Extensionsgerät
Die Erfindung betrifft ein Extensionsgerät mit mindestens einem gegliederten Extensionsholm, insbesondere für die Behandlung von Knochenbrüchen, z. B. für die geschlossene Marknagelung mit Anwendung moderner Röntgeneinrichtungen.
Es sind Extensionsgeräte mit knapp unter der Patientenliegeflächenebene angeordneten, um die Halteachse schwenkbaren, aber sonst starren Extensionsholmen bekannt, die teilweise auch freitragend ausgeführt wurden.
Mit der Einführung der Bildverstärker-Röntgeneinrichtungen im Operationssaal ergaben sich mit den starren, unterhalb der Extremitäten des Patienten angeordneten Extensionsholmen erhebliche Anwendungsschwierigkeiten, die fast allgemein zur Tieferlegung der Extensionsholme bis in die Fussbodennähe zwangen. Dabei musste auf die sonst üblichen und für die operative Behandlung oft sehr vorteilhaften Neigungsmöglichkeiten des Patienten nach rechts oder links bzw. kopf- oder fusswärts verzichtet werden, weil die weit ausladenden und knapp über dem Fussboden liegenden Extensionsholme solche Neigungen nicht oder nur in einem ganz geringen, sich nicht auswirkendem Masse zulassen.
Allen Ausführungen mit starren Extensionsholmen ist der Nachteil gemeinsam, dass zur Anpassung an die verschiedenen Behandlungsarten und an die Patientengrösse, entweder die Extensionsholme teleskopartig ausziehbar oder aber mit in Holmlängsrichtung verschiebbaren Halte- und Stützeinrichtungen für die Extremitäten versehen sein müssen. Sowohl die teleskopartige Ausziehmöglichkeit der Holme als auch die Verschiebbarkeit der Halte- und Stützeinrichtungen erfordern relativ aufwendige Konstruktionen und verlangen zur Erhaltung der Funktion sorgfältige Pflege und Wartung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der geschilderten Nachteile ein Extensionsgerät zu schaffen, das den unbehinderten Einsatz moderner Röntgeneinrichtungen (z. B. Röntgenbildverstärker und Fernsehschirm) gestattet und optimale Patientenlagerungen für alle Arten der Knochenbruchbehandlung zulässt.
Die Lösung dieser Aufgabe wurde in Extensionsholmen gefunden, die aus mehreren, mit fixierbaren Gelenke ken verbundenen Holmgliedern zusammengesetzt sind, wobei deren Anordnung und Ausbildung vielfältig variable Anwendung gewährleisten soll. Gelenkig verbundene, gegeneinander fixierbare Extensionsholmglieder geben die Möglichkeit, dem Schwenkbereich einer Röntgeneinrichtung ohne Einfluss auf die Zugrichtung der Extension auszuweichen, wobei die Extensionsholme z. B. dicht unter der Patientenliegeflächenebene freitragend angeordnet werden können und z. B. alle Neigungsmöglichkeiten sowie z. B. die Höhenverstellung am Operationstisch erhalten bleiben. Durch entsprechende Ausknickung, oder z. B.
Herausnahme oder Einsetzen einzelner Holmglieder ergibt sich mit einfachen und im Gebrauch unempfindlichen Konstruktionselementen jede Anpassung an Lagerungsart und Patientengrösse. Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
In Fig. 1 ist eine Ansicht des Extensionsgerätes zu sehen,
Fig. 2 ist eine Draufsicht dazu,
Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch ein Extensionsholmgelenk,
Fig. 4 zeigt in Draufsicht ein Anwendungsbeispiel zur Schenkelbehandlung und
Fig. 5 eine Anwendung bei der Oberschenkelnagelung.
