Verfahren zur Herstellung einbügelbarer textiler Einlagestoffe Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines einbügelbaren Einlagestoffes.
Verfahren zur Herstellung von Einbügeistoffen für die Herren- und Damenkonfektion sind bekannt. Beispielsweise beschreibt die deutsche Auslegeschrift Nr.<B>1</B>146 028 einen einbügelbaren Einlagestoff, der aus einem aus organischen Syntesefasern oder deren Mischung mit Naturfasern erhaltenen Vliesstoff be steht, auf welchem Polyäthylenpartikel aufgesintert sind.
Gemäss dieser DAS Nr.<B>1</B>146 028 kommt dem verwendeten Grundmaterial besondere Bedeutung zu. Eine auch nach einer chemischen Reinigung genü gend erhaltenbleibende Haftfestigkeit des Polyäthy lens an der textilen Unterlage wird nur dann er zielt, wenn als Grundmaterial ein Vliesstoff aus Syntesefasern oder deren Mischungen mit Natur fasern verwendet wird.
Ein textiles Grundmaterial, das für diese Zwecke in Frage kommt, besteht beispielsweise aus einem Polyestergewebe oder -vlies aus Polyamid oder einem Gemisch mit Naturfasern.
Das französische Patent Nr.<B>1232</B> 365 beschreibt ein Verfahren, wobei ein Polyäthylenpulver von be stimmter Partikelgrösse bei genau bestimmter Tem peratur auf Textilgut gesintert und gepresst wird.
Das englische Patent Nr. 886 746 beschreibt ein ähnliches Verfahren, nur sind darin als Beschich- tungsmaterialien nicht nur Thermoplaste, sondern auch solche Kunststoffe, die beim Erhitzen hart, un löslich und unschmelzbar werden (thermosetting plas- tics), angegeben.
Das deutsche Patent Nr. 885 683 offenbart auch eine Versteifungseinlage, wobei dieselbe ausdrück- lieh nur aus Wirrfasern besteht, die durch thermo plastische Kunstharze miteinander verbunden sind.
Auch das englische Patent Nr. 488264 bezieht sich auf die Herstellung von versteifend wirkenden Einlagen auf Basis der thermoplastischen Polymere ungesättigter organischer Verbindungen.
In den beiden letztgenannten Fällen können die Lösungen zwar noch Zusätze, beispielsweise Harze, enthalten, die aber ganz anderen Zwecken dienen, beispielsweise zur Erhöhung der Klebkraft usw.
Alle diese bekannten Heissversiegelungen weisen den Nachteil auf, dass sie bei Behandlung mit ver schiedenen chemischen Agenzien nicht beständig sind. Bei der chemischen Reinigung, die heute mei stens mit chlorierten Kohlenwasserstoffen, beispiels weise Trichloräthylen, Perchloräthylen und derglei chen in der Regel bei erhöhter Temperatur vor genommen wird, beginnt der Kunststoffbelag, gleich, ob es sich um einen kontinuierlichen oder um einen porösen Belag handelt, zu quellen und sich bei er höhter Temperatur zu lösen, wobei er seine Haft festigkeit verliert. Der Belag löst sich von der Unter lage, so dass die wichtigste Eigenschaft dieser Ein lagestoffe, die gute Haftfestigkeit, verlorengeht.
Überraschenderweise hat es sich gezeigt, dass man die Beständigkeit der Beschichtung gegen chemische Agenzien auch bei erhöhter Temperatur weitgehend verbessern kann. Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass man zum Aufsintern auf eine Textilbahn körnige Kunststoffpuder ver wendet, denen natürlicher oder in Wasser kolloidal löslicher Schellack beigemischt ist.
Zur Ausführung des Verfahrens kann beispiels weise natürlicher Schellack mit einem Mol.-Gew. von 750-1000 verwendet werden; beim Erhitzen über 100 C tritt irreversibel eine Umwandlung zu einem höher schmelzenden und schwer löslichen Produkt ein, bei welchem es sich um ein Laetidharz, d. h. ein Anhydrid verschiedener im Schellack vor handener Oxysäuren handelt.
Als vorteilhaft hat sich die Verwendung von in Wasser kolloidal löslichem Schellack erwiesen, der nach dem Verfahren des DBP Nr. 849 463 erhalten werden kann. Diese Qualität wird hergestellt, indem man natürlichen Schellack im Beisein äquivalenter Mengen organischer oder anorganischer alkalisch reagierender Stoffe, wie Borax, Na-Lauge, Tri- äthanolamin usw., löst und der Zerstäubungstrock- nung bei einer Temperatur von etwa 60 C unter- wirft. Es resultiert ein im Wasser kolloidal löslicher Schellack mit einem geringen Schüttgewicht.
