Scharniergelenk an Zahnprothesen
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Scharniergelenk an Zahnprothesen zur Verbindung eines dental abgestützten Prothesenteiles mit einem Freiendsattel, bestehend aus einem zwei innere Führungsflächen und ein Gleitlager und Bohrungen für die Aufnahme der Scharnierachse aufweisenden Scharniergehäuse, sowie einem zwischen den Führungsflächen geführten, von der Scharnierachse durchsetzten beweglichen Teil.
Scharniere werden in Zahnprothesen eingebaut, deren Enden nur auf rasiliente, kompressible Schleimhaut aufgelegt werden.
Scharniergelenke für Zahnprothesen gibt es in verschiedenen Ausführungen. Alle Typen sind klein dimensioniert, damit sie durch den Zahntechniker in den künstlichen Zähnen von Zahnprothesen gut versteckt eingebaut werden können. Da über den Hebelarm des Freiendsattels starke Druck- und Schubkräfte auf die Scharnierachse und alle übrigen Friktionsflächen einwirken, werden die Scharniergelenke relativ rasch ausgeleiert. Schlottrige Scharniergelenke erlauben dem Freiendsattel unter Kaubeanspruchung seitliche Walkbewegungen auszuführen. Dadurch entstehen Schleimhautverletzungen und die Knochenresorption unter dem Freiendsattel wird beschleunigt.
Ausgedehnte Laboratoriumsuntersuchungen haben gezeigt, dass in jedem Scharnier schon nach zwei bis drei Betriebswochen ein die vorgesehenen Toleranzen überschreitendes Spiel entsteht. Dieses initial auftretende Spiel ist eine Folge des Einlaufens (Rodage) der im Gelenk aufeinander reibenden Gleit- und Führungsflächen. Wenn dieses Spiel nicht rechtzeitig behoben wird, beginnt der Freiendsattel unter Kaubelastung Walkbewegungen auszuführen, welche das Ausleiern der Scharnierteile sehr erheblich beschleunigen.
Demgegenüber haben weitere Laboratoriumsuntersuchungen und auch klinische Prüfungen am Prothesenträger ergeben, dass der Verschleiss im Scharniergelenk ausserordentlich gedämpft werden kann, wenn im Anschluss an das Rodage das Spiel im Gelenk auf kleinste Toleranzen neu einreguliert wird.
Die vorliegende Erfindung bezweckt nun aufgrund dieser Erkenntnisse ein Scharniergelenk zu schaffen, welches zur Kompensation von initialen und auch später auftretenden Abnutzerscheinungen nachstellbar ist.
Dieses Scharniergelenk zeichnet sich erfindungsgemäss dadurch aus, dass der Abstand zwischen den beiden Führungsflächen des Gehäuses regulierbar ist. Besonders zweckmässig ist die Scharnierachse als Schraube ausgebildet, wobei dann ein mehr oder weniger starkes Anziehen der Schraube eine Verstellung des Abstandes zwischen den beiden Führungsflächen bewirkt.
Zur Erzielung der notwendigen Festigkeit ist es vorteilhaft, wenn die eine auf einer Seitenwand vorgesehene Führungsfläche mit dem Gehäuse fest verbunden oder zusammen mit diesem aus einem Stück gear beitet. ist. Die zweite Führungsfläche könnte zwecks bestmöglicher Nachstellbarkeit frei beweglich als seitliche Wand in das Gehäuse eingelegt werden.
Praktische Erfahrungen bezüglich Montage durch den Zahntechniker und auch der Wunsch nach Erhöhung der Festigkeit im ganzen Stück haben dazu geführt, dass das schmale, von der Scharnierachse (Nachstellschraube) entfernte Ende der zweiten Führungsfläche bzw. Wand mit dem Gehäuse fest verbunden (verlötet) wird.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der beiliegenden Zeichnung beispielsweise erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Zahnprothese, in welcher ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Scharniers eingebaut ist;
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel in schaubildlicher Darstellung, eines Scharniers in auseinandergezogener Anordnung und
Fig. 3 eine Ansicht in Pfeilrichtung A, auf das in Fig. 2 gezeigte Scharnier.
In Fig. 1 ist mit 1 ein Teil der dental, d. h. auf einem Zahn 2 abgestützten Zahnprothese dargestellt, während mit 3 ein sogenannter Freiendsattel und mit 4 ein Scharnier bezeichnet ist, welch letzteres den Freiendsattel 3 mit dem Prothesenteil 1 verbindet.
