Brandmasse
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf verdickte, im wesentlichen gelierte Brandmlassen, wie sie unter anderem für Brandbomben Verwendung finden und die im wesentlichen mittels flüssiger, brennbarer Kohlenwasserstoffe und/oder Schwefelkohlenstoff und eines (;elierungsmitt!els hergestellt sind.
Zur Verwendung für sogenannte Benzinbrandbom- ben sind bisher lals Zusätze Metallseifen, wie NNatrium- palmitat oder Aluminiumseife, Codein sowie Naphthen zu Benzin bekannt. Diese für die sogenannte Napalm- bomben bekannten geleeartigen verdickten Massen ergeben eine begrenzte Brandzeit und haben ausserdem die nachteilige Eigenschaft, dass sie nach gewisser La derzeit das Verdickungsmittel ausscheiden und daher nur begrenzt lagerfähig sind.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, die Bran'd- wirkung zu steigern und zu verlängern, ferner ist es im wesentlichen Ziel der Erfindung, die Lagerfähigkeit der geleeartigen Masse zu verlängern.
Ein weiteres Ziel ist es, den Anteil an Verdickunlgs- mitteln gering zu halten und ausserdem Massen herzustellen, weiche auch bei einem Zusatz an nicht flüssigen, trockenen Stoffen gleichmässige Mischungen von besonderer Wirksamkeit und ferner ohne Entmischungsneigung sowie guter Lagerbeständigkeit ergeben.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine mindestens eine flüssige, leicht entzündliche Kohlenstolffverbindung und ein Verdickunigsimittel enthaltende Brandmasse, die dadurch gekennzeichnet ist, dass das Verdickungsmittel aus mindestens einem Polymerisat einer Kohlenwasserstoffverbindung mit ollefinisohen Doppelbindungen besteht.
Die Erfindung betrifft auch lein Verfahren zur Herstellung der Brandmasse, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man das Polymerisat od-er Polymerisat- gemisch in feinverteilter Form nach und nach durch Zugabe mindestens einer leicht entzündlichen flüssigen Kohlenstoffverbindung unter vorsichtigem Rühren in eine homogene verdickte Masse überführt.
Es wurde gefunden, dass anstelle der bisher üblichen Verdickungsmittel Polymerisate auf Basis eines Olefines, d.h. eines Kohlenwasserstoffes der Äthylenreihe (Cn-H2n) - vorzugsweise das durch Austausch von H durch C6H5 aus dem Olefin abgeleitetes Polyphenyl äthylen 4Polystyrol) und Polyisobutylene [H C = (CH3)o] n - besonders vorteilhafte Verdickungsmittel darstellen.
Diese Verdickungsmittel sind nicht nur für die bisher verwendeten aliphatischen Benzine, sondern auch für aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol und dergleichen verwendbar; sie ergeben aber nicht nur mit diesen Kohlenwasserstoffverbindungen Brandmassen von besonders vorteilhaften Eigenschaften, sondern auch mit Kohlenstoffdisulfid (Schwafel- kohlenstoff} und mit Gemischen dieser leicht entzündlichen Verbindung von Kohlenstoff mit Kohlenwasserstoffen.
Als Polystyrole haben sich besonders geeignet erwiesen solche mit einem k-Wert von nicht weniger als 90 und nicht mehr als 100. (k-Wert = Eigenvisko sität nach Fikentschef für hochmolekulare Substanzen in Lösung. Vgl. Kunststoff-Lexikon Verlag Karl Han ser, München, 1958, Seite 140 und H. Fikentscher, Cellulosechemie IBd. 13 (1932) Seite 58).
Die Polyisobutylene, welche in ihren niedrigen bis mitteleren Molekulargewichtsbereichen von etwa 10bis 20 000 klebrighonigartige Massen darstellen, sind für den vorliegenden Anwendungszweck besonders geeignet, wenn sie höhere Molekulargewichte aufweisen, und zwar insbesolndere wenn sie Molekulargewichte auf weisen, welche mindestens nicht weniger als 80000 und höchstens bis etwa 190 000 aufweisen. Sie haben dann nämlich die Eigenschaft, mit den obengenannten flüssigen Verbindungen des Kohlenstoffes festere gummielastische Massen zu bilden.
Man kann mittels Polyisobutylenen Massen herstellen, die einen Grad von Viskosität nach Wunsch haben, beginnend mit der Beschaffenheit eines weichen Gelees bis zu einer stramm kautschukartigen Beschaffenheit.
Mit Polyisobutylenen verdickte Massen haben ausserdem den besonderen Vorteil, dass sie bei heftigen Aufschlag am Ziel, z. B. als Brandgeschoss, mit einer Zerlegerladung nicht brechen , d. h. die flüssigen An teile beim Aufschlag des Geschosses am Ziel vom ausquetschen bringen.
Polyisobutylene ergeben auch durch ihre gummi aflige Beschaffenheit Massen, wodurch sie unter Umständen wie feste Körper gehandhabt werden könulen und dadurch die Manipulation wesentlich vereinfachen.
Ausser der reinen Kohlenwasserstoffen Benzol und Benzolkohlenwasserstoffen, wie Xylol oder Tetrahydronaphthalin oder Toluidinen oder reinen Benzinen, d. h.
z. B. Leichtbenzin oder Lackbenzin, sowie ausser reinem Kohlendisulfit kommen auch brennbare, noch ungereinigte Vorprodukte oder Abfallerzeugnisse aus der Roh ölverarbeitung oder der Leichtölherstellung sowie Rückwände aus der Kautschukverarbeitung, der chemischen Wäscherei oder dergleichen in Betracht.
Zusätzlich zu diesen vorgenannten, flüssigen Verbindungen des Kohlenstoffes kann man auch noch andere dünnflüssige, organische Verdünnungsmittel mit- verwenden, welche selbst leicht brennbar sind. Solche Zusätze können beispielsweise Terpentinöl, Tetralin, Ester oder acyclische, gesättigte Kohlenwasserstoffe sein.
Man kann ferner auch neben oder anstelle solcher weiteren dünnflüssigen, brennbaren Zusätze auch schwerflussige Kohlenwasserstoffe oder auch bei Rlaum- temperatur sogar feste organische Substanzen zugeben, soweit sie gut brennbar sind und in den flüssigen Bestandteilen löslich sind, wie Naphthalin oder Paraffine.