Die erfindungsgemäss auf Gewebe, Faservliese, Vliesstoffe, Filze, Jute und Schaumstofftextilien auf getragenen Mischungen aus Kunststoffpuder und Schellack gewährleisten die Beständigkeit der Ein lagestoffe gegen chemische Agenzien bei der chemi schen Reinigung.
Einmal versiegelte Einbügelmaterialien behalten die ursprüngliche Haftfestigkeit und sind zudem ge gen Altern beständig.
Die als Grundmaterial für die Einlagestoffe die nenden Textilbahnen werden ein- oder beidseitig mit einer diskontinuierlichen Schicht von Kunststoff puder im Auftragsgewicht von vorzugsweise 10 bis 95 g/m2 beschichtet.
Die Körnung dieses Puders kann je nach Bedarf gröber oder feiner sein. Besonders geeignet ist ein Griess oder Mehl bis zu einer Korngrösse von 1,5 mm.
Der streufertigen Kunststoffpudermischung wird mit Vorteil ein Weichmacher in Mengen von 2 bis 20 %, auf das Gemisch berechnet, zugegeben. Als Weichmacher hat sich Benzylbutylphthalat als be sonders vorteilhaft erwiesen; es können aber auch andere geeignete Weichmacher zugezogen werden.
Als Kunststoffpuder kommen sowohl Thermo plaste, beispielsweise Hoch- und Niederdruckpoly- äthylen, Polyvinylacetal, Polypropylen, Polystyrol, Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat und Polyvinyl- butyral, wie auch Kunststoffe zur Verwendung, die beim Erhitzen hart, unlöslich und unschmelzbar wer den (thermosetting plastics). Auch Polyvinylalkohol hat sich als geeignet erwiesen.
<I>Beispiel 1</I> Auf eine Oberfläche eines Faservlieses wird ein Kunststoffpudergemisch, bestehend aus 30 kg Poly- vinylchlorid, 15 kg polyvinylacetat, 6,8 kg Schel lack, das auf 0,2 mm Korngrösse gemahlen wurde und dem noch 2,5 kg Benzylbutylphthalat als Weich macher zugegeben wurde, mit einer geeigneten Vor richtung aufgetragen.
Sofort darauf wird die auf die textile bahnförmige Unterlage diskontinuierlich aufgebrachte Puder mischung in einem Ofen, der an der Vorrichtung an geordnet ist, erhitzt, bis das Kunststoffpudergemisch an der Unterlage haftet. Das erfolgt bei einer Tem peratur von 120-180 C, je nach der Geschwindig keit, mit der die textile Bahn durch den Ofen ge führt wird, und hängt ausserdem von der Zusammen setzung des Kunststoffpuders ab. Am geeignetsten haben sich Infrarotstrahler für diesen Zweck erwie sen.
<I>Beispiel 2</I> Ein Gemisch von 50 Gewichtsteilen Polyvinyl- butyral und 50 Gewichtsteilen Polyvinylacetat wird zermahlen und durch ein Sieb von 0,8 mm Ma schenweite gesiebt. Diesem Puder werden 15 Ge wichtsteile Schellack von 0,2 mm Korngrösse und 11 Gewichtsteile Benzylbutylphthalat zugegeben und alles gut durchgemischt. Das Kunststoffpudergemisch wird wie in Beispiel 1 auf eine Textilbahn auf gebracht und aufgesintert.
Process for the production of ironable textile interlining materials The present invention relates to a process for the production of an ironable interlining material.
Processes for the production of insert materials for men's and women's clothing are known. For example, the German Auslegeschrift no. <B> 1 </B> 146 028 describes an ironable interlining material, which is made of a nonwoven fabric obtained from organic synthetic fibers or a mixture thereof with natural fibers, on which polyethylene particles are sintered.
According to this DAS No. <B> 1 </B> 146 028, the basic material used is of particular importance. Even after chemical cleaning, the adhesive strength of the Polyäthy lens on the textile base is only achieved if a nonwoven fabric made of synthetic fibers or mixtures thereof with natural fibers is used as the base material.
A textile base material that can be used for this purpose consists, for example, of a polyester fabric or fleece made of polyamide or a mixture with natural fibers.
