Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Extraktion von Reizstoffen aus Rohkaffee ohne gleichzeitigen Entzug von Coffein.
Es ist seit langem bekannt, dass Bohnenkaffee sogenannte Reizstoffe enthält, die von vielen Menschen nicht vertragen werden. Unter diesen Reizstoffen sind bestimmte Abkömmlinge des Serotonins (5-Hydroxytryptamins), nämlich die Carbonsäure -5 -hydroxytryptamide, besonders wichtig. Sie gelten heute als Hauptursache für die unerwünschten Nebenwirkungen des Kaffees, wie Magenübersäuerung, Aufstossen, Brechreizerzeugung, Kopfschmerzen usw. Da sie analytisch relativ leicht nachweisbar sind, dient ihre Konzentration als Mass für die Reizwirkung bzw. Bekömmlichkeit von Kaffee.
Eine eindeutige, allgemein gültige Beziehung zwischen dem Carbonsäure-5 -hydroxytryptamidgehalt und der B ekömm- lichkeit von Kaffe besteht indessen nicht, da die Bekömmlichkeit individuell sehr verschieden ist und für gewisse Kaffeekonsumenten nachgewiesenermassen auch durch Verfahren verbessert werden kann, die nur eine unwesentliche Abnahme des Carbonsäure-5-hydroxytryptamidgehaltes bewirken, wie das Verfahren der deutschen Patentschrift Nr. 576 515 (Lendrich-Verfahren). Anderseits sollen auch Verfahren, wie das Kofrosta-Verfahren, die in erster Linie das Aroma des Röstkaffees verbessern, zu einer Senkung des Carbonsäure-5hydroxytryptamidgehaltes führen.
Trotz dieser Unklarheit bezüglich des Zusammenhangs zwischen Carbonsäure-5 -hydroxy- tryptamidgehalt und Bekömmlichkeit von Kaffee wird der Gehalt an diesen Stoffen heute vielfach als Mass für die Bekömmlichkeit von Kaffee angesehen.
Ein gemeinsames Merkmal der Verfahren zur Veredelung von Kaffee, d. h. zur Entfernung von Reizstoffen, besteht ferner darin, dass sie den Coffeingehalt der Kaffeebohnen nicht oder nur unwesentlich verringern sollen. Dadurch unterscheiden sich diese Verfahren von den schon länger bekannten Entcoffeinierungsverfahren. Es ist im übrigen für den Fachmann selbstverständlich, dass ein entcoffeinierter Kaffee auch sehr arm an Carbonsäure-5-hydroxytryptamiden sein muss.
Ein neueres Verfahren zur Herstellung eines an Reizstoffen armen, coffeinhaltigen Kaffees ist in der schweizerischen Patentschrift Nr. 505 558 beschrieben. Dieses Verfahren unterscheidet sich von der Entcoffeinierung, bei der die Kaffeebohnen vor der Extraktion in einem ersten Verfahrensschritt mit Wasser und Dampf möglichst stark gequollen werden, im wesentlichen dadurch, dass die Bohnen in trockenem Zustand, d. h. ohne Quellung, mit einem Chlorkohlenwasserstoff, z. B.
Methylenchlorid, 1,2-Dichloräthan oder Trichloräthylen, gewaschen werden. Sowohl die Kaffeebohnen als auch der Chlorkohlenwasserstoff werden vorgewärmt, und die Temperatur des Chlorkohlenwasserstoffs wird während der Waschbehandlung aufrechterhalten. Durch das Waschen wird die oberflächliche Wachsschicht, in der sich die Carbonsäure-5hydroxytryptamide vorwiegend befinden, zum grössten Teil entfernt. Da sich das Coffein aus trockenen Kaffeebohnen nur äusserst langsam herauslösen lässt, bleibt der Coffeingehalt bei diesem Verfahren ebenfalls praktisch unverändert.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, dass man das gleiche Ergebnis und bei geeigneter Prozessführung sogar eine noch grössere Reduktion des Carbonsäure -5 -hydroxytryptamid- gehaltes ohne Abnahme des Coffeingehaltes erreichen kann, wenn man die Kaffeebohnen zunächst einer Quellbehandlung unterwirft und sie dann mit einem coffeinhaltigen Lösungsmittel extrahiert. Auf diese Weise ist es möglich, nicht nur die oberflächliche Wachsschicht, sondern auch einen grossen Teil der in den unteren Gewebeschichten zwischen den Zellen befindlichen Wachsstoffe und vermutlich sogar einen Teil der in den Zellen befindlichen Wachsstoffe samt den darin enthaltenen Carbonsäure-5-hydroxytryptamiden weitgehend zu entfernen.
