Die Erfindung betrifft einen Neigungsverstellmechanismus für einen Stuhl, insbesondere Arbeitsstuhl, mit einem Support, einer an einer Anlenkstelle am Support angelenkten Sitzplatte und Blockiermitteln zum Blockieren der Sitzplatte in beliebigen Lagen. Solche Neigungsverstellmechanismen sind bereits seit längerer Zeit bei verschiedenen im Handel befindlichen Stühlen zu finden. Bei billigen Stühlen ist in der Regel keine stufenlose Verstellung der Neigung der Sitzplatte möglich. Bei teuren Stühlen findet in der Regel eine Gasfeder Anwendung, die in verschiedenen Lagen der Sitzplatte stufenlos eine Blockierung der Sitzplatte ermöglicht. Gasfedern sind jedoch relativ teuer. Sie stellen auch ein Organ dar, dass relativ störungsanfällig ist.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Neigungsverstellmechanismus der eingangs erwähnten Art zu schaffen, der billig in der Herstellung ist, eine einfache und wenig störungsanfällige Konstruktion aufweist, aber trotzdem ein stufenloses Verstellen der Neigung der Sitzplatte ermöglicht. Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe gelöst durch mindestens einen im Support gelagerten Hebel, welcher durch eine an der Sitzplatte angeordnete Kulisse verschwenkbar ist, mindestens einem am Hebel angeordneten Arretierglied und an der Sitzplatte angeordnete Mittel zum Festklemmen des Arretierglieds. Durch die Kombination von Kulisse, Hebel und Arretierglied wird eine Blockiervorrichtung geschaffen, bei welcher bereits eine relativ geringe Kraft zum Blockieren der Sitzplatte ausreicht.
Die Blockierung kann daher durch Reibungskräfte erfolgen, so dass im Gegensatz zu anderen mechanischen Einrichtungen, bei denen beispielsweise ein Stift in ein Loch oder in einen Zahnkranz eingreift, eine stufenlose Verstellung möglich ist.
Gemäss einer zweckmässigen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass sich der Hebel in einem Bereich bewegen kann, bei welchem sich die Achse des Hebels in einem Winkel von etwa achtzig Grad bis hinunter auf etwa vierzig Grad zur Achse der Kulisse bewegt. In diesem Bereich ist eine relativ kleine Reibungskraft erforderlich, um eine Blockierung der Sitzplatte in der gewünschten Lage zu ermöglichen. Die obere Grenze von etwa achtzig Grad ergibt sich dadurch, dass sich bei neunzig Grad der Totpunkt befindet und in der Nähe des Totpunktes Reibungskräfte zu einer unerwünschten Selbsthemmung führen können. Die untere Grenze von etwa vierzig Grad ist dadurch gegeben, dass je kleiner der Winkel ist, desto grösser die Reibungskräfte sein müssen, um eine Blockierung zu bewirken.
Zweckmässigerweise ist eine Feder zur mindestens teilweisen Kompensation des Gewichts des Stuhlbenützers vorgesehen. Dies hat den Vorteil, dass die Blockiermittel noch kleiner dimensioniert werden können, als wenn keine solche Feder als Kompensationsorgan wirkt. Weiter hat die Feder den Vorteil, dass immer eine Vorspannung vorhanden ist, welche bestrebt ist, die Sitzplatte nach oben zu bewegen. Dadurch wird der Verstellvorgang vereinfacht. Zweckmässigerweise ist die Feder eine als Druckfeder wirkende Schraubenfeder, welche in einem Abstand von der Anlenkstelle der Sitzplatte am Support zwischen Support und Sitzplatte angeordnet ist. Dies ergibt eine einfache und billige Konstruktion.
Die Mittel zum Festklemmen des Arretierglieds können eine Blockierfeder aufweisen, welche die Kraft zum Blockieren der Blockiermittel liefert. Dies ergibt eine vorteilhafte Konstruktion der Mittel zum Festklemmen des Arretierglieds. Zweckmässigerweise wirkt die Blockierfeder auf eine Zugstange ein, durch welche das Arretierglied festgeklemmt wird. Weiter kann vorgesehen werden, dass durch eine Taste zum Lösen der Blockiermittel ein Exzenterhebel betätigbar ist, um die Zugstange entgegen der Kraft der Feder zu bewegen und das Arretierglied zu lösen. Dies ermöglicht eine bequeme Bedienung der Sitzplattenverstellung. Die Taste ermöglicht dem Stuhlbenützer auch ein Wippen mit dem Stuhl. Vorteilhaft ist auf beiden Seiten der Sitzplatte eine Kulisse angeordnet und auf beiden Seiten des Supports ein Hebel vorgesehen.