Die vorgenannten Zusätze an Verdünnungsmitteln oder an löslichen, brennbaren festen Substanzen sind gut geeignet, um den Abbrand der Brandmasse in besonderen Fällen wünschenswert zu beeinflussen. Beispielsweise kann es erwünscht sein, dass beim Abbrennen starke Rauchwolken gebildet werden und dass diese sich durch ihre Schwere dicht am Boden halten oder eine besonders dunkle Farbe aufweisen. Reines Kohlenstoffdisulfit brennt als mit Polymerisat verdicktes Gemisch bei Tageslicht fast ohne sichtbare Flamme ab und erzeugt auch keinen Rauch. Dieses Verhalten kann zwar erwünscht sein, beispielsweise, um den Aufschlag eines Geschosses mit einet derartigen Füllung nicht sichtbar werden zu lassen von einer Beobachtungsstelle aus.
Anderseits ist es aber häufig erwünscht, durch die Bildung eines starken Rauches die Schockwirkung am Zielort eines Geschosses zu steigern und vor allem durch dichte Rauchwollken die Löscharbeit zu erschweren.
Zur Herstellung der verdickten Masse aus Veb dickungsmittel und Flüssigkeit wird ein gemäss der Erfindung zu verwendendes Polymerisat, vorzugsweise Polystyrol oder ein Polyisobutylen, in zerkleinerter Form, z. B. als Pulver oder Späne mit der leicht íbrenn- baren Flüssigkeit durch Verrühren vermischt, bis die Mischung den gewünschten Verdickungsgrad erreicht hat. dann wird sie in den Behälter des Geschosses, z. B. eines Flammenwerfers, eingefüllt und der Behälter dicht verschlossen. Das Geschoss kann praktisch über beliebige Zeit, z. B. über Monate oder Jahre, gelagert werden, ohne dass sich Flüssigkeit ausscheidet.
Je nach dem Mengenverhältnis von Flüssigkeit, beispielsweise in Form einer Mischung eines leichtflüssigen aliphatischen oder aromatischen Kohlenwas- serstoffes, zu Verdickungsmittel und ferner abhängig von der Art und Menge weiterer Zusätze, kann man ein verschiedenes physikalisches Verhalten, z. B. verschiedene Verdickungsgrade und ein unterschiedliches Verhalten bei der Anwendung der Brandmasse erreichen.
Mit Polystyrol beispielsweise erhält man je nach der Menge hochviskose bis geleeartig steife Massen, die zwar von selbst nicht zerfliessen, aber bereits bei Druck und Reibung, wie sie bei der Verteilung von Handpflegegelees auf der Haut üblich sind, sich verschmieren lassen; bei grösseren Zusatzmengen erhält man steifere GeFleemlassen, die erst bei härterem Aufschlag auf eine Unterlage breiartig zerfliessen. Diese mit Polysterol hergestellten Massen zerspritzen aber im Anwendungsfalle mit einer Geschossfüil'ung, wenn das Geschoss noch eine Zerlegeriadung erhält und dann be steht die Möglichkeit, dass die zerspritzten oder zersprühten Massen brechen .
Die Haftfähigkeit dieser Massen ist jedoch ausgezeichnet und für gewisse Zwecke, bei denen nicht mit einem sehr hohen Aufschlagdruck gerechnet werden muss, eignen sie sich sehr gut.
Mit Polyisobutyienen erhältliche verdickte Massen haben, besonders bei grösseren Zusätzen und dann, wenn sie eine sehr hohe Eigen viskosität haben, einen so festen Zusammenhalt, dass sie selbst bei sehr hartem Aufschlagdruck, d.h. wie erwähnt, bei Geschossen mit Zerlegerladung, nicht brechen, sie sind aber überraschend haftfähig und fallen selbst von senkrechten Wänden, sobald sie brennen, nicht ab, sondern kleben praktisch so fest, dass sie sich nicht abreissen lassen.
Während verdickte Massen der eingangs erwähnten, bekannten Art bei geringem Aufschlagdruck bereits brechen bzw. nach Lagerzeiten von wenigen Wochen Flüssigkeit ausscheiden, so dass bei Anwendung ein Flüssigkeitsbrand von nur wenigen Sekunden entsteht, ergibt eine Brandmasse nach der Erfindung in allen Fällen einen Festkörperbrand, der, Bezogen auf gleiche Raumteile von Brandmasse, die etwa 10fache Brenndauer mindestens ergibt.
Die gemäss Erfindung hergestellten gelierten Massen aus Flüssigkeit und verdickendem Polymerisat können ferner noch mit weiteren Zusatzstoffen vermischt werden. Diese Substanzen in pulveriger oder körniger Form kann man zusetzen, um beispielsweise die Brenntemperatur oder die Brauddauer noch weiter zu steigern. Man kann auch solche Substanzen zusetzen, die selbst nicht brennen, die aber durch die Bildung glühender Schlacken, welche sich in die getrockneten Flächen einbrennen, die Wirkung der Brandmasse nachhaltiger machen. Durch leichtentzündliche Zusätze schliesslich kann man auch die sogenannte < < Zündwilligkeit > > derart verbessern, dass eine Entzündung auch bei niedrigeren Aussente,mperaturen oder in Gegenwart von Wasser eintritt.
Als Zusätze endlich kann man auch noch Stoffe verwenden, welche bei der erhöhten Temperatur der brennendeln Masse sich aufblähen oder die Masse zum Auftlähen bringen, so dass die Masse gegebenenfalls sogar in Wasser schwimmend brennt.
Als brennbare Zusätze der vorgenannten Art kommen insbesondere in Betracht: roter Phosphor, Sili cium, Siliciumverbindungen, wie Silicide, z. B. Kaicium- silicid, Ferrosilicium oder Lithiumsilicid; es kommen ferner in Betracht leicht brennbare Metalle, wie Ma gueslum, Aluminium oder Lithium oder deren Legierungen und selbstverständlich Gemische der vorgenann- ten festen Zusätze. Ein Phosphorzusatz hat die Wirkung, dass Idie Masse bei einem Löschversuch erneut aufflammt. Leichtmetallpulver ergeben vor allem hohe Brandtemperaturen und bilden feste Oxyde mit den schlackenbildenden Stoffen, als welche Kieselgur, Tonziegelmehl oder dergleichen in Betracht kommen.
