Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Faserstoffes aus Haushalt-, land- und forstwirtschaftlichen Abfällen, welche cellulosehaltige Materialien enthalten.
Es ist bekannt, aus Abfällen der erwähnten Art einen holzartigen Faserstoff bzw. ein Fasergranulat herzustellen, das geeignet ist, mit geeigneten Bindemitteln zu Platten verpresst zu werden. Der Müll wird dabei einem aeroben Abbauprozess unterworfen, wobei die biologisch leicht abbaubaren Stoffe wie Zucker, Eiweiss, Stärke und Fette, biologisch abgebaut werden. Das faserige Endprodukt ist eine Faser, die gegen einen weiteren biologischen Abbau eine ähnliche Resistenz aufweist wie Holz.
Weiter ist es bekannt, aus Abfällen der erwähnten Art einen holzähnlichen Faserstoff herzustellen, wobei die biologisch leicht abbaubaren Stoffe, wie Stärke, Eiweiss, Fette usw. aus dem Müll herausgewaschen bzw. herausgelöst werden.
Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, einen weiteren Weg aufzuzeigen, der es ermöglicht, aus Müll einen holzartigen Faserstoff herzustellen, der eine ähnliche Resistenz gegen einen biologischen Abbau aufweist wie Holz.
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Abfälle zerkleinert werden, dass danach die zerkleinerten Abfälle mit Ozon beaufschlagt und nach dem Entfernen des Ozons getrocknet werden.
Von einer städtischen Mülldeponie wurden an zehn verschiedenen Stellen Proben gezogen und die Proben danach miteinander vermischt. Der Müll wies die nachstehende Zusammensetzung auf: Kohlenhydrate wie Zucker und Polysaccharide inkl.
Cellulose 60 % Öle und Fette 3,5 % organische Säuren und geruchsbildende Substanzen 0,6 % Eiweisskörper 0,3 % Wasser (Feuchtigkeit) 5,0% Biologische Aktivität (Dehydrogenase-Aktivität, gemessen als Extinktion) 1,5 %
Die Proben wurden danach in einer Hammermühle zerkleinert.
Beispiel 1
1000 kg des zerkleinerten Mülls wurden in einem mit einer PVC-Folie ausgelegten Betonbunker gebracht, der mit einem Rührwerk ausgerüstet war. Unter ständigem Rühren des Mülls wurde die Luft aus dem Bunker abgesaugt und anschliessend 60 g Ozon von unten in den Bunker geblasen. Die Beaufschlagung des Mülls mit Ozon dauerte drei Minuten bei einer Temperatur von 25"C. Danach wurde die Ozonzufuhr abgestellt und trockene Warmluft durch den Müll geblasen, um das überschüssige Ozon auszutreiben. Danach wurde der mit Ozon behandelte Müll in einem Trommeltrockenofen bei einer Temperatur von 120ob getrocknet. Das aus dem Trommeltrokkenofen austretende Fasermaterial zeigte nach seiner Abkühlung auf Raumtemperatur, einen holzartigen Charakter und die gemessene Extinktion der Dehydrogenase lag unter 0,05.
Beispiel 2
1000 kg des gemahlenen Mülls wurden in einen mit einer PVC-Folie ausgelegten Betonbunker gebracht. Dieser war mit einem Rechenrührwerk ausgerüstet. Unter stetem Rühren wurde die im Bunker befindliche Luft abgesaugt. Danach wurden 450 gr. Ozon in den Bunker geblasen. Nach drei Minuten wurde das Ozon abgesaugt. Danach wurde während 10 Minuten überhitzter Wasserdampf von 140"C durch den Müll hindurchgeblasen. Danach wurde der Müll in einem Trommeltrockenofen bei 120"C getrocknet. Aus dem Trommeltrockenofen trat ein holzartiger Faserstoff aus. Die Extinktion der Hydrogenase lag unter 0,05.
