Die vorliegende Erfindung betrifft ein Universalhaus gemäss dem Patentanspruch.
Wohnraum ist in den meisten Industrieländern grundsätzlich zu teuer und dies ist ein Grund dafür, dass die Mehrzahl der Bürger Wohnungsmieter sind, während viele von ihnen vergeblich ein Leben lang von einem eigenen Haus träumen. Ein Grund für die zu hohen Kosten eines Eigenheims ist darin zu suchen, dass oft zu kompliziert und zu teuer gebaut wird, und dass die Optimierung der Nutzungsmöglichkeiten nicht konsequent im Auge behalten wird. Ein weiterer Grund liegt darin, dass durch die konventionelle Bauweise ein oftmals übertriebener Standard gepflegt wird, der bautechnisch gar nicht nötig wäre. Ausserdem werden gerade Einfamilienhäuser mit jedem Bau neu geplant, und die Planungskosten müssen auf ein einzelnes Haus umgeschlagen werden.
Beim herkömmlichen Einfamilienhaus/Reihenhaus ist die Wohnfläche auf drei Geschosse (Erdgeschoss, Obergeschoss und ausgebautes Dachgeschoss) verteilt, d.h., um das ganze Volumen bzw. alle Geschossflächen zu erschliessen, benötigt man zwei Treppenläufe - der eine führt vom EG ins OG, der zweite vom OG ins DG.
Wenn man die Gesamtwohnfläche beibehält, diese jedoch auf nur zwei Geschosse (EG und ausgebautes DG) verteilt und dabei einen Anstieg des umbauten Raumes nach SlA-Norm 116 vermeiden möchte, bzw. diesen sogar noch zu verkleinern sucht, so scheint es logisch, aber nicht unbedingt naheliegend und aus dem Stand der Technik sich nicht ergebend, dass das ausgebaute DG ebenfalls mit zwei Treppenläufen zu erschliessen ist. Diese sind jedoch so anzuordnen, dass im DG keine weiteren Verkehrsflächen (Gangzonen) entstehen, und die gesetzliche lichte Kopfhöhe entlang der Dachschräge gewährleistet ist.
Mit andern Worten: die Gangzone im DG für die Erschliessung sämtlicher dortigen Räume, wird durch eine weitere Treppenanlage (EG bis DG) ersetzt, welche zudem noch räumlich optimaler angeordnet werden kann, sodass der Treppenanstieg immer entlang der Dachschräge verläuft, wo von der Kopfhöhe her sowieso keine vollwertigen Räume angeordnet werden können.
Das herkömmliche Einfamilienhaus/Reihenhaus kann aufgrund seiner Strukturen nicht unbedingt als freistehender Baukörper plaziert werden (es ist meist schmal, tief und hoch, also etwas unproportioniert und weist zudem ein schlechtes Verhältnis von Volumen zu Oberfläche auf.
Die Aufgabe und Lösung bestand demnach darin, ein Haus zu konzipieren, welches eine optimierte und flexible Nutzung erlaubt. Gelöst wird die Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs.
Was ist nun an vorliegendem Universalhaus gegenüber vergleichbaren Projekten durchgreifend anders?
. Das Verhältnis von umbautem Raum zur Wohnnutzfläche wurde optimiert, indem das Dachgeschoss durch zwei Treppen erschlossen wird; eine eigentliche Gangzone im DG entfällt. Die zweite Treppe ist auch ideal für den Auf- und Einbau eines Treppenliftes für Behinderte.
. Das Gebäude ist in allen drei Richtungen (Gesamthöhe, Breite, Tiefe) betrachtet annähernd würfelförmig, d.h. zum gegebenen Volumen weist es eine geringe Oberfläche auf, was sich auch im Preis niederschlagen wird.
. Hohe Grundriss-Flexibilität durch einfaches statisches Grundprinzip und der Verwendung von Leichtbauwänden; damit sind auch vermehrte Eigenleistungen besser möglich.
Die sechs grundsätzlich verschiedenen Nutzungsvarianten können so untergebracht werden, ohne dass in der Gebäudehülle (Fassadenmauerwerk, Fenster, Dach) irgend etwas verändert werden muss, nicht einmal bei einem späteren Umbau.