Diese Schlacken brennen sich in glühendem Zustand in die Unterlage sein, erhöhen im Gegensatz zu den vorge- kannen Brandmassen, weiche nur in Flammen brenneun, die Temperatur der Unterlage und bilden sehr schwer löschbare Glutnester. Hierdurch wird die Wirkung von Brandmassen gegenüber den vorbekannten Brandmassen wesentlich gesteigert und rauch die Einwirkungsdauer erheblich verlängert.
Als Zusätze, welche beim Erhitzen Schäume bilden oder eine Schaumbildung hervorrufen, kommen Harze und Kunstharze, beispielsweise Phenolformaldehydkon- densationsharze in Betracht. Diese bilden festhaftende schaumige Verbrennungsprodukte und Krusten, welche die Glut lange aufrechterhalten.
Zur Erzielung einer leichten, schaumigen Brandmasse eignen sich an sich bekannte Schaumerzeuger, vor allem aber das unter dem Handelnamen Porofor bekannte Schaumerzeu- zungsmittei (Benzolsulfohydrazid). Derartige Schaum- erzeuger wie das eben genannte Benzolsulfohydrazid setzen, sobald die Temperatur der in Brand geratenen Masse etwa 100 erreicht, das Polymerisat und etwa noch anwesende Harze oder verschäumbare Stoffe in Schäume um, welche durch Wasser nicht zerstört werden und die Brandmasse zu einem schwimmfähigen Schwamm von langer Brenndauer machen.
Hierfür genügen im allgemeinen geringe Mengen von 1 bis 2 Gew.% der vorhandenen Polymerisate an Benzolsulfahydrazit. Da Schwefelkohlenstoff ein spezifisches Gewicht bereits von über 1 hat, so kommt eine Masse, welche ausschliesslich oder < doch überwiegend, d. h. zu mehr als 50 % der brennbaren Substanz an Schwefelkohlenstoff aufweist, als ein Material zur Herstellung schwimmfähiger Massen nicht in Betracht.
Ausser den als Verdickungsmittel dienenden Polymerisate kann man noch andere Polymere, wie Polyalkylene, zusetzen, um die Verbrennung zu untZer- stützen und die Reaktionstemperatur zu steigern. Solche weiteren Zusätze an Polymerisaten sind besonders dann vorteilhaft, wenn die Masse nicht brennbare Zusätze, wie Kieselgur oder Tonziegelmehl lenthält, um, wie erwähnt, damit Schiacken zu bilden.
Die Menge an Polyisobutylen oder anderen verdickenden Polymerisaten gemäss der Erfindung richtet sich weitgehend nach dem Verwe,nungszweck der Masse.
Um eine nicht mehr zerfliessende Masse zu erhalten, genügen an sich sehr geringe Mengen, z. B. 1 bis 2 %.
Zweckmässig liegt jedoch die Menge bei mindestens 3 % und sie soll im höchsten Fall 15 % nicht übersteigen.
Als besonders geeignet hat sich eine Zusatzmenge zwischen 3 und 5 Gew.% verwiesen.
Je höher die Eigenviskosität bzw. das Molelkullar- gewicht des verwendeten Polymerisates ist, desto ge ringer ist im allgemeinen die benötigte Menge, wobei sich die geeigneten Mengenverhältnisse im Einzelfall durch Vorversuche leicht vermitteln lassen.
Auch bei Gemischen, z. B. solchen aus Polyäthylenen und Polystyrolen als Verdickungsmittel, gelten die gleichen Verhältnisse für den Zusatz. Auch hier sind 3 bis 5 % besonders geeignet. Für die Bemessung der Zusatzmenge an verdickendem Polymerisat gemäss der Erfindung ist aber fernerhin auch der Verwendungs- zweck der Brandmasse insofern zu berücksichtigen, als man eine mehr plastische oder eine mehr steife, nur schwer zusammendrückbare Masse erhalten will.
Für Brandmassen beispielsweise, die für Brandbomben bestimmt sind und deren Zerstörung beim Auf- prallen nur durch die Aufprallwucht erfolgt, wobei also nur der Impuls durch das Abbremsen des Falles wirk- sam wird und der Aufschlagzünder der Bombe seine Wirkung auf eine räumlich @ur begrenzt versprengte < Masse geltend machen kann, genügt eine Menge von 3 % an Polyfmerisat im allgemeinen. Eine solche Menge ergibt eine noch einigermassen plastische Masse. Der Anteil an leichtentzündlicher Flüssigkeit, z.
B. Benzol oder Schwefelkohlenstoff, kann dabei bis zu 97 % betragen. Im allgemeinen sollen die flüssigen brennbaren Bestandteile j'edenfalls den Hauptbestandteil < der Brandmasse bilden, vor allem dann, wenn nicht flüssige Zusatzstoffe, wie Phosphor, Leichtmetallpulver oder Schlackenbildner zugesetzt werden.
Will man Brandinassen herstellen, welche für Ge- schosse mit einer Zerlegerladung bestimmt sind, d. h.
für Geschosse, bei weichen beim Deponieren des Geschosses die Brandmasse durch die Explosion einer Sprengladung fein und weit auseinander zersprüht werden würde, sofern die Masse keinen besonders festen Zusammenhalt hat, d. h. zähe ist, so ist es erforderlich, ein Polymerisat zu wählen, das von vornherein steifere Geleemassen bildet. Ein solches Polymerisat ist Polyisobutylen mit einem mittleren Molekulargewicht zwischen 80 000 und 180 000.
Der Anteil tan brennender Flüssigkeit soll in diesem Fall gering bemessen werden und höchstens das Vier- bis Fünffache des Gewichtes an Polymerisat, z. B. Isobutylen, im Endprodukt óetna- gen.
Der Lösungsmittelanteil kann in einem solchen Falle sogar genauso gross sein Igewichtsmässig, wie die Menge an Polymerisat. Die Herstellungsweise einem solchen Masse wind näher weiter unten an einem Beispiel erläutert. Vorteilhaft geht man dabei zunächst jedenfalls von leiner Lösung aus, weiche das Polymerisat in gerin- geber Konzentration enthält und erhöht allmählich die Konzentration an Polymerisat durch Abdunstenlassen der Quell- oder Lösungsflüssigkeit.