Beispiel 3
1000 kg des gemahlenen Mülls wurden in einen mit einer PVC-Folie ausgelegten Betonbunker gebracht, der mit einem Rechenrührwerk ausgerüstet war. Danach wurde die im Betonbunker befindliche Luft abgesaugt. Nach dem Absaugen der Luft wurden 200 gr. Ozon in den Bunker unter stetem Rühren des Mülls gebracht. Nach 6 Minuten wurde Ozon aus dem Bunker abgesaugt. Der Müll wurde danach in ein heisses Wasserbad von 90 C gebracht und darin unter stetem Rühren während 2 Minuten gewaschen. Anschliessend wurde das Wasser abzentrifugiert. Der nasse Müll wurde in einem Trommeltrockenofen bei 1200C getrocknet. Aus dem Trommeltrokkenofen trat ein holzartiger Faserstoff aus. Die gemessene
Extinktion der Dehydrogenase lag unter 0,05.
Beispiel 4
1000 kg des zerkleinerten Mülls wurden mit Wasser befeuchtet bis der Wassergehalt 20% betrug. Der angefeuchtete Müll wurde in einen mit einer PVC Folie ausgelegten Betonbunker gebracht, der mit einem Rechenrührwerk ausgerüstet war. Danach wurde die Luft aus dem Betonbunker abgesaugt. Anschliessend wurden 180 g Ozon unter stetem Rühren des Mülls in den Bunker gebracht. Anschliessend wurde das Ozon abgesaugt und der Müll während 5-10 Minuten unter stetem Rühren in einem Industriespritbad gewaschen. Danach wurde die Waschlösung abzentrifugiert und der Müll in einem Trommeltrockenofen bei 120ob getrocknet. Aus dem Trommeltrockenofen trat ein holzartiger Faserstoff aus.
Die gemessene Extinktion der Dehydrogenase lag unter 0,05.
Bei allen vorerähnten Ausführungsbeispielen konnte ein für eine Weiterverarbeitung geeigneter, gegen einen weiteren biologischen Abbau weitgehend stabiler Faserstoff gewonnen werden.
PATENTANSPRUCH
Verfahren zur Herstellung eines Faserstoffes aus Haushalt-, land- und forstwirtschaftlichen Abfällen, welche cellulosehaltige Materialien enthalten, dadurch gekennzeichnet, dass die Abfälle zerkleinert werden, dass danach die zerkleinerten Abfälle mit Ozon beaufschlagt und nach der Entfernung des Ozons getrocknet werden.
UNTERANSPRÜCHE
1. Verfahren zur Herstellung eines Faserstoffes nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Abfälle zum Entfernen des Ozons mit Warmluft durchblasen werden.
2. Verfahren zur Herstellung eines Faserstoffes nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abfälle nach der Beaufschlagung durch Ozon mit überhitztem Wasserdampf durchspült werden.
3. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Abfälle nach dem Beaufschlagen mit Ozon in einem Heisswasserbad gewaschen, danach die Waschlösung abzentrifugiert und die Abfälle getrocknet werden.
4. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Abfälle nach dem Beaufschlagen mit Ozon in einem Industriespritbad gewaschen, danach die Waschlösung abzentrifugiert und die Abfälle getrocknet werden.
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The present invention relates to a method for producing a pulp from household, agricultural and forestry waste, which contains cellulosic materials.
It is known to produce a wood-like fiber material or fiber granulate from waste of the type mentioned which is suitable for being pressed with suitable binders to form panels. The garbage is subjected to an aerobic decomposition process, whereby the easily biodegradable substances such as sugar, protein, starch and fats are biodegraded. The fibrous end product is a fiber that has a similar resistance to further biodegradation as wood.
It is also known to produce a wood-like fiber material from waste of the type mentioned, the easily biodegradable substances such as starch, protein, fats, etc. being washed out or dissolved out of the garbage.
The present invention has the task of showing a further way which makes it possible to produce a wood-like fiber material from waste, which has a similar resistance to biological degradation as wood.
