Verfahren und Einrichtung zur kontinuierlichen Herstellung eines strangförmigen Körpers homogener Zusammensetzung Ein grosser Teil der Herstellungskosten von Blech-, Stangen-, Rohren-, Streifen- und Stranghalbfabrikaten entfällt direkt auf die Auslagen im Zusammenhang mit der Herstellung der Ausgangs- und Zwischen produkte des Materials, aus welchem diese Halb fabrikate gefertigt werden. Für die Ausrüstung, wie z.
B. grosse Schmelzöfen, grosse Giesseinrichtungen, Glühöfen für Barren, Grob- und Feinwalzwerke, Beizapparate, Transporteinrichtungen für schwere Lasten usw., werden grosse Kapitalinvestitionen not wendig gemacht, um Strangmaterial, d. h. das Aus gangsprodukt für die eigentlichen Halbfabrikate, her zustellen, welches dann z. B. im Falle von Draht durch einen konventionellen Drahtziehapparat auf einen geeigneten Querschnitt gebracht werden kann.
Generell ist festzuhalten, dass ein grosser Teil. der Kosten solcher Halbfabrikate aus der Verwen dung von teuren Ausrüstungen und den Arbeits kosten für die Verarbeitung der Rohmaterialien in Zwischenprodukte resultieren, welche die notwen digen Eigenschaften und Dimensionen zur Weiter verarbeitung in die obengenannten Halbfabrikate haben.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Einrichtung für die kontinuier liche Herstellung eines strangförmigen Körpers mit homogener Zusammensetzung. Von diesen Zwischen produkten aus ist dann die weitere Verarbeitung in die obengenannten Halbfabrikate möglich., und zwar vorzugsweise mit konventionellen Maschinen zur Her stellung solcher Halbfabrikate.
Das erfindungsgemässe Verfahren, bei dem ein strangförmiger Körper aus festem Material, der eine bestimmte Querschnitts- fläche hat, durch eine flüssige Masse aus Material mit der gleichen Zusammensetzung hindurchgeführt wird, wobei seine Quarschnittsfläche infolge der An- Lagerung von Material aus der flüssigen Masse wächst, zeichnet sich dadurch aus,
dass der strang- förmige Körper von bestimmtem Ausgangsquerschnitt nach Befreiung von Oberflächenoxydationen durch eine Oxydationen verhütende Vakuumkammer hin- durch an einer unter dem Spiegel der flüssigen Masse liegenden Stelle in diese Masse eingeführt wird.
Das erfindungsgemässe Verfahren und die erfin dungsgemässe Einrichtung sind im folgenden an Hand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Darstellung der Einrich tung, Fig. 2 schematisch einen Vertikalschnitt durch eine Ausführungsform eines Elementes der in Fig. 1 dargestellten Einrichtung;
Fig.3 ist ein Schnitt durch den Trocknungs- apparat der Einrichtung, Fig.4 einen Vertikalschnitt durch die Vakuum eintrittskammer der Einrichtung, Fig. 5 ein Detail der Kammer in Fig. 4, Fig.6 einen Vertikalschnitt durch die Einlass- öffnung,
Fig. 7 einen schematischen Vertikalschnitt durch den Schmelzofen der Einrichtung und Fig. 8 einen Schnitt entlang Linie 8-8 in Fig. 7. In der Ausführungsform gemäss Fig. 1 ist mit 1 ein strangförmiger Körper bezeichnet, der einen kon stanten Querschnitt aufweist und der kontinuierlich von Speichermitteln 2, wie z.
B. einer Trommel, ab gezogen wird und mittels einer Umlenkrolle 3 durch einen Vorbehandlungsapparat geführt wird, wobei der letztere aus einer Streckvorrichtung 4, einer Ober- flächenreinigungsvorrichtung 5 (z. B. einem elektro lytischen Reinigungsbad) und einem Spülbad 6 be steht.
Der gestreckte, gereinigte und immer noch nasse Körper wird über eine Umlenkrolle 7 durch einen länglichen aohrförmigen Kanal geführt, welcher Trocknungsmittel enthält, die von einer Quelle 10 mittels einer Leitung 10' mit einer neutralen Atmo sphäre versorgt werden können. Der Kanal 8 enthält weiter angetriebene Förderrollen, die den strangför- migen Körper 1 durch Reibungskontakt in eine Va kuumeinlasskammer 12 einführen, welche an eine Va kuumpumpe 13 angeschlossen ist und die den Durch gang des Körpers erlaubt, jedoch den Eintritt von Luft bzw.