Auf einem Fuss 1, der bei ortsfester Anordnung des Gerätes auch entfallen kann, ruht die teleskopartig in der Höhe verstellbare Säule 2, die ihrerseits das gegebenenfalls um die Längs- und Querachse neigbare Chassis 3 trägt. Dieses ist wiederum Träger der Patientenliegefläche und Stützelement für die Holmhalterung. Es kann auch - z. B. bei ortsfester Anordnung der Säule 2 - das gesamte Chassis 3 mit allen Aufbauten von der Säule 2 abhebbar ausgeführt sein, wobei die Verstellelemente ganz oder teilweise im Chassis 3 verbleiben oder Bestandteil der ortsfesten Säule 2 sind. Zweckmässig wird die Liegefläche in eine Thoraxplatte 6 und in eine Beckenplatte 7 unterteilt, die entweder einzeln oder gemeinsam mittels der Stützen 4, 5 zur Anlegung eines Thorax- oder Beckengipsverbandes in bekannter Weise absenkbar sind.
Der Patientenlagerung dient ferner die gleichfalls bekannte Beckenstützzunge 8.
Auf gemeinsamer Achse, die gleichzeitig Achse des Gegenzugstabes 9 sein kann, sind übereinander die Extensionsholme mit ihren Naben 16 und 26 schwenkbar angeordnet. Die Fixierung in der gewünschten Schwenkstellung geschieht mittels der Schraube 10, welche die stirnverzahnten Naben achsial aneinander und an die ebenfalls stirnverzahnte Abstützung am Chassis 3 presst.
Mit dieser Einrichtung sind somit die Hauptglieder 11 und 21 der Extensionsholme gegeneinander und in bezug auf das Chassis 3 beliebig um die gemeinsame Achse schwenkbar und fixiert einstellbar.
An die Hauptglieder 11, 21 schliessen sich die Zwischenglieder 12, 22 und an diese wiederum die Endglieder 13, 23 an, die jeweils mit den Gelenken 14 und 15 bzw. 24 und 25 untereinander verbunden sind. Für die Fixierung der Gelenke eignet sich vorteilhaft eine Stirnverzahnung 112, 122 der Naben 111, 121 mit achsialer Anpressung durch den Schraubenbolzen 141 und durch die Mutter 142.
Am Endglied 13, 23 sind die an sich bekannten und deshalb nicht näher beschriebenen Zugaggregate 17, 27 höhenverstellbar und allseitig schwenkbar befestigt.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, eines der beiden Hauptglieder 11 bzw. 21 um mindestens den Gelenknabendurchmesser kürzer auszuführen als das andere und die Gesamtholmlänge durch Verlängerung des Endgliedes 13 bzw. 23 wieder auszugleichen. Diese Massnahme ermöglicht es, die Holme trotz sperriger Gelenke 14, 15 bzw. 24, 25 dicht übereinander anzuordnen, sie aneinander vorbei nach rechts oder links zu verschwenken, womit wahlweise das obere Glied 11 rechts oder links bzw. das kürzere 11 oder das längere 21 an die gewünschte Seite gelangt. Diese Austauschbarkeit, in bezug auf die zu behandelnden Gliedmassen, gewährleistet eine gute Anpassung an die Patientengrösse bei optimalerZugänglichkeit für den Operateur und für die Röntgeneinrichtung.
Für schwierige Fälle, mit grossen Extensionszugkräften, können die beiden Holme in vertikaler Richtung zur Deckung gebracht und an den Endgliedern 13, 23 durch die Vertikalstange des Zugaggregates 17 oder 27 zu einem besonders biegungssteifen Extensionsholm vereinigt werden.
Durch Herausnahme des Zwischengliedes 12 bzw.
22 lässt sich der Extensionsholm bei Bedarf entsprechend kürzen. Ebenso ist eine Verlängerung um zusätzliche Zwischenglieder bzw. durch Übernahme des vom verkürzten Holm herausgenommenenZwischengliedes in den zu verlängernden Holm möglich. Zu diesem Zweck sind die Holmglieder leicht lösbar und gegeneinander austauschbar ausgeführt.
