Die Erfindung betrifft ein Reflexvisier mit einem Projektionssystem zur Abbildung einer oder mehrerer selbstleuchtender oder beleuchteter Zielmarken in der Zielebene und einem das Projektionssystem tragenden Gehäuse.
Bekannte Reflexvisiere bestehen in ihrer einfachsten Form aus einem mit einem Befestigungszapfen versehenen Gehäuse, in dem die Zielmarken tragende Platte, die elektrische Lichtquelle, der Spiegel und ähnliche Bauelemente in geeigneter Weise angeordnet sind. An der oberen Fläche des Gehäuses ist der halbdurchlässige Spiegel befestigt, dem eine Deckglasplatte im Gehäuse zugeordnet ist, um die Zielmarken sehen zu können.
Trotz der relativ wenigen Teile ist der Fertigungsaufwand für Reflexvisiere dieser Art erheblich, zudem sind zahlreiche Justierungen beim Zusammenfügen der Einzelteile durchzuführen. Ferner muss eine Stromquelle zur Versorgung derBeleuchtungsvorrichtung vorhanden sein, da sonst Nachteinsätze mit Hilfe dieser Reflexvisiere nicht möglich sind.
Dieser Aufwand ist für Waffen, die nur einmal eingesetzt werden können, wie z. B. sogenannte Panzerfäuste, nicht tragbar, da der Preisanteil des notwendigen Visiers in einem bestimmten Verhältnis zum Preis der Waffe stehen muss. Anderseits ist bei diesen sogenannten Einmann-Waffen die Treffsicherheit ein entscheidender Faktor, der durch Reflexvisiere ausserordentlich günstig beeinflusst werden könnte. Da aber aus taktischen und logistischen Gründen das Visier mit der jeweiligen Waffe fest verbunden sein muss, eine Verwendung eines relativ teuren Reflexvisieres für viele relativ billige Waffen nicht möglich ist, konnten Reflexvisiere für solche Waffen bisher nicht eingesetzt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Reflexvisier der eingangs genannten Art zu schaffen, das ausserordentlich einfach in seinem Aufbau und daher billig in seiner Fertigung ist, ohne dass dabei die Visierleistungen spürbar sinken, das ohne Wartung über lange Zeiträume lagerfähig ist und das trotz optischer Bauteile eine robuste Behandlung verträgt, so dass der Einsatz solcher Reflexvisiere in Verbindung mit nur einmal benutzbaren Infanterie-Waffen möglich wird.
Diese Aufgabe ist bei einem Reflexvisier der eingangs genannten Art erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass das tragende Gehäuse ein prismatischer Hohlkörper aus Kunststoff ist, dessen Öffnungen Lagerflächen zur Aufnahme der Bauelemente des Projektionssystems aufweisen, dass ein das tragende Gehäuse u-förmig umfassendes Schutzblech vorgesehen ist, das die um 450 geneigte Austrittsebene und die parallel dazu liegende, also ebenfalls um 450 geneigte Spiegelebene an den parallel zur Ausblickrichtung liegenden Seiten überragt, und dass die freien Enden der Schenkel des Schutzbleches an der der Austrittsebene zugewandten Seite von einer als Blendschutz wirkenden Traverse und an der abgewandten Seite von einer Lagerbuchse zusammengehalten sind, die der schwenkbaren Lagerung des Reflexvisiers dient.
Nach einer Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes weist mindestens ein Schenkel des u-förmigen Schutzbleches an der der Lagerbuchse abgewandten Stirnseite eine die Lage des Reflexvisieres in bezug auf die tragende Waffe bestimmende Raste auf.
Ferner kann das u-förmige Schutzblech in seinem Steg eine der Beleuchtung einer Strichscheibe dienende Öffnung aufweisen.
Schliesslich kann als Beleuchtungseinrichtung eine emanierende Strahlenquelle vorgesehen sein, die in der Öffnung des Steges des Schutzbleches befestigt ist.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Reflexvisieres ist nachfolgend anhand der Zeichnung im einzelnen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Reflexvisieres gemäss der Erfindung,
Fig. 2 eine Ansicht des Visieres von der Ausblickseite des Visieres aus gesehen,
Fig. 3 eine Draufsicht auf das Reflexvisier und
Fig. 4 eine Einzelheit des Reflexvisieres gemäss Fig. 1.
