Rollenrotationsmaschine
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rollenrotationsmaschine, insbesondere zum Drucken von Zeitungen, mit einer Papierzuführvorrichtung zum Zuführen von Papier an eine Transportvorrichtung, welche eine Vielzahl von Transportrollen aufweist und zum Transport des Papiers durch die Druckbahn bestimmt ist, einer Druckvorrichtung mit Druckzylindern und einem Farbwerk zum Auftragen der Druckfarbe auf die Druckzylinder, einer Schneidevorrichtung zum Aufschneiden des Papiers in Papierbögen, einem Falzwerk zum Falten der abgeschnittenen Papierbögen, einer zum Auslauf gefalteter Bögen aus der Maschine bestimmten Auslegevorrichtung mit einem Federausleger und einem kammartigen Anschlag, welcher zur Abnahme der Bögen von dem Federausleger bestimmt ist.
Die bekannten Rollenrotationsmaschinen enthalten üblicherweise eine Papierzuführvorrichtung zum Zuführen des Papiers an eine Transportvorrichtung zum Zwecke seines Transports durch die Druckbahn, eine Druckvorrichtung mit Druckzylindern, auf welche die Druckfarbe aufgetragen wird, eine Schneidevorrichtung zum Durchschneiden der bedruckten Papierbahn in Längs- und Querrichtung, ein Falzwerk zum Falten der abgeschnittenen Bögen sowie eine Auslegevorrichtung zum Auslauf gefalteter Zeitungen aus der Maschine.
Die Auslegevorrichtung zum Auslauf gefalteter Zeitungen aus der Maschine enthält einen unterhalb des Falzwerks angeordneten Federausleger, der eine kontinuierlich rotierende Trommel mit durch dünne gekrümmte Plättchen (Federn) gebildeten Taschen aufweist, einen darunter angebrachten kammartigen Anschlag zur Abnahme der Zeitungen von dem Federausleger sowie eine Fördervorrichtung zur Aufnahme der Zeitungen und zu deren Weiterleitung zur nachfolgenden Bildung von Stapeln und Päckchen.
Die oben beschriebene Maschine liefert das Druckerzeugnis in Form eines endlosen Bandes von einander überdeckenden Zeitungen. Um aus diesen Zeitungen Stapel und Päckchen zu bilden, werden Saiten- bzw. Kettenförderer von grosser Förderentfernung verwendet, die die Zeitungen den Einrichtungen zur Ausführung der genannten Arbeitsgänge zuführen.
Die bekannte Einrichtung zur Bildung von Zeitungsstapeln und -päckchen enthält einen das Zeitungsband aufnehmenden Förderer, der mit einem Tastgeber versehen ist, welcher an eine Programmeinrichtung Impulse zum Abzählen der in einem Stapel zu stapelnden Zeitungen abgibt, sowie einen Z-förmigen Zuteiler, der sich hinter dem Tastgeber befindet und eine gewisse abgezählte Menge von Zeitungen am Ausgang des Förderers zurückhält.
Am Ausgang des Förderers ist ein Speicher angeordnet, der die abgezählten, durch den Zuteiler durchgelassenen Zeitungen aufnimmt.
Im oberen Teil des Speichers befinden sich Flansche, die auf einen Befehl der Programmeinrichtung im Speicher nach innen kippen.
Zeitungsstapel bilden sich im Speicher auf diesen Flanschen erst dann, wenn sie waagrecht angeordnet sind.
Der Speicherboden ist in Horizontalebene schwenkbar ausgebildet, um die von den Flanschen gefallenen Päckchen derart zusammenzulegen, dass deren Falze nach den verschiedenen Seiten gerichtet sind (s. z. B. USA-Patentschrift Nr. 3 429240, Kl. 93-93).
Da die bekannten Maschinen, die Druckerzeugnisse in Form eines Bandes von einander überdeckenden Zeitungen liefern und zur Bildung von Stapeln und Päckchen die Zeitungen zweckmässigerweise stückweise zugeführt werden müssen, werden durch die Einrichtungen zur Bildung und zum Transport des Zeitungsbandes sowohl die Ausrüstung als auch die gesamte Herstellungstechnologie von Stapeln und Päckchen unnötigerweise kompliziert.
Es ist Zweck der Erfindung, den genannten Nachteil zu beseitigen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rollenrotationsmaschine, insbesondere zum Drucken von Zeitungen zu schaffen, bei der die konstruktive Ausführung der Einrichtung zum Auslauf der Druckerzeugnisse deren Ablieferung in Form von Stapeln und Päckchen ermöglicht.
Die gestellte Aufgabe wird durch eine Rollenrotationsmaschine gelöst, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass unterhalb des Federauslegers ein Speicher zur Aufnahme der Falzbögen vorgesehen ist, dass der kammartige Anschlag auf derjenigen Wand des Speichers angeordnet ist, welche in bezug auf die Eintragstelle der Falzbögen in grösserem Abstand angeordnet ist, und dass der Speicher eine Stapelungsvorrichtung zur Bildung von Falzbögenstapeln und eine Vorrichtung zur Bildung von Päckchen aus den Stapeln aufweist.
