Instrument zum Verbinden mindestens zweier Bruchstücke von Röhrenknochen
Zum Eintreiben oder Ausschlagen von Marknä geln, wie sie in der Knochenchirurgle beispielsweise für die Behandlung gebrochener Oberschenkelknochen benützt werden, wird üblicherweise ein Zwischenstück auf das hintere Nagelende aufgesetzt, welches die Wirkung der Hammerschläge auf den Nagelrand überträgt und gleichzeitig eine allzu rasche Beschädigung des Nagelrandes verhindern soll. Zum Ausziehen sind die Nägel mit irgendwelchen Löchern versehen, in welche sich Ausziehhaken einsetzen lassen.
Diese bekannten Instrumente haben nun die ebenso bekannten Nachteile, die darin bestehen, dass beim Einschlagen der Nagelrand deformiert oder gar beschädigt wird und dass beim Ausziehen die zum Einhängen des Ausziehhakens vorgesehenen Löcher ausreissen können.
Das erfindungsgemässe Instrument zum Verbinden mindestens zweier Bruchstücke von Röhrenknochen weist nun diese Nachteile nicht auf. Es ist dadurch gekennzeichnet, dass es einen Marknagel und einen in dessen hinteres Ende zwecks Übertragung von Ein- und Ausschlagkräften einschraubbaren Gewindedorn enthält. Zweckmässigerweise gehört dazu auch eine auf den Gewindedorn aufsetzbare Schlagvorrichtung.
Nachstehend werden anhand der Zeichnung Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. In der Zeichnung zeigen die Fig. 1 einen Marknagel, die Fig. 2 eine Vorrichtung zum Einschlagen und Ausziehen des Marknagels, die Fig. 3 eine Vorrichtung zum Schneiden eines Gewindes, die Fig. 4 einen Querschnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3 und die Fig. 5 das Ausziehen der Gewindeschneidvorrichtung.
Der in der Fig. 1 dargestellte, als Ganzes mit 1 bezeichnete Marknagel unterscheidet sich von den bekannten Marknägeln dadurch, dass er an seinem hintern Ende ein Gewinde la aufweist. Dieses Ge winde kann bereits während der Herstellung angebracht werden. Es können aber auch fertige, im Handel oder schon beim Chirurgen resp. im Spital vorhandene Marknägel nachträglich mit einem Gewinde versehen werden. Die Löcher lb sind vorhanden, um Ausziehhaken einzuhängen. Diese Löcher werden nicht mehr für diese Zwecke verwendet und sind deshalb nicht mehr nötig; Marknägel, die diese Löcher besitzen, können jedoch für das nachfolgend beschriebene Verfahren trotzdem verwendet werden, da die Löcher nicht weiter stören.
Zum Einschlagen des Marknagels wird ein Gewindedorn 2 in das Gewinde la des Marknagels 1 eingeschraubt, der seinerseits mit der Einschlagvorrichtung verschraubt ist, die aus einer Führungsstange 3 und einem Schlaggewicht 4 besteht. Damit diese beiden Teile 2 und 3 vor dem Einschrauben in den Nagel 1 hinreichend fest miteinander verschraubt werden können, weist der Gewindedorn 2 an seinem untern Ende einen Schlitz 2a für einen Schraubenzieher oder ein ähnliches Werkzeug, sowie eine Bohrung 2b zum Einsetzen einer Querstange auf, während die Führungsstange 3 an ihrem der Gewindebohrung 3a abgewandten Ende einen Handgriff 3b und eine Bohrung 3c zum Einsetzen eines weitern Handgriffes aufweist.
Zum Einschlagen des Nagels 1 ins Knocheninnere wird die Einschlagvorrichtung 3, 4 so, wie das in der Fig. 2 dargestellt ist, über den Gewindedorn 2 mit dem Marknagel 1 verbunden. Dann wird die Spitze lc des Nagels in das vorgebohrte Loch im Knochen eingeführt und durch Fallenlassen des Gewichtes 4 in der Richtung des Pfeiles 5 auf die Schulter 3d der Nagel eingetrieben oder eingeschlagen, bis er seinen richtigen Platz eingenommen hat. Alsdann wird der Gewindebolzen 2 aus dem Nagel 1 ausgeschraubt.
Sobald der Knochen zusammengewachsen ist, muss der Knochennagel bekanntlich wieder entfernt werden. Zu diesem Zweck muss vom Chirurgen zuerst das hintere Nadelende mit dem Gewinde la freigelegt werden. Alsdann wird der an der Schlagvorrichtung 3, 4 festgeschraubte Gewindedorn 2 in den Nagel 1 eingeschraubt und durch Fallenlassen des Gewichtes in der Richtung des Pfeiles 6, also auf die Schulter 3e, ausgeschlagen.
Falls der im Knochen steckende Nagel aber noch kein Gewinde hat, oder falls das Gewinde aus irgendeinem Grunde beschädigt ist, muss vor dem Einschrauben des Gewindebolzens zuerst für ein einwandfreies Gewinde gesorgt werden. Zu diesem Zweck wird der in den Fig. 3-5 dargestellte Gewindebohrer 7 verwendet, dessen eigentlicher Schneideteil mit 7a bezeichnet ist. Unterhalb dieses Schneideteils befindet sich ein Späneteller 7b.