Gas verhindert, wie dies nachfolgend näher beschrieben ist. Von der Kammer 12 gelangt der strangförmige Körper in eine Einlassöffnung 14, die im Boden eines Tiegels 15 vorgesehen isst. In diesem Tiegel durchläuft der Körper ein Bad von geschmol zenem Material, das die gleiche chemische Zusam mensetzung aufweist wie dasjenige des Körpers 1.
Das geschmolzene Material setzt sich auf der Oberfläche des Körpers 1 an und vergrössert dessen Querschnittfläche merklich zu einem strangförmigen Körper 16 von im wesentlichen homogener Zusam mensetzung, welcher nach dem Verlassen des Tiegels 15 durch einen Schlichtapparat geschickt werden kann, z. B. bestehend aus einem Paar von Schlicht rollen 17, die zur Entfernung oder Ausgleichung gewisser geringfügiger Oberflächen-Unregelmässigkei- ten dienen. Der Körper 16 wird mittels eines als Führung dienenden Kühlkanals zu Aufnahmemitteln, z. B. einer Trommel 19, geleitet, wo dieser temporär aufgespeiehert werden kann.
Der Körper 16 kann von den Aufnahmemitteln 19 abgezogen und durch eine geeignete übliche Reduktionsvorrichtung 20 ge schickt werden, wie z. B. eine Drahtstangen- oder Rohrziehvorrichtung oder Walzvorrichtung, in wel <I>cher</I> der Körper 16 in einen Körper 1' reduziert wird, dessen Querschnittsfläche und Form im wesentlichen mit derjenigen des Körpers 1 identisch ist.
Falls der Körper 1 einen Streifen oder ein Blech bildet, kann es zweckmässig sein, das Material in Abschnitte geeigneter Länge zu schneiden, die nachfolgend wie der zusammengesetzt werden, und es kann auch not wendig sein, von den Kanten des Körpers Material zu entfernen, um den gewünschten Querschnitt zu erhalten.
Der Körper 1' wird vorzugsweise auf temporären Speichermitteln 21, wie z. B. auf einer Rolle oder Trommel, aufgenommen, bis dieser eine Länge er reicht hat, welche derjenigen des ursprünglichen Kör pers 1 gleich ist. In diesem Moment wird der Kör per 1' vorzugsweise unterteilt und der verbleibende Abschnitt den Speichermitteln 22 als Produkt 23 zugeführt. Wie durch den Pfeil 24 angedeutet ist, kann das Produkt 23 praktisch kontinuierlich einer Vorrichtung zur Weiterverarbeitung zugeführt oder als fertiges Produkt entfernt werden.
Der Abschnitt des Körpers l; welcher bei 21 temporär aufgespei chert wurde, wird den Speichermitteln 2 geliefert und von dort als Körper 1 der Einrichtung wieder zuge führt, um einen kontinuierlichen Betrieb zu erlauben. Da der Körper 1 kontinuierlich durch den Tiegel und das darin enthaltene geschmolzene Material geführt wird, wird dem Tiegel kontinuierlich Mate rial entnommen. Um gleichmässige Qualität und kon tinuierlichen Betrieb aufrechtzuerhalten, wird die Menge, d. h. das Niveau des im Tiegel enthaltenen Materials, vorzugsweise praktisch konstant gehalten, indem dem Tiegel neues geschmolzenes Material zu geführt wird, und zwar in einer dem Verbrauch ent sprechenden Menge.
Dies geschieht zweckmässiger weise durch einen Schmelzapparat, z. B. einen Ofen 25. In diesem wird Material mit geeigneter Zusam mensetzung geschmolzen, d. h. einer Zusammenset zung, welche gleich derjenigen des Materials des Körpers 1 ist, wobei dieses Material über die Lei tung 26, Regulierventil 27 und eine beheizte Leitung 28 in den Tiegel 15 zugeführt wird. Aus dem Oben stehenden ergibt sich, dass die Einrichtung zweck mässig zur Herstellung von Halbfabrikaten, z. B. Draht, Stangen, Streifen, Rohre oder Bleche, ver wendet werden kann, die aus Material bestehen, wel ches sich in der beschriebenen Weise kontinuierlich giessen lässt.