Die grosse Menge und der schlechte Geruch und das schlechte Aussehen des sogenannten Kaffeewachses, das bei der Entcoffeinierung von Kaffeebohnen zusammen mit dem Coffein anfällt, ist allen mit dem Entcoffeinierungsverfahren Vertrauten bekannt. Wenn man nun ein mit Coffein angereichertes Lösungsmittel verwendet, sonst aber im wesentlichen gleich wie beim Entcoffeinierungsverfahren vorgeht, ist es möglich, das Kaffeewachs, das als der Hauptträger der unerwünschten Reizstoffe gilt, annähernd vollständig zu entfernen, während der Coffeingehalt der Bohnen praktisch unver ändert bleibt.
Bei geeigneter Wahl der Prozessparameter, insbesondere des Quellungsgrades der Bohnen, der Temperatur, der Coffeinkonzentration im Lösungsmittel und der Art und Dauer der Extraktion, kann praktisch jede gewünschte Verringerung des Gehaltes an Carbonsäure5 -hydroxytrypt- amiden erzielt werden. Nach der Extraktion können die Kaffeebohnen kurz mit reinem Lösungsmittel abgespült werden, um den an der Oberfläche der Bohnen haftenden Rest des coffeinh altigen Lösungsmittels zu entfernen. Durch anschliessendes Ausdämpfen der Bohnen kann der Restlösungsmittelgehalt auf jeden gewünschten Wert herabgesetzt werden.
Als Lösungsmittel eignen sich alle für die Entcoffeinierung in Betracht kommenden Lösungsmittel, also z. B. Essigester, Amylen, nPentan, Isopropanol, Isopropylacetat, vorwiegend jedoch die für diesen Zweck verwendeten Chlorkohlenwasserstoffe Dichlormethan, Trichlormethan, Tetrachlorkohlenstoff, Dichloräthan, Dichloräthylen und Trichloräthylen.
Ein wesentlicher Vorteil des Verfahrens gemäss der Erfindung ist es, dass es ohne weiteres in den Apparaten, die normalerweise zur Entcoffeinierung von Kaffeebohnen dienen, ausgeführt werden kann.
Die einzelnen Verfahrensschritte, nämlich 1. gegebenenfalls Dämpfen der Kaffeebohnen unter Druck 2. gegebenenfalls Quellen der Bohnen auf den gewünschten
Feuchtigkeitsgrad 3. Extraktion der Reizstoffe aus den Bohnen mit coffeinhal tigem Lösungsmittel 4. gegebenenfalls Spülen der Bohnen mit coffeinfreiem Lö sungsmittel 5. Ausdämpfen der Bohnen zur Entfernung der Lösungsmit telreste 6. gegebenenfalls Dämpfen der Bohnen unter Druck 7. Trocknen der Bohnen werden im folgenden ausführlicher besprochen.
Das Quellen der Bohnen dient dazu, die oberflächliche Wachsschicht maximal aufzulockern, so dass sie vom Lösungsmittel leichter gelöst werden kann, und ausserdem den Zutritt des Lösungsmittels zu den in den tieferen Gewebeschichten der Bohnen befindlichen Wachsbestandteilen zu erleichtern, so dass diese in die umgebende Lösungsmittelphase zu diffundieren vermögen. Der optimale Quellungsgrad hängt in einem gewissen Grade von den übrigen oben genannten Prozessparametern ab und liegt in der Regel im Bereich von 30 bis 40%; der Quellungsgrad bedeutet den Gesamtwassergehalt der Bohnen in Gewichtsprozenten. Das Verfahren gemäss der Erfindung lässt sich prinzipiell auch ganz ohne Quellung oder bei maximalen Quellungsgraden von etwa 50% ausführen, aber im ersteren Fall wird nur die oberflächliche Wachsschicht herausgelöst, so dass das Verfahren weniger wirksam ist.
Das Arbeiten ohne Quellung ist also nicht empfehlenswert.