Das Scharniergelenk 4 ist in den Fig. 2 und 3 noch etwas deutlicher dargestellt. Es besteht aus einem ersten Teil 5, welcher zwei Führungsschenkel 6, 7 aufweist, sowie einem zwischen den Schenkeln 6, 7 geführten zweiten Teil 8.
Der Teil 5 ist im montierten Zustand, d. h. unverschiebbar, mit dem Freiendsattel 3 verbunden, während der Teil 8 seinerseits fest mit dem dental abgestützten Prothesenteil 1 verbunden ist.
Der Teil 5 hat die Form eines am rechten Ende offenen Gehäuses, von dem die breiteren Seitenwände die Führungsschenkel 6, 7 bilden. Die beiden übrigen Seitenwände 9, 10 dienen der Versteifung des Gehäuses. Die Schenkel 6, 7 weisen je eine Bohrung 11, 12 zur Aufnahme der als Schraube ausgebildeten Scharnierachse 13 auf. Die Scharnierachse 13 wird nach Auflage einer Zwischenscheibe 14 durch den Schenkel 6, den als länglicher Klotz ausgebildeten Teil 8, und den Schenkel 7 geführt, und mittels einer Mutter 15 festgezogen. Die Zwischenscheibe 14 und die Mutter 15 weisen je einen nach innen abstehenden Nocken 16, 17 auf, welche im montierten Zustand in entsprechende Vertiefungen oder Bohrungen 18, 19 der Schenkel 6, 7 eingreifen, und auf diese Weise jegliches Verdrehen dieser Elemente unmöglich machen.
Am Teil 5 weist die obere Gehäusewand 9 eine zylindrische Innenfläche 9A auf, welche zur Scharnierachse 13 konzentrisch angeordnet ist und den gleichen Radius wie die ebenfalls zylindrische Oberfläche 8 A aufweist. Die beiden zylindrischen Oberflächen 9A und 8A bilden zusammen ein relativ gross dimensioniertes sekundäres Gleitlager und bewirken während der Kaufunktion eine wünschbare Entlastung der relativ klein dimensionierten Oberflächen im Gleitlager der Scharnierachse 13.
Die gegeneinander leicht abgewinkelten Stirnflächen 20, 21 des Gehäuses 5 dienen als Anschlagflächen für die Platte 22 des Teils 8 und begrenzen dabei die Schwenkbewegung des Teils 8 um die Scharnierachse 13.
Der vom Gehäuse 5 abstehende Bügel 23 dient lediglich einer besseren Verankerung des Gehäuses 5 im Freiendsattel 3.
Die Nachstellbarkeit des Abstandes zwischen den beiden Schenkeln 6, 7 ist hier dadurch gewährleistet, dass der eine Schenkel 6 nur an seinem linken Ende, d. h. an der Stelle 24 mit dem übrigen Teil des Gehäuses 5 in Verbindung steht. Mit anderen Worten, der Schenkel 6 steht federnd vom Boden des Gehäuses 5 ab, und durch ein mehr oder weniger starkes Anziehen der die Scharnierachse bildenden Schraube 13, kann der Abstand zwischen den Schenkeln 6, 7 verstellt werden.
Der Zahnarzt braucht also, nachdem die Prothese einige Zeit in Betrieb war, und sich ein übermässiges, z. B. durch initiales Einschleifen oder durch Abnutzung hervorgerufenes Spiel im Scharnier einstellt, lediglich die Schraube 13 nachzuziehen.
Es sind selbstverständlich auch andere, insbesondere auch etwas einfachere Scharniergelenke denkbar, bei denen der Abstand zwischen den beiden Führungsschenkeln nach- bzw. verstellbar ist.
Hinge joint on dentures
The present invention relates to a hinge joint on dental prostheses for connecting a dentally supported prosthesis part to a free-end saddle, consisting of a hinge housing having two inner guide surfaces and a slide bearing and bores for receiving the hinge axis, as well as a movable part guided between the guide surfaces and penetrated by the hinge axis .
Hinges are built into dental prostheses, the ends of which are only placed on rapid, compressible mucous membrane.
Hinge joints for dentures are available in different designs. All types are small so that the dental technician can install them well hidden in the artificial teeth of dental prostheses. Since strong pressure and thrust forces act on the hinge axis and all other friction surfaces via the lever arm of the free-end saddle, the hinge joints are worn out relatively quickly. Schlottrige hinge joints allow the free-end saddle to perform lateral flexing movements under chewing stress. This causes injuries to the mucous membrane and accelerates bone resorption under the free-end saddle.