Vorzugsweise weist die Stapelungsvorrichtung überein ander horizontal verschiebbar angeordnete, in den Wänden des Speichers geführte Flanschen auf.
Die Vorrichtung zur Bildung z. B. von Zeitungspäckchen aus den Stapeln kann einen in einer Horizontalebene schwenkbar ausgebildeten Boden aufweisen.
Der Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass die Notwendigkeit von zusätzlichen Vorrichtungen zur Bildung eines endlosen Bandes z. B. von Zeitungen und zu deren Transport zu einer separaten Einrichtung zur Bildung von Stapeln und von Päckchen vermieden wird.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes anhand einer Zeichnung näher beschrieben. Die Zeichnung zeigt eine schematische Gesamtansicht der beschriebenen Rollenrotationsmaschine.
Die dargestellte Rollenrotationsmaschine weist eine Papierzuführvorrichtung 1 zum Zuführen von Papier 2 von der Rolle 3 zu den Transportrollen 4, welche zum Transport des Papiers 2 durch die Druckbahn bestimmt sind, eine Druckvorrichtung 5 mit Druckzylindern 6, zwischen denen das Papier 2 durchgeführt wird, ein Farbwerk 7, das die Farbe auf die Druckzylinder 6 aufträgt, eine Schneidvorrichtung 8, die die Papierbahn 2 in einzelne Bögen schneidet, ein Falzwerk 9, das die abgeschnittenen Bögen faltet, und eine Auslegevorrichtung 10 zum Auslauf der gefalteten Zeitungen 11 aus der Maschine, auf.
Das Falzwerk 9 weist einen Trichter 12 auf, um dessen Ränder herum das Papier gebogen wird, um eine Falzlinie zu bilden, und eine Falztrommel 13, die den Vorgang der Falzung der Zeitungen zum Abschluss bringt.
Die Auslegevorrichtung 10 weist einen Federausleger 14 auf, der eine Trommel mit durch dünne gekrümmte Plättchen 15 (Federn) gebildeten Taschen aufweist, und einen unterhalb des Federauslegers 14 angeordneten Speicher 16, an dessen in Drehrichtung des Federauslegers 14 fernerer Wand 17 ein kammartiger Anschlag befestigt ist.
In den Speicherwänden 17 und 19 sind zwei in den Führungen 20 in Horizontalebene hin und her verschiebbar geführte Flanschenpaare 21 und 22 angeordnet.
Die hin und her gehende Verschiebung der Flansche in Horizontalebene erfolgt durch Hebel- und Zahnradübersetzungen, mit denen die in jede der Wände 17 und 19 des Speichers 16 eingebauten benachbarten Flansche 21 und 22 versehen sind.
Jede Hebel- und Zahnradübersetzung besteht aus einem Hebel 23, dessen Enden an den benachbarten Flanschen 21, 22 angelenkt sind, und die Schwenkachse sich auf der Welle 24 eines Kleinrades 25 befindet, das mit der Zahnstange 26 bzw. 27 in Eingriff steht.
Die Zahnstange 26 der Hebel- und Zahnradübersetzung, die die Flansche 21 und 22 der Wand 17 in Bewegung setzt, steht mit dem Kleinrad 25 der Hebel- und Zahnradübersetzung in Eingriff, die die in die Wand 19 eingebauten Flansche betätigt.
Dabei greift die mit dem Kleinrad 25 zusammenwirkende Zahnstange 27 in einen Zahnsektor 28 ein, der an einem Ende eines federbelasteten Hebels 29 befestigt ist, dessen zweites Ende 30 mit einer Kurve 31 und einem Elektromagnetantrieb 32 in Verbindung ist.
Über eine Kupplung 33 und Kleinräder 34 ist die Kurve 31 mit dem (nicht dargestellten) Antrieb der Falztrommel 13 verbunden.
An den Antrieb der Falztrommel 13 ist ebenfalls ein Geber 35 angeschlossen, der beim Drehen der Falztrommel 13 Impulse an eine Programmeinrichtung 36 abgibt.
Der Elektromagnetantrieb 32 wird von der Programmeinrichtung 36 gesteuert.
Der Boden 37 des Speichers 16 besteht aus einem Förderband 38, das mittels eines von der Programmeinrichtung 36 gesteuerten Einzelantriebs 40 schwenkbar um die senkrechte Achse auf einem Auflager 39 angeordnet ist.
In unmittelbarer Nähe von dem Boden 37 des Speichers
16 befindet sich das Förderband 41.
Die Funktionsweise der oben beschriebenen Rollenrotationsmaschine wird nachstehend erläutert.