Dies ermöglicht eine zweckmässige Konstruktion, bei welcher die Feder zur Kompensation des Gewichts des Stuhlbenützers zentral angeordnet werden kann.
Vorteilhaft weist das Arretierglied eine längliche Form, eine Durchgangsöffnung zur Befestigung am Hebel und einen Schlitz als Durchlass für die Zugstange auf. Ein solches Arretierglied kann als Stanzteil aus Blech gefertigt werden. Um die zur Blockierung notwendige Reibungskraft zu erreichen, können mehrere lamellenförmige Arretierglieder vorgesehen sein, welche im Bereich der Zugstange mit Scheiben voneinander beabstandet sind. Dadurch wird eine konstruktiv einfache und verschleissarme Blockiervorrichtung geschaffen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 einen Stuhl mit dem Neigungsverstellmechanismus gemäss der Erfindung,
Fig. 2 einen Schnitt durch den Neigungsverstellmechanismus,
Fig. 3 den Neigungsverstellmechanismus mit der Sitzplatte in der oberen Lage und
Fig. 4 den Neigungsverstellmechanismus mit geneigter Sitzplatte.
Der in Fig. 1 gezeigte Stuhl besteht im wesentlichen aus dem Fusskreuz 11, dem Standrohr 13, der Sitzmechanik 15, dem Sitz 17 und der Rückenlehne 19.
Wie die Fig. 2 bis 4 zeigen, ist die Sitzmechanik 15 als Neigungsverstell- und Wippmechanismus ausgebildet. Der Support 21 weist einen Befestigungsflansch 23 auf. Die Sitzplatte 25 ist an der Anlenkstelle 27 verschwenkbar am Support 21 angelenkt. Sie kann aus der in Fig. 3 dargestellten Lage in eine Schwenklage (Fig. 4) verschwenkt werden. Es ist aber dem Fachmann ohne weiteres ersichtlich, dass die Konstruktion auch so sein könnte, dass sich die Sitzplatte 25 aus einer nach vorn abfallenden Schräglage in eine Lage wie in Fig. 3 und gegebenenfalls auch noch weiter in eine Lage wie in Fig. 4 bewegen lässt. Bei 29 ist auf jeder Seite des Supports 21 ein Hebel 31 verschwenkbar gelagert. Auf jeder Seite der Sitzplatte 25 befindet sich eine Kulisse 33 mit einem Schlitz 35. Die beiden Hebel 31 sind mittels Bolzen 37 in den Kulissen 33 geführt.
An einem Bolzen 37 sind mehrere Arretierglieder in Form von Lamellen 39 angeordnet. Sie weisen zu diesem Zweck eine Durchgangsöffnung auf, durch welche der Bolzen 37 hindurch führt. Die Lamellen 39 besitzen einen Schlitz 41 als Durchlass für eine als Arretierstange dienende Zugstange 43. Im Bereich der Zugstange 43 sind die Lamellen 39 mit Scheiben 45 voneinander beabstandet. Normalerweise wirkt die Blockierfeder 47 in der Bohrung 49 derart auf die Zugstange 43 ein, dass diese die Lamellen 39 und die Scheiben 45 derart aufeinander presst, dass die entstehenden Reibungskräfte genügen, um die Lamellen 39 zu arretieren, so dass auch die Sitzplatte 25 in der entsprechenden Stellung festgehalten wird.
Wie nämlich aus Fig. 2 ersichtlich ist, besitzt die Zugstange 43 einen Kopf 51, der durch die Feder 47 nach rechts bewegt wird, so dass die Mutter 53 auf die anliegende Scheibe 45 drückt und so das ganze Lamellenpaket zusammenpresst. Zur Lösung der Blockierung ist jedoch eine Taste 55 an einem Exzenterhebel 57 vorgesehen. Wird somit die Taste 55 gedrückt, so wird durch den Kopf 59 die Zugstange 43 entgegen der Kraft der Feder 47 bewegt, so dass keine Reibungskräfte mehr wirksam sind, welche eine Bewegung hindern. Der Benützer kann daher den Sitz 17 und damit auch die Sitzplatte 25 entsprechend seinen Wünschen verstellen. Er kann aber auch Wippbewegungen ausführen, um sich zu entspannen. Wird jedoch die Taste 55 wieder losgelassen, so erfolgt wiederum eine Blockierung der Sitzplatte 25.
