Verfahren zum Verhindern von Schnee- und Eisrutschungen von einem Gebäudedach
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Verhindern von Schnee- und Eisrutschungen von einem Gebäudedach sowie auf einen Satz von Bauelementen zur Durchführung des Verfahrens.
Es ist bekannt, dass durch Schnee- und Eisrutschungen von Gebäudedächern Personen gefährdet und Sachschäden verursacht werden können. Um dieser Erscheinung zu begegnen, sind bisher lediglich Schneefänger in der Form von kleinen Zäunen bekannt geworden, die bei der Dachrinne und parallel zu dieser auf dem Dach angebracht werden. Mit solchen Zäunen können jedoch Rutschungen, insbesondere bei grossen auf einem Dach liegenden Schnee- und Eismassen, nicht mit Sicherheit verhindert werden, so dass der Hausbesitzer oft gezwungen ist, besondere Massnahmen (Entfernung des Schnees vom Dach und/oder Sperrung von Verkehrsflächen) zu ergreifen.
Die Erfindung hat sich zum Ziel gesetzt, diesen Mängeln abzuhelfen.
Es wurde erkannt, dass eine Mitursache von Schneeund Eisrutschungen von einem Gebäudedach häufig die im Inneren des Gebäudes erzeugte Wärme ist, welche in mehr oder weniger unmittelbarer Nachbarschaft der Dach oberfläche den Schnee mindestens vorübergehend zum Schmelzen bringen kann. Beim Wiedergefrieren kann sich im unteren Teil der Schneedecke eine zusammenhängende Eisschicht bilden. Eine solche Eisschicht und Schmelzwasser auf der Dachoberfläche begünstigen Rutschungen.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist nun dadurch gekennzeichnet, dass man auf dem Dach parallel zur Dach oberfläche ein Netz oder Gitter derart anbringt, und verankert, dass das Netz bzw. Gitter von der Dachoberfläche mindestens stellenweise einen Abstand hat, um den Abfluss von Schmelzwasser auf der Dachoberfläche unter dem Gitter zu ermöglichen.
Durch den Abstand von der Dachoberfläche befindet sich das Netz bzw. Gitter, wenn auf der Dachoberfläche eine Schnee- und/oder Eisschicht liegt, mindestens stellenweise im Inneren dieser Schicht. Es kann dort einfrieren und die Schicht sicher verankern. Wenn unmittelbar auf der Dachoberfläche Schnee schmilzt, dann kann das Schmelzwasser unter der vom Netz bzw. Gitter getragenen Schicht abfliessen. Dadurch kann gleichzeitig ein Eindringen von durch Schnee und/oder Eis gestautem Schmelzwasser durch das Dach hindurch (z.B. bei einem Ziegeldach zwischen den Ziegeln hindurch) vermieden werden.
Nachstehend werden anhand der Zeichnung Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 schematisch eine Teilansicht eines Ziegeldaches mit einem darauf ausgelegten und verankerten Netz oder Gitter,
Fig. 2 eine ähnliche Ansicht eines anderen Ziegeldaches und
Fig. 3 einen Vertikalschnitt durch das in Fig. 2 gezeigte Dach.
Das in Fig. 1 schematisch dargestellte Dach besitzt eine Deckung aus Hohlziegeln 1, die im speziellen FaU sogenannte Pfannen sind. Auf die Ziegel 1 ist ein Netz oder Gitter 2 aus Stahldraht aufgelegt. Das Netz bzw.
Gitter 2 besitzt eine Maschenweite von 2 bis 10 cm, vorzugsweise von etwa 4 bis 5 cm. Es liegt auf den Erhöhungen der Ziegel 1 auf und hat zwischen diesen Erhöhungen von der Dachoberfläche einen Abstand a von etwa 4 bis 5 cm. Allgemein sollte das Netz bzw.
