Verfahren zur Gewinnung von Fetten und fettähnlichen Stoffen aus Naturrohstoffen Die heute in der Fettindustrie üblichen Verfahren zur Isolierung von Fetten und Ölen aus Rohstoffen verschiedenster Art verwenden überwiegend die Pres sung und die Extraktion. Eine hochentwickelte Appa- rate-Industrie liefert Vorrichtungen für diskontinuier liche oder kontinuierliche Arbeitsweisen.
Bei der Extraktion verwendet man Lösungsmittel verschie dener Siedepunkte, meist Benzin oder Hexan. Bei der Pressung wird die Saat vorgewärmt, ehe eine Kalt pressung und eine Warmpressung folgen. Aber auch die kalte Pressung ist mehr oder weniger mit einer Erwärmung der Saat verknüpft.
Die aus glyceridreichen Rohstoffen erhaltenen Rohfette sind bekanntlich keine reinen Glycerid- gemische. Sie enthalten vielmehr in wechselnden Men gen Begleitstoffe, suspendiert oder gelöst. Bei feuch ten Rohstoffen tritt Wasser auf, daneben wirken Trü bungsstoffe, besonders Schleim, teils kolloid gelöst und sich als Schleim abscheidend (Phosphatide), stö rend. Gelöste Begleitstoffe sind freie Fettsäuren, Ste- rine, Vitamine, Pro- und Antioxydantien, Lipochrome usw. Die Menge der Nichtglyceride kann u.
U. stark ansteigen, so dass sie nicht mehr Begleitstoffe sind, sondern zu den Hauptbestandteilen natürlicher Lipoide werden. Aus den Rohölen beseitigt man Wasser und Trübstoffe durch Absetzenlassen, Filtration oder Zentrifugierung, entschleimt durch Erhitzen ( Bre chen der Öle), neutralisiert freie Fettsäuren oder destilliert sie ab,
bleicht oder desodorisiert. Zahlreiche Verfahren dieser Art zur Reinigung und Raffination von Fetten und Ölen sind im Schrifttum beschrieben worden. Man gewinnt auf diese Weise Fette und Öle, in denen die Glyceride im gleichen Mischungs- und Mengenverhältnis vorliegen wie im Rohstoff. Daher spricht man z. B. kurzweg von Leinöl bei dem Öl der Leinsaat, von Schweinefett aus dem Fettgewebe des Schweines usw.
Das vorliegende Verfahren geht von dem Ge danken aus, die natürlichen Lipoide, insbesondere die Glyceride gesättigter und ungesättigter, aber nicht substituierter Fettsäuren, bei der Isolierung aus den Rohstoffen zu fraktionieren. So sollten z. B. aus Leinsaat, Sojabohnen, Raps usw. nicht nur ein Lein öl, ein Sojaöl, ein Rüböl usw. gewonnen werden, son dern je nach dem gewünschten Verwendungszweck, ein Öl oder mehrere Öle abweichender Glycerid-Zu- sammensetzung, wenn auch gleichen Ursprungs. In ähnlicher Weise sollten auch aus tierischen Roh stoffen verschiedene Fraktionen direkt gewonnen werden.
Dieses Ziel liess sich durch eine neue Arbeitsweise erreichen, nämlich durch Einhaltung ganz bestimmter Temperaturen bei der Isolierung von Fetten und fett ähnlichen Stoffen.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur fraktionierten Gewinnung von Fetten und fettähn lichen Stoffen aus Naturrohstoffen, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man den Rohstoff zuerst einer Extraktion mittels eines, polaren Lösungs mittels oder eines Gemisches mehrerer miteinander mischbarer polarer Lösungsmittel in flüssiger Phase, gegebenenfalls nach entsprechender Vorkühlung des Behandlungsgutes, bei Temperaturen von höchstens + 20 unterwirft und daran eine weitere Extraktion des Rohstoffes bei höherer Temperatur anschliesst.
