Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Führen und Anschlagen der Kettfäden bei Flachwebmaschinen mit einem sich absatzweise drehenden Riet, das aus einer Vielzahl von auf einer gemeinsamen Welle aufgereihten, dünnen Scheiben mit Mitnehmernasen besteht, die den Schussfaden an die Webkante der Ware anschlagen, sowie mit zwei dem Riet zugeordneten, vor der Anschlagkante liegenden, feststehenden Kämmen, deren einer Zähne mit in den Ebenen der Rietscheiben liegenden Längsachsen besitzt.
Üblicherweise dient die Lade mit dem Rietblatt zum Anschlagen des Schussfadens an die Webkante der Ware. Dabei werden die Kettfäden durch das Rietblatt zwangsweise in der gewählten Teilung geführt, so dass das Gesicht der Ware durch ungleichmässige Kettfadenteilungen nicht beeinträchtigt werden kann. Wird jedoch an Stelle des schwingenden Rietblattes ein absatzweise drehendes Riet verwendet, das aus einer Vielzahl von auf einer gemeinsamen Welle aufgereihten, dünnen Scheiben mit Mitnehmernasen besteht, so besteht die Gefahr, dass die Rietscheiben nicht immer in die gleiche Kettfadenteilung eingreifen oder die Kettfäden einzelne Rietscheiben überspringen, so dass nicht nur das Aussehen der Ware leidet, sondern auch die Mitnehmernasen der einzelnen Rietscheiben verbogen und Kettfäden abgerissen werden können.
Durch den das schwingende Rietblatt üblicherweise ersetzenden festen Kamm können diese Nachteile nicht vermieden werden. Es ist daher vorgeschlagen worden, dem drehenden Riet einen zusätzlichen Kamm vorzuordnen (DT-PS Nr. 350 037). dessen scheibenförmige Zähne jeweils in den Ebenen der Rietscheiben liegen und in die jeweils obere Schar der Kettfäden eingreifen. Durch diese Massnahme wird zwar verhindert, dass einzelne Kettfäden über die Mitnehmernasen der Rietscheiben hinweg in eine andere Teilung springen, doch kann damit nicht erreicht werden, dass der Eingriff der Rietscheiben in die Kettfadenscharen stets innerhalb der gleichen Kettfadenteilung erfolgt, da bei jedem Fachwechsel sowohl die Zähne des zusätzlichen Kammes als auch die Mitnehmernasen der einzelnen Rietscheiben zwischen andere Kettfäden eingreifen können.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Kettfäden so zu führen, dass der Eingriff der Rietscheiben in die Kettfadenscharen stets innerhalb der gleichen Kettfadenteilung erfolgt und weder für die Kettfäden noch für die Rietscheiben eine Beschädigungsgefahr besteht.
Ausgehend von einer Vorrichtung der eingangs geschilderten Art löst die Erfindung diese Aufgabe dadurch, dass die Zähne des Kammes mit den in den Scheibenebenen liegenden Zahnachsen etwa tangential zum äusseren Umfangskreis der Mitnehmernasen der Rietscheiben verlaufen und in Drehrichtung des Riets gegen den anderen Kamm gerichtet sind, dass die Zähne dieses letzteren Kammes etwa radial zu den Rietscheiben gerichtet sind und dass diese Zähne paarweise zwischen je zwei benachbarte Rietscheiben eingreifen. Durch die radiale Anordnung des einen und die tangentiale Anordnung des anderen Kammes wird erreicht, dass die Kettfadenscharen auch beim Fachwechsel stets im Eingriffsbereich eines der beiden Kämme verlaufen. Beim Fachwechsel wird also die eine Kettfadenschar so lange von dem einen Kamm geführt, bis sie in den Eingriffsbereich des anderen Kammes gelangt.
Die tangentiale Anordnung der Zähne des einen Kammes ergibt eine besonders gute Führung der jeweils unteren Schar von Kettfäden, so dass der Eingriff der Rietscheiben in die Kettfadenscharen stets innerhalb der gleichen Kettfadenteilung erfolgt. Der zweite Kamm mit den radial gerichteten Zähnen, die zwischen die Rietscheiben eingreifen, verhindert dabei, dass die Kettfäden über die Rietscheiben springen können, da die Kettfäden zwischen den beiden jeweils zwischen benachbarte Riet scheiben eingreifenden Zähnen geführt sind. Ausserdem wird dadurch eine Berührung der Kettfäden und der Scheiben verhindert, so dass weder die Rietscheiben noch die Kettfäden beschädigt werden können.
Zwischen den beiden Kämmen muss selbstverständlich ein Raum freibleiben, damit der Schussfaden durch den Schützen im Bereich dieses Raumes eingetragen und vor die Mitnehmernasen der Rletscheiben abgelegt werden kann.