Eine Rolle 3 mit Papier 2 wird in die Papierzuführvorrichtung 1 zum Zuführen des Papiers 2 in die Transportrollenvorrichtung 4, welche dieses durch die Druckbahn bewegt, eingesetzt. Das Drucken erfolgt mit Hilfe der Druckzylinder 6 der Druckvorrichtung 5. Die Farbe wird mit Hilfe des Farbwerks 7 auf die Druckzylinder aufgetragen.
Die bedruckte Bahn wird mit Hilfe der Schneidvorrichtung 8 in Längsrichtung durchgeschnitten, am Trichter 12 gefaltet und dann bei der Bewegung zur Falztrommel 13 in Querrichtung geschnitten und zur Zeitung 11 gefaltet.
Aus der Falztrommel 13 werden die Zeitungen 11 stückweise in die Taschen des Federauslegers 14 geführt.
Beim Drehen des Federauslegers 14 gelangen die Zeitungen mit Hilfe des kammartigen Anschlags 18, dessen Zähne sich zwischen den Federplättchen 15 befinden, in den Speicher 16.
Im weiteren wird eine Ausführungsform der Rollenrotationsmaschine beschrieben, bei welcher die Ausgabe von Zeitungen aus der Maschine in Form von Standardpäckchen geschieht.
Unter Standardpäckchen von Zeitungen sind Päckchen zu verstehen, deren sämtliche Stapeln die gleiche Anzahl Zeitungen aufweisen.
Die Kupplung 33 wird eingerückt, wodurch die mechanische Verbindung der Hebel- und Zahnradübersetzung mit dem Antrieb der Falztrommel 13 sichergestellt wird.
Die Kleinräder 34 und die Kurve 31 sind unter der Voraussetzung ausgeführt, dass sich die unteren Flansche 22, die in der Ausgangsstellung geschlossen waren, nach einer bestimmten Drehzahl der Falztrommel 13 öffnen und dann, nach einiger Zeit, welche zum Fallen des auf ihnen gestapelten Stapels 42 der Zeitungen 11 ausreicht, wieder schliessen.
Die oberen Flansche 21 sind in der Ausgangsstellung ge öffnet und stören die Bildung des Stapels 42 der Zeitungen 11 auf den unteren Flanschen 22 nicht; beim Öffnen der letzteren schliessen sie sich hingegen, wobei sie einen Teil von Zeitungen des nächsten Stapels für die Zeit übernehmen, bis der vorhergehende Stapel auf den Boden 37 des Speichers 16 umgeladen ist.
Jedesmal, wenn der Stapel 42 zum Boden 37 des Speichers 16 fällt, tritt auf einen Befehl der Programmeinrichtung 36 der Antrieb 40 in Tätigkeit, wobei eine Drehung jedes nächstfolgenden Stapels um 1800 gegenüber dem vorhergehenden gewährleistet wird.
Dieser Vorgang dauert so lange, bis sich auf dem Boden 37 des Speichers 16 programmässig vorgegebene Stapel 43 ansammelt, welcher dann zur weiteren Bearbeitung, z. B. zur Packung mit Hilfe einer Fördervorrichtung abgeführt wird.
In manchen Fällen, z. B. wenn in einem Päckchen unterschiedlich betitelte Zeitungen vereinigt werden, besteht die Notwendigkeit, die Druckerzeugnisse in Form von einzelnen Stapeln aus der Maschine abzuliefern.
Dabei verläuft der Vorgang in einer Weise, welche der oben beschriebenen ähnlich ist. Nachdem aber jeder nächstfolgende Stapel zum Boden des Speichers gefallen ist und gedreht wurde, bzw. nicht gedreht wurde, wird dieses auf einen Befehl der Programmeinrichtung zur Fördervorrichtung 41 geführt.
Bei der Zusammenlegung von Nichtstandardzeitungspäckchen, deren Stapel unterschiedliche Anzahlen von Zeitungen enthalten, wird die Kupplung 33 ausgerückt, wodurch die mechanische Verbindung der Hebel- und Zahnradübersetzung mit dem Antrieb der Falztrommel 13 getrennt, und der Elektromagnetantrieb 32 eingeschaltet wird.
Dabei erfolgt die Verschiebung der Flansche 21, 22 auf einen Befehl der Programmeinrichtung 36, die je nach Eintreffen der Impulse von dem mit dem Antrieb der Falztrommel 13 verbundenen Geber 35 nach dem vorgegebenen Programm arbeitet.
Wie aus der Beschreibung hervorgeht, bietet die vorliegende Rotationsmaschine die Möglichkeit, die Druckerzeugnisse bereits in Form von Päckchen zu liefern. Dabei erfolgt die Kollationierung dieser Päckchen mit einer für die Rotationsmaschine zugänglichen Höchstgeschwindigkeit. Dadurch wird nicht nur die Sonderausrüstung zum Kollationieren der Päckchen ausserhalb der Maschine und die Ausrüstung zum Zubringen der Zeitungen ausgeschaltet, sondern auch die Anzahl der zur Bearbeitung einer Schichtauflage erforderlichen Maschinen durch deren intensivere Ausnutzung, herabgesetzt.