Nach dem erfindungsgemässen Verfahren können aus Fett -und fettähnliche Stoffe enthaltenden Roh stoffen die gewünschten Fraktionen gewonnen wer den, indem Glyceridgemische niederer und höherer Schmelzpunkte unterschiedlicher Sättigungsgrade so wie verschiedener Molekülgrössen getrennt anfallen.
Als Lösungsmittel können z. B. Benzin, Hexan, gechlorte Kohlenwasserstoffe, Furfurol, verflüssigte Gase, wie z. B. Propan, Butan, verwendet werden. Nach Entfernung der Tieftemperatur-Miszel'la kann man die Temperatur in gewünschter Weise, gege benenfalls bis zur Siedetemperatur des Lösungsmittels steigern. Damit können weitere Glycerid-Fraktionen oder auch das gesamte Restöl bzw. Fett gewonnen werden.
Es gelingt auf diese Weise, z. B. aus Leinsaat, durch Anwendung von Temperaturen von -40 oder -55 Glycerid-Fraktionen zu erhalten, deren Jod- zahlen bis zu 50 Einheiten höher sind als bei der üblichen Extraktion des Gesamtöles. Aus Rinderfett gewebe wurden bei -30 flüssige und feste Frak tionen der JZZ 78 und 40 gewonnen. In der Regel werden bei tiefen Temperaturen die Fraktionen höherer Jodzahlen gewonnen, dem tieferen Schmelzpunkt und der besseren Löslichkeit der Glyceride ungesättigter Fettsäuren entsprechend.
Die Diskrepanzen der Kennzahlen und der Schmelzpunkte sowie die Auf teilung in Glyceride von Fettsäuren verschiedener Molekulargewichte sind naturgemäss auch von der Menge der Fraktionen abhängig. Je geringer die Menge der bei tiefer Temperatur gewonnenen Frak tion, z. B. bei Leinöl, ist, desto höher ist die JZ; je kleiner anderseits die Menge der zuletzt aus der Saat extrahierten Glyceride ist, desto höher die JZ. Durch Wechsel der Temperaturen und der Konzen trationsverhältnisse lassen sich Fraktionen jeweils gewünschter Mengen und Beschaffenheit erzielen.
Das erfindungsgemässe Verfahren lässt sich kon tinuierlich und diskontinuierlich durchführen. Im erst genannten Falle wird das Lösungsmittel der zu nächst erhaltenen Miszella verdampft, kondensiert und zur weiteren Extraktion benutzt. Dieser Kreislauf vollzieht sich bei Anwendung von verflüssigten Gasen als Fettlösungsmittel besonders vorteilhaft, da die Verdunstungskälte zur Abkühlung bei Entfernung derselben benutzt werden kann. Das Verfahren ge stattet auch die Verwendung mehrerer Extraktions behälter, die gegebenenfalls nach dem Gegenstrom prinzip und bei verschiedenen Temperaturen mit den Lösungsmitteln beschickt werden.
Auch mehrere Lösungsmittel hintereinander lassen sich in der be- schriebenenen Weise benutzen. Hierzu eignet sich besonders die vorgenannte Anwendung verflüssigter Gase zur Tieftemperatur-Extraktion, denn nach Be seitigung der Extraktionsflüssigkeit in Dampfform, z. B. durch Druckentlastung, bleibt die Saat trocken zurück und ist zur Extraktion der restlichen Gly- ceridgemische mit einem anderen Lösungsmittel bereit. Es liegt auf der Hand, dass man auch den Roh stoff für sich erst auf tiefe Temperaturen, z.
B. durch Aufbewahrung in mit flüssiger Luft gekühlten Zellen, bringen kann, ehe man ihn der beschriebenen Be handlung unterwirft. Auch kann bei kontinuierlicher Arbeitsweise die Saat durch das tiefgekühlte Lö sungsmittel hindurchgeführt oder mit diesem be rieselt werden. Schliesslich lassen sich Pressung und Extraktion nach dem beschriebenen Verfahren mit einander kombinieren. Es ist bereits bekannt, Glyceridgemische pflanz licher oder tierischer Fette zu fraktionieren. Ent halten Speiseöle zu viel höherschmelzende Glyceride, so werden sie entstearinisiert, damit sie sich bei tie feren Aussentemperaturen nicht trüben.
