Beim Verlegen von Kunststoffrohren, z. B. für Heizungsanlagen, Wasserleitungen oder elektrische Installationen, ist es notwendig, diese zu biegen. Für den Biegevorgang müssen die Kunststoffrohre derart erweicht werden, dass sie plastisch verformbar sind.
Der Biegevorgang findet in der Regel an der Montagestelle statt und erfolgt meistens mittels eines Heissluftgebläses, dessen Heissluftstrahl direkt gegen die zu biegende Stelle gerichtet wird. Dabei wurde das Kunststoffrohr meistens zwischen zwei Haltern festgehalten. Bei Kunststoffrohren mit relativ niedriger Erweichungstemperatur kann die Arbeit in dieser Weise einigermassen wirtschaftlich durchgeführt werden. Mit zunehmenden Ansprüchen an die Wärmebeständigkeit der Kunststoffrohre hat sich aber die bisherige Arbeitsweise als wenig wirtschaftlich erwiesen.
Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Anwärmezeit infolge des Wärmeabflusses und der hohen Erweichungstemperatur sehr lang ist. Überdies ermöglicht die freie Handhabung eines Heissluftgebläses keine exakte Erwärmung des Kunststoffrohres sowohl hinsichtlich der Temperaturgleichmässigkeit als auch hinsichtlich der zu erwärmenden Länge, so dass sich nur schwerlich genaue Bogen herstellen lassen.
Zweck der Erfindung ist es somit, eine Einrichtung zum Wärmen eines Abschnittes eines Kunststoffrohres zu schaffen, welche ein schnelles und präzises Erwärmen von Kunststoffrohren ermöglicht.
Die erfindungsgemässe Einrichtung zum Wärmen eines Abschnittes eines Kunststoffrohres ist dadurch gekennzeichnet, dass sie eine längliche Kammer sowie Halter zur angenähert koaxialen Halterung eines Kunststoffrohres in der Kammer und eine Heizvorrichtung zur Aufheizung der Kammer aufweist.
Die Einrichtung ermöglicht eine schnelle, gleichmässige und in Längsrichtung des Rohres genau definierte Erwärmung des Kunststoffrohres.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform ist die Temperatur der Heizvorrichtung einstellbar.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der erfindungsgemässen Einrichtung anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schrägbildliche Darstellung der Einrichtung im geöffneten Zustand gemäss einer ersten Ausführungsform und
Fig. 2 wie Fig. 1, jedoch gemäss einer zweiten Ausführungsform.
In Fig. 1 und 2 ist eine auf einem Sockel 1 angeordnete mit kreisförmigem Querschnitt versehene Kammer 2 dargestellt, welche einen aufklappbaren Wandteil 3 aufweist. Ein zu biegendes Kunststoffrohr ist durch eine Achse 4 angedeutet. Der Wandteil 3 ist mittels eines Scharniers 5 schwenkbar angeordnet. Der Wandteil 3 ist ferner mit einem nichtwärmeleitenden Griff 8 versehen. Die beiden Enden der rohrartigen Kammer sind mittels Blenden 6 abgeschlossen, welche einen Ausschnitt 7 zur Aufnahme, Positionierung und Halterung des Kunststoffrohres aufweisen.
Damit die erzeugte Wärme nicht allzu leicht abgeleitet wird, können die Kammer 2 und die Blenden 6 beispielsweise auf der Innenseite mit einem wärmebeständigen und isolierenden Belag versehen werden.
Als Heizvorrichtung der Einrichtung nach Fig. 1 dient ein nicht gezeigtes Heissluftgebläse, welches die Heissluft durch einen Rohrstutzen 9 in die Kammer einbläst. Zur Verteilung der zugeführten Heissluft ist auf der Innenseite der Kammer im Abstand von der Heissluftmischung eine vorzugsweise parallel zur Kammerwandung angeordnete Verteilplatte 10 vorgesehen. Die einströmende Heissluft wird dadurch relativ rasch und gleichmässig in die Kammer 2 verteilt. Dies ist deshalb wichtig, weil für die meisten Verwendungen des Kunststoffrohres sein Biegeradius nicht allzu klein sein darf. Wenn der Heissluftstrahl gegen einen sehr beschränkten Bereich des Kunststoffrohres gerichtet wird, ist ausserdem die Gefahr grösser, dass sich dieser Bereich zu stark erwärmt und dadurch schmilzt oder sich verfärbt.
Wenn das Kunststoffrohr sichtbar verlegt wird, ist eine Farbveränderung selbstverständlich un annehmbar.