. Veränderungen der Familien- und Wohnstrukturen im Wandel der Zeiten können voll berücksichtigt werden (z.B. aus EFH werden zwei MaisonetteWohnungen).
. Das Gebäude "funktioniert" sowohl als freistehendes Haus oder als Doppelhaus und auch als ganze Reihe von drei und mehr Häusern. Den Nutzungskombinationen sind fast keine Grenzen gesetzt. Als aussergewöhnliches Beispiel sei folgende realistische Möglichkeit erwähnt: Reihe mit vier Einheiten, in der ersten Einheit ist das Familienhaus, in der zweiten sind zwei Maisonette-Wohnungen, in der dritten zwei Geschoss-Wohnungen und in der vierten ein Wohnhaus mit sep. Büroanteil (stilles Gewerbe) untergebracht.
Die Überbauung erscheint gegen aussen als geschlossenes Ganzes.
. Eine sehr gemischte Siedlungsbauweise drängt sich geradezu auf, sowohl was die Gebäude-Kubaturen als auch die Bewohner (Familien, Paare, Singles, Behinderte etc.) anbelangt (kein "Ghetto-Effekt").
. Die Eingangsfassade ist lediglich 11/4 -geschossig, was eher einem menschlichen Massstab entspricht. Aufgrund der längeren Gartenfassaden liegen die Gartensitzplätze von der einen Einheit zur andern viel weiter auseinander (kein "Hasenstall-Effekt")
. Keine Nordzimmer, rückwärtige Räume wie Treppen, Bad/WC, Arbeiten etc. sind auch rückwärtig angeordnet; alle Wohn- oder Schlafräume verfügen über einen Sitzplatz bzw. Balkon; die Räume wurden da angeordnet, wo sie dem Bewohner am meisten dienen, das Konzept ist funktionell, verfügt aber dennoch über ein hohes Mass an architektonischer Ausdruckskraft.
Das Universalhaus als vorliegende Erfindung versteht sich als ganzheitlich durchdachte Veränderung des Einfamilien-/Reihenhausbaus im Sinne einer echten Innovation und nicht als schlichten Fassadenfarb- oder Mauerwerkswechsel.
Auf den Zeichnungsblättern werden verschiedene Ausführungsvarianten dieses Universalhauses bildlich dargestellt. Die Zeichnungen, mit Ausnahme des Querschnittes, sind im M. 1:100 gehalten und zeigen:
Fig. 1: Grundriss EG, Variante Familienhaus, freistehend
Fig. 2: Grundriss DG, Variante Familienhaus, freistehend
Fig. 3: Grundriss EG, Variante mit 2 Maisonette-Wohnungen
Fig. 4: Grundriss OG, Variante mit 2 Maisonette-Wohnungen
Fig. 5: Grundriss EG, Variante mit 2 bis 4 Ferien- bzw. Einzimmer-Wohnungen
Fig. 6: Grundriss DG, Variante mit 2 bis 4 Ferien- bzw.
Einzimmer-Wohnungen
Fig. 7: Grundrisse EG und DG, Variante mit 2 Geschoss-Wohnungen
Fig. 8: Grundrisse EG und DG, Variante Wohnhaus mit separatem Büroteil im DG
Fig. 9: Grundrisse EG und DG, Variante mit 1 bis 2 Massenlagern
Fig. 10: Querschnitt, Variante Familienhaus
Fig. 11: Giebelfassade, Kopfbau einer Reihe oder freistehend
Fig. 12: Eingangsfassade, Reihe bzw. freistehend
Fig. 13: Gartenfassade, Reihe bzw. freistehend
Der Grundtypus hat folgende optimierten Abmessungen:
die Länge der Eingangs-und Gartenfassade beträgt ca. 9.64 m, die Breite der Giebelseite ca. 8.44 m inkl. Balkon, die Höhe vom Kellerboden bis OK First ca. 9.30 m, und die Höhe von OK Terrain bis OK First ca. 6.50 m. Aus diesen Zahlen erkennt man eine annähernd würfelförmige Kubatur.