Ein prismatischer Hohlkörper 4 aus einem spritzfähigen, lichtundurchlässigen Kunststoff, z. B. Durethan BKV 6008/ 5 , Fa. Bayer, mit geringen Schwindmassen ist an zwei seiner gegenüberliegenden Stirnseiten jeweils um 450 abgeschrägt, so dass zwei parallel zueinander liegende Schrägflächen 5 und 6 entstehen; vgl. Fig. 1. Jede der Schrägflächen weist abgesetzte Lagerflächen 7 und 8 auf. Die Lagerflächen 7 nehmen eine 50 /0 verspiegelte, also halbdurchlässige Glasscheibe 10 und die Lagerflächen 8 einen total reflektierenden Spiegel 12 auf, der auf der nach aussen gerichteten Seite lichtundurchlässig beschichtet ist. Sowohl die Glasscheibe als auch der Spiegel sind in den prismatischen Hohlkörper luftdicht eingeklebt.
Eine Sammellinse 14 ist mit ihrer Fassung 15 in einem zentralen Gewindeloch 16 des Hohlkörpers 4 justierbar befestigt, das koaxial zur optischen Achse des aus den Teilen 10, 12 und 14 bestehenden Projektionssystems angeordnet ist.
Der Hohlkörper 4 weist ferner eine Einblicköffnung 18 auf, die der halbdurchlässigen Glasscheibe 10 zugeordnet ist und ebenfalls abgesetzte Lagerflächen 22 besitzt. Eine durchsichtige Glasscheibe 23 ist hier ebenfalls luftdicht eingeklebt.
Gegenüber dem Spiegel 12 ist eine weitere Öffnung 24 in dem Hohlkörper 4 vorgesehen, die ebenfalls abgesetzte Lagerflächen 26 aufweist. Hier ist eine in Fig. 4 dargestellte Strichscheibe 27 luftdicht eingeklebt, die über den Spiegel 12, die Linse 14 und die halbdurchlässige Scheibe 10 in der Zielebene abgebildet wird.
Der vorstehend beschriebene, allseitig luftdicht verschlossene und in möglichem Ausmass evakuierte Hohlkörper 4 ist von einem u-förmigen Schutzblech 30 auf drei Seiten umfasst.
Die freien Schenkel 31 und 32 (vgl. Fig. 3) überragen an den parallel zur Ausblicksöffnung (Scheibe 10) und parallel zum Spiegel 12 liegenden Seiten den Hohlkörper 4 und sind an ihren dem Steg 33 abgewandten Seiten von einer Traverse 36 und von einer Lagerbuchse 38 zusammengehalten. Die überragenden Enden des Schutzbleches bilden mit der schon erwähnten Traverse einen Blendschutz für die Ausblicköffnung des Reflexvisieres. Die an den anderen Enden angeordnete Lagerbuchse dient als Lager für eine nicht dargestellte Befestigungsschraube, mit deren Hilfe das Reflexvisier auf der ebenfalls nicht dargestellten Waffe schwenkbar befestigt werden kann.
Ferner weist das Schutzblech an seinem Steg 33 gegenüber der Strichscheibe 27 eine Öffnung 39 (vgl. Fig. 2) und an seinen Schenkeln an der der Lagerbuchse abgewandten Seite je eine Raste 40 auf, von denen in Fig. 1 nur eine sichtbar ist.
Durch die Rasten wird die parallele Ausrichtung der Visierlinie 41 des Reflexvisieres zur Rohrachse der nicht dargestellten Waffe bestimmt.
Sind die hier nicht dargestellten Strichmarken des Reflexvisieres nicht selbstleuchtend ausgebildet, so ist eine in Fig. 1 nur schematisch dargestellte Lichtquelle 42 vorzusehen, die einen Emanationskörper 43 aufweist. Ein solcher Emanationskörper ist bekanntlich für Tageslicht durchlässig, so dass Schwenk- oder Schiebemechanismen zum Entfernen der Lichtquelle, z. B. bei Tageseinsatz des Reflexvisiers, entfallen.