Allgemein geht man bei der Herstellung von Brand- massen nach der Erfindung so vor, dass man das verdickend wirkende Polymerisat als Pulver oder in ver spanter Form oder sonst in fein verteilter Form, z. B.
gekörnt zwecks Beschleunigung des Prozesses mit dem leicht entzündlichen flüssigen Material verrührt, vorzugsweise unter Verwendung von Holzkrücken oder in einem geeigneten Rührwerk, wobei man die flüssigen Brennstoffe zweckmässig nach und nach zugibt, bis die Masse homogen ist und bereits viskos, aber noch rührfähig, bevor man etwa nicht lösliche Zusatzstoffe zusetzt. Letztere, wie z.
B. Phosphor oder Leichtmetalle in Form von Pulvern, gibt man kurz vor Erreichen des gewünschten Verdickungsgrades zu und verteilt sie in Ider Masse gleichmässig durch Rühren, bis ein homogener Teig entstanden ist, der < keine flüssige Phase mehr ausscheidet.
Beispiele
I
Zur Herstellung einer Brandmasse, welche als Verdickungsmittel Polystyrol und noch Zusätze an fein- verteilten Brandmitteln enthält, geht man beispielsweise wie folgt vor:
Aus einem Liter Benzin (Flammpunkt unter 210 C, Siedepunkt 800 C, spezifisches Gewicht 0,73) und einPLN N="55" < Liter Benzol (Eiammpunkt minus 150 C, Entzündungspunkt etwa 560 C) stellt man in einem Porzellangefäss eine Mischung her, in welches man 50 g Polystyrolpulver bei einer Raumtemperatur von etwa 150 C einrührt, bis die Mischung sich honigartig zu verdicken beginnt, aber noch gut rührfähig ist.
In diese Mischung rührt man von einer bereits vorbereiteten homogenen Mischung aus 150 g Magnesiummetallpulver, 350 g hellrotem Phosphorpulver und 50 g praktisch wasserfreiem Natriumnitrates vorsichtig so viel ein, bis sich beim Mischen und Rühren eine homogene Masse bildet, die sich von der glatten Wand des Prozellangefässes von selbst ablöst. Diese teigartige Masse wird über einen Dosiertrichter unter Vakuum in den Behälter des zu verwendenden Geschosses einge saugt.
Nachstehende Beispiele II-V sollen besonders geeignete Mengenverhältnisse zwischen den Kohlenstoffverbindungen und den polymeren Verdickungsmitteln aufzeigen, wobei diese Gemische auch noch in der oben beschriebenen Weise Zusätze von festen Brennstoffen oder Schlackenmitteln enthalten können. Letzteres zeigt vor allem Beispiel V.
II.
30 bis 35 % Schwefelkohlenstoff
30 bis 35 % Leichtbenzin
30 bis 35 m Benzolvorlauf
3 bis 15 % - vorzugsweise 5 % - Polystyrol
Dieses Gemisch gibt eine geleeartige Masse von langer Brennzeit. Sie entwickelt dunkle, jedoch weniger dichte Wolken.
Ill.
30 bis 35 % Schwefelkohlenstoff
30 bis 35,n Benzolvorlauf
30 bis 35 % Benzol
3 bis 15 % Polystyrol Man erhält eine steifgeleeartige lang brennende Masse, die sich durch die Bildung dichter und dunkler Rauchwolken auszeichnet und damit besonders die psychische Einwirkung wirksam steigert.
IV.
30 bis 35 % Benzol
10 bis 15 % Leichtbenzin
50 % Ligroin
2 % Polystyrol
4 % Polyisobutylen
Polystyrol und Polyisobutylen werden in dem verwendeten Benzin gelöst und die Lösung mit den übrigen Kohlenwasserstoffen vereinigt. Das entstehende Gemisch ergibt eine steifelastische Geleemasse, die nur bei sehr starkem Aufschlag ein Brechen zeigt und mit schwach gefärbten Wolken abbrennt.
V.
30 bis 35 % Schwefelkohlenstoff
30 bis 35 % Benzolvorlauf
10 bis 15% Naphthalin
20 bis 25 % Benzol
Rest auf 100 % Polyisobutylen (Molekulargewicht etwa 180 000).
Das Polyisobutylen wird zunächst in der gesamten Menge des Benzols eingemischt, bis eine homogene Masse entsteht. Dann werden Schwefelkohlenstoff und das vorher in Benzolvorlauf gelöste Naphthalin zugesetzt. Dieser Masse gibt man dann eine vorbereitete Mischung aus 35 Gew.% rotem Phosphor, 40 Gew.% eines Gemenges von Mangesiummetallpulver, Aluminiumpulver und Ferrosilicium in jeweils gleichen Anteilen zu, und zwar 30 Raumteile dieser festen Zusätze zu 100 Raumteilen des Gemisches aus flüssigen Stoffen und Polymerisat.
Die entstandene Masse hat gummielastische Beschaffenheit und verbrennt mit der Bildung von dunklen dichten Rauchwolken.
VI.
Eine Brandmasse mit Zusätzen an festen Stoffen stellt man wie folgt her:
30 bis 35 Teile Schwefelkohlenstoff
30 bis 35 Teile Benzolvorlauf werden miteinander gemischt und unter Verrühren zu 3 bis 15 Teilen fein zerspanten Polyisobutylens gegeben, weiches in 20 bis 25 Teilen Benzin gelöst ist. Das Mo- lekulargewicht des Polyisobutylens beträgt 80 000.
Die Gesamtmischung wird nach 1-2 Minuten durch Rühren homogen und hat die Viskosität von dickem, noch fliessfähigem Honig. Nun setzt man eine vorbereitete Mischung aus 65 Gew.-Teilen und Rest auf 100 je zur Hälfte aus Magnesiumpulver und Kalciumsilicid zu. Die Zusatzmenge an diesem Gemisch beträgt 10 Gew.-Teile der nach Zusammenmischen erhaltenen und durch Rühren homogenisierten Masse. Die Gesamtmasse bildet dann einen steifen Geleeteig.
Bei der Verwendung bildet eine solche Masse an einer senkrechten Wand, gegen die sie geschleudert wurde, einen fest haften den Fladen, der sich in die beaufschlagte Fläche tief einbrennt. Etwas weiter im Umkreis verteilte kleinere, aber ebenso feste Massenteile werden beim Brennen der Hauptmasse von dieser alsbald weiterentzündet.
VII.