Nachfolgend wird ein Weg zur Ausführung der beanspruchten Erfindung im einzelnen beschrieben:
Fig. 1+2 zeigen beide Grundrisse einer Variante des Universalhauses als freistehendes Familienhaus mit 61/4 Zimmern. Im Erdgeschoss erreicht man über die Haustüre in der Mitte der Eingangsfassade ein grosszügiges Entree. Mittels zweier Durchgänge kommt man in den Wohn-, Ess- und Kochbereich, welcher mit einer breiten Glasfront gegen den Garten begrenzt wird. Neben der Küche befinden sich ein Wirtschaftsraum sowie ein Abstellraum unter der einen Treppe (welche nicht ins UG führt), die auch vom Entree aus erschlossen sind. Weiter findet sich im Erdgeschoss, über eine weitere Türe vom Entree aus erreichbar, eine rollstuhlgängige Nasszelle mit Dusche, WC, Lavabo und Wäscheabwurf ins Untergeschoss.
Das Obergeschoss ist über beide Treppenanlagen, welche von einem gemeinsamen Punkt im Entree ausgehen, zugänglich. Dort befinden sich 2 Kinderzimmer und das Elternschlafzimmer jeweils mit Balkon sowie an der einen Giebelseite ein Gäste- und Arbeitszimmer und an der andern eine weitere Nasszelle mit Bad, WC, Doppellavabo und Wäscheabwurf ins Untergeschoss. In die Gartenfassade sind pro Geschoss 2 Abstellräume für Möbel und Geräte integriert.
Das Untergeschoss wird betoniert. Die Primärkonstruktion und die Fassaden bestehen aus einem Einstein-Mauerwerk, jedoch ist auch ein Zweischalen-Mauerwerk möglich. Der Dachstuhl und die Stützen werden in Holz ausgeführt. Nichttragende Zwischenwände werden vorzugsweise in Leichtbauweise erstellt. Der Dachgeschossboden besteht aus Holzbalken mit Trockenaufbau. Das Dach wird entweder mit Ziegeln oder Wellplatten eingedeckt. Grundsätzlich sind der äusseren aber auch inneren Gestaltung keine Grenzen gesetzt. Vielmehr wird diese je nach örtlicher Tradition, regionalem und persönlichem Geschmack sowie den Kosten variieren.
The present invention relates to a universal house according to the claim.
Housing is generally too expensive in most industrialized countries and this is one reason why the majority of citizens are tenants, while many of them dream in vain of their own house for a lifetime. One reason for the high costs of a home is to be found in the fact that construction is often too complicated and too expensive, and that the optimization of possible uses is not consistently kept in mind. Another reason is that the conventional design maintains an often exaggerated standard that would not be necessary in terms of construction. In addition, single-family houses are currently being redesigned with each construction, and the planning costs have to be transferred to a single house.
In the conventional single-family house / terraced house, the living space is distributed over three floors (ground floor, upper floor and developed attic), that is, in order to access the entire volume or all floor areas, two flights of stairs are required - one leads from the ground floor to the upper floor, the second from OG to DG.
If you keep the total living space, but distribute it on only two floors (ground floor and extended DG) and want to avoid an increase in the enclosed space according to SlA standard 116, or even try to reduce it, it seems logical, but not absolutely obvious and not resulting from the state of the art that the expanded DG can also be accessed with two flights of stairs. However, these are to be arranged in such a way that no further traffic areas (aisle zones) are created in the DG, and the legally clear head height along the sloping roof is guaranteed.
In other words: the aisle zone in the DG for the access to all the rooms there is replaced by another staircase (EG to DG), which can also be arranged in a more optimally spatial manner, so that the stairs rise along the sloping roof, wherever from the head height no full rooms can be arranged anyway.
Due to its structures, the conventional single-family house / terraced house cannot necessarily be placed as a free-standing structure (it is usually narrow, deep and high, i.e. somewhat disproportionate and also has a poor volume-to-surface ratio.
The task and solution was therefore to design a house that would allow optimized and flexible use. The object is achieved by the characterizing features of the patent claim.
What is completely different about this universal house compared to comparable projects?
. The ratio of converted space to usable living space has been optimized by opening up the attic with two stairs; there is no actual aisle zone in the DG. The second staircase is also ideal for installing and installing a stairlift for the disabled.
. Viewed in all three directions (total height, width, depth), the building is approximately cube-shaped, i.e. it has a small surface area for the given volume, which will also be reflected in the price.