In der Ausführung nach Fig. 2 erfolgt die Heizung mittels eines elektrischen Heizelementes 11, welches auf der Innenwandung der Kammer 2 angeordnet ist. Die Heizelemente, z. B. Widerstandsdrähte, erstrecken sich dabei vorzugsweise in der Längsrichtung der Kammer 2, damit eine möglichst gleichmässige Wärmeverteilung erfolgt. Zur Regulierung der erzeugten Wärmemenge ist ein regelbarer Transformator vorgesehen, dessen Stufenschalter 12 am Sockel 1 angeordnet ist. Zur Regulierung der Heizung entsprechend dem Material des zu behandelnden Kunststoffrohres kann die Heizung in mehrere Heizelemente aufgeteilt sein, die nach dem Wärmebedarf serie- und/oder parallel geschaltet werden. Auch andere Mittel zur Temperaturregelung können eingesetzt werden.
Bei der Ausführung nach Fig. 2 ist je ein als Klemme ausgebildeter Halter 13 an den beiden Enden der Kammer angeordnet, damit ein beispielsweise direkt von einer Vorratsrolle kommendes, leicht gebogenes Kunststoffrohr in der Einrichtung besser gehalten wird. Die Halter 13 können zu diesem Zweck z. B. auch als Rohrhalter ausgestattet sein. Obschon nicht dargestellt, kann auch die Ausführung nach Fig. 1 zu sätzlich mit solchen Haltern versehen sein.
Je nach Bedarf kann die wirksame Kammerlänge auch vergrössert oder verkleinert werden. Hierzu kann bzw. können nach Fig. 1 eine oder beide Blenden gegen die Mitte der Kammer 2 zu oder von ihr weg verschoben werden. Zu diesem Zweck ist jede Blende 7 an einem Stab 14 angeordnet, welcher in einer Führung 15 verschiebbar und mittels einer Flügelschraube 16 arretierbar ist. Auf diese Weise sind das zu erwärmende Volumen und somit der Wärmebedarf und die Anwärmezeit sowie die zu erwärmende Länge des Kunststoffrohres den Erfordernissen optimal anpassbar.
Bei geeigneter Ausbildung der Heizspirale ist es auch bei Fig. 2 möglich, die Blenden verschiebbar auszubilden.
Zu Fig. 2 ist noch zu bemerken, dass die Heizelemente freiliegend oder in einer Auskleidung angeordnet werden können. Anstelle der vorgesehenen Widerstandsdrähte ist auch eine Induktionsheizung verwendbar. Zur Einstellung der Heizstufe kann ein regelbarer Transformator oder können einzeln einschaltbare Heizelemente vorgesehen werden. In Umfangsrichtung der Kammer verlegte, einzelne Heizelemente können einzeln zuschaltbar sein. Dadurch kann ebenfalls die erwärmbare Länge des zu erwärmenden Kunststoffrohres eingestellt werden.
Ferner kann der aufklappbare Wandteil wegfallen, so dass die Kammer als geschlossenes Rohr ausgebildet ist. Es ist aber auch möglich, Kammern mit einem in Längsrichtung offenen Schlitz, d. h. die in den Figuren dargestellte Kammer jedoch ohne aufklappbaren Wandteil, zu verwenden, so dass das Kunststoffrohr während der Erwärmung beobachtet werden kann. Diese Ausführungsform dürfte aber lediglich bei Verwendung elektrischer Heizvorrichtungen in Frage kommen.
Die Kammer kann auch mit einem durchsichtigen Wandteil versehen sein, welcher ebenfalls ein Beobachten des Kunststoffrohres ermöglicht.
Die beschriebene Einrichtung ist preisgünstig und handlich und eignet sich somit insbesondere zur Verwendung an der Montagestelle, z. B. an einer Baustelle. Sie ermöglicht eine schnelle, gleichmässige und in der Länge genau definierte Erwärmung eines Kunststoffrohres und damit die schnelle Herstellung präziser Rohrbogen.
When laying plastic pipes, e.g. B. for heating systems, water pipes or electrical installations, it is necessary to bend them. For the bending process, the plastic pipes must be softened in such a way that they can be plastically deformed.
The bending process usually takes place at the assembly point and is usually done by means of a hot air blower, the hot air jet of which is directed directly against the point to be bent. The plastic pipe was mostly held between two holders. In the case of plastic pipes with a relatively low softening temperature, the work can be carried out reasonably economically in this way. With increasing demands on the heat resistance of the plastic pipes, however, the previous method of operation has proven to be uneconomical.
This is due to the fact that the warm-up time is very long due to the heat dissipation and the high softening temperature. In addition, the free handling of a hot air blower does not allow the plastic pipe to be heated precisely, both in terms of temperature uniformity and in terms of the length to be heated, so that precise bends can only be produced with difficulty.