Fig. 5 zeigt am Beispiel einer Lagerung zur Oberschenkelmarknagelung den um das Zwischenglied 22 verkürzten Extensionsholm für den Hauptextensionszug am Oberschenkel und den um dieses Zwischenglied 22 verlängerten Holm für die Halterung des Unterschenkels. Es ist durch diese Verlängerung gelungen, dem Schwenkbereich des Röntgengerätes R auszuweichen.
Differenzierte Längenanpassungen ergeben sich, wenn man z. B. das lange Hauptglied 21 mit dem langen Endglied 13 oder umgekehrt das kurze Hauptglied 11 mit dem kurzen Endglied 23 oder für Zwischenlängen kurze Glieder 11, 23 mit langen Gliedern 21, 13 zusammenfügt.
In Fig. 4 ist am Beispiel einer Lagerung zur Schen kelhalsversorgung gezeigt, wie durch Ausknickung der Holmglieder 12 und 13 bzw. 22 und 23 eine gute Anpassung an die Beinlänge des Patienten möglich ist.
Obwohl nur eine vorteilhafte Ausbildung der Erfindung beschrieben wurde und nur zwei Anwendungsbeispiele aufgezeigt wurden, sind vielfältige Abänderungen möglich. So können z. B. die Schwenkachsen der Hauptglieder 11, 21 nebeneinander angeordnet sein; es kann auch nur ein Holm mehrgliedrig ausgebildet werden; es ist jeder Holm in mehr als drei Glieder unterteilbar ; für die Fixierung der Gelenke können andere Maschinenelemente eingesetzt werden; durch entsprechende Schwenkung und Abknickung der Holmglieder ist die Anwendung auch auf die oberen Extremitäten des Patienten anwendbar usw.
Extension device
The invention relates to an extension device with at least one articulated extension spar, in particular for the treatment of bone fractures, e.g. B. for closed intramedullary nailing using modern X-ray equipment.
There are known extension devices with extension bars which are arranged just below the level of the patient bed surface and which are pivotable about the holding axis but which are otherwise rigid, some of which are also self-supporting.
With the introduction of the X-ray image intensifier equipment in the operating room, the rigid extension bars arranged below the patient's extremities resulted in considerable application difficulties, which almost generally required the extension bars to be lowered to the floor level. The usual and often very advantageous inclination options for the patient to the right or left or to the head or foot had to be dispensed with, because the wide extension bars, which are located just above the floor, do not have such inclinations or only very slightly not to allow the mass to have an impact.
All versions with rigid extension bars have the common disadvantage that in order to adapt to the different types of treatment and the patient size, either the extension bars must be telescopically extendable or they have to be provided with holding and support devices for the extremities that can be displaced in the longitudinal direction of the bar. Both the telescopic extension option of the bars and the displaceability of the holding and supporting devices require relatively complex constructions and require careful care and maintenance in order to maintain their function.
The invention is based on the object of creating an extension device, avoiding the disadvantages outlined, which allows the unimpeded use of modern X-ray equipment (e.g. X-ray image intensifier and television screen) and allows optimal patient positioning for all types of bone fracture treatment.
The solution to this problem was found in extension bars, which are composed of several bar members connected with fixable joints ken, the arrangement and design of which is intended to ensure varied application. Articulated, mutually fixable extension spar members give the opportunity to avoid the swivel range of an X-ray device without affecting the pulling direction of the extension. B. can be cantilevered just below the patient lying surface level and z. B. all inclination possibilities and z. B. the height adjustment on the operating table are retained. By corresponding buckling, or z. B.
Removal or insertion of individual stile members results in any adaptation to the type of position and patient size with simple construction elements that are insensitive to use. The invention will now be explained in more detail with reference to the drawing, for example.
In Fig. 1 a view of the extension device can be seen,
Fig. 2 is a plan view of
Fig. 3 shows a section through an extension bar joint,
Fig. 4 shows a plan view of an application example for leg treatment and
5 shows an application in thigh nailing.