Es ist klar, dass entsprechend den me chanischen und physikalischen Eigenschaften des pro duzierten Materials gewisse Änderungen in der Ein richtung notwendig oder wünschenswert sein können. Wenn beispielsweise ein Material wie Kupfer ver wendet wird und in der Reduktionsvorrichtung 20 kaltverformt werden soll, ist es notwendig, dass die .im Material verbleibende, vom Giessvorgang herrüh rende Wärme dem Körper 16 entzogen werden kann, bevor dieser in die Reduktionsvorrichtung eingeführt wird. In diesem Falle wird der Kanal 18 vorzugs weise mit Kühlmitteln, wie z.
B. Kühlschlangen, ver sehen, durch welche ein Kühlmedium zirkuliert, und überdies kann der Körper 16 mit Wasser bespritzt werden, um die Kühlwirkung zu verstärken bzw. die Abkühlung zu beschleunigen. Da die Temperatur des Körpers 16 nach dem Verlassen des Bades nur wenige Grade unter dem Schmelzpunkt liegt, kann es zudem notwendig sein, Tiegel 15, Schlichtrollen 17 und Kühlkanal 18 zu umschliessen und im umschlos senen Raum eine Schutz- oder Reduktionsatmosphäre zu schaffen, um eine übermässige Oxydation des Kör pers 16 in erhitztem Zustand desselben zu verhin dern.
Wenn der Körper 16 anderseits vorzugsweise warm verarbeitet wird, kann die Kühlfunktion des Kanals 18 wegfallen. Gleichzeitig kann die Schutz atmosphäre unnötig sein, wenn die Oberflächenoxy dation des Körpers 16 vernachlässigt werden kann.
Da für die Stellen, an welchen das Material temporär aufgespeichert wird, d. h. an den Stellen 2, 19, 21 und 22, bekannte Mittel angewendet werden können, werden diese nicht näher beschrieben. Gleicherweise sind Mittel wie die Führungen 3 und 7, die Streckvorrichtung 4, die elektrolytische Reini gungsvorrichtung 5, die Waschanlage 6, die Förder- rollen 11, die Schlichtrollen 17, der Kühlkanal 18, das Ventil 27 und die Leitung 28 dem Fachmann gut bekannt und brauchen deshalb hier nicht weiter beschrieben zu werden.
Der in Fig. 2 schematisch dargestellte Giesstiegel 15 ist vorzugsweise mit einem geeigneten Wärmeiso- lierungsmaterial 30, in welchem steuerbare Heizmit- tel, wie z. B. elektrische Heizelemente 31, eingebettet sind. Der Tiegel 15 ist an seinem Boden mit einer Öffnung 32 versehen, welche vorzugsweise, wie bei 14 angedeutet, kragenförmig ausgebildet ist und einen Durchlass für den strangförmigen Körper 1 darstellt.
Die Querschnittsdimensionen und die Ausbildung des Durchlasses im Kragen 14 sind so gewählt, dass, während der Körper 1 frei passieren kann, das Spiel klein genug ist, um ein Entweichen des geschmolzenen Materials im Bad 33 durch den Kragen 14 am Umfang des Körpers 1 zu verhindern.
Im Betrieb wird der Körper 1 im vorliegenden Beispiel als Stange dargestellt, kontinuierlich durch den Einlasskragen 14 und das Bad 33 hindurchge führt, und verlässt dieses als strangförmiger Körper 16 mit grösserer Querschnittsfläche, jedoch mit gleicher Querschnittsform wie der Körper 1,<B>d</B>. h. mit kreis förmigem Querschnitt. Beim Durchgang des relativ kalten Körpers 1 durch das Bad 33 entzieht dieser dem unmittelbar benachbarten Material gleicher Zu sammensetzung im Bad Wärme, wobei dieses ge schmolzene Material, welches mit der Oberfläche in Berührung kommt, sich auf dieser absetzt, so dass der Durchmesser des Körpers 1 progressiv wächst.
Da das abgesetzte Material die gleiche chemische Zusammensetzung wie dasjenige des Körpers 1 be sitzt, ist der resultierende Körper 16 zusammenset zungsmässig homogen.