Am entgegengesetzten Ende weist der Gewindebohrer 7 einen sechskantigen Abschnitt 7c auf, auf welchen ein Steckschlüssel 8 aufgesetzt werden kann, sowie einen Gewindezapfen 7d, auf den sich ein Halter 9 aufschrauben Iässt. Während der Steckschlüssel 8 dazu dient, den Gewindebohrer 7 zum Schneiden des Gewindes in den Nagel 1 einzuschrauben und ihn nachher wieder auszuschrauben, was sowohl beim Nagel vor seiner Verwendung wie auch bei einem im Knochen steckenden Nagel geschehen kann, dient der Halter 9 dazu, den Gewindebohrer 7 aus dem Nagel 1 auszuziehen, falls irgendwelche Metallspäne das unbeschwerte Herausgleiten des Spänetellers 7b verhindern, wie das in der Fig. 5 dargestellt ist.
Selbstverständlich müssen alle Bestandteile des vorstehend beschriebenen ärztlichen Instrumentariums so ausgestaltet sein, dass sie vom Chirurgen gilt in die Hände genommen werden können, auch wenn er die zu Operationen nötigen Gummihandschuhe trägt.
Instrument for joining at least two fragments of long bones
To drive in or knock out intramedullary nails, such as those used in bone surgery, for example for the treatment of broken thigh bones, an adapter is usually placed on the rear end of the nail, which transmits the effect of the hammer blows to the nail edge and at the same time prevents the nail edge from being damaged too quickly should. For pulling out the nails are provided with any holes in which pulling hooks can be inserted.
These known instruments now have the equally well-known disadvantages, which consist in the fact that the nail edge is deformed or even damaged when hammering in and that the holes provided for hanging the pull-out hook can tear out when pulled out.
The instrument according to the invention for connecting at least two fragments of long bones does not have these disadvantages. It is characterized in that it contains an intramedullary nail and a threaded mandrel which can be screwed into its rear end for the purpose of transferring insertion and extraction forces. Expediently, this also includes an impact device that can be placed on the threaded mandrel.
Exemplary embodiments of the invention are described below with reference to the drawings. In the drawing, FIG. 1 shows an intramedullary nail, FIG. 2 shows a device for driving in and pulling out the intramedullary nail, FIG. 3 shows a device for cutting a thread, FIG. 4 shows a cross section along the line IV-IV of FIG. 3 and FIG. 5 the extraction of the thread cutting device.
The intramedullary nail shown in FIG. 1, designated as a whole by 1, differs from the known intramedullary nails in that it has a thread la at its rear end. This thread can already be attached during manufacture. But it can also be finished, in the trade or already at the surgeon's respectively. intramedullary nails existing in the hospital are subsequently provided with a thread. The holes lb are provided to hang pull-out hooks. These holes are no longer used for these purposes and are therefore no longer necessary; However, intramedullary nails that have these holes can still be used for the procedure described below, since the holes do not interfere further.
To drive in the intramedullary nail, a threaded mandrel 2 is screwed into the thread 1 a of the intramedullary nail 1, which in turn is screwed to the hammering device, which consists of a guide rod 3 and an impact weight 4. So that these two parts 2 and 3 can be screwed together sufficiently firmly before being screwed into the nail 1, the mandrel 2 has a slot 2a at its lower end for a screwdriver or a similar tool, as well as a bore 2b for inserting a crossbar, while the guide rod 3 at its end facing away from the threaded hole 3a has a handle 3b and a hole 3c for inserting a further handle.
In order to hammer the nail 1 into the interior of the bone, the hammering device 3, 4 is connected to the intramedullary nail 1 via the threaded mandrel 2, as shown in FIG. Then the tip lc of the nail is inserted into the pre-drilled hole in the bone and, by dropping the weight 4 in the direction of the arrow 5 on the shoulder 3d, the nail is driven or hammered in until it has taken its correct place. The threaded bolt 2 is then unscrewed from the nail 1.
As is well known, as soon as the bone has grown together, the bone nail must be removed again. For this purpose, the surgeon must first expose the rear end of the needle with the thread la. Then the threaded mandrel 2 screwed tightly to the striking device 3, 4 is screwed into the nail 1 and knocked out by dropping the weight in the direction of the arrow 6, ie onto the shoulder 3e.
If the nail stuck in the bone does not yet have a thread, or if the thread is damaged for any reason, a perfect thread must first be ensured before screwing in the threaded bolt. For this purpose, the tap 7 shown in FIGS. 3-5 is used, the actual cutting part of which is denoted by 7a. A chip plate 7b is located below this cutting part.
At the opposite end, the tap 7 has a hexagonal section 7c on which a socket wrench 8 can be placed, as well as a threaded pin 7d on which a holder 9 can be screwed. While the socket wrench 8 is used to screw the tap 7 to cut the thread in the nail 1 and then unscrew it again, which can happen both with the nail before its use as well as with a nail stuck in the bone, the holder 9 is used to Pulling the screw tap 7 out of the nail 1 if any metal chips prevent the chip plate 7b from sliding out easily, as shown in FIG.
Of course, all components of the medical instruments described above must be designed in such a way that the surgeon can hold them in his hands, even if he is wearing the rubber gloves required for operations.