Zur Herstellung einer verdickten Brandmasse für Geschosse mit einer Zerlegeriadung geht man wie folgt vor:
5 Gew.-Teiie eines unter dem Handels namen Oppanol B bekannten Polyisobutylens (Molekulargewicht etwa 190000) werden mit 30 bis 50 Teilen Benzin in eine vollkommene Lösung gebracht. Dann lässt man so viel Benzin abdunsten, dass die flüssige, bereits dickflüssige Masse noch gut rührfähig ist. Hierauf gibt man eine vorbereitete Mischung von 20 Gew.-Teilen gekörntem und etwa Stecknadelkopfgrösse aufweisenden gepulverten Aluminiums und fein gepulverten Magne saums im Verhältnis 1: 3 zu.
Ferner gibt man zu 60 Gew.-Teile roten Phosphor und 10 Gew.-Teile Kal ciumsilieid. Diese Zusätze werden in die flüssige Masse vorsichtig eingerührt, bis die Verteilung gleichmässig ist, was sich durch die färbende Wirkung des roten Phosphors leicht feststellen lässt. Man rührt so lange, bis sich eine Abscheidung von Flüssigkeit nicht mehr zeigt und sich ein am Rührgefäss nicht mehr anhaftender Teig gebildet hat. Durch Wiegen stellt man fest, inwieweit der Gewichtsteil an Benzin sich vermindert hat. Gegebenenfalls lässt man noch soviel Benzin ah- dunstes, damit der Benzinanteil schliesslich 5 Gew.% erreicht. Die fertige Masse bildet einen stralmm kan- tschukartigen Block.
Durch Anwesenheit einer Zerleger- ladung bei der Anwendung dieser Masse wird die Masse nicht zersprüht, sondern infolge ihrer Zähigkeit nur in grössere Brocken zerrissen. Diese Brocken haften jedoch brennend, wie oben erwähnt, gut an einer senkrechten Fläche.
Polymerisiate höheren Molekulargewichtes, besen- ders wenn diese über 150 000 liegen, gehen sehr schnell in kompakte Geleemassen über. Man muss deshalb beim Zusetzen von festen Stoffen auf ein schnelles Arbeiten Rücksicht nehmen. Für die Einbringung beispielsweise in Granaten führt man sie deshalb vor Erstarren zweckmässig in geeignete Formen ein, die sich sehr gut hand haben lassen.
PATENTANSPRUCH I
Mindestens eine flüssige, leicht entzündliche Kohlenstoffverbindung und ein Verdickungsmittel enthaltende Brandmasse, dadurch gekennzeichnet, dass das Verdickungsmittel aus mindestens einem Polymerisat einer Kohlenwasserstoffverbindung mit olefinischen Doppelbindungen besteht.
UNTERANSPRÜCHE
1. Brandmasse nach Patentanspruch I, dadurch ge- kennzeichnet, dass die leicht entzündliche flüssige Koh- len stoffkomponente ein aromatischer und!/oder alipha- tischer Kohlenwasserstoff ist.
2. Brandmasse nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die leicht entzündliche flüssige Kohlenstoffkomponente Kohlenstoffdisulfid oder ein Gemisch aus Kohlenstoffdisulfid und mindestens einem Kohlenwasserstoff ist.
3. Brandmasse nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass der Gehalt lan verdickendem Polymerisat 3 bis 15 Gew.%, vorzugsweise 3 bis 5 Gew.% beträgt.
4. Brandmasse nach Patentanspruch I oder einem der Unteransprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass es als Verdickungsmittel 3 bis 15 Gew.% an mindestens einem der Polymeren Polystyrol und Polyisobutylen und als leicht entzündliche flüssige Knhlen- stoffkomponente mindestens einen leicht brennbaren Kohlenwasserstoff oder mindestens Kohlenstoffdisulfid enthält.
5. Brandmasse nach Unteranspruch 4, dadurch ge kennzeichnet, dass sie als Verdickungsmittel Poliystyrol mit einer Eigenviskosität entsprechend einem k-Wert von 90 bis 100 enthält.
6. Brandmasse nach Unteranspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Verdickungsmittel ein Polylsobutylen mit einem mittleren Molekular,gewicht zwischen 150000 und 200000, vorzugsweise 160000 bis 180 000, ist.
7. Brandmasse nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass sie ausserdem noch bei Raumtemperatur schwerflüssige oder feste, brennbare Stoffe enthält.
8. Brandmasse nach Unteranspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens einen der folgenden festen Stoffe in feiner Verteilung enthält: roten Phos phor, feinzerkleinerte brennbare Leichtmetalle oder Le gierungen, Silicium oder Siliciumverbindungen, insbesondere Silicide, Harz, z. B. Kunstharz.
9. Brandmasse nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass sie ausserdem nicht brennbare, feste und zur Schlackenbildung geeignete Stoffe enthält.
10. Brandmassie nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass sie zur Bildung von schaumartigen Massen geeignete, bei Wärme wirksam werdende Treibt mittel enthält.
11. Brandmgasse nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil an leicht entzündlichen, flüssigen Substanzen nicht mehr beträgt, als das etwa Fünffache des Gewichtes an verdickendem Polymerisat und dass vorzugsweise die Mengen an verdickter Flüssig keit und Verdickungsmittel gleich sind.
PATENTANSPRUC:H II Verzahnen zur Herstellung einer Brandmasse nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man das Polymerisat oder Polymerisatgemisch in feinverteilter Form nach und nach durch Zugabe mindlestens einer leicht entzündlichen flüssigen Kohlenstoffverbindung unter vorsichtigem Rühren in eine homogene verdickte Masse überführt.
Incendiary mass
The present invention relates to thickened, essentially gelled incendiary substances, such as those used for incendiary bombs, among other things, and which are produced essentially by means of liquid, combustible hydrocarbons and / or carbon disulfide and an eluting agent.
For use in so-called gasoline incendiary bombs, metal soaps such as N-sodium palmitate or aluminum soap, codeine and naphthene to gasoline have been known to date. These jelly-like thickened masses known for the so-called napalm bombs result in a limited fire time and also have the disadvantageous property that they currently excrete the thickening agent according to a certain La and therefore can only be stored for a limited time.
The aim of the present invention is to increase and lengthen the firing effect, and it is also an essential aim of the invention to extend the shelf life of the jelly-like mass.
Another aim is to keep the proportion of thickening agents low and also to produce compounds which, even with the addition of non-liquid, dry substances, result in uniform mixtures of particular effectiveness and furthermore without any tendency to separate and good storage stability.