Die Zähne des tangential gerichteten Kammes müssen die Kettfäden natürlich in einem solchen Abstand voneinander halten, dass die Kettfäden nicht zwischen die Rietscheiben und die diesen benachbarten Zähne des radial gerichteten Kammes gelangen können. Dies kann in einfacher Weise dadurch erreicht werden, dass die Zähne des tangential gerichteten Kammes aus streifenförmigen Lamellen bestehen, die um ihre Längsachse aus der Ebene der Rietscheiben herausgedreht sind. Durch die Neigung der streifenförmigen Lamellen ergibt sich nämlich in der Normalprojektion auf den Kamm lediglich ein der Kettfadenstärke angepasster Durchlass, der für die Kettfadenführung ausschlaggebend ist.
In die dabei zwischen den Rietscheiben und den Kettfäden entstehenden freien Gassen greifen die Zähne des radialen Kammes ein, so dass, wie bereits ausgeführt, die Kettfäden nicht die Rietscheiben überspringen können.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Rietwelle mit erfindungsgemäss angeordneten Kämmen und
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1 in grösserem Massstab.
Das Riet besteht aus einer Vielzahl von auf einer gemeinsamen Welle 1 aufgereihten, dünnen Scheiben 2 mit Mitnehmernasen 3, die zwischen die Kettfäden 4 eingreifen und den Schussfaden an die Webkante der Ware 5 anschlagen, die im Anschlagsbereich auf einer schwenkbaren Auflage 6 geführt ist. Die schwenkbare Lagerung der Auflage 6 ermöglicht das Vorbeidrehen der Mitnehmernasen 3 unterhalb der Auflage nach dem Anschlag des Schussfadens.
Dem Riet sind zwei Kämme 7 und 8 vorgeordnet, von denen der eine Kamm 7 etwa tangential zum äusseren Umfangskreis der Mitnehmernasen 3 der Rietscheiben 2 gerichtete Zähne 9 und der andere Kamm 8 etwa radial zu den
Rietscheiben gerichtete Zähne 10 besitzt, die paarweise zwischen je zwei benachbarte Rietscheiben eingreifen, wie dies der Fig. 2 klar zu entnehmen ist.
Die Zähne 9 des tangential gerichteten Kammes 7 bestehen aus streifenförmigen Lamellen, deren Längsachsen in den Ebenen der Rietscheiben liegen und die um ihre Längsachse aus der Ebene der Rietscheiben herausgedreht sind.
Dieses Konstruktionsmerkmal ist ebenfalls aus Fig. 2 deutlich zu ersehen. Durch die Neigung der Zähne 9 werden also die einzelnen Kettfäden bzw. Kettfadenscharen zusammengedrängt und verlaufen jeweils mit Abstand zu den Rietscheiben durch das Riet. In die dabei entstehenden freien Gassen zwischen den Kettfäden bzw. Kettfadenscharen 4 und den Rietscheiben 2 greifen die Zähne 10 des radial gerichteten Kammes 8 ein, so dass kein Kettfaden eine Rietscheibe überspringen kann. Bei der erfindungsgemässen Anordnung der Kämme 7 und 8 ist aber auch eine eindeutige Führung der Kettfäden 4 beim Fachwechsel gegeben, da, wie aus Fig. 1 hervorgeht, die Kettfäden beim Fachwechsel durch einen Kamm so lange geführt werden, bis sie in den Eingriffsbereich des anderen Kammes gelangen.
Einer der beiden Kämme ist also stets im Eingriff mit den Kettfadenscharen, so dass eine störungsfreie Kettfadenführung gewährleistet ist.
Zum Einrichten der Maschine kann der Kamm 8 aus dem Rietscheibenbereich weggeschwenkt werden, was die not wendigen Arbeiten vereinfacht. Die schwenkbare Lagerung des Kammes 8 ist jedoch in der Zeichnung nicht dargestellt.
The invention relates to a device for guiding and beating up the warp threads in flat weaving machines with an intermittently rotating reed, which consists of a large number of thin disks lined up on a common shaft with driver lugs, which beat the weft thread to the selvedge of the goods, and two Fixed combs assigned to the reed and located in front of the stop edge, one of which has teeth with longitudinal axes located in the planes of the reed disks.
Usually, the drawer with the reed blade is used to strike the weft thread against the selvedge of the goods. The warp threads are forcibly guided through the reed blade in the chosen pitch so that the face of the goods cannot be affected by uneven warp thread pitches. If, however, instead of the vibrating reed reed, a reed that rotates at intervals is used, which consists of a large number of thin disks with driving lugs lined up on a common shaft, there is a risk that the reed disks do not always engage in the same warp thread pitch or the warp threads individual reed disks skip, so that not only the appearance of the goods suffers, but also the catches of the individual reed disks can be bent and warp threads can be torn off.