Es hat sich jedoch ergeben, dass, wenn ein ge schmolzenes Material, wie z. B. geschmolzenes Kup fer, in dieser Weise auf einer Kupferstange abgesetzt wird, auf der Oberfläche der Stange befindliche dünne Oxydschichten oder andere Unreinheiten, wie z. B. Öl- oder Fettfilme, zu grossen Oberflächenunregel mässigkeiten am resultierenden Körper 16 führen können. Die Eliminierung von solchen Oberflächen- verunreinigungen durch Unterwerfung des Kupfer stranges unter eine geeignete bekannte Reinigungs behandlung, wie z.
B. indem der Strang durch eine elektrolytische Reinigungsvorrichtung 5 und eine Waschanlage 6 geführt wird, hat sich nicht als voll kommen erfolgreich gezeigt, wenn auch Grösse und Häufigkeit der Unregelmässigkeiten durch eine solche Behandlung verringert werden konnten. Um die Ober flächenunregelmässigkeiten des Körpers 16 vollstän diger zu eliminieren, ist eine Vorrichtung vorgesehen, um eine auf dem Körper verbleibende, von der Waschanlage herrührende Wasserschicht zu entfernen und gleichzeitig Luft und Wasserdampf aus der Lei tung 8, die zum Eintrittskragen 14 führt, abzuziehen.
Diese Trocknungsvorrichtung 9, welche in Fig. 1 schematisch dargestellt ist, wird nachfolgend an Hand von Fig.3 näher erläutert.
Die Trocknungsvorrichtung 9 besitzt einen rohr- förmigen äussern Mantel 35, dessen eines Ende durch einen Zapfen 36 abgeschlossen ist, wobei der Zapfen radiale und axiale Bohrungen aufweist. Ein Wärme isolierungsmantel 37, welcher aus geeignetem Mate rial, wie z. B. verleimtem Asbest, besteht, ist mittels des Zapfens 36 im Mantel 35 abgestützt und wird am andern Ende des Mantels 35 durch einen mit einer zentralen Öffnung versehenen Zapfen 38 gehal ten.
Durch die zentralen Öffnungen der Zapfen 36 und 38 erstreckt sich eine rohrförmige Hülse 39 in axialer Richtung durch den Mantel 35 und wird in diesem durch die Zapfen abgestützt. Eine Rohrlei tung 10' ist am Mantel 35 angeschlossen und dient der Zuführung von Gas von der Quelle 10 in die Zone zwischen dem Mantel 37 und der Hülse 39 über die radiale Bohrung 40 im Zapfen 36. Es sind elektrische Heizelemente 41 vorgesehen, um das ein tretende Gas zu erwärmen, und die Hülse 39 besitzt eine Mehrzahl von kleinen Öffnungen 42 in der Nachbarschaft des Zapfens 38.
Der Körper 1 wird durch das Innere der Hülse 39 hindurch bewegt, wie durch die Pfeile angedeutet, und die Öffnungen 42 sind bezüglich der Oberfläche des Körpers 1 so ge neigt, dass ein neutrales Gas, wie z. B. Stickstoff, welches in die Zone zwischen den Teilen 37 und 39 eintritt und in dieser erwärmt wird, beim. Austreten aus den als Düsen wirkenden Öffnungen 42 auf den Körper 1 entgegengesetzt der Bewegungsrichtung des selben auftrifft. Das erwärmte Gas fliesst durch die Zone zwischen dem Körper 1 und der Hülse 39 und trocknet dabei die Oberfläche des Körpers 1, wonach es am offenen Ende der Hülse 39 entweichen kann und dabei Luft und Wasserdampf aus dieser Zone mit reisst.
Der Körper 1 wird darauf durch einen Satz von Förderrollen 11 geführt, welche, wie in Fig. 1 dar gestellt, im Kanal 8 angeordnet sind, und gelangt darauf in eine Vakuumeintrittskammer, die in Fig. 4 und 5 dargestellt ist und welche dazu dient, Gas und Wasserdampf aus dem Kanal 8 zu entfernen und den Eintritt von Luft oder andern Gasen in das Bad 33 zu verhindern, da der Körper 1 die Ten denz hat, solches Gas bei seiner Bewegung mitzu reissen.
Die Vakuumeintrittskammer, welche in Fig. 4 ge zeigt ist, besitzt im wesentlichen eine Mehrzahl von untereinander annähernd identischen evakuierten Kammern 45, von denen jede über eine Leitung 46 an eine Vakuumpumpe angeschlossen ist. Die Kam mern 45 sind durch Wandteile 47 und Membran organe 48 begrenzt, welche alle gleiche Ausbildung besitzen. Die Membranorgane werden dabei durch die Wandteile 47 voneinander distanziert gehalten.