Talge wer den getrennt in Fraktionen niederen und höheren Schmelzpunktes. Auch eine Zerlegung von Ölen in Anteile höheren und niedrigeren Sättigungsgrades wird neuerdings auf verschiedenen Wegen vorge nommen, um z. B. besser trocknende Öle für An strichzwecke herzustellen. Hier handelt es sich um bereits isolierte Glyceride. Das gleiche ist der Fall bei dem USA-Patent Nr.<B>2552797.</B> In dem USA-Patent Nr. 2 573 900 wird zwar erwähnt, dass man auch zer kleinerte Saat mit Furfurol behandeln könne. Doch wird auch in diesem Fall zunächst das gesamte Öl in Furfurol gelöst und die Lösung daraufhin durch Zusatz von Kohlenwasserstoffen fraktioniert.
Es wer den weiterhin nur solche polaren Lösungsmittel vor geschlagen, die mit den Ölen zwei flüssige Phasen bilden. Auch bei dem USA-Patent Nr. 2 560 935 wer den fetthaltige Rohstoffe zunächst restlos extrahiert, und zwar bei Temperaturen von + 20 bis + 60 C. Dann wird bei noch höherer Temperatur eine Zer legung in zwei flüssige Phasen vorgenommen. Pro pan wird in der Nähe seines kritischen Punktes ver wendet, eine Arbeitsweise, die bei höheren Kohlen wasserstoffen, wie z. B. Pentan oder Hexan, nicht möglich ist. Demgegenüber extrahiert das Verfahren der vorliegenden Anmeldung die fetthaltigen Roh stoffe zunächst bei tiefen Temperaturen, löst infolge dessen zunächst nur einen Teil der Glyceride heraus und vermeidet die Bildung zweiphasiger Systeme.
Wenn somit die Gewinnung von Glyceridfrak- tionen aus fetthaltigen Rohstoffen in befriedigender Weise durchgeführt werden kann, so zeigen sich bei dem Verfahren der vorliegenden Anmeldung auch in bezug auf die übrigen Lipoidbestandteile über raschende Fortschritte.
Bei Verwendung tiefer Temperaturen werden die mit der Erwärmung leicht entzündlicher Lösungs mittel verbundenen Gefahren herabgesetzt, und leicht veränderliche Bestandteile der Saat und des Fettes werden geschont. Bedeutsam ist es weiterhin, dass bei der beschriebenen Arbeitsweise nicht nur die Gly- ceride, sondern auch die eingangs genannten Begleit- stoffe einer Fraktionierung unterworfen sind. Zu nächst vermeidet die Tieftemperaturbehandlung in den ersten Fraktionen das Auftreten von Wasser, Trü bungsstoffen oder Schleim; letzterer ist bei den bis her üblichen Verfahren häufig eine Folge der Wärme behandlung.
Aber auch kolloid oder echt gelöste Begleitstoffe erfahren eine Fraktionierung, denn auch ihre verschiedene Löslichkeit macht sich bei der Ver wendung von Lösungsmitteln bei verschiedenen Tem peraturen bemerkbar. Dies zeigt sich z. B. bei den Phosphatiden, den freien Fettsäuren und auch an deren Begleitstoffen. Man hat es hierbei in der Hand, je nach der Wahl des Lösungsmittels und der Tem peratur die Begleitstoffe in den bei tieferer bzw. bei höherer Temperatur gewonnenen Fraktionen anzu reichern. So gelingt es z.
B. bei der Tieftemperatur- Extraktion von Sojabohnen ein Öl zu erhalten, das nur ganz geringe Mengen der Phosphatide enthält, im Gegensatz zu dem Öl, das bei höherer Temperatur extrahiert wird. Der Vorteil, der durch Ersparung besonderer Reinigungs- -und Raffinationsverfahren gegeben ist, ist leicht zu erkennen. Die verschiedene Löslichkeit macht sich bei der unter den Bedingun gen des vorliegenden Verfahrens durchgeführten Iso lierung naturgemäss auch bei den anderen Lipoid bestandteilen bemerkbar, und zwar um so stärker, je grösser ihre Menge jeweils ist.