The subject of the present invention is an incendiary compound containing at least one liquid, highly flammable carbon compound and a thickening agent, which is characterized in that the thickening agent consists of at least one polymer of a hydrocarbon compound with ollefinish double bonds.
The invention also relates to a method for producing the incendiary compound, which is characterized in that the polymer or polymer mixture in finely divided form is gradually converted into a homogeneous thickened compound by adding at least one highly flammable liquid carbon compound with careful stirring.
It has been found that instead of the previously customary thickeners, polymers based on an olefin, i.e. of a hydrocarbon of the ethylene series (Cn-H2n) - preferably the polyphenylene (4-polystyrene) derived from the olefin by exchanging H for C6H5 and polyisobutylene [H C = (CH3) o] n - are particularly advantageous thickeners.
These thickeners are useful not only for the aliphatic gasolines used so far but also for aromatic hydrocarbons such as benzene, toluene and the like; However, they result not only with these hydrocarbon compounds but also with carbon disulfide (black carbon) and with mixtures of this highly flammable compound of carbon with hydrocarbons.
Polystyrenes that have proven particularly suitable are those with a k value of not less than 90 and not more than 100. (k value = intrinsic viscosity according to Fikentschef for high molecular weight substances in solution. Cf. Kunststoff-Lexikon Verlag Karl Hanser, Munich , 1958, page 140 and H. Fikentscher, Cellulosechemie IBd. 13 (1932) page 58).
The polyisobutylenes, which are sticky honey-like compositions in their low to medium molecular weight ranges of about 10 to 20,000, are particularly suitable for the present application when they have higher molecular weights, in particular when they have molecular weights which are at least not less than 80,000 and at most to about 190,000. They then have the property of forming solid rubber-elastic masses with the above-mentioned liquid compounds of carbon.
Polyisobutylenes can be used to prepare compositions having any degree of viscosity as desired, ranging from a soft jelly texture to a tightly rubbery texture.
Compositions thickened with polyisobutylenes also have the particular advantage that they can hit the target with heavy impact, e.g. B. as incendiary projectile, do not break with a decomposing charge, d. H. the liquid components from being squeezed out when the bullet hits the target.
Polyisobutylenes also result in masses due to their rubbery nature, which means that they can be handled like solid bodies under certain circumstances, thereby considerably simplifying manipulation.
In addition to the pure hydrocarbons benzene and benzene hydrocarbons such as xylene or tetrahydronaphthalene or toluidines or pure gasoline, d. H.
z. B. mineral or mineral spirits, as well as pure carbon disulfite, combustible, as yet uncleaned primary products or waste products from crude oil processing or light oil production as well as back walls from rubber processing, chemical laundry or the like come into consideration.
In addition to these aforementioned, liquid compounds of carbon, it is also possible to use other low-viscosity, organic diluents which are themselves easily combustible. Such additives can be, for example, turpentine oil, tetralin, esters or acyclic, saturated hydrocarbons.
In addition to or instead of such other low-viscosity, flammable additives, it is also possible to add low-viscosity hydrocarbons or even solid organic substances at room temperature, provided they are readily flammable and soluble in the liquid components, such as naphthalene or paraffins.
The aforementioned additions of diluents or of soluble, flammable solid substances are well suited for influencing the burning of the incendiary material in a desirable manner in special cases. For example, it may be desirable for strong clouds of smoke to be formed during the burning process and for these to remain close to the ground due to their severity or to have a particularly dark color. Pure carbon disulfite burns as a mixture thickened with polymer in daylight with almost no visible flame and does not generate any smoke. This behavior can be desirable, for example, in order to prevent the impact of a projectile with such a filling from becoming visible from an observation point.
On the other hand, however, it is often desirable to increase the shock effect at the target location of a projectile through the formation of strong smoke and, above all, to make the extinguishing work more difficult through thick clouds of smoke.
To produce the thickened mass from Veb thickening agent and liquid, a polymer to be used according to the invention, preferably polystyrene or a polyisobutylene, in comminuted form, e.g. B. mixed as powder or shavings with the easily combustible liquid by stirring until the mixture has reached the desired degree of thickening. then it is in the container of the projectile, for. B. a flame thrower, filled and the container sealed. The projectile can practically over any time, z. B. for months or years, can be stored without liquid.
Depending on the quantitative ratio of liquid, for example in the form of a mixture of a low-viscosity aliphatic or aromatic hydrocarbon, to thickener and also depending on the type and amount of further additives, a different physical behavior, e.g. B. achieve different degrees of thickening and a different behavior when using the incendiary material.
With polystyrene, for example, depending on the amount, highly viscous to jelly-like stiff masses are obtained which, although they do not dissolve by themselves, can be smeared under pressure and friction, as is common when hand-care jellies are distributed on the skin; If larger amounts are added, you get stiffer meat masses, which only dissolve like a paste when you hit harder. These masses made with Polysterol but in the application case with a projectile filling, if the projectile still receives a disintegration charge and then there is the possibility that the sprayed or sprayed masses break.
However, the adhesiveness of these compositions is excellent and they are very suitable for certain purposes for which a very high impact pressure is not to be expected.
Thickened masses obtainable with polyisobutylenes have, especially in the case of larger additives and if they have a very high inherent viscosity, such a firm cohesion that they can even be subjected to very hard impact pressure, i.e. As mentioned, bullets with a fragmentation charge do not break, but they are surprisingly adhesive and do not fall off even vertical walls as soon as they burn, but stick so firmly that they cannot be torn off.
While thickened masses of the known type mentioned at the beginning already break at low impact pressure or liquid excrete after storage times of a few weeks, so that a liquid fire of only a few seconds occurs when used, an incendiary material according to the invention results in all cases in a solid body fire, which, In relation to equal parts of the space of incendiary material, which results in at least 10 times the burning time.
The gelled masses of liquid and thickening polymer produced according to the invention can also be mixed with other additives. These substances in powder or granular form can be added, for example to further increase the firing temperature or the brewing time. You can also add substances that do not burn themselves, but which make the effect of the incendiary material more sustainable through the formation of glowing cinder that burns into the dried surfaces. Finally, highly flammable additives can also improve the so-called <<ignitability>> in such a way that ignition occurs even at lower outdoor temperatures, or in the presence of water.