Ein besonderer Vorteil des vorliegenden Verfahrens besteht darin, dass man das Quellen mit einer Dampfbehandlung gemäss dem sogenannten Lendrich-Verfahren kombinieren kann. Auf diese Weise kann die Veredlung der Kaffeebohnen in physiologischer Hinsicht noch weiter verbessert werden, indem die durch das vorliegende Verfahren erzielte Erhöhung der Bekömmlichkeit des Kaffees mit dem vorteilhaften Effekt des Lendrich-Verfahrens kombiniert wird.
In diesem Falle führt man das Quellen in 2 Phasen durch.
Zunächst wird das Dämpfen bei 1 bis 3 atü während einer Stunde bis zur Aufnahme von 6 bis 10% Wasser, wie in der Deutschen Patentschrift Nr. 576 515 beschrieben, durchgeführt, und anschliessend wird der gewünschte Quellungsgrad durch Zugabe von Wasser und Dampf eingestellt.
Das coffeinhaltige Lösungsmittel kann durch Lösen von reinem Coffein gemäss Pharmacopoea Helvetica VI oder von Rohcoffein hergestellt werden. Da Rohcoffein aus Kaffeebohnen gewonnen werden kann, widerspricht seine Verwendung nicht den lebensmittelrechtlichen Vorschriften. Wenn nicht ganz reines Coffein verwendet wird, so sollte dieses jedenfalls zweckmässig frei von denjenigen Reizstoffen und Wachsbestandteilen sein, zu deren Entfernung das coffeinhaltige Lösungsmittel dienen soll.
Die Konzentration des Coffeins in der Lösungsmittelphase kann je nach den Verfahrensbedingungen innerhalb weiter Grenzen gewählt werden. Zweckmässig ist die Anwendung einer solchen Konzentration, dass der Coffeingehalt der Kaffeebohnen bei der Extraktion weder erniedrigt noch erhöht wird, doch lässt sich eine geringe Veränderung des Coffeingehaltes kaum vollständig vermeiden. Dies ist übrigens auch beim Verfahren der schweizerischen Patentschrift Nr. 505 558 der Fall. In der Praxis kann eine Coffeinkonzentration von 0,25 bis 1,5 %, zweckmässig in der Grössenordnung von 1%, angewandt werden. Theoretisch könnte man auch eine gesättigte Lösung von Coffein im Lösungsmittel verwenden, aber in diesem Falle wäre eine wesentliche Erhöhung des Coffeingehaltes der Kaffeebohnen kaum zu vermeiden.
Bei der Extraktion können die Temperatur, die Strömungsbedingungen des Lösungsmittels, die Bewegung der Kaffeebohnen und die Dauer der Extraktion ebenfalls innerhalb weiter Grenzen variiert werden. Vorteilhaft arbeitet man bei Atmosphärendruck und demzufolge bei Temperaturen von Umgebungstemperatur bis nahezu zum Siedepunkt des Lösungsmittels, doch kann man auch Überdruck anwenden. Aus praktischen Gründen extrahiert man zweckmässig bei erhöhter Temperatur, da die Apparatur beim vorhergehenden Quellen und beim nachfolgenden Ausdämpfen auf einer erhöhten Temperatur gehalten werden muss und es unwirtschaftlich wäre, die Apparatur periodisch abzukühlen und wieder aufzuheizen.
Man kann die Kaffeebohnen entweder eine bestimmte Zeitlang mit einer bestimmten Menge des coffeinhaltigen Lösungsmittels in Berührung lassen oder das coffeinhaltige Lösungsmittel durch die Kaffeebohnen zirkulieren lassen, wobei es dauernd regeneriert und sein Coffeingehalt wieder eingestellt wird, ehe es erneut mit den Bohnen in Berührung kommt. Ein Vorwärmen der Bohnen und/oder des zur Extraktion verwendeten coffeinhaltigen Lösungsmittels ist nicht notwendig.
Nach der Extraktion kann das restliche Lösungsmittel aus dem Extraktor abgelassen und dann regeneriert und wieder auf den ursprünglichen Coffeingehalt gebracht werden. Die Bohnen können mit coffeinfreiem reinem Lösungsmittel kurz abgespült und darauf wie bei der Entcoffeinierung zur Entfernung der Lösungsmittelreste ausgedämpft werden, doch ist das Spülen nicht unbedingt erforderlich.
Der Vollständigkeit halber kann erwähnt werden, dass das vorliegende Verfahren auch in dieser Phase, zur Erzielung einer noch grösseren Bekömmlichkeit, mit dem sogenannten Lendrich-Verfahren kombiniert werden kann, indem man unmittelbar anschliessend an das Ausdämpfen zur Entfernung der Lösungsmittelreste eine Behandlung mit Dampf unter 1 bis 3 atü unter den in DRP 576 515 angegebenen Bedingungen durchführt.