Eine Feder 61, z.B. eine als Druckfeder wirkende Schraubenfeder, ist in einem Abstand von der Anlenkstelle 27 der Sitzplatte 25 zwischen Support 21 und Sitzplatte 25 angeordnet. Sie dient der Kompensation des Gewichts des Stuhlbenützers und als Rückstellfeder.
Wie die Fig. 3 und 4 zeigen, kann sich der Hebel 31 in einem Bereich bewegen, bei welchem sich die Achse 63 des Hebels 31 in einem Winkel von etwa achtzig Grad bis hinunter auf etwa vierzig Grad zur Achse 65 der Kulisse bewegt. In diesem Bewegungsbereich genügen relativ geringe Reibungskräfte zur Blockierung der Lamellen 39 und damit auch der Sitzplatte 25.
Zusammenfassend kann folgendes festgehalten werden:
Am Support 21 ist der vordere Teil einer Sitzplatte 25 verschwenkbar gelagert. Eine Feder 61 zwischen Support 21 und Sitzplatte 25 dient als Kompensation für das Gewicht des Stuhlbenützers und als Rückstellfeder. Auf beiden Seiten der Sitzplatte ist eine Kulisse 33 angeordnet. In den Schlitzen 35 der Kulissen laufen Bolzen 37 von Hebeln 31. An einem der Bolzen 37 sind Lamellen 39 befestigt, die durch eine Blockiervorrichtung festgeklemmt sind und dadurch eine Bewegung des Hebels 31 verhindern. Es genügt eine relativ geringe Reibungskraft zum Blockieren der Lamellen, weil die Kraft, welche durch das Gewicht des Stuhlbenützers entgegen der Kraft der Feder 61 über die Sitzplatte 25, Kulisse 33, Bolzen 37 auf den Hebel 31 ausgeübt wird, nur eine relativ kleine Kraftkomponente verursacht, welche die Lamellen 39 zu bewegen sucht.
Die Sitzplatte 21 ist somit mittels eines einfachen Mechanismus bei Betätigung einer Taste 55 stufenlos verstellbar. Es ist auch ein Wippen mit dem Stuhl möglich.
The invention relates to an inclination adjustment mechanism for a chair, in particular a work chair, with a support, a seat plate articulated at an articulation point on the support, and blocking means for blocking the seat plate in any position. Such inclination adjustment mechanisms have been found in various chairs on the market for a long time. With cheap chairs, it is generally not possible to continuously adjust the inclination of the seat plate. In the case of expensive chairs, a gas spring is generally used, which allows the seat plate to be blocked in various positions. However, gas springs are relatively expensive. They also represent an organ that is relatively prone to failure.
It is therefore an object of the present invention to provide an inclination adjustment mechanism of the type mentioned at the outset which is inexpensive to manufacture, has a simple construction which is not susceptible to faults, but nevertheless enables the inclination of the seat plate to be adjusted continuously. According to the invention, this object is achieved by at least one lever mounted in the support, which can be pivoted by a link arranged on the seat plate, at least one locking member arranged on the lever, and means arranged on the seat plate for clamping the locking member. The combination of link, lever and locking member creates a blocking device in which a relatively small force is sufficient to block the seat plate.
The blocking can therefore take place by means of frictional forces, so that, in contrast to other mechanical devices in which, for example, a pin engages in a hole or in a toothed ring, continuous adjustment is possible.
According to an expedient embodiment of the invention, it is provided that the lever can move in a region in which the axis of the lever moves at an angle of approximately eighty degrees down to approximately forty degrees to the axis of the link. In this area, a relatively small frictional force is required to allow the seat plate to be locked in the desired position. The upper limit of approximately eighty degrees results from the fact that the dead center is at 90 degrees and, in the vicinity of the dead center, frictional forces can lead to undesired self-locking. The lower limit of around forty degrees is given by the fact that the smaller the angle, the greater the friction forces have to be in order to cause a blockage.
A spring is expediently provided for at least partial compensation of the weight of the chair user. This has the advantage that the blocking means can be dimensioned even smaller than if no such spring acts as a compensation element. The spring also has the advantage that there is always a pretension which tends to move the seat plate upwards. This simplifies the adjustment process. The spring is expediently a helical spring acting as a compression spring, which is arranged at a distance from the articulation point of the seat plate on the support between the support and the seat plate. This results in a simple and cheap construction.