Finally, as additives, one can also use substances which expand at the elevated temperature of the burning mass or cause the mass to expand so that the mass may even burn while floating in water.
As combustible additives of the aforementioned type come into consideration in particular: red phosphorus, silicon, silicon compounds such as silicides, eg. B. calcium silicide, ferrosilicon or lithium silicide; Easily flammable metals such as mega-slum, aluminum or lithium or their alloys and, of course, mixtures of the aforementioned solid additives come into consideration. An addition of phosphorus has the effect that the mass will flare up again if you attempt to extinguish the fire. Light metal powders mainly result in high fire temperatures and form solid oxides with the slag-forming substances, such as kieselguhr, clay brick powder or the like.
These slags burn into the base in a glowing state, increase the temperature of the base and form pockets of embers that are very difficult to extinguish, in contrast to the previously prepared incendiary masses, which only burn in flames. As a result, the effect of incendiary compounds is significantly increased compared to the previously known incendiary compounds and the duration of exposure is considerably extended.
Resins and synthetic resins, for example phenol-formaldehyde condensation resins, come into consideration as additives which form foams or cause foaming when heated. These form sticky, foamy combustion products and crusts that keep the embers on for a long time.
To achieve a light, foamy incendiary compound, known foam generators are suitable, but above all the foam generator known under the trade name Porofor (benzene sulfohydrazide). Such foam generators as the benzenesulfohydrazide mentioned above convert the polymer and any resins or foamable substances that are still present into foams that are not destroyed by water and turn the incendiary material into a buoyant sponge as soon as the temperature of the fire-burning compound reaches about 100 make of long burning time.
Small amounts of 1 to 2% by weight of the polymers present of benzenesulfahydrazite are generally sufficient for this. Since carbon disulfide already has a specific weight of more than 1, a mass occurs which is exclusively or <predominantly, i.e. H. contains more than 50% of the combustible substance in carbon disulfide, as a material for the production of buoyant masses out of consideration.
In addition to the polymers used as thickeners, other polymers, such as polyalkylenes, can also be added in order to support combustion and to increase the reaction temperature. Such further additions of polymers are particularly advantageous when the mass contains non-flammable additives, such as kieselguhr or clay brick flour, in order, as mentioned, to form layers with them.
The amount of polyisobutylene or other thickening polymers according to the invention depends largely on the intended use of the composition.
In order to obtain a no longer deliquescent mass, very small amounts are sufficient, e.g. B. 1 to 2%.
However, the amount is expediently at least 3% and in the highest case it should not exceed 15%.
An additional amount between 3 and 5% by weight has proven to be particularly suitable.
In general, the higher the inherent viscosity or the molecular weight of the polymer used, the lower the amount required, it being easy to determine the suitable proportions in individual cases by means of preliminary tests.
Even with mixtures, e.g. B. those made of polyethylenes and polystyrenes as thickeners, the same proportions apply to the addition. Here too, 3 to 5% is particularly suitable. For the measurement of the added amount of thickening polymer according to the invention, however, the intended use of the incendiary compound must also be taken into account insofar as one wants to obtain a more plastic or a more stiff compound that is difficult to compress.
For incendiary masses, for example, which are intended for incendiary bombs and whose destruction on impact occurs only through the impact force, i.e. only the impulse caused by the braking of the fall becomes effective and the impact detonator of the bomb spread its effect to a spatially limited area <Mass can claim, an amount of 3% of polymer is generally sufficient. Such an amount results in a somewhat plastic mass. The proportion of highly flammable liquid, e.g.
B. benzene or carbon disulfide, can be up to 97%. In general, the liquid, combustible constituents should in any case form the main constituent of the incendiary compound, especially when non-liquid additives such as phosphorus, light metal powder or slag formers are added.
If one wants to produce incendiary material, which is intended for projectiles with a fragmentation charge, d. H.
For projectiles, when the projectile is deposited, the incendiary mass would be sprayed finely and widely apart by the explosion of an explosive charge, provided the mass does not have a particularly firm cohesion, d. H. is tough, it is necessary to choose a polymer that forms stiffer jelly masses from the outset. One such polymer is polyisobutylene with an average molecular weight between 80,000 and 180,000.
The proportion of tan-burning liquid should be kept low in this case and no more than four to five times the weight of the polymer, e.g. B. Isobutylene, óetna- in the end product.
In such a case, the proportion of solvent can even be as large by weight as the amount of polymer. The method of manufacturing such a mass is explained in more detail below using an example. In any case, it is advantageous to start with a solution which contains the polymer in a low concentration and gradually increases the concentration of polymer by allowing the swelling or dissolving liquid to evaporate.
In general, one proceeds in the production of fire masses according to the invention in such a way that the polymer with a thickening effect is used as a powder or in ver spanter form or otherwise in finely divided form, e.g. B.
granulated with the flammable liquid material to accelerate the process, preferably using wooden crutches or in a suitable stirrer, the liquid fuels being added gradually until the mass is homogeneous and already viscous, but still stirrable before adding insoluble additives. The latter, such as
B. Phosphorus or light metals in the form of powders are added shortly before the desired degree of thickening is reached and they are evenly distributed in the mass by stirring until a homogeneous dough is formed that no longer separates a liquid phase.
Examples
I.
To produce an incendiary compound that contains polystyrene as a thickener and also additives of finely divided incendiary agents, proceed as follows, for example:
From one liter of gasoline (flash point below 210 C, boiling point 800 C, specific weight 0.73) and a PLN N = "55" <liter of benzene (egg temperature minus 150 C, ignition point about 560 C), a mixture is made in a porcelain vessel, into which 50 g of polystyrene powder are stirred at room temperature of about 150 ° C. until the mixture begins to thicken like honey, but is still easily stirrable.
A previously prepared homogeneous mixture of 150 g of magnesium metal powder, 350 g of light red phosphorus powder and 50 g of practically anhydrous sodium nitrate is carefully stirred into this mixture until a homogeneous mass is formed during mixing and stirring, which is removed from the smooth wall of the porcelain container peeled off by itself. This dough-like mass is sucked into the container of the projectile to be used via a metering funnel under vacuum.
Examples II-V below are intended to show particularly suitable proportions between the carbon compounds and the polymeric thickeners, it being possible for these mixtures to also contain additions of solid fuels or slag agents in the manner described above. Example V.
II.