The column 2, which is telescopically adjustable in height and which in turn supports the chassis 3, which may be tilted about the longitudinal and transverse axes, rests on a foot 1, which can also be omitted if the device is stationary. This in turn is the carrier of the patient bed and support element for the spar holder. It can also - e.g. B. in the case of a stationary arrangement of the column 2 - the entire chassis 3 with all the superstructures can be lifted off the column 2, the adjustment elements remaining wholly or partially in the chassis 3 or being part of the stationary column 2. The lying surface is expediently divided into a thorax plate 6 and a pelvic plate 7, which can be lowered in a known manner either individually or jointly by means of the supports 4, 5 for the application of a thorax or pelvic cast.
The likewise known pelvic support tongue 8 also serves to position the patient.
On a common axis, which can also be the axis of the counter-tension rod 9, the extension bars with their hubs 16 and 26 are pivotably arranged one above the other. It is fixed in the desired pivoting position by means of the screw 10, which presses the face-toothed hubs axially against one another and against the likewise face-toothed support on the chassis 3.
With this device, the main members 11 and 21 of the extension bars can be pivoted and fixed in relation to each other and with respect to the chassis 3 as desired about the common axis.
The main links 11, 21 are followed by the intermediate links 12, 22 and, in turn, the end links 13, 23, which are connected to one another by the joints 14 and 15 or 24 and 25. For the fixation of the joints, spur toothing 112, 122 of the hubs 111, 121 with axial contact pressure by the screw bolt 141 and by the nut 142 is advantageously suitable.
The pulling units 17, 27, which are known per se and are therefore not described in greater detail, are fastened to the end member 13, 23, adjustable in height and pivotable on all sides.
It has proven to be advantageous to make one of the two main links 11 and 21 shorter than the other by at least the joint hub diameter and to compensate for the total length of the spar by lengthening the end link 13 or 23. This measure makes it possible to arrange the bars closely above one another despite the bulky joints 14, 15 or 24, 25, to pivot them past one another to the right or left, whereby the upper link 11 can be selected to the right or left or the shorter 11 or the longer 21 reached the desired page. This interchangeability, with regard to the limbs to be treated, ensures good adaptation to the patient's size with optimal accessibility for the surgeon and for the X-ray device.
For difficult cases, with large extension tensile forces, the two spars can be brought into line in the vertical direction and combined at the end links 13, 23 by the vertical rod of the pulling unit 17 or 27 to form a particularly rigid extension spar.
By removing the intermediate link 12 or
22 the extension bar can be shortened accordingly if necessary. It is also possible to extend it with additional intermediate links or by transferring the intermediate link removed from the shortened spar to the spar to be lengthened. For this purpose, the spar members are designed to be easily detachable and interchangeable with one another.
Fig. 5 shows the example of a storage for femoral nailing the extension bar shortened by the intermediate member 22 for the main extension pull on the thigh and the spar extended by this intermediate member 22 for holding the lower leg. This extension made it possible to avoid the swivel range of the X-ray device R.
Differentiated length adjustments result if you z. B. the long main link 21 with the long end link 13 or, conversely, the short main link 11 with the short end link 23 or short links 11, 23 with long links 21, 13 for intermediate lengths.
In Fig. 4 is shown using the example of a storage for the kelhalsversorgung's how a good adaptation to the leg length of the patient is possible by buckling the spar members 12 and 13 or 22 and 23.
Although only one advantageous embodiment of the invention has been described and only two application examples have been shown, many modifications are possible. So z. B. the pivot axes of the main links 11, 21 are arranged side by side; only one spar can be designed with multiple elements; each spar can be subdivided into more than three sections; Other machine elements can be used to fix the joints; By appropriately pivoting and bending the spar members, the application can also be applied to the patient's upper extremities, etc.