<I>Beispiele</I> 1. Leinsaat, fein geschrotet, wird bei -40 mit etwa der doppelten Gewichtsmenge Hexan behandelt. Die erhaltene Miszella hinterlässt nach Beseitigung des Lösungsmittels ein sehr helles Leinöl der JZ 202 in einer Menge von rund 12 ö des Gewichtes der Saat. Wird letztere bei + 70 weiter extrahiert, so fällt in einer Menge von 18 ,1 der Saat ein wesent lich dunkleres Öl der JZ 172 an.
2. Wird der unter 1. geschilderte Versuch zu nächst bei -55 , dann nochmals bei -40 durch geführt, so hat das nunmehr bei -;- 70 extrahierte, in einer Menge von rund 10%, bezogen auf die Saat, erhaltene Öl eine JZ von 156.
3. Sojabohnen, geschrotet, lieferten bei der bis her üblichen, mit Hexan durchgeführten Extraktion in einer Menge von 14% ein Öl der JZ 128 und der SZ 2,<B>1,</B> mit einem Phosphatidgehalt von 1,4 %. Wurde die gleiche Saat zunächst bei -40 mit der doppelten Menge Hexan extrahiert, so erhielt man 7 % eines Sojaöles der JZ 135 und der SZ 0,7, das praktisch frei von Phosphatiden war. Das anschliessend in der Wärme extrahierte, in etwa gleicher Menge anfal lende, weit dunklere Öl enthielt bei einer JZ von 122 Phosphatide zu 2,8%.
Der Trenneffekt der Glyceride steigerte sich bei -55 in der Weise, dass Fraktionen der JZZ 151 bzw. 118 anfielen. Die Fraktion höherer JZ war wiederum frei von Phosphatiden.
4. 15 Teile geschrotete Sojasaat bei -55 mit 45 Teilen Chloräthyl behandelt, ergaben nach Ab- dunsten des Lösungsmittels 30 ö des vorhandenen Öls mit einer JZ von 133. Der Rest desselben hatte nach der Wärme-Extraktion eine JZ von 124.
5. 150 Teile geschrotete Sojasaat wurde bei -55 mit 700 Teilen flüssigem Propan (30% Butan ent haltend) extrahiert. Das in einer Menge von 15 des Gesamtöles erhaltene, phosphatidfreie Öl hatte eine JZ von 140, das warm extrahierte Restöl eine solche von 125. Die Menge des phosphatidfreien Öles hoher JZ wird erhöht, wenn man in einem geschlos senen System mehrere Behälter, die zerkleinerte Saat in hoher Schicht enthalten, hintereinanderschaltet und die Miszella derart von einem zu dem anderen drückt, dass sie jeweils zur ölreicheren Saat fliesst.
Soll im gleichen System die Rest-Extraktion erfolgen, so wird nach Entfernung der Miszella das Propan unter Steigerung der Temperatur bzw. Druckent lastung abgedampft, worauf man die Behälter mit einem höher siedenden Lösungsmittel beschickt. Bei genügend druckfester Apparatur lässt sich auch die unter Steigerung der Temperatur , vorgenommene Nachextraktion mit Propan durchführen.
6. 40 Teile Copra bei -30 mit 160 Teilen Hexan extrahiert, liefern rund 10% eines flüssigen Öles der JZ 28. Extrahiert man das Material darauf bei Zim mertemperatur unter Druck, so hat das nunmehr erhaltene feste Fett eine JZ von 6.
7. Baumwollsaat, ungeschält zerkleinert, lieferte bei üblicher Behandlung ein dunkelbraunes Extrak- tionsöl der JZ 108 in einer Menge von 14,5 %, mit einer SZ von 15,3. Die Extraktion bei -.40 dagegen gab eine hellbraune Fraktion der JZ 121 (40% des Öles), die eine SZ von 5 hatte. Die darauf folgende Extraktion bei höherer Temperatur lieferte ein wie derum dunkelbraunes Öl (60% des Gesamtöles) der JZ 100 und einer SZ über 21.