The French patent no. <B> 1232 </B> 365 describes a process in which a polyethylene powder of a certain particle size is sintered and pressed onto textile material at a precisely defined temperature.
The English patent no. 886 746 describes a similar process, except that not only thermoplastics are specified as coating materials, but also plastics that become hard, insoluble and infusible when heated (thermosetting plastics).
The German patent no. 885 683 also discloses a stiffening insert, the same expressly lent only consists of tangled fibers that are connected to one another by thermoplastic synthetic resins.
The English patent No. 488264 also relates to the production of stiffening inserts based on thermoplastic polymers of unsaturated organic compounds.
In the last two cases mentioned, the solutions can still contain additives, for example resins, but these serve completely different purposes, for example to increase the bond strength, etc.
All of these known heat seals have the disadvantage that they are not stable when treated with various chemical agents. During chemical cleaning, which today is usually done with chlorinated hydrocarbons, such as trichlorethylene, perchlorethylene and the like, usually at an elevated temperature, the plastic coating begins, regardless of whether it is a continuous or a porous coating. to swell and to detach at elevated temperature, whereby it loses its adhesive strength. The covering becomes detached from the substrate, so that the most important property of these materials, the good adhesive strength, is lost.
Surprisingly, it has been found that the resistance of the coating to chemical agents can be largely improved even at elevated temperatures. The method according to the invention is characterized in that granular plastic powders are used for sintering onto a textile web to which shellac, natural or colloidally soluble in water, is added.
To carry out the process, for example, natural shellac with a mol. used from 750-1000; when heated above 100 C, an irreversible conversion to a higher-melting and sparingly soluble product occurs, which is a Laetidharz, i. H. an anhydride of various oxyacids present in shellac.
The use of shellac which is colloidally soluble in water and which can be obtained by the method of DBP No. 849,463 has proven advantageous. This quality is produced by dissolving natural shellac in the presence of equivalent amounts of organic or inorganic substances with alkaline reactions, such as borax, sodium hydroxide solution, triethanolamine etc., and subjecting it to spray drying at a temperature of around 60 ° C. The result is a shellac which is colloidally soluble in water and has a low bulk density.
The mixtures of plastic powder and shellac worn according to the invention on fabrics, nonwovens, nonwovens, felts, jute and foam textiles ensure the resistance of the A layer materials to chemical agents during chemical cleaning.
Once sealed, ironing materials retain their original adhesive strength and are also resistant to aging.
The textile webs used as the base material for the interlining materials are coated on one or both sides with a discontinuous layer of plastic powder with an application weight of preferably 10 to 95 g / m2.
The grain size of this powder can be coarser or finer as required. Semolina or flour up to a grain size of 1.5 mm is particularly suitable.
A plasticizer in amounts of 2 to 20%, calculated on the mixture, is advantageously added to the ready-to-spread plastic powder mixture. Benzyl butyl phthalate has proven to be particularly advantageous as a plasticizer; however, other suitable plasticizers can also be added.
Thermoplastics, for example high and low pressure polyethylene, polyvinyl acetal, polypropylene, polystyrene, polyvinyl chloride, polyvinyl acetate and polyvinyl butyral, as well as plastics that become hard, insoluble and infusible when heated (thermosetting plastics) are used as plastic powders. Polyvinyl alcohol has also proven to be suitable.
<I> Example 1 </I> A plastic powder mixture, consisting of 30 kg of polyvinyl chloride, 15 kg of polyvinyl acetate, 6.8 kg of shell lacquer, which was ground to a grain size of 0.2 mm and the 2 , 5 kg of benzyl butyl phthalate was added as a plasticizer, applied with a suitable device.
Immediately thereafter, the discontinuously applied powder mixture on the textile sheet-like base is heated in an oven, which is arranged on the device, until the plastic powder mixture adheres to the base. This takes place at a temperature of 120-180 C, depending on the speed with which the textile web is fed through the oven, and also depends on the composition of the plastic powder. Infrared emitters have proven most suitable for this purpose.
<I> Example 2 </I> A mixture of 50 parts by weight of polyvinyl butyral and 50 parts by weight of polyvinyl acetate is ground and sieved through a sieve with a mesh size of 0.8 mm. 15 parts by weight of shellac with a grain size of 0.2 mm and 11 parts by weight of benzyl butyl phthalate are added to this powder and everything is mixed thoroughly. The plastic powder mixture is applied to a textile web as in Example 1 and sintered on.