30 to 35% carbon disulfide
30 to 35% light petrol
30 to 35 m benzene feed
3 to 15% - preferably 5% - polystyrene
This mixture gives a jelly-like mass with a long burning time. It develops dark, but less dense clouds.
Ill.
30 to 35% carbon disulfide
30 to 35, n benzene flow
30 to 35% benzene
3 to 15% polystyrene A stiff jelly-like, long-burning mass is obtained, which is characterized by the formation of dense and dark clouds of smoke and thus particularly effectively increases the psychological impact.
IV.
30 to 35% benzene
10 to 15% light petrol
50% ligroin
2% polystyrene
4% polyisobutylene
Polystyrene and polyisobutylene are dissolved in the gasoline used and the solution combined with the other hydrocarbons. The resulting mixture results in a stiff-elastic jelly mass which only breaks when exposed to a very strong impact and burns off with weakly colored clouds.
V.
30 to 35% carbon disulfide
30 to 35% benzene first run
10 to 15% naphthalene
20 to 25% benzene
Balance to 100% polyisobutylene (molecular weight about 180,000).
The polyisobutylene is first mixed into the entire amount of benzene until a homogeneous mass is obtained. Then carbon disulfide and the naphthalene previously dissolved in the benzene head are added. This mass is then given a prepared mixture of 35 wt.% Red phosphorus, 40 wt.% Of a mixture of magnesium metal powder, aluminum powder and ferrosilicon in equal proportions, namely 30 parts by volume of these solid additives to 100 parts by volume of the mixture of liquids and Polymer.
The resulting mass has a rubbery texture and burns with the formation of dark, thick clouds of smoke.
VI.
An incendiary compound with additions of solid substances is produced as follows:
30 to 35 parts carbon disulfide
30 to 35 parts of benzene first run are mixed with one another and, with stirring, added to 3 to 15 parts of finely machined polyisobutylene, which is dissolved in 20 to 25 parts of gasoline. The molecular weight of the polyisobutylene is 80,000.
The total mixture becomes homogeneous after 1-2 minutes by stirring and has the viscosity of thick, still flowable honey. A prepared mixture of 65 parts by weight and the remainder to 100 are now added, each half made up of magnesium powder and calcium silicide. The amount added to this mixture is 10 parts by weight of the mass obtained after mixing and homogenized by stirring. The total mass then forms a stiff jelly batter.
When using such a mass on a vertical wall against which it was thrown, a firmly adhering the flatbread, which burns deep into the impacted surface. Smaller, but just as solid, mass parts distributed a little further in the vicinity are soon further ignited when the main mass burns.
VII.
To produce a thickened incendiary compound for projectiles with a disintegration charge, proceed as follows:
5 parts by weight of a polyisobutylene known under the trade name Oppanol B (molecular weight about 190,000) are brought into a perfect solution with 30 to 50 parts of gasoline. Then you let so much gasoline evaporate that the liquid, already viscous mass is easy to stir. A prepared mixture of 20 parts by weight of granular powdered aluminum about the size of a pinhead and finely powdered magnetic hem in a ratio of 1: 3 is then added.
Furthermore, to 60 parts by weight of red phosphorus and 10 parts by weight of Kal ciumsilieid. These additives are carefully stirred into the liquid mass until the distribution is even, which can be easily determined by the coloring effect of the red phosphorus. The mixture is stirred until there is no longer any separation of liquid and a dough that no longer adheres to the mixing vessel has formed. Weighing shows to what extent the percentage by weight of gasoline has decreased. If necessary, enough gasoline is left to evaporate so that the proportion of gasoline finally reaches 5% by weight. The finished mass forms a stream of Kanchuk-like block.
Due to the presence of a decomposing charge when this mass is used, the mass is not sprayed, but rather torn into larger chunks due to its toughness. However, as mentioned above, these lumps adhere well to a vertical surface while burning.
Polymers of higher molecular weight, especially if they are above 150,000, change very quickly into compact jelly masses. Therefore, when adding solid substances, you have to be careful about working quickly. For the introduction into grenades, for example, they are therefore expediently introduced into suitable forms that can be handled very well before they solidify.
PATENT CLAIM I
At least one liquid, highly flammable carbon compound and an incendiary compound containing a thickener, characterized in that the thickener consists of at least one polymer of a hydrocarbon compound with olefinic double bonds.
SUBCLAIMS
1. Incendiary compound according to patent claim I, characterized in that the easily flammable liquid carbon component is an aromatic and / or aliphatic hydrocarbon.
2. Incendiary compound according to claim I, characterized in that the highly flammable liquid carbon component is carbon disulfide or a mixture of carbon disulfide and at least one hydrocarbon.
3. incendiary compound according to claim I, characterized in that the content of lan thickening polymer is 3 to 15% by weight, preferably 3 to 5% by weight.
4. incendiary material according to claim I or one of the dependent claims 1 to 3, characterized in that it is 3 to 15 wt.% As a thickener of at least one of the polymers polystyrene and polyisobutylene and as a highly flammable liquid carbon component at least one highly flammable hydrocarbon or at least Contains carbon disulfide.
5. Fire compound according to dependent claim 4, characterized in that it contains polystyrene with an inherent viscosity corresponding to a k value of 90 to 100 as a thickener.
6. Fire compound according to dependent claim 4, characterized in that the thickener is a polysobutylene with an average molecular weight between 150,000 and 200,000, preferably 160,000 to 180,000.
7. incendiary material according to claim I, characterized in that it also contains heavy or solid, flammable substances at room temperature.
8. incendiary material according to dependent claim 7, characterized in that it contains at least one of the following solid substances in fine distribution: red Phos phor, finely crushed combustible light metals or alloys, silicon or silicon compounds, in particular silicides, resin, z. B. synthetic resin.
9. Incendiary compound according to claim I, characterized in that it also contains non-combustible, solid substances suitable for slag formation.
10. fire massie according to claim I, characterized in that it contains suitable for the formation of foam-like masses, which take effect when heat is applied.
11. Fire gas according to claim I, characterized in that the proportion of highly flammable, liquid substances is not more than about five times the weight of thickening polymer and that preferably the amounts of thickened liquid and thickener are the same.
PATENT CLAIM: H II interlocking for the production of an incendiary compound according to claim I, characterized in that the polymer or polymer mixture in finely divided form is gradually converted into a homogeneous, thickened mass by adding at least one highly flammable liquid carbon compound with careful stirring.