B. Rinderfettgewebe, 84% Fett der JZ 44 ent haltend, wurde nach der Zerkleinerung mit der dop pelten Menge Hexan bei -30 diugeriert. In Lösung ging ein Glyceridgemisch der JZ 78 (10%); das Rest fett hatte eine JZ von 41. Bei wiederholter Kälte Extraktion stieg der Anteil des gelösten Fettes an, während die JZ entsprechend absinkt. Der Rück stand wurde dann bei 25 C Benzin weiter extrahiert.
9. Das Fleisch grüner Heringe ergab nach Zer kleinerung bei Extraktion mit siedendem Hexan <B>10,3%</B> eines flüssigen Lipoides der JZ 119. Wurde das zerkleinerte Fleisch bei -30 eingefroren und bei gleicher Temperatur mit Hexan extrahiert, so fiel in einer Menge von 4,6% ein Öl der JZ 126 an. Der Rückstand wurde dann bei Zimmertemperatur unter Druck mit Hexan extrahiert.
Process for the extraction of fats and fat-like substances from natural raw materials The processes commonly used in the fat industry today for isolating fats and oils from raw materials of various kinds mainly use pressing and extraction. A highly developed apparatus industry supplies devices for discontinuous or continuous working methods.
Solvents with different boiling points, mostly gasoline or hexane, are used for the extraction. During pressing, the seed is preheated before cold pressing and hot pressing follow. But the cold pressing is more or less linked to a warming of the seed.
The raw fats obtained from glyceride-rich raw materials are known not to be pure glyceride mixtures. Rather, they contain accompanying substances in varying quantities, suspended or dissolved. Moist raw materials produce water, and opaque substances, especially slime, partly dissolved in colloid form and separating out as slime (phosphatides), have a disruptive effect. Dissolved accompanying substances are free fatty acids, steroids, vitamins, pro and antioxidants, lipochromes, etc. The amount of non-glycerides can, among other things, be different.
U. increase sharply, so that they are no longer accompanying substances, but become the main components of natural lipoids. Water and turbid substances are removed from the crude oils by settling, filtration or centrifugation, degummed by heating (breaking the oils), free fatty acids are neutralized or they are distilled off,
bleaches or deodorises. Numerous processes of this type for the purification and refining of fats and oils have been described in the literature. In this way, fats and oils are obtained in which the glycerides are present in the same mixing and quantity ratio as in the raw material. Therefore one speaks z. B. in short from linseed oil in the linseed oil, from pork fat from the fatty tissue of the pig, etc.
The present process is based on the idea of fractionating the natural lipoids, in particular the glycerides of saturated and unsaturated, but unsubstituted fatty acids, when isolating them from the raw materials. So should z. B. from linseed, soybeans, rapeseed, etc. not only a linseed oil, a soybean oil, a rapeseed oil, etc., but depending on the intended use, an oil or several oils with different glyceride composition, albeit of the same origin . In a similar way, various fractions should also be obtained directly from animal raw materials.
This goal could be achieved through a new way of working, namely by maintaining very specific temperatures when isolating fats and substances similar to fats.
The present invention relates to a method for the fractional extraction of fats and fat-like substances from natural raw materials, which is characterized in that the raw material is first extracted by means of a polar solution by means of or a mixture of several mutually miscible polar solvents in the liquid phase, optionally after the appropriate Pre-cooling of the material to be treated, subjected to a maximum temperature of +20, followed by a further extraction of the raw material at a higher temperature.
According to the process according to the invention, the desired fractions can be obtained from raw materials containing fat and fat-like substances, in that glyceride mixtures of lower and higher melting points of different degrees of saturation and different molecular sizes are obtained separately.