Die Endkammern 45 sind an ihren Aussenseiten durch Endstücke 49 und 50 abgeschlossen, welche mit den benachbarten Wandteilen 47 zusammenwirken. Der Wandteil 49 besitzt einen zentral angeordneten durch bohrten Ansatz 51, wobei die Öffnung im Zapfen gekrümmte Oberfläche aufweist und der kleinste Durchmesser den freien Durchgang des Körpers 1 ermöglicht. Der Wandteil 50, welcher zentral eben- falls durchbohrt ist, trägt eine rohrförmige Verlänge rung 52.
Die Membranelemente 48 besitzen zentrale Öffnungen und sind je mit einer Mehrzahl von radialen Schlitzen 53 versehen, wie aus Fig. 5 näher ersichtlich ist. Die zentralen Öffnungen haben eine Querschnittsform, welche derjenigen dies Körpers 1 entspricht und sind in ihrem Durchmesser etwas kleiner als der Körper 1. Eine ringförmige Dichtung 54 aus elastomerischem Material, wie z.
B. Gummi, ist auf der einen Seite jedes Elementes 48 so befestigt, dass beim Durchgang des Körpers 1 durch die zen trale Öffnung die Schlitze eine geringfügige Expan sion derselben erlauben und die Dichtung 54 die Schlitze und eventuelle Spälte zwischen dem Körper 1 und der Membran abschliesst. Beim Durchgang des Körpers 1 durch die verschiedenen evakuierten Kam mern 45 werden die Gase und Wasserdämpfe von der Oberfläche des Körpers entfernt, wobei Gase und Wasserdämpfe, welche durch die Öffnung im Zapfen 51 mitgerissen werden, durch die Leitungen 46 abgeführt werden.
Es ist klar, d@ass die Öffnungen, durch welche der Körper 1 hindurchgeführt wird, in ihrer Form der Querschnittsform dieses Körpers ent sprechen.
Die im Boden des Tiegels 15 angeordnete Ein trittsöffnung 14 ist in Fig. 6 näher dargestellt. Es hat sich ergeben, dass eine Eintrittsöffnung, wie z. B. die schematische in Fig. 2 dargestellte, nicht befrie digend ist, wenn sie aus einem Teil des Tiegels selbst bestehend aus einem weichen brüchigen Material, wie z. B. Graphit, gebildet ist, und zwar infolge mecha nischer Beanspruchung durch den Körper 1 und der Tendenz solcher Materialien, auf dem Körper eine Oberflächenschicht abzulagern.
Die Eintrittsöffnung muss überdies in der Lage sein, um einem Tempera turgefälle in der Grössenordnung von 1000 bis 25 C, welches über eine relativ kurze Distanz auftritt, wie derholter Erwärmung und Abkühlung, mechanischer Beanspruchung zu widerstehen, und darf anderseits nicht übermässig wärmeleitend sein, noch auf der Oberfläche des Körpers 1 eine Ablagerung bilden. Endlich darf es durch das Schmelzbad nicht aufge löst werden.
Die in Fig. 6 dargestellte Eintrittsöffnung besitzt eine zylindrische Hülse 60 aus wärmeleitendem Mate rial, die einen Flansch 61 an ihrem einen Ende und einen Ansatz 62 von reduziertem Durchmesser an ihrem andern Ende aufweist.
Die Bohrung in der Verlängerung 62 ist erweitert und mit einem Gewinde 63 versehen. Eine dünnwandige Büchse 64, :bei3piels- weise Molybdän, ist mit einem Gewindekragen 65 versehen, der in dessen Mittelteil angeordnet und in die Verlängerung 62 eingeschraubt ist. Die Büchse 64 bildet dabei mit einem Teil ihrer Länge eine Aus gleichung für die Verlängerung 62. Eine zylindrische Büchse 66 aus keramischem Material, wie z.