Extensive laboratory tests have shown that a play that exceeds the specified tolerances occurs in every hinge after only two to three weeks of operation. This initially occurring play is a consequence of the running-in (rodage) of the sliding and guide surfaces rubbing against each other in the joint. If this play is not corrected in time, the free-end saddle begins to perform flexing movements under chewing load, which accelerate the wear out of the hinge parts very considerably.
In contrast, further laboratory tests and clinical tests on the prosthesis wearer have shown that wear in the hinge joint can be extremely dampened if the play in the joint is readjusted to the smallest tolerances after rodage.
The present invention now aims to create a hinge joint on the basis of this knowledge, which can be readjusted to compensate for initial and also later occurring signs of wear.
According to the invention, this hinge joint is characterized in that the distance between the two guide surfaces of the housing can be regulated. The hinge axis is particularly expediently designed as a screw, with a more or less strong tightening of the screw then effects an adjustment of the distance between the two guide surfaces.
To achieve the necessary strength, it is advantageous if the one guide surface provided on a side wall is firmly connected to the housing or is processed together with it from one piece. is. The second guide surface could be placed freely movable as a side wall in the housing for the best possible adjustability.
Practical experience regarding assembly by the dental technician and also the desire to increase the strength of the entire piece have resulted in the narrow end of the second guide surface or wall remote from the hinge axis (adjustment screw) being firmly connected (soldered) to the housing.
The invention is explained below with reference to the accompanying drawing, for example. It shows:
1 shows a section through a dental prosthesis in which an exemplary embodiment of a hinge according to the invention is installed;
FIG. 2 shows an exemplary embodiment in a perspective representation, a hinge in an exploded arrangement and FIG
3 shows a view in the direction of arrow A of the hinge shown in FIG.
In Fig. 1, 1 is a part of the dental, d. H. A dental prosthesis supported on a tooth 2 is shown, while a so-called free-end saddle is designated with 3 and a hinge is designated with 4, the latter connecting the free-end saddle 3 to the prosthesis part 1.
The hinge joint 4 is shown somewhat more clearly in FIGS. 2 and 3. It consists of a first part 5, which has two guide legs 6, 7, and a second part 8 guided between the legs 6, 7.
The part 5 is in the assembled state, i. H. immovable, connected to the free-end saddle 3, while the part 8 is in turn firmly connected to the dentally supported prosthesis part 1.
The part 5 has the shape of a housing which is open at the right end and of which the wider side walls form the guide legs 6, 7. The other two side walls 9, 10 serve to stiffen the housing. The legs 6, 7 each have a bore 11, 12 for receiving the hinge axis 13 designed as a screw. The hinge axis 13 is guided through the leg 6, the part 8 designed as an elongated block, and the leg 7, after an intermediate disk 14 has been placed, and is tightened by means of a nut 15. The intermediate washer 14 and the nut 15 each have an inwardly protruding cam 16, 17 which, in the assembled state, engage in corresponding recesses or bores 18, 19 of the legs 6, 7 and in this way make any rotation of these elements impossible.
On part 5, the upper housing wall 9 has a cylindrical inner surface 9A, which is arranged concentrically to the hinge axis 13 and has the same radius as the surface 8A, which is also cylindrical. The two cylindrical surfaces 9A and 8A together form a relatively large secondary slide bearing and, during the chewing function, bring about a desirable relief of the relatively small-sized surfaces in the slide bearing of the hinge axis 13.
The end faces 20, 21 of the housing 5, which are slightly angled relative to one another, serve as stop surfaces for the plate 22 of the part 8 and thereby limit the pivoting movement of the part 8 about the hinge axis 13.
The bracket 23 protruding from the housing 5 merely serves to better anchor the housing 5 in the free-end saddle 3.
The adjustability of the distance between the two legs 6, 7 is ensured here by the fact that one leg 6 is only at its left end, ie. H. at the point 24 with the remaining part of the housing 5 is in connection. In other words, the leg 6 protrudes resiliently from the bottom of the housing 5, and the distance between the legs 6, 7 can be adjusted by tightening the screw 13 forming the hinge axis to a greater or lesser extent.
So the dentist needs, after the prosthesis has been in operation for some time, and an excessive, z. B. by initial grinding or by wear caused play in the hinge, only tighten the screw 13.
Of course, other, in particular also somewhat simpler, hinge joints are also conceivable in which the distance between the two guide legs can be readjusted or adjusted.