. High floor plan flexibility through simple static basic principle and the use of lightweight walls; this also makes it easier to increase personal contributions.
The six fundamentally different types of use can be accommodated in this way without anything having to be changed in the building envelope (facade masonry, windows, roof), not even during a later conversion.
. Changes in family and residential structures in the course of time can be fully taken into account (e.g. single family house becomes two maisonette apartments).
. The building "works" both as a detached house or as a semi-detached house and also as a whole row of three or more houses. There are almost no limits to the combinations of uses. The following realistic possibility should be mentioned as an exceptional example: Row with four units, in the first unit is the family house, in the second there are two maisonette apartments, in the third two storey apartments and in the fourth a residential building with a separate office part (silent Commercial).
The building appears to the outside as a closed whole.
. A very mixed settlement construction is almost necessary, both in terms of building cubature and residents (families, couples, singles, disabled people, etc.) (no "ghetto effect").
. The entrance facade is only 11/4 storey, which is more of a human scale. Due to the longer garden facades, the garden seating is much further apart from one unit to the other (no "rabbit hutch effect")
. No north room, rear rooms such as stairs, bathroom / toilet, work, etc. are also arranged at the rear; all living rooms or bedrooms have a seat or balcony; the rooms have been arranged where they serve the occupant the most, the concept is functional but still has a high degree of architectural expressiveness.
The universal house as the present invention sees itself as a holistic, well-thought-out change to single-family / row house construction in the sense of a real innovation and not as a simple change of facade color or masonry.
Different versions of this universal house are shown on the drawing sheets. The drawings, with the exception of the cross-section, are kept in scale 1: 100 and show:
Fig. 1: Ground floor plan, variant family house, free-standing
Fig. 2: Floor plan DG, variant family house, free-standing
Fig. 3: Ground floor plan, variant with 2 maisonette apartments
Fig. 4: Floor plan upper floor, variant with 2 maisonette apartments
Fig. 5: Ground floor plan, variant with 2 to 4 vacation or one-room apartments
Fig. 6: Floor plan DG, variant with 2 to 4 vacation or
One-room apartments
Fig. 7: Ground plans EG and DG, variant with 2 storey flats
Fig. 8: Ground plans EG and DG, variant house with separate office part in the DG
Fig. 9: Ground plans EG and DG, variant with 1 to 2 mass storage
Fig. 10: cross section, variant of family house
Fig. 11: Gable facade, row head or free-standing
Fig. 12: Entrance facade, row or free-standing
Fig. 13: garden facade, row or free-standing
The basic type has the following optimized dimensions:
the length of the entrance and garden facade is approx. 9.64 m, the width of the gable end is approx. 8.44 m including the balcony, the height from the basement floor to the upper ridge is approx. 9.30 m, and the height from the upper terrain to the upper ridge is approx. 6.50 m . From these numbers you can see an almost cubic cubature.
A way of carrying out the claimed invention is described in detail below:
Fig. 1 + 2 show both floor plans of a variant of the universal house as a detached family house with 61/4 rooms. On the ground floor you can reach a spacious entrance through the front door in the middle of the entrance facade. Two passages lead to the living, dining and cooking area, which is bordered by a wide glass front against the garden. Next to the kitchen there is an utility room and a storage room under one staircase (which does not lead to the basement), which are also accessible from the entrance. There is also a wheelchair-accessible wet room with shower, toilet, wash basin and laundry drop downstairs on the ground floor, accessible via another door from the entree.
The upper floor is accessible via both staircases, which start from a common point in the entree. There are 2 children's rooms and the master bedroom, each with a balcony and on one gable side a guest and study room and on the other another wet room with bath, toilet, double washbasin and laundry drop down to the basement. Two store rooms for furniture and equipment are integrated into the garden facade on each floor.
The basement is concreted. The primary structure and the facades are made of Einstein masonry, but double-shell masonry is also possible. The roof structure and the supports are made of wood. Non-load-bearing partitions are preferably constructed using lightweight construction. The attic floor consists of wooden beams with dry construction. The roof is either covered with tiles or corrugated sheets. Basically there are no limits to the external but also internal design. Rather, this will vary depending on local tradition, regional and personal taste and the cost.