The means for clamping the locking member can have a blocking spring which supplies the force for blocking the blocking means. This results in an advantageous construction of the means for clamping the locking member. The blocking spring expediently acts on a pull rod through which the locking member is clamped. It can further be provided that an eccentric lever can be actuated by a button for releasing the blocking means in order to move the pull rod against the force of the spring and to release the locking member. This enables the seat plate adjustment to be operated conveniently. The button also enables the chair user to rock the chair. A backdrop is advantageously arranged on both sides of the seat plate and a lever is provided on both sides of the support.
This enables an expedient construction in which the spring for compensating the weight of the chair user can be arranged centrally.
The locking member advantageously has an elongated shape, a through opening for attachment to the lever and a slot as a passage for the pull rod. Such a locking member can be made from sheet metal as a stamped part. In order to achieve the frictional force necessary for blocking, a plurality of lamellar locking elements can be provided, which are spaced apart from one another in the area of the pull rod with disks. This creates a structurally simple and low-wear blocking device.
An embodiment of the invention will now be described with reference to the drawing. It shows:
1 is a chair with the inclination adjustment mechanism according to the invention,
2 shows a section through the inclination adjustment mechanism,
Fig. 3 shows the inclination adjustment mechanism with the seat plate in the upper position and
Fig. 4 shows the inclination adjustment mechanism with an inclined seat plate.
The chair shown in FIG. 1 consists essentially of the base 11, the standpipe 13, the seat mechanism 15, the seat 17 and the backrest 19th
As shown in FIGS. 2 to 4, the seat mechanism 15 is designed as an inclination adjustment and rocking mechanism. The support 21 has a mounting flange 23. The seat plate 25 is pivotally connected to the support 21 at the articulation point 27. It can be pivoted from the position shown in FIG. 3 into a swivel position (FIG. 4). However, it is readily apparent to the person skilled in the art that the construction could also be such that the seat plate 25 moves from an inclined position sloping forward into a position as in FIG. 3 and, if appropriate, even further into a position as in FIG. 4 leaves. At 29, a lever 31 is pivotally mounted on each side of the support 21. There is a link 33 with a slot 35 on each side of the seat plate 25. The two levers 31 are guided in the link 33 by means of bolts 37.
A plurality of locking members in the form of lamellae 39 are arranged on a bolt 37. For this purpose, they have a through opening through which the bolt 37 passes. The slats 39 have a slot 41 as a passage for a pull rod 43 serving as a locking rod. In the area of the pull rod 43, the slats 39 are spaced apart from one another by disks 45. Normally, the blocking spring 47 acts in the bore 49 on the pull rod 43 in such a way that it presses the slats 39 and the disks 45 against one another in such a way that the resulting frictional forces are sufficient to lock the slats 39, so that the seat plate 25 in the appropriate position is held.
As can be seen from FIG. 2, the pull rod 43 has a head 51, which is moved to the right by the spring 47, so that the nut 53 presses on the adjacent washer 45 and thus presses the entire disk set together. To release the blockage, however, a button 55 is provided on an eccentric lever 57. If the button 55 is thus pressed, the pull rod 43 is moved against the force of the spring 47 by the head 59, so that no frictional forces are effective which prevent movement. The user can therefore adjust the seat 17 and thus the seat plate 25 according to his wishes. But he can also make rocking movements to relax. However, if the button 55 is released again, the seat plate 25 is blocked again.
A spring 61, e.g. a helical spring acting as a compression spring is arranged at a distance from the articulation point 27 of the seat plate 25 between the support 21 and the seat plate 25. It serves to compensate for the weight of the chair user and as a return spring.
3 and 4 show, the lever 31 can move in a region in which the axis 63 of the lever 31 moves at an angle of approximately eighty degrees down to approximately forty degrees to the axis 65 of the link. In this range of motion, relatively low frictional forces are sufficient to block the slats 39 and thus also the seat plate 25.
In summary, the following can be stated:
The front part of a seat plate 25 is pivotably mounted on the support 21. A spring 61 between support 21 and seat plate 25 serves as compensation for the weight of the chair user and as a return spring. A backdrop 33 is arranged on both sides of the seat plate. Bolts 37 run from levers 31 in the slots 35 of the links. Slats 39 are fastened to one of the bolts 37 and are clamped by a blocking device and thereby prevent the lever 31 from moving. A relatively low frictional force is sufficient to block the slats, because the force which is exerted on the lever 31 by the weight of the chair user against the force of the spring 61 via the seat plate 25, link 33, bolt 37 only causes a relatively small force component , which tries to move the slats 39.
The seat plate 21 is thus continuously adjustable by means of a simple mechanism when a button 55 is pressed. It is also possible to rock the chair.