Gitter von der Dachoberfläche mindestens stellenweise einen Abstand von etwa 3 bis 10 cm haben, und zwar derart, dass durch die so gebildeten Zwischenräume, z.B.
in der Fallinie verlaufende Rinnen, Wasser unter dem Netz bzw. Gitter abfliessen kann. Gewünschtenfalls könnte das Netz bzw. Gitter auf der Dachoberfläche durch besondere Abstandselemente abgestützt werden.
Vorzugsweise erstreckt sich das Netz bzw. Gitter 2 über die ganze Oberfläche des Daches. Zur Verankerung und Befestigung des Netzes bzw. Gitters 2 dienen Befestigungshaken 3. Diese Haken sind zwischen den Ziegeln 1 hindurchgeführt und in nicht dargestellte Dachsparren eingeschlagen oder in anderer Weise an diesen befestigt. An den freien Enden der Haken 3 ist das Netz bzw. Gitter lösbar eingehängt, so dass es bei Nichtgebrauch, z.B. im Sommer, leicht abgenommen werden kann. Die Haken 3 können in mehreren horizon talen Reihen übereinander angeordnet werden. Der Ab stand zwischen diesen Reihen kann beispielsweise etwa 1 Meter betragen. Innerhalb jeder Reihe können die Haken voneinander Abstände gleich den Abständen der Dachsparren haben, beispielsweise etwa 70 cm.
Das in Fig.2 und 3 schematisch dargestellte Dach besitzt eine Deckung aus Flachziegeln 4, die in bekannter Weise auf Dachsparren 5 (Fig. 3) abgestützt sind. Auf diesem Dach ist ein Netz bzw. Gitter 6 aus horizontalen und aus parallel zur Fallinie verlaufenden Drähten ausgelegt und lösbar befestigt. Die Befestigung erfolgt wieder mit Haken 3, die zwischen den Ziegeln 4 hindurchgeführt und in die Dachsparren 5 eingeschlagen werden.
Das Netz bzw. Gitter 6 besitzt eine Maschenweite von 2 bis 10 cm, vorzugsweise etwa 5 cm, und es hat von der Dachoberfläche einen Abstand von etwa 4 bis 6 cm. Um diesen Abstand zu erhalten, sind Abstandelemente in der Form von Abbiegungen 7 der Netz- bzw. Gitterdrähte vorgesehen. Die Abbiegungen 7 stehen etwa senkrecht zur Ebene des Netzes bzw. Gitters 6 bzw. zur Dachoberfläche. Im dargestellten Beispiel besitzt jeder horizontale Draht des Netzes bzw. Gitters Abbiegungen 7 in gegenseitigen Abständen von etwa 40 cm.
Versuche haben bestätigt, dass sich mit den beschriebenen Netzen bzw. Gittern Schnee- und Eisrutschungen von einem Gebäudedach mit grosser Sicherheit verhindern lassen. Wenn auf einem Dach Schnee liegt und ein derartiges Netz oder Gitter nicht vorhanden ist, dann kann in der Nähe der Dachoberfläche durch im Inneren des Gebäudes erzeugte Wärme der Schnee vorübergehend geschmolzen werden. Beim Wiedergefrieren bildet sich dann eine zusammenhängende Eisschicht, die auf der Dachoberfläche aufliegt und die gerne mit dem daraufliegenden Schnee abrutscht, insbesondere dann, wenn sich auf der Dachoberfläche erneut Schmelzwasser bildet. Wenn dagegen die beschriebenen Netze bzw.
Gitter vorhanden sind, dann frieren diese in die auf dem Dach liegende Schnee- und Eisschicht ein und halten die Schicht fest. Wenn die Schicht von unten her geschmolzen wird, entstehen zwischen dem Netz bzw. Gitter und der Dachoberfläche in erwünschter Weise Hohlräume, durch welche das Schmelzwasser abfliessen kann, ohne für die Schnee- und Eisschicht einen Gleitfilm zu bilden.