The purpose of the invention is thus to create a device for heating a section of a plastic pipe which enables plastic pipes to be heated quickly and precisely.
The device according to the invention for heating a section of a plastic pipe is characterized in that it has an elongated chamber and holder for holding a plastic pipe in the chamber in an approximately coaxial manner and a heating device for heating the chamber.
The device enables rapid, uniform and precisely defined heating of the plastic pipe in the longitudinal direction of the pipe.
According to a preferred embodiment, the temperature of the heating device is adjustable.
In the following, exemplary embodiments of the device according to the invention are explained in more detail with reference to the drawing.
Show it:
1 shows an oblique representation of the device in the open state according to a first embodiment and
FIG. 2 like FIG. 1, but according to a second embodiment.
1 and 2 show a chamber 2 which is arranged on a base 1 and is provided with a circular cross-section and has a wall part 3 that can be opened. A plastic pipe to be bent is indicated by an axis 4. The wall part 3 is pivotably arranged by means of a hinge 5. The wall part 3 is also provided with a non-thermally conductive handle 8. The two ends of the tubular chamber are closed by means of panels 6 which have a cutout 7 for receiving, positioning and holding the plastic pipe.
So that the generated heat is not dissipated too easily, the chamber 2 and the diaphragms 6 can be provided with a heat-resistant and insulating covering, for example on the inside.
A hot air blower (not shown) which blows the hot air through a pipe socket 9 into the chamber serves as the heating device of the device according to FIG. To distribute the supplied hot air, a distribution plate 10, preferably arranged parallel to the chamber wall, is provided on the inside of the chamber at a distance from the hot air mixture. The hot air flowing in is thus distributed relatively quickly and evenly into chamber 2. This is important because for most uses of the plastic pipe its bending radius must not be too small. If the hot air jet is directed against a very restricted area of the plastic pipe, there is also a greater risk that this area will be heated too much and thereby melt or discolor.
If the plastic pipe is laid visibly, a change in color is of course unacceptable.
In the embodiment according to FIG. 2, the heating takes place by means of an electrical heating element 11 which is arranged on the inner wall of the chamber 2. The heating elements, e.g. B. resistance wires, preferably extend in the longitudinal direction of the chamber 2, so that the heat is distributed as evenly as possible. To regulate the amount of heat generated, a controllable transformer is provided, the tap changer 12 of which is arranged on the base 1. To regulate the heating according to the material of the plastic pipe to be treated, the heating can be divided into several heating elements, which are connected in series and / or in parallel according to the heat requirement. Other means of temperature control can also be used.
In the embodiment according to FIG. 2, a holder 13 designed as a clamp is arranged at the two ends of the chamber so that a slightly bent plastic tube coming, for example, directly from a supply roll, is better held in the device. The holder 13 can for this purpose, for. B. be equipped as a pipe holder. Although not shown, the embodiment of FIG. 1 can also be provided with such holders.
The effective chamber length can also be increased or decreased as required. For this purpose, according to FIG. 1, one or both diaphragms can be moved towards the center of the chamber 2 or away from it. For this purpose, each screen 7 is arranged on a rod 14 which can be displaced in a guide 15 and locked by means of a wing screw 16. In this way, the volume to be heated and thus the heat requirement and the heating time as well as the length of the plastic pipe to be heated can be optimally adapted to the requirements.
With a suitable design of the heating coil, it is also possible in FIG. 2 to design the diaphragms to be displaceable.
It should also be noted with regard to FIG. 2 that the heating elements can be arranged in an exposed manner or in a lining. Instead of the resistance wires provided, induction heating can also be used. A controllable transformer or individually switchable heating elements can be provided to set the heating level. Individual heating elements laid in the circumferential direction of the chamber can be switched on individually. As a result, the heatable length of the plastic pipe to be heated can also be adjusted.
Furthermore, the foldable wall part can be omitted, so that the chamber is designed as a closed tube. But it is also possible to have chambers with a slot open in the longitudinal direction, d. H. to use the chamber shown in the figures, however, without a hinged wall part, so that the plastic pipe can be observed while it is being heated. However, this embodiment should only come into question when using electrical heating devices.
The chamber can also be provided with a transparent wall part, which also allows observation of the plastic pipe.
The device described is inexpensive and handy and is therefore particularly suitable for use at the assembly point, e.g. B. at a construction site. It enables a plastic pipe to be heated quickly, evenly and precisely defined in terms of its length, and thus enables precise pipe bends to be produced quickly.