As a solvent, for. B. gasoline, hexane, chlorinated hydrocarbons, furfural, liquefied gases such. B. propane, butane can be used. After removing the low-temperature Miszel'la you can increase the temperature in the desired manner, if necessary up to the boiling point of the solvent. This means that further glyceride fractions or all of the remaining oil or fat can be obtained.
It succeeds in this way, for. B. from linseed, by using temperatures of -40 or -55 to obtain glyceride fractions whose iodine numbers are up to 50 units higher than with the usual extraction of the total oil. Liquid and solid fractions of JZZ 78 and 40 were obtained from beef fat tissue at -30. As a rule, the fractions of higher iodine numbers are obtained at low temperatures, corresponding to the lower melting point and the better solubility of the glycerides of unsaturated fatty acids.
The discrepancies in the key figures and the melting points as well as the division into glycerides of fatty acids of different molecular weights are naturally also dependent on the amount of fractions. The lower the amount of fraction obtained at low temperature, z. B. in linseed oil, the higher the JZ; On the other hand, the smaller the amount of glycerides last extracted from the seed, the higher the JZ. By changing the temperatures and the concentration ratios, fractions of the desired quantities and properties can be achieved.
The process according to the invention can be carried out continuously and discontinuously. In the former case, the solvent of the Miszella initially obtained is evaporated, condensed and used for further extraction. This cycle is particularly advantageous when using liquefied gases as fat solvents, since the evaporative cooling can be used for cooling when the same is removed. The process also allows the use of several extraction containers, which are optionally charged with the solvents according to the countercurrent principle and at different temperatures.
Several solvents can also be used one after the other in the manner described. The aforementioned application of liquefied gases for low-temperature extraction is particularly suitable for this purpose, because after removal of the extraction liquid in vapor form, e.g. B. by relieving pressure, the seed remains dry and is ready for extraction of the remaining glyceride mixtures with another solvent. It is obvious that the raw material itself can only be reduced to low temperatures, e.g.
B. by storage in cells cooled with liquid air, can bring before you subject him to the treatment described Be. In the case of continuous operation, the seed can also be passed through the frozen solvent or be trickled with it. Finally, pressing and extraction can be combined with one another using the method described. It is already known to fractionate glyceride mixtures of vegetable or animal fats. If edible oils contain too much higher-melting glycerides, they are de-stearinized so that they do not become cloudy at lower outside temperatures.
Tallows are separated into fractions of lower and higher melting point. A breakdown of oils into proportions of higher and lower degrees of saturation has recently been made in various ways to z. B. to produce better drying oils for painting purposes. These are glycerides that have already been isolated. The same is the case with the USA patent no. 2552797. In the USA patent no. 2,573,900 it is mentioned that one can also treat shredded seeds with furfural. But in this case too, all of the oil is first dissolved in furfural and the solution is then fractionated by adding hydrocarbons.
There who continue to only hit those polar solvents that form two liquid phases with the oils. Also in the USA patent no. 2,560,935 who the fatty raw materials are initially extracted completely, at temperatures from + 20 to + 60 C. Then at an even higher temperature, a separation into two liquid phases is carried out. Pro pan is used near its critical point, a way of working that works with higher hydrocarbons, such as. B. pentane or hexane is not possible. In contrast, the process of the present application extracts the fatty raw materials initially at low temperatures, as a result of which initially only a part of the glycerides is released and avoids the formation of two-phase systems.
If glyceride fractions can thus be obtained from fat-containing raw materials in a satisfactory manner, surprising advances are also made in the process of the present application with regard to the other lipoid constituents.
When using low temperatures, the dangers associated with heating highly flammable solvents are reduced, and easily variable components of the seed and fat are spared. It is also important that, in the procedure described, not only the glycerides but also the accompanying substances mentioned at the beginning are subject to fractionation. First of all, the low-temperature treatment avoids the occurrence of water, turbidity or slime in the first fractions; The latter is often a consequence of the heat treatment in the methods customary up to now.
However, colloid or genuinely dissolved accompanying substances are also fractionated, because their different solubility also becomes noticeable when solvents are used at different temperatures. This is shown e.g. B. with the phosphatides, the free fatty acids and their accompanying substances. It is up to you, depending on the choice of solvent and the temperature, to enrich the accompanying substances in the fractions obtained at lower or higher temperatures. So it succeeds z.