Wie sich aus dem vorstehenden ergibt, besteht das Reflexvisier aus einem geometrisch einfachen Kunststoffteil, in das ohne besondere Justagearbeiten die einzelnen Bauteile des Projektionssystems luftdicht eingeklebt sind. Hohlräume, in denen sich störende Feuchtigkeit ansammeln könnte, sind auf das notwendige Mindestmass beschränkt.
Der Kunststoffhohlkörper kann sehr genau hergestellt, z. B. gespritzt werden, so dass sich jede Nacharbeit erübrigt.
Es ist lediglich dafür Sorge zu tragen, dass der hierbei zur Anwendung gelangende Kunststoff nicht oder nur wenig schwindet. Durch das u-förmige Schutzblech, das durch die Traverse und die Lagerbuchse seine mechanische Steifigkeit erhält, wird der Kunststoffhohlkörper gegen mechanische Beschädigungen sicher geschützt. Da das Schutzblech keine Lagerflächen für die optischen Teile des Reflexvisieres trägt, sind bei seiner Herstellung keine kritischen Toleranzen zu beachten, was sich ebenfalls auf den Preis günstig auswirkt.
Ausserdem haben seine Wärmedehnungen auf die Visierleistungen keinen spürbaren Einfluss. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass das Schutzblech gleichzeitig als schwenkbare Befestigungsvorrichtung für das Reflexvisier dient, wobei die Raste die Parallelität zur Visierachse und der Rohrachse der Waffe sichert. Wird eine Emanationsquelle zur Beleuchtung der Zielmarken verwendet, oder werden die Zielmarken selbstleuchtend ausgebildet, so entfällt auch eine Stromversorgung. Das erfindungsgemässe Reflexvisier ist daher ohne jede Wartung jahrelang lagerfähig und anschliessend sofort einsatzfähig, ohne dass es zusätzlicher Arbeiten oder Überprüfungen bedarf.
The invention relates to a reflex sight with a projection system for imaging one or more self-luminous or illuminated target marks in the target plane and a housing carrying the projection system.
Known reflex sights consist in their simplest form of a housing provided with a fastening pin in which the plate carrying the target marks, the electrical light source, the mirror and similar components are arranged in a suitable manner. The semi-transparent mirror is attached to the upper surface of the housing, to which a cover glass plate in the housing is assigned so that the target marks can be seen.
Despite the relatively few parts, the manufacturing effort for reflex sights of this type is considerable, and numerous adjustments have to be made when joining the individual parts. Furthermore, a power source must be available to supply the lighting device, otherwise night operations with the help of these reflex sights are not possible.
This effort is for weapons that can only be used once, such as. B. So-called bazookas, not portable, since the price portion of the necessary visor must be in a certain proportion to the price of the weapon. On the other hand, with these so-called one-man weapons, accuracy is a decisive factor that could be influenced extremely favorably by reflex sights. However, since for tactical and logistical reasons the sight must be firmly connected to the weapon in question, and a relatively expensive reflex sight cannot be used for many relatively cheap weapons, reflex sights could not be used for such weapons up to now.
The invention is based on the object of creating a reflex sight of the type mentioned, which is extremely simple in its construction and therefore cheap to manufacture, without the visor performance noticeably dropping, which can be stored for long periods of time without maintenance and despite the optical Components can withstand robust treatment, so that such reflex sights can be used in conjunction with infantry weapons that can only be used once.
This object is achieved according to the invention in a reflex sight of the type mentioned at the outset in that the supporting housing is a prismatic hollow body made of plastic, the openings of which have bearing surfaces for receiving the components of the projection system, that a protective sheet is provided which surrounds the supporting housing in a U-shape and which the exit plane, which is inclined by 450, and the mirror plane lying parallel to it, i.e. also inclined by 450, protrudes on the sides parallel to the direction of view, and that the free ends of the legs of the protective plate on the side facing the exit plane from a cross member acting as a glare protection and on the facing away from the side are held together by a bearing bushing, which is used to pivot the reflex sight.
According to one embodiment of the subject matter of the invention, at least one leg of the U-shaped protective plate has a notch which determines the position of the reflex sight in relation to the carrying weapon on the end face facing away from the bearing bush.
Furthermore, the U-shaped protective plate can have an opening serving to illuminate a reticle in its web.