Da die vom Netz bzw. Gitter getragene Schicht nicht auf die Dachoberfläche fällt oder sinkt. wird auf dieser auch kein Schmelzwasser gestaut, welches sonst unter Umständen durch das Dach hindurch in das Gebäude eindringen und Schäden verursachen könnte.
Die beschriebenen Netze bzw. Gitter können sehr leicht montiert u. gewünschtenfalls, z.B. in den schneefreien Jahreszeiten, wieder abgenommen werden. Man kann auch gefärbte Netze bzw. Gitter verwenden, die in der Farbe der Dachdeckung angepasst sind, z.B. ziegelfarbige oder eternitfarbige Netze bzw. Gitter, die dann aus etwa 50 m Entfernung kaum mehr sichtbar sind.
Wenn mit sehr grossen Schneehöhen und Schneeverwehungen gerechnet werden muss, werden zweckmässig in das Netz bzw. Gitter noch Schneefangelemente mit Befestigungsfüssen und aufrecht stehenden Platten eingehängt. In Fig. 2 und 3 ist ein solcher Schneefänger beispielsweise dargestellt. Dieser besitzt zwei Befestigungsfüsse 8 in der Form von Drahtbügeln, welche in das Netz 6 eingehängt werden können. Die Befestigungsfüsse 8 sind an einer aufrecht stehenden Platte 9 angeschweisst.
Die Platte 9 hat beispielsweise eine Höhe von etwa 15 cm und eine Breite von etwa 25 cm. Mehrere solche Schneefänger können unabhängig voneinander in beliebiger Anordnung in das Netz bzw. Gitter auf den Dach eingehängt werden.
PATENTANSPRUCH I
Verfahren zum Verhindern von Schnee- und Eisrutschungen von einem Gebäudedach, dadurch gekennzeichnet, dass man auf einem Dach parallel zur Dachoberfläche ein Netz oder Gitter (2; 6) derart anbringt und verankert, dass das Netz bzw. Gitter von der Dachoberfläche mindestens stellenweise einen Abstand hat um den Abfluss von Schmelzwasser auf der Dachoberfläche unter dem Netz bzw. Gitter zu ermöglichen.
Method for preventing snow and ice slides from a building roof
The invention relates to a method for preventing snow and ice slides from a building roof and to a set of structural elements for carrying out the method.
It is known that snow and ice slides from building roofs endanger people and cause property damage. To counter this phenomenon, only snow catchers in the form of small fences have become known, which are attached to the roof gutter and parallel to it. With such fences, however, landslides cannot be prevented with certainty, especially in the case of large amounts of snow and ice lying on a roof, so that the homeowner is often forced to take special measures (removing the snow from the roof and / or blocking traffic areas) .
The invention aims to remedy these shortcomings.
It was recognized that a contributory cause of snow and ice slides from a building roof is often the heat generated inside the building, which can melt the snow at least temporarily in the more or less immediate vicinity of the roof surface. When freezing again, a coherent layer of ice can form in the lower part of the snow cover. Such a layer of ice and meltwater on the roof surface favor landslides.
The method according to the invention is now characterized in that a net or grid is attached to the roof parallel to the roof surface and anchored in such a way that the grid or grid is at least in places a distance from the roof surface in order to prevent the runoff of meltwater on the roof surface to allow under the grille.
Due to the distance from the roof surface, the mesh or grid is located at least in places in the interior of this layer when there is a layer of snow and / or ice on the roof surface. It can freeze there and anchor the layer securely. If snow melts directly on the roof surface, then the melt water can flow away under the layer supported by the net or grid. In this way, at the same time, the penetration of melt water accumulated by snow and / or ice through the roof (e.g. between the tiles in the case of a tiled roof) can be avoided.
Exemplary embodiments of the invention are explained in more detail below with reference to the drawing. In the drawing show:
1 schematically shows a partial view of a tiled roof with a net or grid laid out and anchored thereon,
Fig. 2 is a similar view of another tile roof and
FIG. 3 shows a vertical section through the roof shown in FIG.