These disadvantages cannot be avoided by the fixed comb that usually replaces the vibrating reed blade. It has therefore been proposed to arrange an additional comb in front of the rotating reed (DT-PS No. 350 037). whose disc-shaped teeth lie in the planes of the reed disks and engage in the respective upper group of warp threads. Although this measure prevents individual warp threads from jumping over the driver lugs of the reed disks into a different pitch, it cannot be achieved that the engagement of the reed disks in the warp thread groups always takes place within the same warp thread pitch, since both the Teeth of the additional comb as well as the driving lugs of the individual reed disks can intervene between other warp threads.
The invention is therefore based on the object of guiding the warp threads in such a way that the engagement of the reed discs in the warp thread groups always takes place within the same warp thread pitch and there is no risk of damage to either the warp threads or the reed discs.
Based on a device of the type described above, the invention solves this problem in that the teeth of the comb with the tooth axes lying in the disk planes run approximately tangential to the outer circumferential circle of the driver lugs of the reed disks and are directed in the direction of rotation of the reed against the other comb that the teeth of this latter comb are directed approximately radially to the reed disks and that these teeth engage in pairs between each two adjacent reed disks. The radial arrangement of the one comb and the tangential arrangement of the other comb ensures that the warp thread sheets always run in the engagement area of one of the two combs even when changing shed. When changing the subject, one warp thread sheet is guided by one comb until it reaches the engagement area of the other comb.
The tangential arrangement of the teeth of one comb results in a particularly good guidance of the respective lower set of warp threads, so that the engagement of the reed disks in the warp thread sets always takes place within the same warp thread pitch. The second comb with the radially directed teeth, which engage between the reed disks, prevents the warp threads from jumping over the reed disks, since the warp threads are guided between the two teeth engaging between adjacent reed disks. In addition, this prevents contact between the warp threads and the discs, so that neither the reed discs nor the warp threads can be damaged.
Of course, a space must remain free between the two combs so that the weft thread can be inserted by the shooter in the area of this space and placed in front of the driving lugs of the rear discs.
The teeth of the tangentially directed comb must of course keep the warp threads at such a distance from one another that the warp threads cannot get between the reed disks and the teeth of the radially directed comb adjacent to them. This can be achieved in a simple manner in that the teeth of the tangentially directed comb consist of strip-shaped lamellae which are rotated out of the plane of the reed disks about their longitudinal axis. Because of the inclination of the strip-shaped lamellae, in the normal projection onto the ridge, there is only one passage which is adapted to the warp thread thickness and which is decisive for the warp thread guidance.
The teeth of the radial comb engage in the free lanes created between the reed disks and the warp threads, so that, as already stated, the warp threads cannot jump over the reed disks.
In the drawing, the subject matter of the invention is shown in an exemplary embodiment. Show it:
1 shows a cross section through a reed shaft with combs and arranged according to the invention
FIG. 2 shows a section along the line II-II of FIG. 1 on a larger scale.
The reed consists of a large number of thin disks 2 lined up on a common shaft 1 with driver lugs 3, which engage between the warp threads 4 and strike the weft thread against the selvedge of the fabric 5, which is guided on a pivotable support 6 in the strike area. The pivotable mounting of the support 6 enables the driving lugs 3 to rotate past below the support after the weft thread has hit.
Two combs 7 and 8 are arranged upstream of the reed, of which one comb 7 is approximately tangential to the outer circumferential circle of the driver lugs 3 of the reed disks 2 and the other comb 8 is approximately radial to the teeth
Has teeth 10 directed towards reed disks, which engage in pairs between two adjacent reed disks, as can be clearly seen in FIG.
The teeth 9 of the tangentially directed comb 7 consist of strip-shaped lamellae, the longitudinal axes of which lie in the planes of the reed disks and which are rotated out of the plane of the reed disks about their longitudinal axis.
This design feature can also be clearly seen from FIG. Due to the inclination of the teeth 9, the individual warp threads or sets of warp threads are pressed together and each run through the reed at a distance from the reed disks. The teeth 10 of the radially directed comb 8 engage in the resulting free lanes between the warp threads or warp thread sets 4 and the reed disks 2, so that no warp thread can jump over a reed disk. In the arrangement of the combs 7 and 8 according to the invention, however, the warp threads 4 are clearly guided when changing shed, since, as can be seen from FIG. 1, the warp threads are guided through one comb when changing shed until they are in the engagement area of the other The comb.
One of the two combs is therefore always in engagement with the warp thread sheets, so that trouble-free warp thread guidance is guaranteed.
To set up the machine, the comb 8 can be swiveled away from the reed disk area, which simplifies the work required. The pivotable mounting of the comb 8 is not shown in the drawing.