B. ge brannter Tonerde, umgibt die Verlängerung 62 und den aus dieser herausragenden Teil der Büchse 64. Der Boden des Tiegels 15 weist eine Öffnung 67 auf, in welcher eine Büchse 68, z. B. aus Graphit, befestigt ist, die die Büchse 66 aus keramischem Material umgibt. Die Hülse 60 ist von Kühlmit teln, wie z. B. einer Kühlschlange 69, umgeben, wel che von einem Kühlmedium durchflossen wird und aus der Hülse 60 Wärme abführt. Im Betrieb bewegt sich der Körper 1 durch die zentrale Bohrung in der Hülse 60 und durch die Büchse 64, worauf dieser in das Bad aus geschmolzenem Material, das im Tie gel 15 enthalten ist, eintritt.
Die Innenabmessung und Form der Büchse 64 ist so gewählt, dass der Körper 1 durch diesen frei durchtreten kann, dass jedoch das geschmolzene Material dem Körper 1 entlang abwärts nicht entweichen kann.
Wie schon erwähnt, ist es wünschenswert, den Tiegel 15 entsprechend dem Verbrauch an geschmol zenem Material durch Ansatz am Körper 1 mit neuem Material zu beliefern. Eine diesem Zweck dienende Vorrichtung ist in den Fig. 7 und 8 darge stellt.
Gemäss Fig. 7 ist ein Tiegel 70 mit einem Heu element 71 versehen, das in einem Wärmeisolations- mantel 72, welcher den Tiegel umgibt, eingebettet ist. Der Tiegel 70 ist mit einem Deckel 73 aus wärme- isolierendem Material versehen.
Mit dem Innern des Tiegels 70 steht ein geneigter Schmelzherd 74 in Verbindung, wobei dieser durch einen Wärmeiso- lationsmantel 75 um-geben ist, der zusammen mit dem Herd einen Kanal 76 bildet, welcher an seinem obern und untern Ende offen ist. Im Isolationsmantel 75 sind Heizelemente 77 eingebettet, die den Herd und den Kanal aufheizen. Eine Fördervorrichtung 78 mit Rollen wird zweckmässigerweise verwendet, um dem geneigten Herd Materialbarren 79 zuzuführen.
Im Betrieb werden die Barren 79 auf den geneig ten Herd 74 gebracht, wo sie unter der Einwirkung der durch die Heizelemente 77 erzeugten Wärme zum Schmelzen gebracht werden. Die Neigung des Herdes ist so gewählt, dass die Barren nicht durch den Kanal 76 in den Tiegel 70 hinuntergleiten, dass jedoch das abschmelzende Material durch diesen Kanal in den Tiegel abfliesst und dort ein Schmelzbad 80 bildet.
Die Heizelemente halten im Bad 80 eine vorbe stimmte Temperatur aufrecht und das Schmelzmate rial kann durch eine Leitung 26 am Boden des Bades 80 abgeführt werden, wobei sich die Strömung in dieser Leitung durch das in Fig. 1 angedeutete Ventil 27 leicht regulieren lässt, wodurch die Tiefe des Bades im Tiegel 15 gesteuert werden kann. Die beheizte Leitung 28 dient dazu, Wärmeverluste und Verfesti gung des geschmolzenen Materials zu verhindern, wo bei die Wärme in beliebiger Form zugeführt wer den kann. Falls erwünscht, kann dem Tiegel konti nuierlich neutrales oder reduzierendes Gas, wie z. B.
Stickstoff oder eine Mischung aus Stickstoff und Kohlenmonoxyd, durch die Leitung 81 zugeführt wer den, wobei durch das Entweichen dieses Gases durch den Kanal 76 eine Oxydation des geschmolzenen und schmelzenden Materials auf dem Herd verhindert und eventuell beim Schmelzprozess durch Verbren nung von Oberflächenverunreinigungen der Barren entstehende Gase mitgerissen werden. Sofern die Atmosphäre bzw. das zugeführte Gas reduzierende Eigenschaften besitzt, kann auch eine Reduktion der Oxyde stattfinden.
Ein Hauptvorteil, welcher aus der Zuführung von Material an den Tiegel aus einem in Fig.7 und 8 dargestellten Apparat erzielt wird, besteht darin, dass das Material in flüssigem Zustand in das Bad 33 eintritt und dessen Temperatur nicht wesentlich verändert, wie dies der Fall wäre, wenn Körper aus festem Material mit Raumtemperatur in das Bad eingeführt würden. Dies vereinfacht sowohl die Konstanthaltung der Temperatur in diesem Bad als auch die Konstanthaltung der Tiefe desselben. Nachfolgend wird der Betriebsvorgang der Einrich tung beispielsweise erläutert.
