlichen Einsatz bei einem sogenannten vollintegrierfähigen Haushaltsgerät, insbesondere einer vollintegrierfähigen Geschirrspülmaschine. Solche Geräte weisen die Eigenschaft auf, dass die Gerätetür über einen an der Vorsatzplatte angekoppelten Türgriff geöffnet wird. Zu diesem Zweck ist es besonders günstig, dass durch die Erfindung besonders gute Übertragungsverhältnisse der Türöffnungskraft vorliegen. Vollintegrierfähige Haushaltsgeräte mit einer schwenkbaren Beschickungstüre sind nämlich oftmals mittels eines Schnappverschlusses verschliessbar. Beim Öffnen der Beschickungstüre müssen nicht vernachlässigbare Öffnungskräfte überwunden werden, wobei es durch die Erfindung besonders vorteilhaft ist, dass der Kraftansatzpunkt in der Nähe des Türschlosses liegt.
Dadurch, dass die Vorsatzplatte im Bereich ihrer Unterkante an einer horizontalen Schwenkachse verschwenkbar gelagert ist, schwenkt diese Unterkante im Gegensatz zur Geschirrspülmaschine gemäss dem genannten Stand der Technik auch nicht in dem Sockelbereich des Gerätes beim Öffnen der Beschickungstüre ein.
[0006] Zweckmässigerweise sind Ankopplungsmittel umfasst, durch die die Gerätetür und die Vorsatzplatte während der Öffnungsbewegung der Gerätetür am Ankopplungspunkt im Bereich der Oberkante der Gerätetür einen ansteigenden Winkel einschliessen. Auf diese Weise kann die Vorsatzplatte im Bereich der Oberkante der Beschickungstüre auch bei geöffneter Beschickungstüre immer in der Nähe der Beschickungstüre gehalten werden, so dass an dieser Stelle lediglich geringe Spaltverhältnisse vorliegen.
Zweckmässigerweise ist der Zwischenraum an der Oberkante der Beschickungstüre derart klein gewählt, dass in diesen Spalt nicht eingegriffen werden kann, so dass eine Verletzungsgefahr beim Bewegen der Türe vermieden ist.
[0007] In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung umfassen die Ankoppelmittel für die Ankopplung der Vorsatzplatte im Bereich der Oberkante der Gerätetüre Gleitmittel, welche eine Verschiebebewegung der Vorsatzplatte gegenüber der Beschickungstüre ermöglichen.
Diese Schiebebewegung stellt sich zweckmässigerweise als eine Parallelverschiebung der Oberkante der Gerätetüre gegenüber der Oberkante der Vorsatzplatte dar.
[0008] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, dass die Gerätetür und die Vorsatzplatte mittels einer Gleitschienenführung miteinander gekoppelt sind, wobei diese Gleitschienenführung wenigstens eine Teleskopschiene umfassen kann. Solche Teleskopschienen sind insbesondere bei der Führung von Möbelschubläden bekannt und wegen ihrer umfangreichen Nutzungsmöglichkeit bereits als Massenartikel zu einem besonders günstigen Preis erhältlich. Solche Teleskopschienen sind zweiteilig aufgebaut, wobei eine innere Schiene von einer äusseren Schiene umfasst ist und innerhalb dieser äusseren Schiene durch z.B. eine Gleit- oder Kugellagerführung verschiebbar ist.
Besonders zweckmässig ist es, die äussere Schiene an die Vorsatzplatte anzukoppeln und eine Koppelverbindung der inneren Schiene mit der Oberkante der Beschickungstüre herzustellen, wobei diese Koppelverbindung im Koppelpunkt eine Schwenkbewegung ermöglicht, was beispielsweise durch ein Scharnier darstellbar ist.
[0009] Die Erfindung ist im Folgenden anhand der Zeichnungen eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigen:
<tb>Fig. 1<sep>eine voll integrierfähige Haushalts-Geschirrspülmaschine, eingebaut in eine Küchenschrankzeile, im Hocheinbau mit teilweise geöffneter Beschickungstüre und Vorsatzplatte,
<tb>Fig. 2<sep>eine vergrösserte Darstellung der Beschickungstüre und Vorsatzplatte gemäss Fig. 1,
<tb>Fig. 3<sep>eine Einzeldarstellung des Ankopplungspunktes der Vorsatzplatte an der Oberkante der Beschickungstüre gemäss Fig. 2, und
<tb>Fig. 4<sep>eine Einzeldarstellung der Lagerung der Vorsatzplatte in deren Schwenkachse.