Danach werden die Bohnen auf ihren ursprünglichen Wassergehalt getrocknet. Eine weitere Veredlung der Bohnen, d. h. Verbesserung ihrer Bekömmlichkeit durch Befreiung von unerwünschten Bestandteilen, erfolgt während des Trocknungsprozesses selbst. Die Bohnen werden z. B. mit Vorteil in einem mit entsprechend ausgebildetem Rührwerk versehenen Durchlufttrockner getrocknet. In diesem Trockner werden die halbgetrockneten Bohnen in Bewegung gehalten, wodurch sie ständig unter sich, an der Wand und durch die Rührarme äusserlich abgerieben werden, während ein Luftstrom, welcher durch die Schicht strömt, die frei gewordenen Häutchen und Verunreinigungen mit sich reisst.
Am Ende des Trocknungsprozesses werden die veredelten Kaffeebohnen mittels eines kalten Luftstromes schnell abgekühlt und dadurch weitgehend von den Resten der äusserlich an den Bohnen haftenden wachshaltigen Häutchen und Fremdkörpern befreit.
Die auf diese Weise behandelten Kaffeebohnen haben eine mehr oder weniger helle Farbe und einen feinen, milden Geruch. Ihr Coffeingehalt entspricht im wesentlichen demjenigen der unbehandelten Bohnen. Ihr Carbonsäure-5-hydroxytryptamidgehalt hat dagegen wesentlich abgenommen. Es wurden z. B. Carbonsäure-5-hydroxytryptamidgehalte von 200 bis 300 mg pro kg geröstete Bohnen gefunden.
Man kann z. B. folgendermassen verfahren: 2500 kg Rohkaffee mit einem Carbonsäure-5 -hydroxytryptamidgehalt von 900 bis 950 mg pro kg und einem Coffeingehalt von 1,2% werden in einen üblichen Extraktor gefüllt. Man gibt 8000 kg Methylenchlorid, das 1% Coffein enthält, hinzu. Das Gemisch wird 20 Minuten lang durch indirekte Beheizung mit Dampf auf 60 C erwärmt, während der Extraktor rotiert. Das mit Wachsstoffen und Carbonsäure5 -hydroxytryptamiden beladene Lösungsmittel wird danach abgelassen, worauf die Bohnen wie vorstehend erwähnt von den Lösungsmittelresten befreit, gedämpft und getrocknet werden.
Die so veredelten Bohnen haben einen Carbonsäure-5hydroxytryptamidgehalt von 235 mg pro kg und einen Coffeingehalt von 1,76 %.
Wenn man den Rohkaffee vor der beschriebenen Behandlung in einem üblichen Extraktor z. B. mit 806 Liter Wasser und Direktdampf im Verlauf von 25 Minuten auf einen Quellungsgrad von ca. 32 % bringt, wird der Carbonsäure-5 -hydroxy tryptamidgehalt noch stärker verringert.
The invention relates to a method for extracting irritants from green coffee without simultaneously removing caffeine.
It has long been known that coffee beans contain so-called irritants that many people cannot tolerate. Among these irritants, certain derivatives of serotonin (5-hydroxytryptamine), namely the carboxylic acid -5-hydroxytryptamide, are particularly important. Today they are considered to be the main cause of the undesirable side effects of coffee, such as over-acidification of the stomach, belching, nausea, headache, etc. Since they are relatively easy to detect analytically, their concentration serves as a measure of the irritating effect or digestibility of coffee.
However, there is no clear, generally valid relationship between the carboxylic acid 5-hydroxytryptamide content and the digestibility of coffee, since the digestibility varies greatly from person to person and, for certain coffee consumers, it has been proven that it can also be improved by processes that only produce an insignificant decrease in the Carboxylic acid 5-hydroxytryptamide content, such as the process of German Patent No. 576 515 (Lendrich process). On the other hand, processes such as the Kofrosta process, which primarily improve the aroma of the roast coffee, should also lead to a reduction in the carboxylic acid-5-hydroxytryptamide content.
Despite this lack of clarity with regard to the connection between the carboxylic acid 5-hydroxy tryptamide content and the digestibility of coffee, the content of these substances is now widely regarded as a measure of the digestibility of coffee.