The roof shown schematically in Fig. 1 has a cover of hollow bricks 1, which are so-called pans in the special FaU. A mesh or grid 2 made of steel wire is placed on the brick 1. The network or
Grid 2 has a mesh size of 2 to 10 cm, preferably from about 4 to 5 cm. It rests on the elevations of the tile 1 and has a distance a of about 4 to 5 cm between these elevations from the roof surface. In general, the network or
The grids are at least in places a distance of about 3 to 10 cm from the roof surface, in such a way that the spaces thus formed, e.g.
Gutters running in the fall line, water can drain under the net or grille. If desired, the net or grid could be supported on the roof surface by special spacer elements.
Preferably the net or grid 2 extends over the entire surface of the roof. Fastening hooks 3 are used to anchor and fasten the net or grid 2. These hooks are passed between the bricks 1 and struck into rafters, not shown, or fastened to them in some other way. At the free ends of the hooks 3, the net or grid is releasably suspended, so that when it is not in use, e.g. in summer, can be removed easily. The hooks 3 can be arranged one above the other in several horizontal rows. From the stand between these rows can be, for example, about 1 meter. Within each row, the hooks can have a spacing equal to the spacing of the rafters, for example about 70 cm.
The roof shown schematically in Fig. 2 and 3 has a cover of flat tiles 4, which are supported in a known manner on rafters 5 (Fig. 3). On this roof a net or grid 6 made of horizontal wires and wires running parallel to the drop line is laid out and releasably fastened. The fastening takes place again with hooks 3, which are passed between the bricks 4 and hammered into the rafters 5.
The net or grid 6 has a mesh size of 2 to 10 cm, preferably about 5 cm, and it is at a distance of about 4 to 6 cm from the roof surface. In order to obtain this distance, spacer elements in the form of bends 7 of the net or grid wires are provided. The bends 7 are approximately perpendicular to the plane of the network or grid 6 or to the roof surface. In the example shown, each horizontal wire of the network or grid has bends 7 at mutual distances of about 40 cm.
Tests have confirmed that the nets or grids described can prevent snow and ice slides from a building roof with a high degree of security. If there is snow on a roof and there is no such mesh or grid, then heat generated inside the building can temporarily melt the snow near the roof surface. When it freezes again, a coherent layer of ice forms which rests on the roof surface and which tends to slide off with the snow lying on it, especially when melt water forms again on the roof surface. If, on the other hand, the described networks or
If there are grids, they freeze into the layer of snow and ice on the roof and hold the layer in place. If the layer is melted from below, hollow spaces are created between the net or grid and the roof surface, through which the melt water can flow off without forming a sliding film for the snow and ice layer.
Because the layer supported by the mesh or grid does not fall or sink on the roof surface. no melt water is accumulated on this, which could otherwise penetrate through the roof into the building and cause damage.
The networks or grids described can be very easily mounted u. if desired, e.g. in the snow-free seasons, can be removed again. It is also possible to use colored nets that match the color of the roof covering, e.g. brick-colored or eternit-colored nets or grids, which are then barely visible from a distance of about 50 m.
If very high snow depths and snow drifts are to be expected, snow guard elements with fastening feet and upright plates are expediently hung into the net or grid. In Fig. 2 and 3 such a snow catcher is shown for example. This has two fastening feet 8 in the form of wire brackets which can be hooked into the network 6. The fastening feet 8 are welded to an upright plate 9.
The plate 9 has, for example, a height of about 15 cm and a width of about 25 cm. Several such snow catchers can be hung independently of one another in any arrangement in the net or grid on the roof.
PATENT CLAIM I
A method for preventing snow and ice slipping from a building roof, characterized in that a net or grid (2; 6) is attached and anchored on a roof parallel to the roof surface in such a way that the net or grid is at least in places a distance from the roof surface has to allow melt water to run off on the roof surface under the net or grid.