Finally, an emanating radiation source which is fastened in the opening of the web of the protective plate can be provided as the lighting device.
An exemplary embodiment of the reflex sight according to the invention is described in detail below with reference to the drawing. Show it:
1 shows a side view of a reflex sight according to the invention,
2 shows a view of the visor from the view side of the visor,
Fig. 3 is a plan view of the reflex sight and
FIG. 4 shows a detail of the reflex sight according to FIG. 1.
A prismatic hollow body 4 made of an injectable, opaque plastic, for. B. Durethan BKV 6008/5, Fa. Bayer, with low shrinkage masses is beveled at two of its opposite end faces by 450 each, so that two parallel sloping surfaces 5 and 6 are created; see. Fig. 1. Each of the inclined surfaces has stepped bearing surfaces 7 and 8. The bearing surfaces 7 accommodate a 50/0 mirrored, ie semi-permeable glass pane 10 and the bearing surfaces 8 a totally reflective mirror 12, which is coated on the outward-facing side to be opaque. Both the glass pane and the mirror are glued airtight into the prismatic hollow body.
A converging lens 14 is adjustably fastened with its mount 15 in a central threaded hole 16 of the hollow body 4, which is arranged coaxially to the optical axis of the projection system consisting of the parts 10, 12 and 14.
The hollow body 4 also has a viewing opening 18 which is assigned to the semi-permeable glass pane 10 and which likewise has offset bearing surfaces 22. A transparent glass pane 23 is also glued in airtightly here.
Opposite the mirror 12, a further opening 24 is provided in the hollow body 4, which also has offset bearing surfaces 26. Here, a reticle 27 shown in FIG. 4 is glued in airtight manner, which is imaged in the target plane via the mirror 12, the lens 14 and the semitransparent disk 10.
The hollow body 4 described above, hermetically sealed on all sides and evacuated to the greatest possible extent, is surrounded on three sides by a U-shaped protective plate 30.
The free legs 31 and 32 (see. Fig. 3) project beyond the hollow body 4 on the sides parallel to the viewing opening (disc 10) and parallel to the mirror 12 and are on their sides facing away from the web 33 of a cross member 36 and a bearing bush 38 held together. The protruding ends of the mudguard form, with the already mentioned traverse, a glare protection for the viewing opening of the reflex visor. The bearing bush arranged at the other ends serves as a bearing for a fastening screw, not shown, with the aid of which the reflex sight can be swiveled on the weapon, also not shown.
Furthermore, the protective plate has an opening 39 (see FIG. 2) on its web 33 opposite the reticle 27 and on its legs on the side facing away from the bearing bushing, only one of which is visible in FIG. 1.
The notches determine the parallel alignment of the line of sight 41 of the reflex sight to the barrel axis of the weapon, not shown.
If the line marks of the reflex sight, not shown here, are not self-luminous, a light source 42, which is only shown schematically in FIG. 1 and has an emanation body 43, is to be provided. Such an emanation body is known to be permeable to daylight, so that pivoting or sliding mechanisms for removing the light source, e.g. B. when using the reflex visor during the day, are omitted.
As can be seen from the above, the reflex sight consists of a geometrically simple plastic part into which the individual components of the projection system are glued in airtight manner without any special adjustment work. Cavities in which disturbing moisture could accumulate are limited to the necessary minimum.
The plastic hollow body can be made very precisely, for. B. be injected so that any rework is unnecessary.
It is only necessary to ensure that the plastic used here does not or only slightly shrinks. The plastic hollow body is reliably protected against mechanical damage by the U-shaped protective plate, which is given its mechanical rigidity by the crossbeam and the bearing bush. Since the mudguard has no bearing surfaces for the optical parts of the reflex sight, no critical tolerances need to be observed in its manufacture, which also has a favorable effect on the price.
In addition, its thermal expansion has no noticeable effect on the performance of the visor. Another advantage can be seen in the fact that the protective plate simultaneously serves as a pivotable fastening device for the reflex sight, the catch ensuring the parallelism to the sight axis and the barrel axis of the weapon. If a source of emanation is used to illuminate the target marks, or if the target marks are designed to be self-luminous, there is also no need for a power supply. The reflex sight according to the invention can therefore be stored for years without any maintenance and can then be used immediately without the need for additional work or inspections.