[0010] Eine Haushalts-Geschirrspülmaschine 1 ist für einen Hocheinbau in einer Küchenschrankzeile gemäss Fig. 1 ausgerüstet. Die Küchenschrankzeile ist dabei einerseits mit ihrer Nischenrückwand 3 und ihrem Nischenboden 5, auf dem die Geschirrspülmaschine aufgestellt ist, dargestellt. Der Einbauraum ist weiterhin begrenzt durch eine Nischendecke 7, welche auch als Schrankboden eines darüberliegenden Küchenhängeschrankes ausgebildet sein kann, sowie eine hintere Möbelseitenwand 9 und eine nicht dargestellte vordere Möbelseitenwand, welche in Fig. 1 abgenommen ist, um Sicht auf die Geschirrspülmaschine 1 zu gewährleisten. Die Geschirrspülmaschine 1 ist über eine Beschickungstüre 11 zugänglich, welche ein Innentürblech 13 und ein Aussentürblech 15 aufweist.
Oberhalb des Aussentürbleches 15 ist eine Blendeneinheit 17 angeordnet, die an ihrer oberen Wand zur Bedienung des Gerätes mittels dort angeordneter Bedienelemente zugänglich ist.
[0011] Damit in der Küche eine einheitliche Küchenfront gewährleistet ist, ist der Gerätetür 11 eine Vorsatzplatte 19 vorsetzbar. Diese Vorsatzplatte 19 deckt die Geschirrspülmaschine 1 vollflächig ab, das heisst, sie erstreckt sich von der Aufstellungsfläche 5 bis zur Nischendecke 7 in der Höhe. Die Vorsatzplatte 19 ist am Nischenboden 5 an ihrer Vorsatzplatten-Unterkante 21 mittels eines Scharnieres 23 schwenkbar gelagert, wie weiter unten noch ausführlich erläutert.
Die Ankopplung der Vorsatzplatte 19 an die Gerätetür 11 erfolgt an der Türoberkante 27.
[0012] Dadurch, dass die Schwenkachse der Vorsatzplatte 19 und die Schwenkachse der Gerätetür 11 auseinanderfallen, verändert sich beim Öffnen der Gerätetür der Winkel zwischen Gerätetür 11 und Vorsatzplatte 19 zu grösseren Werten hin. Zu diesem Zweck erfolgt die Ankopplung der Vorsatzplatte 19 im Bereich der Türoberkante 27 nicht durch ein starres Koppelmittel, sondern durch eine Scharnierverbindung 37, welche unterschiedliche eingeschlossene Winkel zwischen Gerätetür 11 und Vorsatzplatte 19 ermöglicht.
[0013] Die besondere Ausgestaltung der Koppelverbindung zwischen Vorsatzplatte 19 und Gerätetür 11 erfordert eine gleitende Verbindung zwischen diesen beiden Elementen.
Dazu ist als Gleitmittel, welches beim Öffnen der Gerätetüre eine Parallelverschiebung von Gerätetür-Oberkante 27 zur Oberkante der Vorsatzplatte 19 zu grösseren Abständen hin ermöglicht, eine Teleskopschiene 29, welche standardmässig auch als Möbel-Auszugsmittel bekannt ist, vorgesehen. In Fig. 3 ist eine Einzeldarstellung der Ankopplung der Türoberkante 27 an die Innenschiene 33 der Teleskopschiene 29 über ein Klappscharnier 37 näher gezeigt. Dabei ist auch in einer Durchbruchdarstellung die Anordnung der Innenschiene 33 innerhalb der Aussenschiene 31 erkennbar. Die Innenschiene 33 kann innerhalb der Aussenschiene 31 in einer Gleitführung oder einer Kugellagerführung oder Ähnlichem geführt sein.
[0014] Fig. 4 zeigt die Schwenklagerung der Vorsatzplatte 19 am Möbelfachboden 5 näher.
Dabei ist ein Scharnier 23 derart ausgestaltet, dass eine leichte Anhebung der Vorsatzplatte 19 beim Aufschwenken erfolgt, damit keine Kollision mit der darunterliegenden Möbeltüre 41 stattfindet. Derartige Scharniere 23 sind als handelsübliche Möbelscharniere besonders kostengünstig beziehbar. Um dabei variable Abstände zwischen Vorsatzplatte 19 und darunterliegender Möbeltüre 41 einstellen zu können, welches als Spalt x gekennzeichnet ist, ist ein höhenverstellbares Scharnier 23 oder aber die Ankopplung des Scharniers 23 an den Nischenboden 5 über ein Abstandsstück 43 denkbar.