According to the invention, this object is achieved in that the waste is shredded, that the shredded waste is then exposed to ozone and, after the ozone has been removed, dried.
Samples were taken at ten different locations from a municipal landfill and the samples were then mixed together. The garbage had the following composition: Carbohydrates such as sugar and polysaccharides incl.
Cellulose 60% oils and fats 3.5% organic acids and odor-forming substances 0.6% protein bodies 0.3% water (moisture) 5.0% biological activity (dehydrogenase activity, measured as extinction) 1.5%
The samples were then ground in a hammer mill.
example 1
1000 kg of the shredded garbage were brought into a concrete bunker lined with a PVC film and equipped with a stirrer. With constant stirring of the garbage, the air was sucked out of the bunker and then 60 g of ozone was blown into the bunker from below. The exposure of the garbage with ozone lasted three minutes at a temperature of 25 "C. The ozone supply was then switched off and dry warm air was blown through the garbage in order to drive off the excess ozone. The garbage treated with ozone was then placed in a drum drying oven at a temperature of After cooling to room temperature, the fiber material emerging from the drum drying oven showed a wood-like character and the measured extinction of the dehydrogenase was below 0.05.
Example 2
1000 kg of the ground garbage were brought into a concrete bunker lined with a PVC film. This was equipped with a rake agitator. The air in the bunker was sucked off with constant stirring. Then 450 grams of ozone were blown into the bunker. After three minutes the ozone was sucked off. Thereafter, overheated steam at 140 "C was blown through the garbage for 10 minutes. The garbage was then dried in a drum drying oven at 120" C. A woody pulp emerged from the drum drying oven. The extinction of the hydrogenase was below 0.05.
Example 3
1000 kg of the ground garbage were brought into a concrete bunker lined with a PVC film and equipped with a rake stirrer. Then the air in the concrete bunker was extracted. After the air had been sucked off, 200 grams of ozone were brought into the bunker while the garbage was constantly being stirred. After 6 minutes, ozone was sucked out of the bunker. The garbage was then placed in a hot water bath at 90 ° C. and washed in it for 2 minutes with constant stirring. The water was then centrifuged off. The wet garbage was dried in a drum drying oven at 1200C. A woody fibrous material emerged from the drum drying oven. The measured
The absorbance of the dehydrogenase was less than 0.05.
Example 4
1000 kg of the crushed garbage was moistened with water until the water content was 20%. The moistened garbage was brought into a concrete bunker lined with a PVC film and equipped with a rake stirrer. Then the air was sucked out of the concrete bunker. Then 180 g of ozone were brought into the bunker with constant stirring of the garbage. The ozone was then sucked off and the garbage was washed in an industrial fuel bath for 5-10 minutes with constant stirring. The washing solution was then centrifuged off and the garbage was dried in a drum drying oven at 120ob. A woody pulp emerged from the drum drying oven.
The measured absorbance of the dehydrogenase was below 0.05.
In all of the above-mentioned embodiments, it was possible to obtain a fibrous material suitable for further processing and largely stable against further biological degradation.
PATENT CLAIM
A method for producing a fiber material from household, agricultural and forestry waste which contains cellulose-containing materials, characterized in that the waste is shredded, that then the shredded waste is exposed to ozone and, after the ozone has been removed, dried.
SUBCLAIMS
1. A method for producing a fibrous material according to claim, characterized in that the waste is blown through with warm air to remove the ozone.
2. A method for producing a fiber material according to claim and dependent claim 1, characterized in that the waste is flushed through with superheated steam after being exposed to ozone.
3. The method according to claim, characterized in that the waste is washed in a hot water bath after being exposed to ozone, then the washing solution is centrifuged off and the waste is dried.
4. The method according to claim, characterized in that the waste is washed after being exposed to ozone in an industrial fuel bath, then the washing solution is centrifuged off and the waste is dried.
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