B. in the low-temperature extraction of soybeans to obtain an oil that contains only very small amounts of phosphatides, in contrast to the oil, which is extracted at a higher temperature. The advantage of saving special cleaning and refining processes is easy to see. The different solubility is naturally also noticeable in the isolation carried out under the conditions of the present process in the case of the other lipoid components, and the greater the amount in each case.
<I> Examples </I> 1. Flaxseed, finely ground, is treated with about twice the weight of hexane at -40. The miszella obtained leaves a very light-colored linseed oil of JZ 202 in an amount of around 12 o of the weight of the seed after removal of the solvent. If the latter is extracted further at + 70, a substantially darker oil of JZ 172 is obtained in an amount of 18.1 of the seed.
2. If the experiment described under 1. is carried out first at -55, then again at -40, the oil extracted now at -; - 70 and obtained in an amount of around 10%, based on the seed, has a JZ from 156.
3. Soybeans, crushed, yielded an oil of JZ 128 and SZ 2, <B> 1, </B> with a phosphatide content of 1.4% in the usual extraction with hexane in an amount of 14% . If the same seed was first extracted at -40 with twice the amount of hexane, 7% of a soybean oil of JZ 135 and SZ 0.7, which was practically free of phosphatides, was obtained. The far darker oil, which was then extracted in the heat and which was obtained in roughly the same amount, contained 2.8% phosphatides with an AC of 122.
The separation effect of the glycerides increased at -55 in such a way that fractions of the JZZ 151 and 118 were obtained. The fraction of higher JZ was again free of phosphatides.
4. 15 parts of crushed soy seed treated at -55 with 45 parts of chloroethyl resulted in 30 o of the oil present with an ID of 133 after the solvent had evaporated. The remainder of the oil had an ID of 124 after the heat extraction.
5. 150 parts of crushed soy seeds were extracted at -55 with 700 parts of liquid propane (containing 30% butane). The phosphatide-free oil obtained in an amount of 15 of the total oil had an IV of 140, the residual oil extracted with warm water had an IV of 125. The amount of the phosphatide-free oil with a high IV was increased if several containers were used to hold the crushed seeds in a closed system Contained in a high layer, connected in series and pushes the Miszella from one to the other in such a way that it flows to the oil-richer seeds.
If the residual extraction is to take place in the same system, after removing the Miszella, the propane is evaporated off while increasing the temperature or pressure relief, whereupon the container is charged with a higher-boiling solvent. If the apparatus is sufficiently pressure-resistant, the post-extraction with propane can also be carried out with an increase in temperature.
6. 40 parts of Copra extracted at -30 with 160 parts of hexane yield around 10% of a liquid oil of JZ 28. If the material is then extracted at room temperature under pressure, the solid fat now obtained has an JZ of 6.
7. Cottonseed, chopped unpeeled, yielded a dark brown extraction oil of the JZ 108 in an amount of 14.5% with an AN of 15.3 with normal treatment. The extraction at -.40, however, gave a light brown fraction of the JZ 121 (40% of the oil), which had an AN of 5. The subsequent extraction at a higher temperature yielded another dark brown oil (60% of the total oil) of the JZ 100 and an SZ over 21.
B. beef adipose tissue, 84% fat of the JZ 44 ent containing, was diugeriert after comminution with the doubled amount of hexane at -30. A glyceride mixture from JZ 78 (10%) went into solution; the residual fat had an JZ of 41. With repeated cold extraction, the proportion of dissolved fat increased, while the JZ decreased accordingly. The residue was then extracted further at 25 C gasoline.
9. After mincing the meat of green herring, extraction with boiling hexane yielded 10.3% of a liquid lipoid from JZ 119. If the minced meat was frozen at -30 and extracted with hexane at the same temperature, then so an oil from JZ 126 was obtained in an amount of 4.6%. The residue was then extracted with hexane at room temperature under pressure.