Ein in bekannter Weise erzeugter Kupferstab 1 mit etwa 8 mm Durchmesser wird durch die Streckvorrichtung 4, die Reinigungs- vorrich@tung 5, den Waschapparat 6, die Führung 7, die Trocknungsvorrichtung 9, die Vakuumeintritts kammer 12 und die Eintrittsöffnung 14 in den Tiegel 15 geführt. Der Tiegel 15 enthält ein Bad 33 aus geschmolzenem Kupfer mit einer Tiefe von 150 mm, wobei diese Tiefe durch kontinuierliche Zugabe von geschmolzenem Kupfer aus dem Ofen 25 zur Kom- pensierung des durch den Körper 1 mitgenommenen Kupfers aufrechterhalten wird.
Die Temperatur des Bades 33 wird bei ungefähr 1120 C gehalten, wobei der Körper 1 beim Eintreten in das Bad eine Tempe ratur von ungefähr 25 C besitzt und mit einer Ge schwindigkeit von ungefähr 12 m pro Minute durch das Bad geführt wird.
Der aus dem Bad austretende Körper besitzt einen praktisch kreisförmigen Querschnitt und wird durch die Schlichtrollen 17 und den Kühlkanal 18 an einen Aufnahmebehälter 19 geführt. Die Oberflächen temperatur des Körpers 16 beim Verlassen des Bades ist in der Grössenordnung von 1000 C. Wie dem Fachmann bekannt ist, hat das Kupfer bei er höhter Temperatur eine starke Tendenz zur Oxyda tion in der Luft. Es ist deshalb zwischen dem obern Ende des Tiegels 15 in diesem Falle eine sich bis zum Kühlkanal 18 erstreckende und die Rollen 17 einschlie ssende Umhüllung vorgesehen, welcher gleich wie dem Kanal 18 Stickstoff zugeführt wird, um eine Oxydation der Stange 16 wirksam zu verhindern.
Der durchschnittliche Durchmesser des kreisför migen Querschnitt aufweisenden Stabes 16 ist bei Raumtemperatur ungefähr 1,3 cm. Das Flächenver- hältnis der Querschnitte der Stäbe 1 und 16 ist unge fähr 1 zu 3,1. Anders ausgedrückt, werden jedem Pfund Material des Körpers 1, das durch das Bad 33 geführt wird, 2,1 Pfund Kupfer angesetzt.
Es ist klar, dass Grösse und Form des eintretenden Körpers, Tiefe des Bades, Geschwindigkeit des Kör pers und Temperatur des Bades verändert werden können. Während beschrieben wurde, dass vorzugs weise ein Teil des Körpers 16 bezüglich Querschnitts fläche und.
Form zu einem Körper 1' deformiert wird, dessen Länge im wesentlichen derjenigen des Kör pers 1 gleich ist, und dass dieser Körper 1' verwendet wird, um den Körper 1 zu ersetzen und der ver bleibende Teil des Körpers 16 als Produkt 23 abge führt wird, kann der Körper 16 auch in seiner ganzen Länge auf die Querschnittsfläche und Form des Körpers 1 reduziert werden und der ganze Kör per wiederholt durch das Bad 33 geführt werden, bevor das Produkt 23 entfernt wird.
Die in Fig. 1 dargestellte Einrichtung kann auch nur einen Schritt in einer Serie von ähnlichen Herstellungsvorgängen bilden, in welchen das Produkt 23 auf seinem gröss ten Querschnitt gehalten wird, d. h., z.
B. derjenige des Körpers 16 und als Körper 1 in einem nachfol genden Herstellungsschritt verwendet wird, um einen Körper mit wiederum vergrössertem Querschnitt zu bilden. Es ist klar, dass in dieser Weise strangförmige Körper mit grösser und grösser werdenden Querschnitts flächen hergestellt- werden können, wenn dies er wünscht ist.
Während beim beschriebenen Beispiel die Eintrittsöffnung im Boden des Tiegels 15 ange ordnet ist, kann der Körper 1 auch an jedem andern beliebigen Punkt unterhalb des Niveaus des Bades 33 eingeführt und in beliebiger Richtung durch dieses transportiert werden, entsprechend eventuellen ge gebenen wärmetechnischen und metallurgischen Ei genschaften des verwendeten Materials.