A common feature of processes for upgrading coffee, i. H. to remove irritants, there is also the fact that they should not reduce the caffeine content of the coffee beans or only slightly. This distinguishes these processes from the decaffeination processes that have been known for a long time. Incidentally, it goes without saying for the person skilled in the art that decaffeinated coffee must also be very low in carboxylic acid 5-hydroxytryptamides.
A more recent process for producing a caffeine-containing coffee low in irritants is described in Swiss Patent No. 505,558. This process differs from decaffeination, in which the coffee beans are swollen as much as possible with water and steam prior to extraction in a first process step, essentially in that the beans are in the dry state, i. H. without swelling, with a chlorinated hydrocarbon, e.g. B.
Methylene chloride, 1,2-dichloroethane or trichlorethylene, are washed. Both the coffee beans and the chlorinated hydrocarbon are preheated and the temperature of the chlorinated hydrocarbon is maintained during the washing treatment. Washing removes most of the superficial wax layer, in which the carboxylic acid 5-hydroxytryptamides are mainly located. Since the caffeine can only be extracted very slowly from dry coffee beans, the caffeine content also remains practically unchanged with this process.
It has now been found, surprisingly, that the same result and, with suitable process management, an even greater reduction in the carboxylic acid -5-hydroxytryptamide content can be achieved without a decrease in the caffeine content if the coffee beans are first subjected to a swelling treatment and then treated with a caffeine-containing solvent extracted. In this way, it is possible to largely reduce not only the superficial wax layer, but also a large part of the wax substances in the lower tissue layers between the cells and probably even some of the wax substances in the cells including the carboxylic acid 5-hydroxytryptamides contained therein remove.
The large amount and the bad smell and the bad appearance of the so-called coffee wax, which is produced together with the caffeine during the decaffeination of coffee beans, is known to everyone familiar with the decaffeination process. If you now use a solvent enriched with caffeine, but otherwise proceed essentially in the same way as with the decaffeination process, it is possible to almost completely remove the coffee wax, which is considered to be the main carrier of undesirable irritants, while the caffeine content of the beans remains practically unchanged .
With a suitable choice of the process parameters, in particular the degree of swelling of the beans, the temperature, the caffeine concentration in the solvent and the type and duration of the extraction, practically any desired reduction in the content of carboxylic acid5-hydroxytryptamides can be achieved. After the extraction, the coffee beans can be rinsed briefly with pure solvent in order to remove the residual caffeine-containing solvent adhering to the surface of the beans. By subsequently steaming out the beans, the residual solvent content can be reduced to any desired value.
Suitable solvents are all solvents which can be used for decaffeination, ie e.g. B. ethyl acetate, amylene, n-pentane, isopropanol, isopropyl acetate, but mainly the chlorinated hydrocarbons used for this purpose dichloromethane, trichloromethane, carbon tetrachloride, dichloroethane, dichloroethylene and trichlorethylene.
An essential advantage of the method according to the invention is that it can be carried out easily in the apparatus which normally serve for decaffeinating coffee beans.
The individual process steps, namely 1. optionally steaming the coffee beans under pressure 2. possibly swelling the beans to the desired level
Degree of moisture 3. Extraction of irritants from the beans with caffeine-containing solvent 4. If necessary, rinsing the beans with caffeine-free solvent 5. Steaming out the beans to remove the solvent residues 6. If necessary, steaming the beans under pressure 7. Drying the beans are described in more detail below discussed.
The purpose of swelling the beans is to loosen up the superficial wax layer as much as possible, so that it can be more easily removed by the solvent, and also to facilitate the access of the solvent to the wax components located in the deeper tissue layers of the beans, so that they move into the surrounding solvent phase to diffuse. The optimum degree of swelling depends to a certain extent on the other process parameters mentioned above and is usually in the range from 30 to 40%; the degree of swelling means the total water content of the beans in percent by weight. The method according to the invention can in principle also be carried out completely without swelling or with a maximum degree of swelling of about 50%, but in the former case only the superficial wax layer is dissolved out, so that the method is less effective.
Working without swelling is therefore not recommended.
A particular advantage of the present process is that swelling can be combined with steam treatment according to the so-called Lendrich process. In this way, the refinement of the coffee beans can be further improved from a physiological point of view, in that the increase in the digestibility of the coffee achieved by the present process is combined with the advantageous effect of the Lendrich process.
In this case swelling is carried out in 2 phases.
First, steaming is carried out at 1 to 3 atmospheres for one hour until 6 to 10% water is absorbed, as described in German Patent No. 576 515, and then the desired degree of swelling is set by adding water and steam.
The caffeine-containing solvent can be prepared by dissolving pure caffeine in accordance with Pharmacopoeia Helvetica VI or raw caffeine. Since raw caffeine can be obtained from coffee beans, its use does not contravene food law regulations. If not entirely pure caffeine is used, it should in any case be expediently free of those irritants and wax components which the caffeine-containing solvent is intended to remove.
The concentration of the caffeine in the solvent phase can be chosen within wide limits depending on the process conditions. It is advisable to use such a concentration that the caffeine content of the coffee beans is neither reduced nor increased during the extraction, but a slight change in the caffeine content can hardly be completely avoided. Incidentally, this is also the case with the method of Swiss patent specification No. 505 558. In practice, a caffeine concentration of 0.25 to 1.5%, expediently of the order of 1%, can be used. Theoretically, a saturated solution of caffeine in the solvent could also be used, but in this case a substantial increase in the caffeine content of the coffee beans could hardly be avoided.
During the extraction, the temperature, the flow conditions of the solvent, the movement of the coffee beans and the duration of the extraction can also be varied within wide limits. It is advantageous to work at atmospheric pressure and consequently at temperatures from ambient temperature to almost the boiling point of the solvent, but overpressure can also be used. For practical reasons, extraction is expediently carried out at an elevated temperature, since the apparatus must be kept at an elevated temperature during the previous swelling and the subsequent evaporation and it would be uneconomical to periodically cool the apparatus and heat it up again.
The coffee beans can either be left in contact with a certain amount of the caffeinated solvent for a certain period of time or the caffeinated solvent can be circulated through the coffee beans, whereby it is constantly regenerated and its caffeine content is readjusted before it comes into contact with the beans again. It is not necessary to preheat the beans and / or the caffeine-containing solvent used for extraction.
After the extraction, the remaining solvent can be drained from the extractor and then regenerated and brought back to the original caffeine content. The beans can be rinsed briefly with pure, decaffeinated solvent and then steamed to remove the solvent residues as with decaffeination, but rinsing is not absolutely necessary.
For the sake of completeness, it can be mentioned that the present process can also be combined with the so-called Lendrich process in this phase, in order to achieve even greater digestibility, by immediately following the evaporation to remove the solvent residues, a treatment with steam below 1 up to 3 atm under the conditions specified in DRP 576 515.
The beans are then dried to their original water content. Another refinement of the beans, i.e. H. Improvement of their digestibility by removing unwanted components takes place during the drying process itself. The beans are z. B. advantageously dried in a through-air dryer provided with a correspondingly designed agitator. In this dryer, the semi-dried beans are kept in motion, so that they are constantly rubbed under themselves, on the wall and by the agitator arms, while a stream of air, which flows through the layer, carries away the flakes and impurities that have become free.
At the end of the drying process, the refined coffee beans are quickly cooled by means of a stream of cold air and thus largely freed from the remains of the waxy skins and foreign bodies adhering to the outside of the beans.
The coffee beans treated in this way have a more or less light color and a fine, mild odor. Their caffeine content essentially corresponds to that of the untreated beans. On the other hand, your carboxylic acid 5-hydroxytryptamide content has decreased significantly. There were z. B. Carboxylic acid 5-hydroxytryptamide contents of 200 to 300 mg per kg of roasted beans were found.
You can z. B. proceed as follows: 2500 kg of green coffee with a carboxylic acid 5-hydroxytryptamide content of 900 to 950 mg per kg and a caffeine content of 1.2% are filled into a conventional extractor. 8000 kg of methylene chloride containing 1% caffeine are added. The mixture is heated to 60 C for 20 minutes by indirect heating with steam while the extractor rotates. The solvent loaded with wax substances and carboxylic acid 5-hydroxytryptamides is then drained off, whereupon the beans are freed from solvent residues, as mentioned above, steamed and dried.
The beans refined in this way have a carboxylic acid 5-hydroxytryptamide content of 235 mg per kg and a caffeine content of 1.76%.
If the green coffee before the treatment described in a conventional extractor z. B. with 806 liters of water and direct steam in the course of 25 minutes to a degree of swelling of about 32%, the carboxylic acid-5-hydroxy tryptamide content is reduced even more.